Grinsend und mit ihren kleinen Beinchen rennend erreichten die drei ihren Zielort, der ein Berg hinter der Kleinstadt ist.
Aufgeregt, da es am Abend noch die Bescherung geben würde, begannen sie mit ihren kleinen Patschhändchen, die gut in Handschuhen eingepackt waren, kleine Schneekugeln zu rollen, die mit der Zeit immer größer wurden, bis sie fast so groß waren wie die drei selbst.
Mit mittlerweile roten Wangen und Schniefnase machten sie sich daran weitere Kugeln zu rollen, die allerdings dieses Mal kleiner als die ersten waren.
Mit vereinter Kraft brachten sie es zu Stande, die Kugeln so zu stapeln, dass sie endlich Schneemannformen ergaben.
Lachend gaben sie sich einen ihrer Meinung nach mehr als nur verdienten Applaus, gaben ihren Schneemännern mit Schal, Mütze, Karottennase und Knöpfen den letzten Schliff und packten dann aus ihren kleinen Rucksäcken frische Plätzchen und Milch hinaus, die sie dann zusammen vertilgten.
Nach dieser mehr als nur erfolgreichen Tat betrachteten sie ihre Werke, die sie selbst darstellen sollten nur in größer.
Immer noch schmatzend machten sie sich sichtlich geschwächt von der harten Arbeit auf den Weg nach Hause, der nicht sonderlich lang ist, da sie direkt am Stadtrand wohnten.
Mit einem kleinen Gruppenknuddler verabschiedeten sie sich schließlich und wünschten sich erneut frohe Weihnachten.
Ein Arm schlingt sich um meine Schultern: „Mein Bester!“
Oh je. Was kommt denn jetzt? Wenn er so anfängt kann nichts Gutes folgen.
„Schon was vor heute?“
Ohne auf eine Antwort zu warten, fährt er schon fort: „Wir beide, nach der Schule, Chinesisch.“
Mit diesen Worten hat er sich dann auch schon wieder verzogen.
Hat er mir eigentlich eine Wahl gelassen? Und woher will er wissen, ob ich heute noch etwas vorhabe?
Ok, ich geb´s zu ich bin nicht so der Unternehmertyp, eher der „die Couch ist wirklich bequem und Laptop, Fernbedienung und Handy sind alle in Reichweite also warum aufstehen“- Typ.
Mit diesen selbsterkennenden Gedanken komme ich auch schon beim Geographieraum an. Wie immer bin ich etwa 5 Minuten zu spät dran. Aber hey, das kann passieren…immer dieser dumme Bus, also wirklich.
Ich öffne die Tür und trete in den Raum, der sogar etwas technisch ausgestattet ist, was in dieser technologiefreien Schule ein echtes Wunder darstellt und nicke dem Lehrer, der wahrscheinlich Meerschweinchen als Verwandte hat, zu.
Mal ganz ehrlich, wenn man ihn sieht könnte man denken, er ist ein vermenschlichtes Meerschweinchen und seine Art ab und an zu quieken, wenn irgendetwas passiert, dass ihm nicht in den Kram passt, vermindert die Ähnlichkeit nicht im geringsten.
Mister Meerschweinchen ignoriert mich ganz akkurat und plappert irgendetwas von Abfrage und Ankündigung.
Verdutzt lasse ich mich auf meinen Platz fallen.
Abfrage? Am letzten Tag vor den Weihnachtsferien? Sein Ernst?
Ich war natürlich gestern ein sehr braver Schüler gewesen und habe natürlich alles feinsäuberlich für die 3 Stunden, die ich heute habe, gelernt, wie sicher jeder einzelne in diesem Raum.
Mister Meerschweinchen gibt einen Ton von sich, der seinen Spitznamen mal wieder alle Ehre macht und überfliegt die Namen auf seiner Notenliste. Auf einmal schießt sein Kopf nach oben und sein Blick fällt auf mich.
Oho….kein gutes Zeichen. Vielleich sollte ich einen plötzlichen Kotzanfall vortäuschen?
Ich schätze dafür habe ich jetzt noch genau…3 Sekunden?
Ja, mehr auf jeden Fall nicht.
Ich springe sofort auf, halte mir die Hand vor dem Mund, gebe Würgegeräusche von mir, blase meine Backen auf und renne wie von der Tarantel gestochen aus dem Raum.
