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Die Gitarre spielt die Musik. Lucas, ein leidenschaftlicher Gitarrenspieler. Inspiriert einiger Musikstücke. Er macht nicht nur Musik, sondern er lebt sie auch.

„Hey, Lucas. Na Lust heut was nach der Schule zu unternehmen?“, Jeremy war der beste Freund von Lucas. Man konnte sagen, sie waren wie Geschwister. Seit dem Kindergarten waren sie unzertrennlich und verstanden sich immernoch so gut, wie am Anfang. Auch wenn viel Streit die Freundschaft auf die Probe gestellt hat. Den beiden brachte nichts auseinander.
„Ne, sorry. Du weißt doch, dass ich mich schon lange darauf freue, heute endlich den Unterricht geben zu können.“ Jeremy verstand.
„Der Gitarrenunterricht – stimmts?“ Lucas nickte und rückte seine Gitarre auf den Schultern zurecht.
„Ja. So kann ich meinen Traum auch weiterleben. Es ist was anderes, als alleine zuhause zu spielen oder in der Stadt vor Zuschauern. So kann ich anderen Schülern noch etwas von dem vermitteln, was mir so Spaß macht. Verstehst du?“ Jeremy nickte verständnisvoll und fasste seinem besten Freund auf die Schulter.
„Freut mich, dass es Dir Spaß macht. Dann verschieben wir das Treffen, ja?“
„Ja. Ich muss jetzt auch los.“ Lucas gab Jeremy noch einen Handschlag und verschwand im Gebäude, währen Jeremy sich auf den Weg nach hause machte. In den vergangegen ersten zwei Musikstunden am Morgen hatte Lucas sich schon Gedanken dazu gemacht, womit er denn in der ersten Stunde als Lehrer anfangen sollte. Aber er wollte erstmal die Gitarre erklären, ehe er mit den kleinen Gitarrenanschlägen anfing.

Kim und Mia schlenderten den Gang hinunter, bis Mia etwas ansprach.
„Ich habe jetzt meine erste Gitarrenstunde hier im Gebäude“, warf sie ein und brach die Stille der beiden Freundinnen. Doch Kim warf ihrer besten Freundin nur fragende Blicke zu. „Seit wann möchtest du Gitarrenunterricht nehmen?“ Mia erkannte sofort den entgeisterten Unterton in der Stimme ihrer Freundin und senkte den Kopf zu Boden.
„Ich möchte mal etwas neues ausprobieren.“
„Etwas Neues?“ Kim wurde skeptisch. Niemals hätte sie nur einmal daran gedacht, dass Mia ein Instrument erlernen möchte.
„Ja, komm doch mit?! Das wär bestimmt toll.“ Mia fing an breit zu Grinsen, erkannte dann aber erst, dass Kim es gar nicht lustig fand.
„Du bist meine Freundin. Bitte“, bat sie und tätschelte Kims Schulter. „Bitte“, bat sie erneut und setzte ihren Schmollmund auf. Plötzlich konnte Kim ihr gar nicht mehr böse sein und stimmte dem zu. Die beiden betraten den Musikraum, der sich am Ende des Gebäudes befand. Mia mit breitem Grinsen. Kim hingegen hielt sich was das anging im Hintergrund. Man erkannte richtig, wer von den beiden wirklich lust auf den Unterricht hatte, und wem es gar nicht gefiel. Die beiden Namen auf einen der in einem Kreis platzierten Plätze platz und warteten auf den Beginn des Unterrichts. Der Raum sammelte sich, doch keiner sah einem Gitarrenlehrer ähnlich. Alle schienen genauso dumm zu sein, was das Gitarrenspielen anging. Bis dann jemand mit einer dunkleren Stimme und einem fröhlichen Lachen zum Raum hineinspähte und in die Runde schaute. Ein großer gut gebauter Mann stand vor ihnen. Mit blondem kurzen Haar, der Pony war hochgegeelt. Blaue Augen strahlten zu ihnen hinunter. In seiner rechten Hand trug er eine Gitarre, mit schwarzem gläntzendem Holz. Die langen Beine bewegten sich auf den freien Platz zu.
„Ich hätte nicht gedacht, dass so viele kommen“, scherzte er grinste. „Schön, dass ihr gekommen seit. Ich stell mich dann mal vor. Also ich bin Lucas und spiele seit sechs Jahren Gitarre. Einige von euch werden mich bestimmt schon in der Schule gesehen haben. Ich gehe hier in die zwölfte Klasse. Ja, und jetzt sitze ich hier.“ Wieder musste er grinsen. „Eure Namen kenne ich jetzt noch nicht. Vielleicht hättet ihr ja Lust euch einmal vorzustellen.“ Er deutete auf einen kleinen zierlichen Jungen mit Brille, der sehr schüchtern wirkte.
„Ich bin Paul.“ Lucas nickte und versuchte sich die anderen Namen zu merken. Bis er bei Kim angekommen war.
„Und wer bist du?“, fragte er sie, als sie immernoch keinen Laut von sich gegeben hatte. Womöglich war es falsch mit in den Unterricht zu kommen, dachte sie sich, gab aber keine Anstalten dazu, etwas sagen zu wollen.
„Das ist Kim. Sie ist wegen mir hier“, schreitete Mia ein.
„Aha, und wieso gehst du nicht wieder, wenn du keine Lust hast – Kim?“ Lucas wurde ernst und damit war ihm echt nicht zu spaßen. Auf Zickerei hatte er nun wirklich keine Lust. Er wollte etwas beibringen und sich nicht um so welche kümmern, die sowieso nicht da sein wollten. Das wurde Kim zu viel. Sie schnappte sich ihre Tasche und schritt mit großen Schritten zur Tür hinaus.
„Ich entschuldige mich für ihr“, Mia biss sich fremdschämend auf die Unterlippe.
„Ist okay.“ Lucas fing an die Gitarre zu erklären und bat alle näher heran zu kommen, damit sie es auch genau sehen konnten. Natürlich lernte man nicht durch zuschauen. Hinterher bekamen alle eine Gitarre in die Hand und lernten verschiedene Griffe. Die am Anfang natürlich leicht sein mussten. Mia gefiel der Unterricht sehr. Aber das lag dann wohl auch an dem gutaussehenden Lehrer, von dem sie keinen Blick mehr lassen konnte. Doch war er nur damit beschäftigt, den anderen das Spielen beizubringen. Nach einer Stunde, die wirklich schnell umzugehen schien, war der Unterricht auch schon beendet. Lucas verabschiedete sich und packte alle Sachen zusammen. Doch Mia konnte nicht anders, als die Chance zu ergreifen mit ihm ein Gespräch aufzubauen. Gerade polierte er die Gitarren, um sie wieder optisch gut aussehen zu lassen. Das gehörte bei dem Job eben dazu.
„Ich wollte mich noch mal für meine Freundin entschuldigen.“ Ohne sich zu ihr umzudrehen sagte er: „Konntest ja bestimmt auch nicht wissen, dass sie keine Lust hat.“ Dich Mia wusste genau das, wollte bei ihm aber nicht doof darstehen.
„Nein, stimmt“, log sie gekonnt und wandt sich zum gehen um.
„Hast du denn alles verstanden, was ich euch heute versucht habe zu erklären?“ Erst jetzt hatte er sich zu ihr umgewandt. Mia nickte verlegen.
„Ich bin froh, dass ich die Chance bekomme meinen Traum zu verwirklichen.“ Auch das stimmte nicht wirklich. Vor ein paar Tagen war ihr die Idee gekommen ein Instrument erlernen zu können.
„Das freut mich.“ Ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinen vollen Lippen aus. Auch sie lächelte zurück und ging.

Nachdem Kim aus dem Unterricht geflohen war und sich bestimmt alle das Maul über sie zerreißen würden hatte sie sich auf den Heimweg begeben. Ein schrilles Geräusch riss sie aus den Gedanken. Es war ihr Handy, auf dem Display „Anruf von Mia“. Doch ihr war jetzt nicht danach. Mia würde ihr erzählen, wie toll es doch war. Und auf Nachrichten, die ihr sowieso nichts angingen hatte sie keine Lust.

An einem regnerischen Morgen empfing Mia ihre beste Freundin vor der Schule.
„Hey, sag mal gehst du mir aus dem Weg?“ Mia hatte sich Sorgen gemacht, weil Kim den gestrigen Tag nicht einmal ans Handy gegangen war und eine SMS hatte sie auch nicht zurück bekommen.
„Nein, wieso sollte ich?“
„Naja, ist es wegen gestern?“ Mia harkte nach.
„Ich hätte einfach nicht mitkommen sollen. Das ist alles.“ Als wenn es alles gewesen wäre. Kim konnte nicht aufhören daran zu denken, wie sie aus dem überfüllten Kurs gegangen war. Doch, dann etwas völlig unerwartetes. Lucas steuerte auf die beiden Freundinnen zu, richtete sich dann aber an Mia.
„Hallo Mia. Denkst du nachher bitte daran, dass der Kurs Zehn Minuten später beginnt? Ich wollte es nochmal allen sagen, nicht, dass ihr denkt, dass der Kurs ausfällt.“ Mia konnte nicht anders, als zu grinsen. Auch wenn sie wollte, brachte sie kein Wort heraus. Aus den Augenwinkeln heraus schaute er zu Kim, die regungslos da stand und wieder die Gedanken an dem gestrigen Tag verschwand. Ihr war klar, er hatte es noch nicht vergessen.
„Bis dann.“ Er wandt sich um und verschwand in die die Richtung aus die er gekommen war. Die Freundinnen schauten ihm noch eine Weile nach, bis er dann um die Ecke verschwunden war. Dann blickte Mia zu Kim und fing an laute Schreie von sich zu geben. Sie konnte sich nicht mehr einkriegen, so freute sie sich schon auf den Kurs.

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Tag der Veröffentlichung: 29.11.2012

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