Cover

°°WICHTIGE INFO°°

Die Story ist im ich-modus geschrieben deshalb hier ein paar infos zu "Deiner" Person

 

Name: Miu (schöne Feder) Ayano

Alter: 18

Aussehen: Du hast lange schwarze Haare mit einem blauem Schimmer, die dir bis zu den Ellbogen reichen und die du immer offen trägst. Außerdem hast du kristallklare blaue Augen, die wie Spiegel wirken.

Dein Freizeitoutfit: Normalerweise trägst du eine schwarze Röhrenjeans, ein dunkelviolettes T-Shirt, einen fingerlosen Lederhandschuh an deiner rechten Hand und schwarze Chucks.

Dein Missionsoutfit: Auf Missionen hast du eine schwarze Hotpants und ein enganliegendes schwarzes T-Shirt mit freiem Rücken an. Außerdem hast du den Lederhandschuh ohne finger an deiner rechten Hand, um deinem linken Oberschenkel hast du eine Art „Tasche“, in der sich zwei Dolche befinden, an deinem rechten hast du ebenfalls eine Art „Tasche“, an der eine Peitsche befestigt ist. An deinem linken Arm hast du ein Lederband, an dem du insgesamt zwanzig kleine Pfeile (so groß wie Dartpfeile) befestigt hast. Um deinen Hals trägst du eine Kette mit einem Sternanhänger, den du als Wurfstern verwenden kannst und der immer zu dir zurückfindet. Deine Haare hast du zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden, aus dem ein paar Strähnen fallen und somit dein Gesicht einrahmen.

Aufenthalt: Konoha

Vergangenheit: Auf den ersten Blick hattest du eine gute Vergangenheit, mit reichen Eltern, einer hübschen älteren Schwester und einem großen Anwesen. Aber wer genauer hinschaute, konnte sehen, wie unglücklich du warst. Deine Schwester war eine seltene Schönheit, schon als sie ein Kind war. Daher wurde sie von deinen Eltern verhätschelt, denn deren Ziel war es, ihre Kinder gewinnbringend zu verheiraten. Und obwohl deine Schwester dumm wie ein Stück Brot war, war sie immer das Vorzeigekind der Familie. Du jedoch wolltest dich nicht nur auf dein Äußeres reduzieren lassen, weshalb du zur Ninja-akademie gehen wolltest. Deine Eltern verboten es dir, denn welcher Mann würde dich noch nehmen, wenn du Narben von einem Kampf behalten würdest? Du trainiertest seit deinem 11. Lebensjahr heimlich im Wald, machtest jedoch in Nin- und Genjutsu keine großen Fortschritte, da du nie so etwas wie einen Lehrer hattest. Eines Tages erfuhren deine Eltern von deinem Training und schmissen dich im Alter von 15 Jahren aus dem Haus, da deine Schwester sowieso einen der reichsten Männer des Landes geheiratet hatte und sie auf dich nun nicht mehr angewiesen waren. Von da an gingst du zur Ninjaakademie und wurdest schon recht schnell Chunin und dann Jonin.

Fähigkeiten: Du bist eine sehr gute Kunoichi. Nin- und Taijutsu beherrschst du perfekt. Auch im Umgang mit deinen Waffen unterlaufen dir keine Fehler, nicht zuletzt weil du dir das alles beim Training im Wald beigebracht hattest. Dein Genjutsu ist auch nicht zu unterschätzen, jedoch beherrschst du es nicht so gut wie die anderen Sachen. Während deiner Tage zu Hause hast du immer Bücher über Medizin und den menschlichen Körper gelesen, weshalb du über ein großes medizinisches Wissen verfügst.
Wenn du dein Kekkei Genkai aktivierst, sieht jeder, der dir oder den Menschen, die dir wichtig sind, schaden will, in dir seinen perfekten Traumpartner. So schwach dieses Kekkei Genkai auch klingt, es ist es nicht, denn deine Feinde können nicht gegen „das perfekteste Wesen der Welt“ kämpfen, weshalb sie manchmal sogar auf deine Seite wechseln und dir (eigentlich unabsichtlich) im Kampf helfen. Allerdings darfst du dein Erbe nicht zu oft einsetzten, da du mit jeder Verwandlung ein Stückchen deiner Ausstrahlung verlierst. Solltest du es zu oft verwenden, wirst du für die Leute in deiner Umgebung nicht mehr existieren, weshalb du damit nur im absoluten Notfall kämpfst.

Vertrauter Geist: Dein vertrauter Geist ist ein stolzer Adler namens Tsubasa. Er ist unwahrscheinlich stolz und eitel, außerdem ist er noch sehr mürrisch und launisch. Dennoch ist er dein bester Freund, denn er würde dich nie im Stich lassen und er hat dich aufgebaut, als es dir besonders schlecht ging.

