Cover

Kein Risiko


Wie man foltert und nicht erwischt wird
Schauplätze mit toter Frau, totem Kind und totem Hund
Fortsetzungsroman



Die Namen und Handlungen sind so, wie sie hier beschrieben werden, frei erfunden. Es ist eine fiktive Geschichte. Es geht um Dinge, die man mir erzählt hat.
Zufällige Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind unbeabsichtigt. Die Autorin hat in dieser Geschichte ihrer Fantasie freien Lauf gelassen.
Lediglich die beschriebenen Örtlichkeiten sind real! Nur weil reale Schauplätze die Fantasie einer Autorin anregen, kann daraus nicht abgeleitet werden, es wäre etwas anderes als eine frei erfundenen Kriminalgeschichte.


Prolog:


Was macht einen guten Verbrecher aus? Die Bereitschaft alles zu tun, was nötig ist, um sich Vorteile zu verschaffen? Die Unfähigkeit Schuld zu empfinden, oder Mitleid oder Entsetzen über das eigene Tun? Und natürlich, und das ist wahrscheinlich das Wichtigste: Stolz? Stolz über die eigenen Taten, Stolz über das Ausmaß der Zerstörung, die man angerichtet hat und Stolz über den Erfolg zu eigenen Gunsten? Stolz, dass man schlauer ist als die Bullen? Stolz?

Kann ein guter Verbrecher, der sein Handwerk beherrscht, sich und seinen Charakters ändern? Nein, warum auch, er wäre sonst auch kein guter Verbrecher mehr.
Gibt es jemand, der ein Interesse daran hat, dass sich der Verbrecher ändert? Ja, die Leute die damit ihr Geld verdienen.

Ist es in Ordnung Menschen zu foltern, wenn man dabei Glück empfindet, oder Befriedigung, oder den wohligen Schauer der Macht? Der Macht jemanden zu töten, nur weil man das will? Ist es in Ordnung? Ist es in Ordnung Menschen gefangenzuhaltend, damit man eine Geisel hat, die man bei Zeiten töten kann? Ja, es ist in Ordnung!

Ja, weil nur das nicht in Ordnung ist, wofür ein Täter bestraft wird. Alles andere ist akzeptiert. Selbst bei Leute, die ihr Geld damit verdienen, Verbrecher umzuerziehen.
Moral heißt heute ohnehin nur noch: Werde ich erwischt, oder werde ich nicht erwischt. Werde ich erwischt, erinnere ich mich an meine Moral und täusche Gefühle vor, damit der Richter mich freispricht, werde ich nicht erwischt, brauche ich auch keine Moral und spare mir meine geheuchelten Gefühle.

Wenn Moral ein Gefühl für Recht und Ordnung ist, dann braucht ein guter Verbrecher keine Moral. Recht ist, was ihm nützt und Ordnung ist etwas, das nur gilt, wenn man erwischt wird.
Warum sich also damit belasten?

In der Bundesrepublik Deutschland werden 50 Prozent der Kriminalfälle aufgeklärt. Das ist etwa die Hälfte. Kein Grund sich all zu viel Gedanken über Schuld und Sühne zu machen, wenn man Täter ist. In der Hälfte der Fälle geht alles gut. Für den Täter!


Eins


Zwei von ihnen waren aus dem Knast geflohen und lebten bei den Dealern im Untergrund. Zwei von ihnen hatten keinen Grund ein Menschleben zu verschonen, weil sie nur diese eine Chance hatten: untergetaucht überleben. Sie würden töten, wenn nötig. Für ihre Freiheit und für Geld.

Es waren die 80ger Jahre. Es war eine westdeutsche Stadt am Ende des Landes, nahe der Zonengrenze. Hier war damals die Welt zuende. Es war normal, dass hin und wieder jemand getötet wird. Kein Grund zur Aufregung. Nach Tätern wurde ohnehin nicht gesucht.

