Unser
Prinz Präsident Krümmel
Am 27. Mai 2006 erblickte er das Licht der Welt. Die ersten sechs Wochen lebte er mit seinen Geschwistern bei seiner Mutter in einem 80 x 100 cm großen Stall, ab und zu durften sie in ein Freigehege. Oft erhielten sie Besuch von kleinen Mädchen, welche sie streichelten, auf dem Arm nahmen und Löwenzahn, Gräser und Kräuter zu futtern reichten.
Nach den sechs Wochen wurde er aus seinem Stall herausgenommen, von dem Mann, der täglich das Futter brachte. Er wurde über einen Zaun gehoben und in die Arme der neunjährigen Stephie gelegt. Stephie freute sich sehr und taufte ihn auf den Namen Prinz Präsident Krümmel.
Nachdem sie mit ihm geschmust hatte, durfte er in sein neues Zuhause kennenlernen. Sein Heim war von nun an ein kleines Häuschen. Es bestand aus zwei Etagen, in der Oberen fand er einen Fressnapf mit einwenig Trockenfutter, frisches Heu und ein Napf mit frischem Wasser. Er sollte sich jetzt erst einmal an sein neues Heim gewöhnen, meinte die Mutter von Stephie. Nun beschnüffelte und markierte Krümmel sein neues Heim. Sein neues Heim schien ihm zu gefallen.
Als dann der Abend kam, wurde Krümmel etwas unruhig, denn er vermisste seine Mutter und Geschwister. Sicher konnte er sie riechen und hören, den der alte Stall (seine alte Heimat) stand keine drei Meter entfernt. Doch niemand brachte ihn zurück. Sein neues Herrchen, Stephie, brachte ihm noch eine Möhre und Löwenzahn. Sie hielt die Möhre fest, bis Krümmel sie aufgefuttert hatte. Zum ersten Mal in seinem Leben verbrachte er eine Nacht alleine. Er verkroch sich in die obere Etage.
Als am nächsten Morgen Stephie kam, um ihm einen Guten Morgen zu wünschen, war er bereits im unteren Teil und schaute interessiert durch den Gitterdraht, was in seiner Umgebung passierte. Er hatte die Vögel und einen Igel beobachtet.
Seine Stalltüre öffnete sich und er durfte zum ersten Mal frei durch den Garten hoppeln. Ganz vorsichtig hoppelte er, schnüffelte hier und dort.
Dann wurde er richtig übermütig und begann zu rennen und Haken zu schlagen. Nach einigen Minuten legte er sich vor seinem Stall und ruhte sich aus. Anschließend wurde er vom Mädchen hochgenommen und ihm wurde ein Geschirr (wie für Hunde) mit einer Leine) angezogen. Das Mädchen ging und Krümmel hoppelte durch den Garten, damit sich Krümmel an das Geschirr und Leine gewöhnte. Es gefiel Krümmel überhaupt nicht, denn er wollte nicht immer dorthin, wohin Stephie wollte. Nach einer Weile wurde er aber wieder in seinen Stall gesetzt, damit er sich ausruhen konnte. In den nächsten Tagen durfte er täglich frei herum koppeln und musste sich an das Geschirr gewöhnen.
Er gewöhnte sich sehr rasch daran.
Natürlich musste er alles erkunden.
Am nächsten Tag holte Stephie ihren alten Puppenwagen heraus und setzte ihn dort hinein. Krümmel fand das toll, so durch den Garten geschoben zu werden.
Dann bekam er allerdings sein Geschirr an und sie gingen zusammen in ein nahe gelegenes Wasserüberlaufbecken, welches die Stadt beim Bau einer Neubausiedlung angelegt hatte. Hier wurde es nur das Loch genannt, in dem die Kinder im Winter Schlitten fahren. Krümmel fand die Fahrt mit dem Puppenwagen total aufregend, Angst hatte er keine. Als sie dort angekommen sind, hob Stephie ihn aus dem Wagen und setzte ihn auf den Boden. Krümmel lief nicht weg, er schnuffelte alles ab und begann zu grasen. Auf dem Rückweg schloss sie das Verdeck, damit ihn die Sonne nicht blendete. Ihre Mutter hatte sie aber ermahnt, immer darauf zu achten, dass er nicht heraussprang, sonst könnte er sich ein Bein brechen.
Man hätte gedacht, dass er von dem zweistündigen Ausflug ermattet und schlafen wollte, doch er hoppelte putzmunter durch den Garten, sonnte sich und begann Klee zu futtern.