So, schnell aufs Klo und nach sagen wir 10 Minuten wieder zurückgehen, natürlich auch hoffen, dass wenn er jemanden nach mir zum Schauen schickt, es nicht gerade Klemens ist, der das sicher alles mit seiner monotonen desinteressierten Stimme der Autoritätsperson schildern würde.
Das wäre dann etwas ungünstig, wobei ich glaube ich habe sogar Kotzgeräusche auf dem Handy.
Mittlerweile in einer Kabine angekommen, krame ich mein Handy aus der Hosentasche und gehe die Apps durch.
Ich hab wirklich so ein Geräusch auf dem Handy. Ich bin wirklich immer bestens vorbereitet.
Auf einmal klopft es an meiner Kabinentür: „K? Alles klar bei dir Kumpel?“
Zum Glück nur Jonas. Er hat mir diesen schrecklichen Spitznamen K gegeben, also englisch ausgesprochen, weswegen viele denken, dass er es als Abkürzung für OK verwendet.
Ich mache die Tür auf, schaue mich schnell um, ob noch jemand außer uns hier ist und lache los: „Ja alles bestens. Was machst du hier? Hast du nicht Unterricht?“
Er zieht die Augenbrauen hoch, doch dann scheint ihm ein Licht aufzugehen: „Fluchttaktik?“
Ich nicke kurz. Er grinst: „Puh. Ich dachte schon du kannst heute nicht mit, als ich die Nachricht von Pat gelesen hab.“
Pat heißt eigentlich Patrick und ist einer unseren engeren Freunden. Pat und Jo, wie wir Jonas nennen, sind sich wirklich nahe…wenn ich so darüber nachdenke, sind die beiden mittlerweile fast miteinander verwachsen. Gruselig so darüber nachzudenken, wenn ich mir das vorstelle.
Ich schüttle mich kurz, was mir einen kurzen etwas skeptischen Blick von Jo einbringt: „Alter, verpass mir nie wieder so ´nen Schock.“
Ich lache: „Woher soll ich wissen, dass du und Pat nicht einmal für ein paar Minuten nicht kommuniziert.“
Jo wendet kurz sein Gesicht ab. Warte. Ist Jo gerade rot geworden?
Was geht denn hier ab?
Ich räuspere mich: „Alles ok bei dir?“
Er sieht mich mit leicht geröteten Wangen an: „Klar, alles bestens. Ich geh dann mal wieder. Bis später, ja? Bei Schulschluss in der Aula.“
Schon ist er wieder verschwunden.
Mich kurz noch im Spiegel musternd - manchmal hat es seinen Vorteil von Natur aus schon recht blass zu sein und fertig auszusehen, wenn man müde ist- mache ich mich auch wieder auf zum Klassenzimmer. Ich werde einfach behaupten mich ein bisschen ins Krankenzimmer legen zu wollen.
Diesen Plan zog ich dann auch kurzerhand durch. Ich schlief ein bisschen im Krankenzimmer bis der dumme Geounterricht vorbei war und begab mich dann in den Musikunterricht, den ich aufmerksamer verfolgte als ich es in Geo je Zustande bekommen hätte, da wir dort nur ein paar Weihnachtslieder sangen und Plätzchen und Kuchen aßen sowie Kinderpunsch tranken.
Wie könnte man auf diese Süßigkeiten nur verzichten?
Besser gelaunt und mehr ausgeschlafen warte ich in der Aula darauf, dass sich Jo blicken lässt.
Nach kurzem Warten entdecke ich ihn auch schon in Gesellschaft von Pat. Irgendwie sehen beide sehr nervös aus… Die beiden sind in letzter Zeit wirklich merkwürdig.
Jo verabschiedet sich kurz bei Pat und entdeckt mich kurzdarauf.
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht kommt er auf mich zugestürmt und schleift mich den gesamten Weg in die Innenstadt am Arm mit sich, während er mir erklärt wie vielversprechend die Ferien seien und was für grandiose Wochen vor uns liegen.
Ich kann einfach nur mitgrinsen, da es hierbei um Ferien geht, die können einfach nur besser werden als das Leben während der Schule.
Im Einkaufszentrum angekommen sehen wir uns in einer Menge von alten Leuten, die grummelnd sich unterhalten oder einfach nur meckernd herumsitzen.
Wer sollte auch schon um diese Uhrzeit im Einkaufszentrum sein?
Lachend machen Jo und ich uns daran Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Ja wir sind ganz liebe Söhne und kaufen sogar unseren Eltern Weihnachtsgeschenke.
Danach gehen wir sofort zu unserem Lieblingsrestaurant.
Das Essen schmeckt dort einfach perfekt. Der Tag scheint so vielversprechen…bis Jo damit anfing: „K? Du erinnerst dich an unsere Weihnachtstradition?“
Ich sehe kurz von meinem schmackhaften Essen auf: „Hm?“
Jo spielt etwas mit seinen Essstäbchen herum: „Weißt du….naja früher immer wir drei also du, mein Bro und ich…und die letzten Jahre eben nur wir beide?“
Ich nicke kurz, während ich weiter meinen Mund vollstopfe. Einfach köstlich.
Er fährt fort: „Naja weißt du….dieses Jahr könnten wir das ja mal anders machen…meinst du nicht auch wir sind langsam zu alt dafür?“
Irritiert sehe ich ihn an.
Dieser Satz aus dem Mund von jemandem, der immer noch davon überzeugt ist, dass der Weihnachtsmann irgendwo existiert, nur eben sozusagen in Rente ist.
Er räuspert sich: „Ich muss dir langsam mal etwas erzählen….naja….also….Pat und ich…nun wir…“
Ich ziehe die Augenbrauen hoch und bringe mit vollem Mund ein gedämpftes „Ihr?“ hervor.
Er sieht sich nervös im gesamten Restaurant um: „Nun…wir….naja…wir sind jetzt zusammen…du weißt schon…ein Paar….“
Mein Mund klappt auf und einiges der köstlichen Ente mit Reis und Sojasprossen und was weiß ich noch droht aus meinen Mund herauszufallen.
Das muss ich erst einmal verdauen. Naja ist nicht so als hätte man das nicht merken können…aber…
Ich schlucke die Delikatesse hinunter: „Seit wann?“
Jo schaut mir endlich in die Augen: „3 Montaten…“
Ich stocke: „Ihr wolltet mir nicht vielleicht früher etwas sagen?“
Jo reibt sich nervös die Hände: „Doch…aber wir wussten nicht wie…und naja….also?“
Verwirrt sehe ich ihn an, woraufhin er tief ausatmet: „Nun…naja was sagst du dazu?“
Ich neige meinen Kopf zur Seite: „Zu was?“
Er rollt die Augen: „Nun…zum einen kannst du damit leben, dass wir eine Beziehung führen und zum anderen wegen…naja Weihnachten…“
Beziehung führen? Jo hat sich anscheinend mehr geändert als mir aufgefallen ist…
Nun rolle ich die Augen: „Was soll ich groß dazu sagen? Wenn ihr dann happy seid. Und wegen Weihnachten…tja da werde ich wohl mal einsam sein oder mich zu meiner Family gesellen. Keine Sorge ich werde leben.“
Nach diesen Worten führen wir das Essen schweigend fort und die Stille bleibt, bis wir nach Hause gehen.
Die Kälte kriecht in meine Glieder und ich verfluche mich gedanklich dafür, gedacht zu haben, dass es gar nicht so kalt ist.
Dieses Weihnachten muss ich mich also zwischen meinen langweiligen Eltern und ein Weihnachten allein irgendwo verkrochen entscheiden.
Was für eine tolle Aussicht.
Deprimiert und halb erfroren komme ich daheim an und brumme nur ein kurzes „Hallo“, während ich mich schon auf den Weg in mein Zimmer machen will, als mir meine Mum den Weg versperrt: „Karl?“
Na klasse, was ist denn jetzt schon wieder?
Sie sieht mich streng an: „Hast du die ganzen Plätzchen gegessen?“
Habe ich das? Ich denke mal nicht.
Ich schüttle stumm den Kopf und setze meinen Weg fort in das Zimmer der Vereinsamung.
Die gesamten 3 Tage, die es bis zum Weihnachtsfest am Dienstag dauert, verbringe ich in meinem warmen, wohlbehüteten, aber eindeutig viel zu leerem Zimmer.
Am Dienstagnachmittag schüttle ich deprimiert den Kopf und beschließe unsere Weihnachtsschneemanntradition allein fortzuführen. Zu tun hatte ich sowieso nichts und dann war ich wenigstens für eine Weile nochmal beschäftigt.
Warm eingepackt und das nötige Zubehör in einer Tasche verstaut, stapfe ich den Weg zu unseren Traditionsplatz hinauf.
Nachdem ich angekommen bin, mache ich mich auch schon eifrig daran die Kugeln zu rollen, allerdings ist leider nicht so viel Schnee vorhanden wie gehofft, weswegen es nur für zwei kleine Kugeln reicht.
Nicht wirklich zufrieden verziere ich den Schneemann noch, betrachte ihn kritisch und esse ein paar Plätzchen.
Auf einmal fällt mir auf wie dunkel es schon geworden ist.
Sichtlich verwirrt sehe ich auf mein Handy, das 17.08 anzeigt. Eines der Dinge, die ich im Winter nicht leiden kann. Es wird zu schnell dunkel und bleibt allgemein die meiste Zeit dunkel.
Plötzlich schlingen sich Arme um mich und ein Körper drückt sich ganz fest von hinten an mich.
Geschockt kämpfe ich mich frei, drehe mich um und erblicke…
…Flo?
Mein Gesicht erhellt sich: „Was machst du denn hier? Müsstest du nicht im Ausland studieren?“
Er winkt ab: „Doch nicht an Weihnachten.“
Er lacht sein wirklich engelsgleiches Lachen und zieht mich in eine feste Umarmung.
Flo ist Jos großer Bruder und nun er ist recht unberechenbar und zur geleichen Zeit sehr berechenbar…nicht so definierbar.
Ich grinse ihn an: „Also, was machst du hier? Du hättest Weihnachten auch im wunderschönen Amerika verbringen können“, beginne ich die Unterhaltung.
Er lacht: „Nun ich hatte die Entscheidung alleine in Amerika Weihnachten zu verbringen oder hier mit dir. Also ich muss zugeben, die Entscheidung fiel mir nicht leicht, aber dann habe ich gedacht, bevor du deine süßen Äugelein alleine ausheulst, schneie ich doch mal vorbei.“
Ich schüttle lachend den Kopf: „Wirklich lieb von dir.“
Er zwinkert mir zu: „Nicht wahr?“
Ich zwinkere zurück: „Willst du mir den wirklichen Grund sagen?“
Er setzt seine Grübler Mine auf und sieht mich gespielt nachdenklich an: „Hm~… joa. Mein kleiner Bruder lag mir damit in den Ohren, dass er unter keinen Umständen möchte, dass du allein an Weihnachten bist und er hatte richtig Schiss wegen der Sache mit Pat. Also, hier bin ich. Komm noch einmal in meine Arme, mein armer einsamer Junge.“
Ich rolle mal wieder mit den Augen: „Du bist unmöglich.“
Er setzt ein entsetztes Gesicht auf: „Wie kannst du das nur sagen?“
Ich lache: „Ich hab dich echt vermisst, du Spinner.“
Er grinst: „Natürlich hast du das. Mich muss man eben lieben.“
Mit einer schnellen Bewegung hat er mich erneut in die Arme genommen und streicht mir über den Rücken.
Skeptisch schau ich zu ihm nach oben –wirklich nicht so toll, dass er immer noch einen guten Kopf größer ist als ich, dieser Typ hört nie auf zu wachsen, sicher sind das 2 Meter-: „Was wird das?“
Er grient mich breit an und verwuschelt mir die Haare: „Meine Art meine Liebe auszudrücken. Oh ich hab dir etwas mitgebracht.“
Ohne sich einen Zentimeter von mir zu entfernen, kramt er in seiner Hosentasche herum, um mir ein kleines recht verkrüppelt eingepacktes und winziges Geschenk unter die Nase zu halten.
Als ich etwas zögernd entgegen nehme, legen sich seine Arme wieder um mich, was das Auspacken etwas verkompliziert, doch ich bringe es zu Stande.
Zum Vorschein kommen Ohrringe. Solche Stecker. Diese scheinen irgendein chinesisches Zeichen darzustellen.
Er sieht mich mit großen Augen an: „Na?“
Ich: „Ich hab nicht einmal Ohrlöcher.“
Er zuckt mit den Schultern: „Was nicht ist, kann noch werden.“
Ich nicke: „Danke. Sehr hübsch, aber was heißt das.“
Enttäuscht schüttelt er den Kopf: „Du stopfst fast täglich chinesisches Essen in dich rein und erkennst nicht einmal dieses Zeichen. Das bedeutet Liebe, du Genie.“
Liebe? Auch gut.
Ich nicke: „Danke vielmals auf jeden Fall.“
Ich lächle ihn schief an, auch wenn ich mir recht sicher bin, dass ich die Dinger nie tragen werde, irgendwie schon cool und…naja lieb von ihm, aber diese Dinger…ich weiß ja nicht.
Er zieht seinen Mund zu einem Strich: „Du verstehst den Wink nicht oder?“
Ich ziehe die Augenbrauchen zusammen: „Welchen Wink?“
Genervt seufzt er auf und tritt einen Schritt von mir zurück: „Ich liebe dich, du Genie.“
ER liebt MICH? Der grandiose Flo liebt mich, den etwas ungeselligen Karl?
Ich zwinkere ein paar Mal: „Willst du mich irgendwie verarschen oder so? Hast du vielleicht Fieber?“
Er schüttelt den Kopf: „Nein und nein ganz sicher nicht. Oder doch Liebesfieber.“
Er lacht über seinen eigenen miesen Witz.
Nachdem er sich wieder eingekriegt hat, meint er nur: „Du glaubst mir immer noch nicht, oder?“
Ich schüttle den Kopf.
Wie sollte man so etwas von so einem Quatschkopf auch ernst nehmen können?
Schon macht er einen Satz nach vorne, sodass wir direkt voreinander stehen und legt eine seiner Hände auf meine Wange, während er vorsichtig seine Lippen mit meinen verbindet.
Sofort macht sich ein Feuerwerk in meinen Inneren breit, dessen kleine Funken bis in die winzigsten Organismen meines Körpers vordringen.
Auf einmal spüre ich nur noch die Funken und merke, dass Flo von mir abgelassen hat und mich breit angrinst: „Lass uns später deine Ohren piercen gehen. Jetzt erst einmal sollten wir den einsamen kleinen Mann einen Partner geben.“
Geschickt und in einem richtig zügigen Tempo hat er einen etwas größeren, aber trotzdem kleinen Schneemann neben den meinen gezaubert.
Nickend schnappt er sich von mir ein paar Plätzchen und legt den Arm um meine Schultern: „Sind die beiden nicht perfekt?“
Ich lache nur. Bei ihm ist meistens alles perfekt.
Bevor ich noch recht reagieren kann, werde ich von ihm wieder in die Stadt gezogen und schon bin ich von ihm zu einem Laden, der nicht sonderlich vertrauenswürdig aussieht, geschleppt worden und habe zwei Ohrlöcher verpasst bekommen.
Das tut wirklich weh!
Flo hat mir brav Händchen gehalten, oder besser gesagt, mich festgehalten, dass ich nicht abhauen kann und hat den ganzen „Spaß“ bezahlt.
Für diese Schmerzen bringende Aktion hätte ich auch sicher keinen Cent hingelegt!
Mit mehreren kleinen Küssen hat er mir die kleinen Tränen aus dem Gesicht geküsst, was ich irgendwie super kitschig, aber gleichzeitig toll fand, weswegen ich ihn auch nicht davon abgehalten hatte.
Aus dem Laden wurden wir wortwörtlich rausgeworfen, da die Arbeiter auch endlich Feierabend haben wollten und wegen uns sowieso schon überziehen mussten.
Lachend wandern wir noch einmal zu den Schneemännern zurück und haben uns ein frohes Fest gewünscht, was wir mit einen erneuten, aber viel leidenschaftlicheren Kuss besiegeln.
Seine Hände strichen immer unter meine dicke Daunenjacke und fahren immer wieder an meien Seiten und Rücken rauf und runter, während leicht an meinen Lippen saugt, was mein Hirn zum Stillstand und mein Herz zu einem Marathon treibt.
Muss ich erwähnen, dass diese etwas ulkigen Ohrringe zu meinem Lieblingsaccessoire geworden sind und ich sie eigentlich nicht mehr abnehme?
Ende
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Ok ich weiß, dass ich selbst für eine Kurzgeschichte sehr kurz, aber naja. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem :)
Tag der Veröffentlichung: 25.12.2013
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für alle, die Boyslove lieben.