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Ich bin Meer

 

Grau hier unten, Grau dort oben

Grau ist, was mein Herz umschließt

Wellen, die am Ufer toben

Wasser, das sich wild ergießt

 

Sturm der innen, wie auch außen,

Unterstes zu Oberst kehrt

Tobt mit fürchterlichem Brausen,

dass mir Ruhe bleibt verwehrt

 

 

Kiesel rollen über Seele

Rundgeschliffen und doch bunt

Wie der Kloß in meiner Kehle

Stammen sie vom Meeresgrund

 

Sand vom Wasser fortgetragen

Doch von Winden angespült

Wie es  nur  mit Worten sagen,

was mein Herz so aufgewühlt?

 

 

Augen haben nicht verstanden,

Was die Worte kratzten wund

Striemen, die gar höllisch brannten

Meine Lippen bleiben stumm

 

Wasser spielt um meine Füße

Spuren schluckt der schnelle Sand

Niemals sind sie da gewesen

weggewischt von harter Hand

 

 

Doch die Spur in meinem Herzen

brennt wie glühend heiße Nacht

kaltes Wasser kann  nicht löschen

was mich schmerzt mit stiller Macht

 

Meer bewegt nicht nur die Wasser

Trägt auch mich mit sich hinfort

unter Schwingen Winde fassen

heben mich von diesem Ort

 

 

Treibe achtlos immer weiter

sturmzerzaust und Gischt im Haar

Grenzenlosigkeit lacht heiter

Rückweglosigkeit wird klar

 

Auf das Meer in tiefe Stille

Führt der Weg mich weit hinaus

Dunkelheit, mein freier Wille

Geht es immer geradeaus

 

 

 

 

 

Auf der Düne

Die Sonne ist da, du must sie nicht sehen.
Sie strahlt auch hinter den Wolken.
Deine Haut fröstelt sacht im eiskalten Wind.
Du sehnst dich nach ihrer Wärme.

 

Hier oben stehst du, deine Arme verschränkt.
Das Meer liegt zu deinen Füßen.
Du atmest die würzige feuchtkalte Luft,
hörst lautes Geschrei der Möwen.

 

Du folgst ihrem Fluge mit Sehnsucht im Blick.
Beneidest sie um die Freiheit,
dahin zu fliegen, wo immer sie wollen,
sich niemandem zu ergeben.

 

 

 

Das Meer trägt mit Macht all deine Ängste fort.
Der Wind nimmt dir deine Tränen.
Die Wolken öffnen sich ein Stück nur für dich,
Sonne berührt deine Seele.

 

Die Möwen verbeugen sich vor dir im Flug.
Dein Herz weitet sich ohne Schmerz.
Wärmende Sonnenstrahlen streicheln dich sanft.
Du musst nicht mehr kämpfen, bist ganz.

 

Impressum

Texte: Sappho Sonne
Bildmaterialien: Sappho Sonne
Tag der Veröffentlichung: 01.02.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für die Freunde, die wie Felsen in der Brandung stehen ... und einem dann einen Anker zuwerfen, wenn man ihn braucht ...

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