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Kapitel 6

Als Samuel durch das Wohnzimmer flog und zu Boden ging, dachte ich für ein Augenblick der Kampf wäre vorbei. Ich dachte ich könnte nach Hause gehen und mein langweiliges Teenager Leben weiter führen, doch leider lag ich falsch. Denn der weiße Wolf bewegte sich wieder. Mein ganzer Körper fing an zu zittern.

Wie sollte ich diesem Monster entgegentreten und ihm gleichzeitig klar machen, das er mich in ruhe lassen soll. Außerdem wusste ich nicht, ob mein Schutzschild noch länger aufrecht erhalten konnte, denn ich fühlte mich von Sekunde zu Sekunde schwächer. Doch ich wusste, wenn ich jetzt aufgeben würde , hätte Samuel sein Ziel erreicht und mich zwingen sein Freund William zu befreien. Und das dürfte auf keinen Fall passieren, denn dann wäre meine Urgroßmutter umsonst gestorben.

Also versuchte ich mein Körper und Geist zu beruhigen, denn nur so hätte ich ein Chance Eve und Roake weiterhin mit zu beschützen. Ich schloss meine Augen und dachte an etwas schönes. Doch ich wurde schnell wieder aus meinen Gedanken gerissen, als ich die stimme von Samuel hörte.

´´ Nicht schlecht für eine kleine Hexe, die gerade erst erwacht ist. Leider muss ich dir sagen, das deine Macht nicht ausreicht um mich zu besiegen. Außerdem kann ich dir ansehen, das deine Kraft- Reserven fast aufgebraucht sind. Also wie meinst du, kannst du mich aufhalten?``

Samuel stand schon wieder auf den Beinen und sah aus, als ob mein Überraschungsangriff mit den Blitz ihn gar nichts ausmachte. Zudem machte er sich wieder bereit mich anzugreifen, doch ich kann ein leichtes zögern sehen. Diesen Augenblick nutze ich für mich.

´´ Kann sein das ich am Ende bin, doch ich werde nicht kampflos mit dir mitgehen, damit du deine dunklen Machenschaften durchziehen kannst. Ich werde dich daran hindern. ´´

Wir sahen uns für einen kurzen Augenblick an, dann lief er erneut los um mich anzugreifen. Mein Körper spannte sich komplett an und ich machte mich auf ein neuen Angriff von Samuel bereit.
Auf einmal merkte ich wie mein Körper sich mehr und mehr leichter anfühlt, also würde eine Unsichtbare Macht durch mich hindurch strömen. Die Erschöpfung schien wie weg geblasen zu sein.

Die Luft um mich herum fing an zu knistern und meine Haare schwebten in der Luft. Samuel schien davon nicht besonders beeindruckt zu sein (wie ich), denn er lief unaufhaltsam weiter.
Und plötzlich wie aus den nichts, könnte ich die Stimme meiner Urgroßmutter hören.

´´ Cassandra habe keine Angst, denn ich weiß das du es schaffen kannst. Ich werde immer an deiner Seite sein.´´ und eine wunderbare wärme durchströmte mein Körper und mir wurde leichter ums Herz. Alle Sorgen und Probleme waren wie weg geblasen. Eine unbekannte Gewissheit machte sich Platz. Die Gewissheit das meine Großmutter recht behalten wird.

Als ich meine Augen wieder öffnete, durchströmte mich erneut eine Woge der Macht. Mein Schutzschild erhielt neue Energie und wurde noch stärker.
Samuel schien nichts von diesen Ereignis mitbekommen zu haben, sonst hätte er sein Angriff nicht fortgesetzt. Als er gegen mein Schild lief, flog er regelrecht nach hinten weg, doch mit einer schnellen Handbewegung, hielt ich sein Sturz auf. Ich lies ihn für ein Augenblick in der Luft schweben und sprach ihn mit ein hauch eines Flüstern an:

´´ Samuel gebe dein Plan auf und lass mich in Ruhe.´´

Er schien über sein Lage überrascht zu sein, doch er fasste sich wieder schnell und sprach:

´´ Schöne kleine Trick hast du drauf, doch die werden dir auch nicht helfen. Lass mich gefälligst runter, sonst...´´
´´ Das war ein Fehler mir zu drohen! ´´

Ich konnte merken wie sie Luft und die Umgebung um mich herum statisch auf geladen wurde. Es sammelten sich kleine Blitze um mich, die an stärke immer mehr zu nahm. Jetzt durchströmten sie auch mein Körper, doch es war ein sehr schönes Gefühl. Es gab mir das Gefühl genau das richtige zu tun und in mir wurde alles ganz warm. Als hätte mir jemand eine Heizdecke übergeworfen. Ich merkte ich an fing zu schwitzen. Meine Haar fingen mit den Blitzen um die wette an zu tanzen. Es war ein schönes Schauspiel. Auf einmal sammelten sich die Blitze in meinen Händen und ich konnte meine Wut auf Samuel nicht mehr kontrollieren und ich schleuderte ein gewaltigen Blitz auf ihn und warf ihn so weit ich konnte nach draußen in die ferne.

