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Wie jedes Mal.


Kapitel 1 - Wie jedes Mal




Arthur blinzelte und öffnete dann die Augen.
Ein Gähnen entwich seinem Mund und er streckte sich mit einem leisen Fiepen. Ihm tat der Rücken weh, wie es aussah hatte er schlecht geschlafen.
„Guten Morgen, Arthur~“, flötete eine sanfte Stimme neben seinem Ohr.
Die kleine Fee kicherte kurz und setzte sich auf die Schulter des Engländers, der sich aufgesetzt hatte.
„Good Morning.“, lächelte der Müdere und rieb sich den Schlaf aus den Augen.
„Ich muss jetzt gehen, aber ich komme später wieder und werde dir Gesellschaft leisten, ja?“, sagte die kleine Fee. „Ich werde auch die anderen mitbringen wenn du magst.“
Arthur nickte und stand, als die Fee durch das Fenster verschwunden war, von seinem Bett auf und ging ins Bad wo er sich wusch.
Als er in den großen Spiegel sah überkam ihm eine Art Brechreiz.
Ein dunkler, roter Fleck an seinem Schlüsselbein ließ ihn erschaudern. Wie oft hatte der Blonde dem anderen gesagt er solle das nicht machen.
Francis Bonnefoy, sein Zwangsverlobter, war gestern wieder nach einer Runde Glücksspiel mit seinen Freunden in sein Zimmer gekommen und hatte Arthur gezwungen „Spaß“ zu haben.
Er spritzte sein Gesicht mit Wasser um die Erinnerungen an letzter Nacht zu unterdrücken doch sie kamen wieder hoch. Wo und wie der Franzose ihn angefasst hatte und nicht auf seine Proteste und Fluchtversuche geachtet hatte. Der Franzose war nun mal viel stärker als er.
Er verpasste dem Fleck auf seinem Schlüsselbein einen Todesblick und ihm kam ein Gedanke.
Wäre dieser Fleck doch von jemand anderes.
Arthur schüttelte den Kopf, spritzte sein Gesicht wieder nass und seufzte.
Ja, er gab es zu. Er hätte keine Abneigung dagegen wenn der Fleck von ihm wäre und nicht von seinem Zwangsverlobten, doch leider war er es.
Jetzt fragt sich bestimmt jeder wer dieser mysteriöse Jemand war. Einer, der ihn jeden Tag zu Weißglut brachte, wenn er an dem Brunnen im Hof der Villa saß. Einer, der jedes Mal sein Herz zum Rasen brachte, wenn er sich über ihn beugte und einen Kuss stahl...und einer, der immer wenn er das tat sein Herz brach, weil er wusste dass er nie glücklich mit ihm zusammen sein konnte.
Bittere Tränen brannten ihm in den Augen, die dann heiß seine Wangen runter flossen und auf dem Porzellanbecken landeten.
Ein Schluchzen und er beschloss runter zu diesem Brunnen zu gehen.
Wie jedes Mal wenn er dieses Gefühl verspürte. Diese Magenschmerzen, so drückend, das er dachte sich übergeben zu müssen. Dieses merkwürdige Stechen in seinem Herzen, von dem er wusste, dass sein Gehirn es verursachte.
Mit schnellen Schritten zog er sich an und verließ das Zimmer.
Als er endlich auf dem Hof war, sah er zu beiden Seiten, dass niemand dort war und schritt dann auf den Brunnen zu.
Als er vor ihm stand, atmete er kurz ein und aus und schrieb mit dem Finger allein ein paar Wörter auf den Rand des marmornen Brunnens.
Ich wünsche mir deine Anwesenheit


Fast sofort tauchte ein junger Mann vor ihm auf, der auf der Oberfläche des Brunnens stand und grinsend auf ihn herab grinste.
„So wie immer?“, fragte er, doch er wusste die Antwort.
Ein stummes Nicken Arthurs und er ging einen Schritt zurück um den Albino vor ihm den Platz zu geben, vom Brunnen zu springen.
Als der Albino vor ihm stand, stellte der Blonde sich auf seine Fußspitzen und hielt sich so fest wie möglich an dessen Schultern fest. So wie jedes Mal.
Der Albino grinste, schlang einen Arm und Arthur um ihn auch selbst festzuhalten und schnippte mit den Fingern.
Arthur kniff die Augen zusammen und einige Sekunden später standen sie in Mitten eines Waldes.
Die Sonne schien, gesprenkelt durch die Blätter der Bäume, auf das Gras unter ihren Füßen, der Wind rauschte durch Blätter, Geäst und Büsche und warf so eine angenehme und romantische Ruhe auf die Situation.
Irgendwie waren die beiden Einzigen im Wald vom Festhalten zum eng umschlungen Stehen gekommen und nun standen sie eine Weile so dort.
Arthur fühlte sich frei und wohl in den Armen von Gilbert.
Gilbert wusste genau was zu tun war. Jedes Mal wenn Arthur zu ihm kam wollte er das Gleiche. Er wusste es, denn das ging nun schon so, seit Arthur mit Francis verlobt war.
Er dachte an die Zeit, als beide noch klein gewesen waren und Gilbert das erste Mal an diesem Brunnen aufgetaucht war.