Charakter: Du bist eine sehr stille und zurückgezogene Person. Du bist sehr misstrauisch und fremden Menschen gegenüber eher distanziert. Du wolltest immer anders sein, hattest nie das Gefühl, akzeptiert und wirklich gemocht zu werden. Das versuchtest du durch Lernen und Training zu kompensieren, weshalb du auch ein sehr ehrgeiziger Mensch bist. Dennoch bist du sehr verlässlich und würdest die Menschen, die dir viel bedeuten, um nichts in der Welt verraten oder im Stich lassen. Du bist sehr schlau, kannst ein wenig gemein sein und weisst, wie du bekommst, was du willst.

Freunde: Wirkliche Freunde hast du außer Tsubasa keine, aber du verstehst dich mit den ruhigeren Leuten wie Shino, Neji, Shikamaru und Sai ganz gut. Du magst keine Leute, die versuchen, krampfhaft dazuzugehören und weil du generell eine eher schlechte Meinung von Menschen hast, tun das deiner Ansicht nach fast alle anderen. Ganz besonders Ino und Kankuro kannst du nicht leiden.

°°"Deine" Geschichte°°

 


Ich rannte und rannte. Verdammte Mission! Einzelmissionen waren für mich normalerweise kein Ding, vor allem Missionen, bei denen es um Spionage ging. Aber dieses Mal, dieses eine verdammte Mal, hatte ich mich erwischen lassen und jetzt verfolgte mich ein Haufen unzivilisierter Dorftrottel. Ich hörte, wie etwas an meinem Ohr vorbei zischte und sah einen Kunai in einen Baum fliegen. Mann, für Dorftrottel konnten die leider wirklich gut kämpfen. Aber ich war besser, das wusste ich. ich musste nur aus diesem Bannkreis raus, dann würde ich wieder mein Chakra voll verwenden können. Schon sah ich ein paar Meter vor mir eine weiße nebelartige Linie. Ich hörte nicht weit hinter mir ein Schnaufen und den Ruf „Da ist sie, gleich haben wir sie!“. Obwohl meine Lunge zu bersten drohte, sprintete ich ein letztes Mal los und schon hatte ich die kaum sichtbare Barriere überquert. Ich spürte wie das Chakra in meinem Körper sich regte und genoss das Gefühl der Macht. Ich hatte ihnen ja nichts böses tun wollen, aber nun ging es nicht mehr anders. Ich rannte noch ein wenig weiter, dann sah ich eine Lichtung. Dort angekommen drehte ich mich ruckartig um und zückte ein paar Kunais. Erschrocken hielten auch die 15 Männer an und betrachteten mich misstrauisch. Mit bedrohlicher Stimme zischte ich: „Noch ist es nicht zu spät, noch könnt ihr umdrehen und euer Leben behalten.“
Aber gleich darauf brüllte mir der Anführer entgegen: „Wir haben doch keine Angst vor einem kleinen Mädchen. Macht sie fertig!“, mit den letzten Worten zeigte er mit seinem Finger auf mich. Gerade als sie losstürmen wollten, hörten wir weitere Rufe, die aus der anderen Richtung des Waldes auf uns zu kamen. An den Gesichtern der Männer konnte ich erkennen, dass sie ebenfalls keine Ahnung hatten, was da vorging. Ehe einer von ihnen etwas sagen konnte sah ich auch schon einen Mann auf uns zu laufen, hinter ihm eine wütende Meute. Als er nur noch einige Meter vor mir war, drehte er sich um und warf ein paar Shuriken auf seine Verfolger. Und wie auf ein Stichwort begannen auch meine Feinde und ich zu kämpfen.
Ursprünglich wollte ich mich nur um meine paar Angreifer kümmern, aber dummerweise schienen die Verfolger von mir und von dem Mann aus einem Dorf zu sein, weshalb jetzt auf einmal knapp 30 Männer uns angriffen. Ich wich wegen den Angriffen „meiner“ Feinde immer mehr nach hinten und prallte schon bald gegen den anderen Mann. Durch seine Brillengläser schaute er mich kurz an. Dann, wie auf ein Zeichen griffen wir beide an und schon bald waren fast alle Männer besiegt. Der Rest war schreiend weggerannt.
Keuchend stütze ich mich auf meine Knie, als ich einen starken Schmerz in meinem rechten Bein, meinem Arm und meinem Bauch spürte. Schnell schaute ich auf und bemerkte, wie Shuriken an den besagten Stellen und Senbons in meinen Armen steckten. Während des Kampfes musste ich diesen Schmerz verdrängt haben. Ich hörte ein Schnaufen neben mir. Auch den Mann hatte es übel erwischt: In seiner Schulter steckte ein Kunai und zwei Shuriken steckten in seinem Bein. Während ich ihn betrachtete, fiel mir auf, wie die Finger meiner rechten Hand taub wurden. Verdammt, die Senbons müssen vergiftet gewesen sein.
„Wir sollten uns eine Höhle suchen.“, meinte der Mann zu mir.
„Warum sollte ich mit einem Fremden in eine Höhle gehen?“, fragte ich ihn erst verblüfft, dann argwöhnisch.
„Weil wir beide ansonsten hier sterben. Die Männer werden bald mit Verstärkung wiederkommen und wir sind beide nicht in der Verfassung zu kämpfen.“