„Wenn uns die Bullen schnappen, fahren wir an den Zaun und machen rüber“, lachten die Dealer. „Rübermachen in die DDR, weil die noch kräftige Leute brauchen, die schicken keinen weg“. Das glaubten damals alle. Rübermachen mit den Taschen voll Koks und drüben reich werden. Davon träumten sie damals. Das Hirn vernebelt, Koks im Kopf, die Faust in der Tasche und das Gefühl, die ganze Welt zu beherrschen. Sie hatten damals nicht unrecht. Sie beherrschten die Welt. Nur rübermachen konnten sie natürlich nicht.

Die Welt zu beherrschen hieß, dass die Bullen sie in Ruhe ließen. Zwei waren aus dem Knast geflohen und lebten in einem Haus unter der Autobahn. Da war die Stadt zu Ende und Leute drängelten trotzdem an der Haustür, wie Bienen am Eingang eines Bienenkorbes.

In dem Haus, am Ende der Stadt, lebten Dealer und ringsumher war Wiese. Wiese und ein Puff. Das war die perfekte Tarnung. Ein Puff in der Nähe erklärt immer, warum überall Autos parken. Warum überall Leute laufen und klingeln und im Haus verschwinden. „Haben sich in der Tür geirrt, wollten eigentlich in den Puff“, sagten die Dealer und die Bullen glaubten ihnen. Keinen Bock auf Stress, hatten sie, die Bullen in einer westdeutschen Stadt nahe der Zonengrenze. Kleinkram war uninteressant. Bullenarbeitszeit war teuer. Kleinkram wurde nicht verfolgt. Wird nicht verfolgt. Wird wahrscheinlich niemals verfolgt.

Warum auch? Wo kein Kläger ist, ist kein Richter und so lange alles ruhig blieb in der Stadt und sich die Leute nur zu Hause prügelten, so lange ließen die Bullen alles so wie es war. Oder es knöpfte auch mal einer seine Hose auf, einer von den Bullen, man will ja auch leben und Spaß haben, auch als Polizist.

Die Welt beherrschen hieß auch, immer genug Gefangene zu haben, als Sicherheit. Gefangene, die man gegen das eigene Leben eintauschen konnte, falls die Bullen mal schlechte Laune hatten. Man wusste es nie. Nicht alle Bullen machten mit. Aber eigentlich war das alles keine große Sache. Es waren nur die 80ger Jahre in Deutschland. Dass heißt, es war damals normal und niemand jagte Dealer. Das gab es einfach nicht.

Die Welt zu beherrschen hieß auch, man machte Überfälle, um an Geld zu kommen. Koks dealen war einträglich. Aber manchmal reichte es eben nicht für das neue Kilo. Weil Dealer selbst zuviel wegzogen und ihre Kumpel dazu einluden und Party feierten und dabei den Überblick verloren. Dann mussten sie was machen. Sie und ihre Freunde mussten etwas tun. Überfälle oder Frauen. Frauen verkaufen war der neue Kick.

Deutsche Männer wollten deutsche Frauen und deutsche Dealer verkauften deutsche Frauen. Das war der Kick. Billige Frauen, billiges Fleisch, billige Körper, für billige Folter. Das waren die 80ger Jahre in Deutschland: Koks gab es schon lange, aber Folter gegen Geld, Folter war neu. Man nahm dazu keine Nutten, weil die Zuhälter hatten und kompliziert zu handhaben waren. Nutten töten war damals gefährlich, weil ihr Fleisch auf dem Strich Geld abwerfen sollte und nicht im Sarg.

Es gab also noch nicht genug Frauen dafür, Gefangene, solche die zum Schluss sterben. Wurden vermisst, kamen nicht wieder und waren verschwunden und niemand fragte nach.
Es gab keine Leichen, dafür sorgten die Freier. Leiche ficken ist geil und macht den Schwanz steif und danach fressen es die Hunde. Es, dass Fleisch. Das hat immer funktioniert. Immer!

Freier gab es. Freier, die quälen wollen und töten und foltern. Freier gab es genug. Wo eine Nachfrage ist, gibt es bald einen Markt und wo ein Markt ist entsteht neue Nachfrage. Was kann da schon schief gehen?
Es ging ja nicht um Kinder, die gefoltert und getötet wurden, es ging um Frauen und das war in etwa legal. Man konnte es immer so hindrehen, dass die Frauen es freiwillig gemacht hätten. Die Gesetzgebung war so. Ist so. Und wenn die Frauen tot waren und die Freier sich einen runterholten, während sie die Leichten zerteilten und in die Augenhöhlen der Totenschädel ejakulierten, dann war es gut. Einer von ihnen, DJ und Junkie sammelte später die Schädel ein und stellte sie rund um sein Bett auf.

Gut war es, weil die Hunde die Arme, die Beine, die Schenkel, die Hände, die Hälse, die Körper fraßen und Knochen zermalmten. Das geht, wenn die Hunde nur selten zu fressen bekommen. Wenigstens erzählten das die Dealer. "Hunde nehmen alles", sagten sie. Außerdem hatte einer einen Schweinestall und eine Güllegrube. Problem gelöst! Es gab also kein Problem.

Und wer die richtige Leute kannte hatte ohnehin keine Probleme. Das war damals kein Geheimnis, sondern eine Lebenshaltung. Ein geduldeter Teil der bundesdeutschen Gesellschaft lebte gut und gerne so. Es ist heute noch so. Die Dinge haben sich nicht geändert.


Zwei


Ich wusste von all diesen Dingen nichts! Ich wusste gar nichts, außer dass ich eine Augenbinde trug und eine Knarre am Kopf hatte, während ein Auto mit mir durch die Stadt fuhr.
Ich war überfallen worden.
Die Täter waren in der Überzahl.
Ich hatte keine Chance gehabt.

Eine Frau hielt die Knarre und ich hörte sie schniefen, als sie Koks in die Nase zog, bevor das Auto losfuhr. Meine Handgelenke waren gefesselt. Gefesselt mit einem simplen Halstuch. Ich fragte mich, wie das ging, wie das hielt und warum es so stark schmerzte. Die Knarre drückte gegen meine Wange. Auch das war Schmerz.

Plötzlich schlug mir die Frau mit der flachen Hand ins Gesicht. Sie lachte. „Damit du weißt, was ich zu sagen habe“, lallte sie. Sie hatte nicht nur gekokst und eine Joint geraucht, sondern auch Wodka getrunken. Sie schlug wieder zu und wieder. Dann spürte ich eine Flasche, einen Flaschenhals am Mund. „Trink, du Votze“, schrie die Frau, „mach dein Maul auf, Votze und schluck“. „Haha, Schluck, du Votze“, lallte der Mann vom Fahrersitz, „sie soll schlucken die Schlampe“.

Ich bekam etwas Bitteres in den Mund geschoben, etwas Sandiges. Schluck, schrie die Frau und schlug wieder. Dann hielt sie mir die Nase zu. Ich schluckte.

Ich erbrach mich erst, als das Auto hielt. Dafür prügelte mich der Fahrer und schlug mir die Autotür vor den Kopf. Ich hing halb aus dem Wagen. Ich sah nichts. Mir war schwindelig. Meine Beine waren steif. Die Tablette war bitter gewesen. Ich hatte noch immer die Knarre am Kopf. „Bist Du bescheuert und reiherst aus der Karre. Wenn einer was mitkriegt mach ich dich alle“, schrie der Mann. Vielleicht hört ihn jemand schreien, hoffte ich. Vielleicht hört man ihn?

In meinem Ohren schepperte lautes Lachen, dann Männerstimmen. Jemand packte meinen Oberarm. Sie zerrten und ich fiel aus dem Auto. Ich hatte die Hände vorstrecken wollen, ein Reflex. Ich stürzte. Die Hände waren vor dem Körper zusammengebunden, mit einem Halstuch. Ich fühlte Schmerz. Die Handflächen brannten. Meine Hände waren nass. Blut wahrscheinlich.

Dann zerrten sie mich hoch und ich stolperte einen Weg entlang. Blind. Ich knickte um, der Boden war uneben. Ich verstauchte mir den Knöchel. Es tat weh. Zwei, drei Schritte dann Stufen, dann ein seltsamer Geruch und der Knall einer Tür, die ins Schloss fiel. Ich stieß gegen einen Türrahmen. Ich bekam einen Schlag. Ich fiel auf die Erde. Jemand trat mir in die Rippen. Mir blieb die Luft weg, ich röchelte, schnappte nach Atem. Ich war im Wohnzimmer und wusste es noch nicht.

