schlagbaum
wenn es ginge
dass du gehst
an diese
eine grenze
bis dahin
wo ich
warte
auf
dich
dann schlage
ich vor
einen baum
als treffpunkt
vorhaben
werde
im mondlicht stehen
weit oben
im ersten stock
einen fluß hören
einen park riechen
den sprung wagen
über´s wasser gehen
dir dein weiß nicht
in den höchsten ast hängen
unsere brücke
der erste weg
war der
zu dir
der erste weg
war der zu ihr
fluß sind wir
wolken sind wir
etwas darüber
etwas darunter
alles sind wir
auf ihr
morgen in der großen stadt
den innenstadtring
überhöre ich
seinen lärm
dieses mächtige
tier
daß sich ernährt
von dezibel
meine aufmerksamkeit
die ganze
alle
schenke ich
dieser einen
einzigen
fallenden
eichel
dem kirschbaum
der noch blutet
tage nachdem
er gefällt wurde
für chris
dem altem mann
mit tränen
in den augen
kassel - süd
die nahe autobahn
liegt im streit
um diese zeit
mit baum und vogel
möge der wind drehen
mich hören lassen
was vorher war
was immer sein wird
auch nach dem wind
stadt
die morgen
gemacht aus eile
auf den straßen
geht die ungeduld
blicke
gesichter
durch die man
hindurch sehen kann
und aus den
gullydeckeln
entweicht
wärme
davon
von diesem regenschirm
der roten weste
den ahornblättern
auf der windschutzscheibe
eines konnte
ich retten
bis zu mir
von der hand
die den regenschirm hielt
die mich grüßte
als käme ich
ginge nicht
von dieser hand
werde ich
in irgendeiner
der kommenden
nächte erwachen
ein traum
in rot
in kommen
und gehen
und mensch
und ahorn
lichterfest, henschelvilla, kassel
einen einzigen rebstock
pflanzten sie
zu nahe an der stadt
ihn zu erfreuen
die musik
glänzte
durch abwesenheit
nicht so
die justizministerin
oben
ganz oben
über dem autowurm
am geländer stehend
über der stadt
irgendwo hinter den lichtern
irgendwo über den lichtern
da stand der mond
weit genug gepflanzt
in die nacht
dialog
ein mond
ein licht
ein ort
eine zeit
zwei menschen
gleichzeitig
kassel, friedrichsplatz
nicht euch
gehört sie
diese stadt
den tauben
denen ohne ölzweig
den letzten punks
dem leierkastenmann
mir gehört sie
eure stadt
die ich nicht brauche
und sie nicht mich
stadt II
ohne schlaf bist du
wach ohne unterlaß
kein gesicht hast du
lese ich in deinen vielen
tier du
mit zähnen
die sich graben
tief und tiefer
in die wenigen worte
die ich für dich finde
bahnhof wilhelmshöhe, kassel
werde versuchen
solche orte
zu meiden
solche tage
die dich
mir wegnehmen
ewig dankbar
bis dahin
für die
fünfminütige
verspätung
die der ice
uns schenkte
nachtflug
angekommen
im hotel
erzählst du mir
am telefon
man hätte
unterscheiden können
im flug
anhand der lichter
dörfer und städte
in dieser nacht
war ich eines
das hellste
das dunkelste
frankfurt, lange vor tag
neon
anstatt
nacht
türme
gegen
die ehrfurcht
vor ihr
der hohlestein bei ahnatal-weimar
"der hohlestein ist ein steil aufragender,
476 über nn hoher basaltfelsen.
der aufstieg auf den hohlestein
ist sehr schwierig und nur
für geübte kletterer geeignet"
eine angst
blieb zurück
eine schramme
ein wenig blut
den rest
von mir
von dir
den werden
sie finden
in einem
der nächsten
jahrhunderte
an irgendeinem
letzten sommertag
wenn es noch
sommer gibt
in einem
der nächsten
jahrhunderte
aber sie werden
uns finden
an diesem ort
ganz dicht
unterm himmel
ganz dicht
über den bäumen
legende vom basalt
leben nach uns
viele leben
werden wieder
hände
hand legen
an die steine
an den einen stein
wenn sie uns
suchen dann
mit fragen
werden sie uns finden
die hände
am letzten baum
am letzten himmel
bei der letzten antwort
bei der ersten frage
fels ohne namen
zeit machte ihn
zeit verbarg ihn
gräser und moose
sein rücken
zu liegen auf ihm
in einem sommer
der längst vergangen
der immer sein wird
erklärungsversuch
die zeitweilige abwesenheit
aus diversen alltagen
sie bedürfte keiner erklärung
einem zehnjährigen jungen
das großes taschenmesser
mit dem nußbaumgriff anvertrauen
den haselnußzweig gleich dazu
ihn brennholz sammeln
lassen im schneegestöber
für das feuer an dem er sich
seine hände wärmen wird
seiner mutter das lächeln entlocken
wenn sie all das sieht
sich erwärmt am sehen
all dies bräuchte keine erkärung
gelegentlich aber möchte ich wissen
woher mein lächeln kommt
unzeit
neun kilo keramik
eine schale auf
drei füßen ruhend
feuer entfacht in ihr
februarfeuer
als der mond
über den dachfirst ritt
dieser neue mond
über den alten eichen
über allem ein lächeln
schauten wir uns an
mond und baum
du und ich
frevel
unangenehme gerüche
gebracht in die stadt
zwischen zwei wohnblocks
am späten samstagmittag
buche und eiche
die vier jahre
sich gedulden mußten
feuer zu werden
ein glück
daß die kinder
schon weg waren
als die polizei kam
wie man ihnen
das feuer erklärt
seinen zauber?
man lädt sie ein dazu
und hofft daß ihre nasen
nie erwachsen werden
nie zu dumm
nie zu blind
im schlaf
nicht
daß ich selbst fror
unter dem neuen mond
unter den fragen
den alten
aber
deine schulter
war eine
kein wort
heute
liegt sie
neben dir
meine
sprache
das erste wort
daß ich nie
schreiben werde
neben dir
furcht
daß das eis
dich nicht mehr trägt
in einem der
weniger werdenden winter
im sommer dann
um deine haut
gestritten wird
weil die jahreszeiten
aufgehört haben
davor habe ich angst
dir nicht mehr
schreiben können
von meiner angst
und du nicht lesen
kannst von ihr
himmelfahrt
bus gefahren
wald begangen
naß geworden
uns geküßt
ein tag
zwei eigentlich
viele sicher so
auf der erde
in den wolken
tauben nahe auepark
wie grauer schnee
fallen sie ein
mit ihm
in das knappe grün
würden sie bleiben
bliebe der winter
würden sie fliegen
bliebe der schnee
bis nach der zeit
der der tauben
der der städte
meiner
kassel
du würdest liegen
in der mitte
documenta fällt
über dich her
zertritt den auepark
während der herkules
tatenlos zuschaut
grau ist dein herz
die frankfurter straße
läßt es schlagen
schlägt es
aus dem takt
nie hätte ich
dich gefunden
hätte ich nicht
einen menschen gefunden
der mich fand
Texte:
Copyright für die Worte
beim Schneewanderer
Copyright für die Bilder
bei der Bärin und dem
Schneewanderer
Tag der Veröffentlichung: 30.11.2008
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Der Bärin gewidmet, ihrer Stadt