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Ausflug zum Papsthügel

Jeder von uns kennt diesen Hügel, nachdem beim Weltjugendtag der Papst dort die Messe gelesen hatte. Wie sieht es dort aber jetzt aus, das fragten wir uns vor nicht allzu langer Zeit.

Es war Sonntagmittag, eigentlich wollten wir nur eine kleine Runde mit dem Rad fahren, meist kommt es bekanntlich ja anders. Zuerst fuhren wir mit unseren Rädern durch die Felder, diese sind ja heutzutage recht gut  ausgebaut und werden inzwischen für viele Radwanderwege genutzt. Nach einiger Zeit erreichten wir den Stadtteil Gymnich.

„Mama, haben hier nicht mal die Kellys gewohnt?“, fragte meine Tochter. „Ja. Nicht nur die Kellys, sondern auch die Queen von England und andere Staatsoberhäupter“, erwiderte ich ihr. „Wem gehörte den vorher das Schloss?“, fragte sie weiter, „welche Staatsoberhäupter, etwa Präsidenten oder auch Scheiche“.

Da begann mein Mann auszuholen, und erklärte ihr wer dort schon alles residierte und das das Schloss damals von einem Grafen errichtet wurde. Wir fuhren ums Schloss, da sahen auf einem Schild, wir das es nicht mehr weit bis zur Gymnicher Mühle war und der Umbau abgeschlossen sei.

„Papa, können wir uns die mal ansehen?“, fragte unsere Kleine, „da war ich noch nie.“ „Ja, klar, ich bin gespannt, was sie daraus gemacht haben“, entgegnete er ihr interessiert.

So fuhren wir in Richtung Kerpen und bogen vor dem Kieswerk rechts ab in Richtung Erft. Nach etwa dreihundert Metern erreichten wir die Mühle und waren etwas enttäuscht, dass aus der Mühle ein riesiger Biergarten geworden ist. Der schöne Tag hatte den Platz  mit den vielen Ausflüglern überfüllt und da keine freien Plätze zu sehen waren, entschlossen wir uns weiter zur Erft zu radeln.

„Ein Eis oder ein Stückchen Kuchen können wir auch im Türnicher Schloss essen, es ist nicht weit entfernt“, erklärte ich meinen beiden, als wir die Erft überquert hatten. Am Schloss angekommen, mussten wir aber feststellen, dass auch dort alles überfüllt war. So holte ich jedem ein Eis und wir setzten uns auf ein Mäuerchen und schleckten unser Eis.

Unser Töchterchen hatte mal wieder kein Sitzfleisch und sah sich um, dabei entdeckte sie auf den Hinweisschildern „Marienfeld“.

„Mama, Papa, hier geht’s zum Marienfeld dem Papsthügel, da war ich noch nie. Als der Papst dort war, seid ihr auch nicht mit mir dorthin gefahren. Das muss ich hin! Bitte ......, ja?,“ begann sie begeistert zu nerven.

 Mein Mann und ich sahen uns an und wir wussten beide, falls wir nicht mit ihr dorthin fuhren, wäre der bis jetzt harmonische Tag verdorben. Die nächste Zeit würde sie uns damit nerven. Nun ja, rund sechs Kilometer bis dahin. Also folgten wir den Hinweisschildern, irgendwie mussten wir eins übersehen haben und so landeten wir auf einem Parkplatz, welcher damals extra für die Veranstaltung angelegt wurde. Zum Glück zeigte dort auch ein Schild die Richtung an. Unser Weg führte an etlichen Feldern vorbei, bis wir den Hügel erblickten. Als wir dort ankamen, waren es aus den sechs angegebenen neun Kilometer geworden.

Begeistert wurde alles von ihr aufgenommen, jede Hinweistafel gelesen und hinauf mussten meine Zwei nun auch. Nachdem ich auch oben angekommen bin, habe ich ihnen erklärt, wo sie sich ungefähr geografisch befinden. „Mama, du bist auf geweihten Boden! Wo ich bin, ist mir jetzt egal. Hier hat der Papst die Messe gehalten und ich war nicht da“ entrüstete sie sich. „An dem Tag hast du gedient, meine Dame!“, entgegnete ich ihr, „und anschließend warst du bei Flo zum Übernachten.“

Nachdem wir einige Fotos gemacht haben, machten wir uns auf den Heimweg entlang der Erft.

Zuhause angekommen erwartete uns unsere Oma bereits mit frischem Kaffee und leckerem Kuchen.  Unser Töchterchen berichtete ihr begeistert von dem Erlebten.

Impressum

Texte: Schnief
Bildmaterialien: Schnief
Lektorat: Schnief
Tag der Veröffentlichung: 08.07.2013

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