Arthur hatte mit Tränen in den Augen am Brunnen gelehnt und hatte Gedanken verloren die fünf magischen Worte auf den Brunnenrand gemalt.
Plötzlich fing das Wasser des Brunnens an zu blubbern und vor ihm stand stolz auf dem Rande des Brunnens ein Kind etwa in seinem Alter und grinste zu ihm runter.
Er hatte graue, beinahe weiße Haare, blutrote Augen und ein weißes Zahnpastalächeln.
Seine Augen erinnerten Arthur irgendwie an einen Sonnenuntergang.
Er hatte aufgehört zu weinen, aber nur aus Überraschung. Ihm ging es schlechter den je.
Der Albino sprang über Arthur rüber und landete hinter ihm. Etwas verängstigt drehte sich der Grünäugige um und starrte seinen Gegenüber an.
„W-Wie-?“ „Halli Hallo, Gilbert Beilschmidt mein Name und ich bin der Dämon dieses Brunnens. Wenn du mir einen Wunsch gewährst, gewähre ich dir fünf!.“
„E-Ein Dämon?“, fragte Arthur irritiert und verängstigter als vorher.
Gilbert grinste und nickte heftig mit dem Kopf. „Und ich gewähre dir fünf Wünsche.“
„Fünf Wünsche?“, wiederholte der Blonde interessiert. „Alles was ich mir wünsche?“
„Fast.“, erwiderte der Albino. „Sag mir was du dir wünschst und ich sag dir ob es funktioniert. Aber vergiss nicht! Du musst mir selbst auch einen Wunsch erfüllen.“
„Meine Mutter ist gestern verstorben. Ich will sie wieder haben.“ Arthur hatte ein emotionsloses Gesicht aufgesetzt doch seine Augen verrieten seine Traurigkeit.
Für einen kurzen Moment schien das Grinsen auf Gilberts Gesicht zu verschwinden doch es kam so schnell wieder, dass man meinen könnte man hätte es sich nur eingebildet.
„Tut mir Leid, aber das kann ich nicht.“, antwortete Gilbert. Sein Grinsen wandelte sich zu einem einerseits enttäuschtem, andererseits einem entschuldigendem Lächeln.
„Dann bin ich nicht interessiert.“, antwortete Arthur, drehte sich um und wollte in die Villa zurück marschieren doch er wurde von dem Albino am Arm festgehalten.
„Warte! Vielleicht brauchst du irgendwann Hilfe. Da wären drei Wünsche doch recht nützlich.“, versuchte er den anderen zu überreden.
Arthur drehte sich etwas irritiert um, doch als er das was der Weißhaarige gesagt hatte registrierte nickte und verschwand.
Mit einem Grinsen sah der Dämon dem Jungen nach und sah sich ein wenig um.
Als er das letzte Mal hier gerufen wurde, war hier noch keine Villa sondern ein Schloss gewesen.



Gilbert wurde aus seinen Gedanken gerissen als Arthur ihn am Ärmel zog und mit geröteten Wangen trotzig ansah.
Gilbert blinzelte kurz, doch grinste er dann als er Arthurs fluffige Wangen sah. Man sollte doch meinen dass ihm das nicht mehr so peinlich war nach so vielen Malen.
Er beugte sich zu dem Kleineren und legte seine Lippen sanft auf seine.

Als Gilbert auftauchte, grinste er wieder, doch das Grinsen verschwand, als er das Gesicht Arthurs erblickte.
Der Jüngere hatte mehrere Beißwunden an Hals und Schulter und seine Wangen waren Tränen verschmiert und rötlich vom Weinen.
Nachdem Arthur bei ihrem ersten Treffen wegen seiner Mutter geweint hatte, hatte der Albino nie wieder den Blonden weinerlich gesehen.
Besorgt sprang der Rotäugige vor Arthurs Füßen. „Was ist passiert?“
„Du weißt doch noch, dass ich dir erzählt habe, dass meine Eltern einen verdächtigen Jungen aus Frankreich immer wieder zu uns einladen und mich zwingen viel zu viel Zeit mit diesem Froschfresser zu verbringen.“
Gilbert sah ihn fragend an. Er konnte sich in diesem Moment nicht wirklich erinnern.
„Der Grund warum ich nicht mehr jeden Tag kommen kann?“, versuchte Arthur es noch einmal ungeduldig.
Nun erinnerte sich der Albino und nickte. Dieser Junge nervte. Ihm war den ganzen Tag mit seinem Bruder zu Hause in der Brunnenwelt langweilig, wegen dem Kerl.
Kurz versuchte Arthur das Gefühlschaos in seinem Kopf zu beruhigen. „Ich...muss ihn heiraten.“
Geschockt sah Gilbert seinen besten Freund an. „WAS?!“
Arthur nickte deprimiert und sah zu Boden.
„Wie viele Wünsche hab ich noch frei?“, fragte Arthur ohne seinen Freund anzusehen.
„Zwei.“
„Kannst du machen dass ich Francis nicht heiraten muss.“ Gilbert sah den Blonden unverwandt an, doch Arthurs Blick war streng zu Boden gerichtet.
„Ja.“ Für Arthur hörte es sich an als gebe es da einen Haken.
„Können sich dann alle daran erinnern?“
Gilbert blickte nun selbst zu Boden und nickte. Arthur sah ihn jetzt an.
„Dann werde ich wieder verlobt.“
Wieder nickte Gilbert.
„Scheiße.“



Gilbert küsste Arthur verlangend und leckte über dessen Lippen. Willig wurde ihm Einlass gewährt. Wie auch jedes Mal.