Ich stand für ein Moment reglos da und war außerstande mich zu bewegen. Ein heftiger Schmerz durchfuhr mein Körper und zwang mich so mit in die Knie. Mein Atem ging sehr schwer und ich dachte für ein kurzen Moment das ich sterben würde. Doch ich bereute es nicht, dass ich die Kraft in mir benutzt zu haben um Unschuldige zu beschützen und Samuel in die Wüste zu schicken.
Die Schmerzen wurden immer schlimmer und es kostete mich viel kraft um noch einmal auf zu stehen. Ich wollte sicher gehen, das der weiße Wolf nicht doch wieder kam.

Als ich stand konnte ich kaum etwas erkennen, denn sie Schmerzen nahm mir die Sicht. Plötzlich befand ich mich in den armen von Roake wieder. Ich musste umgefallen sein. Er sah mich mit ein sehr liebevollen, doch schmerzlichen Blick an. Er versuchte mich an zu lächeln, was ihn nicht wirklich gelang und ich versuchte ihn noch zu sagen, das er sich unbedingt ausruhen muss, damit er wieder vollständig gesund wird. Doch bevor ich dazu kam, verlor ich mein Bewusstsein. Ich konnte nur noch durch eine dicke Schicht von Nebel hören, wie er sagte:

´´ Keine Angst Cas, ich habe dich´´

Einige Stunden erwachte ich in mein Bett in meinem Zimmer.Wie war ich nur hier her gekommen?
Wussten meine Eltern jetzt etwas, das ich Nachts das Haus verlassen hatte? Würde ich mein Leben lang Hausarrest bekommen. Wie würden sie darauf reagieren, wenn sie erfahren welche Kräfte ich hatte. Eine kleine Hoffnung flammte bei mir auf, jemanden zu haben, denn ich meine Tausend Fragen zu stellen die mir durch den Kopf schwirrten.

Ich sprang aus mein Bett und schnappte mir mein Bademantel und zog ihn über geworfen. Als meine Tür erreichte und sie auf machte, blieb ich wie von einen Blitz getroffen stehen.
Ich bekam ein komisches Gefühl in der Magengegend. Wenn meine Eltern wirklich Bescheid wussten über gestern Abend, dann würden sie mich vielleicht als Monster sehen. Und das wollte ich auf keinen Fall.

Da stand ich jetzt und wusste nicht, was ich machen sollte. Sollte ich so tun, als wäre alles voll kommend normal und hofften das meine Eltern auf das Thema zu sprechen kamen? Ich überlegte noch einen Moment und entschied mich es so zu machen. Also nahm ich mein ganzen Mut zusammen und lief die Treppe runter. Unten angekommen lief ich in die Küche, denn ich merkte auf einmal, das ich rissen Hunger hatte. Ich nahm mir die Kaffee Kanne und wollte mir gerade einen Kaffee aufsetzen, als ich den kleinen Zettel neben dem Kühlschrank sah.

Es war ein Brief an mich von meinem Dad.

Hallo mein Schatz, wenn du wach bist, ruf doch bitte in der Bank an. Ich möchte gerne wissen wie es dir geht.
Lg Dad

p.s. Du warst heute morgen gar nicht wach zu bekommen.



Mehr stand nicht drauf. Ich nahm den Telefonhörer und wählte die Nummer der Bank wo mein Dad arbeitete.
Es klingelte zweimal bis er abnahm.

´´Griffith, was kann ich für sie tun?´´
´´Hallo Dad, ich bin es. Ich sollte dich anrufen?´´
´´Oh hallo liebes, wie geht es dir?´´
´´ Mir geht es gut, außer das ich ganz schönen Hunger habe. Sag mal wieso habt ihr mich nicht geweckt. Wie haben es schon nach 12Uhr und ich habe ein ganzen Schultag verpasst.´´

´´ Deine Mutter und ich haben versucht dich zu wecken, doch leider ohne Erfolg. Deswegen haben wir entschieden das du heute mal zu hause bleiben kannst. Außerdem hatten wir angst das du ernsthaft Krank geworden bist.´´
´´ Keine Sorge Dad, mir geht es gut. Ich war wohl ziemlich müde gestern, weshalb ich nicht wach zu bekommen war.´´
´´ Das wird es wohl gewesen sein. Doch tue einen alten Mann einen Gefallen und ruhe dich noch ein wenig aus. Nur zur Sicherheit.´´

´´ Na klar, Dad. Ich werde mir nur die Schulaufgaben und den Stoff den ich verpasst habe besorgen.´´
´´Ok, dann sehen wir uns nachher. Ich muss jetzt leider weiter machen und deine Mutter anrufen um ihr zu sagen das sich keine Sorgen machen muss.´´
´´ Alles klar Dad, dann bis nachher´´ und ich legte auf.


Zu meiner Überraschung schien es so, als würden meine Eltern nichts von mein gestrigen Ausflug wissen. Auf der einen Seite war ich froh darüber, doch auf der anderen Seite war ich enttäuscht, denn das hieße das ich mit den beiden nicht darüber reden konnte.

Es gab noch eine Möglichkeit die ich nicht so gerne in Betracht zog, die das ich alles nur geträumt hatte. Ich dachte über diese Möglichkeit einen Moment nach, als es plötzlich an der Tür klingelte.

Wer konnte das nur sein? Ich ging zur Haustür und machte diese auf. Und es traf mich wie ein schlag. Vor mir stand Roake und irgendwie sah er in seiner einfachen Jeans und dazu seinem schwarzes Hemd sexy aus. Als ich zu seinen Augen sah, war es mal wieder um mich geschehen, denn man konnte sich eindeutig in ihnen verlieren. Sie hatten die Farbe von warmen Kakao, denn man mit einem Schluck weg trinken will, aber nicht kann, weil er noch zu heiß ist.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als seine Stimme vernahm.

´´Hallo Cas, alles in Ordnung bei dir?´´
´´Was? Ja na klar! Was führt dich zu mir?´´
´´Ich wollte mit dir über gestern Nacht reden, wenn das okay ist´´

Also hatte ich doch nicht geträumt und die ganze Geschichte war wahr gewesen. Ich dachte einen Moment darüber nach was ich jetzt machen sollte, als Roake wieder das Wort an mich richtete.

´´Wie wäre es, wenn ich Erstmal rein komme und dir ein schönes Frühstück mache und du dich in deinen Zimmer gehst und dich fertig machst?´´
´´Klar komm rein, dann reden wir gleich darüber. Ich kann auch später essen.´´Ich trat zur Seite und Roake kam ins Haus.
´´Cas du musst was essen, also gehe bitte nach oben und zieh die etwas an. Ich mach dir in der Zeit etwas zu essen. Sind Eier mit Toast in Ordnung?´´
´´Ja´´ mehr brachte ich gar nicht heraus, denn ich konnte nicht fassen, das dieser tolle Mann mir Frühstück machen will.

Ich ging die Treppe nach oben und ging direkt ins Badezimmer wo ich mich ausgiebig duschte und danach zog ich mir eine einfache Jeans an mit einem rotem Shirt, was meine Figur betonte. Ich beschloss meine Haare wieder einmal offen zu lassen, damit sie von alleine trockneten. Als ich nach unten ging, roch es lecker nach frischen Toast und Ei. Mir lief schon das Wasser im Mund zusammen, solch ein Hunger hatte ich.

Roake stellte das Essen vor mir auf den Tisch und bat mich zu essen. Ich nahm die Gabel in die Hand und probierte den ersten Happen. Ich musste zu geben das dieser Mann genau wusste wie man Eier richtig zubereitete , denn sie schmeckten einfach fantastisch. Er stellte mir noch ein Glas mit Organgensaft hin und sah mir weiter beim essen zu. Als der Teller endlich leer war, beschloss ich das es an der Zeit war über gestern Nacht zu sprechen.

´´Also gut lass uns Anfangen. Was ist gestern Nacht passiert?´´
´´Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich selber keine Ahnung was da gestern passiert ist. Ich hoffte du könntest mir das erklären?!´´
´´Es sah aber für mich so aus, als wüsste jeder Bescheid was Sache ist, nur ich war mit dieser Situation völlig überfordert. Es passieren gerade Dinge mit mir die ich nicht Erklären kann und so wie ich das sehe kann ich nicht einmal meine Eltern nach Rat fragen, weil diese dann denken würden, das ich ein Monster bin. Und das möchte ich auf keinen Fall´´ ich schaute Roake traurig und wütend zugleich an.

´´Du bist kein Monster Cas. Und was genau gestern passiert ist kann ich dir wirklich nicht sagen.´´
´´Wieso nicht? Kannst du mir auf meine Frage keine Antwort geben oder willst du sie mir nicht geben?´´ ich merkte wie die Trauer der Wut platz machte. Die Luft fing an zu knistern.
´´Cas bitte beruhige dich. Ich möchte dir gerne eine Antwort geben, doch ich kann es nicht, weil ich selber nach Antworten suche. Woher hattest du auf einmal diese enorme Kraft Samuel zu besiegen und ein so starkes Schutzschild auf zu bauen?´´
´´Ich habe keine Ahnung.´´ und meine Wut versiebte und Roake kam auf mich zu und blieb wenige Schritte vor mir stehen. Wir sahen uns tief in die Augen und verspürte auf einmal, ein mir ungekannten drang Roake so nah wie möglich zu sein. Ich ging ein Schritt auf in zu und es trennten uns nur noch zwei Schritte von einander.

´´Cassandra ich kann es mir nicht erklären, doch ich habe schon gestern vor der Schule etwas zwischen uns beiden gespürt, was außergewöhnlich war.´´ und er kam mir ein Schritt entgegen was den Abstand zwischen uns noch mehr verringerte. Was sollte ich jetzt machen oder sagen? Ich merkte wie die Hitze in meine Wangen schoss und wie in mein Magen Schmetterling an fingen zu tanzen. Mein Blick richtete sich nach unten auf den Fußboden, denn ich war nicht mehr im Stande ihn weiter in seine Kakao Farbenden Augen zu sehen, in den man sich eindeutig verlieren konnte.

Da spürte ich auf einmal seine kühle Hand auf mein Kinn und er drehte mein Kopf wieder in seine Richtung. Ich hatte nicht mitbekommen das er den letzten Schritt (der zwischen uns lag) gegangen war. Ich dachte noch röter könnte ich nicht werden, doch es schien möglich zu sein.
Was hatte er als nächstes vor? Mein Körper spannte sich merklich an.

´´Cas?´´flüsterte er
´´Ja?´´
´´Ich mache nichts, was du nicht möchtest.´´
´´Okay´´ und er neigte sein Kopf zu mir herunter und berührte meine Lippen mit seinen Lippen.
Auf einmal merkte ich, wie ein Feuerwerk in mir Explodierte. Eine mir unbekannte Wärme stieg in mir auf. Er schmeckte wie geschmolzenes Feuer. Ich konnte nichts dagegen machen und schlang meine Arme um ihn. Unser Kuss wurde wilder und intensiv.

Seine Hände streichelten mein Rücken hinunter und glitten leicht an meiner Brust entlang. Diese Berührung ließen meine Lenden heiß werden. Ich drückte meinen Körper enger an seinen heran und Roake stöhnte leise auf.Ich rieb mich leicht an ihn. Unsere Körper schienen miteinander zu verschmelzen und die Zeit blieb stehen.

Plötzlich endete unser Kuss. Roake schob mich ein wenig von sich weg und sah mich an, doch sagte kein einziges Wort. Warum hatten wir aufgehört uns zu Küssen? Vielleicht ging das alles ein wenig zu schnell, doch ich hatte das verlangen mehr von Roake zu schmecken und da weiter zu machen, wo wir gerade aufgehört hatten. Da merkte ich erst das leichte zittern an ihm. Hatte ich ihn etwas weh getan. Ich wollte ein Schritt auf ihn zu gehen, doch er hob die Hand.

´´Nein, bitte nicht´´ sagte er
´´Es tut mir leid, wenn ich dir weh getan habe. Das wollte ich nicht!´´
´´Du hast mir nicht weh getan. Im Gegenteil es war... ´´ und er lächelte mich an.
´´Schön´´ergänzte ich seinen Satz und seine Augen fingen an zu leuchten
´´Ja, es war schön. Doch dafür haben wir jetzt keine Zeit, denn wir beide suchen nach Antworten.´´
Es blieb einen Moment zwischen uns still und ich wünschte mir insgeheim, das er mich in seine starken Arme nehmen würde und wir alles andere um uns herum vergessen konnten.
Dann viel mir ein, das ich noch etwas wissen musste, bevor das zwischen uns etwas ernstes wurde.

´´Roake, darf ich dir eine Frage stellen?´´
´´Klar´´
´´Wieso bist du gestern nicht verletzt worden? Verstehe das nicht falsch, aber jeder andere hätte schwere Verletzungen davon getragen.´´
´´Ich bin aber nicht wie jeder andere.´´

Hast du das noch nicht gemerkt? Und Roake sah mich fragend an. Ein Moment sah ich ihn an und merkte, das er recht hatte. Er war nicht wie jeder andere und ich musste mich selber fragen, ob ich die ganze Wahrheit über den Mann wissen möchte, den ich gerade noch so leidenschaftlich geküsste hatte.

Impressum

Texte: Die Rechte und Figuren dieser Buch- Reihe gehören mir ganz alleine und es sollte sich keiner einfallen lassen sie zu klauen.
Tag der Veröffentlichung: 26.07.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich Widme diesen Teil meiner kleinen Familie und meiner besten Freundin. Danke, das ihr immer für mich da seid.

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