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Unsichtbar

Das tränennasse Gesicht ins rote Kissen gedrückt lag Susi auf ihrem Bett. Ihre Zimmertür hatte sie abgeschlossen, denn sie wollte nicht, dass jemand sie störte. Unsichtbar sein war alles was sie wollte. Alle anderen konnten ihr gestohlen bleiben, denn mit ihren sogenannten Freunden hatte sie ohnehin nichts als Ärger. Es stimmte wohl wirklich, dass man verlassen war, wenn man sich auf jemanden verließ! Niemandem auf der Welt konnte sie mehr vertrauen. Gestern war sie von einer Klassenfahrt wiedergekommen und hatte sich sofort in ihrem Zimmer verschanzt. Ihre Mutter hatte ein paar Mal an der Tür geklopft, aber Susi hatte ihrer Mutter nicht geantwortet. Der war sie doch auch egal! Schließlich waren es ja ihre Eltern gewesen, die sie überredet hatten an dieser dummen Fahrt teilzunehen. "In deinem Alter fand ich solche Fahrten immer gut. Auch bei dir wird es lustig werden, Susi, da bin ich sicher", hatte ihr Vater gesagt. Aber es war nicht lustug in einer gottverlassenen Jugendherberge auf dem Fußboden im Flur zu schlafen, weil einen die Klassenkammeradinne nicht im Zimmer haben wollten. Es war auch nicht lustig ständig die Blicke und die Tuscheleinen der Anderen im Nacken zu spüren. Den Lehrern gesagt hatte sie es schon gesagt, es gab eine Klassenkonferenz und nach zwei Tagen war alles wieder beim Alten. Die ewige Außenseiterin.

Unsichtbar sein. Wer nicht zu sehen war, der konnte auch nicht verletzt werden. Susi war es, als würde ihr Herz in diesem Moment etwa eine Tonne wiegen. Sie hatte keine Lust mehr . Alles war Susi wollte war, dass es endlich aufhörte...

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Texte: "Wer nicht zu sehen íst, der kann nicht verletzt werden..."
Tag der Veröffentlichung: 26.01.2009

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