Wieder einmal wurde der Albino am nächsten Tag mit verweintem Gesicht gerufen.
„Arthie, was ist denn wieder? Was hat dieser Bastard gemacht?!“
„Das.“, sagte Arthur mit brüchiger Stimme und zeigte auf seinen Hals. Total verunstaltet war dieser von Bissen.
Gilbert knurrte und zog Arthur in eine Umarmung.
Überrascht starrte Arthur an Gilberts Brust die plötzlich so nahe war. Er spürte die Wärme des Albinos, konnte dessen Geruch nach Kornblumen riechen.
Irritiert sah er nach oben, doch fand dann die Lippen Gilberts auf seinen wieder.
Seine Augen weiteten sich, doch dann schloss er die sie, schlang die Arme um seinen Hals und seufzte glücklich.



Arthur keuchte als er auf den Boden gelegt wurde. Gilbert ließ von Arthurs Lippen ab um Luft zuholen doch wurde an den Wangen wieder runter gezogen.
Er sah alles wie durch einen Nebel, fühlte alles wie durch einen Nebel, konnte sich nur noch auf Arthurs nun weich gewordenen Lippen konzentrieren.
Er schmeckte nach Tee und etwas Süßlichen.
Arthur brach den Kuss und sah Gilbert liebevoll an.
„Gilbert, ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch.“
Arthur lächelte glücklich und zog den Albino wieder zu einem Kuss.

Zu spät.


Kapitel 2 - Zu spät



Mit einem seligen Lächeln ging Arthur über den viel zu großen Hof auf dem Weg zu seinem Zimmer.
Grade war er ja bei Gilbert im Brunnen gewesen.*
Doch mit jedem Meter verblasste das Lächeln ein wenig und die Erkenntnis der unglücklichen Liebe bohrte sich immer tiefer in sein Herz, bis er in seinem Zimmer stand und ihm wieder dieser Liebeskummer in Form von salziger Flüssigkeit die Wangen runter rann.
Gilbert erging es nicht anders.
Mit einem Lächeln sah er dem Blonden nach, doch auch sein Lächeln erstarb mit jedem Schritt mit dem sich sein Freund entfernte.
Als der andere in der Villa verschwunden war, drehte sich Gilbert mit hängendem Kopf zum Brunnen, gab ein Seufzen von sich und sprang wieder rein.
Gedämpft landete er auf dem Weg und ging auf sein Haus zu.
Als er öffnete empfing ihn der Blick von einem knutschenden Pärchen.
Ach, wie schön. Feliciano war auch da, aber der Anblick half ihm auch nicht. Ganz im Gegenteil, mit stärkeren Stechen im Herzen den je ging er so unauffällig wie möglich an seinem Bruder und seinem Freund vorbei und setzte sich mit einem kalten Bier auf das Sofa im Wohnzimmer.
An seinem Ohr zwitscherte es und Gilbird flatterte auf Gilberts Schoß.
„Na, mein Kleiner?“, begrüßte der Grauhaarige sein Maskottchen. Das Küken zwitscherte aufgeregt und flatterte freudig, um seinen Herrchen zu zeigen wie sehr es ihn freute dass er wieder da war.
Gilbert wünschte sich auch so unbeschwert sein zu können, doch die Verlobung seines Geliebten schlug ihm schwer auf den Magen und Arthur und er konnten einfach keine Lösung finden.
Wieso meinte es die Göttin Fortuna es auch nicht gut mit ihnen?
Bei ihm selber hätte er es ja verstanden, er sträubte sich immer so gut es ging gegen sein Schicksal, aber wieso musste auch Arthur so leiden?
Gilbert sah in Gedanken verloren auf den schwarzen Bildschirm des Fernsehers und bemerke so gar nicht wie jemand sich neben ihn setzte. Erst als dieser seinen Namen sagte.
„Gilbert?“ Der Genannte schreckte aus seinen Gedanken und sah Feliciano fragend an. „Hm?“
„Was ist los?“, fragte der frühere** Italiener besorgt.
„Nichts.“, antwortete Gilbert mit einem deprimierten Unterton, der dem anderen Dämon das Herz zerriss.
„Natürlich ist irgendwas los...!“, flüsterte Feliciano mit brüchiger Stimme. Selbst wenn sein Job als Dämon war, Menschen solange Glück zu bringen bis sie starben, damit er ihre Seelen bekam, war ihm das Wohlergehen seiner Freunde mehr als nur wichtig.
„Nicht weinen, Feli-chan.“, bat Gilbert mit einem traurigen Lächeln.
Auch ihm waren seine Lieben wichtig. Und das war ja auch der Grund für sein Problem.
„Dann sag mir was los ist! Von einem Tag auf den anderen hast du dich verändert! Du sagst nicht mehr dass du awesome bist, dein Grinsen ist auch immer seltener geworden und Ludwig hat plötzlich Ruhe! Ich wette sogar Arthur muss das inzwischen bemerkt haben-!“ „Natürlich, es ist ja auch wegen Arthur!“, unterbrach Gilbert den anderen und sah etwas wütend zu Boden.
Er war nicht wütend auf Feliciano, sondern auf sich selbst, weil er es nicht schaffte Arthur von dieser Verlobung zu befreien. Verdammt noch mal! Er war doch der awesome Brunnendämon Gilbert Beilschmidt!
„Was?“, winselte Feli. Warum musste dieser auch so sensibel sein.
„Okay, Feliciano, ich erzähl es dir-“ „Feliciano, du musst los!“
Kurz zuckte Feliciano zusammen und sah Gilbert mit einem entschuldigendem Lächeln an, bevor er aufsprang und durch die Haustür verschwunden war.
Jetzt nicht nur niedergeschlagen, sondern auch beleidigt über das Sofa seinen Bruder an.
Gilbird flatterte ihm auf den Kopf.
Erst rauslocken und dann verschwinden, oder was?
„Wohin isser?“, fauchte Gilbert und Ludwig drehte sich überrascht um.
„Zu irgend so einer Hochzeit von zwei Adelsjungen. Felis Meister ist dort eingeladen.“, antwortete der Angefauchte und hielt sich nachdenklich das Kinn. „Ich glaube einer von ihnen hieß Arthur und der andere irgendwas mit F am Anfang.“
Gilbert riss die Augen geschockt auf.
Das konnte nicht sein!
Aber das würde die merkwürdig Stimmung heute zwischen ihnen beiden erklären...
Als hätte der Rotäugige auf einer heißen Kartoffel gesessen, sprang dieser auf, dass Gilbird fiepend von seinem Kopf fiel und ließ einen verwirrten Ludwig im Haus zurück.

