Es war wie immer ein grauer Tag in Forks. Mit den Händen in den Hosentaschen lief ich die Straße entlang. Das Wetter passte mal wieder perfekt zu meiner momentanen Stimmung. Einsam sein lag mir einfach nicht. Ich war ein Beziehungstyp und war schon viel zu lange alleine. Aber man wird oft verarscht, wenn man mit der Liebe spielt.
Es war kurz vor acht als ich um die Ecke bog und das riesige Schulgebäude vor mir auftauchte. Ich seufzte und ging weiter. Als ich die Straße überqueren wollte, bremste ein roter Sportwagen mit quietschenden Reifen genau vor mir. Drin saß ein oberproll und aus steig das schönste Mädchen was ich je gesehen hatte.
„Arschloch! Pass doch auf!“, fluchte ich und ging weiter. Nichts aber auch gar nichts würde sie dazu bringen ihn zu verlassen, dass wusste ich und machte mich noch trauriger.
„Hey, Alter!“, begrüßte mich Jake, mein bester Freund. Er war Hopper, im Gegensatz zu mir, aber das hielt den Frieden aufrecht.
„Hi.“, gab ich abwesend von mir und schaute diesem Mädchen nach.
„Hm…Sag mir nicht du hast ein Auge auf Sam geworfen?“
„Du kennst sie???“ Sofort galt meine Aufmerksamkeit Jake.
„Luke…“, er schüttelte den Kopf, „Die ist ne Liga zu hoch für dich. Ihr Freund ist einer der reichsten der Stadt und sie das wohl beliebteste Mädchen. Der Typ bringt dich um, wenn er das rausbekommt.´' Glaub mir.
“ Er klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. In dem Moment drehte Sam sich zu mir um, lächelte kurz und ging weiter. Hatte sie echt mich gemeint??
„Lass uns reingehen. Du kennst doch die Alte Jenkins.“ Jake ging vorraus und ich folgte ihm, denn er hatte Recht. Unsere Mathelehrerin war der reinste Horror.
Um drei, war der Alptraum auch vorbei. Die Schulglocke bimmelte und alle stürmten nach draußen. Das erste was mir auffiel, war der rote Sportwagen, der auf dem Schulhof parkte. Der Typ spielte wohl Bodyguard.
„Kommst du?“ Jake sah mich fragend an.
„Nee, ich geh noch runter zum Pier und werf ein paar Körbe.“
„Gut, dann sehen wir uns später da.“ Ich lief schneller als vorher runter zum Pier. Ich wollte nicht sehen, wie sie zu ihm ins Auto steigt und ihn küsste. Ich wurde bei dem Gedanken rasend, weil ich genau wusste, dass er sie nicht verdiente, sie nicht gut behandelte, nur flachlegen wollte und wenn er seinen Fick von ihr nicht bekam, suchte er sich eine andere. Er hatte Geld, er wusste dass er alle haben konnte. Das Basketball spielen war mein Leben. Es gab nichts Besseres um sich abzureagieren und sich dabei zu trainieren. Ich war der beste Spieler im Schulteam und meine Chancen auf ein Sportstipendium sahen gar nicht mal so schlecht aus. Jake war ebenfalls im Team und zusammen machten wir alle Gegner fertig. Ich warf meine Tasche auf Seite nahm meinen Ball und begann mit voller Wucht auf den Korb einzuwerfen. Machte dutzende Dunkings und hing mich schwer an den Korb. Ich kannte diese Sam nicht einmal und trotzdem war ich eifersüchtig und wütend. Vielleicht lag das einfach daran, dass ich genau wusste was für ein Sexsüchtiger Typ ihr Freund war, der mit seinen Freunden eine Wette abschließt, wen er ficken kann. Er war so einer der Frauen als Objekt sah und nicht mehr.
Sowas hatte sie nicht verdient und das wusste ich ohne dass ich sie auch nur eine Sekunde kannte. Außer Atem setze ich mich auf eine der Bänke und sah auf den See. Unter den grauen Wolken sah er einfach nur trist aus. Mein Atem bildete Nebel in der Luft, doch mir war warm und ich zog mein Sweater dennoch über den Kopf, bevor ich mich weiter auspowerte…
„Na mein Engel,“ begrüßte mich Jim, als ich in den Wagen stieg. Er beugte sich zu mir rüber und gab mir einen Kuss bevor er startete und los fuhr. Als wir an einer Ampel hielten sah ich aus dem Fenster und entdeckte den Typen von heute morgen unten am Pier.