Flaschenklirren, Männerstimmen, das Schnappen eines Feuerzeuges. Haschwolken. Ein Schlag, ich fiel auf Leder. Das Sofa. Jemand riss meine Hose herunter. Ein Messer schnitt an meinem Bein entlag. Ich erschrak. Ich weinte. Meine Augen brannten. Ich hatte Angst. Das Messer schnitze an meiner Haut, als wolle jemand Stücke aus dem Fleisch schneiden.

„Mux, Wolli, Beno, von hinten“ , schrie der Fahrer. „Alux, Fudur und Undreas mit Prügeln. Macht was ihr wollt, aber lasst die Votze am Stück! Wir machen uns das geile Schweinchen jetzt zurecht, lasst sie bluten, aus allen Löchern. In einer halben Stunde kommt der Mann vom Tüv, dann gibt es Geld. Richtig Geld. Ihr kennt das Schwein. Der löhnt. Lasst die Votze am Stück, ihr Ärsche. Anfangen!“

Ich blutete, weinte, wurde geprügelt. Meine Lippe blutete. Mein Hintern brannte. Die Männer zwangen mir die Lippen auseinander. Ejakulierten. Metallgeschmack. Würgereiz. Tränen.
Ich verstand nicht, was los war. Ich kapierte nicht, warum sie mich hergebracht hatten. Ich hatte auf der Straße vorm Haus gestanden. Wollte in mein Auto steigen. Vier dreckige Menschen sprachen mich an. Studenten. Rauchten einen Joint. Brauchten Geld. Arschlöcher. Hasserfüllt. Suchten ein Opfer! Sie wollten mein Auto. Ich sollte es ihnen schenken. Oder leihen. Sofort! Ich lehnte ab. Das war ein Todesurteil. Oder beinahe!


Drei


Der Mann vom Tüv, wollte sein „Spezial“, weil er aus dem Puff rausgeflogen war. Zuviel Ärger mit den Luden. Konnte nicht einfach die Nutten vergewaltigen, weil die sich gewehrt hatten. Hatte Hausverbot im Puff und wollte trotzdem nicht auf Vergewaltigungen verzichten. Für ihn war das hier die ideale Lösung. Hier gleich nebenan, im Nebenhaus vom Puff, foltern ohne Luden, ein geiler Abend. Foltern war billig. Er zahlte nicht immer, er war mit der Zuhälterin befreundet und mit deren Freund.

Er kam vom Dorf. Er kam fast jeden Tag in die Stadt. Fuhr über den Berg am späten Abend, nach der Arbeit und nachdem er sich an Fahrschülerinnen aufgegeilt hatte. Das war sein Problem. Sie waren jung. Sie waren hübsch. Sie saßen mit ihn im Auto. Sie waren von ihm abhängig. Er konnte nicht ran. Das Fleisch. Das junge Fleisch und junge Brüste, kurze Röcke, nackte Beine. Aber der Fahrlehrer! Ein Zeuge. Er hasste alle dafür und kam zum Vergewaltigen in die Stadt. Spezial.
Für ihn war es billig, weil er geschworen hatte die Frau zum Schluss zu beseitigen. Mit Töten. Durch Töten. Für Töten machten es die Dealer billiger.

Erst Geld verdienen mit der Frau, dann durch Deutschland schicken, von Wohnung zu Wohnung und zum Schluss die Orgie. Zwanzig Männer, die eine Frau töten. Töten war umsonst. Zu Anfang wenigstens. Später wurde das ein Bombengeschäft. Töten gegen Geld. Aber zu Anfang war es umsonst. Es musste nur getan werden und es musste von Vielen gemeinsam getan werden, damit keiner ausschert und etwas verrät.

Die maximale Geilheit. Maximale Macht. Der Superorgasmus für Männer, die schon alles kennen. Die alles haben. Die alles machen, gemacht haben. Die sich langweilen. Kamen zum Leiche ficken zum Schluss, sooft der Freier wollten, ganze Nächte lang. Wenn es noch keine Leiche gab, wurden Orgien mit Ohnmächtigen, mit Betäubten, mit Wehrlosen, gefeiert. Mit mir! Der Mann vom Tüv kam immer wieder, für ihn wurde es zum Lebensinhalt.