~+~

Mit traurigem Blick sah Arthur in den Spiegel und dachte an seinen Gelibten.
Hätte er es ihm sagen sollen? Aber es war doch schon zu spät? Jetzt würde er den Grauhaarigen nie wieder sehen. Vielleicht hätte er angemessener verabschieden sollen. Aber das würde zu sehr weh tun. Er hoffte einfach dass er ihn niemals vergessen würde.
Arthur würde ihn auf jeden Fall nicht vergessen können.
„Arthur, lächle doch. Heute ist doch dein Hochzeitstag.“
Ohne sich zu seinem Vater umzudrehen, antwortete Arthur kalt: „Ich würde lächeln, wenn ich mir ausgesucht haben durfte wen ich heirate und wann.“
Sein Vater gab einen Seufzer von sich. „Du weißt doch dass du das machen musst, weil wir sonst pleite sind.“
„Wenn du Scotty erlauben würdest Natalia zu heiraten, dann wären wir nicht pleite. Ihre Familie ist sehr reich.“, erwiderte Arthur.
Wieder seufzte sein Vater, jedoch genervt. „Deine Mutter hätte das gleiche gesagt.“, flüsterte er.
Arthur hörte das und wurde wütend. „Natürlich hätte sie das! Sie würde nur das Beste für ihre Kinder wollen und Scott heiraten lassen, damit er glücklich ist, egal wie seltsam Natalia ist!“ Arthur hatte sich zu seinem Vater umgedreht und sah ihn wütend und hasserfüllt an. Wieso musste er jetzt seine Mutter ins Spiel bringen?
„Ich bin aber nicht deine Mutter, Arthur. Sie ist tot und wird nicht zurück kommen.“, sagte der Angebrüllte und drehte sich um, ging.
Arthur liefen die Tränen unaufhaltsam die Wangen runter.

