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Emely?




Es war jedes Mal dasselbe: Entweder die Zeit war von vornherein mein Feind oder einer meiner Mitmenschen machte mir bei dem kläglichen Versuch, wenigstens einmal im Leben pünktlich zu sein, einen Strich durch die Rechnung. Heute jedoch sollte ich ausnahmsweise Glück haben. Ich hetzte vom Unigelände, sah den Bus an der Haltestelle einfahren, rannte auf ihn zu und schaffte es in letzter Sekunde, mich durch die Türen zu zwängen.
Es kam nicht oft vor, dass die Berliner Verkehrsbetriebe und ich derart gut aufeinander abgestimmt waren. Wir teilten einen ausgeprägten Hang zur Unpünktlichkeit, lebten diesen in der Regel allerdings leider zu unterschiedlichen Zeiten aus. Ich nahm mir vor, ein Kreuz im Kalender zu machen, passierte eine ältere Frau, die sich mit den Händen an ihrer Handtasche festklammerte, und ließ mich erleichtert auf den Sitz hinter ihr fallen. Der Bus fuhr an und nach wenigen Metern meldete sich auch meine gute Laune zurück. Der Grund dafür war Alexandra, meine beste Freundin seit dem Kindergarten. Wir hatten uns schon eine gefühlte halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen – drei lange Monate.
Hätte mir als Kind jemand gesagt, dass sich unsere Wege, zumindest räumlich, eines Tages trennen würden, ich hätte es nicht geglaubt. Doch war genau das nach unserem Schulabschluss eingetreten. Alex entschied sich, in München Kunst zu studieren, ich hingegen begann mein Studium fast sechshundert Kilometer von ihr entfernt in Berlin.
Das war jetzt drei Jahre her und die Trennung war alles andere als leicht gewesen. Die enorme Distanz schloss spontane Treffen aus, lediglich in den Semesterferien und an Feiertagen, die wir in unserem kleinen Heimatort Neustadt verbrachten, bekamen wir uns zu Gesicht. Ansonsten blieben uns nur Telefon und E-Mails. Dennoch hatte mir Alex jeden Tag gefehlt. Es war einfach etwas anderes, nur ab und zu ihre Stimme zu hören, anstatt sie leibhaftig vor mir zu haben. Andauernd war sie früher um mich herum gewuselt, hatte morgens den Mund geöffnet und ihn vor dem Abend nicht mehr geschlossen.
Ich musste schmunzeln, wenn ich daran dachte, wie oft mich ihre unermüdliche Redseligkeit an den Rand des Wahnsinns getrieben hatte. Aber mittlerweile, so blöd es klang, vermisste ich genau das.
Deshalb war die Nachricht, die sie mir vor zwei Wochen verkündet hatte, das schönste Geschenk gewesen, das sie mir hätte machen können: Alex zog zu mir nach Berlin.
Schon seit längerem war sie mit ihrem Kunststudium unzufrieden gewesen, weil es nicht unbedingt mit ihren Vorstellungen übereingestimmt hatte. Als sie dann eines Abends nach Hause gekommen war und ihren jetzigen Ex-Freund mit ihrer Zimmernachbarin im Bett vorgefunden hatte, war ihr die Entscheidung, das Studium endgültig abzubrechen, nicht mehr wirklich schwer gefallen.
Die meisten Menschen hätten sich vermutlich erst einmal in ein tiefes Loch verkrochen, doch Alex wäre nicht Alex, wenn sie sich dauerhaft hätte unterkriegen lassen. Bereits zwei Wochen später stand sie wieder auf den Beinen und brütete einen Plan B aus. Inzwischen bezeichnete sie den unschönen Vorfall mit ihrer Zimmernachbarin sogar als Wink des Schicksals, was mich einmal mehr über ihr Talent staunen ließ, sich die Wirklichkeit nach ihren Maßstäben zurechtzubiegen. Aber genau dafür liebte ich sie.
Ihr neues Steckenpferd war Modedesign. Eine Erleuchtung, die sie überkommen hatte, als sie die Augen geschlossen und tief in sich hinein gehört hatte, wie sie sagte. Alex war für ihre schnell wechselnden Hirngespinste bekannt, doch dieses Mal konnte selbst ich ihr nicht widersprechen. Dieser Studiengang schien ihr tatsächlich wie auf den Leib geschneidert zu sein.
Sie hatte sich ausschließlich an Hochschulen in Berlin und Umgebung beworben und war von zweien angenommen worden. Die eine lag direkt im Zentrum, die andere war keine geringere als meine. Sie hatte nicht lange überlegen müssen, welche sie wählte.
Man könnte also sagen, es war fast alles perfekt – wobei die Betonung auf »fast« lag. Denn die Sache hatte ein gewaltiges Manko: Alex würde sich keine eigene Wohnung nehmen, sondern bei ihrem knapp zwei Jahre älteren Bruder Elyas einziehen.