Später brachte sie auch Kinder. Ein Mädchen aus Thailand. Gefickt von einem Bauer aus dem Dorf am See. Der sparte sich seine Thailandflüge. Das war aufgefallen im Dorf. „Rüni fliegt jedes Jahr nach Thailand. Mehrmals“. Die Leute fingen an zu tuscheln. Dann kam er in die Stadt. Das mit den Kindern, war dann in einer anderen Stadt und es kam später. Damals war ich schon fast nicht mehr am Leben.

Aber Rüni und die Thailänderinnen, „das war Liebe, die machen das gerne“, erzählte er. „Die Frauen und Kinder in Thailand, die sind viel sexueller als Deutsche. Freier in der Liebe und leicht zugänglich. Biegsam. Gelenkig. Haben ihren Spaß. Die könne noch lieben, nicht so verdorben, wie deutsche Frauen. Deutsche Frauen haben Ansprüche, auch im Bett“, erzählte Rüni immer wieder. Es war sein Glaubenbekenntnis.
Bei deutschen Frauen kriegt Rüni keinen hoch. Wegen der Ansprüche. Rüni ließ später eine Scheune ausbauen. Für Kinder. Zum Spielen. Da kann er gucken.

Zuerst brachte sie aber weitere Männer. Sie trieben mich auch auf die Straße, hielten mich fest und würgten mich. Dann stiegen Männer von hinten auf. 20, 30, 40. Es dauerte Stunden. Ich durfte nicht schreien, sie hätten mich sonst getötet. Auf offener Straße. Es hieß, ich hätte darum gebeten. Gangbang am Wochenende. Mein Körper war voller blauer Flecken, in den Augen geplatzte Äderchen. Veilchen uns Auge! Die, die aus dem Knast geflohen waren hielten mich mit Knarren in Schacht. Trotzdem hieß es, dass sei freiwillig und damit war es legal. Es war in Westdeutschland und auf offener Straße, also legal!

Einmal brachten sie einen Hund und ich musste ihm einen blasen. Bordercollie, ein hübsches Tier. Leicht erregbar. Sie drehten Filme. Der Mann vom Tüv onanierte. Dann kam der Handelsreisende. Er prügelte gezielt und blieb über Nacht. Immer wieder. Er schleifte mich ins Bad und drückte mein Gesicht in die Toilette während er mich vergewaltigte. So wie es Waalf vorgemacht hatte, der Zuhälter.

Der Handlungsreisende wollte mich ertränken, damit er einen hochkriegt. Der Handlungsreisende hatte eine Freundin, die er nicht foltern durfte. Er hasste sie dafür.
Die Dealer ließen ihn foltern. Er machte fünfmal pro Nacht, sechsmal. Ejakulierte jeweils währende er prügelte. Versuchte ständig mich zu ertränken. Ließ Wasser in die Baderwanne einlaufen und drückte mir den Kopf hinein. Ich strampelte, ich wehrte mich, schluckte Wasser. Ich wurde oft erst hinterher ohnmächtig. Wenn er mich rauszog.

Ich durfte noch nicht krepieren. Die Dealer und die Zuhälterin wollten mich erst später töten. Der Handlungsreisende war stärker als ich. Er gewann immer. In der anderen Wohnung gab es nur eine Duschwanne. Er machte es trotzdem. Wasser hinein und versuchen die Frau zu ertränken. Er brauchte das. Er brauchte die Bilder. Die blaue Haut, die Schreie, das Wehren, Wasserschlucken, strampeln. Er brauchte die Bilder für zu Hause, damit er mit seiner Freundin schlafen konnte. Einmal pro Nacht. Öfter ließ sie ihn nicht ran. Er hasste sie dafür.