Nun betrat Arthur den Saal, der Kirche. Er trug einen dunkelblauen Anzug und eine Art Schleier auf den Kopf. Es waren nicht viele eingeladen, also war der Saal nicht sehr voll.
Mit allen Blicken auf sich, teils gerührt, teils gelangweilt, machte Arthur einen Schritt nach den anderen auf den Altar zu.
Francis stand schon dort und grinste unschuldig.
Arthurs Blick glitt über die Dekoration, über die Personen auf ihren Stühlen, über dem Mann aus der Kirche, über den Boden und blieb an einem Engel aus Stein an einer Säule kleben.
Aus irgendeinem Grund erinnerte er ihn an Gilbert. Die kurzen Haare des Engels mussten nur so grau bleiben wie sie waren, die Haut musste nur etwas rosiger, aber genauso hell sein und die Augen mussten nur dieses wunderschöne Rubinrot haben.
Ein leichtes Lächeln huschte auf seine Lippen, doch verschwand es je, wenn er daran dachte, dass er den Albino nie wieder sehen würde.
Und in diesem Moment bekam er wieder ein schlechtes Gewissen.
Vielleicht hätte er es den Albino sagen sollen. Auch wenn er es Anfangs mehr gehofft als geglaubt hatte, liebte Gilbert ihn doch. Und er natürlich auch. Vielleicht hätte er es ihm wirklich sagen sollen, doch es war zu spät.
Am Altar sah er die ganze Zeit auf das Tor und auf die Fenster. Er hoffte inständig dass Gilbert durch die Tür stürmen würde und alles einfach stoppen würde. Auch wenn Arthur sich nicht sicher war, ob der Dämon stark genug war um Arthur einfach mit sich zu nehmen.
Ein wenig erinnerte ihn das an Romeo und Julia. Wegen der Ironie musste er lächeln.
„Arthur Kirkland, Sohn und Erbe der Familie Kirkland, willst du Francis Bonnefoy, Sohn und Erbe der Familie Bonnefoy, zu deinem angetrauten Mann nehmen, ihn ehren und lieben bis der Tod euch scheidet?“
Arthur sah noch einmal zum Tor.
Vielleicht könnte er ja durch das Tor laufen und fliehen, doch dann entdeckte er die Bodyguards seines Vaters am Tor stehen, jeder an einer Seite, und seine Hoffnung starb elendig.
Er sah zu seinem Vater, der ihm zunickte, dann zu Scott und seiner Verlobten Natalia.
Scott schenkte ihm ein mitleidiges Lächeln. Auch wenn die beiden Brüder kein sehr gutes Verhältnis gehabt hatten, tat ihm sein Bruder doch Leid.
Arthur wünschte sich, dass er das gleiche wie Scott mit seinem Geliebten machen könnte. Einfach von zu Hause weglaufen und sich verloben. Scott war zwar enterbt worden dafür, doch er hatte sich ein anständiges Leben bauen können. Eigentlich hätte Scotty nicht auf der Hochzeit sein dürfen, doch Arthur hatte darauf bestanden und Francis hatte auch zugestimmt. Wenigstens ein bisschen glücklich sollte Arthur ja doch an seinem Hochzeitstag sein.
Arthur seufzte und sah den Mann vor dem Altar an.
Wollen: Nein, Müssen:

„Ja.“
Der Priester las die letzten Worte aus seinem Buch vor und Francis steckte ihm den Ring an.
Ihm wurde schon fast schlecht als Francis ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte und ihm ins Ohr flüsterte: „Wir werden in deinem Zimmer weiter machen.“
Arthur biss sich auf die Lippe, war er doch wieder einmal kurz davor seinen Tränen einfach freien Lauf zu lassen.
Er dachte an die letzten Worte seiner Mutter:
Arthur, ich möchte dass du glücklich wirst.



~*~

Arthur lag zitternd auf seinem Bett. Er nahm schon gar nicht mehr wahr, wie Francis die Tür schloss um nach Hause zu gehen.***
Mit einem Seufzer setzte Arthur sich etwas schmerzhaft auf.
Mit seinen Handrücken, wischte er sich die fast getrockneten Tränen aus den Augen und bemerkte eine Gestalt die auf seiner Fensterbank saß.
„Wer bist du?“, fragte er misstrauisch und mit möglichst fester Stimme, doch nach dem konnte wohl niemand fest reden.
„Ich will dir helfen.“, sagte die Gestalt, sprang von der Fensterbank und stellte sich vor Arthur, der nur mit der Decke am Leibe auf dem Bett saß.
Verwundert sah Arthur die Gestalt an und versuchte sie in der Dunkelheit zu erkennen.
Er erkannte dass die Gestalt ein Junge war, der etwas jünger aber größer als er selber aussah und braune Haare und genauso braune Augen hatte. Was ihn wunderte war, dass der Junge kleine Elfenartige Flügel an seinem Rücken hatte.
„Mein Name ist Feliciano Vargas“, fing der Junge an. „und ich bin ein Wunschteufel.“
Wunschteufel? Das hörte sich irgendwie bescheuert an, für Arthur.
„Und was willst du?“, zischte Arthur und zog die Decke enger um seinen Unterkörper.
„Ich kenne Gilbert. Und ich kenne dich auch, aber wir haben uns nie getroffen.“
Er kannte Gilbert?
„U-und was willst du von mir?“
„Dir helfen.“ Irgendwie geschockt sah der Blonde den Teufel an. Irgendwie kam bekam ihm die Hilfe eines „Wunschteufels“ nicht.
Feliciano seufze belustigt und sah ihn wieder an. „Ich werde dir keinen Vertrag anbieten. Gilbert ist ein sehr guter Freund von mir und ich möchte dir freiwillig helfen.“ Das hörte sich schon besser an.
„Und wie?“
„Es heißt doch: bis der Tod euch scheidet, nicht wahr?“, sagte Feliciano, doch sprach auch schnell weiter, denn der Blonde sah ihn noch geschockter und nun auch ängstlich an. „Wenn du dich durch dieses Gift hier“ Feliciano drückte Arthur eine kleine Flasche in die Hand. „wirst du vielleicht zu einem Dämon.“
„Vielleicht?“
„Vielleicht, weil es noch nicht ganz sicher ist. Aber in 99 von 100 Fällen hat es funktioniert.“ Arthur nickte und Feliciano drehte sich um. „Mach keinen Unsinn damit.“ Dann war er verschwunden.
Arthur sah auf die Fläschchen in seiner Hand.
Sie war gerade mal so groß wie sein Zeigefinger lang war und die Flüssigkeit glänzte und war schwarz. Pechschwarz. Schwarz wie der Tod.
Arthur schluckte und zog den Korken ab, der das Fläschchen verschloss.
Mit den Gedanken an Gilbert legte er das Gefäß an seine Lippen und schluckte alles in einem Zug runter.
Die Flüssigkeit war dickflüssig und brannte in seiner Kehle, brannte auf seinen Lippen. Arthurs Körper fing wieder an zu zittern, doch das Zittern war merkwürdig. Ihm wurde heiß, kochendheiß, als hätte er ein gewaltiges Feuer in seiner Brust, dort wo sein Herz war und das Fläschchen fiel zu Boden wo es zerbrach. Ihm wurde kurz darauf schwarz vor Augen und er fühlte wie sein Körper schwer wurde.
Wie er vom Bett fiel, bekam er schon gar nicht mehr mit.

