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Kapitel 1 - Normales Leben

Wie öfter war ich im Internet, auf einer meiner Lieblingsseiten. Dort konnte man super Spiele spielen, mit Freunden kommunizieren, oder einen der tollen Tests machen.
Ich guckte mich gerade um, welchen Test ich jetzt wohl machen könnte. Ich guckte in der Rubrik „Neue Tests“.
Dort waren etwa fünfzig Tests. Ich las wie sie hießen und klicke auf einen der „Dein zweites Ich“ hieß. Ich las mir die Fragen durch und kreuzte die Antworten an. Die erste Frage war „Wie schläfst du?“ Ich kreuzte die erste Antwort an „Auf der Seite“. Die zweite Frage war „Wann stehst du vor der Schule auf?“ Ich kreuzte an „Zwischen sechs und sieben Uhr“, „Auf welcher Schule bist du?“
„Gymnasium“, „Wie viele Haustiere hast du?“ „Null bis
Zehn“ Ich hatte einen Hund, er hieß Puppy. Okay, ich ging zur nächsten Frage „Rauchst/ Trinkst du?“ „Nein und
Nein“ „Hast du einen eigenen Computer?“
„Ja“ Klar, so wie jeder Heutzutage - Oder zumindest die meisten. Letzte Frage „Wie ist dein Typ?“ „Normal“, eigentlich stimmt das nicht ganz, aber schüchtern und aufgedreht nun gar nicht.
Ich guckte mir das Ergebnis an.
„Dein zweites Ich ist anders als dein erstes Ich - Logisch.
Du kennst dich als Nett, Hilfsbereit aber trotzdem bist du voller Energie. Doch die hältst du eher zurück. Du bist ordentlich und gut in der Schule. Hübsch bist du auch. Mittellange Dunkelbraune Haare die an den Spitzen leicht gewellt sind, und wunderschöne blaue Augen.
Kommen wir aber zu Deinem zweiten Ich.
In deiner ‘Zweite Welt’ machst du aber so einiges anders.
Du hast dort aber auch einen anderen Namen, es ist fast alles anders. Du willst einen Steckbrief? Okay.
zweites Ich, Name: Chiara Franke
Den Rest wirst du selbst herrausfinden müssen!
Viel Spaß dabei, Jenniffer Weber.“
Ich war geschockt - sprachlos. Wie konnte das so gut stimmen? Es stimmte alles. Okay, den ‘Steckbrief’ meines zweites Ich, das wusste ich nicht. Aber sonst. Die Haarfarbe, Länge, Augenfarbe, einfach alles! Selbst der Charakter. Der Stimmte richtig. Das machte mir jetzt doch ein bisschen Angst. Nach einem langen Gähnen guckte ich auf die Uhr. Drei Uhr Fünfzehn! Oh mein Gott. Ich war froh das die Sommerferien jetzt beginnen. Denn heute war der erste Ferien Tag. Das ist gut so. Sechs Wochen Stress Frei. Doch die Hitze kam jetzt schon. Ich zog mich schnell um und ging schlafen.
Als ich aufwachte guckte ich sofort auf die Uhr. Neun Uhr sechsundvierzig. Ich ging duschen. Nach etwa einer halben Stunde hatte ich meine Haare trocken, meine kurze Jeans und mein hellblaues Top an; geschminkt war ich auch. Meine Haare hatte ich zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen gebunden. Gerade als ich den Laptop anschalten wollte rief meine Mutter zum Frühstück. Ich ging runter. „Morgen mein
Schatz“ begrüßte Mama mich, als ich mich setzte.
„Morgen“ antwortete ich. Meine Mutter war hübsch. Sie hatte kurze, blonde Haare und blaue Augen. Das Blumenkleid stand ihr wirklich gut. Mein Vater hatte seine lange Jeans an und ein braunes T-Shirt. Ich fand es viel zu warm für eine lange Hose. Mein Bruder hatte eine knielange Jeans an und ein schwarzes T-Shirt. Ich mochte seine dunkelbraune, fast schwarze Schmeiß-Frisur. Die braunen Augen passten perfekt dazu.
Nach dem Frühstück putzte ich mir rasch die Zähne, anschließend ging ich endlich an meinen Laptop.
Dieser Jenniffer wollte ich eine Freundschaftseinladung schicken. Ihren Nutzername wusste ich auch noch „JeNNiFFerRocks“. Als ich sie gefunden hatte fügte ich sie hinzu. Nach kurzer Zeit hatte ich eine Nachricht, von ihr.
„Hallo MiaaVoogt.
Danke das du mich hinzugefügt hast, aber, kennen wir uns?
Liebe Grüße, Jenniffer :-*“
Ich antwortete schnell das ich ihren Test gemacht hatte und wissen wollte wie sie darauf gekommen war, wie ich aussah und der Charakter. Sie antwortete nicht.
Ich recherchierte im Internet nach Seiten, wo etwas zu einem ‘zweiten Ich’ stehen könnte. Ich fand eine. Sie hieß ‘ZweiWelten.de.tl’. Ich klickte auf die Überschrift und die Eisblaue Seite erschien mit einer kleinen Einführung.
Man sollte unter einem der Hauptthemen ‘Dein Typ’ auf seinen Charakter klicken. Schüchtern, Normal, Ausgeflippt oder Anders. Ich klickte auf Schüchtern. Ich weiß nicht, aber ich fand so normal war ich auch nicht. Ich war wohl eher schüchtern. Anders fand ich mich nämlich auch nicht.
Ich las in Gedanken was dort stand. Dort stand Das ich in meiner zweite Welt das genaue Gegenteil bin. Das ich in meiner erste Welt, in der ich lebe, von außen schüchtern bin, aber ich alles Denke, und was ich Denke sage oder tue ich in meiner zweite Welt. Das stimmte wohl. Ich dachte wirklich viel. Selbst meine Meinung über andere dachte ich. Aber wieso sollte ich auch zu irgendwelchen Leuten gehen und sagen wie schrecklich sie aussehen? Da konnten die doch auch nichts für.
Es klingelte an der Tür. Jonas! Den hatte ich ja ganz vergessen. Plötzlich ging der Türknauf runter und mein bester Freund mit den grünen Augen und den blonden Haaren trat auf meinen weißen Teppichboden.
„Hi“ begrüßte er mich. „Hi“ ich lächelte ihn an. Als ich merkte das im Hintergrund noch diese Homepage geöffnet war, schloss ich schnell die Internetseiten und machte den PC aus. „Wozu hast du heute Lust?“ fragte er mich. Ich überlegte „Hm. Freibad? Es ist soo warm, da ist das einfach perfekt!“ beklagte ich mich. Diese neununddreisig Grad Celsius waren aber auch echt warm, vorallem ohne Wind.
Meine Idee schien ihm zu gefallen. „Gute Idee!“ wir machten eine Zeit aus, Jonas fuhr nach Hause und um die ausgemachte Zeit trafen wir uns im Freibad wieder. „Pünktlich wie immer“ „Natürlich“ grinste ich. Zusammen gingen wir zum großen Schwimmbecken und sprangen ins Wasser. Wir waren grade untergetaucht und winkten uns unter Wasser zu als das Wellen Bad anging. Schnell tauchten wir wieder auf und fingen an zu lachen. „Immer zur rechten Zeit.“ Nach einiger Zeit holten wir uns ein Eis. Wir legten uns auf unsere Decken und das Eis, landet auf Jonas´ Bauch. Ein lachen konnte ich mir nicht verkneifen, aber er lachte auch mit - Zum Glück!

Am Abend ging ich, mal wieder, an meinen PC. Ich hatte eine neue Nachricht auf der Indernetseite. Und das von ihr.
Ich war überrascht, weil mir einfiel was ich sie gefragt hatte. Woher sie diese Ideen hat. Da war ich jetzt gespannt. Doch als ich fertig gelesen hatte verzog ich bloß das Gesicht. Sie hatte geschrieben ‘Das wirst du nicht erfahren, und um deine zweite Welt zu finden brauchst du diese Information nicht.’, das wollte ich nicht lesen. Ich antwortete ihr ‘Wie komme ich in meine zweite Welt?’ Sie schrieb wieder zurück ‘Das wirst du selber am besten herrausfinden.’ Na super. Das hilft mir nicht weiter. Dachte ich mir. Doch daran wollte ich jetzt nicht Denken. Ich machte das Internet zu, und wollte grade den PC runterfahren, da erblickte ich das Hintergrundbild von meinem PC. Jonas und ich. Ich starrte nicht auf mich, ich starrte auf ihn. Wie blöd ich mir doch immer vorkam wenn ich ihn anguckte. Wie blöd ich mir doch immer vorkam ihm nie zu sagen was er mir bedeutet, wie sehr ich ihn mochte. Nicht als Kumpels, viel mehr. Ich kannte ihn schon so lange. Ich hatte es ihm nie gesagt. Ob aus Angst er will deshalb nicht mehr mit mir befreundet sein, aus Angst er liebt mich nicht, aus Angst wir kommen zusammen und plötzlich zerstört das alles. Ich wusste nicht welche dieser Ängste ich empfand, oder ob ich eine ganz andere hatte.
Das war mir aber auch immer egal gewesen, weil ich würde es ihm eh nie sagen.

Tage vergingen. Das Telefon klingelte. Ich ging ran „Ja?“
„Hey, hier ist Leonie.“ Leonie! „Leonie, Hey. Wie geht es dir?“ Von meiner vierzehn Jährigen Cousine hatte ich schon ewig nichts mehr gehört. „Gut und dir?“ „Mir auch. Was gibt’s?“
Das interessierte mich wirklich. Sie hatte so lange schon nicht mehr angerufen, das letzte Telefonat war vor zwei Monaten, als ich Geburtstag hatte. Da konnte ihre Familie nämlich nicht kommen, wegen einem Unwetter. Dafür hatten wir den ganzen Abend telefoniert. „Meine Mutter, mein Vater und ich hatten einen schweren Unfall. Mir geht es wieder gut, ich bin heute aus dem Krankenhaus entlassen worden, aber meine Eltern müssen noch für zwei Wochen dort bleiben. Darf ich solange bei euch einziehen? Ich kann ja nicht alleine wohnen und...“ riss sie mich aus den Gedanken. „Oh mein Gott, klar!“
Meine Stimme war voller Panik. Was war nur passiert? „Danke, danke, danke!“ „Und wann kommst du?“ fragte ich.
Sie antwortete rasch „In zwei Stunden bin ich
da.“ „Okay, bis in zwei Stunden.“ ich legte auf. Schnell lief ich runter und informierte meine Mutter über die Situation. Sie war natürlich damit einverstanden, und fragte mich was ist passiert ist, ich musste sie aber enttäuschen, weil ich es ja selber nicht wusste.

Zwei Stunden später kam sie. Schlank, dunkelblonde Haarmähne, grün graue Augen, und klein. Meine Cousine! Mit einem Leder- Koffer in der Hand, einer kurzen Jeans, weißen Turnschuhen mit roten Schnürsenkeln, und einem weißen T-Shirt auf dem ‘I ♥ Myself’ stand, das Herz war aber in einem knalligen rot, wie ihre Schnürsenkel. Sie war echt eine der hübschesten Mädchen die ich je gesehen hatte. „Hey“ begrüßte ich sie. „Hey.“ sagte sie mit einer beruhigenden Stimme, die so sanft war, wie ich sie gar nicht in Erinnerung hatte. Sie lächelte ein Engels lächeln, ich bemerkte das ich sie noch gar nicht reingebten hatte. „Komm doch rein“ ich machte ihr den Weg frei und sie huschte rein. „Ich war schon lange nicht mehr hier“ stellte sie fest. Ich lächelte „Stimmt. Aber jetzt wirst du ja erstmal für eine Weile hier bleiben“ Ich nahm ihren Koffer und ging die Treppe hoch, gefolgt von Leonie.
Im Gästezimmer stellte ich die Tasche links neben der Tür auf den Boden und guckte mich um. Weißer Teppichboden, ein weißer Sessel in der linken Ecke, vorne, ein Sofa an der rechten Wand, das Bett an der linken Wand, ein Schreibtisch, der Tür gegen über mit einem Computer, ein Schrank und daneben eine Kommode, neben dem Bett und ein Fernseher neben dem Schreibtisch, sodass man vom Sessel, vom Schreibtisch Stuhl oder, wenn man sich mit dem Kopf zur Tür, auf das Sofa lag gucken konnte. Leonie trat neben mich in den Raum. „Es ist so schön hier, und es hat sich gar nichts geändert“ grinste sie. Das stimmte. Doch irgendwie hatte ich gerade keine Lust das sie hier war, auch wenn ich sie so sehr mochte, dass ich mir immer wünschte, dass sie meine Nachbarin oder Schwester ist.
„Danke nochmals“ sagte sie. „Kein Problem, soll ich dir beim auspacken helfen?“ „Nein, das kriege ich auch alleine hin.“ „Okay“ ich wollte gerade gehen, da fiel mir noch etwas ein „Ich sag dir dann Bescheid wenn es Mittagessen gibt, du magst doch Chinesisch?“ Ich lächelte und schloss die Tür. Ich ging auf die Tür zu, links neben dem Gästezimmer, die Tür hatte ca. sechzig Zentimeter Abstand von dem Treppen Absperrung.
Ich öffnete die Holztür und trat direkt auf den PC zu.
Keine neuen Nachrichten. Gar keine. Keine einzige. Null.
Schade. Ich hätte, wie immer, gerne eine Nachricht gehabt. Jetzt hatte ich auch keine Lust mehr am PC zu sitzen.
Ich setzte mich auf mein Bett, mit der verschiedenen Brauntönen verzierten Bettdecke und dem passenden Kopfkissen. Dann lagen an der Wand noch ein paar kleine Kissen, ein rotes Herzkissen, ein schmales, Rechteckiges hellbraunes Kissen mit einem Bären Gesicht drauf, ein gelbes Kissen mit meinem Sternzeichen - Widder - Mein Geburtstag war vor genau zwei Monaten, dem siebtzehnten vierten, ich war achtzehn geworden. Sonst hatte ich noch ein mit Leoparden gemustertes Kissen, ein paar andere, und einige Kuscheltiere.
Ich öffnete die obere Schublade meines Holz Nachtschrankes und holte ein helllila farbendes Buch herraus. Es war dick und groß. Und es war mein Tagebuch auf dem meine Initialen draufstanden.
Einige Seiten waren schon beschrieben. Ich hatte in dem oberen Nachtschrankteil mindestens vier dieser Bücher, jedes Jahr ein neues Buch. Immer wenn ich Geburtstag hatte, bekam ich ein neues Buch.
Ich blätterte durch. Dort stand schon so einiges drinnen. Von meiner Pyjama Party, dem Gartenfest unserer Nachbarn als sie vor dreieinhalb Wochen eingezogen sind, davon das meine Mutter geblitzt wurde, als meine Tante mit mir eine Shopping Tour durch Berlin gemacht hat, ich hatte von dem ‘Fotoshooting’ mit Lea, von dem Besuch bei meinen Großeltern in München, der wütende Obdachlose dem ich Geld geben sollte, und so vieles mehr.
Ich holte meinen lilafarbenden Füller aus einem Etui, schlug die erste freie Seite auf und fing an zu schreiben:

