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brief




so würde er
geschrieben
der erste

etwas unbeholfen
etwas zaghaft

fast so
wie ich dich
küsse morgens
bevor ich gehe

damit du
lesen kannst
mit geschlossenen augen


brief II




nicht alles
schreiben gilt dir

zuviel was da
abschied sucht
in mir

um zu lesen
von der ankunft
soll dir genügen
meine hand

müde manchmal
vom schreiben
aber immer
wach von dir


brief III




sie mögen mich
nicht mehr
die worte

die alten
die meinen

also lasse ich sie gehen

begegnet ihr ihnen
werden sie euch sagen
es ist nun so
wie es sein sollte

ein leeres nest
fanden wir


ein anderes
lassen wir zurück


brief IV




winter wird sein
einer der besten

viele briefe
werde ich schreiben
morgens in der küche

beginnen werde ich sie
mit dieser wärme
der ersten

der für dich
der besten

enden werde ich sie
mit diesem schnee

den für uns
den ersten


brief V




noch bedeckt dich
der schlaf

hindert deine augen
zu sehen wie ich
das feuer entfache

damit dich
empfängt
wärme und tag

sehen und lieben

aber du hörst es
dieses erste geräusch
aller tage


frühes stück




noch
schläfst du
deine worte
für mich

noch
träumen sich
meine
aus dem
schlaf

noch
begegnen wir uns
am rande der nacht


nachtstück




ungeschrieben
soll es bleiben

zu nichts
taugt es

unleserlich
schon vor
dem ersten
wort
und
sorgsam
vorbereitet
um in
vergessenheit
zu geraten

vielleicht
in kommenden nächten
sage ich es dir auf

dieses eine gedicht


ungeduldiges stück




mach voran himmel
deine kalten füße
will ich sehen
die vielen kleinen zehen

flocken will ich
überm haus
große dicke
das wär ein segen
zieh die warmen socken aus

mach ihm endlich angst
dem regen

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Texte: copyright für bild und texte beim schneewanderer
Tag der Veröffentlichung: 21.12.2008

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