Cover

Immer Wenn



Immer wenn ich deinen Namen schrei,
Immer wenn ich mir selbst nicht verzeih,
Immer wenn ich mir Vorwürfe mach,
Immer wenn sie sagt, es kommt ein neuer Tag,
Immer wenn ich nach dir such´,
Immer wenn ich scheiter´ bei dem Versuch,
Immer wenn du mir ganz besonders fehlst,
Dann seh´ ich dein Bild und werde wach.
Du bist nicht mehr hier,
Ich schließe die Tür.

Rabenherz



Ich fühle sie über mein Gesicht streifen,
Sanft, wie die Flügel eines Schmetterlings.
Ich spüre sie meinem Herz entweichen,
Langsam und beständig wie den Wind.
Ich höre durch die Luft sie rauschen,
Schnell und unbekümmert.
Ich sehe sie meine Welt durchlaufen,
Unberührt und wunderschön.
Die starken Schwingen meines Rabenherz.
Ich spüre es in endlosen Weiten,
Machtvoll, ohne Unterlass.
Ich spüre es auf leeren Seiten,
Meine Geschichte erzählen.
Ich höre es in lauten Zügen,
Pochen, ein ganzes Leben lang.
Ich sehe es auf leisen Wogen,
Schwebend, mit der Nachtigall.
Mein einsames Rabenherz.

Monster Meiner Selbst



Im Dunkeln sitz´ ich,
Still und leise,
Auf Geräusche lauernd.
Warte auf das Monster,
Das da in der Ecke kauert.

Im Dunkeln sitz´ ich,
Still und leise,
Einsam auf Rettung hoffend.
Das Monster kriecht und schleicht
Aus seiner Ecke, den Geifer von den Klauen tropfend.

Im Dunkeln sitz´ ich,
Still und leise,
Meinen Gedanken ausweichend.
Werde verschlungen, Stück für Stück,
Das Monster meiner selbst war völlig ausreichend
Mich selbst zu zerstören.

Tränen Glücklosen Seins



Ich träumte ich sei glücklich,
Bin schreiend aufgewacht.
Ins Licht zu blicken fällt schwer,
Nach ewig langer Nacht,
Selbst wenn es nur eine Illusion war.

Auf dunklen Pfaden wandernd,
Gefahren ständig lauernd.
Das Ende des Tages abwarten,
Einsam und hilflos in der Ecke kauernd,
Vergieße ich Tränen glücklosen Seins.

Bei Wind und Wetter draußen,
Den Gezeiten ausgesetzt,
Versuche ich, meinem Leben davonzulaufen,
Wie ein Tier zu Tode gehetzt.

Obwohl ich längst begriffen, dass es mir doch nichts bringt, vergieße ich Tränen glücklosen Seins.

An Der Welt Zerbrochen



Die Tage fallen,
Wie die Blätter von den Bäumen;
Tief in meinen Leib schlagen sich Krallen
Von den Ungeheuern aus meinen Träumen.

Tränen stehlen sich,
Klammheimlich, meine Wangen hinunter;
Meine eigenen Gedanken sind unheimlich,
Meine Seele geht im täglichen Geschehen unter.

Mit jedem Schritt
Könnte ich an der Welt zerbrechen;
Mein Herz erhält jedesmal einen Tritt,
Wenn die Zweifel mein Blut zechen.

Ihre Worte schlagen
Meinem Geiste stündlich eine neue Wunde;
Während meine Ängste meine Geschichte wie Schatten überragen,
Gehe ich an der Welt zu Grunde.

Tanz Mit Mir Auf Das Leben



Tanz mit mir auf unserm Grab,
Schlag die Nägel in den Sarg,
Lass und tanzen bis zum Morgengrauen,
Möchte das Antlitz der Welt nicht mehr schauen.

Tanz mit mir auf dunklen Wogen,
Wenn die Sonne hat gelogen,
Lass uns tanzen bis der Regen lacht,
Bis der Nebel schwängert diese Nacht.

Tanz mit mir auf den Sternen,
Zwinge mich bitte zu trinken meine Tränen,
 Lass uns tanzen auf, dass wir immer vereint,
 Ohne, dass das Leben weint.