„Sag mal kennst du ihn?“ fragte ich Jim wie beiläufig und beobachtete weiter, wie er einen Korb nach dem anderen warf. Er war echt gut.
„Der? Das ist Luke. Spielt in der Schulmannschaft mit. Ist ganz gut beim spielen aber sonst voll das Arschloch wie ich gehört habe. Spielt mit Frauen und so. Einer der ganz fiesen Sorte.
“ - „Aha.“ Ich glaubte ihm nicht. Immer wenn ich eine ganz normale Frage zu irgendeinem Typen stellte, finge er direkt an, das blaue vom Himmel zu lügen.
„Schatz ich denke nicht das irgendjemand besser ist als du.“ Ich lächelte ihn an. Solche Bestätigungen brauchte er nun manchmal.
„Geht das klar mit heute Nachmittag?“ fragte Jim mich, als wir vor meinem Haus standen.
„Um 4 bei mir? Meine Eltern sind nicht da, haben also freies Haus.“ Er zwinkerte mir zu, schloss seine Tür und verschwand mit quietschenden Reifen. Langsam stieg ich die Treppen zu unsere Haus hoch.
„Samantha!“ hörte ich meine Mom schreien, kurz nachdem die Haustüre ins Schloss gefallen war. „Ja Mum. Was ist?“ Sie kam wankend und sich an der Wand abstützend zu mir in den Flur. Sie hatte mal wieder getrunken oder sich mit Drogen zu Gedröhn. „War das gerade Jim McDean?“ nuschelte sie. „Ja Mom...“ich seufzte.
„Das ist gut mein Schatz. Halt dich an ihn ran dann hast du’s immer einfacher im Leben.“ Und mit diesen Worten verschwand sie wieder. Wütend stampfte ich die Treppe hoch in mein Zimmer und knallte die Tür zu. Was hatten nur alle mit Jim? Glaubten sie etwa das ich ihn nur lieben würde, weil er reich ist? Aufgebracht nahm ich mein Telefon und tippte die Nummer meiner besten Freundin Roxy ein.
Um viertel nach drei hetzte ich aus dem Haus und wäre fast in einen Typen rein gerannt. Luke.
„Tut mir leid..“, stotterte er.
„Nein. nein. Ist schon okay. Ich hätte gucken müssen wo ich hin renne.“ Ich wollte gerade weiter, drehte mich aber noch einmal um. „Du kannst echt gut spielen!“, sagte ich und war schon um die nächste Ecke gebogen.
„Wo warst du denn?“, fragte mich ein aufgeregter Jim. Er hatte mich auf halber Strecke mit seinem Auto abgeholt.
„Tut mir leid. Es gab mal wieder ein bisschen Stress zu Hause. Und dann hätte ich noch fast Luke umgerannt...“ Verdammt!
„Luke?? Der Kerl von heute morgen?“ – „Ja..“ antwortete ich kleinlaut und drehte die Heizung höher. Es war echt kalt geworden in den letzten Tagen.
„Was willst du denn mit so einem?“ – „Mein Gott wer hat denn gesagt das ich was von ihm will?“, verteidigte ich mich. „Ich habe nur gesagt das ich ihn fast umgerannt hätte!“ Wir hielten vor dem großen Tor, was das Grundstück der McDean’s vom restlichen Forks abgrenzte.
„Ist ja schon okay, Honey.“, lächelte er. „Ich habe dir nur eine normale Frage gestellt.“ Ich schnaubte und dreht mich zum Fenster hin.
„Herzlich Willkommen in unserem reich!“, sagte er und öffnete die riesige Haustüre. In den ganzem halben Jahr das ich schon mit ihm zusammen war, hatte ich noch nicht einmal sein Haus von innen gesehen. Entweder ging es von den Terminen her nicht oder er hatte eine andere Ausrede. „Wow!“, staunte ich. Na ja, es geht“, grinse er und zog mich zu sich.
„Und jetzt zeig ich dir mal mein Zimmer..“, hauchte er in mein Ohr und zog mich die große Wendeltreppe hoch...