Da hatte er recht. Zumal das Gift langsam anfing, meinen gesamten Arm zu betäuben. Widerwillig knurrend willigte ich ein, während er sich anscheinend ein Lachen verkneifen musste. Nach einiger Zeit fanden wir eine Höhle und ich versiegelte sie mit einem Genjutsu. Ich versuchte schnell, ein Feuer mit ein paar Fingerzeichen zu machen, aber mittlerweile konnte ich meinen einen Arm gar nicht mehr bewegen. Unter Schmerzen machte er es und mit leisen Schmerzenslauten setzten wir uns beide hin. Langsam zog ich Verbandszeug und alle möglichen Gegengifte aus meiner Tasche. Aber unfähig, einhändig auch nur eine Flasche aufzumachen, wurde mir langsam schwarz vor Augen.
Als ich wieder aufwachte, schlug ich schnell die Augen auf. Ich war noch immer in der Höhle und das Feuer brannte noch, dementsprechend war wohl noch nicht viel Zeit vergangen. Verwundert betrachtete ich meine Arm und stellte noch verblüffter fest, dass er professionell bandagiert worden war. Ich hörte ein paar erstickte Schmerzenslaute hinter mir, also drehte ich mich um. Der Mann saß dort und war gerade dabei, sich den Kunai aus der Schulter zu ziehen. Kaum hatte er das gemacht, spritzte auch schon das Blut. Er versuchte, die Blutung schnell mit einem Tuch zu stoppen, aber umsonst. Schnell eilte ich zu meinem Verbandskoffer, holte eine Salbe und ein paar Verbandstücher raus und setzte mich neben ihn. „Ich schaffe das schon alleine.“, versuchte er zu keifen, aber seine Stimme war sehr schwach und zittrig, weshalb ich nur mit einem „Das sehe ich!“ antwortete und wortlos die Wunde versorgte. Ich wandte noch schnell ein paar Heiljutsus an und schon war die Wunde versorgt. Mit einem durchdringendem Blick schaute er mich an, weshalb ich mich schnell abwandte und mich um meine restlichen Wunden kümmerte. Er tat dasselbe und bald saßen wir beide stumm und voller Bandagen und Pflaster am Feuer. Während er in die Flammen starrte, betrachtete ich ihn. Er hatte längere silberne Haare, die er zu einem Zopf gebunden hatte, außerdem noch eine Brille, in der sich das tanzende Feuer widerspiegelte und mir die Sicht auf seine Augen verwehrte. Gerade als ich mich fragte, welche Farbe sie wohl hatten, ertönte seine Stimme: „Sie sind schwarz“
Verwundert hob ich den Kopf und schaute ihn an.
„Meine Augen, sie sind schwarz.“
Anfangs etwas ertappt, fragte ich schnippisch: „Ich wüsste nicht, warum mich das interessieren sollte.“
Er schmunzelte: „Das nächste Mal, wenn du jemanden musterst, solltest du aufpassen, dass du auch siehst wohin seine Augen blicken und nicht, wohin sein Kopf geneigt ist.“
Ich merkte wie sich eine prickelnde Wärme in mein Gesicht schlich. NEIN verdammt, ich werde doch sonst nie rot, was soll denn das jetzt werden?
„Sollte ich es jemals brauchen, werde ich mich an diese weisen Worte erinnern.“, antwortete ich mit allem Sarkasmus, den ich aufbringen konnte.
Er legte den Kopf schief und schaute mir in die Augen. Für einen Moment hatte ich das Gefühl, dass er mir meine ganzen Gefühle, Ängste und Wünsche einfach ablesen konnte. Aber dann wandte er den Kopf ab und starrte wieder ins Feuer.
„Wie heißt du?“, fragte er knapp.
Misstrauisch musterte ich ihn. Er hatte kein Stirnband um. Dennoch, er hatte mir das Leben gerettet. Na was soll’s, hätte er mir was böses tun wollen, hätte er mich gar nicht erst geheilt.
„Miu... Miu Ayano. Und darf ich den Namen meines tollkühnen Retters wissen?“
„Nein, darfst du nicht.“, antwortete er spöttisch und schaute mir amüsiert in die Augen. Ich betrachtete ihn kurz mit hochgezogener Augenbraue und schnaubte dann verächtlich. Anschließend starrten wir beide wieder stumm ins Feuer.
Einige Zeit saßen wir so, als er plötzlich fragte: „Kannst du kochen?“
Etwas aus der Bahn geworfen stotterte ich: „W-was? Ähh, ja, ein bisschen.“
„Gut, ich nämlich gar nicht.“ Entspannt lehnte er sich zurück und schaute mich erwartend an. Ach, so war das... Frau = kochen oder wie? Na, da würde ich den Spieß aber umdrehen.
„Dann solltest du es ja vielleicht mal üben. Ist ja dumm, auf Missionen hungern zu müssen. Sammel doch draußen mal ein paar Zutaten und ich sage dir, was du mit ihnen alles schönes zaubern kannst.“, ich lächelte amüsiert, lehnte mich ebenfalls an die Wand und schaute ihn herausfordernd an. Diese Aussage schien ihn kurz irritiert zu haben, aber schnell fasste er sich wieder und säuselte übertrieben kriecherisch: „Aber dann müsste ich meine Augen ja für einen Moment von deiner Schönheit lassen und das kannst du mir nicht zumuten.“
Darauf war ich wiederum nicht vorbereitet. Niemand hatte mir je gesagt, dass ich gut aussah, meine Eltern hatten mir immer wieder versichert, dass ich mich glücklich schätzen konnte, Yumi als Schwester zu haben, weil mich sonst nie jemand bemerken würde. Und auch wenn dieses „Kompliment“ nicht ernst gemeint war, freute es mich irgendwie.
„Wirst es schon überleben.“, murmelte ich. Wieder schaute er mich an, aber dieses Mal wich ich seinem Blick aus.
„Ich gehe jetzt schlafen.“, sagte ich kurz angebunden, verkroch mich tiefer in die Höhle und rollte mich auf dem kalten Steinboden zusammen.


