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Hell war der Mond...



„Naruto! Naruto mach die Augen auf! Bitte, es tut mir leid. Ich will dich nicht verlieren.“ Ich brach in Tränen aus. Niemals hätte ich gewollt, dass es soweit kommt.


*~* Rückblende *~*

„Aha..“Mehr sagte er nicht dazu.

„Es tut mir leid, ich wollte das nicht, ehrlich Naruto!“ Flehend schaute ich ihn an. Ich wusste selbst, es war unverzeihlich.

„Ich habe sie verlassen, ich liebe sie nicht, nie habe ich sie geliebt“, versuchte ich zu erklären. Minutenlang starrte ich ihn einfach nur an. Ich wünschte, er würde irgendwas tun, mich anschreien, mich schlagen. Aber er tat nichts dergleichen. Er blieb einfach still.

„Sag doch was Naruto“, flehte ich. Ich war den Tränen nah. Er schwieg noch eine Weile und schaute mich dann mit leerem Blick an.

„Ich muss das erst mal... verarbeiten Sasuke...“. presste er hervor. Fast in Zeitlupe erhob er sich und ging zur Tür.

„Wohin gehst du?“, fragte ich schwach. Ich wollte dass er blieb, aber das konnte ich nicht von ihm verlangen.

„Spazieren“, meinte er monoton. Als ich die Tür ins Schloss fallen hörte, vergrub ich das Gesicht in meinen Händen und ließ meinen Tränen freien Lauf. Wie kann Naruto nur so ruhig bleiben? Niemals würde er mir das verzeihen. Ich hoffte, er würde zurückkommen. –Ich muss aufhören, Trübsal zu blasen- , dachte ich. Ich zwang mich zur Ruhe und sortierte meine Gedanken. Was war eigentlich passiert? Ich habe Sakura in einer Bar getroffen und sie lud mich auf einen Drink ein. Es dauerte nicht lange, da wurden aus einem mehrere. Wir haben geredet. Worüber weiß ich nicht mehr. Ich verspürte einen Druck in meiner Blase und ging auf die Toilette. Als ich wiederkam, kippe ich mein Getränk in einem Zug. Gerade wollte ich einen neuen Cocktail bestellen, da überkam mich ein starkes Schwindelgefühl. Ich hatte wohl schon zu viel getrunken. Sakura bot an, mich nach Hause zu fahren. Ich begann zu schwitzen und atmete schwer. Als sie hielt, war ich aber nicht zu Hause, sondern vor ihrem Haus. Sie meinte nur, es wäre besser ich würde bei ihr übernachten. Ich war schon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr Herr meiner Sinne und nickte einfach. Tja und dann ist es passiert. Wir schliefen miteinander. Vor Ekel und Verzweiflung stieß ich einen lauten Schrei aus. Hier drin hielt ich es nun nicht mehr aus.

„Ich muss hier raus“, sagte ich zu mir selbst. Keine zwei Minuten später stand ich vor dem Haus. Es war eine klare Nacht. Tief atmete ich die kühle Luft ein. Gedankenverloren streifte ich durch die Straßen, die nur durch die Laternen, die vereinzelt am Straßenrand standen und den Vollmond beleuchtet wurden. Da entdeckte ich etwas, das meine Aufmerksamkeit erweckte. In einer kleinen Gasse konnte ich zwei Schatten ausmachen. Es waren Menschen. Der eine hielt etwas in der Hand, das im schwachen Licht glänzte.

-Eine Pistole!- , schoss es mir durch den Kopf. Ich überlegte fieberhaft. Eine Flucht würde nur auf mich aufmerksam machen, also schlich ich hinter den nächsten Busch. Die beiden waren nun in Hörweite. Ich hörte eine dunkle, raue Stimme: „Zum letzten Mal, Geld her!“ Ich konnte einen Akzent ausmachen, den ich noch nie zuvor gehört hatte.

„Nein, bitte! Ich habe nichts“ , klagte der andere. Ich hörte an seiner Stimmlage, dass er kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Zu gut kannte ich diese Stimme. Das Opfer war Naruto!

„Nein“, rutschte es mir heraus. Ich schlug die Hand vor den Mund, doch es war zu spät. Der Täter hatte mich schon bemerkt. Er fuhr alarmiert herum und drückte scheinbar aus Reflex ab. Der Schuss verfehlte mich um Haaresbreite, aber der zweite traf. Und zwar nicht mich, sondern Naruto. Er ging mit einem Schmerzensschrei zu Boden. Der Fremde war geflüchtet. Ich stürzte auf Naruto zu und nahm ihn in meine Arme. Ich flehte:

„Naruto! Naruto mach die Augen auf! Bitte, es tut mir leid. Ich will dich nicht verlieren.“ Ich brach in Tränen aus. Niemals hätte ich gewollt, dass es soweit kommt

Und jetzt war es zu spät. Ich wollte ihn noch nicht aufgeben. Er atmete nicht mehr, doch sein Herz schlug noch. Ich versuchte, ihn wiederzubeleben.

Endlich! Er schlug die Augen auf!

„Naruto!“ Ich fiel ihm stürmisch um den Hals und beteuerte immer wieder, wie leid es mir tat. Er packte mich am Handgelenk und ich verstummte. Lächelnd sagte er:

„Schon gut! Ich habe dir verziehen. Ich liebe dich Sasuke. Niemals könnte ich ohne dich leben“

„Ich liebe dich Naruto, so sehr! Lass mich jetzt nicht allein.“ Trotz allem war Naruto in Lebensgefahr.

„Versprich mir eines. Leb dein Leben so lange und glücklich du kannst, okay Sasu?“ Ich verstand es nicht. Ich würde ihn doch nicht sterben lassen. Doch ich konnte nicht erkennen, wie es um ihn stand. Ich versprach es ihm trotzdem.

„Danke“, lächelte er schwach. Plötzlich sank seine Hand kraftlos zu Boden. Panisch rüttelte ich an ihm, doch er rührte sich nicht mehr.

„Hey Naruto! Mach jetzt keinen Scheiß! NARUTOO!!“ Ich schrie so laut ich konnte und schlug hysterisch auf den Boden ein. Ich stand total neben mir. Die Tränen flossen nur so meine Wangen runter. Ich nahm seinen leblosen Körper und brachte ihn zu Tsunade. Sie behandelte ihn sofort und schickte mich hinaus. Niemals würde ich es mir verzeihen, wenn er sterben würde. Ich wusste, es war allein meine Schuld. Hätte ich nicht mit Sakura geschlafen, dann.. Ein Druck baute sich in meinem Hals auf und ich übergab mich in einen Mülleimer. Geschlagene drei Stunden lief ich pausenlos auf und ab. Da trat Tsunade aus dem OP-Saal. Sie hatte einen Blick aufgesetzt, den ich nicht deuten konnte.

„Und?“, fragte ich tonlos. Sie schaute mich an und..


ENDE, für alle die ein offenes Ende wollen ;)

Sterne sind schön...


„Ach Naruto...“ Seufzend stand ich auf und ging zum Fenster. Es war eine sternenklare Nacht. Genauso wie die Nacht, in der ich Naruto alles gebeichtet habe. Und in der er diesen Unfall hatte. Der Täter wurde bis heute nicht gefunden, aber ich schwöre, ich werde ihn finden und Rache nehmen. Aber vorher musste ich mit Sakura sprechen. Ich wusste, Naruto mochte sie. Und ich wusste, sie liebte mich. Doch ich denke der Blonde hätte nicht gewollt, dass es so endete. Vielleicht könnte ich es schaffen, unsere Freundschaft, oder was auch immer das war, wiederherzustellen. Ich versuchte oft, mich zu beschäftigen, wieder aus dem Haus zu gehen, Spaß zu haben. In der letzten Minute gab ich allerdings wieder auf. Das passte einfach nicht zu mir, ein Sasuke Uchiha gab nicht auf. Doch ohne meinen Liebsten war alles so anders. Er war immer da, hat mir Kraft gegeben, mir neuen Mut gemacht, mich angespornt. Ja, manchmal hat er es sogar geschafft mich zum Lachen zu bringen, meine Fassade, die ich mir zugelegt hatte, die nie einer durchbrechen konnte, zu durchbrechen. Das war wohl auch einer der Gründe, warum ich mich in Naruto verliebt habe. Es machte mir nie etwas aus, dass wir nicht miteinander schliefen. Wir waren doch glücklich! Obwohl es bestimmt nichts Schöneres gäbe, doch das hatte ja noch Zeit. Ich vertraute ihm, von Anfang an. Und jetzt? Betrübt schaute ich zu Boden, wusste nichts Besseres zu tun als meine eigenen Füße anzustarren. Gefühlte Stunden stand ich einfach da, war nicht fähig, mich zu bewegen. Ein Stechen im Nacken sagte mir, dass ich mich besser wieder rühren sollte. Also hob ich den Kopf und ließ meinen Blick durch die leere Wohnung schweifen. Diese Ruhe, diese Einsamkeit, war einfach unerträglich. In Melancholie gehüllt lag das alles vor mir. Mein Blick blieb an Narutos Bild hängen. Langsam ging ich darauf zu. Ich schaute in sein lachendes Gesicht. Wieder habe ich Tränen in den Augen. Ich hätte viel besser auf ihn aufpassen sollen. Niemals hätte ich ihn einfach so gehen lassen sollen. Nun lag er im Krankenhaus, im künstlichen Tiefschlaf. Gott weiß, wann er wieder aufwachte, ob er überhaupt jemals aufwachte. Ich seufzte tief. Prüfend warf ich einen Blick auf das Telefon, wartete auf Tsunades Anruf, bereit für gute oder auch schlechte Nachrichten. Noch ehe ich weiter nachdenken konnte, klingelte das Telefon. Überrascht weitete ich die Augen. Eilig ging ich auf das kleine Gerät zu, hielt meine Hand über den Hörer. Ich starrte auf meine zitternden Hände. Tief holte ich Luft und nahm ab.

„Hallo?“

Meine Stimme klang schwach und heiser. Ich war total nervös. Wie lange hatte ich auf diesen Anruf gewartet. Doch ich wurde schwer enttäuscht. Das Zittern legte sich und meine Züge wurden härter. Meine Stimme fand wieder ihren üblichen tiefen und abweisenden Klang.

„Ach du bist´s Sakura..“

Die hatte mir gerade noch gefehlt. Doch ich sah es einfach als Zeichen und nutzte die Gelegenheit, mich mit ihr auszusprechen. Wir sprachen sehr lange. So viel hatte ich in den letzten Jahren nicht mit ihr gesprochen wie in dieser Nacht. Sie gab zu, mir etwas ins Getränk getan zu haben, während ich auf der Toilette war. Ich war verdammt sauer auf sie, ließ sie das auch spüren. Die Kälte meines Blickes legte ich in meine Stimme. Doch gegen Ende des Gespräches hatten wir uns auf eine Freundschaft geeinigt, die in meinen Augen total löchrig und kaputt war, aber ich beließ es dabei. Ich gab ihr um Narutos Willen noch eine Chance. Sie fragte mich, ob ich mit ihr ausgehe. Ich sagte zu. Wenig später trafen wir uns in der Bar. Es war die selbe wie damals. Wir bestellten uns das Gleiche zu trinken. Ich musste aber auf die Toilette, ehe ich den ersten Schluck getrunken hatte. Also ging ich, ließ den Drink und Sakura zurück. Als ich zurückkam, sah ich den Barkeeper an, der mir einen vielsagenden Blick zuwarf. Ich lächelte ihn kurz unbemerkt an und setzte mich wieder neben die Rosahaarige. Ich schenkte ihr ein zuckersüßes Lächeln, welches sie erröten ließ. Ich wartete einfach ab. Das Glück war auf meiner Seite, denn keine fünf Minuten später musste sie selbst auf die Toilette. Sobald sie verschwunden war, vertauschte ich unsere Drinks schnell und tat, als wäre nichts gewesen. Als sie wiederkam, fragte sie mich, ob ich denn nichts trinken wollte. Ich hob nur stumm das Glas und prostete ihr zu. Danach leerte ich es, wie damals, in einem Zug. Ihr schadenfrohes Grinsen war mir nicht entgangen. Nichtsahnend leerte auch sie ihr Glas. Wie erwartet traten nach zwei Minuten die Symptome ein. Ich bot ihr an, sie nach Hause zu fahren. Sakura sagte sofort zu, sie hatte keine Ahnung was sie tat. Aber ich brachte sie nicht zu ihr nach Hause, ich nahm sie mit zu mir. Dort angekommen trug ich sie hinein und legte sie auf die Couch, auf der sie sofort einschlief. Enttäuscht schnaubte ich. Das mit der Freundschaft konnte diese elende Schlampe vergessen, bei aller Liebe zu Naruto. Ich würde dem Blonden alles erklären wenn er aufwachte. Falls er aufwachte. Erst jetzt bemerkte ich das rote Licht auf dem AB. Ein Anruf! Und nicht nur einer. Tsunade hatte angerufen. Sie sagte nur, er sollte so schnell es ging kommen. Er konnte nicht aus ihrer Stimme heraushören, ob es gute oder schlechte Nachrichten waren.Ich wollte mich sofort auf den Weg machen, doch es war vier Uhr morgens und ich bekam endlich die Auswirkungen des nächtelangen Schlafmangels zu spüren. Kraftlos sank ich auf den Sessel und fiel in einen traumlosen Schlaf.

Als ich erwachte, fühlte ich mich nicht unbedingt erholt. Trotzdem hatte ich den Schlaf mehr als nötig. Als erstes sah ich hinüber zur Couch, doch statt Sakura fand ich dort nur einen Zettel und ein paar Kirschblüten vor. Langsam stand ich auf, nahm den Zettel und begann zu lesen.


Liebster Sasuke!

Aus uns wäre wohl nie etwas geworden, das habe ich jetzt erkannt. Ich habe mich etwas umgesehen und die ganzen Bilder von Naruto und dir entdeckt. Ich hätte dir nie zugetraut dass du schwul bist. Und dann auch noch mit Naruto. Aber ich dachte mir schon dass er der Grund war und immer zwischen uns stand. Trotz allem werde ich dich immer lieben, auch wenn ich dich nicht haben kann. Eine Freundschaft würde ich nicht ertragen und sehe dies sowieso als sinnlos an. Es tut mit trotzdem nicht leid, dass ich dich schon wieder verführen wollte. Ich war nun mal zu unvorsichtig, sonst hätte ich es garantiert wieder geschafft. Ich werde Konoha nun verlassen. Mach dir keine Sorgen, falls Naruto überlebt, wird ihn dieser Kerl nicht nochmal angreifen. Auf Wiedersehen, nein, leb wohl..

In ewiger Liebe

Sakura




Irgendwie war ich erleichtert. Sie war also endlich weg und würde sich nicht mehr in mein, in unser Leben einmi-

Moment! Schnell überflog ich die letzten Zeilen nochmal. Ich hatte niemandem erzählt, dass Naruto von einem Kerl angeschossen wurde, schon gar nicht Sakura! Hieß das etwa, dass sie..? Verflucht! Sie war schuld dass es meinem Naru so schlecht ging. Er könnte tot sein! Das würde sie mit ihrem Leben bezahlen. Blind vor Wut raste ich los und vergaß ganz auf den Anruf aus dem Krankenhaus. Es dauerte nicht lange, bis ich sie gefunden hatte. Sie war noch zu Hause und packte ihre Sachen, als sie aufsah und mich mit einem wahnsinnigen Gesichtsausdruck angrinste.

„Oh, bist du etwa hier um mich aufzuhalten, Sasuke-kun? Wie lieb von dir!“

Ehe ich mich versah, hing sie an meinen Lippen. Angeekelt versuchte ich sie von mir zu drücken, doch sie hatte mehr Kraft, als ich ihr zugetraut hätte. Mir wurde speiübel als sie über meine Lippen leckte. Ich konnte mich schließlich lösen und verpasste ihr eine schallende Ohrfeige. Eigentlich wollte ich sie foltern, doch ich war blind vor Wut. Ächzend ging sie zu Boden. Ich hatte keine Zeit mich darüber zu freuen, so schnell stand sie wieder. Zu ihrem wahnsinnigen Blick hatte sich nun auch blanke Wut gemischt. Doch das war kein Vergleich zu meinem Gesichtsausdruck. Sie war gerade dabei, sich wieder auf mich zu stürzen, doch diesmal war ich schneller. Ich traf sie mit meinem Chidori mitten ins Herz. Sie sah mich mit schreckgeweiteten Augen an, ehe sie ihr kümmerliches Leben aushauchte. Leblos ging sie zu Boden und blieb reglos liegen. Plötzlich fiel es mir siedend heiß ein. Naruto! Ich hetzte los Richtung Krankenhaus. Ich kam schwer atmend an und ließ mich zu Narutos Zimmer führen. Keiner sagte was los war. Tsunade stand vor der Tür. Ich sah sie mit großen Augen an.

„Was ist mit ihm?“


ENDE


Soo das war die Fortsetzung ^^


Kleiner Scherz, es geht noch weiter, für alle die noch weiter lesen wollen ;)


____


Tsunade schaute mich genauso an wie das letzte Mal.

„Warum bist du denn nicht ans Telefon gegangen? Und wo warst du? Ist dir denn so egal, was mit deinem Naruto ist? Ich dachte, du sitzt zu Hause auf Nadeln und wartest nur auf einen Anruf!“

Schwer schluckte ich. Diese Frau schaffte es doch immer wieder, einem Schulgefühle zu machen. Als hätte ich davon nicht schon mehr als genug.

„Sie wissen gar nicht wie recht Sie haben Hokage-sama. Aber ich musste noch etwas ganz wichtiges erledigen. Ich habe den Täter gefunden und umgebracht.“

Ich schaute sie ernst an. Was war nun mit meinem Naruto? Ich war sehr nervös. Doch dann lächelte Tsunade und legte mir eine Hand auf die Schulter.

„Nun geh schon zu ihm!“

Ich sah sie ungläubig an. Hieß das etwa dass er..? Sofort ging ich an ihr vorbei in das Zimmer und traute meinen Augen kaum. Da saß der Blonde quicklebendig in seinem Bett und verputzte die dritte Schüssel Ramen.

„Naruto!“

Überglücklich stürmte ich auf ihn zu und umarmte ihn sofort. Mir stiegen Freudentränen in die Augen. Auch wenn ich oft kühl und abweisend war, so konnte ich meine Freude ihn wieder zu haben nicht verbergen. Ich wollte es auch gar nicht. Er lachte vergnügt und erwiderte die Umarmung.

„Wo warst du denn so lange?“, fragte er mich lieb.

Ich sah ihn an und lächelte sanft.

„Das ist eine lange Geschichte mein Lieber. Ich habe dich so vermisst!“

Das wollte ich einfach loswerden. Er war mit so wichtig. Er lachte nur und schaute mich mit seinen großen blauen Augen liebevoll an. Ich küsste ihn einfach und schloss die Augen. Sein Lachen hatte mir wirklich gefehlt. Eins war mir klar, ich würde ihn nie mehr gehen lassen!

Später als wir zu Hause waren, erzählte ich ihm die ganze Geschichte, er hörte mir aufmerksam zu. Wir waren so glücklich zusammen und sind es noch heute!


~~~~~~


„Wow Daddy, das war eine tolle Geschichte!“

Das kleine Mädchen schaute mich lieb an. Es sah seiner Mami sehr ähnlich. Die gleichen blauen Augen und auch das hübsche Gesicht. Nur die Haarfarbe hatte sie von mir.

„Allerdings ein bisschen gruselig..“

Ich wusste selbst, dass sie es wohl erst später richtig verstehen würde, aber dennoch.

„Aber weißt du was ich nicht verstehe? Ihr seid doch beide Jungs! Können nicht eigentlich nur Mädchen Babys machen?“

Die Kleine sah mich fragend an. Ich schmunzelte nur und wuschelte ihr durchs Haar. Dann warf ich Naruto einen vielsagenden Blick zu. Dieser beugte sich lächelnd zu der Kleinen und sagte:

„Das ist eine andere Geschichte, meine Kleine!“

Bis die Sonne scheint...


„Verdammt!“

Ich schlug wütend gegen die Wand vor mir. Meine Trauer und Wut auf ihn war echt grenzenlos. Warum? Warum hat er das getan? Ich verstehe es nicht. Und wahrscheinlich wird das auch noch lange so bleiben. Wie konnte mir dieser Mistkerl das antun? Zuerst betrügt er mich mit Sakura und jetzt? Jetzt hat er tatsächlich meine Zwillingsschwester gevögelt.

„Ich hasse diesen elenden Bastard!“

Er hatte mir einmal zu oft das Herz gebrochen. Nun war es endgültig aus und vorbei. Ich wollte ihn nicht mehr lieben. Dieses kleine Miststück von Uchiha! War ich ihm denn so wenig wert?


Nach dem Unfall vor einem halben Jahr hat es angefangen. Er wurde immer distanzierter und sprach kaum noch mit mir. Weiß Gott woran das lag. Wahrscheinlich ließ ich ihn einfach schon zu lange warten. Ich habe bis heute noch nicht mit ihm geschlafen. Und werde es wohl auch nicht mehr tun, nach alldem was ich so zu Ohren gekriegt habe.


Gestern hat mich meine Zwillingsschwester Naruko angerufen und mir doch tatsächlich eiskalt gesagt: „Sag mal, war Sasuke bei dir auch so gut im Bett? Der ist echt Bombe!“

Ich habe ohne ein weiteres Wort einfach aufgelegt und mein Handy gegen die nächste Wand geschleudert. Nun ist es kaputt. Was kümmert es mich?


Mir geistert doch sowieso nur eines im Kopf herum. Und zwar diese eine Person, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt hat. Er, der mein Herz gestohlen hat. Er, der meinen ersten Kuss bekommen hat. Und er, der mich bereits zweimal betrogen hat. Sasuke Uchiha.


Warum tut er mir das an? Wenn er Sex will hätte er doch was sagen können! Ich verstehe das nicht. Ich habe noch nicht mit ihm gesprochen. Das würde wohl gefährlich werden. Für ihn.

Denn wenn er klug ist, kommt er mir nicht mehr zu nahe. Sonst hat er bald ein Messer in der Brust stecken. Dann weiß er wenigstens wie ich mich fühle. Ausgenutzt. Zerbrochen. Nicht gut genug.


~~


Heute ist doch ein schöner Tag! Die Sonne scheint und alles ist in bester Ordnung! Zumindest bei mir. Ich habe heute echt geschlafen wie ein Stein und möchte meinen Schatz überraschen. Denn heute habe ich beschlossen ihm endlich die Unschuld zu nehmen. Auf die liebevollste Weise die mir einfällt. Ich habe mir das seit ein paar Wochen überlegt und ihn manchmal leider deswegen auch vernachlässigt, aber ich wollte eben dass es was ganz besonderes wird. Gestern bin ich seiner Zwillingsschwester begegnet und dachte ich sehe nicht recht! Dass Naruto eine Schwester hat wusste ich gar nicht. Also bin ich zu ihr hin und habe mit ihr gesprochen. Sie machte einen seltsamen Eindruck auf mich und war auch aufdringlicher als manch anderes Fangirl. Sie hat mich gebeten ihre Einkäufe für sie heimzutragen, das habe ich gemacht, immerhin ist sie mit meinem Schatz verwandt. Als wir bei ihr waren, ist sie mir plötzlich an die Wäsche gegangen und hat sich ausgezogen. So schnell bin ich sicher noch nie aus einem Haus geflüchtet. Ich werde einfach heute Naruto fragen was mit ihr los ist.


Mittlerweile ist es Nachmittag und ich habe schon sieben Mal versucht ihn zu erreichen. Jedoch kam ich sofort in die Mailbox. Nach einiger Zeit machte ich mir echt schon Sorgen um ihn. Also ging ich schnurstracks zu ihm nach Hause. Als mir selbst an der Tür niemand öffnete, schloss ich schnell die Wohnungstür auf und ging leise hinein. Irgendwas war anders hier, das spürte ich sofort. Diese Stille war unheimlich.


~~


Ich hatte endgültig genug. Ich habe gedacht ich könnte ihm vertrauen! Doch scheinbar war ich einfach dumm und naiv. Und sehr blind. Ja, blind vor Liebe. Aber eins war mir klar, das würde ich ihm nicht nochmal verzeihen. Er hat einmal zu viel mit meinen Gefühlen gespielt. Jedoch hat mein Leben ohne ihn keinen Sinn mehr. Also habe ich beschlossen mir endgültig das Leben zu nehmen. Es ist nicht schlimm zu sterben, das habe ich in meiner damaligen Nahtoderfahrung gemerkt. Am besten mache ich es kurz und schmerzlos. Wo waren noch gleich die Schlaftabletten?


~~


Als ich weiterging, wurde mir immer mulmiger zumute. Ich fand ihn nirgendwo. Also begann ich nach ihm zu rufen. Wie ein Irrer raste ich durch die Wohnung, als ich ganz plötzlich gestoppt wurde. Indem ich über irgendetwas stolperte. Sofort rappelte ich mich hoch und sah Naruto vor mir auf dem Boden liegen. Reglos.

Mein Blick glitt rüber zum Tisch. Was ich sah, versetzte mich in blanke Panik. Überall lagen Tabletten herum und eine halbleere Wasserflasche. Ich sank erschrocken auf die Knie und kroch sofort zu Naruto. Meine Finger zitterten wie wild. Ich zog ihn vorsichtig und den Tränen nahe in meinen Schoß. Zuerst stand ich unter Schock, dann begann ich sanft an ihm zu rütteln. Und schließlich immer stärker, bis ich dann laut seinen Namen schrie.


~~


Ich träumte echt grade einen schönen Traum, als dieser abrupt beendet wurde und ich wie wild durchgeschüttelt und angebrüllt wurde. Verpennt öffnete ich die Augen und schaute irritiert in Sasukes verzweifeltes Gesicht. Dann sprang ich auf und funkelte ihn finster und enttäuscht an.

„Bleib bloß weg von mir!“, fauchte ich ihn finster an und knurrte. Er sollte mich bloß nie mehr anfassen!


~~


Als Naruto die Augen aufschlug und mich ansah, fiel mir echt ein Stein von Herzen. Doch als er dann von mir sprang und mich anfunkelte, wusste ich nicht was in ihn gefahren war. „A..aber Naruto! Was ist denn los?“ Doch er schnaubte nur und wurde wütend.

„Was los ist?! Das müsstest du doch ganz genau wissen Sasuke Uchiha!“, fauchte er mich an und ich wurde nur noch irritierter.

„Sag schon! Was ist los?“, versuchte ich es nochmal, etwas ruhiger.

„Du Idiot! Du dreckiger Bastard! DU hast mit meiner Schwester geschlafen!!“, brüllte er mich an und rannte dann davon, schloss sich im Bad ein.

Verwirrt und total durch den Wind sah ich ihm nach. Dann stand ich auf und rannte ihm nach.


„Das habe ich nicht getan Naruto! Wie kommst du auf so einen Schwachsinn?!“


„Sie hat mich angerufen! Vorhin! Und mir gesagt dass du ja so eine Bombe im Bett bist!“


„Was? Naruto und das glaubst du?! Vertraust du mir echt so wenig?“


„Na wer von uns beiden spricht denn kaum noch und kümmert sich lieber um andere Sachen außer um mich?! HÄ?!! Das bist ja wohl du! Und jetzt verlass meine Wohnung! Ich will dich nie wiedersehen hörst du?“


Das gab mir den Rest. Ich ballte die Fäuste und senkte den Blick. Während ich mich umdrehte, fauchte ich noch leise „Arschloch“ und verschwand dann. Wenn er mir nicht vertrauen kann und dann nicht mal zuhört selber schuld. Unsere Beziehung ist für mich beendet. Er brauchte gar nicht mehr ankommen! Sollte er sich doch umbringen! Mir egal.

Ich ging zurück in die Villa und schloss mich ein. Dort warf ich mich aufs Bett und begann über mein Leben nachzudenken. Nichts würde sein wie es war. Doch ich würde es schaffen. Da war ich sicher.


ENDE

Und der Tag beginnt...


Tja.. Vor einer Woche haben Naruto und ich uns getrennt. Von wegen Liebe auf immer und ewig. Wie dumm und naiv war ich, das zu glauben? Schrecklich. Wie ein kleiner Junge. Ich habe ihn seitdem nicht mehr gesehen. Wie auch?


Immerhin habe ich die Villa seitdem nicht verlassen. Und bewusst die Schule geschwänzt.

Aber was solls?


Ich habe sowieso immer die besten Noten, die paar Fehlstunden werden mir auch nicht die Beine ausreißen. Aber Naruto, diesen Vollidioten, zu sehen, hätte ich nicht ertragen. Ich muss sowieso schon dauernd an ihn denken. Wieso denkt er dass ich so etwas tun würde?! Hat er sie noch alle?


Ja gut, ich habe ihn betrogen. Einmal. Mit Sakura.

Aber das war ein Ausrutscher und ich stand unter Drogen. Das weiß er auch. Dennoch..

Ich scheine ihm ja nicht mehr viel zu bedeuten.

Er hat mich nicht mal erklären lassen! Gut okay.. Naruko hat sich ausgezogen. Aber ich habe sie nicht angefasst! Naja..

Hab ich schon, aber nur um sie von mir wegzuschieben! Sie ist schon ein heißes Mädchen, außerdem sieht sie Naruto sehr ähnlich. Aber ein sehr entscheidender Grund, warum ich nie mit ihr in die Kiste würde, ist, dass ich sie nicht liebe. Ich liebe nur Naruto.

Zumindest dachte ich das. Liebe ich ihn noch? Ich weiß es nicht. Auf meine Gefühle achte ich nicht, die musste ich abschalten als er mich fortgeschickt hat.


Meine Gedanken sind gleichgültig, fast verhasst. Ich.. Genau.. Ja ich hasse ihn! Ich will ihn nicht wiedersehen! Nie mehr..


~~


Die Woche war echt unendlich anstrengend. In der Schule ging auch alles drunter und drüber. Ich habe noch weniger verstanden als sonst schon. Am liebsten würde ich nun mit Sakura sprechen. Meiner besten Freundin. Doch da fällt mir was ein. Sie ist ja tot. Wegen Sasuke.


„Bastard..!“, huscht es leise über meine Lippen: Insgeheim habe ich ihm nie vergeben was er mit Sakura gemacht hat. Nach der Schule habe ich wieder Training. Ich will aber heute nicht. Sonst mach ich noch etwas kaputt und darf es dann wieder bezahlen. Und dazu fehlt mir echt das Geld. Grade haben wir Mathematik, doch ich verstehe wie immer nur Bahnhof. Also hole ich meinen MP3-Player raus und mache Musik an. Kings of Leon, Sex on Fire.


Na passt doch, denke ich mir sarkastisch und schnaube entrüstet. Ich sollte es ihm eigentlich heimzahlen. Meine Unschuld auch jemand anderem schenken. So wie er. Gott ich hasse diesen Kerl! Er hat mir einmal zu oft wehgetan. Aber ich schaffe das nicht, nicht ohne Hilfsmittel. Die Schlaftabletten.. Gut dass ich eingeschlafen bin bevor ich eine nehmen konnte. SO leicht werde ich es ihm nicht machen! Mich einfach so loszuwerden weil er mich nicht mehr braucht! Dem Arsch werde ich es richtig heimzahlen. Und ich werde ihm wehtun. Sehr wehtun! So wie er mir..


~~


Mittlerweile ist es Abend geworden. Ich sitze immer noch zu Hause. Aber es ist irgendwie langweilig. Da heute Freitag ist, werde ich mal wieder ausgehen und mir die Kante geben. Um zu vergessen, wenn auch nur für kurze Zeit. Ich bin mir dessen bewusst dass morgen alles über mich hereinbrechen wird, plus Kopfschmerzen. Aber ich habe ja Aspirin zu Hause. Meine Sachen habe ich schon längst alle von Naruto geholt. Als er nicht da war.


Das ist feige, schimpft mich mein Unterbewusstsein. Ich ignoriere es gekonnt und schnaube nur. Ja es mag feige sein. Dennoch, ihm zu begegnen wäre.. Ach was weiß ich, ich will gar nicht daran denken. Ich springe unter die Dusche und mache mich zurecht, verwende sogar mein bestes Parfum. Gut, auf Aufriss will ich nicht gehen, aber mir die Genugtuung holen die ich brauche.


Die Erkenntnis dass sie mich alle wollen aber nie haben werden. Es bereitet mir immer wieder Freude. Ich mag vielleicht grausam sein diesbezüglich, aber wen kümmert´s? Mich nicht. Um acht Uhr bin ich fertig und ziehe los. Ins beste Lokal der Stadt. Der Abend wird gut! Und ich muss dann endlich keine Gedanken mehr an IHN verschwenden. Diesen Idioten. Der, dem mein Herz gehört. Ich will es zurück..


~~

„Heute werde ich es richtig krachen lassen!“, sage ich selbstbewusst zu mir, während ich in den Spiegel schaue. Ja, ich habe vor, das erste Mal in meinem Leben Alkohol zu trinken. Sasuke wird abgehakt. Endgültig.


Ich mache mich zurecht, sehe am Ende richtig sexy aus. Mag sich selbstgefällig anhören, ist aber so. Passend läuft grade im Radio Sex Bomb von Tom Jones. Das bringt mich zum Schmunzeln. Ja, heute werde ich das sein! Die Mädels können sich festhalten! Mit einem Jungen würde ich nicht schlafen. Niemals! Dafür habe ich mich nur einem versprochen. Und der will mich ja nicht. Also soll er mir den Buckel runterrutschen. Mir egal.


Zwei Stunden später bin ich in der Disco. Schon sehr beschwipst. Wen kümmert´s?

Heute ist Charaokeabend! Das ist immer lustig, weil die meisten nicht singen können. Doch dann wird in den Gästen, per Zufall, mit dem Scheinwerfer ausgesucht. Oh nein.. Bitte nicht mich.. Ich kneife die Augen zu, was ich dann höre passt mir nicht.


Es hat wirklich mich getroffen! MICH! Ich muss jetzt auf die Bühne und singen. Gut, dass ich das wenigstens kann. Ich würde mich aber so etwas normalerweise nie trauen. Gut, dass ich bereits drei Tequilas und zahllose weitere Shots intus habe.


Unbeholfen klettere ich auf die Bühne. Ich soll nicht alleine singen, ein wahnsinnig hübsches Mädchen steht neben mir. Wir sollen gemeinsam das Lied The Bad Touch von der Bloodhound Gang singen.


Ich atme tief durch. Dieses Lied kenne ich. Sehr gut sogar. Ist das peinlich! Aber was solls, Augen zu und durch! Ich atme ein, die Melodie beginnt, wir beide beginnen zu singen.


Sweat baby, sweat baby

Sex is a Texas drought

Me and you do the kind of stuff

That only Prince would sing about

So put your hands down my pants

And I bet you'll feel nuts




Gott ist das peinlich! Okay Naruto! Reiß dich zusammen, hör auf zu denken und sing weiter!


Yes I'm Siskel, yes I'm Ebert

And you're getting two thumbs up

You've had enough of two-hand touch

You want it rough, you're out of bounds

I want you smothered, want you covered

Like my Waffle House hashbrowns

Comin' quicker than Fed Ex

Never reach an apex

Just like coca-cola stock

You are inclined to make me rise an hour early

Just like daylight savings time

Do it now




Ich werde immer sicherer und sehe nach einer Weile nicht mehr auf den Bildschirm, bewege mich auf das Mädchen zu, sie sich zu mir. Wir tanzen ziemlich ausgelassen, die Meute unter uns feuert uns an. Und weiter geht’s!


You and me baby ain't nothin' but mammals

So let's do it like they do on the Discovery Channel

Do it again now

You and me baby ain't nothin' but mammals

So let's do it like they do on the Discovery Channel

Gettin' horny now




Mittlerweile tanzen wir so, dass sich unsere Körper berühren. Die Blicke werde immer intensiver. Ich will näher zu ihr, viel näher, doch das Lied geht weiter.


Love, the kind you clean up

With a mop and bucket

Like the lost catacombs of Egypt

Only God knows where we stuck it

Hieroglyphics? Let me be Pacific

I wanna be down in your South Seas

But I got this notion

That the motion of your ocean means

"Small Craft Advisory"

So if I capsize on your thights

High tide B-5 you sunk my battleship

Please turn me on

I'm Mr. Coffee

With an automatic drip

So show me yours, I'll show you mine

"Tool Time"

You'll love it just like Lyle

And then we'll do it doggy style

So we can both watch "X-Files"




Ich singe so, als würde ich jedes gesungene Wort todernst meinen. Ja, langsam fange ich auch an mir selber zu glauben. Noch einmal der Refrain, dann ist das Lied um.


You and me baby ain't nothin' but mammals

So let's do it like they do on the Discovery Channel

Do it again now

You and me baby ain't nothin' but mammals

So let's do it like they do on the Discovery Channel

Gettin' horny now




Und als das Lied verstummt, packt es mich, ich gehe zu ihr, ziehe sie an mich und küsse sie unglaublich leidenschaftlich. Vor allen, mitten auf der Bühne. Sie nimmt meine Hand und will mich zu den Toiletten ziehen. Brav folge ich ihr, ja genau das brauche ich jetzt! Doch ich habe mit etwas nicht gerechnet. Denn Sasuke sitzt genau in diesem Raum und hat mich die ganze Zeit beobachet!


ENDE

Wie wird es nur weitergehen...


Nein! Das ist doch einfach nicht wahr! Wie kann dieser Bastard es wagen?! Küsst da einfach auf der Bühne ein Mädchen! Und das nicht grade harmlos. Direkt vor meinen Augen noch dazu! Ich hasse diesen Kerl! Ich hasse ihn wie die Pest! Meine Wut ist gerade wirklich grenzenlos. Ich würde gerne irgendetwas kurz und klein hauen! Oder wen umbringen. Vielleicht suche ich mir nachher ein schönes Opfer, das für meine Aggressionen hinhalten muss. Denn das lasse ich nicht auf mir sitzen! Was bildet diese Blondine sich bitte ein?! Dem werde ich mal schön die Fresse polieren!

Also stehe ich auf, weil es mir echt reicht. Ich schnaube wütend und stapfe auf ihn zu. Ich habe einfach keinen Bock mehr! Ich will ihm sein hübsches Gesicht grün und blau schlagen. So wütend bin ich.
Dummerweise bin ich zu langsam. Als ich ihn anschreien will, biegt er gerade mit dem Mädchen um die Ecke. Irgendwie kommt sie mir verdammt bekannt vor, doch mir will nicht einfallen, wer sie ist. Ich habe wohl auch schon zu viel getrunken. Dennoch bin ich entschlossen, Naruto fertig zu machen. Wenn nicht jetzt, dann später. Obwohl es mich mächtig stört, dass er ihr seine Unschuld schenken will...

~~

Das Mädchen, welches mir im Moment kein bisschen vertraut vorkommt, zieht mich zu den Toiletten. Dort angekommen sieht sie mich mit großen traurigen Augen an. Sie setzt an, zu sprechen, da kommt eine Horde Besoffener herein und wackeln auf uns zu. Schnell reagiere sie, sagt etwas in die Richtung, ich solle mit ihr nach Hause gehen und schleift mich aus der Bar.
Ich bin zu blöd, um zu begreifen, was sie von mir will und folge ihr nur dämlich grinsend. Sasuke habe ich noch immer nicht entdeckt, aber das spielt ja auch keine Rolle. Für mich zählt momentan nur das hübsche Mädchen vor mir.

~~

Ist denn das zu fassen? Nein, das ist es nicht. Rennt dieser Kerl dieser Schlampe nach wie ein Hund und grinst dabei saudämlich! Zusammenschlagen sollte man ihn. Vielleicht würde er dann endlich mal merken wie blöd er sich grade verhalten hat.
Wobei…
Ich will gar nicht wissen wie ich ausgesehen habe als Sakura mich abgefüllt und auf Droge gesetzt hat…

Da mir der Spaß vergangen ist, gehe ich nach Hause. Aus meinem Plan, mich von den ganzen Weibern anhimmeln zu lassen, wird nichts, die sind alle zu besoffen um mich zu beobachten. Was mir insgeheim eigentlich gefällt, da ich es mag, wenn ich meine Ruhe habe, dennoch kratzt es an meinem Stolz.

Okay. Ich trinke mein Glas aus. Dann ist Schluss. Ende für heute.
Auf dem Heimweg wanke ich an einem Feld vorbei, wo gerade Mais wuchs. Da kommt mir eine Idee. Ich grinse besoffen - wobei ich sicher bin, dass es genauso bescheuert aussieht, wie SEIN grinsen vorhin – und schleiche zum Feld. Dort reiße ich einen Kolben ab und nehme ihn mit nach Hause.
Dort angekommen setze ich mich in mein Bett, betrachte den Maiskolben und schmunzle.

„Na du..?“, lalle ich das kleine Ding voll. Es gibt mir natürlich keine Antwort, aber das ist auch ganz gut so. Schließlich kann es dann nicht widersprechen.
Langsam ziehe ich die Schale ab, bis mir die blonden Kerne entgegenblitzen.

„Hrhr.. Du siehst Naruto irgendwie ähnlich. Der hat dieselbe Haarfarbe wie du und der IQ is auch derselbe.“ Kaum sind diese Worte ausgesprochen, drücke ich den Maiskolben an mich, habe sehr seltsame Gedanken und… schlafe ein.

Am nächsten Morgen erwache ich mit dem bestimmt schlimmsten Kater, den man sich vorstellen kann. Ich spüre etwas Hartes unter mir, murre auf und sehe nach. Irritiert ziehe ich die Brauen zusammen und betrachte den Maiskolben, während ich versuche, mich zu erinnern, was letzte Nacht passiert ist.

Wie ein Blitz trifft mich dann die Erkenntnis. Naruto hat mit… Hinata geschlafen! Ich bin mir zu einhundert Prozent sicher, dass sie es war! Oh Mann.. Das arme Mädchen kann einem echt leidtun. Würde sie wahrscheinlich auch, wenn sie nicht mit MEINEM Naruto geschlafen hätte! Das werde ich beiden niemals verzeihen.

Gerade aber habe ich wichtigeres zu tun. Ich habe nämlich nicht die geringste Ahnung, was ich mit dem Maiskolben gemacht habe…

~~

Als ich am Morgen aufwache, brummt mein Kopf. Ich kann nicht klar denken und stöhne entnervt auf, während ich mir die Schläfen reibe. Ich sehe mich um und bemerke sofort, dass ich nicht bei mir zu Hause bin. Da kommt auch schon ein Mädchen bei der Tür herein, mit einem Morgenmantel bekleidet, und lächelt mich an.

„Hinata? Was machst du hier? Oder besser, was mache ich hier?“, frage ich sie ahnungslos. Sie schenkt mir nur ein trauriges Lächeln und setzt sich neben mich.

„Trink erst mal den Tee. Ich erzähle dir alles“, sagt sie leise und beginnt, mir alles zu erzählen, was gestern vorgefallen ist.

Erklärungen...


„Also Naruto.. Ich.. ähm..“, beginnt sie, bricht jedoch wieder ab. Es ist im Moment wirklich ziemlich nervig, dass sie so schüchtern ist, weil ich unbedingt wissen will, was los war.
„Bitte Hinata. Reiß dich zusammen und sag mir, was passiert ist.“ Ich versuche, freundlich mit ihr zu sprechen, auch, wenn meine Geduld ziemlich strapaziert ist.
„A..also.. Du bist gestern in diese Bar gekommen.. und.. ähm.. nunja.. dort wurdest du von den Scheinwerfen ausgewählt.. beim..Cha- Charaoke..“
Flehend sehe ich sie an, in der Hoffnung, sie möge doch in ganzen Sätzen sprechen. Sie scheint meinen Blick zu bemerken, denn im nächsten Moment holt sie ganz tief Luft und beginnt zu reden.
„Wir wurden beide zusammen ausgewählt und haben gesungen. Danach hast du mich ge…ge..gekü..“
Sie läuft knallrot an und atmet schneller. Ich habe die Befürchtung, dass sie gleich hyperventiliert. Doch die Schwarzhaarige scheint sich wieder zu fassen, sogar ohne in Ohnmacht zu fallen.
„Geküsst.“
Ich schlucke hörbar. Ich soll Hinata geküsst haben? Verschwommene Erinnerungsfetzen kommen mir unter. Langsam beginnt sich das Puzzle zusammenzusetzen.
„Genau! Ich bin dann ja mit dir nach Hause gegangen! Moment.. Hinata.. Sag mir nicht, wir haben-“
Noch bevor ich den Satz beenden kann, schlägt sie mich und unterbricht mich somit.
„Natürlich nicht! Wofür hältst du mich Naruto?“, fragt sie mich, sichtlich enttäuscht darüber, dass ich ihr so etwas zuzutrauen scheine. Doch eigentlich traue ich es ihr nicht zu, dafür umso mehr mir selbst. Denn die seelischen Verletzungen, die durch Sasuke entstanden sind, machen mir schwer zu schaffen. Apropos Sasuke. Was soll ich zu ihm bloß sagen, falls ich ihm begegne? Soll ich sagen, ich hätte mit Hinata geschlafen? Auch, wenn es eine Lüge ist?
„Entschuldige Hinata, so war das nicht gemeint. Und danke, dass du mich mitgenommen hast. Sonst hätte ich bestimmt etwas getan, was ich später bereut hätte.“
Daraufhin nickt sie mir nur zu und steht auf. Sie verlässt das Zimmer ohne ein weiteres Wort. Ich erhebe mich schwerfällig aus dem Bett. Am besten ist es, wenn ich nach Hause gehe.

~~
So ein Mist aber auch! Woher kommen nur diese blauen Flecken? Und dieser verdammte Maiskolben! Wenn ich nur wüsste, was es damit auf sich hat. Ich meine, ich werde doch nicht etwa wirklich so krank gewesen sein und…
Nein! Ich verwerfe den Gedanken sofort. Das ist doch absurd! Aber eins weiß ich ganz sicher. Ich werde es nicht mehr lange ertragen, wenn ich nicht mit Naruto rede! Aber soll ich nun zu Hinata gehen oder zu ihm nach Hause? Wo er wohl ist?
Egal. Ich werde einfach mal zu Hinata gehen. Mit der habe ich sowieso noch ein Hühnchen zu rupfen. Ich stampfe aus der Wohnung.
Ein paar Minuten später stehe ich auch schon vor Hinatas Haustür. Ich läute Sturm, wobei mir egal ist, ob ihre Eltern da sind und jemand deswegen Ärger bekommt. Hinata selbst öffnet mir die Tür und sieht mich verwundert an.
„Ist Naruto bei dir?“, frage ich mit sehr viel Misstrauen in der Stimme.
„Nein, der ist vor zwanzig Minuten gegangen. Wieso?“, fragt sie mich mit leiser Stimme und sieht mich ängstlich an.
„Also doch. Du hast dich also von ihm flachlegen lassen“, sage ich mit so viel Abscheu in der Stimme, dass ich sogar selbst leicht erschaudere. Hinata schwankt sogar etwas, doch anstatt umzukippen, öffnet sie den Mund. Scheinbar will sie mir etwas sagen.
„Jetzt hör mir mal zu Sasuke!“
Ihre Stimme klingt plötzlich ungewohnt fest und sicher. Ich frage mich, was wohl gerade in ihr vorgeht. Ich habe sie wahrscheinlich sauer gemacht. Dabei sollte ich es sein, der sauer ist.
„Du bist der größte Idiot auf Erden! Du hast Naruto gar nicht verdient! Der Ärmste hat was Besseres verdient als dich, wirklich. Er hatte es noch nie leicht, aber dass du ihm gleich zwei Mal das Herz brichst, ist zu viel. Gut, das erste Mal magst du ja wirklich nicht Herr deiner Sinne gewesen sein und Naruto hat dir auch vergeben. Aber dass du dann auch noch mit seiner Schwester im Bett warst ist zum Kotzen. Und ich habe nicht mit Naruto geschlafen, ich habe ihn nur mitgenommen, damit er nichts Dummes tut. Und ja, er hat mich geküsst. Aber da war er betrunken und zwar sehr. Fakt ist, dass er dich viel zu sehr liebt, um jemals von dir loszukommen. Versteh das endlich!“
Wow. Ich bin sprachlos. Die sonst immer so schüchterne Hinata hat mich gerade wirklich angeschrien. Und sie hat ganze Sätze gesprochen. Und geflucht. Und das ziemlich lange. Erstaunlich. Aber, anstatt das wortlos hinzunehmen, werde ich ihr schön die Meinung geigen. Mein Stolz ist so auch schon angekratzt genug. Aber ich bin froh, dass sie nicht mit Naruto geschlafen hat. Das glaube ich ihr aus irgendeinem Grund einfach.
„So Hinata. Und jetzt will ich dir mal was sagen! Ich habe NICHT mit Narutos Schwester geschlafen! Das ganze lief so ab. Ich bin ihr auf der Straße begegnet, sie hat sich mir vorgestellt und ich hab ihr geholfen, ihre Tüten reinzutragen. In ihrer Wohnung dann hat sie auf einmal angefangen, sich auszuziehen. Ich bin natürlich sofort abgehauen! Sie hat aber scheinbar Naruto angerufen, denn der war in keinem guten Zustand als ich nach Hause gekommen bin. Glaub mir Hinata, ich habe Naruto nicht wieder betrogen! Ich wollte ihn sogar an dem Tag überraschen! Aber als er mir das dann vorgeworfen hat, bin ich natürlich wütend geworden. Weil ich es einfach nicht glauben will, dass er mir so wenig vertraut.“
Hinata hört mir die ganze Zeit einfach nur schweigend zu. Kein Wort kommt über ihre Lippen. Es dauert eine ganze Weile, bis sie wieder aus ihrer Starre erwacht. Scheinbar hat sie gerade versucht, zu verstehen, was ich eben gesagt habe.
„Du.. hast Naruto also nicht betrogen?“, fragt sie mich mit ihrer gewohnt kleinlauten Stimme. Ich schüttle nur den Kopf.
„hmm.. Dann gibt es doch keinen Grund für euch, noch länger zu streiten, oder? Rede doch einfach mal mit Naruto!“
Das sagt sie so einfach! Ich kann doch nicht einfach nach so einer langen Beziehungspause einfach zu ihm gehen und.. ja, was eigentlich? Er muss sich doch entschuldigen. Hinata scheint meine Gedanken zu erraten.
„Ich weiß, dass es diesmal Narutos Fehler war. Aber gib ihm die Chance, das zu begreifen. Rede ganz ruhig mit ihm. Ihr werdet das schon schaffen!“
Mit ihm reden. Will ich das überhaupt? Ja, natürlich will ich das. Ich sollte aufhören, mir etwas vorzumachen. Egal, wie oft ich mir sage, dass mir Naruto egal ist. Er wird für mich immer das Wichtigste auf der Welt bleiben. Und ich sollte besser lernen, darum zu kämpfen, was mir wichtig ist.
„Ja aber.. Was soll ich denn zu ihm sagen?“
Sie sieht mich verwundert an, lächelt dann aber.
„Sag ihm dasselbe, was du mir eben gesagt hast. Nur etwas ruhiger. Du wirst sehen, es wird helfen Sasuke!“
Mit diesen Worten schließt sie einfach die Tür und ich stehe alleine da. Es war doch gut, vorher zu Hinata zu gehen. Und nun bin ich besser dran, als ich es davor war. Nun weiß ich, was ich tun muss. Ich werde mit Naruto reden. Wenn er mich denn lässt…

Ein Neuanfang?


Ich bin echt bescheuert. Wie konnte ich nur glauben, dass mir der letzte Abend irgendwie helfen würde? Ich kann mich ja noch nicht mal richtig daran erinnern.
Endlich bin ich zu Hause. Aber kann ich es wirklich noch zu Hause nennen? Ich fühle mich hier so fremd. Auch wenn es meine Wohnung ist. Seitdem Sasuke weg ist, ist es so unglaublich still hier geworden. Richtig unerträglich. Ich muss irgendetwas finden, um mich abzulenken. Denn diese ewigen Schmerzen im Herzen ertrage ich nicht mehr. Sasuke hat mich so sehr verletzt. Wieso nur..
Ich verstehe es einfach nicht! Warum hat er das nur getan? Meine Schwester habe ich eigentlich immer gern gehabt. Jetzt mag ich sie nicht mehr. Wenn ich es doch nur verstehen könnte..

~~

Ich mache mich auf den Weg zu Naruto. Im Kopf lege ich mir immer wieder die Worte zurecht. Und immer wieder verwerfe ich sie. Ich habe einfach keine Ahnung, wie ich an Naruto rankommen soll. Er hasst mich doch bestimmt. Und meine Reaktion, als ich gegangen bin, hat es nicht wirklich besser gemacht. Er weiß wahrscheinlich noch nicht mal, dass ich ihn gestern gesehen habe. Und ich werde ihm auch verschweigen, dass ich bei Hinata gewesen bin. Worte waren noch nie meine Stärke. Aber bei Hinata habe ich es auch geschafft. Einzig und alleine die Wand, die zwischen mir und Naruto ist, hält mich auf, ihm frei alles ins Gesicht zu sagen.

~~

Ich liege in meinem Bett und starre an die Decke. Die Musik ist wirklich ohrenbetäubend laut, schon richtig schmerzhaft. Aber dennoch nehme ich es kaum wahr. Soll ich doch taub werden, mir ist doch sowieso schon alles egal. Was hat denn noch Sinn? Wenn ich ehrlich bin, eigentlich nichts. Nicht einmal das Klingeln an der Tür nehme ich wahr. Erst, als Steine gegen mein Fenster geworfen werden, reagiere ich. Irgendjemand will es also wagen meinen Tag noch mehr zu versauen. Denn besser werden kann dieser bestimmt nicht mehr. Ich stehe schwerfällig auf und mache die Musik aus. Ohne Eile gehe ich an die Tür und öffne. Ich kann kaum glauben wer da vor mir steht.
„Was willst du hier?“, frage ich mit viel zu schwacher Stimme. Dafür würde ich mich am liebsten selbst schlagen.

~~

Als ich endlich die Tür geöffnet bekomme, erschrecke ich mich ein wenig. Naruto sieht echt ziemlich mitgenommen aus. Er tut mir irgendwie leid. Seine nicht ganz so nette Begrüßung ignoriere ich einfach mal, doch mir entgeht keineswegs, wie gebrochen seine Stimme klingt.
„Ich möchte mit dir reden Naruto. Ich denke du weißt worum es geht“, meine ich ruhig zu ihm und frage mich, ob er mich wohl reinlässt. Ich kann deutlich die Distanz zwischen uns spüren, doch die gilt es, zu überwinden.

~~

„Natürlich weiß ich worum es geht. Das kann ich auch nicht vergessen, falls du das denkst. Ich bin nicht so wie du.“ Meine Stimme klingt gerade wirklich eiskalt. Ich habe noch nie so gesprochen, das kenne ich eigentlich nur von Sasuke. Aber da sieht man wieder einmal, was dieser Scheißkerl doch aus einem machen kann. Ich lasse ihn herein, hoffe aber, dass er schnell wieder geht. In meinen Ohren liegt ein leises Surren, welches ziemlich unangenehm ist. Aber das kommt bestimmt von der Musik. Genau Naruto, lenk dich schön ab. Sasuke ist das Arschloch hier.

~~

„Naruto bitte hör mir zu. Ich habe dir sehr viel zu sagen. Bitte hör es dir an und unterbrich mich nicht. Danach kannst du mich immer noch rauswerfen“, sage ich mit ruhiger Stimme und sehe ihn an. Naruto nickt daraufhin nur und schweigt. Nicht einen Blick schenkt er mir. Nun gut. Ich hole tief Luft und lege mir in Gedanken die Worte zurecht.
„Du weißt ja, dass ich bei unserem Streit deine Wohnung so stürmisch verlassen habe. Aber weißt du, es hat mir ganz schön wehgetan, dass du mir vorgeworfen hast, ich hätte mit deiner Schwester geschlafen. Du warst so überzeugt davon und hast mich nicht einmal etwas erklären lassen. Daraus habe ich geschlossen dass du mir kein bisschen vertraust.“ Daraufhin sieht er mich nun doch an. Ich sehe etwas in seinen Augen, das mir Mut macht. Also fahre ich fort.
„Deine Schwester hat sich mir einfach an den Hals geworfen. Ich bin sofort gegangen. Immerhin liebe ich sie ja nicht. Und das mit Sakura habe ich dir schon erklärt.“ Ich schlucke und hoffe, dass er wenigstens darüber nachdenkt.

~~

Ich höre Sasuke die ganze Zeit zu. Immerhin interessiert es mich ja, was er zu sagen hat. Denn vielleicht verstehe ich ja dann was passiert ist. Aber als er spricht, bleibt mir schier die Luft weg. Ich erkenne schmerzlich, dass er Recht hat. Ich habe ihm nicht einmal die Chance gelassen es zu erklären. Und deshalb ist es zwischen uns auseinandergegangen.
„Sa.. Sasuke…“, stammele ich, während sich Tränen in meinen Augenwinkeln sammeln.
„Es tut mir so leid!“, rufe ich dann und fange an zu weinen. Ich bin wirklich der größte Idiot auf Erden. Und ich habe Sasuke die Schuld gegeben. Und gestern.. Scheiße! Ich muss es ihm sagen!
„Sasuke ich.. also gestern da.. ehm..“ Ich versuche die richtigen Worte zu finden, doch werde von Sasuke unterbrochen.

~~

„Ich weiß Naruto. Du hast Hinata geküsst und bist dann mit ihr nach Hause gefahren. Ich war da und habe euch gesehen“, erkläre ich ihm, ohne zu vergessen, dabei sachlich zu bleiben. Mit großen Augen sieht er mich an und will schonwieder etwas sagen, doch wieder bin ich schneller.
„Ich weiß, dass nichts zwischen euch war. Und ich weiß auch, warum du sie geküsst hast. Außerdem warst du betrunken.“ Jetzt ist Naruto baff. Der blonde Wildfang scheint echt seine Stimme verloren zu haben. Gut für mich, denn ich bin ja noch nicht fertig.
„Ich hoffe du verzeihst mir mein Verhalten, denn ich will auch versuchen, dir zu verzeihen.“ Ein heftiges Nicken, gefolgt von einer stürmischen und tränenreichen Umarmung seinerseits ist die Antwort.

~~

„Natürlich verzeihe ich dir Sasuke. Immerhin bist du der wichtigste Mensch in meinem Leben! Ich war so dumm.“ Ich drücke mich eng an meinen Freund. So sehr habe ich seine Wärme und Nähe vermisst. Ich wünschte, ich könnte ewig so bei ihm verweilen. Doch mir fällt auf, dass Sasuke meine Umarmung nicht erwidert. Also lasse ich ihn los und sehe ihn irritiert an.
„Ich finde es wäre besser, wenn wir Freunde bleiben Naruto. Ich bin nicht gut für dich“, kommt es aus Sasukes Mund. In mir bricht gerade eine Welt zusammen. Das kann doch nicht sein Ernst sein!

Teme!


Mehr als entgeistert starre ich Sasuke an. Was denkt er sich denn dabei? Immerhin waren wir doch nun so lange getrennt! Und jetzt, wo ich endlich die Wahrheit kenne und alles gut zu werden scheint, will er einen Rückzieher machen? Ich verstehe ihn nicht mehr. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich verstehe gar nichts mehr.


~~


Ich bin sehr froh darüber, dass Naruto mir verziehen hat. Und ich wünsche mir auch, wieder mit ihm glücklich zu sein. Doch was kann ich ihm schon bieten? Wir sind beide männlich, das heißt, Naruto würde niemals die Chance haben, ein eigenes Kind zu bekommen. Und ich weiß ja, dass er sich eines wünscht. Ich kann ihm außerdem nichts bieten. Und ich bin keine Frau. Ich habe so vieles nicht, was es braucht, um eine normale Beziehung führen zu können. Ich gehe stark davon aus, dass ich, wenn, dann mein ganzes Leben lang mit Naruto zusammen bleiben werde. Deshalb fände ich es besser, er würde sich einfach eine Frau suchen, mit der er glücklich wird. Und wir bleiben einfach beste Freunde. So wie früher. Bevor wir uns ineinander verliebt haben.


~~


Ich sehe Sasuke verstört an. Eine Antwort auf meine stumme Frage bekomme ich nicht. Stattdessen scheint er eher nachzudenken. Ich frage mich, worüber er nachdenkt. In mir selbst tobt gerade ein Sturm. Ich versuche, zu verstehen, warum er so mit mir und meinen Gefühlen spielt. Doch eine Antwort finde ich nicht. Wäre auch zu schön gewesen. Nun aber kann ich nur eines tun. Und das ist weinen. Ich lasse meine Tränen einfach fließen, mir ist egal wer mich dabei sieht und hört. Dann wird mir bewusst, dass wir ja beide alleine in meiner Wohnung sind und ich schüttle den Kopf leicht.


~~


Tief in Gedanken versunken bemerke ich anfangs nicht, dass Naruto weint. Seine Schluchzer aber reißen mich aus meinen Überlegungen und ich sehe ihn alarmiert an.

„Nicht weinen Naruto! Bitte! Ich weiß es ist schwer für dich. Denn für mich ist es genauso schwer. Aber du weißt genauso gut wie ich, dass es besser ist, wenn du dir ein nettes Mädchen suchst, mit dem du eine Familie gründen kannst!“

Wusch! Schon bekomme ich eine geklatscht. Ein aufgebrachter Blondschopf sieht mich vorwurfsvoll an, zwingt sich dann aber zu einem Lächeln. Ich hasse es, wenn er das macht. Aber im Moment kann ich ihn nicht darauf hinweisen, da ich durch seine Ohrfeige, die sogar ziemlich fest war, gerade sprachlos bin.


~~


„Sasuke! Du elender Teme!“, fauche ich den Schwarzhaarigen an, der mich ansieht, als wäre ich ein Außerirdischer.

„Du bist so bescheuert! Baka! Es gibt auf dieser gottverdammten Welt nur einen einzigen Menschen, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen wollen würde! Und das bist du! Also hör mir auf mit Mädchen und Kindern und normal! Denn für mich ist es normal, mit dir zusammen zu sein! Ich habe mich dazu entschieden! Und zwar, als ich mich in dich verliebt habe. Wenn ich das nicht gewollt hätte, hätte ich dich doch niemals an mich rangelassen!“

Ich scheine ganz schön zu schreien, denn Sasuke zuckt manchmal leicht zusammen, bewegt sich aber sonst keinen Millimeter.


~~


Geflasht sehe ich Naruto an. Der meint es also wirklich ernst mit mir… Und ich hatte gedacht, er würde mich trotz allem einfach hassen und würde froh sein, wenn ich mich von ihm trenne. Da habe ich die Rechnung aber ohne Naruto gemacht. Denn dieser scheint wirklich mit mir alt werden zu wollen. Meine Gesichtszüge entgleisen leicht, da ich daran denken muss, wie es wohl wäre, Naruto einen Antrag zu machen. Den Gedanken verwerfe ich lieber schnell wieder. Zum Heiraten bin ich, sowie auch Naruto, noch viel zu jung.

Nach einer Weile des Nachdenkens verpasse ich Naruto eine sanfte Kopfnuss, hauche ihm ein „dobe“ ins Ohr und ziehe ihn an mich. Ich lege sanft die Arme um ihn und frage mich, was in seinem Kopf nun wohl vorgeht. Meiner ist wie leergefegt. Ich kann einfach an nichts mehr denken, außer an Naruto in meinen Armen. Mir wird langsam wieder bewusst, wie sehr ich ihn eigentlich all die Zeit vermisst habe!


~~


Ich sehe zu Sasuke, als er mich an sich zieht. Damit hatte ich nun nicht gerechnet! Und dennoch… Mir brannte eine Frage auf der Zunge, die ich mich nicht traute zu stellen. Doch ich brauchte unbedingt eine Antwort darauf!

„Sind… sind wir nun wieder… zusammen?“, frage ich Sasuke leise und unsicher. Ich habe Angst, dass er ein weiteres Mal nein sagt. Doch ich bekomme eine andere Antwort. Nämlich gar keine. Und keine Antwort ist für bekanntlich auch eine Antwort. Jedoch schafft Sasuke es durch eine einzige Geste, mir all meine Zweifel zu nehmen. Er legt sanft seine Lippen auf meine und ich glaube, vor Freude zu explodieren. Sasukes Küsse haben mir so sehr gefehlt! Das Gefühl seiner warmen, zärtlichen Lippen auf meinen, bereitet mir ein angenehm kribbeliges Gefühl im Bauch. Ich muss unwillkürlich lächeln. Automatisch lege ich die Hände in Sasukes Nacken und drücke mich näher an ihn. Er löst den Kuss leider viel zu früh, doch ich kann immer noch mein Glück kaum fassen. Mit leuchtenden Augen sehe ich zu ihm.

„Ich liebe dich“, kommt es leise aus meinem Mund, wobei ich den Blick abwende und leicht rot bin. Ich hatte mir immer gewünscht, Sasuke das wieder sagen zu können! Dieser Moment könnte gerade gar nicht schöner sein!


~~


Ich sehe Naruto an. Seine Frage hat mich doch tatsächlich aus dem Konzept gebracht. Und da mir immer noch die Worte fehlen, küsse ich Naruto einfach als Antwort. Ich lächle leicht, das Gefühl ist wirklich wunderschön. Ich habe regelrecht vergessen, wie schön es doch ist, die Person, die am tiefsten in deinem Herzen ist, zu küssen. Das habe ich jetzt begriffen. Und ich habe ebenfalls begriffen, dass ich Naruto niemals mehr allein lassen werde und kann.

Doch wieder einmal wird uns ein Strich durch die Rechnung gemacht. Ich knurre nur leise, als ich das Klopfen an der Tür höre und sehe zu Naruto.

„Ja?!“, kommt es von seiner Seite. Ich löse mich von ihm, wenn auch widerwillig, und gehe an die Tür. Meine Augen weiten sich und ich erstarre. Wie ist das nur möglich?

Warum die beiden?


Ich bin richtig geschockt, als meine Augen diese Personen vor mir entdecken. Deshalb geht es mir auch etwas zu schnell, als plötzlich eine sehr glücklich aussehende Sakura an meinem Hals hängt und mich freudig umarmt. Ich verstehe nicht einmal annähernd, wie sie noch leben kann. Das andere Mädchen, ihrerseits blond, geht einfach an mir vorbei und umarmt Naruto freudig. Ich erkenne sie natürlich, es ist seine bösartige Schwester. Was die beiden hier wohl wollen? Ich sehe fragend zu Naruto, doch der sieht nicht minder verwirrt aus als ich selbst. Ich wüsste gerne, was hier los ist und warum die beiden, doch eigentlich so verhassten Mädchen plötzlich in Narutos Wohnung auftauchen und uns obendrein noch freundlich umarmen. Sakura hob den Blick und lächelte mich mit wahrer Freundlichkeit an. Dann öffnete sie den Mund, um etwas zu sagen, doch Narutos Schwester kam ihr zuvor.
„Herzlichen Glückwunsch ihr beiden! Ihr habt bestanden! Wir freuen uns so für euch!“ Mir klappte nur der Mund runter. Was zur Hölle hatte das nun wieder zu bedeuten?
„Naja… Das Ganze ist so. Wir waren ganz und gar nicht damit einverstanden, dass ihr beide schwul seid und zusammen. Deshalb haben Sakura und ich lange überlegt. Und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass ihr beide eine Chance verdient habt, jedoch wollten wir euch auf die Probe stellen. Mit unglaublich harten Mitteln. Das wissen wir schon. Aber wir waren zuversichtlich! Und wie ihr ja nun seht, nicht umsonst! Eure Liebe ist also stark genug!“
Ich höre den beiden zu. Blinzele dann, ohne ein Wort zu sagen. Und raste schließlich völlig aus.
„SEID IHR EIGENTLICH VON ALLEN GUTEN GEISTERN VERLASSEN?!!!! WIE KÖNNT IHR ES WAGEN SO MIT UNSEREN LEBEN UND MIT UNSEREN GEFÜHLEN ZU SPIELEN?! WIR SIND DOCH KEINE MARIONETTEN MIT DENEN MAN SPIELCHEN SPIELEN KANN!“
Die Mädchen zucken stark zusammen und sehen mich verwundert an. Sie scheinen echt nicht zu verstehen, was für einen Müll sie da zustande gebracht haben! Ich habe doch genau gesehen, wie Sakura gestorben ist, nachdem ich sie mit meinem Chidori durchbohrt habe! Ein Trick konnte das ja nicht gewesen sein!
Als ich dann aber zu Naruto sehe, glaube ich, meinen Augen nicht zu trauen! Da lacht sich der Kerl schlapp! Ich habe eigentlich erwartet, dass er am Boden zerstört sein würde oder zumindest weinen oder schreien würde. Aber nicht ein Hauch von Wut liegt auf seinen Zügen. Was ist mit ihm denn jetzt los? Bin ich in einer schlechten Komödie gelandet oder was?

~~

Ich habe keine Ahnung, was ich nun davon halten soll, aber eines war klar. Ich fand das alles unglaublich komisch! Deshalb lache ich auch schon so stark, dass mir die Tränen kommen. Es erleichtert mich ungemein, dass Sakura erstens noch lebt und zweitens, dass die beiden uns eigentlich niemals gehasst haben. Meine Schwester habe ich schon immer sehr gemocht und ich habe einfach nicht verstanden, warum sie plötzlich so etwas macht. Dass die beiden es stark übertrieben haben, steht außer Frage, aber ich will nicht nachtragend sein, denn es ist viel zu viel Schlimmes passiert. Lieber würde ich das alles am liebsten schnell vergessen und mit Sasuke glücklich werden. Außerdem weiß ich nun, dass es nicht an Sasuke und mir liegt, dass wir uns so gezofft haben, sondern an den beiden. Ich löse mich von meiner Schwester, die mich am liebsten wohl nicht mehr loslassen würde und schiebe sie ein Stück weit weg. Als ich wieder ruhig atmen kann und etwas sagen will, vernehme ich ein lautes „KLATSCH“ und spüre, wie mein Kopf zur Seite fällt. Verwundert schaue ich auf und blicke in Sasukes wütende Augen, die mich finster mit seinem Sharingan anfunkeln. Meine Schwester hält sich ebenfalls die Wange und Sakura hat gleich zwei Schläge abbekommen und eine geballte Ladung Chidori. Ich vermute, dass das wohl für den unfreiwilligen Sex und den beinahe gelungenen Mord an mir ist. Meine Wange pocht ganz schön, denn Sasuke hat voll durchgezogen. Sakura guckt nur dämlich aus der Wäsche, ehe sie aufsteht, ein „Ich lasse euch jetzt lieber alleine“ nuschelt und durch die Tür verschwindet. Meine Schwester, die noch niemals geschlagen wurde, murmelt nur etwas in der Richtung, sie hätte es verdient und geht dann auch. Und ich? Ich starre Sasuke einfach weiterhin blöde an. Dann aber passiert etwas, womit ich niemals gerechnet hätte. Sasuke beginnt auf einmal zu weinen und sinkt auf den Boden. Ich verstehe nicht, wieso er das macht, gehe aber zu ihm und lege ihm eine Hand auf die Schulter. Er sieht mich mit einem verletzten Blick an, schweigt aber. Ich wünschte, er würde irgendwas sagen, aber er sagt nichts. Stattdessen steht er auf, geht an mir vorbei und sperrt sich im Bad ein. Er hat wohl seine eigene Art mit alldem umzugehen. Um nicht allzu verletzt zu sein, habe ich darum beschlossen, es einfach mit Humor zu nehmen und den beiden Mädchen nach und nach zu verzeihen. Viel wichtiger ist mir aber nun Sasuke. Ich muss mit ihm reden, über einige Dinge. Und dann muss ich ihn was ganz Wichtiges fragen. Doch wie soll ich das nur anstellen? Ich bin doch viel zu feige dazu. Und wenn er ganz etwas anderes will? Oder das dann komisch findet? Das Lachen ist mir nun gänzlich vergangen, denn die Gedanken an die Zukunft holen mich gerade wieder ein. Was würde nun aus uns beiden werden? Ein Liebespaar sind wir ja schon mehr oder weniger. Aber ich weiß beim besten Willen nicht, wie es über die Jahre hinweg nun weitergehen soll. Schließlich habe ich meine Zukunftsträume eigentlich mit einer Frau geplant, als ich noch ein kleiner Junge war. Dass ich einmal schwul werden würde, habe ich ja nicht wissen können. Früher habe ich mir das immer gewünscht, eine liebe Frau zu haben, ein oder zwei Kinder, einen schönen tollen Beruf und ein großes eigenes Haus. Bald würde ich mir auch mit Sasuke darüber Gedanken machen müssen, denn zumindest für mich war sicher, dass es nie mehr einen anderen Mann in meinem Leben geben würde als ihn und dass ich es niemals schaffen würde, mich von ihm gänzlich zu trennen. Die Zeit, in der wir getrennt waren, war der Horror für mich. Und so oft ich auch gesagt habe, was Sasuke nicht für ein Arschloch sei und wie sehr ich ihn hassen würde, habe ich doch ständig an ihn gedacht und in mir drin noch von ganzem Herzen geliebt. Er ist meine erste große Liebe und ich hoffe, er wird auch meine letzte bleiben.

Zusammenkunft?

Angepisst! Das ist der beste Ausdruck für meinen derzeitigen Gemütszustand. Ich glaube, dass sich noch nie ein Mensch so verarscht gefühlt hat, wie ich mich in diesem Moment. Das kann doch alles nicht wahr sein! Es kommt mir vor, als wäre ich in einem Albtraum gelandet, aus dem man nicht mehr erwachen kann. Dass ich gerade weine, ist denke ich nachvollziehbar. Auch, wenn ein Sasuke Uchiha normalerweise nicht weint. Wo käme man denn hin, wenn das öfter so wäre! Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum Naruto alles so unglaublich locker sieht und alles einfach hinnimmt. Aber nachvollziehbar ist es doch geringfügig. Er ist eben einfach ein sehr aufgeweckter und lebensfroher Mensch. Ich entschließe mich dazu, einfach abzuschließen. Etwas anderes bleibt mir doch sowieso nicht übrig. Jedoch steht für mich fest, dass ich Sakura, sowie auch Narutos Schwester niemals wiedersehen will. Denn das, was die beiden getan haben, werde ich in den nächsten zehn Leben nicht verzeihen. Tief durchatmend schließe ich die Badezimmertür auf und sehe direkt in Narutos große blaue Augen. Der lächelt mich unsicher an. Deutlich ist mein Handabdruck noch an seiner Wange erkennbar. Ich bekenne mich schuldig und streiche ihm entschuldigend über die rote Stelle. Ich bemerke jedoch, dass Naruto nervös hin- und hersieht und dabei auf seiner Unterlippe herumkaut. Das tut er nur, wenn er mir etwas sagen will, sich aber nicht traut. Dabei sieht es doch so sexy aus, wenn er mit seinen weißen Zähnen seine Lippe bearbeitet. Ich beschließe, es einfach auf meine Weise zu regeln. Also ziehe ich Naruto in meine Arme und hauche direkt in sein Ohr:

„Sag, was dir auf dem Herzen liegt.“ Er sieht mich überrascht an, lächelt dann aber wieder nervös und wendet verlegen den Blick ab. Ich gebe ihm die Zeit, die er braucht, um die richtigen Worte zu finden und sehe in solange einfach an.

 

~~

 

Mir Worte zurechtlegend stehe ich vor der Badezimmertür, die im nächsten Moment auch schon aufgeht. Ehe ich mich versehe, finde ich mich in Sasukes Armen wieder und höre seine Stimme dicht an meinem Ohr.  Ich schlucke schwer. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Ich muss ihn einfach fragen.

„Sasuke wie… wie machen wir denn nun weiter?“, frage ich ihn zurückhaltend. Er lächelt mich nur an, grinst dann und haucht mir erneut ins Ohr, dass wir das sehen würden, wenn es so weit wäre. Bis dahin hätten wir noch lange Zeit. Ich nicke daraufhin nur. Das ist zwar nicht die Antwort, die ich erwartet habe, aber er hat ja Recht. Wir müssen gerade einfach gar nichts planen. Es ist gut so wie es ist. Da fällt mir aber schon wieder etwas ein, das mich beschäftigt. Doch das zu sagen, dazu bin ich zu feige. Ich kann ihm ja schlecht sagen, ich würde gerne mit ihm schlafen! Niemals! Lieber esse ich zwanzig Zitronen als das auszusprechen! Bei dem bloßen Gedanken daran, Sasuke nur ohne Shirt zu sehen, treibt mir die Röte ins Gesicht. Sasuke ist leider nicht blind, deshalb merkt er sofort, dass etwas nicht stimmt. Sein Gesichtsausdruck gefällt mir aber gerade gar nicht, denn ein süffisantes Grinsen umspielt seine Lippen. Ich weiche ein Stück zurück und spüre, wie mir ein kalter Schauer über den Rücken läuft. Bei dem Funkeln in Sasukes Augen werden meine Knie weich. Ich brauche gar nicht zu überlegen, woran er gerade denkt. Denn er hat mich durchschaut. Ich seufze resignierend. Meine Mauer baue ich ab. Ich will mich ja auch gar nicht von ihm fern halten.

„Können… Können wir-?“, stammle ich leise und sehe dabei weg. Sasuke nickt, haucht mir ein „Nichts lieber als das“ ins Ohr und versiegelt seine Lippen mit meinen. Ich spüre sanften Druck seinerseits und gebe nach, damit er mich ins Schlafzimmer lotsen kann. Kurze Zeit später spüre ich auch schon die Bettkante in meinen Kniekehlen. Ich gebe nach und lasse mich darauf sinken. Sasuke sinkt sanft auf mich, ohne den Kuss zu lösen. Mein Herz rast wie verrückt. Oft habe ich von diesem Moment geträumt, doch jetzt, wo es soweit ist, habe ich doch ganz schön Bammel. Sasuke scheint davon nicht sonderlich viel zu merken, denn dieser küsst mich weiterhin. Und ich erwidere seinen Kuss, ich wäre ja auch bescheuert, wenn ich das nicht täte. Dazu liebe ich seine Nähe viel zu sehr. Doch meine Nervosität ist deutlich an meiner Körpersprache ablesbar, da ich unglaublich verkrampft bin. Sasuke löst plötzlich den Kuss und beugt sich zu meinem Ohr. Ich vermute, um daran zu knabbern, doch ich irre mich. Denn er flüstert ganz sanft, dass ich ihm vertrauen könne und keine Angst zu haben brauche. Das sagt sich so leicht! Was denkt er sich denn? Das ist für mich das erste Mal! Dass er es schon getan hat, ist nicht schwer zu erkennen, denn seine Entspanntheit ist deutlich spürbar. Eigentlich hat er ja Recht. Ich entspanne mich auch ein wenig, doch gerade, als ich anfange, mich darauf einzulassen, klingelt das Telefon. Das darf doch nicht wahr sein!

 

*An dieser Stelle möchte ich eine kleine Anmerkung machen ^-^ Es geht darum, dass ich eure Hilfe brauche :D ich bin unschlüssig, ob ich eine Yaoi-Szene schreiben soll. Und wenn, aus wessen Sicht würde es euch gefallen? Ich bin gespannt auf eure Meinung, LG eure Sasa :D

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Tag der Veröffentlichung: 20.08.2012

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