Nach dem ich mich abreagiert hatte, lief ich nach Hause, es war noch Training angesagt. Ich war so in meine Gedanken vertieft, dass ich mit einem Mädchen zusammenstieß. Sam! Sie entschuldigte sich kurz und lief dann weiter. Mein Herz pochte wie verrückt. Sie hatte mit mir geredet!! Plötzlich klingelte mein Handy.
„Ja?“ – „Luke, alter, beeil dich, wenn der Coach sieht dass du noch nicht anwesend bist“ – „Wie spät ist es denn??“ -„Kurz vor 4.“ – „Fuck, okay bin gleich da!!“ Schnell legte ich auf und sprintete nach Hause, wo ich mich schnell umzog und weiter zur Gymnasium rannte. Als ich ankam konnte ich mir das aufwärmen ja sparen. Leider, war der Coach schon anwesend und lief die anderen wütend schwitzen.
„Scott!“, rief er mich zu sich. Jake warf mir einen unsicheren Blick zu.
„Es kommt so gut wie nie vor, dass du zu spät bist. Ich will eine vernünftige Begründung!“
„Ich war unten am Pier und hab ein paar Körbe geworfen. Hab nicht auf die Zeit geachtet. Tut mir leid.“ Der Coach sah mir ernst in die Augen.
„okay, aber ich will nicht, das dass noch mal vorkommt, klar?“ Ich nickte, er klopfte auf meinen Rücken und ich lief aufs Spielfeld zu den anderen
Um 6 war ich schon wieder auf dem Weg nach Hause. Der Rest des Trainings war gut verlaufen und ich konnte sogar Sam vergessen. Das Spiel am Samstag konnte also kommen, wir würden Seattle fertig machen. Meine Mum und ich lebten allein. Mein Vater hatte uns verlassen als ich 5 war, ich hatte nie wieder von ihm gehört. Ich setzte mich zu ihr an den Tisch und nahm mir etwas zu Essen. „Und wie war dein Tag?“, fragte sie mich und lächelte liebevoll.
„Ganz okay. Ich war etwas zu spät beim Training. Und wie liefs auf der Arbeit?“ – „Naja, wenn ich nicht bald mehr Kunden auftreibe, muss ich mir einen anderen Job suchen.“ Sie hatte einen kleinen Arzneiladen in der Stadt, doch seit es hier dieses Einkaufszentrum gab, gingen nur noch selten Leute in die kleinen Läden und das bedeutete, das diese Pleite gingen. Und die Medikamente von meiner Mum waren besser und wirksamer als der Chemiemüll der Großkonzerne. Ich überlegte schon lange wie ich ihr helffen konnte, aber bisher war mir noch nichts eingefallen. Nach dem Essen brachte ich meinen Teller in die Küche und lief hoch in mein Zimmer. Schnell hatte ich Text und Noten auf meiner Schublade gekramt und arbeitete an meinem Song weiter. Musik war ein zweiter großer Teil meines Lebens. Ich spielte Klavier und Gitarre. Mit großer Leidenschaft. Doch als ich den Text las, musste ich nur wieder an Sam denken. Was fand sie bloß an diesem Looser?? Mir ging es einfach nicht in den Kopf. Wenn ich sie doch nur kennen lernen könnte, um ihr die Augen zu öffnen. Ich wollte sie nicht mit gebrochenem Herzen und weinend sehen. Sie sollte glücklich sein und mir einfach jedes Mittel recht, um ihr zu beweisen, dass ihr Freund nicht der Richtige war. Und wenn sie mir nicht glauben und mich hassen sollte… aufgeben war nicht eine meiner Stärken. Ich würde es so lange versuchen bis ihr die ersten Zweifel und sogar die Erkenntnis kamen. Ich wusste, dass ich sie liebte. Wirklich liebte nicht auf Jims Weise…
„Du bist verrückt, Luke…“, sagte ich leise zu mir selber. „Vielleicht ist sie ja genauso drauf wie er. Vielleicht passen sie perfekt zusammen. Lass dir nicht wieder das Herz brechen!“
Mit diesen Worten stand ich auf, nahm mein Skateboard und lief zum Park. Es war inzwischen Dunkel geworden, also dürfte niemand mehr dort sein. Nachdem ich ein paar mal geskatet bin, setzte ich mich auf eine der Bänke und konzentrierte mich auf den Text von „You Don’t See me“. Wie wahr er doch war. Ich blickte nach unten, auf den grauen Boden und spürte die Regentropfen auf meinem Rücken, wie sie sich durch meine Jacke, durch meinen Pullover kämpften und kalt auf meine Haut trafen. War ich denn wirklich schon so ein Deprimierter Mensch geworden??