Im Laufe der Zeit wurden die Ausflüge der beiden immer länger. Oft nahm sie ihn mit, wenn sie sich mit ihren Freundinnen traf. Nach einigen Wochen kannte jeder in unserem Dorf Krümmel. Viele bewunderten ihn und seine Herrin. Natürlich kam auch einige Arbeit auf Stephie zu, denn selbst wenn er fast den ganzen Tag im Garten frei herumlaufen konnte, musste sie ihm trotzdem noch eine Menge Löwenzahn und Kräuter pflücken, denn Trockenfutter mochte er nämlich nicht so gerne
Ein Sonnenbad und Ruhe ist doch was Schönes.
Natürlich vermisste er seine Geschwister und Mutter, denn am frühen Morgen hörte er sie durch ihren Stall rasen.
Krümmel beobachtet die Hühner und schaute zu seiner Mutter und seinen Geschwistern hinüber, welche in einem Stall saßen.
Einige Wochen später bekam er einen neuen Freund. Das Nachbarkind hatte endlich ihr Kaninchen nach Hause holen dürfen. Philip lebte bis dahin bei ihrem Großvater.
Die Zwei wurden die besten Freunde. Sie besuchten sich fast täglich.
Da beide Kaninchen gerade neunjährige Herrchen hatten, mussten sie zur Schule gehen. Die Mädels bauten mittels einer blauen Plastikplatte eine Tafel auf und die beiden Rammler wurden davor gesetzt. Damit sie nicht fortliefen, erhielten sie Grünfutter. Es war richtig süß anzusehen, wie die Mädels ihnen Deutsch und Mathe erklärten.
Zu ihrem Ärger wurden beide dann auch noch getauft, denn die Mädels hatten gerade Kommunion gefeiert. So verging der Sommer, er unternahm viele Ausflüge in die nahe Umgebung, als die Mädels sich Baumhäuser oder Hütten im Gestrüpp bauten, Krümmel war fast immer dabei.
Stephie sang Krümmel ständig etwas vor, dabei legte er sich neben sie und ließ sich kraulen. Eines Tages sang sie ihm ein kleines Lied vor:
Braun wie der Hase
und bunt wie die Welt.
Ja, so ist es,
wie es meinem Häschen gefällt.
Als es Herbst wurde, wurde der Stall noch etwas gedämmt, damit Krümmel im Winter nicht fror. Als dann der erste Schnee fiel, schaute Krümmel sehr interessiert, wie die Flocken fielen. Als Stephie aus der Schule kam, durfte er dann endlich durch den frisch gefallenden Schnee hoppeln. Anfänglich ganz vorsichtig, nach einer Weile fand er es wohl toll, denn er hoppelte und jagte durch den Garten. Erst als er merkte, dass er nasse Pfötchen hatte, ließ er sich hochheben und in seinem Stall zurückbringen. Vorher wurde er aber erst einmal mit einem Handtuch abgetrocknet, was ihm ziemlich nervte, denn dabei er zwickte ab und zu.
Im Winter liebte Krümmel es besonders, wenn er im Puppenwagen herumgefahren wurde. Als die Mutter von Stephie, die beiden auf einem Schlitten ertappte, gab es kräftige Schelte und Krümmel musste sofort in seinem Stall. Von dort sah er mit traurigen Augen Stephie nach, wie sie mit ihrem Schlitten zum Loch stapfte.
Stephies Mutter brachte ihm zur Ablenkung einige Endivienblätter, sein Leibgericht.
Ab und zu durfte er natürlich auch ins Haus, dabei kundschaftete die Küche und den Flur aus. Krümmel liebte auch Fernsehen, dabei blieb er ganz ruhig auf Stephies Schoß sitzen. Wir ertappten ihn sogar, dass er es sich gemütlich vor die Terrassentür legte und zum Fernseher schaute. Wenn dann die Comicserie vorbei war, hoppelte ins Beet oder auf die Wiese und futterte.
Inzwischen war Krümmel ausgewachsen, hatte ein Gewicht von ca. 6.500 g erreicht, bei dem guten Futter, das ihm durch den Winter brachte. Endlich kam sein Freund Philipp wieder öfter, nachdem der Frühling eingekehrt ist.
Die Freundinnen schrieben gemeinsam ein Theaterstück, indem Krümmel und Philipp mitspielen sollten. Dazu mussten die beiden Kaninchen einige Stunden mit Proben verbringen.