Seine Sicht:
Was für ein Tag. Erst versaute ich eine wichtige Mission und dann traf ich auf sie. Sie war wirklich wunderhübsch, das stand außer Frage. Aber irgendwas an ihr war anders, als bei allen anderen Mädchen. Etwas trauriges lag in ihren Augen, ein verborgener Schmerz. Dabei passte es so gar nicht zu ihrem Auftreten. Ja, sie war wirklich einzigartig. Und wie sie kämpfte! Sie war wohl eine der stärksten Kunoichis, die ich je gesehen hatte. Und sie kannte sich offenbar auch auf dem Gebiet der Heilung aus. Orochimaru könnte so eine wie sie gut gebrauchen und ich auch. Leise schlich ich zu ihr rüber und betrachtete sie noch einmal. Der Schein des Feuers tanzte in ihrem schwarzen Haar. Sie sah so zerbrechlich aus, wie sie so dalag. Noch einmal überprüfte ich, wie die Wunden an ihrem Arm verheilt waren. Alles war in Ordnung, ihr würde es am Morgen also wieder gut gehen. Nein, was dachte ich da nur? Meine Fürsorge galt einzig und allein Orochimaru! Ich schüttelte einmal den Kopf, um diese Gedanken los zu werden und verließ dann wie ein Schatten die Höhle.


Deine Sicht:
Als ich am nächsten Morgen erwachte, schaute ich mich als erstes um. Er war nicht da, natürlich war er es nicht. Ich hatte eigentlich schon fest damit gerechnet, dass er gehen würde, aber dennoch war ich irgendwie enttäuscht. Ich betrachtete noch einmal meine Wunden, packte dann noch schnell mein Verbandszeug zusammen und brach auf nach Konoha. Den ganzen Weg über konnte ich nur über ihn nachdenken. Es war merkwürdig, er ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Der Blick mit dem er mich angeschaut hatte. So durchdringend. Er schien ein sehr aufmerksamer Mensch zu sein. Noch vollkommen in Gedanken versunken erreichte ich Konoha. Zu allererst ging ich zu Tsunade und erzählte ihr vom Scheitern der Mission und von dem Kampf. Ihn erwähnte ich jedoch mit keinem Wort. Nach der üblichen Schreierei von Tsunade ging ich zu meiner Wohnung. Dort angekommen duschte ich erst und ließ mich dann aufs Bett fallen. Ich fühlte mich seltsam leer und ziellos, als hätte ich mein großes Ziel verfehlt.