Vier


Als ich fliehen wollte, brachten sie Penner und Junkies. Penner, stinkend, wie halb verwest, röchelnd, wie halb tot und seit Jahren nicht mehr auf einer Frau gewesen. Sie fesselten mich und holten die Junkies, die mich mit Aids infizieren sollten. Sie prügelten, sie prügelten immer. Ich hatte Rippenbrüche. Auf die gebrochenen Rippen sprangen Junkies auf. Das macht ohnmächtig. Man bleibt liegen, kann nicht fliehen. Es war ein Trick.
Der Handlungsreisende schlug mir mit der Hand ins Gesicht, wenn ich wegkippte, damit ich wach werde. Die Junkies fickten. Der Handlungsreisende onanierte.

Die Bullen kamen zu zweit. Ein Dicker, älterer, besoffen, nach Alkohol stinkend und ein junger, klein, beginnende Glatze. Der Dicke begleitete seinen Sohn. Einer der Drogendealer, der Sohn, einer mit Maschinengewehr. Er brachte den Vater mit. Wegen des Spaßes. Der Kleine war ein Freund der Zuhälterin. Sie zahlten nie.

Die Bullen wollten Geld von mir! Sie verlangte immer Geld. Genau wie der Handlungsreisende und Waalf, der Zuhälter. Ich hatte Schulden. Weil ich nicht gestoben war, oder weil ich nicht genug einbrachte, oder weil ich essen musste. Der Handlungsreisende wollte Geld fürs Ficken, weil er so gut aussah. Sagte er. Für meinen Spaß.

Genau wie der Mann aus H.. War zwar klein, der Mann aus H., verlangte aber für alles Geld, sogar von seiner Putzfrau. Rabatt fürs Putzen, wenigstens das. Verkehrte Welt. Diese Frau musste zahlen, damit sie den Job nicht verliert oder es billiger machen. Und von mir wollte er Geld für alles, was er tat. Es war eine Art Wahnsinn. Er wollte alles umsonst. Alles! Ficken, Foltern, Quälen, Morden!

Ich war immer krank, vielleicht war es dass. Ich brauchte Medikamente, aber ich bekam keine. Medikamente kosten Geld. Vielleicht sollte ich Waalf dem Zuhälter dafür Geld geben. Vielleicht waren das meine Schulden. Sie gaben mir Psychopharmaka. Sandrina, die Zuhälterin, besorgte die. Studierte Psychologie, hatte Kontakte. Ein Nebenerwerb!

Ich wurde von Psychopharmaka benommen. Ich konnte nicht sprechen. Ich biss mir auf die Zunge. Mein Gesicht schwoll an. Sie gaben mir auch Drogen. Ich war oft bewusstlos. Ich hatte Krämpfe. Meine Beine versagten. Ich konnte nicht sitzen, wenn mein After aufgerissen war. Ich übergab mich stundenlang. Ich hatte Durchfälle. Ich spuckte Blut. Blut lief aus meine After, Blut lief aus meiner Nase. Blut lief aus den Wunden, die sie mir mit ihren Messern schnitten.


Fünf


Sandrina, die Zuhälterin mit der Knarre, war Kokain abhängig, Kokain und Speed. Sie verdiente nicht genug mit ihren Pornofilmen. Ein Mensch mit dem Hirn voller Speed ist ein Monster. Sie genießen dass. Die Monster. Sie lieben ihre Drogen genau deshalb.

Wegen dieses Gefühls jederzeit jeden Menschen töten zu können. Wegen dieses Gefühls jederzeit einen Menschen töten zu wollen. Sie halten sich für Gott. Sie wollen um jeden Preis töten. Das wollen sie schon vorher, aber die Drogen machen es leichter. Sie sind auch körperlich stärker, auf Droge. Das Töten, das Schlagen, das Foltern geht leichter von der Hand.

Das war einer der Gründe warum die Zuhälterin Drogen nahm. Ihre Mitbewohnerin dealte mit Speed. Die Zuhälterin saß an der Quelle. Das Foltern ging schneller mit Drogen, brutaler, besser, mit mehr Kraft, mit viel mehr Kraft. Man macht schneller Geld, wenn man brutaler foltert.
Später machte die Zuhälterin einen Entzug. Töten wollte sie immer noch. War sie nüchtern, wurde es schlimmer. Je nüchtern sie war, desto brutaler wurde sie. Das Töten wurde für sie zur Besessenheit. Es war ihr Lebensinhalt. Ähnlich wie bei dem Mann vom Tüv. Sie waren Freunde. Sie töteten gemeinsam. Sie werden für immer zusammenhalten. Sie haben es sich geschworen, geschworen, bei ihre ersten gemeinsamen Leiche. Sie sind Geschäftspartner. Für immer.