Sobald sich eine Gelegenheit ergab, versuchten sie in den Tannen zu verschwinden, um sich anderweitig zu vergnügen. Fressen oder Graben fanden Krümmel und Philipp natürlich besser, als still auf einer Decke zu liegen.
Da Krümmel liebend gerne mit Auto fuhr, durfte er auch ab und zu mit zum Einkauf fahren. Besonders liebte er es zum Geschäft für Tierfutter zu kommen, denn dort durfte er hinein und wurde von den Mitarbeitern mit Leckereien überrascht, welche er freudig futterte. Ansonsten blieb er meistens mit Stephie in der Nähe des Parkplatzes und futterte Löwenzahn und Kräuter.
So verging das Frühjahr, inzwischen hatte er auch eine Freundin, Sunny. Leider durfte er nicht, was er gerne wollte, er war ja ein Rammler. Nur durch einen Zaun getrennt durften sie zusammenliegen, weil die Eltern von Stephie keinen Nachwuchs wollten.
Krümmel hatte auch keine Angst vor Hunden, jedenfalls nicht vor Mijou, einem Cockerspaniel, der gleich nebenan lebte. Bei einem Besuch legte sich Krümmel sogar in das Körbchen von Mijou und der Hund gleich dazu. Auch machte er sich einen Spaß daraus, hinter den Nachbarhühnern hinterher zu hoppeln. Das Einzige, was er nicht mochte, war, wenn er hinter seinem Stall lag und ihn die Hühner pickten. Abends liebte er es, wenn Stephie noch eine kleine Runde mit ihm spazieren oder zu Philipp ging, dies merkte man daran, wenn sie nur das Geschirr und die Leine holte, kam er direkt angehoppelt. Wenn Philipp unbedingt Krümmel besuchen wollte, zwängte er sich unter der Gartentür durch und hoppelte einfach 50 m die Straße entlang, bis die Gartentür durch ein kleines Drahtgitter verlängert wurde.
Eines Tages wollte Stephie unbedingt, das Krümmel sie von der Schule abholte und ihre Mutter erfüllte ihr den Wunsch. Die Kinder und Lehrer waren fasziniert, wie Krümmel sich an Stephie kuschelte und auf sie hörte. Nach einer viertel Stunde ging es aber ab nach Hause und er lief zu seinem Lieblingsplatz, um zu fressen.
Im Sommer, an besonders warmen Tagen, liebte er es, sich in einem kleinen Tannenwäldchen zu verkriechen. Dort grub er sich kleine Kuhlen, in denen er sich legte oder wälzte. Stephie hatte zwei Turnstangen, unter diesen war natürlich mit der Zeit kein Gras mehr, aber diese Stelle eignete sich für ihn besonders zum Wälzen. Als Stephie ihn dann mal an einem Tag baden wollte, fand er es nicht lustig. Viel lieber mochte er es, wenn es nieselte, dann saß er mitten auf der Wiese und graste. Doch bevor er wieder in seinem Stall durfte, wurde er mit einem Handtuch abgetrocknet, dann wurde aus dem lieben Krümmel ein kleiner Zwicker.
Im Herbst liebte er es, die heruntergefallenen Blätter des Kirschbaumes, welcher in unmittelbarer Nähe stand, zu fressen. Jeden Morgen gab ihm Stephies Opa ein paar Blätter von Löwenzahn oder etwas Kohlrabi. Das futterte er sehr gerne.
Ende Oktober verletzte sich Krümmel an seinem rechten Vorderbein und er wollte nichts richtig futtern. Beim Tierarzt wurde eine Röntgenaufnahme gemacht, als denn die Tierärztin erklärte sie Stephie, das er eine Infektion habe, entweder würde man das Bein amputieren oder er sollte eingeschläfert werden. Stephies Mutter sprach noch mit der Tierärztin und ließ sich die Adresse einer Tierklinik geben. Da Krümmel Schmerzen hatte, erhielt er Medikamente. Er blieb in seinem in der oberen Etage und schaute sehnsüchtig hinaus. Stephies Mutter fuhr am nächsten Tag zu einem anderen Tierarzt. Dieser Tierarzt untersuchte Krümmel und erklärte er versuche den Knochen zu richten, allerdings könne er nichts versprechen. Krümmel wurde narkotisiert. Da er Fieber hatte, kam er nicht in seinem Stall, sondern blieb im Haus und kam in eine kleine Kiste, welche mit Decken und Tüchern ausgestattet war. Er war so geschafft und matt, dass er gar nicht herum hoppeln konnte. Stephies Mutter musste ihm alle 4 Stunden Medikamente geben. Sie versuchte auch ihm etwas Futter und Wasser zu geben, mit Erfolg. Erst spät ist Stephie dann ganz erschöpft eingeschlafen. Am nächsten Morgen ist sie sofort zu ihm gelaufen, um ihn zu streicheln und zu füttern. Krümmel fraß etwas und Stephie ging etwas glücklicher zur Schule. Am Nachmittag half sie ihrer Mutter die Kiste zu reinigen und die Tücher auszuwechseln, er durfte zurzeit ja nicht auf Stroh liegen. Stephie nahm Krümmel sehr vorsichtig auf den Arm und fütterte ihn mit Leckerchen. Krümmel lag die nächsten Tage nur herum, wollte sich einfach nicht bewegen. Stephie und ihre Mutter versuchten alles, damit er sich versuchte aufzusetzen und das er immer trank und futterte. Er hatte an seinem rechten Bein einen Verband, welches sein Gelenk stützen sollte.
