Maienblut
Mit heißem Blut,
nach Unsterblichkeiten
sehnt, die Seele
und stets an jede Hoffnung
sich lehnt.
Von den Engeln selbst geschlungen
im Sternenland,
zerreißt kein Erdenleid
je des Glauben Liebesband.
Noch Eilen im raschen Flug
die Lebensjahre dahin,
getragen auf den Flügeln
der Erinnerungen
und gestärkt durch
goldene Augenblicke,
jenes Glücksempfinden,
die Herzen wie Seelen
erfahren haben in
dem liebeserfüllten Sinn.
* * * * *
Seelenkuß
Meiner träumenden, meiner lieben Seele,
Reich, wie der Hoffnung goldener Traum,
die sich wundert, den Himmel, den sie
ersehnt, nicht auf Erden zu finden.
Wünsche ich eben auch so Träumender
der Liebe Geist in den Herzgedanken
einen guten Abend, eine innere
gute Harmoniestunde zum Schlummern.
Sie schläft wiegend in schöne Träume
diese irdische lange dunkle Nacht durch.
Und schwebt zwischen Himmel und Erde
auf Liebesflügeln in selige Vergessenheit.
Bis die Träume des Lebens hingeträumt sind,
und die Erde zum Himmel wird, wünsche ich
zum Erwachen meiner Seele einen guten Morgen,
mit Blumenduft und Vogelchor.
Es blüht rings im Tal, Strauch und Baum,
Frühlingslüfte schweben über Berg und Tal
bei ihren sanften Flügelschlägen
wird die Liebe in allen Herzen wach.
* * * * *
Im Mai
Engel, sie ziehen vorbei
in einer Nacht im Mai
und meine Sehnsucht,
sie fliegt mit ihnen
ich wäre so gerne dabei.
Ich denke an letztes Jahr,
an eine Nacht im Mai
und an dich Marie,
wie schön es war
nur wir zwei.
Engel, sie ziehen vorbei
in einer Nacht im Mai
und unsere Unschuld
sie flog mit ihnen
die Herzen brachen entzwei.
Ich denke an letztes Jahr,
an eine Nacht im Mai
und an dich Marie,
wie schön es war
nur wir zwei.
Engel, sie ziehen vorbei.
* * * *
Grüße nach Oben
Einsam fliegt ein Engel
im Silberschein übers dunkle Meer
und niemand auf der Erde weiß
wo fliegt er hin und wo kommt er her.
Doch ein Kind schaut traurig
voller Sehnsucht zu ihm empor,
weil es seine Mutter für immer verlor.
Hallo Engel,
Grüß mir, grüß mir die Mutter.
Hallo Engel,
Nie vergesse ich ihr Gesicht.
So wie dem Kind,
so geht es vielen auf dieser Welt
sehen sie einen einsamen Engel
am weiten Himmelszelt
denken sie an die Liebsten
und ihnen werden die Herzen schwer
und jeden Engel rufen sie
voller Sehnsucht gleich hinterher.
Hallo Engel,
Grüß mir, grüß mir die Mutter,
den Vater, die Schwester,
den Bruder und alle,
die bei dir dort oben sind.
Hallo Engel,
Grüß mir, grüß mir die Liebe,
sie fehlt mir so sehr.
* * * * *
Flüchtende Seele
Siehe, am Grab die betende Seele
neigt sich hinab zur feuchten Erde
schmerzendes Wehen trifft sie und
lose eilt sie in den Höllenschlund.
Waren so manche Stunde beisammen
haben geliebt und haben gescherzt,
wolltest du nun den Menschen verdammen?
Bald ist der Trennung Wunde verschmerzt.
Flieht die Seele vom Menschsein Leid,
klingt so süß von des Engels Flöte
morgens der Liebe lockende Melodie.
Aber die schwindende Abendröte
nimmt mit den Tönen die Liebe davon.
Kommen und Gehen, Suchen und Finden,
das ist ein herrliches, frohes Bemühen,
wollt ihr mit Glaubensketten uns binden,
sorgt, dass Hoffnungen nimmer verblühen.
Über des Lebensstromes reißende Wogen
ziehe ich hinaus in die lachende Welt,
dahin und dorthin, so lang mir gewogen
Leuchten die Sterne am Himmelszelt.
Siehe, am Grab die betende Seele
hebt sich hinauf zur himmlischen Heimat
vorangegangene Wesen trifft sie,
und lose eilt sie in den Paradiesgarten.
* * * * *
Ein Traum im Frühling
In eine Welt trat ein meine Seele,
darin fand sie schön geschmückt
im goldenen Himmelskleid,
den Engel der Poesie und des Glaubens
und die beiden schwuren ihr im Garten,
ewige Treue in Freude und Leid.
Schlendernd durch das Maigefilde,
schwebten bunte Zauberbilder
himmlisch von Gestalt,
wie sanfte Luftgebilde,
um sie durch Strauch und Baum.
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Texte: Renato Franco
Bildmaterialien: Oldskoolman.de
Tag der Veröffentlichung: 25.04.2012
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