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Vorwort

 

Ein paar allgemeine Infos vorab:

Kuba (oder in der spanischen Schreibweise, Cuba), ist ein Inselstaat in der Karibik. Umschlossen wird Kuba vom Atlantischen Ozean, dem Karibischen Meer und im Norden vom Golf von Mexiko. Damit auch jede Menge weiße Strände mit Puderzuckersand.

Geographisch gehört der Archipel zu den großen Antillen. Gut elf Millionen Menschen leben auf Kuba, ungefähr zwei Millionen davon in der Hautstadt Havanna.

 

Kuba ist einer der letzten noch verbliebenen sozialistischen Staaten. Dies ist auch für den Touristen immer wieder ersichtlich.

Inwieweit es tatsächlich Menschenrechtsverletzungen oder bittere Armut auf den Inseln gibt, möchte ich mir nicht anmaßen zu beurteilen. Was ich dazu in meinem Reisebericht sage, ist das, was die Kubaner, mit denen ich gesprochen habe, mir gesagt haben. Was davon die Wahrheit oder Propaganda ist, kann ich nur mit dem vergleichen, was ich selbst gesehen habe.

 

Ich habe keine Komparation, doch wird allgemein behauptet, dass sich etwas bewegt hat, seit Raúl Castro Ruz (der jüngere Bruder von Fidel) als Präsident des Staatsrates an die Macht gekommen ist.

Seit Oktober 2019 ist nun sein ehemaliger Stellvertreter, Miguel Díaz-Canel, der oberste Mann im Staat.

Die Zuwendung zum Tourismus als wichtige Einnahmequelle von Devisen hat stetig zugenommen. Selbständige Gewerbe werden jeden Tag eröffnet, dies kann man auf den Straßen Kubas auch beobachten.

 

Allgemein sind die Kubaner offen, interessiert und freundlich. Gäste sind willkommen.

Böse Zungen würden sagen, Trinkgelder sind willkommen; denn diese gehen weit über den regulären Lohn hinaus. Jeder möchte darum in die Tourismusbranche, sogar Ärzte und Lehrer begleiten lieber die Fremden durchs Land, als in ihren Berufen zu arbeiten.

 

Ich kann aus Erfahrung sagen, dass die Kubaner in allen Hotels sehr bemüht waren, es den Gästen so angenehm wie möglich zu machen. Waren zum Beispiel die Lampen kaputt oder die Klimaanlage zu laut, wurde sofort angeboten in ein anderes Zimmer umzuziehen.

Natürlich gibt es auch die schlitzohrigen Gauner, die sich an den Touristen nur bereichern wollen. Aber die gibt es überall auf der Welt, auch in Deutschland.

 

Wer nach Kuba reist, kommt nicht an der kubanischen Revolution nicht vorbei. Außer man liegt nur zwei Wochen am Strand. Fährt man etwas herum, ist die Verehrung der Volkshelden allgegenwärtig.

Neben "Comandante en Jefe Fidel Castro" tritt vor allem der gebürtige Argentinier Ernesto "Che" Guevara in Erscheinung. Auf der ganzen Insel findet man Denkmale und Plakate mit Lobpreisungen und Aussprüchen der Revolutionsführer.

Auch der während meiner Reise noch amtierende Präsident Raul Castro gehörte zu den führenden Köpfen als Chef der II. Front beim Guerillakrieg gegen den Diktator Baptista.

 

 

Von Europa aus gibt es nur die Möglichkeit per Flugzeug oder Schiff anzureisen. Wer nicht nur eine Stippvisite in Havanna machen möchte (zum Beispiel im Rahmen einer Karibik-Kreuzfahrt), kommt gewöhnlich also mit dem Ferienflieger.

 

Ich hoffe, Sie haben eine angenehme Anreise nach Kuba.

Genießen Sie den Flug und den Ausblick!


Abbildung: Kuba von oben

Kapitel 1 – Die Ankunft

 

Wenn man nach etwa elf Stunden endlich auf Kuba landet, gibt es gewöhnlich zwei Varianten. Entweder man wird von seiner Reisegesellschaft abgeholt oder man nimmt sich ein Taxi zu seiner Unterkunft.

Tipp: Wechseln Sie bereits am Flughafen Geld. Kofferträger und Taxifahrer erwarten in CUC entlohnt zu werden.

 

In meinem Fall stand die Reiseveranstalter-Beauftrage am Flughafen bereit und sammelte die ankommenden Gäste für die Rundreise ein. Alle sind müde nach dem langen Flug. Durch die Verspätung sind wir auch nicht mehr im Zeitplan. Die Dame drängt zum Aufbruch.


Der klapprige Kleinbus hat seine besten Tage schon hinter sich gelassen. Egal. Es ist Ortszeit 22.30 Uhr und ich möchte jetzt nur schnell ins Hotel. Endlich schlafen. Also lasse ich meinen viel zu großen Koffer (ich nehme immer viel zu viel mit und immer ärgere ich mich deshalb, über mich selbst) von dem kubanischen Busfahrer einladen und suche mir einen Platz. Ich kann die Augen kaum noch offenhalten. Hoffentlich dauert es nicht zu lange bis wir endlich das Hotel für die erste Übernachtung erreichen!

Die Hoffnung wird enttäuscht. Wir ruckeln und zuckeln ewig über die Autobahn, Richtung Havanna. Auch die Mitreisenden schließen die Augen oder starren angestrengt in die finstere Nacht. Schatten. Spärliche Lichter.

Es rumpelt stärker als sonst, ich schrecke hoch. Das altersschwache Gefährt kracht in tiefe Schlaglöcher auf einem Parkplatz. Nach eineinhalb Stunden halten wir an einer Raststelle. Pinkelpause. Rauchpause. Die Beine etwas vertreten.

Es ist dunkel, draußen wird nur die Treppe von dem Rasthaus von einer trüben Funzel etwas erleuchtet. Ich schaue in die müden Gesichter meiner Mitreisenden. Man wechselt ein paar Worte, raucht oder nippt an der Wasserflasche. Über uns strahlen die Sterne. Die Luft ist feucht.

Unsere kleine Reisegruppe besteht aus zwei Ehepaaren um die Sechzig, einem putzigen Mutter-Sohn-Gespann und zwei einzelnen Frauen. Ich hasse das Wort „Alleinreisende“. Claudia aus Stuttgart und ich reisen ja auch nicht allein; ganz bewusst haben wir eine Rundreise in der Gruppe gebucht. Wir sind unternehmungslustige, starke Frauen und wollen das Land erleben. Kuba spüren, schmecken und darin eintauchen.


Nach fünfzehn Minuten bittet die Dame vom Reiseveranstalter uns wieder an Bord. Wir maulen etwas. Müde und abgespannt, wie wir sind. Sie tröstet uns, dass wir in Kürze unser schönes Hotel in Havanna erreichen und wir dort auch auspacken dürfen, da wir vier Nächte dort verbringen werden.

Nein, Abendessen gibt es wohl nicht mehr. Das ist auch schon egal, ich will nur endlich

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 11.11.2020
ISBN: 978-3-7487-6416-8

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Claudia und Niklas in Erinnerung an eine tolle Reise!

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