Die Zuhälterin hatte einen Deal mit dem dicken Bullen. Er vergewaltigte mich, die Zuhälterin fickte seinen Sohn und bekam von dem Sohn dafür Drogen und der Bulle nahm Geld ein. Von mir, wenn ich welches hatte. Für die Zuhälterin, ihre Drogen, Koks. Dafür würden die Bullen mich töten dürfen, dass hatte die Zuhälterin ihnen versprochen. Das war ihre Belohnung. Kostenlos ficken, brutal foltern, Geld erpressen und das Opfer zum Schluss töten. Sie waren Bullen. Sie sind Bullen. Es ist ohne Risiko.

Der eine Bulle ist Alkoholiker. Schuldunfähig, aber noch im Dienst. Der andere, an seinen Schulden erstickend. Gierig. Aus einer kriminellen Familie. Darum Bulle geworden. Wegen der Tarnung. Braucht gute Kontakte, vielleicht kann er den kriminellen Bruder rausholen. Studiert Jura, zur Absicherung.

Woher nimmt eine Gefangene Geld, um Bullen zu bezahlen? Nirgendwoher! Sie erpressten meinen Vater. Würden mich sonst töten, oder wegsperren, sind Bullen, stehen über dem Gesetzt und machen die Gesetze. Es funktionierte. Sie schlugen den Vater, er brach zusammen, verlor sein Gedächtnis. Es war perfekt.

Die Bullen brachten einen Gefangenen mit: Herr B.. Sie hatte B.´s Frau foltern wollen, damit B. dem kleinen Bullen zehntausende DM übergeben sollte, aber B. hatte kein Geld und wollte sich nicht erpressen lassen und so brachten sie ihn her. Dafür verschonten sie seine Frau. Zuerst. Der Sohn, des dicken Bullen, hatte dieses Maschinengewehr.

B. musste mich besteigen. Die Bullen filmten ihn dabei. Der Sohn stieß mir sein Maschinengewehr und eine Stange wieder und wieder in die Vagina und in den After. Ich blutete. Ich kollabierte. Mein Unterleib riss auf. Ich kotzte vor Schmerzen. Der Sohn onanierte. Dann bestieg er mich. Wegen des Blutes. Das machte ihn geil.
Der Sohn bestieg am liebsten willenlose Opfer. Steckt ihnen Gegenstände in die Vagina, in den After. Feuerzeuge, Stangen Stöcke.

Herr B. weinte. Er musste mich besteigen. Er glaubte, die Bullen hätten seine Nachbarin Frau F. im Gewölbekeller verscharrt. Verbotenes Gelände für ihn. Zutritt verboten. Der kleine Bulle hatte Schilder angebracht. Das sie tot sei, die Nachbarin, das glaubte B.. Tot. Oder nicht verscharrt, sondern eingesperrt, damit sie Geld geben würde. Der kleine Bulle erpresste Frau F. ebenfalls.

Später brachten die Bullen Frau F. zu mir. Sie musste mich besteigen und die Bullen filmten sie dabei. Sie ekelte sich. Sie wehrte sich. Sie hatte keine Chance. Das Risiko der Bullen war null. Sie waren zu zweit. Frau F. erbrach sich. Sie musste sich hinlegen. Der Kreislauf. Später wandte sie sich an den weißen Ring. Opferhilfe. Lächerlich. Man verspottete sie. Man glaubte ihr kein Wort. Die Stadt ist klein. Man glaubt einem Opfer nicht. Nicht wenn Bullen im Spiel sind.
Die beiden Herren von der Polizei brachten später die Frau von Herrn B.. Sie brachten sie dahin, wo er auch war. Wo ich war. Sie drohten sie zu foltern. Herr B. erlitt einen Herzinfarkt. Er überlebte.


Der Staat ist schwach und will seine Bürger in keiner Weise schützen.....

Fortsetzung folgt!

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 23.01.2009

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /