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Die Prinzessin auf der Erbse


Es war einmal ein König und eine Königin, die hatten einen Prinzen, der im heiratsfähigen Alter war.
So traten sie an ihren Sohn heran. Da sprach der alte Köning: „Es wird Zeit, das Du dich nach einer Frau umsiehst. Wir werden langsam alt und du brauchst eine Frau an deiner Seite, wenn du das Königreich regierst.“

Der junge Prinz willigte ein, aber er wünschte sich zur Frau nur eine richtige Prinzessin .

Die Königin und der König veranstalteten ein großes Fest. Zu diesen Fest wurden viele heiratsfähige Prinzessinnen der umliegenden Länder eingeladen.
Bei dem Fest fand der Prinz leider nicht die Richtige.
So machte er sich einige Tage später mit seinem braunen Pferd auf und bereiste ein Land nach dem anderen.
 
Er reiste immer weiter, von einem Land zum andern, doch er fand einfach nicht die Richtige. Entweder war sie für ihn zu dick oder zu dünn, zu groß oder zu klein. Eine Prinzessin, die redete ununterbrochen oder die Andere war zu still, eine sagte sogar  überhaupt nichts. 
 
Es vergingen Monate mit der Suche nach der richtigen Prinzessin und schließlich machte er sich traurig auf dem Heimweg.
Als er über die Zugbrücke mit einem hängenden Kopf, sogar sein Pferd ließ den Kopf hängen, geritten kam. da liefen  ihm freudig seine Eltern entgegen. Als sie erfuhren, dass er sein Herz nicht an eine Prinzessin verloren hatte, da drückten sie ihn und sprachen:
„Lieber Sohn, eines Tages wird sicher die Richtige kommen, die dein Herz im Sturm erobert.“

Es vergingen einige Wochen, da gab es ein schreckliches Unwetter. Es blitzte und donnerte und es  regnete in Strömen.
Plötzlich klopfte es an der Tür.
Der alte König, der gerade in der Halle an der Tür vorbei ging, öffnete die schwere Tür.
Dort stand ein Mädchen vor der Tür, aber wie sie nur aussah?                                                                             Ihre Haare waren nass und hingen in Strähnen hinunter. Ihr Kleid triefte nur so und aus ihren Schuhen schwappte das Wasser.
„Komm schnell herein, mein Kind“, rief der alte König und zog sie herein.                                                          Dann rief er die Dienstboten herbei, damit sie schnell ein Feuer im Kamin entfachten. Der alte Konig mochte das Mädchen , so wies er seine Dienstboten an, den Kamin schneller zu heizen,  damit sich das Mädchen nicht erkältete und ihre Kleidung trocknen konnten.
Die ganze Königsfamilie setzte sich mit dem Mädchen vor den Kamin und sie erzählten sich Geschichten. Inzwischen war es Abend geworden und der Regen wollte auch nicht aufhören. Deshalb entschied die alte Königin, dass das Mädchen übernachten sollte, denn zu ihrem Gasthaus konnte sie bei diesen Regen nicht.


Als sie beim Abendessen saßen, erzählte das Mädchen, sie wäre eine richtige Prinzessin.
Das werden wir ja noch sehen, dachte sich die alte Königin. Als sie dem Mädchen das Zimmer zeigte, in dem es schlafen sollte. Dort legte sie ihr eine Erbse unter die Matratze, während sie ihr eine Decke aufs Bett legte.                   Später am Abend sagte die Königin  zum alten König: „Wir werden ja morgen früh sehen, ob sie wirklich eine richtige Prinzessin ist!“

Am nächsten Morgen fragte die alte Königin das Mädchen, wie sie geschlafen hätte. Darauf antwortete ihr das Mädchen: „Ich habe die Nacht kaum ein Auge zugemacht, denn die ganze Zeit piekste mich etwas, es war einfach schrecklich.“
Den ganzen Tag verbrachte der Prinz mit dem Mädchen, während es draußen immer noch in Strömen regnete. Als nun der Abend kam, mussten die Zofen und Diener noch zwei weitere Matratzen auflegen, damit das Mädchen eine gute Nacht habe und die alte Königin kontrollierte die Arbeiten. Dabei legte sie wieder eine Erbse unter die unterste Matratze. Als sie später mit dem alten König allein war, sagte sie wiederum: „Wir werden ja sehen, ob sie eine wirklich richtige Prinzessin ist.“

Am nächsten Morgen fragte die alte Königin wieder das Mädchen, wie sie denn geschlafen habe und wieder antwortete sie: „Die ganze Nacht habe ich kaum ein Auge schließen können, denn die ganze Zeit piekste mich etwas.“

Der junge Prinz hatte sich inzwischen in das Mädchen verliebt und wollte sie nicht gehen lassen, so verbrachte er den ganzen Tag mit ihr. Er zeigte ihr den Garten und den kleinen Park, welchen die Burg umgab. So wurde es wieder Abend und die alte Königin wies die Dienstboten an, dass sie so viele Matratzen übereinanderlegten, wie sie nur konnten. Wiederum legte die alte Königin eine Erbse unter die Matratze.
Als das Mädchen ins Bett gehen wollte, brauchte sie nun eine Leiter, um auf den Matratzenberg zu gelangen. Der Prinz und die alte Königin wünschten ihr noch eine gute Nacht.
Als sie am nächsten Morgen beim Frühstück saßen, fragte die alte Königin wieder, wie sie denn geschlafen habe und das Mädchen antwortete ihr: „Die ganze Nacht konnte ich kein Auge schließen, denn es piekste mich ständig etwas.“ Da rief die alte Königin: „Du bist wahrhaftig eine richtige Prinzessin.“

Es dauerte nicht lange und auf dem Schloß gab es ein riesiges Fest, nämlich die Hochzeit des Prinzen und der richtigen Prinzessin.

Die Erbse, wurde aber auf ein Samtkissen unter einer Glasglocke gestellt.

Impressum

Bildmaterialien: Ausmalbild
Tag der Veröffentlichung: 19.10.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Beitrag zum Miniwettbewerb Oktober 2012

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