„Machs dir gemütlich. Ich komm sofort wieder.“ Sagte er nach einer kurzen Besichtigungstour durch sein Zimmer. Ich nickte und setzte mich auf sein Bett während er nach unten verschwand. Ich zappte ein wenig durch das Nachmittagsprogramm, bis er auf einmal wieder neben mir stand. Er setzte sich neben mich und begann mich immer wieder zu küssen. Langsam drückte er mich mit dem Rücken auf sein Bett, bis ich schließlich unter ihm lag. Ich erschauderte, als er anfing mit seiner kalten Hand unter meinem T-Shirt meinen Bauch zu streicheln, wobei er mit seiner Zunge meinen Mund erkundete. Vorsichtig schob er mein Shirt immer weiter nach oben, bis er es mir schließlich ganz auszog. Es landete irgendwo auf dem Boden. Gleich darauf landete seins daneben. Er fing an mein Dekoltee zu küssen und wanderte immer tiefer über meine Brüste, meinen Bauch bis zu meinem Hosenbund. Doch als er sich an meinem Gürtel zu schaffen machte, stoppte ich ihn. „Nein..“ keuchte ich. „Jim ich..“ – „Schon okay.“ Er strich mir über die Wange und setzte sich wieder auf. „Ich kann warten....“ seufzte er und gab mir noch einen Kuss, bevor er mir mein Shirt gab und sich seins überzog. [...]
„Danach war er wie ausgewechselt,“ erklärte ich weiter. „Hm. Das, würde ich sagen, ist typisch Mann. Da brauchst du dir keine Gedanken zu machen.“, versuchte Roxy mich aufzuheitern. Nach dem missratenem Versuch kam ein Anruf und Jim musste ganz plötzlich zu seinem Vater ins Büro. Er hatte mich zu Hause abgesetzt, doch ich wollte noch nicht rein. Was sollte ich da auch? Schließlich war ich zwei Blocks weiter zu Roxy gelaufen um ihr alles zu berichten. Sie legte einen Arm um meine Schulter. „Jetzt hör auf weiter darüber nach zu denken.“, sagte sie. „Du wirst schon sehen. Morgen früh ist wieder alles in Ordnung.“ Ich nickte und stand auf. „Hoffentlich hast du recht...Ich muss dann los.“ Sie nickte und brachte mich zur Türe. „Ich glaube du musst dich etwas beeilen. Sieht aus als würde es gleich regnen....“ [...]
Rox hatte recht gehabt. So schnell ich konnte rannte ich den Weg lang, doch irgendwann blieb ich stehen. `Hat eh keinen sinn mehr. Bin ja jetzt schon total durchgenässt...` dachte ich genervt. Ich sah blinzelnd in den dunklen Himmel. So war Forks. Es wurde nie richtig warm. Die Sommertemperatur betrug höchstens 26 Grad. So langsam wurde es mit jetzt richtig kalt, doch ich wollte nicht nach Hause. Der Grund warum ich bei Roxy so früh abgehauen war, war das ich für mich alleine sein wollte. Ich musste über die ganze Sache mit Jim in Ruhe nachdenken. Warum hatte ich mich nur so gesträubt? Es war nicht mein erstes mal und ich Liebte ihn doch. Also warum hatte ich ihn so abblitzen lassen? „Willst du nicht mal aus dem Regen raus?“, fragte da eine Stimme. Ich sah mich um und entdeckte Luke auf einer Bank sitzend. „Das gleiche könnte ich dich fragen“, sagte ich und ging zögernd auf ihn zu. „Komm. Ich tu dir schon nix.“, sagte er und deutete auf den Platz neben sich. „Ja man weiß ja nie!“, sagte ich schnell und ließ mich neben ihn fallen. “Also?“ fragend sah er mich en. „Was?“ – „Warum bist du nicht im Haus...oder bei deinem Freund?“ Das letzte Wort kam so angewidert raus, das ich unwillkürlich zusammen zuckte. „Ähm...er hat zu tun. Und ich will nicht nach Hause weil ich da eh nichts zu tun habe und meine Mom bestimmt wieder nur zugedröhnt irgendwo sitzt...“ Schnell schloss ich den Mund. Was erzählte ich ihm meine halbe Lebensgeschichte? Ich kannte ihn doch erst seid...ein paar Minuten. „Und was ist mit dir?“, fragte ich um von mir abzulenken. „Ich komm gerade vom Skaten.....“ – „Aha. Und jetzt sitzt du hier einfach so rum?“, fragte ich. Bei einem Seitenblick zu ihm merkte ich, wie traurig und zusammen gesunken er da saß. „Ist alles in Ordnung..?“