Seine Sicht:
Nach einer langen Reise war ich endlich bei Orochimarus Versteck angekommen. Ich ging sofort zu ihm und erzählte von der fehlgeschlagenen Mission, von Miu sagte ich erstmal nichts. Ich musste mir alles noch mal genauestens überlegen, noch einmal alles abwägen. Erst dann würde ich Orochimaru vielleicht von ihr erzählen. Die Wochen vergingen und ich hatte mich immer noch nicht entschieden. Ich fühlte mich in letzter Zeit ziemlich merkwürdig. So, als würde ich etwas vermissen, und wusste doch nicht was. Ja, ok, ich wusste es doch: Es war Miu. Aber das war doch unmöglich, wir hatten uns doch kaum unterhalten. Und doch, irgendwie muss ich sie wiedersehen. Alleine schon, um so zu werden wie früher. Also ging ich zu Orochimaru.
„Orochimaru?“, fragte ich.
„Ja Kabuto?“, säuselte er mir entgegen.
„Ich habe dir neulich bei der fehlgeschlagenen Mission nicht alles erzählt.“, und dann erklärte ich ihm, warum ich wirklich so lange weg gewesen war und was für eine Bereicherung sie für ihn wäre. Mit jedem Lob über ihre Kampfkünste blitzten Orochimarus Augen mehr auf, bis er irgendwann ein nachdenkliches Gesicht machte.
„Ich werde es mir überlegen, aber was du erzählt hast, klingt wahrhaftig zu gut, um wahr zu sein.“
Zufrieden verließ ich sein Büro. Nicht mehr lange und ich würde nicht mehr auf einsame Einzelmissionen gehen. Und obwohl ich es mir nicht eingestehen wollte, spürte ich so etwas wie Vorfreude in mir aufkeimen.


Deine Sicht:
Wochen vergingen und ich wurde immer stiller. Ich hatte keine Lust jemanden zu sehen, ich erledigte meine Missionen kurz und präzise, zu Tsunades vollster Zufriedenheit und zu meinem Missfallen. Früher hatte mir das Ninja-Dasein Spaß gemacht, aber mittlerweile machte mir nichts mehr Spaß.
Wie jeden Abend ging ich raus in den Wald um etwas zu entspannen, genau an die Stelle, an der ich früher immer heimlich trainiert hatte. Plötzlich hörte ich ein Zischen und drehte mich ruckartig um. Etwas hinter mir stand ein großer Mann mit langen schwarzen Haaren und einem widerlichen Grinsen auf den Lippen: Orochimaru
Schnell sprang ich zurück und zückte meine beiden Dolche. So begann der Kampf. Schon bald wurde mir klar, dass ich eigentlich keine Chance hatte, aber ich wollte nicht einfach kampflos sterben. Ich hatte so viel auf mich genommen, um ein Ninja zu werden. Dann wollte ich auch wie Ninja sterben. Also kämpfte ich verbissen weiter. Ich setzte aus Verzweiflung sogar mein Kekkei Genkai ein, aber bei ihm brachte es nichts.
Ganz erfolglos kämpfte ich doch nicht. Ich hatte es tatsächlich geschafft, Orochimaru den ein oder anderen Kratzer zuzufügen. Aber meine Verletzungen waren weitaus schlimmer. Ich hatte am Hinterkopf eine Platzwunde von einem harten Aufprall gegen einen Baum. In meinem Oberschenkel steckte ein Kunai und ich hatte das Gefühl, dass mein Brustkorb gleich explodieren würde. Ich kämpfte immer weiter, aber irgendwann konnte ich nicht mehr. Kraftlos sank ich zu Boden, meine Peitsche in zwei Teile zerrissen, meine Pfeile weg und meine Dolche steckten beide in einem Baum.
Ich hockte auf den Knien am Boden und stützte mich mit meinen Händen ab. Schwer atmend vernahm ich wie Orochimaru zu mir kam. So, das war’s, jetzt würde es vorbei sein.
Ich merkte, wie sein Gesicht von hinten meinem Kopf immer näher kam, bis es an meinem Ohr stoppte und er mir mit zuckersüßer Stimme ins Ohr zischte: „Es stimmt, du bist wirklich eine ausgezeichnete Kämpferin.“
Dann wurde ich bewusstlos...