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*Nur falls einer sich fragt, warum da IM Brunnen steht: das ist schon richtig so :D der Wald ist IM Brunnen xD
**frühere weil Dämonen (hier) sterben müssen bevor sie zu einem werden. ^^
***was Francis gemacht hat, muss ich nicht erklären oder?

Weil die Liebe nicht nur Herzen bricht...


Kapitel 3 - Weil die Liebe Herzen nicht nur bricht

...




„Junger Herr! Junge Herr!“
Immer wieder erklangen die Rufe der Bediensteten, während sie an die Tür klopfte. Sie stand bestimmt schon zehn Minuten da, doch es kam keine Reaktion von der anderen Seite der Tür.
Neben das Dienstmädchen trat ein Mann. Er war sozusagen der Boss der Bediensteten der Villa und sah das Fräulein verärgert an.
„Was ist den los?“, fragte er sie barsch, woraufhin sie kurz zusammenzuckte, bevor sie sich kurz verbeugte und antwortete: „Der Sohn des Herren macht die Tür nicht auf. Ich will nicht einfach so hinein gehen.“
Der ältere Mann seufzte und klopfte nun einmal selber gegen die Tür. „Junger Herr, ihr Vater wird wütend wenn sie sich nicht beeilen und zum Frühstück erscheinen. Ihr Mann ist auch da und der Herr will dass sie ihn begrüßen!“
Keine Reaktion.
Wahrscheinlich war der Junge beleidigt, es war schließlich kein Geheimnis dass der junge Erbe gegen die Hochzeit gewesen war.
Etwas nervös wartete der Mann, doch schon nach einem kurzen Moment öffnete er ungeduldig die Tür.
Was ihn wunderte war dass die Tür gar nicht abgeschlossen war, Mr. Kirkland Jr. bevorzugte es normalerweise.
Als die Beiden Bediensteten eintraten sahen sie erst nicht viel, denn die Gardinen waren zugezogen und es war so dunkel dass man nichts sehen konnte.
Das Dienstmädchen schaltete den Lichtschalter an.
Das Bett war unordentlich und ihm Zimmer lagen die Kleidungsstücke des jungen Herren versträubt auf den Boden. Als die Beiden Bediensteten auf den Boden vor das Bett sahen, stockte ihnen der Atem und die junge Frau schlug die Hände vors Gesicht und beide hielten geschockt den Atem an.