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"Chapter 3, Luke"
Jetzt saß ich mit Sam im Regen und sie fragte mich, ob alles in Ordnung wäre. Innerlich lachte ich auf. Na klar, ich saß hier mit meiner Traumfrau. Ich entschied mich ihr auch etwas zu erzählen, da sie das ja auch getan hatte. „Ehrlich gesagt… nein.“, sagte ich schließlich. Ich spürte ihren Blick auf mir Ruhen und ich seufzte. „Meine Mum wird wohl bald ihren Laden schließen müssen und wenn sie dann keinen Job findet, haben wir ein Problem…naya… wir sind nicht gerade die reichsten.“ – „Oh, das tut mir leid. Und was ist mit deiner Freundin? Kann sie euch nicht helfen?“ – „Tja, wenn ich eine Freundin hätte…“ Wunder Punkt… Sam schwieg und auch ich sagte nichts weiter. Ich wollte nur noch hier weg. Ich stand auf, nahm meinen Board und ging ein paar Schritte, als ich mich noch mal umdrehte. „Man sieht sich.“, sagte ich noch und fuhr durch den Regen zurück nach Hause. „Mein Gott, Luke!“ Besorgt kam meine Mum zu mir. „Bist du verrückt, bei dem Wetter skaten zu gehen und um diese Uhrzeit? Die hätte sonst was passieren können. Nicht das du dir jetzt eine Lungenentzündung holst.“ Sie schob mich direkt in Richtung Badezimmer und schien in ihrer Aufregung meine Laune nicht zu bemerken. Sie drehte die Dusche auf und verschwand aus dem Zimmer.
Mütter…, dachte ich nur und zog mich aus, um erstmal lange duschen zu gehen […]
Danach legte ich mich sofort in mein Bett. Ich wollte einfach nur, dass dieser Tag endete. Aber ich konnte einfach nicht schlafen. Mir kreisten zu viele Gedanken im Kopf umher. Ist es normal für einen Jungen so viel nach zudenken??
Am nächsten Morgen, war meine Mutter wie immer schon weg und ich quälte mich aus dem Bett. Nachdem ich mich fertig gestylt und was gegessen hatte, machte ich mich also auf den Weg zur Schule. Mit der Hoffnung Sam oder ihren *Freund* nicht sehen zu müssen. Schnell hielt ich Ausschau nach Jake und war erstmal verwundert über seine Klamotten. „Alter, was issn mit dir passiert??“, fragte ich und sah ihn von oben bis unten an. Er trug Vans, keine Baggypants sondern, eine etwas engere Hose, ein Rock- Shirt und seine Hopper – Cap, doch seine Haare waren schwarz blond und glatt. „Große Typ Veränderung?“ - „Na und, Mann, lass mich doch. Mir gefällt der Mix aus beidem einfach.“ – „Okay, Jake, was ist los? Morgen hast du auch nochn Piercing oder was?“ – „Ich bin verliebt…“, murmelte er und sah verlegen auf den Boden. „Und das sagst du mir erst jetzt?? Alter ich bin dein bester Freund!“ – „Man, Lu, das ist alles nicht so einfach, okay? Ich bin das erste Mal wirklich verliebt… das ist alles so neu. Du weißt ja wie ich zu Mädchen immer stand, und jetzt…“ – „Ich versteh dich schon. Wer ist denn die Glückliche?“, fragte ich dann und sah mich auf dem Schulhof um. „Roxy…“ Sofort schnellte mein Kopf zurück zu Jake. „Roxy? Roxy Johansson??“ – „Jetzt sag mir nicht du kennst sie??“ – „Doch. Sie ist in meinem Sportkurs.“ Jake riss seine Augen auf. „Was?“ – „Das hättest du auch mal sagen können.“ – „Du bist ja lustig.