Als ich wieder aufwachte war ich einem engen Zimmer mit einer kleinen Kerze, deren Licht den Raum spärlich erhellte. Stöhnend fasste ich mir an den Kopf, meine Wunde tat höllisch weh. Auch meine anderen Wunden schmerzten schrecklich. Ich schaute an mir runter und mich überkam das Würgen. Ich hatte ein kartoffelsackähnliches Hemd an, was mir bestimmt nicht irgendeine nette Frau, sondern ein schlangenartiger Widerling angezogen hatte. Ich wollte mich hinsetzten und erst jetzt merkte ich, dass meine Füße mit schweren Ketten an die Wand gefesselt waren. Aber so verängstigt ich jetzt schon war, umso panischer wurde ich bei dem Gedanken, was Orochimaru wohl noch mit mir vor hatte. Schon bei dem Gedanken an ihn überkam mich ein Schauder.
So saß ich nun in diesem kleinen Zimmer. Ich weiss nicht, wie lange ich da hockte. Irgendwann, ungefähr nach der Hälfte der Zeit, war die Kerze erloschen und so saß ich lange im Dunkeln.
Irgendwann hörte ich Schritte vor meiner Tür. Ich hörte, wie ein Schlüssel im Schloss gedreht wurde und die Tür öffnete sich. Mit einem abartigen Grinsen betrat Orochimaru den Raum.
„Ach, wie ich sehe ist unser kleines Prinzesschen schon wach. Komm mit Süße, du musst mir noch einen Gefallen tun.“, säuselte er mit einem teuflischen Engelsstimmchen.
Bevor ich protestieren konnte, wurden meine Hände schon mit Ketten gefesselt und die Ketten an meinen Füßen wurden entfernt. Orochimaru packte mich grob am Arm und zerrte mich hinter sich her. Nach einigem Gezerre meinerseits und zwei Ohrfeigen seinerseits wurde ich in ein Zimmer geschoben. Dort stand ein Tisch mit Fesseln für Hände, Bauch und Füße. Panisch begann ich, mich aus seinem Griff zu winden aber er gab mir wieder eine kräftige Ohrfeige, schmiss mich auf den Tisch, fesselte mich an ihn und befestigte irgendwelche Sensoren an mir.
„So Süße, mal sehen wie viel Schmerz du verträgst.“, zischte er mit einem bösartigen, ja fast schon wahnsinnigen Unterton in der Stimme und begann, irgendwelche Tasten zu drücken. Ich merkte, wie mir leichte Stromstöße versetzt wurden, aber noch war es aushaltbar. Die Stromstöße wurden immer heftiger und meine Beherrschung ließ immer mehr nach. Irgendwann konnte ich nicht mehr und fing an zu schreien, aber er drehte weiter auf. Ich schrie wie am Spieß, mein Körper zitterte, jede Faser meines Körpers drohte zu bersten, aber die Stromstöße wollten nicht aufhören. Plötzlich hörten sie auf.
Schwer atmend blickte ich zur Tür und erblickte den Mann, der mir seit dieser einen Mission nicht mehr aus dem Kopf ging. Seine Augen waren geweitet und er schaute mich entsetzt an.
„Du hattest recht Kabuto, sie ist genau was ich gesucht habe. Danke, dass du sie mir empfohlen hast.“, zischte Orochimaru vergnügt.
Fassungslos starrte ich Kabuto an, dann wandte ich den Blick an die Decke und biss mir auf die Lippen, um nicht laut los zu weinen. Aber es brachte nichts. Die Tränen bahnten sich langsam ihren Weg. Ich hörte wieder, wie Orochimaru Tasten drückte und erneute Stromstöße durchfuhren meinen Körper. Aber ich machte mir nicht einmal mehr die Mühe, meine Schmerzen zu verbergen. Wozu auch? Ich würde hier niemals lebendig rauskommen, das hatte ich schon gewusst, als die Folter angefangen hatte.
Eine gefühlte Ewigkeit später wurde ich von Orochimaru in mein Zimmer geworfen. Er machte sich nicht einmal mehr die Mühe, mich anzuketten. Er verschloss lediglich die Tür und langsam wurden seine Schritte leiser.
So lag ich nun auf dem kalten Boden in dem komplett dunklen Zimmer. Mein ganzer Körper schmerzte, ich konnte mich nicht bewegen, so schwach war ich. Und leise fing ich zu weinen. Wegen allem.
Weil niemand in Konoha mich vermissen würde, vermutlich würden sie sogar denken, dass ich freiwillig zu Orochimaru gegangen war. Weil meine Eltern seit meinem Rausschmiss vor drei Jahren kein Wort mehr mit mir gewechselt hatten. Weil ich als elendes Versuchskaninchen in diesem Loch verrotten würde. Und weil die einzige Person, die mir je wirklich was bedeutet hat, mich verraten hat. Ich ärgerte mich über mich selbst. Darüber, dass ich für einen Fremden solche Gefühle gehegt hatte. Ich hatte mir immer gesagt, dass ich niemals einem Fremden gegenüber meine Identität oder meinen Charakter preisgeben würde. Hatte mich immer für vorsichtig genug gehalten, um nie auf die Schmeicheleien und Tricks von Betrügern reinzufallen. Und letztendlich hatte ich mich in jemanden verliebt, den ich nur ca. 5 Stunden kannte und mit dem ich keine 10 Sätze gewechselt hatte. Ich verdiente es doch nicht besser. Ich gab auf. Ich beugte mich der Tatsache, dass das hier mein Ende sein würde.


Seine Sicht:
Hastig schritt ich den Korridor zu Orochimarus Büro entlang. Wütend öffnete ich die Tür und schlug sie laut zu. Seelenruhig hob Orochimaru seinen Kopf von dem Papierstapel und schaute mich an.
„Darf ich erfahren, was dieser Auftritt soll, treuer Kabuto?“, fragte er mit einem Unschuldsgesicht.
„Das weisst du genau!“, zischte ich sauer. „Hast du nicht schon genug Laborratten? Musst du sie jetzt auch noch so foltern?“
„Aber lieber Kabuto, du warst es doch, der in höchsten Tönen von ihren Fähigkeiten schwärmte. Dir zuliebe habe ich sie mitgenommen, aber du hattest recht. Sie kann wirklich ausgezeichnet kämpfen und hat ein einzigartiges Kekkei Genkai.“
„Aber warum muss sie dann als Versuchskaninchen herhalten. Ihre Fähigkeiten könntest du gut auf Missionen gebrauchen.“
„Darf ich fragen, warum du dich so für die Kleine engagierst? Ist in dieser kurzen Zeit in der Höhle etwas passiert, von dem ich wissen sollte?“, fragte er mich mit einem vielversprechenden Lächeln, das mich rasend machte.
„Nein, aber.... aber..... hör einfach mit deinen Experimenten an ihr auf!“
„Und... mal ganz weit ausgeholt..... Was würde passieren, wenn ich es nicht täte?“, fragte er mich mit einem bösen Glänzen in den Augen.
„Dann musst du dir jemand anderen suchen, der dir bei deinen Versuchen hilft.“, antwortete ich trocken.
Für einen Moment blitzten Orochimarus Augen überrascht auf, doch dann verzog er sein Gesicht zu einem Lächeln und sagte: „Aber, aber, Kabuto. Wenn du die Kleine so sehr magst, mach doch mit ihr was du willst. So unentbehrlich ist sie nun doch wieder nicht.“
Sofort drehte ich mich um und stürmte in die Kleiderhalle. Ich fand ein paar Klamotten, die ihr wohl passen dürften und eilte dann zur Waffenkammer. Ich nahm zwei Dolche und legte sie auf die Kleidung. Dann nahm ich den Schlüsselbund und eilte zu ihrem Zimmer. Ich öffnete die Tür und der Lichtstrahl fiel in eine Ecke. Sie hockte dort, zusammengekauert und zitternd. Langsam ging ich auf sie zu und hockte mich neben sie. Sie schaute mich an. Ihre Augen waren angeschwollen vom Weinen und in ihnen stand pure Angst.
„Ganz ruhig, ich tue dir nichts.“, sagte ich so vorsichtig wie möglich.
„Las mich in Ruhe.“, murmelte sie und versuchte ihren Kopf wegzudrehen. Aber das überstieg ihre Kräfte und sie sackte in sich zusammen.
„Es tut mir leid.“, murmelte ich und begann sie umzuziehen. Ganz wohl war mir dabei nicht, aber in diesem Kartoffelsack würde sie draußen erfrieren.
Ich war gerade fertig, da kam sie langsam zu sich. Müde sah sie mich an, dann schloss sie Augen und Tränen rannen ihr über die Wangen.
„Nicht weinen.“, sagte ich und wischte ihre Tränen weg. Vorsichtig hob ich sie hoch, nahm die Dolche und brachte sie vors Versteck. Ich ging noch ein wenig weiter vom Versteck weg, ich wollte nicht riskieren, dass Orochimaru sie wieder fand, und während der ganzen Zeit hatte sie ihren Kopf an meine Brust gelegt und die Augen geschlossen. Vorsichtig legte ich sie an einen Baum und die Dolche daneben. Sie schaute mich noch einmal an und murmelte ein „Danke“, dann schlief sie ein. Nachdenklich ging ich wieder zurück zum Versteck. Traurigkeit überkam mich. Meine einzige Chance, sie um mich zu haben, hatte ich gerade zunichte gemacht. Ich hätte ihr auch einfach ein eigenes schickes Zimmer geben können, hatte ich auch überlegt. Aber dann wurde mir bewusst, dass sie hier nie glücklich werden würde. Mein Gott, was zur Hölle war denn bloß los? Ich war doch nie so selbstlos, ich kannte sie nicht mal. Als ich im Versteck ankam, verbot ich mir jegliche Gedanken an die damalige Mission, an den heutigen Tag und an sie.