~*~

Als Gilbert bei der Kirche angekommen war, war sie leer gewesen.
Es waren nur noch die Diener da, die die Dekoration der Hochzeit aufräumten.
Nun saß er schließlich auf einer der Banken und sah zu dem hölzernen Mann am Kreuz über dem Altar.
Die Bediensteten hatten die Dekoration und den Rest schon weggeräumt und waren verschwunden, auch wenn das für Gilbert keinen Unterschied gemacht hätte, weil ihn ja sowieso kein Sterblicher sehen konnte, doch er war froh, denn er fühlte sich unbeobachtet so.
Immer noch starrte er anklagend auf die Holzstatue an der Wand.
„Wieso?!“, schrie er und stand auf. „Wieso zum Teufel darf ich nicht glücklich sein?! Es ist doch nicht meine Schuld als Dämon geboren zu sein! Es ist doch nicht meine Schuld dass ich mich in Arthur verliebt habe! Er liebt mich auch und ist deswegen traurig! Wo ist der ach so barmherzige Gott, wenn er wirklich gebraucht wird?!“
Gilbert war wütend.
Wütend auf die Menschen, die an Gott glaubten und in Momenten wie diesen verteidigten. Wütend auf Gott selbst, auf die römischen und griechischen Götter, auf Allah, auf die Göttin Fortuna oder wer sonst auch immer dort oben war und das alles hier leitete, weil er Arthur und ihn nicht glücklich werden lassen wollte. Er wollte das Arthur nur ihm gehörte.
„Du solltest in einer Kirche nicht brüllen.“
Mit wässrigen Augen drehte Gilbert sich um und entdeckte eine kleine Fee, die auf einer Lehne der Bänke saß.
Er hatte gar nicht bemerkt dass er angefangen hatte zu weinen und wischte sich die Tränen schnell weg.
„Wer bist du und was willst du?“, sagte Gilbert bemüht stolz zu wirken, doch das war in seiner momentanen Situation grade nicht leicht.
„Gar nichts. Ich will nur das Arthy wieder glücklich wird doch dafür ist es jetzt zu spät.“
Die kleine Fee sah ihn traurig an, dann schweifte ihr Blick auf das Kreuz wo der Mann namens Jesus hing. „Und ich bin hier um zu beten, dass sich die Ärzte geirrt haben.“
Verwirrt sah Gilbert der Fee hinterher, als diese zum Altar flog. „Wie meinst du das?“
Er ahnte Schlechtes.
Die kleine Fee seufzte herzzerreißend und hatte dicke Tränen in den kleinen Augen, als sie sich zu ihm umdrehte und antwortete: „Arthur...ist tot. In seiner Hand wurde ein leeres Fläschchen gefunden.“
Bei diesen Worten fühlte Gilbert einen Stich im Herzen. Tiefer und schmerzhafter den je war dieser Stich und er ließ seinen Tränen unbewusst freien Lauf.
Die Willenskraft wich aus seinem Körper und er spürte wie er leer wurde.
Sein Kopf leer, bis auf den Gedanken dass er Arthur nun endgültig verloren hatte.
Sein Herz leer, weil er wusste, dass er das Wichtigste in seinem Leben nie wieder sehen und fühlen konnte.
Sein Blick leer, bis auf das Bild von Arthur Lächeln.
Die Fee sah ihn zwar mitleidig an, doch sie bereute nicht, was sie gesagt hatte. Sie wusste genau wer dieser junge Mann war, Arthur hatte oft genug von ihm erzählt und ihn beschrieben. Und er hatte ein Recht darauf es jetzt zu erfahren, als wenn er Tage vielleicht sogar Jahre auf seinen Geliebten in diesem Brunnen warten musste, in der Hoffnung er würde zurückkehren, ohne dass es jemals geschah.
„Auf dem Hinterhof hier, ist ein Sarg. Falls du ihn sehen willst.“ Mit diesen Worten flog die Fee aus einem der kleinen Fenster aus Mosaik, das unvorsichtigerweise offen gelassen wurde.
Gilbert brachte seine letzte Kraft auf um sich in Bewegung zu setzten und seinen Geliebten noch einmal sehen zu dürfen.
Als er vor dem Sarg stand, hatte er zum ersten Mal in seinem Leben Angst. Angst dass er zerbrechen würde wenn er Arthur dort liegen sehen würde, schlafend ohne dass er jemals wieder wach wurde.
Gilbert betrachtete den Sarg. Er hatte ein reines weiß, der Rand war Golden und er hatte an den Seiten ein rotes Kreuz. Der Deckel war aus Glas, damit man den Toten sehen konnte. Der Sarg selbst stand auf einer Art marmornen Podest und um das Podest lagen viele Blumensträuße, -ringe und -vasen in vielen verschiedenen Farben.
Gilbert fasste sich ans Herz und ging auf den Sarg zu.
Fast blieb ihm das Herz stehen als er Arthur dort so friedlich liegen sah.
Am liebsten hätte er dem Kleinen einen Kuss auf die Lippen gegeben, wie in Schneewittchen, doch er wusste dass es nicht funktionieren würde.
Wieder einmal rannen ihm Tränen übers Gesicht und landeten auf das saubere Glas, wo sie auf der glatten Oberfläche runter rannen. Er war im Laufe der Zeit so ein Weichei geworden, kein Wunder dass Feliciano so sensibel reagiert hatte.
„Arthur, warum hast du mich verlassen?“, flüsterte Gilbert anklagend, doch er konnte seinem Freund und Geliebten keine wirkliche Schuld zuschieben. Es war einfach seine Art, andere verantwortlich zu machen. „Warum hast du mich nicht mitgenommen? Wieso hast du mir nicht gesagt dass diese dumme Hochzeit schon heute war?“ Jetzt fand er nicht mal mehr vernünftig beleidigende Wörter. „Ich hätte doch eine Lösung gefunden. Bestimmt...“ Gilberts Stimme versagte und wurde heiser und leiser als ohnehin schon.
Er öffnete den Sargdeckel und musterte seinen Arthur.
Er lag dort ausgestreckt, seine Hände wie zum Gebet gefaltet und eine Blume steckte in zwischen seine Fingern. Auch lag er in einem Bett aus rosafarbenen und weißen Blüten.
Gilbert legte sehnsüchtig seine Hand auf Arthurs Wange in der Hoffnung er würde doch die Augen öffnen, seine Hand auf seine eigene legen und ihn liebevoll ansehen, wie jedes Mal wenn er das getan hatte.
Irgendetwas in ihm hatte noch nicht aufgegeben, doch dieser Teil war nicht groß genug als wenn es gereicht hätte um länger hier untätig zu bleiben.
Gilbert nahm ein paar der Blüten und steckte sie hinter seinen Ohren.
Arthur sah so friedlich aus.
Fest entschlossen sah Gilbert sich um und entdeckte, was er gesucht hatte.
Neben dem Sarg glänzte ein Schwert, das als letztes Geschenk dort hingelegt worden war.
Gilbert hob es auf, gab Arthur noch einen letzten Kuss auf die eisigkalte Wange und hob das Schwert.
Ich werde dir bis zum Ende folgen.