“ Ich verdrehte die Augen und ging Richtung Schulgebäude. Mein bester Freund war verliebt, dass ich das noch erleben durfte. Roxy stand auf den Hof und wartete wohl auf ihre Freundin. Als sie plötzlich begann zu lächeln, drehte ich mich um, um zu sehen, wer ihre Freundin war. Doch ich drehte mich sofort wieder nach vorn, als ich die Person erkannte. Sam. Natürlich, wer auch sonst? Ich beschleunigte meine Schritte, um schnell in den Unterricht zu kommen. Zum Glück war Roxy und nicht Sam in meinem Kurs. Bei der Sporthalle angekommen, atmete ich erstmal tief durch und hoffte dass sie mich nicht gesehen hatte. Das gestern war eine Ausnahmesituation gewesen. Sie hatte das mit meiner Mum bestimmt schon wieder vergessen und ich sollte das mit ihrer Mum auch verdrängen, denn es ging mich einfach nichts an. […]
In der ersten Pause, saß ich mit Luke in der Aula und wir überlegten, wie er Roxys Aufmerksamkeit gewinnen konnte. „Ohne was peinliches, geht das nicht. Man, Jake, so was kann man nicht planen, dass muss einfach passieren.“ – „So wie mit dir und Sam gestern Abend?“ – „Was? Wieso…?“ – „Ich bin am park vorbei und hab euch da reden sehen. Ich sag dir, wenn du noch deinen 18. erleben willst, lass die Finger von ihr, alter.“ – „Ich kann auch nichts dafür, wenn sie da auf einmal lang kommt, okay?!“ Wütend stand ich auf und lief nach draußen auf den Hof…
Als ich mich am nächsten morgen wie üblich mit Roxy am Tor traf, benahm Luke, der vor mir ging, sich ganz komisch. „Was hast du denn mit Luke gemacht?“, fragte Rox auch schon nachdem wir uns (wie immer total übertrieben xD) begrüßt hatten. „Ich?? Gar nichts! Ich wunder mich ja selber über sein Verhalten...Dabei haben wir uns doch gestern voll gut unterhalten...“ Na ja, voll gut ist nicht so ganz richtig. Nach eine kurzen Einführung in sein Leben war er aufgestanden und verschwunden. Ihn bedrückte wohl etwas mehr als nur der Laden seiner Mom. „Du und Luke??“ Total überrascht zog sie die Augenbrauen hoch. „Wir haben nur mit einander gesprochen!“, gab ich genervt zurück und zog sie ins Gebäude. “Ja ja, schon klar“, zwinkerte sie mir zu. „Poah jetzt fang du nicht auch noch an!“, stöhnte ich und fummelte an den Schloss von meinem Spind rum. „Uh. Du reagierst aber empfindlich bei dem Thema!“ Sie hob abwährend die Hände. „Tut mir leid...“, murmelte ich. „Aber Jim nervt mich schon mit seiner übertriebenem Eifersüchtigkeit. Dabei weiß ich gar nicht warum...“, gab ich noch leise dazu, aber Rox hatte es natürlich gehört. „Ach du spinnst doch! Ich jedenfalls bin stolz dich als beste Freundin zu haben!“, grinste sie. Kopfschüttelnd holte ich meine Bücher aus dem Schrank und schlug die Tür zu. „Ja, ja. Sei das mal. Nach den Stunden wie immer in der Cafeteria?“ - :Klar!“ Sie gab mir einen Schmatzer auf die Wange und verschwand im Gedrängel der Flure. Kaum war sie weg, legten sich zwei Arme von hinten um meine Hüften. „Das bist du ja!“, flüsterte eine Stimme in mein Ohr und eher ich reagieren konnte hatte er mich auch schon umgedreht und gab mir einen langen Begrüßungskuss. Ich seufzte als er seine Lippen von meinen löste und er grinste mich an. Es dauerte einen kurzen Moment bis ich wieder da war und fragte dann endlich :“Was ist los?“ – „Am Wochenende ist das spiel der Yankees gegen die Spocks und rate mal wer gestern von seinem Vater zwei Karten bekommen hat?“ – „Yankees gegen Spocks??? Dafür hast du Karten bekommen?“, fragte ich ihn ungläubig. „Ja!“, grinste er. „Sind richtig tolle Plätze. Kommst du mit?“ – „Natürlich!“ Er gab mir einen weiteren Kuss. „Na dann bis nachher!“ freute er sich und verschwand ebenfalls in der Menge. [...]
