Fernweh oder in die Ferne schweifen, muss ich dass, um Sommerträume zu erleben?
Sicher erlebe ich in der Ferne Neues und aufregende Abenteuer, erhalte Einblicke in neue Welten, aber brauche ich dies wirklich?
Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, finde ich die schönsten Träume, wenn ich es mir gemütlich im Garten mache. Den ziehenden Wolken zusehe oder den emsigen Honigbienen, welche sich im Lavendel tummeln und bei ihrer Arbeit zuschaue.
Die Stille und Ruhe, abgesehen von dem verrückten Hahn in der Nachbarschaft, der scheinbar im Stimmbruch zu den unmöglichsten Zeiten losschreien muss, dort kann ich abschalten und meinen Gedanken freien Lauf lassen.
Da zwitschern Vögel in unseren Tannen, ich erhebe meinen Kopf. Stare, die sich sammeln und den Kirschbaum geplündert hatten, erheben sich plötzlich und das Zählen ihrer Anzahl ist mir nicht möglich. Wie in einem Traum, formieren sie sich innerhalb Sekunden und fliegen davon.
Meine Aufmerksamkeit erregt ein seltener Schmetterling in vielen bunten Farben, der sich wohl hierher verirrte, ihn in einem Bild festzuhalten wär ein Traum. Kaum das der Schmetterling das Weite gesucht hatte, stolzierte ohne Furcht ein Spatz vor meine Füße und begann sich zu putzen. Plötzlich piepste er mich fordernd an. Mit größter Vorsicht schob ich ein Schälchen mit Wasser hin.
Tatsächlich, er trinkt, zwitschert munter drauf los, hüpft noch ein wenig herum und fliegt davon.
Bei all den schönen und interessanten Beobachtungen bin ich doch nun wirklich nicht zum Sommertraum gekommen, oder doch?
Sommerträume, egal welcher Form, die schönste Reise, das Schönste empfinden, die Momente in einem Gedicht, einer Geschichte oder auch ein spannendes Buch, all das kann der wundervollste Sommertraum sein.
Texte: Schnief
Bildmaterialien: Schnief
Tag der Veröffentlichung: 02.08.2015
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