Tanz mit mir auf zarten Winden,
Bring die Zweifel zum verschwinden,
Lass uns tanzen auf unser Blut
Und stetig entfachen neue Glut.

Tanz mit mir auf tausend Scherben,
Die mein Herz uns hat gegeben,
Lass uns tanzen bis der Himmel fällt
Und der Tod die Weichen hat gestellt.

Selbstkritik



Ohnmacht umfängt mich,
Zieht mich nieder in die Tiefe
Und macht Gegenwehr unmöglich.
Ich werde gefesselt von Schatten,
Die alles Licht verschlucken
Und mich erblinden lassen.
Ängste zerkratzen mir das Gesicht,
Töten den Willen
Und zerren mich vor das letzte Gericht.
Ich schreie vergeblich ob der Falschheit der Welt,
Die Leben nimmt
Und die Wahrheit entstellt.
Zweifel gegen den Sinn meines Seins,
Ein zielloses Wandern
Und ewige Einsamkeit.
Ich hasse mich selbst meiner Hilflosigkeit für,
Die mich nieder ringt
Und wegen der ich die Kontrolle verlier´.

Trauma



Sie fragt sich wie es weitergeht;
Folgt auf den Tag die Nacht?
Was ist zu tun,
wenn man nicht halb so viel wie andre lacht?
Wenn der eisige Atem des Winters im Inneren weht
Und die Gefühle ewig ruhn,
Hat sie manchmal den Verdacht,
Sie könne nichts mehr tun.
Unbemerkt wandern Tränen ins Tal der Einsamkeit,
Nun schlägt kein kleines Herz;
Die Worte schlugen tiefe Wunden,
Ihr einziger Besuch ist der Schmerz.
Die Kälte gibt ihr stumm Geleit,
Sie schwindet viele Stunden;
Langsam brennt herunter ihre kleine Kerz,
Die Gedanken drehten ihre letzten Runden.

Vergänglichkeit



Lass uns tanzen bis zum Morgen,
Uns vergessen unsre Sorgen,
Lass uns leben eine Nacht lang
Und verdrängen, dass dem Anfang
Stets das Ende auf dem Fuße folgt.
Lass uns mit ungestümen Tänzen
Wandern an des Todes Grenzen,
Lass uns ein wenig Leichtsinn wagen
Und vergleichen unsre Narben,
Die die Zeit uns zugefügt.
Bis wir einst komplett verschwinden
Und, getragen von den Winden,
Sich der kalten, toten Hülle
Unsere Seelen entwinden, ganz stille,
Vergessen, dass auch das Leben
Uns nicht ewig ist gegeben.

Töte Mich



Töte Mich,
Töte meinen Geist.
Lass nicht zu,
Dass meine Seele zerreißt.

Töte mich,
Töte mein Gefühl.
Lass nicht zu,
Dass ich erfrier´ in einer Welt so kühl.

Töte mich,
Töte meinen Körper.
Lass nicht zu,
Dass der Wahnsinn wird stärker.

Töte mich,
Töte meine Seele.
Lass nicht zu,
Dass ich mich länger quäle.

Töte mich,
Töte mein Herz.
Lass nicht zu,
Dass ich aufgefressen werde von Schmerz.

Töte mich,
Töte mein Leben.
Lass nicht zu,
Dass mein Ringen war vergebens.

Töte mich,
Töte mein Gesicht.
Lass nicht zu,
Dass die Dunkelheit mir Heilung verspricht.

Töte mich,
Töte mein Vertrauen.
Lass nicht zu,
Dass andere in meine Seele schauen.

Töte mich,
Töte meine Zweifel.
Lass nicht zu,
Dass Kleinigkeiten mein Streben vereiteln.

Töte mich,
Töte meine Angst.
Lass nicht zu,
Dass ich vor Erschöpfung nicht mehr kann.