„Sag mal woher kennst Du eigentlich Luke?“, fragte ich Roxy während der Mittagspause und stellte mich an die Schlange der Essensausgabe an. „Na er ist doch in meinem Sport-Kurs.“, sagte sie und suchte sich hochkonzentriert einen Joghurt aus. Endlich hatte sie einen auserwählt und stellte ihn auf ihr Tablett. „Wieso? Läuft da doch mehr?“ Ich streckte ihr die Zunge raus. „Nö. Nur Interesse halber.....Hat er irgendwas gesagt? Ich meine wegen gestern?“ – „Nein.“ – „Gar nichts?“ – „Nein.“ – „Hm...“ Ich ließ mit von der Küchenfrau einen Teller mit Nudeln geben und kämpfte mich zu einem der noch freien Tische. „Hast du eigentlich Jake gesehen?“, fragte sie mich während ich versuchte meine Spaghettis in den Griff zu bekommen. „Hm? Ne noch nicht. Wieso?“ - „Der hat wohl über nacht eine Eingebung gehabt. Er ist jetzt like Bollo.“ – „Echt? Muss ich mir mal angucken...“ Sie nickte heftig. „Auf jeden fall! Sieht einfach super aus!“ [...]
„Schatz ich möchte heute mal zu Fuß nach hause ja?“ Verwundert sah Jim mich an. „Wieso das denn?“ – „Einfach nur so.“ Er nickte. „Alles klar. Dann bis morgen.“ Ich wartete bis er um die Ecke gefahren war und rannte dann Luke hinter her. Er wohnte nur zwei Straßen weiter, weshalb wir ein gutes Stück zusammen gehen konnten. „Luke“ Warte doch mal!“ Endlich hatte ich ihn eingeholt. „Sollen wir das Stück zusammen gehen?“ – „Was ist denn mit deinem Freund? Hat er heute keine Zeit dich rum zu kutschieren? Oder hat er Termine mit seinen Eltern, die nichts von dem kleinem, armen Mädchen wissen dürfen?“ Ungläubig starrte ich ihn an. „Was hast du gesagt...?“
„Vergiss es, tut mir leid, ich bin gerade etwas gereizt…“ – „Vielleicht solltest du mal lernen deine Launen nicht an anderen auszulassen.“, meinte Sam und stemmte ihr Hände in die Hüften. „Ich sagte doch, dass es mir leid tut… Du willst wirklich mit mir nach Hause?“, fragte ich noch mal ungläubig nach. Sam nickte, dann lächelte sie. Schweigend liefen wir nebeneinander her. Es war ein peinliches Schweigen. Ich räusperte mich und blieb stehen. „Na ja, hier wohn ich, dann also.“ Sam blickte an mir vorbei auf unser kleines Haus. Im Gegensatz zu dem Palast ihres Freundes, war das bestimmt nur eine schäbige Hütte. „Das Haus sieht echt hübsch aus, zumindest das was ich sehen kann.“, lächelte sie. „Ehrlich?“ –„ Ja, ich bin nicht auf das Geld von Jim angewiesen, falls du das denkst. Ich steh nicht so auf diesen Luxus.“ – „War mir das jetzt so anzusehen, dass ich das gedacht habe??“ Sam lachte kurz auf. „Nein, aber ihr Männer seid einfach berechenbar.“ – „Na klar. Ich muss dann auch, meine Mum wartet bestimmt schon. Wir sehen uns.“ Schnell lief ich den Weg Richtung Haus entlang, als ich Sams Stimme noch einmal hörte. „Luke?“ Ich drehte mich um. „Ich fang an dich zu mögen.“, grinste sie und lief dann weiter. Wie versteinert blieb ich in der Auffahrt stehen und starrte auf den Platz auf dem sie eben noch gestanden hatte. Sie mochte mich?? Schnell versuchte ich wieder normal zu gucken und schloss dann die Haustüre auf. Meine Mum stellte gerade das Essen auf den Tisch und lächelte als sie mich sah. „Na wie war die Schule?“, fragte sie, als wir uns setzten. „Sport wie immer toll und der Rest, wie immer.“ Ich zuckte mit den Schultern und schob mir eine Gabel Nudeln in den Mund. Das gute war, meine Mum fragte dann auch nicht weiter und so konnte sie von meinem „Liebeskummer“ auch nichts erfahren. Nach dem Essen half ich ihr noch zu spülen und verzog mich dann auch auf mein Zimmer um „Hausaufgaben“ zu erledigen. Ich schmiss meinen Rucksack in die Ecke und hängte mich vor den Computer, um meine Mails zu checken und ein bisschen zu chatten.
Jake war online und erzählte mir von seinen Erfolgen bei Roxy, aber ich las das nur mit einem Auge, denn meine Gedanken schweiften immer wieder ab. Normal war ich gar nicht der Typ, der sich Hals über Kopf in irgendeine völlig Fremde verliebte, also warum dann gerade Sam?
Immer die gleiche Frage, die mir durch den Kopf schoss. Schließlich drehte ich Sonic Syndicate auf und verlagerte mein Quartier aufs Bett, um diesmal wirklich meine Hausaufgaben zu machen. Zum Glück war das das letzte High School Jahr […]
Am Abend hatten Jake und ich beschlossen auf eine Party zu gehen. Roxy hatte wohl Sturmfrei und schmiss eine Haus- Party. Ja, es war mitten in der Woche, aber wir waren jung und wollten einfach unseren Spaß haben. Wir waren schon fast dort, als Jim’s Wagen an uns vorbeiraste und ich meine Hände sofort zu Fäusten ballte. „Alter, beruhig dich. Damit hättest du rechnen müssen.“, versuchte Jake mich zu beruhigen. „Hab ich… Aber es macht mich trotzdem so extrem wütend…“, brachte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Reiß dich bloß zusammen. Ich will nicht, dass das mit Roxy scheiße wird nur weil sie Angst haben muss, dass du’n Austicker hast.“ – „Ja, ja…“, brummte ich und lief weiter. Jake hatte mich schnell wieder eingeholt und so kamen wir auch bei der Party an. […]
Mit meinem dritten Bier ließ ich mich auf die Treppe von der Terrasse fallen. Im Hintergrund dröhnte die Musik, aber es war leiser, als drinnen, sodass ich ein leises kichern und stöhnen, aus einer dunklen Ecke des Gartens wahrnahm. Ich musste sofort grinsen, als ich die beiden Stimmen erkannte. Jenny und Brandon aus meinem Sportkurs, vergnügten sich in Roxy Johanssons Garten. Aber ich schenkte den beiden, keine weitere Beachtung, sondern trank einen Schluck und starrte in die Dunkelheit. Eigentlich konnte ich auch nach Hause gehen. Jim und Sam hatte ich den ganzen Abend, zum Glück, noch nicht gesehen und Jake war in ein Gespräch mit einem bestimmten Mädchen vertieft und amüsierte sich total. Ich trank den Becher leer, zerdrückte ihn und wollte gerade aufstehen, um zu gehen, als mir jemand einen neuen hinhielt. Ich sah auf und entdeckte eine verheulte Sam. „Was ist los?“, fragte ich als sie sich neben mich sinken ließ. „Ich hab Jim gerade mit einer anderen erwischt…“, murmelte sie und brach erneut in Tränen aus. Ich nahm ihr die Becher aus der Hand und nahm sich vorsichtig in den Arm, um sie zu trösten. „Sicher dass es Jim war?“ – „Ja… Ich will hier weg…“ – „Komm.“ Ich half ihr hoch und brachte sie zu mir nach Hause, damit sie sich in Ruhe beruhigen konnte….
Texte: Wir hoffen du findest gefallen an den Buch . Über Kommentar und ehrliche Verbesserungsvorschläge würden wir uns sehr freuen .
Tag der Veröffentlichung: 30.12.2011
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