Dessen Mitbewohner war vor kurzem ausgezogen und das freigewordene Zimmer hatte Alex gleich für sich in Beschlag genommen.
Es lag Jahre zurück, dass ich Elyas zum letzten Mal gesehen hatte, und sagen wir so, ich war nicht unbedingt traurig darüber. Nur am Rande hatte ich mitbekommen, dass er ebenfalls in Berlin lebte. Aber weil er an einer anderen Universität studierte als ich, hatte ich keinen weiteren Gedanken daran verschwendet. Die Stadt war schließlich groß genug – dachte ich zumindest. Denn wie ich jetzt erfuhr, lag seine Wohnung nur ungefähr zehn Minuten Fahrt von meiner entfernt. Mich beschlich ein seltsames Gefühl bei der Vorstellung, ihm nach dieser langen Zeit wieder zu begegnen. Ich hätte gern darauf verzichtet, versuchte aber krampfhaft, dieses ungute Gefühl zu verdrängen. Die Hauptsache war, Alex wieder zu haben.
Mit einem unsanften Ruckeln kam der Bus zum Stehen, und das Zischen der Türen gab mir das Zeichen zum Aussteigen. Kaum hatte ich den Gehweg betreten, sah ich auch schon Alex, Ingo und Alena, die in einigen Metern Entfernung Kartons aus einem weißen Sprinter schleppten. Alena und Ingo waren Alex’ Eltern und zusammen bildeten die drei den Part der Familie Schwarz, den ich über alles liebte. Ich hatte meine halbe Kindheit bei ihnen verbracht und im Laufe der Jahre waren die beiden fast zu einer Art zweite Eltern für mich geworden.
»Aaahh!«, quietschte Alex auf, als sie mich entdeckte, und mit einem lauten Klirren fiel der Umzugskarton zu Boden, den sie gerade in den Händen gehalten hatte. Schon beim nächsten Atemzug setzten sich ihre Füße in Bewegung und rannten mit der geballten Energie, die sich in dem laufenden ein Meter fünfzig befand, auf mich zu. Hatte ich schon ihre Neigung zur Hyperaktivität erwähnt?
Kurz überlegte ich, ob ich mich in letzter Sekunde ducken sollte, um sie ins Nichts springen zu lassen. Doch obwohl ich die Idee äußerst amüsant fand, wäre das wohl doch ein bisschen zu gemein gewesen. Aber wirklich nur ein bisschen.
Lachend öffnete ich schließlich die Arme und spürte, wie meine zierliche beste Freundin regelrecht in sie hineinfiel und mich dabei fast umschmiss. »Emely Baby!«, rief sie aus und zerquetschte mich beinahe. Quetschen kann ich auch, dachte ich mir und erwiderte den Druck gleichermaßen. Ich konnte es noch gar nicht fassen, mich nicht schon bald wieder von ihr verabschieden zu müssen. Sie würde hier bleiben und mir tagtäglich auf die Nerven gehen, so wie sie es früher immer getan hatte. Ich seufzte zufrieden, bis sie sich auf einmal von mir löste.
»Du bist fünfzehn Minuten zu spät!«, sagte sie mit zusammengekniffenen Augen.
Ich seufzte erneut, dieses Mal allerdings genervt. Alex war definitiv die Ausgeburt eines Monsters, was ihr unschuldiges Äußeres niemals hätte vermuten lassen. Ebenso wie ihre Mutter besaß sie hellbraune lockige Haare, die sie meistens offen trug. Und in ihren Augen glänzte das gleiche gebirgsflussklare Blau wie in denen ihres Vaters.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, packte sie mich am Arm und schleifte mich zu ihren Eltern. Alena empfing mich mit einem Strahlen, kam mir die letzten zwei Schritte entgegengelaufen und fiel mir um den Hals.
»Geht’s dir auch gut?«, erkundigte sie sich und nahm mein Gesicht in ihre Hände. Ich nickte lächelnd.
Alena war gebürtige Polin, hatte grüne Augen und besaß ausgesprochen feine und weiche Gesichtszüge. Auch wenn das Alter in Form von kleinen Falten langsam seine Spuren bei ihr hinterließ, so hatte sie trotzdem ihre Jugend noch nicht vollkommen verloren. Umso länger ich sie ansah, desto klarer wurde mir, dass ich sie schon viel zu lange nicht mehr gesehen hatte.
Ingo hielt sich wie immer ein bisschen abseits, verfolgte die Begrüßungsarie mit einem Lächeln aus der Ferne, ehe auch er sich langsam näherte und mir eine zurückhaltende Umarmung schenkte.
Ingo war der typische Fall von: Man(n) wird nicht älter, sondern interessanter. Sein Gesicht war markant und seine schwarzen Haare zeichneten sich inzwischen an den Schläfen leicht gräulich ab. Ingo war ein Mensch, der nicht viel redete, aber wenn er es tat, dann hörte man ihm zu. Er praktizierte als Arzt in der Neustädter Klinik, in der auch Alena seit ein paar Jahren als Krankenschwester arbeitete.
»Du wirst immer hübscher«, lächelte er mich an.
Oh. Super.
Ein Kompliment. Keine Beleidigung der Welt konnte eine so furchtbare Wirkung wie ein Kompliment haben. Fand ich zumindest, denn mit Beleidigungen wusste ich wenigstens umzugehen.
Was auch immer Ingo meinte, ich konnte es beim besten Willen nicht nachvollziehen. Mit meinen dunklen Haaren, die mir bis unters Schulterblatt reichten, der … na ja, sagen wir halbwegs passablen Figur und den braunen Augen hätte es mich zwar durchaus schlimmer treffen können, aber ein Blickfang war ich deswegen noch lange nicht. Ich konnte nicht sagen, dass ich mich hässlich fand, mein Gesicht zum Beispiel mochte ich – warum genau, wusste ich nicht, aber es gefiel mir. Dennoch war es eins von jenen, die in der breiten Masse untergingen.
Nachdem wir uns eine Weile gegenübergestanden hatten, bemerkte ich, dass mich Alex mit einem abschätzigen Blick von oben bis unten musterte.
»Was ist?«, wollte ich wissen.
»Mann, Emely, du bist total verwahrlost ...« Sie schüttelte den Kopf. »Es ist höchste Zeit, dass ich mich wieder um dich kümmere.«
Verständnislos sah ich an mir herunter und begutachtete meine Klamotten. Weiße Sneakers, eine dunkelblaue Jeans, ein schwarzes T-Shirt und eine dunkelgraue Sweatshirt-Jacke.
Wo lag verdammt noch mal ihr Problem?
»Könnt ihr den Giftzwerg wieder mitnehmen?«, richtete ich meine Frage an Ingo und Alena, die daraufhin beide lachten, jedoch leider kopfschüttelnd verneinten.
Ich seufzte. Warum genau freute ich mich noch mal, dieses Monster wieder in meiner Nähe zu haben? Alex knuffte mich in die Seite. »Der Giftzwerg bleibt, wo er ist!«, sagte sie und reckte ihr Kinn nach oben. »Und jetzt komm, ich muss dir unbedingt diese geniale Wohnung zeigen!« Sie hatte kaum zu Ende gesprochen, da packte sie mich auch schon am Arm und zog mich hinter sich her.
»Wollen wir vielleicht gleich ein paar Kartons mit hochnehmen?«, schlug ich praktisch denkend vor, als wir am Sprinter vorbeikamen, doch sie winkte ab.
»Das können wir später machen«, antwortete sie und zerrte mich in den Hauseingang des Altbaus.
Fünf verdammte Stockwerke schleppte sie mich zu Fuß hinter sich her! Fünf! Natürlich musste sich die Wohnung ausgerechnet im Dachgeschoss befinden, und das in einem Haus ohne Aufzug. Ich hatte wirklich einen makaberen Humor, aber das war nicht mehr lustig!
Während ich nach Luft japste, erzählte mir Alex auf dem Weg nach oben ohne Punkt und Komma, wie sie ihr Zimmer einrichten wollte. Ich fragte mich mehr als einmal, wo sie die Luft dafür hernahm und vermutete eine Art Lungenluftschutzbunker.
Ich rang nach Atem, als wir endlich in der letzten Etage ankamen und machte drei Kreuze, nicht gestolpert zu sein, obwohl es dafür viele potenzielle Möglichkeiten gegeben hatte – um genau zu sein, gefühlte dreitausend Stufen. Normalerweise reichte schon ein einfacher Bordstein aus, um meine senkrechte Position in Gefahr zu bringen. Ich war wie ein Magnet für dämliche Unfälle, und im Gegensatz zu dem Rest der Menschheit fand ich das meistens nicht besonders witzig, sondern eher ziemlich peinlich. Meine Ungeschicktheit war wirklich das Einzige, was immer zu mir hielt – oder wie ich es persönlich bezeichnete: Ich war zu blöd zum Laufen.
Alex, diese Sadistin, gönnte mir nicht die kleinste Verschnaufpause, sondern zog mich sogleich weiter in die Wohnung. Kaum hatte ich diese betreten, blieb ich erst einmal stehen. Und staunte.
Gleich hinter der Wohnungstür befand sich ein riesiger Raum, der schwer an ein Loft erinnerte, allerdings in einem etwas kleineren Ausmaß. Auf dem Boden war dunkler Laminat verlegt, die Wände hingegen trugen einen hellen Anstrich oder bestanden aus kleinen Backsteinen. In den Dachschrägen waren viele Fenster; aus den Decken ragten dicke, quadratische Betonpfeiler, die im Fußboden verschwanden und den Raum optisch aufteilten.
Links von mir befand sich eine offene Küche mit grau verblendeten Schränken; ein Küchenblock mit Herd und allem Drum und Dran stand separat. Dahinter war ein Esstisch mit sechs unterschiedlichen Stühlen platziert.
Auf meiner rechten Seite war eine kleine Wohnzimmerecke eingerichtet. Ein großes schwarzes Sofa stand in der Mitte und war optimal auf den an der Wand hängenden Fernseher ausgerichtet. In den offenen Schränken stapelten sich Unmengen CDs.
Als ich meinen Blick weiter umher schweifen ließ, entdeckte ich einen großen mattschwarzen Flügel, der eigentlich nicht zu dem Rest der Einrichtung passte, sie aber trotzdem irgendwie harmonisch ergänzte.
Insgesamt wirkte die Wohnung chaotisch und gleichzeitig stylisch; Alex hatte definitiv nicht zu viel versprochen, denn »genial« traf es absolut auf den Punkt.
»Wow ...«, gab ich von mir, nachdem ich die Eindrücke auf mich hatte wirken lassen.
»Ach, Emely, du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich freue«, sagte Alex mit einem Leuchten in den Augen. »Ich denke, es war die einzig richtige Entscheidung, München hinter mir zu lassen. Ich habe mich dort sowieso nie wohl gefühlt; ihr habt mir alle viel zu sehr gefehlt.« Sie umklammerte meinen Hals. »Und Weißwurst mochte ich auch nie«, murmelte sie an meine Schulter.
Ich lächelte. »Absolut verständlich«, stimmte ich ihr zu, als wir uns voneinander lösten.
Ich hätte die kurze Ruhe besser auskosten sollen, denn Alex ließ keinen Atemzug verstreichen, bis sie erneut nach meinem Handgelenk griff. »Du musst dir unbedingt noch mein Zimmer anschauen«, sagte sie, während ich ihr ergeben hinterher stolperte.
Wir liefen geradeaus und landeten in einem kleinen Flur, indem nach rechts eine und nach links zwei Türen abgingen. Alex schleifte mich gleich durch die erste – und plötzlich wusste ich wieder, was der Haken an der ganzen Sache war.
Elyas Schwarz, das letzte und so was von unnötige Mitglied dieser Familie.
Er kniete auf dem Boden und versuchte Alex’ Bettgestell zusammenzuschrauben.
Es war, als hätte ich eine dichte Nebelwand durchtreten. Der trübe Schleier, der sich um meine Erinnerungen gelegt hatte, schien sich augenblicklich in eine klare Sicht aufzulösen. Elyas blickte zu uns auf, und für einige Sekunden starrte er mich genauso dämlich und überrascht an, wie ich ihn. Es fühlte sich nicht gut an, ihn wiederzusehen. Für einen Moment versetzte mir diese Begegnung regelrecht einen Schlag.
Sein Gesicht hatte sich in all den Jahren kaum verändert. Die Züge waren weich und doch gleichzeitig markant, schienen fließend ineinander überzugehen. Ich gab es nicht gerne zu, aber für einen Mann war Elyas wirklich sehr gut aussehend.
Auch seine Augen hatten ihre besondere türkisgrüne Nuance nicht verloren. Sie bargen einen geheimnisvollen Glanz, den ich niemals auch nur annähernd bei einem anderen Menschen gesehen hatte.
Türkisgrüne Augen … Eine wunderschöne Laune der Natur, könnte man sagen, das Ergebnis der unterschiedlichen Augenfarben seiner Eltern.
Elyas’ hellbraune, zimtfarbene Haare standen leicht wirr durcheinander und ließen darauf schließen, dass sich das Bettgestell offenbar widerspenstig gegen das Zusammenschrauben wehrte. Mein Blick wanderte seinen Körper hinab, blieb an seinen sehnigen Unterarmen hängen und kurz darauf an seinem T-Shirt, unter dem sich ein schlanker Bauch abzeichnete. Elyas wirkte viel männlicher und bei weitem nicht mehr so schlaksig wie früher.
Nur langsam schweifte mein Blick wieder zu seinem Gesicht, und erst, als plötzlich ein verwegenes Grinsen seine Lippen umspielte, erwachte ich allmählich aus meiner Starre. Dieses Grinsen ließ mich augenblicklich wachsam werden. Zu meinem Verdruss behielt er es bei, selbst als er mit einer Leichtigkeit aufstand und auf uns zuging. Er war mindestens einen Kopf größer als ich, somit war ich gezwungen, zu ihm aufzusehen, auch wenn sich alles in mir dagegen sträubte.
»Alex ...«, raunte er mit einer leicht tiefen, aber angenehmen Stimme, ohne auch nur eine Sekunde den Blick von mir abzuwenden. »Willst du mir deine kleine Freundin denn gar nicht vorstellen?«
Wie bitte?
Ich wusste nicht, worüber ich mich mehr aufregen sollte: Über die Tatsache, dass er mich scheinbar nicht erkannte oder über diesen saublöden Spruch. Letztendlich entschied ich, mich über beides gleichermaßen aufzuregen.
»Das ist Emely, du Idiot«, entgegnete Alex mit zusammengezogenen Augenbrauen.
»Emely ...?«, wiederholte er und runzelte die Stirn, so als könne er sich nur dunkel daran erinnern, diesen Namen schon einmal gehört zu haben.
Boah, was für ein arroganter Sack! Doch mit angespannten Kiefermuskeln schluckte ich meine Wut hinunter. Ruhig bleiben!
»Genau. Emely«, setzte ich gespielt freundlich an und gab mir keine Mühe, es echt wirken zu lassen. »Die mit den kleinen Brüsten«, half ich ihm auf die Sprünge.
An seinem überraschten und zugleich amüsierten Gesichtsausdruck konnte ich deuten, dass mein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl offenbar seinen Zweck nicht verfehlt hatte.
»Ach, die Emely«, schmunzelte er, ließ seinen Blick über meinen Oberkörper gleiten und blieb an besagter Stelle hängen. »Jetzt, wo du’s sagst ...«
Arschloch! Und nein, ich würde mich auch darüber nicht aufregen! Demonstrativ verschränkte ich die Arme vor der Brust. »Alex hat mir eindeutig nicht zu viel versprochen«, lächelte ich ihn geradewegs an.
Wir hielten unseren Augenkontakt bei, und ich hätte schwören können, dass mit jeder weiteren Sekunde die Temperatur im Raum um mindestens fünf Grad fiel. Doch diese Illusion löste sich mit einem Schlag auf, als lautes Gepolter hinter mir ertönte.
Der Umzug. Ich hatte ihn vollkommen vergessen.
Keuchend und schwitzend mühte sich Ingo mit zwei Kartons ab und bot mir damit die optimale Gelegenheit, die Situation zu verlassen. Schließlich hatte ich nicht vor, wegen diesem Idioten Elyas noch in den Knast zu gehen.
Ingo murmelte irgendwas von »Kein Aufzug« und »Zu alt für so was«, als ich ihn passierte, um weitere Kartons aus dem Auto zu holen.

Vier Stunden später und circa dreitausend Kilokalorien weniger ließ ich mich rücklings auf das große schwarze Sofa im Wohnzimmer fallen. Ich war fix und fertig.
Außer meiner Lunge, die derartige selbstmörderische Aktivitäten nicht gewohnt war, machte mir zusätzlich mein Knie zu schaffen, weil ich Dussel natürlich mit einem schweren Karton beladen die Treppe hoch gefallen war.
Nie wieder im Leben würde ich Alex bei einem Umzug helfen, das schwor ich mir. Sie würde hier erst wieder ausziehen, wenn sie mit den Füßen voran rausgeschoben wurde.
»So viel Zeug kann ein einzelner Mensch doch überhaupt nicht besitzen«, stöhnte Elyas, der schwitzend und nach Luft ringend den letzten Karton durch die Tür schleppte. Er trug ihn zu den anderen, die sich bereits im Wohnzimmer stapelten, da in Alex’ Zimmer kein Platz mehr war.
Falls das jetzt ein billiger Versuch gewesen sein sollte, mit mir Small Talk zu halten, dann hatte er sich geschnitten. Dachte er, ich hätte sein fieses Grinsen nicht bemerkt, als ich vor seinen Augen gestürzt war? »Na Hoppla«, hatte er gesagt. Aber es war kein normales »Na Hoppla« gewesen, viel mehr ein »Na – ist das Dummerchen zu blöd, um Treppen zu steigen? Bei dem fetten Arsch kein Wunder – Hoppla«.
Gut – das mit dem fetten Arsch war jetzt vielleicht ein bisschen viel hineininterpretiert. Aber zuzutrauen wäre es ihm definitiv gewesen! Jedenfalls hatte schon sein süffisanter Tonfall ausgereicht, um bei mir die reinsten Aggressionen auszulösen.
Missmutig schielte ich zu Elyas rüber und beobachtete, wie er sich gegen die Wand lehnte und seine Stirn abwischte. Eine vereinzelte Haarsträhne fiel ihm ins Gesicht.
Nach all dem, was zwischen uns vorgefallen war, konnte ich einfach nicht fassen, dass er mich nicht wieder erkannt hatte. Nicht, dass er jemals wieder gut machen könnte, was er sich damals geleistet hatte oder dass auch nur die geringste Chance bestände, dass ich ihm eines Tages vergeben würde – im Leben nicht! – aber sich an mich zu erinnern, wäre das absolut Mindeste gewesen.
Je länger ich Elyas ansah, desto finsterer wurde mein Blick. Erst als er den Kopf hob und in meine Richtung schielte, so als hätte er bemerkt, dass ich ihn anstarrte, wandte ich die Augen nach kurzem, grimmigen Blickkontakt demonstrativ von ihm ab.
Innerlich traf ich die, wie ich fand, weise Entscheidung, dass er es nicht wert war, mich über ihn zu ärgern und bemühte mich deswegen mit aller Kraft, meinen Groll auf ihn beiseite zu schieben. Ich schloss die Lider, ließ den Kopf zurück aufs Sofa sinken, legte mir die Hände auf den Bauch und widmete mich wieder der Beschäftigung, mich von meinem letzten Treppenaufstieg zu erholen.
Doch diese Ruhe war mir offenbar nicht vergönnt. Bereits wenige Minuten später wurde ich erneut in meiner Lethargie gestört, als es unerwartet klingelte. Völlig selbstverständlich und so, als würde sie schon ein Leben lang hier wohnen, tänzelte Alex zur Tür, um diese zu öffnen.
»Pizzaservice«, hörte ich einen Mann rufen.
Konnte hier jemand Gedanken lesen?
»Pizza ...«, stöhnten Elyas und ich gleichzeitig wie aus einem Mund. Für den Bruchteil einer Sekunde sahen wir uns daraufhin skeptisch an, ehe wir beide den stillen Entschluss fassten, diesen Fauxpas zu ignorieren.
Man sollte es nicht glauben, aber Hunger schien sogar solche Menschen wie Elyas und mich zu verbinden. Da es aber unter die Kategorie »Extremsituation« fiel, schenkte ich dem keinerlei Beachtung.
Als Alex die Tür wieder schloss und einen Stapel Pizzakartons auf den Armen balancierte, war das mein Zeichen, mich hoch zu quälen.
Wir stürzten uns förmlich auf die Schachteln und durch viel Glück konnte ich sogar eine Pizza Margherita ergattern. Ich trug sie zu dem rechteckigen Esstisch und setzte mich zu den anderen.
»Wer auch immer auf die Idee mit der Pizza gekommen ist, dem bin ich ewig dankbar«, sagte ich, als ich mir gerade den ersten Bissen in den Mund schob.
»Das war ich«, grinste Elyas, der mir schräg gegenüber saß.
»Na, wenn das so ist«, entgegnete ich, »dann ziehe ich‘s zurück.«
Kurze Verbundenheitsphase beendet.
Den Rest des Essens schwiegen wir, stillten unseren Hunger an den Pizzen und erholten uns allmählich von der vorangegangen Tortur.
Völlig satt klappte ich den Deckel der Pizzaschachtel zu und überließ die letzten drei Stücke, die ich einfach nicht mehr runterbrachte, ihrem Schicksal. Alena stand auf, holte ein paar Weingläser und stellte sie auf den Tisch. So langsam wurde es richtig gemütlich. Leichte Musik kam aus der Anlage, zwei Kerzen brannten auf dem Tisch und die Kisten auf dem Boden gaben einem die Gewissheit, die Arbeit endlich erledigt zu haben. Den Gesichtern der restlichen Anwesenden nach zu urteilen, ging es ihnen ebenso. Entspannt lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück.
»Und, Emely, wie läuft’s in der Uni?«, fragte Ingo, während er mir Wein einschenkte.
»Ich denke, ganz gut.«
»Das ist schön zu hören«, sagte Alena. »In welches Semester kommst du jetzt? Ist es tatsächlich schon das sechste?«
»Ja, morgen geht das sechste los. Mich verstört das allerdings auch ein bisschen.«
Alena seufzte. »Unglaublich, wie die Zeit vergeht. Ist es wirklich schon so lange her, dass ihr drei nackig durch unseren Vorgarten gerannt seid?«
Die drei besagten Personen verdrehten in diesem Moment gleichzeitig die Augen. Es war gemein, wie schamlos kleine Wesen ausgenutzt wurden, solange sie noch nicht bei völliger geistiger Verfassung waren. Noch dazu bahnten sich jetzt, nachdem Alena es erwähnt hatte, wieder Erinnerungen ihren Weg in mein Gedächtnis. Die erste war meine damalige Verwunderung darüber, was da Komisches bei Elyas rumbaumelte. Und die zweite, die damit zusammenhing, war so witzig, dass ich nicht an mich halten konnte und loslachte.
»Was ist denn?«, wollte Alex wissen.
»Erinnerst du dich noch daran, als wir einmal im Planschbecken saßen und dein nerviger Bruder mit reinwollte, wir ihn aber nicht gelassen haben?«
Alex überlegte angestrengt, bis es ihr plötzlich dämmerte. »Du hast ihm gesagt, dass er mit Regenwurm nicht hier rein darf!« Sie prustete los und steckte mich damit an.
»Aber das Beste war ja noch«, ergänzte ich, »dass du mir dann todernst zugeflüstert hast, du hättest Elyas schon öfter dabei erwischt, wie er mit dem Regenwurm gespielt hat.«
Elyas verschluckte sich an seinem Wein und musste husten, während alle anderen in lautes Gelächter verfielen. Der bitterböse Blick, den ich von Elyas erntete, ging mir runter wie Öl.
Alena hielt sich die Serviette vor den Mund und räusperte sich. »Schön, jetzt wissen wir also, dass Elyas gerne mit dem Regenwurm spielt. Ich hätte auch ohne diese Information bestens gelebt, muss ich sagen, aber nun gut.«
Ich schmunzelte und genoss den Moment, in dem sich Elyas anscheinend tatsächlich ein bisschen blamiert fühlte.
Ingo seufzte. »Wenn er sich doch nur um alles so kümmern würde, wie um den Regenwurm.«
Elyas verdrehte die Augen, enthielt sich jedoch einer Antwort. »Im Ernst«, sagte Ingo und blickte seinen Sohn an. »Du bist schon wieder durch die Prüfung gerasselt. Wenn du so weitermachst, fliegst du.«
»Ach, du übertreibst. Ich habe alle Zeit der Welt, also wozu die Eile?« Elyas zuckte mit den Schultern, und an Ingos Gesichtsausdruck konnte man erahnen, dass sie anscheinend schon öfter über dieses Thema diskutiert hatten. Von Alex wusste ich, dass Elyas in die Fußstapfen seines Vaters trat und ebenfalls Medizin studierte. Genauer darüber im Bilde war ich allerdings nicht.
Behutsam legte Alena die Hand auf den Arm ihres Mannes und zwinkerte ihm zu. Lass es gut sein heute Abend, stand in ihren Augen und nachdem Ingo tief durchgeatmet hatte, nahm er schließlich ihren unausgesprochenen Rat an.
Die beiden waren für mich der einzige lebende Beweis, dass tatsächlich so etwas wie wahre Liebe existierte. Jedes Mal faszinierte mich ihr vertrauter und nach all den Jahren immer noch gefühlvoller Umgang aufs Neue. Man könnte tausend Bücher über die wahre Liebe schreiben oder aber die beiden einfach nur für eine Sekunde ansehen und man wusste, was es bedeutete. Auf eine seltsame Weise machte es mich glücklich, die zwei zu beobachten.
»Dann erzähl doch mal, Emely, wie läuft es mittlerweile mit deiner Mitbewohnerin?«, wandte sich Ingo wieder an mich.
»Mit Eva läuft es ganz gut. Sie ist zwar merkwürdig und sehr anstrengend, aber wir kommen klar.«
»Solange sie nicht wieder abartige Sexpraktiken mit ihrem Freund übt«, mischte sich Alex ein.
Ich verzog das Gesicht. »Vielen Dank, jetzt habe ich die Bilder wieder im Kopf.«
Überrascht richteten sich drei Augenpaare auf mich.
»So schlimm war es auch wieder nicht«, sagte ich schnell. »Ich bin nur ein paar Mal etwas unglücklich in unser gemeinsames Zimmer geplatzt. Mittlerweile haben wir aber einen Plan, in den sie einträgt, wann sie es für sich braucht. Und wenn ich Glück habe«, fügte ich hinzu, »hält sie sich sogar daran.«
»Man arrangiert sich sozusagen«, grinste Alena.
»So in der Art.«
»Apropos, Emely, wo wir gerade dabei sind«, sagte Ingo. »Was macht die Liebe? Wie viele Heiratsanträge hast du letzte Woche bekommen?«
Oh, Mann. Falsche Frage. Definitiv die falsche Frage!
Ich versuchte mir einzureden, dass es immerhin ein gutes Zeichen war, solange die Leute mich überhaupt noch danach fragten und nicht schon automatisch davon ausgingen, ich wäre Single. Aber es würde vermutlich nicht mehr lange dauern, bis auch das aussetzte …
»Ich habe letzte Woche dem jungen, gut aussehenden Erben eines Multimillionen-Dollar-Vermögens den Laufpass gegeben. Wir hatten einfach zu wenig Zeit füreinander.« Ich seufzte. »Nun ja, die Yacht wird mir zwar fehlen, aber ich werde wohl darüber hinwegkommen.« Ich beendete meine ironische Antwort, nippte an meinem Rotwein und alle lachten leise. Sogar in Elyas’ Gesicht konnte ich ein dezentes Schmunzeln entdecken, wobei er sich wahrscheinlich einfach nur über mich lustig machte.
Aber was soll’s, dachte ich mir.
»So schlimm?« Mitleidig lächelte mich Alena an.
Ich zuckte mit den Schultern. »Nein, keine Sorge. Mir geht’s eigentlich ganz gut.« Das war nicht einmal gelogen. Natürlich hätte ich gerne einen Mann an meiner Seite gehabt, aber ich war keine von den Frauen, die ohne durchdrehten. Single zu sein hatte definitiv auch seine Vorteile.
Oh Mann, hatte ich diesen letzten Satz gerade ernsthaft gedacht?
Faszinierend, wie sehr man sein eigenes Hirn bescheißen konnte.
»Emely, Schatz, jetzt hast du ja mich! Wir finden schon einen Mann für dich«, brachte sich Alex enthusiastisch ein, womit sie mir auf Anhieb tierisch Angst einjagte.
»Alex, ich warne dich! Keine billigen Verkupplungsversuche! Ich schwöre dir, ich trage jeden einzelnen Karton eigenhändig wieder runter zum Auto!«
»Okay, okay«, kicherte sie. »Keine billigen Verkupplungsversuche, ich verspreche es!«
Ich konnte nur hoffen und beten, mich auch wirklich auf ihr Versprechen verlassen zu können, denn ich hatte immer noch böse Erinnerungen an ihre früheren Versuche.
»Darauf, dass Alex immer noch die Alte und endlich wieder hier ist.« Ingo zwinkerte, hob sein Glas und wir stießen an. Alex strahlte und bekam von ihrem Bruder einen Kuss auf die Wange gedrückt.
Igitt, ich bekam schon Pickel allein vom Zugucken.
Noch eine ganze Weile redeten wir in angenehmer Atmosphäre weiter und es tat richtig gut, meine zweite Familie wieder einmal um mich zu haben. Sie erzählten, was wir in Neustadt verpassten und was es sonst noch alles an Neuigkeiten gab. Alex erheiterte uns zwischendurch immer wieder mit ihrem Elan, den dieser Umzug bei ihr mit sich brachte, und ließ keine Gelegenheit aus, ihre Pläne zu schildern. Ein Organizer war wirklich ein Dreck gegen dieses Mädel. Trotzdem machte es riesigen Spaß, ihr zuzuhören. Elyas beschränkte sich größtenteils auf letzteres, hielt sich aus den Gesprächen heraus und ignorierte mich die meiste Zeit, was mir nur gelegen kam, da ich es selbst nicht anders handhabte.
Bis auf die Begegnung mit diesem Idioten und das Kartonschleppen war es ein richtig schöner Tag gewesen, der sich jedoch leider immer mehr gen Ende neigte.
Inzwischen war es ziemlich spät geworden, und da bereits in zehn Minuten mein letzter Bus fuhr, blieb mir keine andere Wahl, als aufzubrechen.
Alena und Ingo blieben über Nacht hier und traten erst am nächsten Tag die einhundertfünfzig Kilometer lange Heimreise nach Neustadt an. Weil ich mich von ihnen bereits ausgiebig verabschiedet hatte, stand ich nun mit Alex allein vor der geöffneten Wohnungstür.
»Wie machen wir das morgen?«, fragte sie.
»Warte einfach um acht Uhr am Haupteingang der Uni. Ich hol dich dann ab und zeige dir alles. Meine Vorlesung fängt erst um zehn Uhr an, wir werden also genug Zeit haben.«
»Danke, Emely. Allein würde ich mich sicher nie zurechtfinden.«
»Ich hatte am Anfang auch so meine Probleme, aber jetzt geht’s.«
»Oh Gott, ich bin so aufgeregt«, fieberte sie.
»Das wird schon werden.« Ich zwinkerte ihr zu.» Also dann, kleine Alex Maus«, sagte ich und nahm sie noch mal fest in die Arme. »Es ist schön, dich wieder zu haben.«
Sie seufzte. »Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin.«
Schweren Herzens löste ich mich von ihr, weil ich sonst wirklich noch meinen Bus verpasst hätte. Alex nickte verständnisvoll und grinste mich glücklich an.
»Bye, Emely«, rief Elyas aus dem Hintergrund.
»Tschüss«, nuschelte ich zurück, woraufhin er mir ein verführerisches Lächeln schenkte.
Blödmann!
»Bis morgen«, sagte ich und winkte Alex zu, als ich durch die Tür verschwand und mich auf den Weg zum Bus machte. Unten angekommen empfing mich eine laue Frühsommernachtsbrise, deren süßlich milde Gerüche ich mit einem tiefen Atemzug in mich aufnahm.
Mit dem Rücken lehnte ich mich an die Haltestelle und ließ meinen Blick noch einmal nach oben zu den beleuchteten Fenstern von Alex‘ neuer Wohnung schweifen.
Aus den sieben Jahren, in denen ich Elyas nicht gesehen hatte, hätte man wunderschöne siebzig machen können. Aber durch diese Wunschvorstellung wurde mir ein so fetter Strich gemacht, dass die Weather Girls, ständen sie daneben, einpacken könnten.

Impressum

Texte: Carina Bartsch
Lektorat: Sonja Fiedler-Tresp
Tag der Veröffentlichung: 11.03.2012

Alle Rechte vorbehalten

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