Erinnerst du dich, Arthur?“, flüsterte er, schluckte kurz und ramm sich das Schwert durch die Brust. Er biss die Zähne zusammen. Das war schmerzhafter als er gedacht hatte und besonders als er das Schwert wieder raus zog.
Mit einem Keuchen fiel er zu Boden und drückte sich reflexartig auf die stark blutende Wunde.
Als Gilbert das Blut auf seiner Hand sah, lächelte er.
Auch wenn weh tat und sich verdammt seltsam anfühlte, war er froh. Er würde Arthur nun folgen. Und wenn er im Leben nicht mit ihm vereint sein durfte, konnte er es vielleicht im Tode sein.
Mit den letzten Worten auf den Lippen schloss Gilbert müde die Augen und driftete in die Dunkelheit.
Arthur, ich liebe dich.



~*~

Benommen öffnete Gilbert die Augen und völlige Dunkelheit umgab ihn.
Als er sich aufsetzte, tat seine Brust weh.
Er keuchte leise.
Er konnte sich nicht mehr erinnern was passiert war oder warum ihm die Brust weh tat. Als er seine Hand vorsichtig auf seinen Oberkörper legte fühlte er dass er Bandagen um die Brust befestigt hatte.
Verwirrt schwang er die Beine übers Bett, wo er bemerkte, grade drauf lag, und stand auf. Zwar fing es in seiner Brust an zu stechen doch er ignorierte es.
Seine Beine trugen ihn aus dem Zimmer und direkt in die Küche wo mit dem Rücken zu ihm jemand, mit blonden Haaren saß.
„Bruder? Was ist eigentlich passiert, ich kann mich an nichts erinnern.“, murrte Gilbert.
Kurz rührte sich der Blonde nicht, doch dann drehte er sich um und Gilbert blickte in ein Gesicht, dass nicht das seines Bruders war.
Seine Augen weiteten sich, denn genau in dem Moment wo er in diese wunderschönen grünen Augen sah, erinnerte er sich an das Geschehene.
Sein rechter Mundwinkel zuckte mehrmals hoch.
Plötzlich schniefte der Kleinere der beiden auf und fiel dem Rotäugigen um den Hals wo er weiter schluchzte.
Gilbert konnte es noch nicht fassen.
Er schlang seine Arme um seinen blonden Engel und drückte ihn fest an sich.
„I-Ich dachte du wärst tot...“, flüsterte er und Tränen der Erleichterung liefen ihm über die Wangen auf Arthurs Hals.
Arthur brachte etwas Abstand zwischen den beiden, jedoch ohne den anderen loszulassen und schüttelte glücklich den Kopf. „Nein, Feliciano hat mir ein Mittel gegeben damit ich auch zu einem Dämon werde. Er hat mir sozusagen aus der Patsche geworden.“
Geschockt sah Gilbert den Engländer oder besser gesagt den früheren Engländer an. „D-Du bist für mich gestorben?“ Total aufgelöst sah der Grauhaarige seinen Geliebten an.
„Du bist für mich auch ein zweites Mal gestorben.“, flüsterte Arthur und zog Gilbert zu einem Kuss.
Erst konnte Gilbert es nicht fassen, dass Arthur so weit für ihn gegangen war, doch dann erwiderte er den Kuss mit all der Leidenschaft und dem Gefühl, als er Arthur im Sarg liegen gesehen hatte.
Und es blieb nicht nur bei dem Kuss, denn schon nach kurzer Zeit saß Arthur auf dem Tisch an dem er vorher gesessen hatte und wurde von Gilbert sanft auf die Platte gedrückt. Ohne seine Lippen von denen Gilberts zu trennen schlang Arthur seine Beine um die Taille des anderen.
In diesem Moment flog die Tür auf.
Noch immer etwas von der Lust benommen, lösten sich die Liebenden und sahen zur Tür, wo ein erst völlig aufgelöster und nun geschockter und peinlich berührter Ludwig stand und sie mit großen Augen anstarrte.
Wie auch nicht? Das Szenario, wie Gilbert mit Arthur eng umschlungen ganz offensichtlich etwas ganz bestimmtes vorhatte, sah nicht gerade sehr jugendfrei aus.
Gilbert räusperte, grinste und ging von Arthur und dem Tisch runter.
„Was gibt’s?“, fragte er ganz unschuldig als wäre nichts passiert.
Auch Arthur ging von dem Tisch runter und beschloss so zu tun, als hätten sie gar nichts gemacht, doch trotzdem war sein Kopf hochrot.
„Ich wollte wissen warum du nicht in deinem Bett liegst, aber das hat sich erledigt.“ Und damit verschwand Ludwig aus dem Raum. Gilbert hätte schwören können, dass da ein Lächeln auf den Lippen seines Bruders gewesen war.
Gilbert und Arthur blickten sich an und fielen sich dann wieder sofort um den Hals und machten dort weiter wo sie gestört worden waren.
„Gilbert, ich liebe dich.“
„Ich dich auch und ich werde nie wieder von dir getrennt sein.“
„Das ist schön.“
„Ja. Ja, das ist es.“

~°~

Weil die Liebe Herzen nicht nur bricht...sondern auch vereint.

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Texte: Copyright liegt bei mir und die Hetalia-Charaktere gehören nicht mir (leider! - aber wenn sie's täten wär definitiv mehr BoyxBoy vorhanden :D)
Tag der Veröffentlichung: 21.01.2012

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