Kurz darauf dichtete sie wiederum ein Lied und sang es ihm vor:
Ich und mein Babyli
Wir sind ein Team
Er hat sich wehgetan
Ich helfe ihm
Wir bleiben zusammen
für alle Zeit,
ich wollte nur,
dass das weißt!
Ich und mein Babyli
Wir sind ein Team
Nach einer Woche besuchten sie wiederum den Tierarzt, der ihnen den Rat gab, sie sollten seine Hinterläufe massieren und Bewegungen ausführen, ansonsten sehe er keine Hoffnung. Zu Hause angekommen wurde sofort mit den Gymnastikübungen begonnen. Da Kümmel im Keller zu dieser Zeit seiner Kiste lag, fand die Stephies Mutter, er würde ja kein Tageslicht erhalten und seiner Genesung schaden und er kein Fieber mehr hatte. Sie erklärte Stephie, das Krümmel es auch zu warm im Keller sei, er ist es ja gewohnt, draußen zu sein. Daraufhin zog Krümmel in die Garage um (Garage wurde als Abstellkammer genutzt). Sie bauten aus seiner Transportkiste ein richtiges Lager, indem sie ihn so stützten, dass er sich etwas bewegen und aufsetzen konnte. Auf dem Trampolin (d= 1m) wurden seine Übungen ausgeführt. Mit jedem Tag ging es ihm etwas besser. Nach etwa einer Woche begann er sich für seine Umgebung zu interessieren und er schaffte es, sich von selbst aufzusetzen. Beim wöchentlichen Tierarztbesuch meinte dieser, dass er ein ganz besonderer Kämpfer wäre, und mit den Fortschritten mehr als zu frieden sei. Jedes Mal bekam er einen neuen Stützverband.
Leer und verlassen war nun sein Heim.
Krümmel hatte in der ersten Zeit fast drei Kilo abgenommen und inzwischen nahm er wieder zu. Wir sollten aber sein Gewicht auf fünfeinhalb Kilo einpendeln lassen, damit nicht so viel Gewicht auf das Bein lastet. Seine Genesung machte große Fortschritte, nach eineinhalb Monaten versuchte er das erste Mal selbst zu laufen, Stephie fing vor Freude an, zu weinen.
Jetzt versuchte sie, ihn immer mehr zu locken. Bei schönem Wetter setzte sie ihn auf eine Decke auf die Wiese, damit er etwas grasen konnte. Natürlich blieb er nicht sitzen er versuchte natürlich wegzuhoppeln, aber das klappte noch nicht so ganz, den nach etwa zwei Metern fiel er zur Seite, er hatte noch nicht so das Gespür mit seinem steifen Beinchen umzugehen. Von Tag zu Tag wurde es besser.
Als das Frühjahr begann, machte er große Fortschritte, er hatte sich an sein steifes Bein gewöhnt und begann weitere Unternehmungen.
Futtern war seine Lieblingsbeschäftigung.
Ausfahrten mit dem Puppenwagen gefielen ihm weiterhin, sodass Stephie ihn oft zum Loch fuhr, wo besonders leckere Kräuter wuchsen.
Leider hatte sich an seinem Bein eine Entzündung gebildet und es eiterte. Der Tierarzt zeigte Stephie und ihrer Mutter, wie sie den Verband wechselten, denn die Wunde musste täglich gereinigt werden. Die wöchentliche Autofahrt genoss Krümmel, insbesondere wenn Stephie mitfuhr, denn dann durfte er auf ihrem Schoß sitzen und schaute aus dem Fenster.