Töte mich,
Töte meinen Geist,
Töte mein Gefühl,
Töte meinen Körper,
Töte meine Seele,
Töte mein Herz,
Töte mein Leben,
Töte mein Gesicht.
Töte meine zweifel,
Töte meine Angst,
Töte mich,
Als hätte es mich nie gegeben.

Spiel Der Stille



Lausch dir selbst.
Höre das Licht.
Höre, wie es mit dir spricht.
Was sagt dein Inneres?
Nimm dir Zeit, dich zu hören,
Lass dich nicht stören.

Spiel der Stille.

Alles vergänglich.
Nimm es in dich auf.
All die Farben
und Lichter.
Höre die Stille
und gib dich ihr hin.

Spiel der Stille.

Einsam Sterben



Auf leisen Sohlen stockend schleichen,
Den Schatten stets die Hände reichend,
Traurig, furchtvoll, einsam schreiend,
Ohne je ein Wort zu erreichen.

Nach langer Nacht kein Licht mehr finden,
Von Tag zu Tag dahinzuschwinden,
Hilflos in der Gosse enden,
Keine Möglichkeit das Schicksal zu wenden.

Innerlich tot das Leben aufgeben,
Ohne jede Hoffnung beten,
Krank und lieblos den Atem aushauchen,
Nichts auf der Welt jemals mehr brauchen.

Kaputt



Kaputt.
Mein Herz.
Kaputt.
Meine Welt.
Kaputt.
Einfach alles.
Kaputt.
Völlig entstellt.

Kaputt.
Meine Seele.
Kaputt.
Mein Heim.
Kaputt.
Meine Liebe.
Kaputt.
Mein Sein.

Kaputt.
Meine Trauer.
Kaputt.
Die Geduld.
Kaputt.
Meine Freundschaft.
Kaputt.
Deine Schuld.

Kaputt.
Meine Arbeit.
Kaputt.
Mein Tun.
Kaputt.
Alles andere.
Kaputt.
Ich kann nicht ruhen.

Kaputt.
Meine Heimat.
Kaputt.
Mein Gebet.
Kaputt.
Meine Unschuld.
Kaputt.
Alles fehlt.

Kaputt.
Unreparabel.
Kaputt.
Für immer.
Kaputt.
Nicht zu heilen.
Kaputt.
es wird immer schlimmer.

Kaputt.
Wegen dir.

Verloren



Völlig verloren.
Alles, was du sagst.
Völlig verloren.
Jeder Tag.
Völlig verloren.
Die Stunden.
Völlig verloren.
Die Sekunden.
Völlig verloren.
Meine Gedanken.
Völlig verloren.
Alle Bekannten.
Völlig verloren.
Die Ströme der Gezeiten.
Völlig verloren.
Im Geiste der Gescheiten.
Völlig verloren.
Das Wort.
Völlig verloren.
Trostloser Ort.
Völlig verloren.
Mein Ich.
Völlig verloren.
Ohne dich.
Völlig verloren.
Die ganze Welt.
Völlig verloren.
Meine Umgebung zerfällt.
Völlig verloren.
Meine Geschichte.
Völlig verloren.
Unsre´ Gedichte.
Völlig verloren.
Die Stummen und Blinden.
Völlig verloren.
Du gehst mit den Winden.
Völlig verloren.
In der Fremde.
Völlig verloren.
Das Ende.
Völlig verloren.
In meinem Zimmer.
Völlig verloren.
Mein Sehnen wird schlimmer.
Völlig verloren.
Allein gelassen.
Völlig verloren.
Ich würde dich am Liebsten hassen.
Völlig verloren.
Im Tagtraum.
Völlig verloren.
Sinnloser Raum.
Völlig Verloren.
An jedem Ort.
Völlig verloren.
Bis du wieder kommst.

Nicht Einmal Die Engel



Warum tut er mir das an,
Warum, wenn ich nicht mehr kann?

Warum ist er nicht gekommen,
Warum sehe ich alles nur verschwommen?

Nicht einmal die Engel hören mich,
Ich schreie und doch leb´ ich nicht.

Warum bin ich so alleine,
Warum hilft mir niemand auf die Beine?

Warum muss ich mich verschanzen,
Warum darf ich nicht einfach tanzen?