Liebes Tagebuch,
Ich habe keine neuen Nachrichten im Internet. Leider. Aber was ich sonst zu schreiben habe ist, dass meine 14 Jahre alte Cousine Leonie zu Besuch ist :)
Der Grund ist leider nicht so erfreulich, weil es daran liegt das ihre Eltern durch einen schweren Unfall ins Krankenhaus mussten.
Ich würde sogerne in diese 2. Welt.
Und ich wollte ja schreiben wie es mit dem Song aussieht
Den Text habe ich jetzt fertig.
Ich bin mit den Noten noch nicht so weit. Ich bin noch bei der ersten Strophe. Außerdem spiele ich meistens andere Stücke auf meinem Klavier.
Ich geh jetzt runter, essen. Es gibt chinesisch :)
Bis morgen,
Miaa.♥

Ich schloss das Buch, verstaute es mit samt dem Stift in der oberen Schublade, und schloss sie.
Ich ging wieder zu der anderen Holztür, aus der ich gekommen war. Ich klopfte an und öffnete sie. „Kommst du essen?“ fragte ich und nach einem kurzen nicken meiner Cousine gingen wir zusammen runter und setzten uns. Das essen konnte man schon überall riechen.

Nach dem essen putze ich mir die Zähne, duschte und zog mir meine lange dunkelblaue Schlafanzug Hose, und ein hellblaues Oberteil mit einem etwas dunkleren Herzen auf der linken Seite oben an. An den Rändern des Herzens war Stoff, der hellblau war und dunkelblau gebunktet.

Als ich aufwachte, es war acht Uhr, ging ich an meinen PC. Meine Mutter sagte immer ich sei Süchtig, weil ich so oft dadran saß. Das war aber wichtig, sie verstand es nicht. Es ging um meine zweite Welt! Niemand konnte das Nachvollziehen, ich wollte dort gerne hin, es klang so interessant. Als ich auf dieser Internetseite war, bemerkte ich, dass die letzte Nachricht von ihr war, nicht von mir.
Ich hatte sie gefragt wie ich in meine zweite Welt käme, aber alles was sie schrieb war dass ich das wohl am besten rausfinden würde.
Es klopfte. Um acht Uhr? Wer das wohl war.
„Herrein“ sagte ich, und öffnete schnell eine andere Internetseite. Leonie kam mit ihrer kurzen Jeans Hose, einem blauen Top, über einem schwarzen Top, und einem Pferdeschwanz herrein. „Was gibt’s?“ fragte ich ganz spontan. „Ich wollte fragen ob wir zusammen raus gehen wollen, oder heute irgendwas zusammen unternehmen wollen?“ mir fiel etwas ein „Klar. Ich wollte mich heute mit einem Kumpel treffen, im Freibad, du kannst ja mitkommen, wenn du willst.“ schlug ich vor. „Gerne. Danke“ lächelte sie mich an. „Wir können auch jetzt schon etwas zusammen machen.“ schlug ich vor, und nach einer kurzen Pause fuhr ich fort „Morgens fahre ich meistens ein wenig mit dem Fahrrad durch die Gegend. Also ein wenig am Feld entlang, zu dem Wald, etwas in den Wald hinein, zu einem Baumhaus, das ist richtig schön, da könnten wir hin, und danach können wir mit den Rädern zur Bäckerei, und Brötchen
holen.“ ihr gefiel die Idee. „Klingt super! Ich liebe Fahrrad fahren auch, und ich bin ja auch mit dem Rad
hierher.“ „Okay, wir können ja in einer viertel Stunde los?“
„Okay.“ Mit diesem Wort und einem lächeln auf den Lippen, ging sie aus dem Raum und schloss hinter sich die Tür.

Nach einer viertel Stunde, ich hatte mich gerade fertig angezogen -dreiviertellange, dunkle Jeans, ein Rosa-gelbes Blumenbemustertes Top, und einen Zopf.
Wir fuhren los. Im Baumhaus machten wir Fotos, redeten und so weiter. Es war lustig. Nach einiger Zeit zog sie die lange Kette hervor, die zum Teil unter ihrem Top war. Die Kette ging über die Brust, daran war ein silbernes, altes, Medaillon, dadurch ging die Kette bis zum Bauch. „Schön“ lächelte ich. Ich wollte nicht fröhlich klingen, also redete ich ganz ruhig. Dann fing sie an zu erklären „Die gehörte meiner Mutter, aber sie sagte wenn ihr etwas passiert, bekomme ich sie. Und jetzt gehört sie mir. Aber weißt du“ sie war wohl den Tränen sehr nahe, ihre Stimme wurde etwas stockend, ruhig, leise, sie fuhr fort „mir ist schon so oft, so schlimmes passiert.“ sie lächelte leicht „weißt du noch? Ich wurde einmal angefahren und lag für zwei Wochen im Krankenhaus, weil ich Ohnmächtig war. Dann saß ich einmal in einem Flugzeug und es ist abgestürzt, ich hatte so ein Glück das ich hinten saß, ich und meine Eltern kamen für eine Woche ins Krankenhaus, ich hatte mir mein Bein gebrochen, meinen anderen Fuß verstaucht, genau wie meine Hand und ich hatte mir eine schlimme Gehirnerschütterung zugezogen! Einmal da, da war ich von der Schule nach Hause gekommen, wir hatten eine neue Tür bekommen, sie war aus Glas, weißt du noch? Vorher hatten wir gar keine Tür da, also bin ich gegen die Tür gelaufen... seitdem ist da keine Tür mehr, aber ich musste eine halbe Woche ins Krankenhaus, ich musste geröntgt werden, mein Kopf, meine Beine, alles war am Bluten... du kennst meine vielen Narben! Einmal, das war das schlimmste von allen, weil ich dachte ich sterbe, ich lag zwei Monate im Koma, und das alles nur, weil ich von meinem Ex-Freund, als er betrunken war zusammen mit seinen Kumpels, mich verprügelt und getreten hat, und anschließend auch noch durch Rosen Büsche in eine Schlammpfütze geworfen. Ich hatte überall Prellungen, Dreck, Stacheln und all das.“ Tränen rannten über ihr und über mein Gesicht. Sie redete weiter „Ich hatte bis jetzt immer einen super Schutzengel. Aber ich muss mit Angst leben, ich könnte bald sterben. Ich möchte dir deswegen die Kette geben, nicht als ein Geschenk, oder weil wir Cousinen Schrägstrich Beste Freundinnen sind, nein. Weil du eine Erinnerung an mich haben sollst, für immer. Und so bleibt es in der Familie. Bei dir ist es total sicher
aufgehoben“ sie lächelte leicht. Ich konnte doch nicht annehmen. Oder doch? Ich tat es. Ihr zuliebe.
„Danke.“ flüsterte ich. „Ich würde das gleiche an deiner Stelle tun“ fügte ich hinzu. Wir umarmten uns. Ich nahm das Medaillon in meine Hand, und ballte sie zu einer Faust. Als Zeichen, dass ich gut drauf aufpassen würde. Dann schlang ich sie mir um den Hals, und so wie sie es zuvor getan hatte, unter mein Top.


Wir fuhren zum Bäcker, kauften einpaar Brötchen und fuhren anschließend nach Hause zurück. Mama hatte schon den Tisch gedeckt. „Morgen Mama“ flötete ich fröhlich. „Morgen ihr zwei, ihr habt ja Brötchen geholt, das ist ja lieb“ Wir aßen.

In meinem Zimmer angekommen, guckte ich mir das Medaillon ganz genau an. Es war schon älter, dass konnte man sehen. Ich wollte es öffnen, um zu sehen was drinnen war, doch vergeblich. Es lies sich nicht öffnen.
Später fragte ich Leonie einfach, was da drinne ist, doch selbst sie wusste es nicht. Deprimiert, dass ich es nicht wusste, ging ich zurück in mein Zimmer.
Schnell entschied ich mich für den PC. Keine neue Nachricht. Das wusste ich auch selber.
Mir wurde langweilig. Ich konnte dieses Medaillon nicht öffnen, nicht herrausfinden wie ich in meine zweite Welt kommen könnte oder was mich dort erwarten würde.

Die nächsten Tage vergingen sehr langsam. Mir war immer so langweilig, selbst wenn ich mit Jonas im Freibad oder sonst wo war, es war immer langweilig.

Nach einpaar Tagen, es war bereits Montag, landete ich schließlich auf der Couch im Wohnzimmer und zappte durch die Kanäle. Ich landete auf irgendeinem Sender, wo es einen Film gab, er spielte in Japan. Es ging um ein Mädchen, dass in einen Brunnen fällt und in das Mittelalter ‘fällt’. Dort lernt sie einen Halbdämonen kennen...
Ich kannte den Film. Er hieß ‘Inuyasha’. Die Mangas davon hatte ich von meinem Opa bekommen. Den ersten Manga hatte ich bekommen, als er in Japan war, um dort mit Oma Urlaub zu machen.

Am Mittwoch wollte meine Mutter mit Leonie und mir Shoppen gehen. Das taten wir auch. Ich guckte immer nur stumm in den Oberteilen herrum, doch ich fand nichts was mir gefiel. Es lag vielleicht daran das ich keine Lust auf Shoppen hatte, oder auch, weil ich umbedingt in meine zweite Welt wollte, oder aber auch, weil es hier einfach nichts für meinen Geschmack gab. Ich wusste es nicht, aber es war mir auch egal. Immoment wollte ich nur nach Hause. Nach Hause und schlafen.

Am Nachmittag traf ich mich mit Jonas im Freibad. Leonie kam natürlich mit. Es war wieder wärmer geworden. Viele aus unserem Jahrgang waren dort. Jonas, Philip, Sebastian, Paul, Marie, Nina, Melanie und noch ein paar andere waren schon dort. Leonie und ich gingen auf sie zu und breiteten unsere Decken aus. „Hey, das ist meine Cousine Leonie“ begrüßte ich die anderen und Leonie winkte lächelnd. Jonas und ich gingen ins Wasser, wärend Leonie mit den anderen redete.
Normalerweise liebte ich, dass schwimmen im Freibad mit den anderen, mit Jonas! Nach einiger Zeit kamen die anderen auch. Ich ging raus. „Du magst ihn, oder?!“
fragte Leonie mich, die sich gerade sonnte. Ich nahm mir ein Handtuch und wischte mir übers Gesicht „Klar, sonst wäre er nicht mein Bester Freund, oder?!“ fragte ich zurück. Sie ließ nicht locker „Ach komm schon, du weißt wie ich das meine. Du magst ihn viel mehr.“ Ganz ehrlich: Ich konnte sie nicht anlügen, aber was da wohl rauskommen würde? Ich wollte es nicht wissen. „Vielleicht. Aber egal wie die richtige Antwort ist, probier erst gar nichts, okay?“ sie nickte enttäuschend. Ich wollte das nicht, dass wäre schon knapp peinlich, wenn er das erfahren würde. Also würde ich es lassen. Und sie würde es auch lassen.

Der Rest des Tages verging sehr langsam. Am Abend wünschte ich mir das die nächsten 5 Wochen schnell vergehen würden, damit ich mein letztes halbes Schuljahr schnell hinter mich bringen könnte.

Kaum zu glauben, ich langweilte mich in der Schule so gut wie immer, auch wenn ich gut war, aber diese Tage waren grausam. Wieso überhaupt? Wieso fand ich den Anfang der Ferien plötzlich nicht mehr toll, sondern öde?
In letzter Zeit stellte ich mir so viele Fragen, Fragen die ich gerne beantwortet hätte, aber von wem? Und wann? Die Hauptfrage war immer noch wie ich in meine zweite Welt kommen würde. Ich wette dort hätte ich keine Langeweile.

Am Donnerstag, einen Tag später also, Traf ich mich wieder mit den anderen, diesmal am Kanal.
Philip, Paul und Sebastian warfen gerade Jonas rein, als Melanie, Marie und Nina mich reinschubsten. Ich schrie auf, aus Spaß. Das Wasser war kühl. Ich lachte. Er lachte. Wir lachten. Dann sprangen die anderen zusammen mit Leonie um uns ins Wasser. Wie ich es hasste, dieses Herzgepoche. Auch wenn ich mich daran gewöhnt hatte, fand ich es immernoch nervig.

Anschließend machten wir neun eine Radtour am Kanal entlang, durch den Wald. Danach fuhr jeder zu sich nachhause. Es war bereits neunzehn Uhr, und Mama hatte schon das Abendbrot zurecht gemacht. „Na, hattet ihr einen schönen Tag?“ begrüßte sie uns und mit glücklichen Gesichtern nickten wir.

Nun war es bereits zwanzig Uhr, ich saß am PC und mir war schlecht. Ich wusste nicht warum. Ich ignorierte es einfach. Ich fragte mich, was in meinem Tagebuch Nummer zwei so stand. Das war ein tolles Jahr, eines der besten. Ich war fünfzehn. Ich holte das Buch raus und blätterte wo etwas sehr interessantes drin stehen könnte.
Doch alles was ich fand, waren Einträge von Kino Besuchen, Übernachtungen, Geburtstagsfeiern, warmen Sommertagen, kalten Wintertagen, Einträge vom schwimmen, vom ersten Angeln, von meinen Noten und von Radtouren.
Mein Leben war echt nicht gerade spannend.
Die meisten könnten sehr Interessante Geschichten aus ihrem Leben erzählen, aber ich? Okay, lustige, peinliche, schöne und traumhafte Träume standen dort auch drin, aber Träume waren nur kurze kleine und unrealistische Geschichten, die man erlebt, wärend man sich ausruht. Träumen gehört zum Leben dazu, aber die Geschichten die man träumt, gehören nicht als richtige Geschichten des Lebens zu.

Ich legte das Buch wieder zurück. Ich holte den Schlafanzug unter meiner Bettdecke hervor und zog mich um.
Schlafen wollte ich noch nicht, lesen auch nicht.
Ich setzte mich an meinen PC. Aber ich ging nicht ins Internet, sondern auf ein Schreibprogramm.
Ich wollte jetzt auch eine Geschichte schreiben. Eine Geschichte über eine zweite Welt. Meine zweite Welt. Wie ich sie mir vorstelle.
Die Geschichte nannte ich ,Die andere Seite der Welt’.
Ich fing mit dem ersten Kapitel an.

Seit Tagen ging mir eine Frage nicht mehr aus dem Kopf: Wie wäre mein zweites Ich?
Ich wollte auch eine Antwort. Ich forschte überall herrum, doch mit niemandem sprach ich darüber. Es blieb mein Geheimnis. Und wenn ich einen Schlüssel hätte, wie müsste ich ihn nutzen? Mir fiel nichts ein.

Mir fiel wirklich nichts mehr ein. Ich speicherte es unter ,Die andere Seite der Welt’, danach schloss ich das Programm, fuhr den PC herunter, machte das Licht aus, sagte allen ,Gute Nacht’ und legte mich schlafen.

Ich glaube es war bereits zehn Uhr als ich aufwachte. Oder besser gesagt, als Mama mich weckte.
Ich zog mir schnell ein Blumenkleid an, das mir nicht mal bis zu den Knien ging, machte mir einen Dutt und ging runter um zu Frühstücken.

Nach dem Frühstück bis zum Mittag essen, waren wir neun nocheinmal im Kanal schwimmen.
Als Leonie und ich nach Hause kamen stand das Essen schon auf dem Tisch. Es gab Gulasch.
Nach dem essen ging Leonie in ihr Zimmer und ich in mein Zimmer. Wir zogen uns um. Ich zog mir eine kurze Jeans an und ein blaues Top auf dem Stand ,I’m from Germany’ und statt dem o von >from< war dort ein rotes, leicht glitzerndes Herz. Dadrunter zog ich mir aber noch ein schwarzes Top. Aus meinem Dutt machte ich mir einen hohen Pferdeschwanz. Dazu trug ich braune Römer Sandalen. Ich starrte in den Spiegel, da fehlte noch etwas. Schnell holte ich die Kette mit dem Medaillon von Leonie, und machte sie mir um, aber trug es wie Leonie es zuvor hatte, unter den Tops. Leonie hatte ebenfalls eine kurze Jeans an. Dazu hatte sie ihr blaues Top an, unter dem ihr schwarzes Top war. Sie hatte weiße Sandalen an und aus dem Zopf wurde eine glatte, offene Frisur, jedoch hatte sie sich in das Haar zwei schwarze Haarbänder gemacht, anstatt einen Haarreifen.
Wir nahmen noch unsere Taschen und wurden von Mama endlich gefahren. Zu dem Konzert.

Das Konzert war super. Es war von Lena Meyer-Landrut. Als erstes sang sie das Lied, mit dem sie den Eurovison Song Contest gewonnen hatte -Satellite.
Das Konzert war Klasse. Endlich ein Tag ohne Langeweile.
Mama holte uns sogar pünktlich ab. Wir nahmen den Weg, mit dem wir auch hergekommen waren. Die Autobahn.
Zu unserem großen Pech gab es einen riesigen Stau.
Leonie und ich saßen auf der Rückbank. Wir langweilten uns. Für mich war es ja sozusagen nichts neues.
Irgendwann schlief ich ein.
Ich träumte. Ich träumte von einer zweiten Welt. Meine.
Ich war in einer schönen Welt, Leonie’s Eltern hatten keinen Unfall, ich hatte keine Langeweile, alles war schön.
Meine Mama und ich backten gerade Muffins für das Garten Fest meiner Nachbarn, weil sie jetzt erst eingezogen waren. Ich hatte schon ganz viel Mehl im Gesicht, Mama auch. Unsere Schürzen waren voller Mehl und wir lachten. Ich ging hoch, mein Zimmer sah anders aus. Ich hatte wohl umgeräumt.
Nach einiger Zeit war ich dabei mit Jonas am Kanal zusein. Alleine. Wir wollten uns gerade küssen als „Endlich sind wir da... Leonie, Mia, aufwachen. Wir sind da“ lachte meine Mutter. Ich knurrte, Leonie auch. Sie hatte wohl auch einen schönen Traum gehabt.
Mein Traum war viel zu kurz. Aber es sah eigentlich alles aus wie in meiner richtigen Welt.
Aber irgendwas hatte diese Welt.
Ich wollte jetzt unbedingt in meine zweite Welt.
Doch ich schlief nur in meinem Bett ein.

Am nächsten Tag, Samstag, trafen Jonas und ich uns am Eisladen, Leonie wollte ein wenig aufräumen, meinte sie, aber ich wusste das sie nur wollte das wir zwei alleine sind.
Am Eisladen wartete er bereits auf mich. Aber er war nur zu früh. Ich war also pünktlich. Er bestellte sich ein Vanille Spagetti Eis, wärend ich mir nur einen Vanille Milchshake bestellte.
Wir redeten über vieles. Nach dem Eis essen gingen wir durch den Bürgerpark in unsere Stadt und ich ließ mich auf einer Dreh Schaukel nieder. Man setzte sich auf einen Sitz und jemand anders schubste an, das drehte sich und ging immer weiter nach außen. Es war lustig. Nach einer halben Minute anstoßen sprang er auf die Schaukel, mir gegenüber.
Nach einiger Zeit wurde sie sehr langsam, also wollte Jonas runter um wieder anzustoßen, doch... er landete mit der gesamten Vorderseite im Sand. Ich lachte los und fiel auch hin. Ich musste nochmehr lachen, und er fing auch an. Dann lagen wir da. Mein Kopf ein bisschen von seinem Entfernt. Wir rappelten uns wieder auf, und gingen weiter. Meine pink, lila, weiß karierte Bluse war an der Rechten Seite voller Sand, genau wie meine kurze Jeans, mein Bein und meine rechte Gesichtshälfte. Unter der Bluse trug ich ein pinkes Top. Meine Haare waren offen. Jonas trug eine dreiviertellange Sporthose und ein weißes T-Shirt mit schwarzem Muster. Dazu trag er Sandalen, dunkel braune, ich trug wieder meine Römer Sandalen.
Wir gingen den Weg entlang, an den Bäumen im Bürgerpark, durch die Rosen im Bürgerpark, bis zur Bäckerei wo wir uns jeder einen Krapfen kauften.
Ich hatte meinen schon aufgegessen, als Jonas erst einmal reinbiss, und schon landete die Marmelade direkt auf seinem T-Shirt. Ich kriegte mich nicht mehr ein. Er lachte auch. Das war echt lustig.
Der Tag verging schnell. Okay, ich wollte das die Tage nicht so langsam vergehen, aber dieser durfte das ruhig.
Er brachte mich noch nach Hause, verabschiedete sich und ging. Ich schloss die Tür.
Nach dem Abendbrot kam Leonie mit auf mein Zimmer und stellte mir lauter Fragen. „He! Beruhig dich ersteinmal“
kicherte ich. „Okay. Also, was habt ihr erlebt, du siehst ja über glücklich aus.“ stellte sie fest. Ich wurde ein bisschen rot. Aber gut, ich erzählte ihr alles.
So kurz und knapp wie möglich, weil ich eigentlich gerade allein sein wollte. Dann verschwand sie aber auch, nachdem wir noch eine viertel Stunde geredet hatten. Ich zog mir meinen Schlafanzug an, doch die Kette lies ich um. Bis jetzt hatte ich sie zwei mal um, und jedes Mal war es ein toller Tag. Aber andererseits wollte ich mich nicht erwürgen. Ich legte sie unter mein Kopfkissen. Ich ging Zähne putzen, legte meine Klamotten in den Schrank und sagte allen Gute Nacht.
Als ich wieder in meinem Zimmer war, atmete ich erstmal aus. Das waren aber auch anstrengende Tage, die ich erlebt hatte. Ich setzte mich auf mein kleines Sofa und nahm mir fest das ich in den nächsten Tagen alles ruhiger angehen würde, und mehr zuhause bleiben würde. Ich würde mehr mit Leonie zuhause etwas unternehmen. Wir könnten Muffins backen. Oder etwas in der Art. Aber ich wollte nichts mit den anderen machen. Nicht in den nächsten paar Tagen. Ich war müde. Doch ich wollte noch gar nicht schlafen.
Ich guckte mir die Kette nocheinmal an.
Sie sah irgendwie anders aus. Anders als sonst. Ich versuchte wieder sie zu öffnen. Einen kleinen Spalt bekam ich frei, und ein bisschen gelber glitzer kam auf mich herab.
Ich schloss die kleine Öffnung wieder und legte die Kette zurück unter mein Kopfkissen. Ich knipste das Licht aus und legte mich schlafen. Ich schlief ein.

Kapitel 2 - Neue Wände

Ich wachte auf. Irgendwas war anders. Ich war zu verschlafen um meine Augen zu öffnen. Schließlich öffnete ich sie doch und... OH MEIN GOTT! Hilfe, was ist das? Das ist doch nie im Leben mein Zimmer. Es war anders. Wer hatte mein Zimmer umgeräumt? Ich blickte mich um. Mein Bett stand an der gleichen Wand, doch es war ein Doppelbett. Ich sah das mein Schreibtisch dort immer noch stand, und aus meinem kleinen Kuschel Sofa war ein riesiges rotes Sofa geworden, gegenüber ein riesiger Plasma Fernseher. Das konnte ich mir leisten? Gut zu wissen. Aus meinem kleinen Kleiderschrank ist ein riesiger geworden, daneben war ein großer Spiegel, links und rechts des Spiegels waren kleine Bretter runtergereiht, die nach unten immer länger wurden, auf dem viel schminke stand, Bürsten, Haarschmuck und mehr. Was war aus meinem Zimmer geworden? Wurde ich etwa in der Nacht entführt? Schon wieder diese ganzen Fragen. Ich ging runter.
„Mama?“ Keine Antwort. Aber sie arbeitete doch gar nicht? „Papa?“
Wieder keine Antwort. Ich ging nach gegen über um zu gucken ob wenigstens Leonie noch da war. „Leo-- Whoaa“ staunte ich, als ich bemerkte das aus dem Gästezimmer ein Tonstudio geworden ist.
Sahen jetzt etwa alle Räume anders aus? Hatte ich etwa ein paar Tage geschlafen? Unmöglich. Ich ging in jeden Raum. Das Badezimmer im zweiten Stock, wo das Gästezimmer und mein Zimmer lagen, betrat ich als erstes. Es war anders. Eine goldene Badewanne in der Mitte des Raumes, an der rechten Seite zwei weiße Toiletten mit goldenem Sitz. Zwischen den Toiletten war ein großes Waschbecken, das Becken war ebenfalls vergoldet, dadrüber ein Schrank mit Spiegel.
Gegenüber war die ganze Wand mit einem einzigen riesigen Spiegel bedeckt. Gegenüber von der Tür waren überall Fenster.
Ich schloss die Tür. Ich ging ins erste Stockwerk. Mamas Schlafzimmer war immernoch mit einem Doppelbett, einem Schrank, einer Kommode, einem Spiegel und einem Schreibtisch versehen, jedoch waren es andere Möbel. Größere. Und an der Wand gegenüber des Bettes hing, wie in meinem Zimmer, ein großer Plasma Fernseher. Ich ging raus und in ihr Badezimmer. Auf der Seite gegenüber der Tür war eine lange Schrankreihe und dadrüber ein langer Spiegel. An der rechten Wand war eine Toilette aus Silber, daneben ein Waschbecken mit einem Spiegel. An der linken Seite in der rechten Seite war eine Eckdusche, in der linken Ecke eine Silberne Badewanne. Dazwischen hing ein Wandspiegel. An der Wand wo auch die Tür war hingen viele Handtücher. In der Mitte des Raumes war ein weißer Teppich auf dem ein kleiner Eckiger Tisch stand, auf dem ein geflochtener Kasten mit Haarbürsten, Haarschmuck, Ohrringen und weiterem Schmuck stand.
Ich ging runter. Das untere Badezimmer war aus Bronze. An der linken Wand war eine Toilette, daneben ein Waschbecken. Gegenüber eine Badewanne mit Dusche. An der Wand wo die Tür war, hingen einige Handtücher, wie bei Mama. An der Wand gegenüber der Tür war ebenfalls wie bei Mama eine Schrankreihe plus Spiegel.
Ich ging zum Flur. Im Flur stand links von der Tür ein riesiger Schuhschrank, gegenüber ein riesiger Spiegel. Ich ging ins Wohnzimmer. Statt dem kleinen Leder Sofa, war dort ein größeres schwarzes Ledersofa, an den Seiten immer zwei Sessel, auch aus Leder in Schwarz. Also insgesamt vier Sessel und ein Sofa. Dazwischen war ein weißer Teppich und dadrauf ein kleiner Glas Tisch auf dem eine Fernbedienung, eine Schale mit Obst und Zeitschriften lagen. Gegenüber, war ein großer Plasma Fernseher, wie bei Mama und mir. Hinter dem Fernseher war eine lange Küchenleiste, in der Mitte der Leiste stand eine Obstschale. Die Küchenleiste ging um die ganze Küche, außer das Platz zum reingehen war. Dort war ein großer Kühlschrank, ein Herd, ein Geschirrspüler, eine KaffeMaschine, Küchentücher und vieles mehr drin. Neben dem Eingang der an der rechten Wand war und rechts neben dem Fernseher stand ein langer Glastisch mit Stühlen für zehn Personen. An der gleichen Wand waren überall Fenster, die zu einem großen Pool zeigten. An der anderen Wand waren kleinere Fenster.
Ich wollte rausgehen, merkte allerdings das ich nur einen Schlafanzug anhatte. Ich ging hoch in mein Zimmer. Ich ging zu dem riesigen Schrank und öffnete ihn. Wow! War ich in einem anderen Haus oder was? Das waren ja mal Outfits. Ich holte mir eine kurze Pinke Hose und ein schwarzes Top auf dem dem eine Pinke Gitarre war. Ich ging ins Badezimmer, und bemerkte jetzt erst das ich... HELLBLONDE HAARE hatte!!! Was? Okay, die Welt steht Kopf. Meine HELLBLONDE Haare ließ ich offen. Ich machte mir kleine goldene Herzstecker in die Ohren und zwei Armreifen um die Pink und Schwarz waren.
Unten im Flur öffnete ich den Schuhschrank wo Tausende Schuhe drin waren. Verschiedene Farben, verschieden Muster, mit Absatz, Flache, Flip Flops, Ballerinas, Chucks, Stiefel, Sandalen, Boots, High Heels, Keilabsatz und viele mehr. Ich entschied mich für die schwarzen Flip Flops und öffnete die Hintertür. Erst jetzt merkte ich das meine Fingernägel schwarz Lackiert waren. Die Terrasse war mit zwei schwach blauen Picknicktischen versehrt, und einer schwach blauen Treppe, der Boden war ebenfalls in der Farbe. Die Treppe führte gerade auf den Pool zu der in der Mitte des Gartens stand. Wenn man die Treppe also runter ging stand rechts auf den Fliesen die um den Pool waren zwei Pinke Liegen. Dazwischen war ein schwarzer Sonnenschirm. Ich ging nach rechts, wo die Garage war. Die Garage war weg, dafür stand dort einfach ein alter Amerikanischer Wagen in schwarz, daneben waren zwei Auto Plätze weg, wahrscheinlich waren Mama und Papa weg, und neben den freien Plätzen eine.. Limousine?! Okay, das war verrückt.
Ich ging wieder rein. Plötzlich klingelte es. Es wäre unhöflich nicht zu öffnen, aber das Haus machte mir so angst, ich wollte gar nicht wissen wer es war.
Durch die Tür konnte man nicht gucken, aber ich öffnete sie. „Hey,...“ peinlich! Ich wusste nicht wer das war.
Es war ein junge, ungefähr in meinem Alter, mit dunklen Augen und braunen Locken Haaren. „Hey Chi.“ Was? Was hatte er da gerade zu mir gesagt? Er lachte kurz auf. „Kann ich reinkommen?“ „Ähm klar... natürlich.“ Ich trat zur Seite und er ging rein. „Ich wollte kommen wegen dem neuen Song. Wir könnten ihn jetzt aufnehmen, wenn du willst?“ „Neuer Song?“ „Ja?! Du weißt doch, du singst Lieder, wir nehmen sie auf, machen sie auf eine CD und verkaufen sie. Das ist der Job einer Sängerin“ „Sängerin?“ „Bist du mit dem falschen Fuß aufgestanden?“ Mir fiel plötzlich etwas ein. Auf der Seite, nach dem Test, der Steckbrief. Mein Name in meiner zweiten Welt lautete Chiara. Und der Spitzname ist Chi. Oh mein Gott, war ich etwa in... meiner zweiten Welt? „Ich meine... ich habe den Text verloren, und noch nicht geübt! Du könntest ihn mir vorsingen“ Was? „Ähm, klar doch“ sagte der Junge verwirrt, er fuhr fort. „Gut. Komm wir gehen ins Tonstudio“ Zusammen gingen wir ins Gästezimmer... oder das Tonstudio. Als er die Tür öffnete kamen wir in den ‘Vorraum’ des ‘Tonstudios’, die Tür war ganz rechts vom Raum, der Raum ging weit nach links. An der rechten Wand hingen Goldene Platten, wie Berühmtheiten sie bekamen an Music Awards oder wo auch immer. Wenn man nach links sah, war da eine Tischreihe vor einem langen Fenster. Auf dem Tisch stand ein gewaltiges Mischpult, dort lagen Kopfhörer und ein Steh Mikrofon. Hinter der Scheibe stand ein Schlagzeug, drei Gitarren, ein Mikrofon, ein Keyboard und ein Verstärker. Rechts neben dem Fenster war eine kleine Tür zu dem Raum mit den Instrumenten. „Gut. Dann komm mal mit in den Aufnahmeraum.“ Ich folgte ihm zu den Instrumenten und sah jetzt erst das an der linken Wand ein kleines Schwarzes Leder Sofa stand. Er deutete darauf und ich setzte mich. Dann nahm er sich eine Gitarre. Er spielte ein paar Töne in C-Dur auf der Holzgitarre, nach einigen Tönen strich er mit dem Plektrum über alle Saiten. Dann fing er auf englisch an zu singen und gleichzeitig spielte er einpaar C-Dur Töne. „Everyday a other shoe, but only one is perfect for me“
Dann spielte er Töne in A-Dur und ein bisschen schneller, als er, passend zu der Gitarrenmelodie, weitersang „The Reporter ask me so much questions like: Which coulour? Which shoe? Is your favourite?And I just tell: It’s the Black and the high one. The Black and the high one.“ Es ging noch lange Zeit weiter und die ganze Zeit beobachtete ich ihn und seine Handbewegung, die Musik mit einem Plektrum zauberte. „Also? Erinnerst du dich wieder?“ „Ja...“ log ich. „Aber du kannst ihn noch nicht aufnehmen?“ fragte er. „Ganz genau.“ „Wieso?“ drängte er mich und ich log weiter „Eigentlich wollte ich noch duschen, du könntest ja... morgen! Wiederkommen.“ ich setzte ein grinsen auf. „Okay.“ lächelte er. Dann ging er. Ich saß da. Ich nahm den Zettel wo der Text draufstand und versuchte dieses Lied zu lernen. Das war echt ein richtig blöder Text. Dachte ich. Ich stellte mir dieses Leben vor, wie es war, doch diese eine Frage kam immer wieder: Wieso ist das so? Und ich kannte nur eine Antwort: Meine zweite Welt. Okay, ich musste mich jetzt mit dem Gedanken abfinden das meine zweite Welt ziemlich... schräg war. Ganz anders als meine Welt. Anscheinend war ich sehr berühmt. Jonas! Den hatte ich schon ganz vergessen. Was bloß mit ihm war? Ob auch er anders war? Ob ich ihn wohl gar nicht kannte in dieser Welt? Denn wenn ich berühmt war, konnte es gut sein das er es nicht war, was bedeuten würde, das wir uns nicht kennen würden.
Ich wollte gerade im Haus herrumgehen, als es plötzlich klingelte. Nicht jetzt! Dachte ich, öffnete aber die Tür.
„Hi süße!“ begrüßte mich ein schlankes Mädchen mit dunkelbraunen Haaren, blauen Augen die mit braunem Lidschatten angemalt worden, die Wimpern schwarz, und einem lächeln, welches von rosa angemalten Lippen umrandet war. Das Mädchen trug ein Pinkes Top mit Rüschen am Auschnitt, und dazu eine kurze Jeans. Dazu trug es weiße Turnschuhe. Sie gab mir zwei Luftküsse, einen auf der linken, und einen auf der rechten Seite. Ich sah gerade bestimmt sehr verwirrt aus, also setzte ich ein grinsen auf. „Hi“ begrüßte ich zurück. „Und, hast du ihn aufgenommen?“ Beinahe hätte ich gefragt ‘Was?’ doch mir viel ein was sie meinte „Nein ich...“ ich was? Ähm. Schnell überlegte ich mir eine Ausrede. „Ich lerne ihn nochmal, damit ich auch den Text ganz sicher kann. Ich nehme in heute Nachmittag
auf.“ „Heute Nachmittag? Na, na, na, na, Nein! Du hast doch wohl nicht etwas dein Date vergessen?“ „Nein...“ DATE?? Mist. Was sollte das? Ein Date? „Gut! Du wirst jetzt nämlich dein Handy nehmen... obwohl nein. Nimm meins“ sie kramte in ihrer Pinken Tasche und, als sie fand wonach sie suchte, holte sie ein schwarzes LG Touch Handy herraus, drückte auf dem kleinem Display und redete dabei, offenbar zu mir „Ich werde jetzt Manny sagen das du den Song morgen aufnimmst“ Dann hielt sie sich das Telefon an ihr Ohr und telefonierte mit ‘Manny’ wahrscheinlich der Junge Mann der vorhin bei mir war, Mitte zwanzig, mit den strahlenden Augen und seinem Musik Talent. Nach ein paar klaren Sätzen und ‘Ja’ oder einem nicken, legte sie ihr Handy wieder zurück in die Tasche und machte den Verschluss zu. Es war wie bei einer Umhänge Tasche, allerdings verlief die Obere Hälfte, die man aufmachen konnte, und die nur durch einen Magnetknöpfchen befestigt war, immer schmaler nach unten wo dieser Knopf war. „Also. Morgen um zwölf nimmst du den Song auf. Ich finde es endscool, das du einen Song über deine schwarzen High Heels singst. Denn die sind der Hammah“ Ich lächelte unsicher. „Klar doch“ antwortete ich schließlich. Aus der Handtasche machte es einen kleinen Piepton und das Mädchen holte das Handy aus ihrer Tasche und drückte auf einen Kopf. Sie hielt das Handy am Kopf und telefonierte „Ja, Lisa hier.“ sie lauschte in den Hörer. „Oh. Alex“ den Namen sprach sie übertrieben lang aus und guckte mich an. Ich zog die Stirn hoch und guckte sie mit großen Augen an. Sie ignorierte es. „Nein. Den nimmt sie morgen auf... Klar! .... Spinnst du? Nein. Du bist so unfair.... Was? Nein das ist doch... okay, ich komme mit. Bis später. Bye“ sie legte das Telefon zurück in die Tasche und guckte mich an. „Was wollte Alex?“ den Namen sprach ich genauso aus, wie sie es zuvor getan hatte. „Er hat mich dazu gebracht heute mitzukommen.“ „Warte. Du meinst du kommst heute Nachmittag mit auf... mein Date?“ ich hoffte das stimmte. „Ganz genau. Er hat mich auch nur überredet weil er gesagt hat er nimmt Paul mit.“ ich starrte sie wie gelähmt an. „Ähm und wieso will er das ihr zwei mitkommt?“ fragte ich stotternd. „Ach. Männer. Naja, ich muss los. Ich hol dich später ab. Ich komme eine Stunde früher wegen deinem Outfit. Dann bis später süße“ wieder diese zwei dussligen Luftküsse. Sie ging. Endlich. Eine kurze Zeit später ging ich im Wohnzimmer auf und ab. „Ein Song über schwarze High Heels.
Eine beste Freundin die eine Stunde früher kommt für mein Outfit. Eine eigene Limousine. Ein Date. Oder ehergesagt ein Doppel Date.“ fasste ich zusammen. „Toller morgen. Da wach ich einfach nur auf und was ist? Schon bin ich in dieser komischen Welt wo alles verrückt und anders ist.“ ich überlegte. Ich wusste nicht was ich noch tun sollte.
Plötzlich sah ich eine Frau um die fünfzig, ich nahm sie war die Putzfrau, die Treppe gehen. Sie kam auf mich zu. „Guten Fräulein Franke. Alles sauber. Bekomme ich jetzt bitte meine zwanzig Euro?“ fragte sie mich. „zwanzig?“ fragte ich ungläubig. „Was? Nein, bitte nicht weniger. Ich brauche es doch.“ „Oh, na,na, nein. Ich meinte sie sollten viel mehr für ihre Arbeit bekommen. Denn so eine große Villa zu säubern ist viel Arbeit. Sie bekommen dreißig.“ Sie sah mich sehr glücklich an „Oh danke, danke, danke.“ bedankte sie sich. „Wissen sie wo mein Portemonnaie ist?“ fragte ich und sie sah mich ein wenig verwirrt an, zeigte dann aber auf den kleinen Glastisch im Wohnzimmer zu dem ich sofort ging und einen zwanzig und einen zehn Euro Schein rausholte und ihr die Scheine gab. Sie steckte es ein und ging.
Jetzt war ich hoffentlich alleine. Doch wo waren Mama und Papa? Ich wollte sie auch nicht anrufen. Ich wollte nicht wissen was mich erwartet. Einerseits wollte ich wissen was mit meinen Freunden und meiner Familie war. Denn wenn ich, anscheinend berühmt war, was waren dann die anderen?
Die bessere Frage war immernoch: Wie sollte ich das herrausbekommen? Ich wusste es nicht. Leider. Ich beschloss, ein bisschen zu durchforschen. Jetzt war einfach nur Schauspielkunst angesagt. Redete ich mir ein, was aber auch stimmte, weil ich nicht so der Super Star Typ war. Aber in dieser Welt war ich es. Also musste es auch so bleiben. Ich wusste zwar nicht wie ich wieder hier wegkommen würde, oder ich das überhaupt irgendwann könnte, aber bis ich keine Lösung habe, sollte ich es niemandem sagen. Das versprach ich mir. Doch was sollte ich jetzt machen? Mir war langweiliger als je zuvor. Ich ging ins Badezimmer von meinem Stock. Ich starrte in den großen Spiegel und betrachtete mein Aussehen „Wieso? Nur weil ich mir einmal etwas wünsche, muss es in Erfüllung gehen? Ich hätte lieber mein anderes, normales, Leben gelebt. Aber nein. Es musste mal etwas aufregendes passieren.“ Solangsam machte ich mir Angst. Ich konnte mich nicht mehr länger sehen, also ging ich schnell in das Tonstudio. Ich ging auf die großen Fenster mitten im Raum zu, nach rechts, auf die Tür zu, hindurch und -Plumps auf das Sofa. Die Beide waren auch auf dem Sofa, am linken Ende. „Was soll ich nur tun? Was hätte ‘Chiara’ jetzt getan, wer ist sie überhaupt?“ diese Frage kam so plötzlich das sich plötzlich viele kleine Fragen dazu stellten, wie ‘War sie sehr berühmt und beliebt?’, ‘Was müsste ich alles tun als berühmtheit?’, ‘Wie lange würde ich es aushalten als Chiara?’ oder ‘Kennt Chiara jemanden, den ich in meiner richtigen Welt auch kenne und mag?’. Ich stand auf und ging in mein Zimmer. Da ich mich gut kannte, ging ich sofort zu dem riesigen Bett, doch ich wollte mich nicht hinlegen, sondern zu dem nachtschrank der da neben stand. Vielleicht und hoffentlich hatte ich in dieser Welt auch tagebuch geführt. In dem Nachttisch waren Fotos, Magazine, CDs, Zettel, Stifte, Spiegel, Make-Up, FotoKameras, Videokameras und... ein Buch! Nur ein Buch? Ein Superstar hatte vielleicht wenig Zeit, aber trotzdem hat doch jeder mehr als ein Buch! Okay, das war jetzt aber auch egal. Ich nahm das Pinke Buch raus und schlug es auf. Ich durchblätterte die Seiten, doch die waren alle leer. Es schien völlig unbenutzt zu sein. Also machte ich mich jetzt auf Büchersuche. Ich durchsuchte das gesamte Haus.
Ich ging durch alle Räume, durchsuchte alle Schränke, alle Regale, guckte unter den Matratzen, unter Tischen, hinter Fernsehgeräten, in Bücherregalen, in Kissenbezügen, in jeder kleinen Spalte, fand jedoch nichts. Und wenn es etwas mit Blättern war, war es ein Modemagazin oder ein anderes Magazin. Am Ende landete ich da wo ich angefangen hatte, in kleinen Arbeitszimmer, das gegenüber der Tür und dem Flur war. Das war immer praktisch gewesen, wenn man nach Hause kam musste man nur geradeaus gehen. Und weil ich nicht wusste wo ich hin sollte, ging ich einfach ins Arbeitszimmer. Das Bücherregal wollte ich mir nochmal angucken. Ich ging durch die Tür in den kleinen, dunklen Raum. Er war voll mit Chiara Bildern. Ausgedruckte Bilder, Zeitungsausschnitte und andere Bilder. Mit verziertem Rahmen, mit Sprüchen auf den Bildern oder nur ein normales Foto das an der Wand hing. Am Schreibtisch, der rechts im Raum stand, war immernoch der braune Schhreibtischstuhl mit dem rotbraunen Kissen dadrauf. Auf dem Schreibtisch stand auf der rechten Seite ein Schreibtisch, davor war ein Notizblock und Stifte in einem Stiftehalter. Links lagen Magazine, Ordner und kleine Hefte. In der Mitte des Schreibtisch stand ein schwarzer PC. Das Mauspet war in einem dunklen blauton. Neben dem Schreibtisch stand auf beiden Seiten ein Bücherregal in dem Ordner, Magazine, Fotos im Rahmen, kleine Hefte, große Hefte und viel mehr drinne standen... alles außer Bücher. In der Mitte des Zimmers war ein Dunkelblauer, runder Teppich. Das Muster bestannt aus Kreisen. Schwarz- Dunkelblau, und immer so weiter, bis in der Mitte nur noch ein dunkelblauer Punkt war. Den gleichen Blauton hatte das Kissen auf dem Stuhl gehabt. Gegenüber der Tür, also gerade aus, waren zwei kleine Fenster, eins links, eins rechts. Auf der linken Seite des Raumes war das große Bücherregal, doch in diesem war alles nur voller CDs, Magazine, Fotos,... wie bei den anderen Regalen. Auch ein paar goldene Pokale standen dort drinnen. Pokale für ‘Beste Sängerin des Jahres’, ‘Beste Songwriterin des Monats’ und mehr. Ich ging wieder zurück zum Schreibtisch und setzte mich erstmal. Mein Blick wanderte zum Telefon. Dahinter war ein kleines Telefonbuch das an der Wand lehnte. Ich öffnete es. Schon allein die erste Seite war voll geschrieben. „Miriam Abt, großer Brunnen 10; Lea Adam, Turm 23; Jeanette Albrecht, Lindener Straße 89“ las ich leise vor. Telefonnummern standen dort auch, allerdings las ich sie beim überfliegen der Seite nur den Namen mit, und meistens noch die Adresse, manchmal bekam ich sogar die E-Mail Adresse mit.
Ich schlug das Buch wieder zu. Die ganzen Namen... wow. Das man so viele Leute kennen kann, obwohl man gerademal achtzehn ist. Schon verrückt. Ich lehnte das Buch wieder an die Wand und stand vom Stuhl auf. Jetzt studierte ich jeden Partikel der Bilder die an den Wänden hangen.
Auf einem war Chiara auf der Bühne, am Mikrofon und grinst in die Kamera. Sie trug ein rotes langes Kleid, und hatte die Haare mit ein paar Spangen, ein bisschen zurück gesteckt. In den Händen hielt sie einen goldenen Pokal den sie hoch hielt. Im Vordergrund waren ein paar klatschende Leute, aber nur verschwommen, wie der Hintergrund.
Anscheinend bei irgendwelchen Awards.
Ich ging zu dem nächsten. Dort war Chiara in einer kurzen Jeans und einem helllilafarbigen Top, unter dem ein schwarzes war. Ihre waren lockig und zu einem Pferdeschwanz gebunden. An den Füßen trug sie FlipFlops. Neben ihr stand ein Junge der ein bisschen größer war als sie. Er trug eine Beage Hose zu einem Weißen T-Shirt auf dem oben rote, blaue, grüne und schwarze Streifen, wie ein Regenbogen, von seiner linken Schulter bis zu seiner rechten Brust gingen. Auch er trug FlipFlops. Er hatte blonde Haare. Die zwei standen am Strand, außer ihnen war niemand da.
Das nächste Foto zeigte, wahrscheinlich, Chiara. Es war dunkel und am Strand. Chiara stand, mit dem Rücken zur Kamera, rechts vom Bild und sie guckte auf das Wasser das blau war. Der Rest war dunkel. Nicht schwarz, aber sehr dunkel. Auf dem nächsten Bild war Chiara in einem schwarz weißen Rock, der unten gerafft war, und das hellblaue T-Shirt hatte sie in den Rockgestopft. Der Rock ging ihr bis unter die Brust. Über dem T-Shirt hatte sie eine kurze schwarze T-Shirt Strickjacke, die aber nur bis zum Rockanfang ging. An den Füßen trug sie schwarze High Heels. Die Haare waren offen. Sie stand, und die rechte Hand hatte sie auf einen Gitarrenkopf einer Pinken Gitarre gelegt. An der rechten Hand trug sie einen silbernen Armreifen und noch ein paar andere. An ihrem rechten Finger einen silbernen Ring.
Ich wollte mir eigentlich das nächste Foto angucken, doch der PC stieß mir zusehr ins Auge. Ich schaltete ihn an und der Bildschirm wurde hell. Es dauerte kurze Zeit. ‘Passwort eingeben’ stand da. Na super! Als würde ich das wissen.
Ich schaltete ihn wieder aus.
Ich drehte den Stuhl ein wenig nach links und starrte in den riesigen Garten mit Pool.
Normalerweise wäre ich sofort reingesprungen, ich liebte es zu schwimmen. Doch ich wusste ich musste etwas anderes erledigen. Und das war herrauszufinden wer Chiara wirklich war.

Um herrauszufinden wer Chiara wirklich war musste ich ein paar wichtige Informationen herrauskriegen. Ich suchte im Haus nach einem Stift und einem kleinen Heft. Ich nahm mir einen Pinken Kugelschreiber der am Ende mit Pinken Federn verziert war, und Am restlichen Stift war pinker Stoff.
Ein Heft fand ich auch. Es war klein, ungefähr so groß wie eine Postkarte und es war Pink. Dann war es noch mit den schwarzen Buchstaben mit Kringeln. Ein C und ein F. Die zwei Buchstaben Glitzerten. Ich öffnete das leere Heft.
Dann schrieb ich auf die erste Seite:
Mia - Chiara.
Auf die zweite Seite machte ich einen kleinen ‘Steckbrief’.
Name: Chiara Franke
Geburtstag: ?
Beruf: Sängerin

Notizen:
Chiara ist sehr beliebt und berühmt. Sie mag Pink und Schwarz. Chiara Franke ist reich.
Ich klappte das Buch zu und ging wieder in ihr Zimmer.
Am Kleiderschrank angekommen, öffnete ich zuerst die Tür ganz links. Dort hingen sehr viele Kleider. Lange, Knielange, Kurze, mit Trägern, ohne Träger, Bunt, Schlicht und noch viele mehr. Das es so verschiedene Kleider überhaupt gab.
Ich schloss die Tür wieder, und öffnete die Mittlere. Dort waren Hosen drin. Lange, kurze, Schwarze, Helle, Pinke, Karierte, Dicke, Dünne und mehr, wie bei den Kleidern. Auch diese Tür schloss ich. Jetzt kam die rechte Tür. Dort waren, wie schon zu vermuten, Oberteile. Kaputzen Pullis, Pullover in dunkel, Helle Pullover, mit Muster, ohne, mit Bändern, ohne, Mit Taschen oder ohne. Blaue, Schwarze, Pinke. So viele. Dann waren da noch T-Shirts und Tops. Wieder sehr unterschiedliche. Ich bückte mich ein wenig, um die untere Schublade zu öffnen. Da die Kosmetik Sachen auf dem Tisch lagen, wusste ich nicht was es war. Es waren Mützen, Gürtel, Handschuhe ohne Finger, Handschuhe und andere Accessoires. Ich schob die Schublade wieder zurück.
Das war echt ziemlich viel. Ich hörte das Handy klingeln. Es lag noch unten, also lief ich schnell runter. „Uhm, ja?“ „Hi, ich bin’s, Melanie. Ich rufe an, wegen dem neuen Song..“ „Alles geklärt! Er wird bald aufgenommen.“ „Gut. Ich hörte sie müssen ihn noch proben? Dann mal los, ich will nicht das ein Lied auf die CD kommt, dass nicht perfekt sitzt. Das ist so, als würdest du mit einem Kleid das dir zu groß ist auf dem roten Teppich stehen würdest, aber das weißt du ja!“ „Ja, sicher.“ sagte ich und legte auf.
Na super, diese Welt war echt nichts für mich. Mir wurde gerade erst klar, was hier eigentlich los war: Ich war sozusagen gefangen in einer Art ‘Paralell Universum’, meiner zweiten Welt. Und wahrscheinlich war die echte Chiara jetzt ich, Mia. Oh schreck! Ein Superstar als ich.. ich meine, sie ist ja anscheinend reich und total berühmt, ein echtes Amerikanisches ‘Pinky Girly’. Ich hoffe, dass sie, wie ich, versucht so zu tun, als wäre sie ich. Vielleicht fragte auch sie sich gerade das, was ich mich so fragte.

Der Vormittag war schrecklich. Dieses brünette mit Namen Lisa kam um irgendeine Uhrzeit, ich war echt alle, mit dem Recherchieren über ‘Chiara’. So langsam nervte es mich, und ich wusste nichteinmal wielange ich sie sein würde. Vielleicht sogar mein ganzes Leben? Jedenfalls musste ich so gut wie die Hälfte von Chiaras Anziehsachen anprobieren. Und das waren ziemlich viele, glitzernde oder funkelnde, Kleider oder auch Hotpants mit Tops und viele Ketten, Armbänder und so weiter. Am ende hatte ich ein Schwarzes kurzes Kleid mit weißen Punkten, und einem Pinken Gürtel an. Dazu trug ich schwarze High Heels, um mein linkes Handgelenk hingen vier Ringe mit den Farben Pink, Schwarz, Blau und Weiß. Dann gab es da noch ein weißes Perlen Armband, und eine lange Kette an der ein silberner Schlüssel, ein schwarzes Mikrofon, eine Pinke Gitarre und eine Blaue Kugel dran befestigt waren. Zu großen Goldenen Ohrringen hatte mich Lisa auch geraten. Die Haare hatte ich allerdings offen. Zu der Handtasche: Sie war pink, was auch nicht anders zu Denken war, und klein mit einer Art Federfell.
Ich kam mir vor wie so eine richtige Tussi. Aber so sind anscheinend beliebte Mädchen. Oder berühmte!
Ich dachte sie übertreibt mit dem eine Stunde früher kommen, aber wir haben echt fünfundfünzig Minuten dafür gebraucht.
Zusammen gingen wir raus, natürlich versuchte ich so normal wie möglich auszusehen, was nicht sehr schwierig war, aber auch nicht sehr leicht. Ich war überrascht, das auf einmal die Limousine vorgefahren kam und anscheinend war es ganz natürlich mit einer Limousine zu einem Date zu fahren.
Wow! Staunte ich innerlich, als ich die Einrichtung erblickte. Und ich dachte die Fernsehfilme übertreiben mit ihren Limousinen Einrichtungen. Schwarze Ledersitze, Pinke Fernsehgeräte, ein Minikühlschrank. Das sah sehr schick aus und konnte einen nur zum Staunen bringen. Ich setzte einen mich. Der Fußboden war weich. Super weich und total gemütlich.
Ich merkte gar nicht das der Wagen schon losfuhr, ich bemerkte es erst, als ich nach draußen guckte. Der etwas dunkel blaue Himmel war mit ein paar an uns vorbei-ziehenden Wolken, die leicht rosa umrandet waren. In ein paar Häusern flackerte das Licht auf, die Straßenlaternen leuchteten auch schon ein bisschen. Wir fuhren auf einer geraden Straße, an der Boutiquen, Coffee Shops und viele andere Geschäfte angebaut waren. Plötzlich wurde mir nicht mehr danach die ganze Zeit auf die befahrene Straße zu gucken, also guckte ich mich wieder im Wagen um. Erst jetzt bemerkte ich diesen schönen Geruch. Wie duftende Rosen gemischt mit Tulpen. Es roch wirklich zauberhaft.
Nach einer kurzen Weile bot mir Lisa ein Pfefferminz an. Ich nahm herzlich an. Es schmeckte so frisch und so Pfeffer-minzig, wie ich es noch nie erlebt hatte.
Jedenfalls wollte ich ersteinmal wissen, wieviel Zeit ich schon in diesem Wagen sitze. Meine Uhr zeigte mir das wir seit zwei Minuten unterwegst waren. Ich wunderte mich sehr, weil es mir wie eine ewig langgestreckte Wolke vorkam, die an uns herangezogen war. Ich fragte Lisa, welche als Antwort „Drei Minuten“ gab. Gut, also noch drei Minuten sitzen.
„Ich schalte mal den Fernseher an.“ Lisa schaltete das Pinke etwas an und eine Musik Sendung war auf dem Bildschirm am laufen. „Und das beste Musikvideo des Monats geht an... Chiara Franke mit Pink Dream!“ sprach der Moderator und das Publikum jubelte laut auf. Wobei, nur das Publikum? Nein, auch meine sogenannte Freundin Lisa. „Also Cousinchen. Endlich, das ist das sechste mal dieses Jahr dass eins deiner Musikvideos auf Platz eins sind. Endscool.“
Warte, das hat jetzt jeder gehört oder? Cousine?! Was? Und sechs? Das sind ja alle Monate die dieses Jahr schon waren, außer eins. Wow, ich war ja verdammt gut. Oder vielmehr Chiara. „Ja, genau. Und das Musikvideo für den neuen Song werden wieder alle lieben!“ behauptete ich, obwohl ich wusste das es lächerlich war. „Ganz genau.“ stimme sie mir zu. Ich guckte mich kurz um und fand einen Schrank den ich sofort öffnete. Eine kleine Pinke Tasche landete auf meinen Schoß und ich holte das Notebook raus. Vorhin als ich mich so umgeguckt hatte, hatte ich auch die Schränke durchforscht um alles kennenzulernen. Und da hatte ich es auch schon gefunden.
Zu meinem Glück musste ich kein Passwort eingeben und öffnete auch sofort das Internet. „Was machst du da?“ fragte Lisa, meine sogenannte Cousine mich neugierig. „Ich habe von einer Seite gehört, die soll ganz gut sein und ich dachte mir, wieso sollte sich ein Superstar nicht einmal im Internet anmelden?“ Das reichte ihr auch schon und sie guckte nicht mehr, auf welche Seite ich ging. Benutzername oder Passwort falsch. Mist! Anscheinend gibt es mich in dieser Welt wirklich nicht. Ich hatte eigentlich vorgehabt dieses Mädchen anzuschreiben um sie zu fragen, wie man wieder in seine alte Welt kann. Aber da ich hier nicht angemeldet bin, zumindest nicht in dieser Welt, konnte ich sie auch nicht fragen.
„Oh und weißt du was mir XOXO geschrieben hat?“ ich verneinte. „Sie bringen dich auf das Cover und machen ein fettes Interview mit dir“ sie kreischte leicht auf. „Wow, wie hama.“ meinte ich im Chiara Style, wie ich es nannte.
Ich wollte mich gerade fragen was XOXO ist, da drückte mir Lisa eine dicke Zeitschrift in die Hand. XOXO stand groß oben drauf in Pinken glitzernden Buchstaben. Dann war ein Bild von Lisa abgebildet umrandet mit kleinen Bildern von anderen Berühmtheiten die ich nicht kannte, und einem jeweiligen Titel. „Du bist auf dem Cover?“ fragte ich ein wenig irritiert. „Ja, weil sie etwas über die Cousine Schrägstrich Beste Freundin von dem beliebtesten Superstar Chiara erfahren wollten. Es war super. Seite acht“ fügte sie noch mit einer etwas höheren Stimme hinzu.
Ich schlug also die Seite auf. Im Hintergrund der Doppelseite war ein Bild mit Lisa in einem gelben Kleid und schwarzem Jäckchen, und neben ihr eine Frau die ich nicht kannte, wahrscheinlich aber die Interviewerin war, auf dessen Kopf sich lauter kurzer brauner Haare kringelten. „Guck dir nicht das Bild an, Lies!“ wieder tat ich was sie anforderte. „Lisa Franke, die Cousine des Weltberühmten Superstar hat sich Zeit genommen, ein Interview mit uns zu führen. ‘Also Lisa, wie ist es immoment bei dir und deiner Cousine?’ ‘Bei Chi und mir ist alles super. Wir machen eigentlich alles zusammen, außer zum Beispiel Song Aufnahmen. Aber für die Aufnahmen helfe ich ihr meistens sich einzusingen. Oder ich rate ihr was sie mal für einen Song singen soll, weil im Internet auch immer in vielen Blogs so etwas steht wie Ich wünschte Chiara würde ein Song über ihre Freizeit schreiben, oder sowas. Dann gucke ich ob es dazu Kommentare gibt, und wenn ja, Notiere ich mir die Idee, damit ich weiß welche Richtung ihre Fans mögen.
Aber das mache ich nur manchmal. Eigentlich bin ich ihre ganz normaler Cousine Schrägstrich Beste Freundin. Ich gehe mit ihr Shoppen, Telefoniere mit ihr, suche für sie süßen Jungs aus’ lacht Chiaras Cousine. ‘Und wie steht es umgekehrt?’ ‘Umgekehrt ist es genauso. Wenn ich ein Problem habe, oder Traurig bin, unternimmt sie etwas mit mir, wie zum Beispiel einen Film gucken der mich auf andere Gedanken bringt. Danach würde sie mit mir in ein Restaurant fahren und etwas leckeres essen. Sie verbringt also den ganzen Tag mit mir und fragt mich nicht einmal wie es mir geht. Das ist super. Allerdings merkt sie auch, dass wenn es mir nicht nur schlecht geht, sondern ich schon halb zerstört bin, redet sie mit mir darüber. Das tut immer gut.’ Der Superstar ist also wie ein normaler Mensch. So hört es sich an. Wir fragten Lisa ob sie wirklich so normal ist, immerhin ist Chiara ein Superstar, da kann sie ja nicht total normal sein.’ ‘Ja klar, sie ist berühmt und nimmt das Geschäft ernst. Sie ist manchmal normal, und manchmal total crazy.’ Okay, das war’s erstmal. Im nächsten Heft wird es ein Interview mit dem Superstar geben. Bis zum nächste mal, XOXO’“ Ich klappte das Heft zu und gab es meiner sogenannten Cousine Schrägstrich bester Freundin zurück. „Wow, das ist echt super von dir“ „Ich weiß, und im nächsten Heft, also bei deinem Interview, wirst du noch beliebter“ Ich nickte und guckte wieder aus dem Fenster. Der Wagen wurde langsamer und bog auf einen großen Parkplatz ein. Mir wurde die Tür geöffnet. „Wir sind da, Ma Ladys.“


Kapitel 3 - Jungs á la Lisa

Lisa und ich traten durch die große Doppeltür. Sie war rot. Sie sah weich aus. „Sie gehören sicher zu den zwei Herren dort? Dann kommt mal mit.“ begrüßte uns ein Kellner der uns unsere Jacken abnahm. Zusammen gingen wir zu dem Tisch. „Hey Ladys... ihr seht... gut aus“ staunten die zwei Jungs. Ich setzte mich gegenüber dem mit den braunen Haaren. Er erinnerte mich an Jonas. Echt süß.
Die Bedienung kam und wir bestellten.
Nach einer Weile, als die Bedienung zurück kam, fingen wir an zu essen. Lisa hatte eine Cola und Spagetti zusammen mit Paul bestellt, Alex hatte sich ebenfalls eine Cola bestellt, und als Speise Hühnchen mit Reis. Auch ich bestellte eine Cola, aber als Speise wählte ich die Ente. Die Ente kann man mit Hähnchen Schenkeln vergleichen. Sie schmecken ähnlich, allerdings haben sie auch viele Unterschiede.
Als das essen kam, Lisa und Paul wie im Film die Spagetti aßen, Alex sein Hühnchen mit Reis verspeiste und ich meine Ente aß, redeten die anderen total viel. Über mich. Ich fand es schrecklich wenn jemand so viel über mich sprach.
Irgendwann verschwamm aber alles, ihre Stimme, der Raum. Ich starrte irgendwo hin, bis mich Lisa aus den Gedanken riss. „Chiara?“ zum Glück klang sie nicht so, als würde sie schon lange was von mir wollen. „Hm, ja?“ fragte ich. „Kann ich dich mal... unter vier Augen.. sprechen?“ fragte sie ernst. Ohne auch nur eine Antwort zu erwarten zog sie mich über den weichen schönen roten Teppich bis auf die kleine rot-braune Brücke. „Was ist los, Lisa?“ „Ach, komm schon. Wieso sagst du nichts? Geht’s dir etwa nicht gut? Oder magst du Alex vielleicht nicht? Dann fahren wir schnell nach Hause!“ „Nein, nein. Er ist nett, aber ich war in Gedanken. Ich dachte über die Songs nach. Ich möchte einen neuen schreiben, allerdings fehlt mir guter Text.“ „Achso, aber jetzt Denkst du nicht mehr an einen Song, sondern an ein Date. Denn wenn die Presse herrausbekommt das du plötzlich eine Still-Daterin bist, hast du ein Problem. Und jetzt komm“ Ich gehorchte ihr, und aufeinmal sprudelte ich schon halbwegs über mit Sätzen. Wenn ich einen Witz erzählte lachten sie, wenn ich um etwas bat, taten sie es, wenn ich etwas erzählte unterbrachen sie mich nicht. Ich fühlte mich wie die Queen Englands, nur mächtiger. Wenn das überhaupt möglich war. Allerdings fühlte es sich komisch an. Es fühlte sich falsch an, wenn man so sehr über die anderen, über seine Freunde herrschen kann.
Wieder einmal ein Beweis dafür, dass ich einfach nicht in diese Welt gehörte! Gott, war das schwierig.
Irgendwann fuhren Paul und Lisa vor, also waren Alex und ich alleine. Es fühlte sich wie im Freibad mit den anderen an, aber ich spreche hier gerade von meinen richtigen Freunden, in meiner richtigen Welt. Das hier war jedenfalls nicht meine richtige Welt. Auch wenn ich berühmt war, was ich schon immer sein wollte, ich war Sängerin, ich liebte Musik. Das war ich, aber der Rest.. Das war und bin nicht ich.
Aber ich hatte Glück das er nicht so ein Freak war, sondern ein netter Typ, einfach wie Alex. „Also, du bist echt witzig.“
„Oh, nein, das ist ja schrecklich“ erwiderte ich und er fing an zu lachen. „Das war kein Witz, ich finde es.... bitte sag das niemandem, dass soll echt niemand erfahren, okay?“ er nickte. „Also, ich will immoment nicht das immer alle über meine Witze lachen, oder sagen wie gut ich aussehe. Ich will das die Leute ehrlich zu mir sind, und mich nicht nur wegen der Berühmtheit mögen, sondern, dass sie mich mögen, weil sie mich mögen“ wieder nickte er, und ich dachte nur mal wieder wie dumm ich war. „Ja, das verstehe ich. Eine Auszeit also? Klingt doch g...“ „Nein, ich will keine auszeit, oder Pause ich meine nur, dass vorallem meine Freunde ehrlich zu mir sind“ Was? Das hätte also Chiara auf einem Date gesagt, weil alle, wie wahrscheinlich immer, über ihre Witze lachen und sie halbwegs verehren.
Ich muss das jetztmal sagen: Ich Denke Chiara ist total verwöhnt, reich und eingebildet. Aber was soll man machen? Ich hatte ehrlich gesagt einen Plan, und der lautete einfach in die Rolle der Chiara Franke zu sein und zu spielen.
Zurück zum ‘Date’. „Dann will ich mal ehrlich sein: Du bist wirklich nett, genauso hübsch wie auf den Fotos, ehrlich, witzig, und du hast echt viel Talent“ wow. Er war ehrlich und wow!

Doch alles hatte ein Ende, auch diese Verabredung.
Mit der Limousine, in der meine sogenannte Cousine schon neugierig auf mich wartete.
„Und?“ das Wort zog sie ziemlich lang. „Gut“ ich zog das Wort genausolang wie sie es zuvor getan hatte, und fuhr schließlich fort „Und bei dir?“ „Super, Paul wartet auf Alex in seinem Wagen. Das Date wurde echt gut, es war zwar erst einwenig still, aber du hast ja doch noch was gesagt“ lächelte meine sogenannte Cousine mich an. „Ja, ich weiß, der falsche Gedanke am falschen Ort, doch irgendwann habe ich ja doch angefangen zu reden“ lächelte ich zurück.
„Gut, genug geplaudert“ setzte Lisa an und rief Dann etwas nach vorne zum Chauffeur „Du kannst jetzt los fahren, Daniel“ kaum waren die Worte in die Welt gesprochen schon rollte der Wagen immer schneller los.
Wenigstens war ich jetzt wieder bei Lisa und nicht bei Jungs, die ich nicht kenne.
Die Rückfahrt war genauso wie die Hinfahrt, nur das ich die Gebäude und die Umgebung schon kannte.

Auch Lisa verabschiedete sich, als die Limousine vor meinem Haus hielt. Drinnen war wieder diese Stille, die ich noch nie vermisst hatte. Und es war dunkel.
Es kam mir kühl vor. Ich schlenderte hoch in ‘mein’ Zimmer.
Ich schlüpfte in den kuschligen Schlafanzug und krabbelte unter die Decke. Schnell schlief ich ein.

Es war hell. Die Sonne strahlte durch das Fenster und erhellte den ganzen Raum. Wie spät war es? Ich war einen flüchtigen Blick auf den Wecker. Es war tatsächlich schon Zwölf Uhr!
Ich ging runter, an den gedeckten Esstisch.
Beim essen fiel mir etwas ein. Ich hatte einen komischen Traum gehabt. Nur das ich mich an wenig erinnern konnte.
Es war irgendwas mit einem singendem Affen in roten Kleid und statt Mikrofon, eine Banane in der Hand.
Und viele lachende Gesichter, und schnelle Kritik.
Und ich glaube das ich der Affe war...
Wie schrecklich!
Der Song! Fiel es mir plötzlich ein. Oh man, den hatte ich ganz vergessen -auch wenn ich erst seit ungefähr fünf Minuten auf war- ich hatte ihn mir zwischendurch durchgelesen, studiert und versucht ihn auswendig zulernen. Ich war so froh darüber, dass ich mir Sachen einfach merken konnte, weil ich sonst ein Problem hätte.
Augen zu und durch! Das hätte Mama gesagt, wie die meisten Menschen eben. Wobei ich die Augen offen halten musste und noch dazu singen. Ich hoffte nur, dass ich alles annähernd richtig machen würde, damit er nicht Profi Gefasel faseln müsste. Es sollte auf gar keinen Fall so sein, dass irgendjemanden das hier merken sollte.
Es klingelte. Ich musste mich auf alles gefasst machen!


Ich war so überrascht! Die Aufnahme war super, was für ein Glück Chiaras Talent zu haben. Nachdem der Song aufgenommen wurde, ‘Johne’, wie er sich nannte, war überwältigt, und ich viel lockerer, als bei unserem ‘ersten Treffen’.
Obwohl am Anfang mein Herz wie verrückt gerast ist, sagte er nichts, weil man anscheinend nichts gemerkt hatte. Als er schließlich weg war, machte ich mich frisch und setzte mich auf mein Bett, mit dem Laptop, nebenbei guckte ich ein bisschen Fernseh.
Die Zeit verging so... langsam.
Im Fernseher liefen nur Wiederholungen, Tagebuch wollte ich jetzt nicht schreiben, eigentlich wollte ich jetzt gar nichts machen! Ich wollte diese Villa nicht weiter Besichtigen, nicht Dinge tun die ich auch in meinem Richtigen Leben tun kann! Ich hatte keine Ideen, und in die Stadt wollte ich nicht wieder, und auch nicht alleine! Ich beschloss, Lisa anzurufen, da sie ja scheinbar Chiara’s allerbeste Freundin war. Und dann wirkte es vermutlich echter, denn solche Hollywood Freundinnen teilten sich doch alles, und wenn sie sich nicht sahen, telefonierten sie! Jedenfalls kommt das immer so rüber. Kurz entschlossen rief ich sie an „Hey Chi“ begrüßte sie mich mit ihrer Blondinen-Stimme. „Hast du schon das neuste gehört? Dieser Laden in den wir unbedingt wollten, sobald er Eröffnet wird, macht nur für dich morgen auf! Ist das nicht toll?“ Okay, ich weiß, klingt cool und Chiara würde ja sagen, das weiß ich! Aber mir ist das echt egal, also antwortete ich: „Ja, eigentlich schon, aber nein. Morgen mal nicht shoppen. Du kennst meinen Termin Kalender, der ist proppenvoll mit Terminen!“ „Hm, ja, da hast du Recht“ ihre Stimme war leicht geknickt, sie war geknickt! Egal. Mir ist jetzt erst aufgefallen, das sie eine ziemliche Piepse Stimme hat, aber auch das haben diese Blonden Barbies in den Filmen. „Rufst du bei dem Laden an?“ fragte ich sie, denn wenn der Laden nur für mich öffnete, sollten sie besser wissen, dass ich doch nicht kommen würde. „Klar, mach ich, ich liebe dich!“ sie schmatzte einen Kuss ins Telefon und legte auf. Puh, war mir langweilig.
Das Gespräch am Telefon hätte ich mir auf jeden Fall sparen können, denn das hat nur zwei Minuten in Anspruch genommen. Ich war alle! Ich wollte nichts machen, auch wenn man so vieles in einer Riesen großen Villa machen konnte, ich wollte nichts herrausfinden, naja, außer vielleicht wie man hier wieder weg kommt! Solangsam werde ich sauer, ich will doch nur wissen, wie ich wieder zurück komme, und sonst nichts! Ich habe keine Lust die Berühmte von nebenan zu spielen, ich wollte einfach mein Leben wieder haben.
Wie jede Sekunde in diesem Leben, fragte ich mich wie ich wieder zurückkommen würde, zurück zum Pool, zurück zu meiner Cousine und.. meine Cousine! Oh schreck, die ärmste! Wenn ich Chiara war, war Chiara wohl ich, Mia. Und ich weiß nicht was schlimmer ist, ein nettes schüchternes Mädchen das die Berühmte Zicke spielen soll, oder die Berühmte Zicke die ein nettes schüchternes Mädchen spielen soll. Wie dem auch sei, ich hoffe dass das niemand herrausfindet und das wir beide schnell wieder in unsere richtigen Welten kommen können! Und ich würde alles versuchen zurück zu kommen. Das heißt, ich musste wieder an alles denken, bevor ich hier gelandet bin. Ich legte mich kurz entschlossen auf die Couch, schloss meine Augen, und versuchte mich an den Abend davor zu erinnern. Aber es klappte nicht. Das einzige an das ich mich erinnerte, waren kurze Momente im Freibad und ich erinnerte mich noch super an die verzweifelte Stimme meiner Cousine.


Als ich Hunger verspürte, ging ich in die riesige Küche und machte mir Crêpes. Ich wollte gerade in einen leckeren Crêpes beisen, als die nervige Haustür klingelte.
Mit einem Brummen ging ich genervt zur Tür und öffnete, wobei ich erstmal nur auf seine Schuhe starrte. „Was willst du?“ fragte ich und guckte ihm in die Augen.
„Ich versteh nicht ganz...“ „Ja... sorry, ist ein anstrengender Tag“ „Okay, gut“ „Komm doch rein!“ bat ich ihn. „Ähm... ich hab Crêpes gemacht, magst du einen probieren?“ „Klar! Ich liebe Crêpes!“ lächelte er. Zusammen aßen wir dann Crêpes mit Ahornsirup. Es war super. Wir redeten und verstanden uns die ganze Zeit.
Der Abend verging mit einer verbrannten Popcorn-Schlacht, Filmen und einem lustigen Karaoke-“Wettstreit“ „Du bist echt gut!“ lobte er mich. „Danke, du aber auch!“ „Naja, irgendwie kein Wunder, das du singen kannst“ lachte er, und ich lächelte ihn nur an. Er lächelte ebenfalls, drehte sich dann um und sah den Pool. Mit einem herrausfordernden Blick guckte er dann wieder zu mir, und erklärte „Na komm, wer zu erst im Pool ist!“ „Neeeein! Das ist doch doof...“ meinte ich, schubste ihn leicht zurück auf das Sofa und rannte super schnell durch die Terassentür, doch er war ziemlich schnell wieder bei mir, und erreichte mich kurz vor dem Pool. Und dann geschah es: Er schubste mich in Pool und flog voll hinterher. Ich bekam einen Lachanfall. „Okay, aber du hast das nicht richtig durchdacht, denn ich war erste“ ich streckte ihm die Zunge raus. „Oh man! Aber ich würde sagen das der Gewinner, dem Verlierer ein Essen spendiert“ „Ahja?“ ich machte eine überraschte Miene „Gut zu wissen! Aber ich würde sagen, dass der Gewinner dem Verlierer Sprint Stunden erteilt, damit der Verlierer den Gewinner beim nächsten mal schlägt, und dann können wir das mit dem Essen machen, okay?“ „Schlaues Mädchen! Aber ich bin voll und ganz dagegen!“ „Wirklich? Aber ich bin satt“ stellte ich fest woraufhin er anfing zu lachen. „Fresspaket“ dann streckte er mir die Zunge raus. Das war mies, im lustigen Sinne. „So ist also die wahre Chiara Franke“ Lachte er. „Ähm, ja“ sagte ich, als ich etwas rot wurde, weil so wie ich das verstanden hatte, war sie mehr eine Zicke, und so verhielt ich mich nicht! „Keine Sorge, ich sag schon niemandem wie du wirklich bist“ ich lächelte bloß und sagte nichts, bevor mir noch irgendwas raus rutschte, das er nicht wissen sollte! Aber er stellte mir zum Glück keine Fragen mehr, statt dessen schlug er etwas vor „Du hast nicht zufälliger Weise, einen Kicker?“ „Doch schon, oben, komm mit!“ ich wusste das noch, von meiner Besichtigungtour, da stand schon ein Flipper in diesen einem Zimmer. Ich wusste nicht genau welches. Doch wir fanden es sofort, und er merkte nicht das ich nicht wirklich wusste wo der Kicker war!
Im Zimmer angekommen entschied er „Ich nehme das Schwarze Team, und du das Pinke, okay?“ „Okay.“ ich nickte. Als er die große Stereoanlage sah, drückte er auf >on< und >Play<. Musik von Ariel Moore kam aus den riesigen Boxen, die im Zimmer standen. Endlich erkannte ich es! Es war das, in meiner richtigen Welt, Zimmer von meinem Bruder.
„Okay, was soll eigentlich mit dem Verlierer passieren?“
fragte ich. „Wie wäre es mit einem peinlichen Bild?“ schlug er vor. „Peinliches Bild?“ „Ja! Der Verlierer macht ein peinliches Bild, und stellt es zu TwitPic!“ „Hm! Okay“
grinste ich.
Schon nach fünf Minuten stand es 18:17 für mich. „Du bist gut!“ musterte er mich. „Du aber auch, nur nicht ganz so gut wie ich“ scherzte ich. Dann hebte ich meinen rechten Zeigefinger, um zu demonstrieren, dass er auf die Musik hören soll, denn gerade sangen die drei Sängerinnen, der Band >Clique-Girlz<, ihr eines Lied „She’s a girl who rules the world!“ „Ja klar, das ist frei erfunden“ scherzte diesmal errum. „Komisch, denn ich bin besser als du im Kickern, also stimmt es doch“ argumentierte ich. Darauf wusste er nichts mehr und verzog nur das Gesicht.
Nach weiteren dreißig Minuten stand es dann 40:33, immernoch für mich. „Okay, spielen wir noch zehn Minuten?“ „Ja, aber glaub ja nicht, dass du noch ‘ne Chance zu gewinnen hast“
Und tatsächlich! Das Spiel endete 59:38. „Ich muss sagen, peinliches Bild“ grinste ich.

Nach fünfzehn Minuten konnte es dann auch losgehen, mit der Strafe! Er saß nun auf einem Weinroten Schreibtischstuhl, vor einem langen Tresen mit riesiegem Wandspiegel.
Natürlich drehte ich ihn so, das er mit dem Rücken zum Spiegel saß. Dann ging es auch los! Ich nahm den kräftigsten Rouge den ich fand, und pinselte ihn auf seine Wangen. Plötzlich hatte er total Pinke Wangen, bei dem Anblick musste ich jetzt schon kichern. „Du bringst mich um“
vermutete er „Nein, keine Sorge, was hätte ich denn davon“
Antwortete ich lächelnd.
Nach zwanzig Minuten hatte er dann also Pinke Wangen, Rote Lippen, Blauen Lidschatten, klipp Ohrringe und eine Strohblonde Locken Perrücke! Ich suchte schnell das iPhone aus der Tasche und knipste viele Fotos. Wärend ich sie dann per Handy zu Twitter, Facebook und einigen anderen Websites , so wie auf Chiara’s Blog, der in ihrem Handy eingespeichert ist, stellte ich die Fotos hoch und musste tierisch kichern und lachen „Okay, und jetzt raus mit der Sprache, wie sehe ich aus?“ er guckte mich böse an, allerdings musste ich davon noch mehr lachen. „Du siehst bescheuert aus!“ lachte ich, und als er sich dann im Spiegel betrachtete musste auch er lachen „Wow, ich sehe doch echt... heiß aus!“ sagte er, wärend er sein Spiegelbild musterte. „Du bist echt verrückt“ stellte ich fest.

Alex blieb noch eine Weile, eine lange Weile, in der wir viele Kommentare zu den Bildern bekamen!
Kurz bevor er sich die Schminke runtermachen wollte, bat ich ihn noch kurz zu warten, dann nahm ich eine Videokamera die mir kurz vorher ins Auge gefallen war und wir drehten ein kleines Video das wir ins Internet stellten, damit alle nochmal Alex’ hübschen neuen Look bewundern konnten.
Auch das Video bekam Millionen von Kommentaren!
„Wow, du bist echt fies! Du bist der Mensch, der mich am meisten geärgert hat“ meinte er worauf ich nur wieder lachen musste. „Ja! Und du bist der nervigste Mensch der mich je zum lachen gebracht hat.“
„Ach und Chiara?“ „Ja?“ „Johne meinte der Song klingt Tausend Mal besser als die anderen Songs, weil du so ‘anders’ bist“ „Anders?“ ich hielt inne. „Ja, er hat immoment wieder eine seiner Phasen, keine Sorge, nur er ist ‘anders’“
„Oh.“ antwortete ich nur, still in mir total erleichtert.
Wir bestellten noch schnell eine Pizza und machten ein Wettessen, er gewann! Musste er auch mal, nach meinen vielen Siegen heute. Eigentlich wollten wir noch einen Film gucken oder so, doch es war schon ziemlich spät, also ging er.
Bevor ich alles ausschaltete guckte ich nochmal bei den Kommentaren. Die Leute liebten ihn förmlich!
Aber so viel Spaß wie wir hatten, hatten die nicht, auch wenn sie die Fotos und das Video gesehen haben.

Blöderweise war ein großer Teil der Villa ziemlich unordentlich, und ich wollte nicht dass die Putzfrauen das alles sauber machen, deshalb nahm ich Besen und meine Hände und räumte die Schminke zurück ins Bad und fegte und räumte alles zurück.
Danach ging ich ins Studio um mir die Aufnahme anzuhören. Es klang wirklich gut!
Es gefiel mir hier, wenn ich im großen und ganzen mal drüber nachdenke, aber... ich vermisse meine richtigen Freunde und mein richtiges Leben, schon von Anfang an.
Das einzige was mir Mut machte, mir das Gefühl zugeben das ich hier hingehöre, war die Tatsache dass das mein Leben ist!
Nur, in einer anderen Welt!
Ich machte mir eigentlich immer mehr Gedanken, und auch wenn es mir hier noch so gut gefiel, mir war klar das ich so schnell wie möglich herrausfinden musste, was ich tun muss um zurück zukommen, schließlich bin ich so anders als Chiara und so wie ich denke ist sie eher eine Zicke, und alle die heute was mit mir gemacht haben hatten jeden Beweis das ich keine Zicke bin!
Aber ich konnte auch nicht die Zicke spielen, ich bin nicht so, ich bin nett und... nicht zickig!
Vielleicht würde das alles mal für ein riesen Chaos sorgen!
Wie das wohl in meiner richtigen Welt ist? Ich meine, wenn ich eine berühmte Zicke nett mache, was ja wohl jeder toll findet, meiner Meinung nach, wie ist es denn dann wenn eine Zicke einen netten Menschen zur Zicke macht?
Das wird noch total in die Hose gehen.
Vorallem wie sollte ich das jemandem erzählen?
So viele Fragen, so viele Probleme!
Auch wenn ich keine Lust hatte, ich schrieb es in das kleine Buch was auf dem Nachttisch lag.
‘Hey Chiara!
Wenn du das alles liest, bist du sicher wieder du, und ich sicher wieder ich. Wie konnte das alles bloß passieren? Ich bin du und du bist ich. Berühmtheit und normales Dorfmädchen. Wieso? Ich hoffe wir beide kommen bald wieder in unsere eigene, richtige Welt! Ich tue echt alles dafür das hier nichts anders wird als es ist. Tut mir außerdem leid, denn ich versuche zwar das alles ganz normal hier ist, aber ich werde nicht die Zicke spielen, dass kann und will ich einfach nicht, ich hoffe hier bricht nicht das Chaos aus. Liebe Grüße und Viel Glück in meiner kleinen normalen Welt, Mia’
Somit schloss ich das Buch und legte es zurück. Eigentlich ist es nicht so schlimm, hier zu sein!, dachte ich und verschwand im Bad. Dieser blonde Anblick, schrecklich! Aber daran müsste ich mich gewöhnen, leider. Ich versuchte das beste draus zumachen, da mir wie schon öfters erwähnt, nichts besseres oder anderes übrig blieb. Nichts als abzuwarten. Abwarten und eine Zickige Berühmtheit spielen.
Diese Fragen, die machten mich fertig. Ich ging ins Bad.

Im Bad tauchte und wusch ich mein Gesicht im Waschbecken, um wach zu werden, ein Bad nahm ich auch.
Ich entspannte, weil ich alle möglichen Flaschen für die Badewanne reinkippte, und viele Blubberblasen entstanden.
Ich fühlte mich wie in einem Film.
Ich blieb eine halbe Stunde lang in der Wanne, geschätzt!
Danach ging ich runter und kuschelte mich mit Keksen und einem Film auf das Sofa. Es war der Film ‘Wild Child’ mit Emma Roberts, ich liebte den Film und fand das Emma super Schauspielern konnte! Wie dem auch sei, wärend ich mir den Film anguckte, wurde ich nicht gestört, was ich sehr schön fand. Hätte ich den Film mit meiner Cousine geguckt, hätte sie die ganze Zeit geschwärmt, wie toll sie diesen Schauspieler, der Freddie spielte, fand. Mir war das eig-entlich egal, ich lebte da wo ich lebte, war in echt nicht Berühmt, der Typ hatte wahrscheinlich eh eine Freundin und mit mir würde er sich nie treffen, also machte ich mir keinen Kopf über die ‘süßen Schauspieler’.
Als der Film zuende war, machte ich ein wenig Ordnung, und merkte das ich nicht müde war. Ich warf einen Blick auf die Wanduhr in der Küche. Dreiundzwanzig Uhr. Fast Mitternacht! Was sollte ich denn jetzt noch tun? Gebadet, gegessen, gelacht und so weiter hatte ich schon. Da konnte ich nicht mehr viel machen. Sport, mehr Essen oder Fernseh gucken konnte ich ausschließen. Nach kurzem Überlegen entschied ich mich für das Internet.
Kurzerhand war ich wieder oben und saß am Schreibtisch. Der Laptop startete.
Eigentlich wusste ich ja gar nicht was ich am Laptop wollte, aber mir war langweilig, ich war nicht müde, also war das meine Lösung, schon allein deshalb, weil hier keine Bücher waren.
Nach was suchte ich? Die Seite mit den Tests! Ich gab den Link der Homepage in die Leiste im Internet ein und war schon ganz gespannt was... ‘diese Seite existiert nicht’ Oh wow, das wurde ja immer besser! Was dann? Ich ging auf ein paar Seiten wo ich, Mia, angemeldet war, aber vergeblich. ‘falsches Kennwort oder Benutzername’, das war mies. Nach was sollte ich suchen? Ich wusste es nicht. Doch, ich wusste es. Ich suchte im Internet nach Chiara. Es gab viele Seiten, ich klickte irgendeine an, und schrieb ein paar Notizen auf, damit ich wusste, wie sie sich benahm, wo sie war, also was sie alles unternahm und und und! Sehr nützliche und vorallem sehr viele Informationen, jippie. Aber wenn ich wirklich zurück wollte, musste ich alles dafür geben so wie sie zu sein. Plötzlich klingelte mein, ihr, Handy, Alex! Ich ging sofort ran „Hey!“ meldete ich mich. „Was gibt’s?“
fragte ich dann, worauf er antwortete „Sag mal, hast du morgen vielleicht Zeit? Dann könnten wir ins Kino gehen, oder so!“ oh man, wie gerne ich ja gesagt hätte „Du, das klingt echt toll, aber nein! Sorry, ich hab morgen keine Zeit, aber vielleicht übermorgen“ „Ja, das ginge auch, wir können ja dann nochmal telefonieren! Ach und.. die Fotos und Videos haben echt viele Klicks, das war mein Untergang! Zum Glück ist es im Kino dunkel“ „Ich hab keine Angst vor dir, du Mädchen“ „Haha, wie lustig“ erwiderte er. „Ja, allerdings.“ stimme ich mit einem lacher hinzu. Ich wusste das er überlegte was er darauf antworten sollte, aber ich wusste auch, dass er nichts wusste, worauf ich wieder lachen musste. „Ich werde mich noch rächen, keine Sorge“ ich wollte wieder etwas sagen, aber mir fiel ein, mehr Chiara! „Aha, wenn du das schaffst! Aber erstmal muss ich jetzt auflegen, Haare bürsten und dann Schönheitsschlaf“ „Den brauchst du nicht“ „Weiß ich doch“ irgendwie zwinkerte ich in das Handy. „Okay, dann Schönheitsschlafe schön, gute Nacht du Quatschtüte.“ Und somit legte er auf. Jetzt war es still. Ich schaute nach draußen. Es war dunkel, nur das Gras wurde total hell erleuchtet. Auch im Haus war es dunkel, nur im Schlafzimmer wo ich stand brennte Licht. Ich sah an mir herrunter, ich hatte mir eben einen Schlafanzug angezogen. Kurze Pinke Shorts und darüber ein langes Schwarzes Top. Meine Haare ließ ich offen, schließlich wollte ich schlafen und nicht auf eine Party. Wie dem auch sei, denn so sah ich auch halt aus. Und was nun? Die Frage stellte ich mir immoment sehr häufig. Mir war wie in letzter Zeit so oft, langweilig. Was hätte meine Cousine mir jetzt geraten? Wahrscheinlich hätte sie mir eine richtig verrückte Aktion aufgedreht, was eines der Dinge war, das ich so an ihr liebte. Aber jetzt brachte mir das nicht, was dann? Ich wusste echt nicht das es so schwierig sein konnte, etwas zu tun zu finden. Okay, ich hätte mich jetzt auch einfach ins Bett legen können, aber ich war nicht müde, nein, ich hätte auch behaupten können, ich wäre putzmunter! Ich würde jetzt kein Auge zukriegen. Ich schlenderte durch das Haus. Es wirkte auf mich größer als sonst. Ich sah mir jeden Raum nochmal an. Golden, Edel, Sauber, Glänzend, wunderschön! In einem der Räume entdeckte ich einen Raum, der erinnerte mich an Zuhause. Er sah so normal aus. Ich schaltete die Stereo-Anlange ein, Leona Lewis - Happy. Der Text passte gut, zu gut. Nebenbei sah ich mich weiter um. Dann war da noch ein Schreibtisch, ein Sofa, und ein bisschen Krimskrams. So wie eine Entspannungs oder Erholungszimmer. Die Atmosphäre war ruhig, der ganze Raum wirkte eher ruhig und schön, nicht so wie die anderen Räume, nicht hell und offen. Plötzlich stach mir ein schlimmer Schmerz in meinem Herzen. Heim-weh! Dieser Raum erinnerte mich an zuhause. Klar, ich war zuhause, aber in einer anderen Dimension oder wie man das nennt. Ich vermisste meine richtige Welt schrecklich. Bis ich einen Weg fand wieder zurück zu kommen, müsste ich es mir hier so schön wie möglich machen. Ich schaltete die Musik aus und ging runter, ich hatte auf einmal wieder schrecklich Hunger. Und somit stand ich in der riesigen Küche vor dem riesigen Kühlschrank und guckte was ich essen konnte. Die Auswahl war ziemlich groß, allerdings waren das meiste davon Dinge, die ich nicht zubereiten konnte. Also wählte ich die Pasta die schon zubereitet im Kühlschrank stand und taute sie kurz in der Mikrowelle auf. Dazu machte ich mir einen Kakao. Den Bademantel den ich seit dem Bad trug, wechselte ich schnell gegen einen gemütlichen Schlafanzug und Wollsocken. Zurück in der Küche schnappte ich mir Pasta und Kakao und ging in mein Schlafzimmer wo ich mich in das große Bett verkrümelte. Den Fernseher hätte ich auch einschalten können, aber ich wollte nicht fernsehen. Die Pasta schmeckte wunderbar und der Kakao schön warm. Nachdem ich fertig war und das Geschirr zurück in die Küche gebracht hatte, legte ich mich in das große Bett und dachte, was ich nur tun sollte. Würde ich Chiara’s Leben ändern? Würde ich mich ändern, oder diese Welt? Es gab so viele Fragen.
Doch jetzt sollte ich lieber schlafen gehen, bevor mich nochmehr Fragen quälen!
In dem großen Bett schlief ich auch schnell ein, ich war einfach Hundemüde.


Kapitel 4 - Meets & Greets

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Tag der Veröffentlichung: 18.09.2010

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