Deine Sicht:
Als ich aus einem mehr als merkwürdigen Traum erwachte, fand ich mich nicht wie erwartet in der Zelle wieder, sondern unter einem Baum. Also war es doch kein Traum. Schnell schnappte ich mir die Dolche und lief so schnell ich konnte nach Konoha. Ich musste viele Pausen machen, ich war noch zu schwach, aber nach einiger Zeit erreichte ich mein Ziel. Kaum war ich dort angekommen, schon schnappten die Wachen mich und schleppten mich zur Hokage. Dort erwartete mich, was ich mir schon gedacht hatte.
„WIE KANNST DU ES WAGEN HIER WIEDER AUFZUTAUCHEN? Erst gehst du zu Orochimaru und verrätst dein Dorf und dann kommst du hier seelenruhig wieder angeschlendert.“, brüllte sie mich an. Ruhig (und ein bisschen genervt) antwortete ich: „Ich bin nicht freiwillig zu ihm gegangen. Er hat mich entführt und an mir experimentiert, aber ich konnte fliehen.“
„Jaja, natürlich. Jeder weiss, dass noch niemals jemand aus Orochimarus Labor flüchten konnte. Du bist eine Spionin und ich an deiner Stelle würde schnell aus Konoha flüchten. In einer Stunde wird dir eine Anbu auf den Fersen sein, verstanden?“
Ich zuckte nur mit den Schultern. Eigentlich war es mir egal. Es gab hier sowieso nichts mehr, was mich hielt. So verließ ich Konoha… für immer....

Fast ein Jahr war vergangen, seit ich aus Konoha verbannt wurde. Ich kam mit dem Leben als Nuke-nin ganz gut zurecht. Ich hatte gelegentliche Aufträge, mit denen ich mich über Wasser hielt. Ich war ständig auf Reisen, so auch an diesem Tag. Ich wanderte gerade durch den Wald, als ich Kampfgeräusche hörte. Neugierig wie ich war, entschied ich mich, nachzusehen, was dort vor sich ging.
Schon bald kam ich an eine Lichtung und mein Herz blieb beinahe stehen. Kabuto kämpfte gegen einen Haufen Ninjas und es sah nicht gut für ihn aus. Ohne zu zögern griff ich die Ninjas von hinten an und schon bald hatten wir sie erledigt. Plötzlich hörte ich ein Röcheln und sah, wie ein übriggebliebener Ninja Kabuto einen Kunai in den Bauch rammte. Sofort tötete ich den Ninja, Kabuto war mittlerweile zu Boden gesunken und lag auf dem Rücken. Das Blut tropfte an ihm hinunter. Sofort holte ich mein Verbandszeug raus und mit ein paar Jutsus war das Schlimmste verheilt. Er war bewusstlos, also schleppte ich ihn in eine Höhle. Zwei Tage lang kümmerte ich mich um ihn, bis er endlich die Augen aufschlug. Er hustete und ich sah vom Feuer auf. Sofort war ich mit etwas zu essen und einer Salbe bei ihm. Während er das Essen aß, strich ich die Salbe auf seinen Bauch und verbandagierte ihn. Während ich das tat, schaute er mich die ganze Zeit unverwandt an.
Als ich fertig war, ging ich zurück zu meiner Tasche, um die Sachen reinzupacken, als seine Stimme ertönte: „Du hattest recht. Du kannst wirklich gut kochen.“
Ich schaute auf und sah, wie er zum Feuer gerobbt war und sich noch etwas Suppe eingoss.
„Tja, hättest du damals meinen kleinen Kochkurs nicht abgelehnt, würdest du das jetzt auch können.“, antwortete ich mit stichelnder Stimme. Er lächelte.
Einige Zeit saßen wir schweigend vorm Feuer, bis ich endlich das sagte, was mir schon so lange auf der Zunge lag.
„Danke, dass du mich damals gerettet hast.“, sagte ich und schaute ihm ernst in die Augen.
„Danke, dass du mich jetzt gerettet hast.“, antwortete er, genauso ernst.
„Ich..... ich hab nur eine Frage.“, und endlich stellte ich ihm die Frage, die ich mir schon seit Ewigkeiten stellte: „Warum hast du das damals überhaupt gemacht?“
Er wich meinem Blick aus.
„Weil..... weil ich dich nicht leiden sehen möchte.“, gestand er leise.
Überrascht schaute ich auf.
„Wa-rum nicht?“, mein Herz drohte gleich stillzustehen.
Er stand langsam auf und setzte sich neben mich.
„Darum nicht.“, sagte er, nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. Erst vorsichtig, aber als ich den Kuss erwiderte, intensiver. Er unterbrach ihn, umarmte mich und flüsterte: „Ich liebe dich Miu. Schon seit unserem ersten Treffen.“
„Ich liebe dich auch Kabuto“...

 ENDE

Impressum

Texte: Liegen bei mir
Bildmaterialien: Google
Lektorat: das übliche
Übersetzung: -
Tag der Veröffentlichung: 23.04.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Das Ganze widme ich dir meiner Lieben Marry da du ja Kabuto so liebst (auch wenn ich noch immer nict weis warum ^^)

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