Nicht einmal die Engel hören mich,
So als störe ich.

Warum komm ich nicht zur Ruhe,
Warum verschließt ihr mich in einer Truhe?

Warum muss ich dunkle Pfade gehen,
Warum kann mich niemand sehen?

Nicht einmal die Engel könnten helfen,
Ich wandere auf wackeligen Stelzen.

Warum gibt´s nur eine,
Warum gibt´s nur mich alleine?

Warum bin ich ich so zerbrochen,
Warum kann ich nicht mehr hoffen?

Nicht einmal die Engel könnten helfen,
Deshalb überlassen sie mich den Wölfen.

Warum habe ich noch keinen gefunden,
Warum streut ihr Salz in meine Wunden?

Warum hat es so lange gedauert,
Warum habe ich endlos lang getrauert?

Nicht einmal die Engel wollen mich sehen,
Doch du kannst mich verstehen.

Stummer Schrei



Bitte nimm mich in den Arm
Und halt mich fest,
Weil mir die Angst sonst
Die Brust zerspringen lässt.

Bitte halt mich,
Lang und stumm,
Wenn die Tränen fließen,
Kümmer dich nicht drum.

Bitte bleib für kurze Zeit bei mir,
Denn die Zweifel,
voller Gier,
Wollen töten meinen Geiste.

Bekenntnis



Nachts wandert sie in klirrender Kälte
Tief in die Schatten der Welt gehüllt,
Einsam, als ob ihr Leben nichts gelte,
Im Inneren total aufgewühlt
Durch die dunklen Straßen der Stadt.
Neben Pennern und Ratten
Laufen ihr die Tränen über die Wangen,
Ihre Gedanken lose Latten,
Die um ihre Existenz bangen,
Trauert sie um sich selbst.
Als erloschener Stern
Fällt sie vom nächtlichen Himmel herab,
Leuchten möchte sie doch so gern,
Nur die Kraft dazu hat sie nie gehabt,
Und gibt sich auf.
Der Wunsch nach einem Verbundenen,
Unerträglich stark,
Lässt sie suchen nach Wundern,
Sich aufbegehren in ihrem Grab,
Für immer zum Alleinsein verurteilt.
Mit trotzigem Weigern
Gegen ein unabänderliches Schicksal,
Traut sie sich keine Gefühle zu zeigen,
versunken in anhaltender Qual,
Wissend um vergebliche Hoffnung.

Suizidversuch



Du wolltest von uns gehen,
hast keinen Ausweg gekannt.

Du wolltest es fließen sehen,
bist vor dem Leben davongerannt.

Du wolltest es versuchen,
Konntest es nicht mehr ertragen.

Du wolltest die anderen verfluchen,
Wolltest dein Sein vertagen.

Du wolltest es beenden,
Warst gefangen.

Du wolltest Dich entfremden,
Es hat am seidenen Faden gehangen.

Du wolltest sie bluten lassen,
Hattest aufgegeben.

Du wolltest dich nicht hassen
Und doch konntest du nicht mehr leben.

Titellos

Weißt Du´s noch,

Kannst Du Dich entsinnen,

Als wir damals im Dezember gingen

Und die vielen kleinen Sterne, droben an dem Himmelszelt,

Überzogen unsre Welt?

 

Hörst Du´s noch,

Kannst Du´s Dir erdenken,

Wie der Sehnsuchts erste Rufe unsre Schritte lenkten

Und der dunkle Flügelschlag der nachtigall

der Einsamkeit den Schrecken stahl?

 

Siehst Du´s noch,

Kannst Du´s Dir erträumen,

Als die Blätter von den Bäumen,

Wie von Zauberhand gezogen, sanken

Und in der Stille letztem Kuss ertranken?

 

Fühlst Du´s auch,

Wird Dir Angst und bang,

Wenn der zauberhaft´ Gesang

Aus der Tiefe ins Bewusstsein dringt

Und Du nicht weißt, was der nächste Morgen bringt?

 

Impressum

Texte: Schattenpüppchen
Tag der Veröffentlichung: 14.01.2013

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /