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Kapitel 3




Cassandra´s Sicht



Ich dachte noch einen Moment über Roake nach, doch dann überkam mich ein komisches Gefühl. Als ob jemand oder etwas mich beobachten würde. Ich blieb stehen und drehte mich um, denn ich wollte Sicher gehen dass mich keiner verfolgte. Da erblickte ich auf einmal Roake und war völlig überrascht darüber.
Es blieb still zwischen uns, bis ich das Wort zu erst ergriff.

,, Hey ´´

,, Hey ´´

gab er ziemlich charmant zurück. Oder kam es mir nur so vor?

,, Ich bin Cassandra. Meine Freunde dürfen aber Cas zu mir sagen. Wir sind glaube ich zusammen in einer Klasse, oder? ´´

,, Hallo Cassandra, ja wir sind jetzt zusammen in einer Klasse. Ach und ich bin Roake was du bestimmt schon mitbekommen hast. ´´

und streckte mir seine Hand entgegen. Ich zögerte ein Moment, dann legte ich meine Hand in seine. Sie war angenehm kühl.

,, Du bist mir schon vor der Schule aufgefallen, als du mit deinen Freundinnen gewartet hast.´´

,, Oh ´´

,, Ja und dann hab ich dich in der Klasse entdeckt. Worüber ich wirklich ein wenig froh war. ´´

,, Wieso das? ´´

fragte Ich

,, Weil du auf mich den Eindruck machtest, als würdest du nett sein ``

gab er als Antwort und schenkte mir wieder ein Lächeln. Doch dieses Mal war es kein schüchternes Lächeln eher ein offenes.

,, Oh, danke für dein Lob ´´

und wurde ein wenig rot

Leider wurde unser Gespräch an dieser Stelle von einem heran fahrenden Auto unterbrochen. Roake schaute sich um und erklärte mir, das dies seine Mutter wäre und er jetzt los müsste. Er bot mir an mich nach Hause zu fahren, was ich dankend ablehnte da ich ja quasi um die Ecke wohnte. Roake stieg ins Auto und fuhr davon. Als ich weiter nach Hause ging, dachte ich noch eine weile nach.

Ich konnte es noch gar nicht richtig glauben was gerade passiert war. Da schweifen meine Gedanken um diesen Jungen und dann steht er schon hinter mir. War das ein Zufall oder war er mir von der Schule gefolgt? Mit Sicherheit nicht, denn was sollte er schon von mir wollen. Doch ich war mir auch sicher vorher etwas gespürt zu haben. Habe ich Roake gespürt?

Oder bilde ich mir das nur ein. Werde ich jetzt verrückt?
Nein! Das war keine Einbildung. Aber wieso konnte ich einen normalen Jungen spüren? So etwas ist mir vorher noch nie passiert. Vielleicht war es ja ein normaler Instinkt, worauf ich reagiert habe. Doch der meldet sich nur bei mir, wenn Gefahr droht. Aber Roake war keine Gefahr für mich, das wusste ich einfach.

Als ich zu Hause ankam, stand Terence vor unserer Haustür und schien auf mich zu warten.
Vielleicht wollte er sich wegen heute Morgen bei mir entschuldigen. Da würde ich ihn erstmal ein wenig schmoren lassen, denn ich konnte ihm solch ein Benehmen nicht durch gehen lassen. Er war zwar mein bester Freund, doch das hieß noch lange nicht, das er alles machen konnte mit mir was er wollte. Ich verstand immer noch nicht, wieso er so aggressiv geworden war. Na ja jetzt hatte er genug Gelegenheit um alles zu erklären.
Ich tat so als ob ich ihn nicht sehen würde und wollte an ihm vorbei ins Haus gehen.

Terence hatte offensichtlich einen anderen Plan, denn er hielt mich am Arm fest und hinderte mich weiter zu gehen. Ich warf ihm einen fragenden und zu gleich einen bösen Blick zu. Außerdem versuchte ich mich aus seinem Griff zu befreien, dass ging aber leider schief. Er hielt mich nur noch fester so das ich einen leichten Schmerz im Oberarm merkte.

,, Terence lass mich los! ´´

,, Nein zuerst wirst du dir anhören was ich dir zu sagen habe. ´´

,, Na da bin ich ja mal gespannt was das ist. Denn es scheint dir so wichtig zu sein, dass du mir dafür wehtust. ´´

gab ich sauer zurück

Jetzt lockerte er seinen Griff, aber wagte es nicht mich los zulassen. Was ich einfach nicht verstehen konnte. Dann sprach Terence weiter…

,, Dieser Roake der jetzt in unsere Klasse geht, was weist du über ihn? ´´

,, Was soll ich schon über ihn wissen, denn ich kenne ihn auch erst seid heute. Genau wie du!´´

,, Komm schon Cassandra, wir beide wissen genau, dass du die Menschen schon einschätzen kannst, bevor du das erste Wort mit ihnen gewechselt hast. So war es doch auch zwischen uns beiden. Also was sagt dir dein Gefühl bei diesem Typen? ´´


Einen Moment dachte ich über seine Worte nach. Dann gab ich ihm eine Antwort die ihm wohl nicht wirklich gefiel.

,, Ich habe nichts gespürt. Aber was dich angeht, habe ich wohl einen Fehler gemacht. Denn du scheinst nicht mehr derselbe zu sein. Und wenn du deine Finger nicht von mir lässt, dann fang ich an zu schreien! ´´



Terence lies mich nach kurzem zögern los und schaute mich mitleidig an.
Bis ich wieder das Wort ergriff.

,, So und jetzt sagst du mir auf der Stelle was hier gespielt wird. ´´

,, Das kann ich nicht. Doch ich bitte dich, halte dich von Roake fern. ´´

,, Vergiss es Terence, denn solange du mir nichts sagst sehe ich auch keine Veranlassung das zu machen. ´´

,, Cas… ´´

weiter kam er nicht, da unterbrach ich ihn schon

,, Nein Terence! Außerdem finde ich ihn nett. ´´

,, Wie kannst du ihn nett finden, wenn ihr noch kein Wort miteinander gewechselt habt? ´´

,, Wer sagt ich habe nicht mit ihm gesprochen? Und wenn du deine Meinung nicht geändert hast und mir doch nicht sagen möchtest was deine Warnung zu bedeuten hat. Würde ich dich jetzt bitten zu gehen. ´´


Ein Moment wartete ich, ob er mir eine Antwort geben würde. Doch leider blieb er still. Ich befreite mich aus seinem Griff und ging ins Haus. Terence blieb noch einen Moment vor der Haustür stehen und dann machte er sich auf den Weg.

Meine Eltern waren zum Glück nicht da und bekamen das alles hier nicht mit. Außerdem musste ich nicht rede und antwort geben, was zwischen Terence und mir los war.
Ich wusste selbst nicht einmal was mit Terence los war. Ein Mensch konnte sich nicht in so kurzer Zeit ändern, oder doch?

Doch in einem Punkt musste ich mich selbst fragen, was genau habe ich bei der Begegnung mit Roake gespürt?
Während des Gespräches hat er auf mich einen sehr netten Eindruck gemacht. Aber kurz davor hatte ich das Gefühl Gefahr wahr zunehmen. Konnte das wirklich von Roake aus gegangen sein. Um ehrlich zu sein konnte ich das nicht sagen. Ich wollte gerade in mein Zimmer rennen um mir Information über ihn zu suchen, als mir ein fiel das Roake uns seinen Nachnamen nicht genannt hatte. Also konnte ich mir die suche im Internet auch sparen.

Ich musste erstmal in Erfahrung bringen wie er weiter hieß. Dann konnte die Nachforschung losgehen. Es blieb mir einfach nichts anderes übrig um mehr über Roake raus zu bekommen. Außer ich würde ihn fragen, doch das wollte ich auf keinen Fall. Nachher denkt er noch ich interessiere mich aus bestimmten Gründen für ihn und das sollte nicht passieren.

Am Abend bin ich recht früh in mein Zimmer gegangen, weil ich noch einiges an Schularbeiten machen musste. Außerdem wollte ich meinem Vater aus dem Weg gehen. Momentan hatte ich einfach kein Kopf für noch mehr Stress und das würde bestimmt entstehen, wenn ich mit meinem Vater reden würde.
Es klopfte leise an meiner Tür und meine Mutter steckte den Kopf hinein.

,, Hallo mein Schatz. Hättest du einen Moment für mich, denn ich möchte dir etwas erzählen. ´´

,, Aber na klar Mum. Für dich habe ich immer etwas Zeit über. ´´


Meine Mutter trat ein und setzte sich zu mir aufs Bett. Sie schaute mich kurz an bevor sie weiter sprach.

,, Dein Dad hat mir von euerer Auseinandersetzung erzählt und wie unglücklich er darüber ist.´´

,, Na meinst du mir macht das Spaß? Doch das was er von mir verlangt, kann ich einfach nicht. Das wäre als würde jemand dir sagen du darfst nicht mehr Kochen oder er darf nicht mehr bei der Bank arbeiten. ´´

,, Cassandra, ich bin nicht gekommen um dir Vorwürfe zu machen, sondern im Gegenteil. Es ist vollkommen richtig seinen Standpunkt klar zu machen und das hast du. Deswegen bin ich auch stolz auf dich. ´´

,, Wirklich? Ich dachte du würdest mir jetzt die Hölle heiß machen. ´´

,, Ach quatsch Schatz. Ich habe mit deinem Vater gesprochen und ich ihm gesagt, dass ich es sogar wichtig finde, wenn du deinem Traum nachgehen möchtest. ´´

,, Das ist ja großartig, doch leider haben wir nicht das Geld dafür. ´´

sagte ich traurig

,, Also das ist nicht so ganz wahr. Ich habe schon seid deiner Geburt etwas Geld für dich zur Seite gelegt, weil ich gehofft habe das dieser Tag eines Tages kommt. Deswegen haben wir auch immer so sparsam gelebt. Dein Vater wusste nichts davon, was erklärt wieso er so reagiert hat. ´´

,, Habt ihr euch deswegen jetzt gestritten? ´´


,, Na ja klasse fand er es nicht, doch sauer ist er deswegen nicht. Denn er möchte ja auch dass es dir gut geht. So und jetzt lass ich dich wieder in Ruhe deine Hausaufgaben machen. Wenn noch was ist, komm runter. Sonst wünsche ich dir noch eine schöne gute Nacht. ´´

,, Danke Mum, das bedeutet mir wirklich viel. Und sag Dad dass ich ihn lieb habe. ´´


Somit ging sie wieder aus meinem Zimmer und ich setzte mich wieder an meine Aufgaben.
Nach einiger Zeit legte ich sie weg und machte mich fürs Bett fertig. Ich zog ein weißes langes Nachthemd an, was dünne Träger hatte.
Als ich in meinem Bett lag, fielen meine Augen gleich zu und ich fing an zu schlafen.

Mein Wecker zeigte 2:45 Uhr an, als ich wach wurde. Was hatte mich wohl aus dem Schlaf gerissen und das auch noch mitten in der Nacht?
Ich stand auf um das Fenster, was ich vorm zu schlafen gehen auf gemacht hatte zu schließen. Als ich am Fenster angekommen war, schaute ich noch mal in den Wald, der genau an unser Haus grenzte.

Es war wirklich eine wunderschöne Vollmondnacht. Ich liebte solche Nächte, wenn alles schlief und ruhig war. Plötzlich vernahm ich ein mir unbekanntes Geräusch, das aus dem Wald kam. Es hörte sich an, als wäre ein Tier schwer verletzt.

Dieses Geräusch lies mich nicht mehr los, deswegen beschloss ich nach zu sehen was genau es verursachte. Was sich nachher als Fehler heraus stellen sollte. Ich lief fast von ganz alleine die Treppe hinunter - aus dem Haus und in den Wald. Als ich ein ganzes Stück in Richtung des Geräusches gelaufen war, wurde es immer lauter. Dadurch wusste ich, dass ich auf dem richtigen Pfad war. Meine Schritte wurden immer schneller, doch auf einmal herrschte vollkommene Stille. War das Tier vielleicht schon tot und ich kam zu spät?

Auf einmal nahm ich eine extrem schnelle Bewegung vor mir wahr und ich bekam Angst. Sie war so schnell, dass ich mir erst nicht sicher war, ob ich überhaupt etwas gesehen habe. Doch plötzlich konnte ich ein bedrohliches Grollen hinter mir wahrnehmen. Dies gab mir auf einer Seite die Sicherheit dass ich mir das nicht eingebildet hatte, doch auf der anderen Seite sagte es mir, dass ich in Gefahr war. Dazu kam das dieses Tier oder was es auch war mir meinen Rückweg versperrte.

Meine Angst wurde zu jeder Sekunde größer. Ich beschloss einfach drauf los zu rennen, was nicht schlau von mir war, denn es nahm die Verfolgung auf. Keine Ahnung wohin ich überhaupt lief, doch ich wollte nur weg. Es schien verrückt zu sein, trotzdem wollte ich wissen was mich da verfolgte. Das einzigste was ich erkennen konnte, waren zwei große gelbe Augen, die scheinbar nicht von ihrem Ziel ablassen konnte. Und das Ziel war ich.

Plötzlich stolperte ich und die Landung war nicht gerade sanft. Ich fühlte wie etwas in meine Schulter eindrang. Schätze mal dass es ein Stock war. Zum aufstehen hatte ich keine Zeit mehr gehabt, denn ein riesiger weißer Wolf sprang auf mich zu. Ich schloss meine Augen und dachte nur ,, Hätte ich Roake doch zu mir eingeladen um mehr über ihn zu erfahren. Dazu habe ich jetzt keine Gelegenheit mehr. ´´

Ich wartete darauf das mich scharfe Zähne zerfleischen würden, doch es geschah nichts. Außer das ich ein jaulen vernahm. Was ich nicht verstehen konnte, denn ich hatte dem Tier nichts getan. Doch egal was den Wolf davon abgehalten hatte mich anzugreifen ich war dankbar dafür.

Mehr konnte ich nicht mehr wahrnehmen, denn meine Schmerzen und meine Angst ließen mich in Ohnmacht fallen. Als ich wieder zu mir kam, hatte ich solche Kopfschmerzen das ich meine Augen geschlossen halten musste. Somit konnte ich auch nicht ausmachen, wo genau ich war. Meine Ohren konnten nur Vogelgesang wahrnehmen und das sagte mir wieder rum dass ich wohl noch im Wald liegen musste.

Plötzlich überkam mich eine Welle der Angst, denn ich erinnerte mich wieder an den Angriff. Der Angriff der von irgendetwas unterbrochen wurde, denn ich lag ja noch hier und lebte. Unter Schmerzen riss ich meine Augen auf, denn ich wollte sicher gehen dass ich auch wirklich alleine war. Ich konnte sehen das die Sonne sich bereit machte auf zugehen. Also war ich über zwei Stunden bewusstlos gewesen.

Ich fragte mich was den Wolf davon abgehalten hatte mich weiter anzugreifen oder es noch einmal zu versuchen. Na ja so genau wollte ich das auch jetzt nicht wissen, denn er könnte immer noch wieder kommen und sein Werk zu Ende bringen. Ich versuchte langsam aufzustehen, denn ich musste einfach von hier weg. Am besten nach Hause.

Als ich endlich stand, ging ich einfach drauf los, ohne zu wissen ob ich überhaupt auf dem richtigen Weg war. Ich musste eine menge Blut verloren haben, denn mein Arm und Nachthemd waren Blutrot.
Außerdem sah ich verschwommen, so das ich die Richtung in die ich ging nicht wahrnehmen konnte, doch ich ging einfach weiter. Denn irgendwann würde ich schon Zuhause ankommen.

Auf einmal konnte ich schritte vor mir hören und ich nahm eine Verteidigungsposition ein. Natürlich hoffte ich darauf, dass es meine Eltern sein würden, die gemerkt hatten dass ich aus dem Haus gegangen war. Doch es konnte auch der Wolf sein, der seine zweite Chance nutzen möchte. Ich konnte erkennen, dass sich ein junger Mann näherte. Wieder überkam mich eine Welle der Angst, doch auch Erleichterung. Erleichterung darüber dass es nicht dieses Monster war. Beim genauen hinsehen erkannte ich das es Roake war.
Er sprach mich direkt an und ich konnte hören dass er geschockt war.

,, Cassandra was macht du denn hier im Wald? Du bist ja verletzt! ´´

seine Schritte wurden schneller und das machte mir noch mehr Angst. Ich merkte wie mir ein wenig schwarz vor den Augen wurde, doch ich kämpfte dagegen an.

,, Bleib wo du bist und komm nicht näher ´´

bekam ich nur schwer heraus.
Er hatte wohl meine Angst gehört, denn er gab nicht auf…

,, Cas ich möchte dir doch nichts tun. Doch ich muss dich zu meiner Mutter bringen, denn du bist schwer verletzt. Außerdem kannst du jeden Moment dein Bewusstsein verlieren, denn du hast einen schweren Schock. ´´

,, Sag mir ja nicht was ich tun soll. ´´

ich machte ein paar schritte zurück auch wenn das hieß das ich meine Verteidigung aufgeben musste. Doch es war wichtig von hier weg zu kommen.
Plötzlich wurde mir wieder schwarz vor den Augen und ich konnte nichts dagegen tun. Doch bevor ich zu Boden ging, fing mich Roake auf.


Ende des dritten Kapitels

Impressum

Texte: Die Rechte und Figuren dieser Buch- Reihe gehören mir ganz alleine und es sollte sich keiner einfallen lassen sie zu klauen.
Tag der Veröffentlichung: 21.02.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich Widme dieses Buch meinen treuen Lesern, das ihr auch mit diesen Kapitel viel Spass habt.

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