Erftstadt
Erftstadt liegt direkt am 880 km² großen Naturpark Rheinland „Kottenforst-Ville“, dessen viele und kleine Seen ihre Entstehung dem Braunkohleabbau im Rheinischen Braunkohle Revier verdanken. Bereits 1920 wurde mit der Aufforstung von Buchen, Kiefern, Roteichen und Lärchen die Rekultivierung begonnen. Von den etwa 40 Seen gehören der Köttinger, der Concordia See und der Liblarer, mit etwa 54 Hektar einer der größten Seen, zu Erftstadt.
Das Wappen unserer Stadt Erftstadt
Der grüne Schildgrund steht für Natur und Gesundheit, mit einem silbernen (weißen) Flussband als rechte Flankenleiste, die Erft symbolisierend, die der Stadt den Namen gegeben hat. Am linken Schildrand zwei anliegende goldene (gelbe) Quadrate, deren Anordnung ein „E“ hervorbringt, als deutlich hervortretendes „Gemerk“ für Erftstadt. Oder die beiden goldenen (gelben) Quadrate stehen für die zwei größten Stadtteile Lechenich und Liblar. Quelle Wikipedia
Etwas zu den Sehenswürdigkeiten in unserer Stadt
Schloss Gracht in Liblar. Der offene Park in der unmittelbaren Umgebung wurde bereits vor 1700 angelegt und 1780 von Graf Johann Ignaz umgestaltet. Er ist heute ein Campus.
Schloss Gymnich. früher wohnten hier Gäste der Bundesregierung. Danach war es bis 2002 Wohnsitz der Kelly Familie und blieb im Besitz der Familie, bis 2012 bei einer Zwangsversteigerung der Eigentümer wechselte.
Weiße Burg im Süden von Friesheim, erbaut im 14. Jahrhundert.
Wasserburg Reddinghoven im Norden von Friesheim, erbaut im 15. Jahrhundert.
Burg Blessem
Kirche St. Martin in Friesheim. Neugotische Kirche mit fast vollständigem Holzinventar
Historisches Rathaus Lechenich ein repräsentativer neugotischer Bau
Kirche St. Kilian,Lechenich
Kirche St. Alban, Liblar
im Vordergrund , das Denkmal von Carl Schurz
Marienkapelle Frauenthal mit neugotischer Ausstattung
Husarenquartierin Lechenich
Burg Konradsheim
die jüdischen Friedhöfe in der verschiedenen Ortsteilen
Torbauten der Stadtbefestigungen, Lechenich Bonner und Herriger Tor
Stadtteil Ahrem
Ahrem liegt südlich von Lechenich. Durch unserem Dorf fließen der Rotbach und der Mühlenbach.
Geschichtliches
Etwa 400 Meter südlich des Ortskerns bestand eine eisenzeitliche Siedlung, die durch Keramikfund belegt wurden. Auch die römische Zeit hinterließ ihre Spuren im Ort und seiner Umgebung. Archologen entdeckten am südlichen Ortsausgang beiderseits der dort verlaufenden alten Römerstraße, heute Agrippa Straße Köln nach Trier genannt, Brandgräber mit Grabbeigaben aus dem 2. und 3. Jahrhundert.
Während des Mittelalters und der Neuzeit wurde Ahrem „Arnheim“ genannt
Flurkarte des 18. Jh. mit Lechenich und Ahrem
Erstmals erwähnt wurde der Ort 1256 als „Airnhem“ in einer Urkunde des Kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden erwähnzt. Die Ahremer gehörten zur Bürgerschaft der Stadt Lechenich. Die Erwerbstätigkeit der Ahremer Einwohner bestand überwiegend in der Bewirtschaftung kleinbäuerlicher Betriebe. Zur Nutzung als Viehweiden stand den Einwohnern ein Teil der „Eilau“, ein Busch-Heidegebiet zwischen Bliesheim, Friesheim und Lechenich, aus dem Besitz des Kölner Stiftes St. Mariengraden zur Verfügung.
Apolloniakapelle, 1691
In unmittelbarer Nähe des Hermeshofes wurde eine kleine Fachwerkkapelle errichtet, die zur Ehren der heiligen Apollinia geweiht war. Der Besitzer des Hofes, der Kölner Bürgermeister Herr von Imstenrath, gab nicht nur sein Einverständnis für den Bau der Kapelle auf seinem Grund, sondern spendete auch für den Bau derselben. Dies belegt die Inschrift über dem Türsturz folgenden Inhaltes:
Mit Bewilligung und Zusteur Herrn Bürgermeisters von Elmsrath hat hiesige Gemeinde diese auferbaut Anno 1691.
Am Festtag dieser Heiligen (9. Februar) machten Pilger aus den Nachbargemeinden in Ahrem eine Rast an der Kapelle. Sie verbanden ihre Gebete zur heiligen Apollonia mit der Bitte um Schutz vor Zahnschmerzen. Die Figur der Heiligen, die im Innern der Kapelle stand, war eine so genannte Ankleidefigur, und wurde (wie bei manchen besonders verehrten Marienstatuen) an Festtagen mit kostbarem Gewand geschmückt. Heute hat die Statue ihren Platz in unserer Pfarrkirche St. Johannes gefunden.
Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der Ort zu einem Straßendorf entlang der heutigen Mühlen- und Bachstraße, von der kleine Nebenstraßen abzweigten. 1801 bestanden in Ahrem neun Straßen (mit französischen Bezeichnungen). Ahrem hatte zu dieser Zeit 64 Häuser und zählte 280 Einwohner, darunter befanden sich 65 Kinder unter 12 Jahren. Unter französischer Herrschaft 1798/1800 neu eingerichteten Verwaltungsbezirk, der Mairie Lechenich im Kanton Lechenich, zählte die Gemeinde Ahrem. Sie gehörte nach 1815 weiterhin zur Bürgermeisterei Lechenich Dies blieb so bis zur der Bildung der Stadt Erftstadt im Jahr 1969.
Durch den Bau der beiden Provinzialstraßen Neuss- Köln -Lechenich im Jahr 1854, und Lechenich – Euskirchen. Derkum im Jahr 1857 mit der Straße über die Gennerstraße in Ahrem, brachte eine wesentliche Verbesserung der regionalen Verkehrsanbindung. Die Landwirtschaft blieb bestimmend für Ahrem. Mit der Intensivierung des Braunkohleabbaus am Ende des 19. Jahrhunderts verdienten jedoch mehr und mehr Ahremer ihren Lebensunterhalt in den Gruben oder Brikettfabriken in der Umgebung. Weiterhin betrieben sie die Landwirtschaft für den Eigenbedarf.
1822 wurde eine Schule für die Kinder von sechs bis 10 Jahren gegründet, den Unterricht erteilte ein früherer Leineweber, in seinem Privathaus. Die älteren Schüler besuchten die Schule in Lechenich. 1868 wurde eine neue Schule in Ahrem für alle Jahrgänge schulpflichtiger Kinder eingerichtet und 1882 durch einen zweiten Schulraum erweitert.Diese zweiklassige Schule bestand bis zur Schulreform 1968. Seitdem besuchen die Grundschüler eine der Lechenicher Grundschulen, die Südschule, die älteren Schüler die weiterführenden Schulen im Schulzentrum Lechenich.
Unsere Kirche St. Johannes
Jahrhundertelang gehörte Ahrem zur Pfarrei Lechenich, erhielt auf vielfachen Wunsch der Bevölkerung 1891 eine eigene Kirche, die nach Plänen des Kölner Dombaumeisters Franz Schmitz als einschiffige Kirche im neugotischen Stil erbaut wurde. Die Einnahmen, die aus den Pachterträgen der „Ahremer Heide“ herrührten, verwendeten die Ahremer dann zum Bau einer eigenen Kirche. Im Jahr 1886 schenkten zwei Familien der Kirche ein Baugrundstück , welches jedoch unmittelbar an der Hauptstraße gelegen war. Bedingt durch diese Lage und wegen der geringen Breite des Grundstücks, entschloss man sich die Kirche nicht geostet zu errichten. Nach der Grundsteinlegung 1889 entstand ein Backsteinbau, der in Längsrichtung mit der Giebelfront und seinem Portall zur Straße an seiner Ostseite ausgerichtet ist. Die hohe Giebelfassade erhielt über dem Eingang ein großes mit neugotischem Maßwerk ausgestattetes Rundfenster. Das Langhaus erhielt an seinen Seiten je fünf sich auf halber Höhe verjüngenden Pfeiler, die in ihrer Stärke so bemessen waren, den Druck des innen eingezogenen Gewölbes der Kirche abzufangen. In der so entstandenen Gliederung des Baues nutzte man die Zwischenräume mit dem Einbringen hoher spitzbogigerFenster. Das heute mit Schiefer gedeckte Dach wurde seitlich mit je einer Dachgaube versehenen. Dem Ende des Langhauses schloss sich an der Westseite ein in der Höhe abhängender halbrunder Chor an, dem in späterer Zeit eine Sakristei angefügt wurde. Der Choranbau erhielt ebenfalls eine verzierte Gaube, die wie das abgestumpfte Zeltdach einheitlich mit Schiefer eingedeckt wurde.
Der Plan der Pfarrgemeinde, einen Kirchturm zu bauen, scheiterte an der Finanzierung des Vorhabens. Ein Gesuch des Kirchenvorstandes an das erzbischhöfliche Generalvitariat im Jahr 1968, zu diesem Zweck einen Zuschuss zu erhalten, wurde 1969 abschlägig beschieden.. Die prächtigen Mosaikbilder unter den Fenstern in Chor entwarf 1940 der Kölner Künstler Hans Hansen.
Der 1954 durch den Künstler Hubert Dürnholz geschaffene Kreuzweg der Kirche wich auf Wunsch der Ahremer Gemeindemitglieder von dem oft bevorzugten Narzarenerstil ab. Dürnholz, ein Vertreter der expressionistischen Kirchenmalerei ging auf die Wünsche seiner Auftraggeber ein und gestaltete die Bildfolge unter Bezugnahme auf die Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs. Auf Konsolen stehenden Heiligenfiguren an den Pfeilern wurden durch Stiftungen Ahremer Gemeindemitglieder angeschafft.
Im Jahr 2013 wurde die Kirche saniert. Der Gottesdienst zur Wiedereröffnung begann am 1. Advent um 16 Uhr.
Foto: Claudia Scheel
Mit einem Gottesdienst im Beisein zahlreicher Geistlicher dankte der Kirchenvorstand von St. Johannes Ahrem allen an der Sanierung Beteiligten.
1907 erhielt das gewachsene Ahrem einen eigenen Friedhof am südwestlichen Ortsrand, sodass nicht mehr auf dem Lechenicher Friedhof Bestattungen erfolgen brauchten.
Das heutige Ahrem
Blick von Süden
Durch den Zuzug vieler Neubürger, ist Ahrems Bevölkerung stetig angewachsen. Die Zugezogenen sind in die Dorfgemeinschaft integriert und beteiligen sich wie die Alteingesessenen auch an dem regen Vereinsleben. Den berufstätigen Einwohnern bietet die Ortschaft sehr wenige Verdienstmöglichkeiten, fast alle sind Pendler.
Zum heutigen Ortsbild gehört der Klüntershof. Das unter Denkmalschutz stehende Anwesen wird nicht mehr landwirtschaftlich genutzt.
In Ahrem hat die Landwirtschaft kaum noch Bedeutung. Es gibt im Ort nur noch fünf Landwirte, alle ohne Milchwirtschaft, dagegen ist der Reitsport in Ahrem mit vier Reitställen stark vertreten. Ferner bestehen mehrere größere Gewerbebetriebe. Die medizinische Grundversorgung ist durch eine in Ahrem ansässige Ärztin gewährleistet.
Der in Ahrem eingerichtete katholische Kindergarten wird gemeinsam mit der Kindertagesstätte St. Kilian in Lechenich als Einrichtung der Pfarre St. Kilian geführt.
In der Nähe des ehemaligen Pfarrhauses wurde 2002 ein Pfarrheim gebaut, in dem Veranstaltungen der Kirchengemeinde stattfinden, es kann jedoch auch von privaten Veranstaltern genutzt werden. Durch eine Buslinie ist Ahrem an das überörtliche Verkehrsnetz angebunden. Diese wird vor allem von älteren Einwohnern genutzt, da Ahrem nicht über Einkaufsmöglichkeiten verfügt. Die jüngeren, motorisierten Ahremer erledigen notwendige Einkäufe für den täglichen Lebensbedarf mit dem PKW oder, bei kleineren Einkäufen, mit dem Fahrrad.
Neben dem Pferdesport gibt es im Ort auch noch den SSV Rot-Weiß Ahrem. Gegründet im Jahr 1960 ist er in erster Linie ein Fußballverein. Der Verein hat über 400 Mitglieder und es wird in 14 Mannschaften Fußball gespielt. Gespielt wird auf der Sportanlage „Am Laacher Hof“ auf einem Rasenplatz. Im Jahr 2010 wurde zum 50-jährigen Vereinsjubiläum die überdachte „Westkurve“ eingeweiht.
Des Weiteren gibt es die St. Johannes Schützenbruderschaft Ahrem 1925 e.V. mit vielen Mitgliedern.
Der Ortsauschuss hält das Brauchtum des St. Martin stets hoch und organisiert den Festumzug jedes Jahr einen Umzug, mit der Verteilung von kostenlosen Wecken (Weckmänner) durch den St. Martin an die Ahremer Kinder nach dem Umzug.
Die Jecke Zeit wird durch einen Karnevalszug versüßt.
Seniorennachmittage, Basare zu guten Zwecken werden im Pfarrheim veranstaltet
Im Ort gibt es auch eine freiwillige Feuerwehr, welche sich auch die Förderung der Jugend annimmt.
Die Bläsergruppe Harmonie spielt zu vielen Festlichkeiten auf und leitet vor der Christmette in dem sie durch die Strassen zieht und Weihnachtslieder spielt, die Weihnachtszeit ein.
Bildmaterialien: Kostenlose Bilder Wikipedia; Schnief
Tag der Veröffentlichung: 11.04.2014
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