Beim Tierarzt hoppelte er durch das Wartezimmer, wenn nicht gerade ein Hund da war. Natürlich mochte er die Untersuchung nicht besonders, einmal meinte der Tierarzt zu meiner Mutter, besser das Er sie zwickt als ihn. Allerdings schichte er uns noch zu einem Kollegen, dieser sollte sich Krümmel auch noch mal ansehen, ob die konservative Behandlung ausreiche oder ob eine Amputation besser wäre. Da Krümmel aber so gut mit seinem Bein zurechtkam, wäre dies nicht notwendig.
Inzwischen hüpfte er sogar in die Blumenkästen, entweder um zu futtern oder um einfach ein Schläfchen zu halten.
In seinem Stall ist Krümmel noch nicht wieder zurückgekehrt, da er es nicht schaffte, die Treppe hinaufzukommen, deshalb übernachtete er weiterhin in der Garage. Dort wurde ein Stall auf dem Fußboden für ihn errichtet. Er schlief am liebsten in seiner Transportkiste.
Bei warmen, windstillem Wetter spielte Stephie und ihre Mutter Federball im Garten. Sofort kam Krümmel angehoppelt und wollte mitspielen. Er lief ihnen ständig zwischen die Füße. Wenn er den Federball erwischte, biss er hinein und warf ihn weg. Er mochte es viel lieber, wenn sich jemand auf eine Decke legte, dann kam er direkt und legte sich dazu, um gekrault zu werden.
Abends, wenn Stephies Mutter noch auf der Terrasse saß, nahm sie ihn oft auf den Schoß und unterhielt sich, dabei schlief Krümmel tief und fest. Wenn Besuch kam, lief er auf die Besucher zu und beschnupperte sie neugierig.
Natürlich hatte er sehr oft Besuch von Phillip oder er besuchte ihn. Entweder lagen sie zusammen oder unternahmen anderes miteinander.
Natürlich liebte er es überall zu futtern oder herumzuliegen, um zu dösen.
Sein zweiter Geburtstag nahte und Stephie lud all seine Freunde ein.
Es wurde eine Freude für ihn, obwohl er nicht auf Sunny steigen durfte, dafür verschwand er mit seinem Freund Philipp in den Tannen, leider nur kurze Zeit, denn die Mädels meinten natürlich, dass sie auf der Decke bleiben sollten. Über die mitgebrachten Leckerlis freute er sich sicherlich besonders.
Da Stephies Mutter seine Wunde reinigte, wurde es weniger mit dem eitrigen Ausfluss und sie fuhren nur noch alle vierzehn Tage zum Tierarzt. So verging der Juni mit wundervollen Tagen, doch leider begann Krümmel plötzlich Angst vor Hunden zu bekommen, so das Stephies Mutter die beiden nicht mehr alleine losziehen ließ, dafür ging sie dann fast jeden Abend mit ihnen eine kleine Runde.
.Mitte Juli, an einem Samstag wollte Krümmel nichts fressen, vormittags und mittags schaffte es Stephies Mutter, ihm etwas Futter und Wasser einzuflößen. Da er nicht aufstehen wollte, trug sie ihn auf die Wiese, wo er etwas zu grasen begann. In den letzten Tagen hatte der Eiterfluss aufgehört und wir freuten uns, dass er dies überstanden hatte. So trug sie ihn zurück in die Garage und sagte Stephie, dass wir besser heute Abend zum Tierarzt fahren. Als wir nach dem Abendessen Krümmel aus der Garage holen wollten, war Krümmel schlaff und wollte sich nicht aufsetzen. Stephies Mutter versuchte ihm Wasser einzuflößen, was er nicht schlucken wollte. Sie setzten sich dabei auf das Trampolin. Kurz darauf verließ Stephies Mutter die Garage um die Autoschlüssel zu holen, Stephie schrie plötzlich „Krümmel“. Ihre Mutter kam angelaufen. Sie sah Stephie mit ihrem Krümmel auf dem Arm weinen und nach ihm rufen, aber er war eingeschlafen. Später erzählte sie, dass er noch einmal gequickt hätte und dann zur Seite gefallen ist. Er hat so lange auf uns gewartet, bis wir bei ihm waren, als er dann für immer eingeschlafen ist.
Am nächsten Tag wurde er dann in seinen Lieblingstannen begraben.
Texte: Schnief
Bildmaterialien: Schnief
Lektorat: Schnief
Tag der Veröffentlichung: 01.05.2013
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
In Gedenken an unserem Liebling