Im Fall geht der Blick nach oben
Totenstill des Wassers Fläche, darauf
vergilbte Blätter schwimmen, wenn ich
trübe und traurig bin, den Gedanken
wird es zu eng im Haus, bist schon
wieder da, schwarzer Vogel, was willst
du auf dem Baum, mich anstarren und
verfolgen oder mehr, wie gedämpfte
Klagestimmen tönt das Rauschen ferner
Bäche. Wandere ich nach des Waldes
Schatten und Ruhe hin, die Gedanken,
sie heben die Schwingen und fliegen
hinauf in den weiten Ätherraum. Auch
das Gebirge, altersgrau, steht mit
Nebeln tief behangen, in die Berge
will ich eilen, zu den Höhen will ich
ziehen, denn ich fühle ein mächtiges
Drängen, aus der Welt zu fliehen.
Auf dem höchsten Gipfel hebe ich die
Hände setze zum Flug an, und beim
Sturzfall in die Tiefe, glüht die
Hoffnung, wie noch nie, dass breite
Schwingen mich auffangen um in den
Himmel zum ewigen Licht emportragen
meine Seele, die in der Menschenhülle
keine Erfüllung fand.
Ihr Adler zerstreut euch und stiegt,
wohin ihr nur wollt. Vor der Flut
scheint euch zu bangen, dass eigen
Bildnis zu schauen. Ruhen in Frieden
alle Seelen, die vollbracht ein langes
Quälen, die vollendet ihren Traum,
lebenssatt, geboren kaum, aus der
Welt hinüberschieden. Bis den Saum
des Horizontes nur ein mattes Rot
umkränzt und der Sterne milder
Schimmer freundlich über Felsen
glänzt. Sanft erlischt der Sorge
Glut in der Lüfte kühlem Weben, will
meine befreite Seele schweben. Bist
schon wieder da, schwarzer Vogel,
was willst du auf dem nackten Felsen,
sitzend vor meinem Auge, du wartest
auf meinen Tod, um in den Himmel
zum ewigen Licht emportragen meine
Seele, die in der Menschenhülle
keine Erfüllung fand.
Bring mich nach Hause, zu dir
Bring mich nach Hause, fahr mich
zu dir, ich bin ein Schatten im
Garten vor meinem Fenster stehend
und der blasse Mond weis, wie ich
fühle, ein sterbender ohne Liebe.
Es gibt eine Dunkelheit in der Luft,
doch Schwärzer glänzt meine Seele
vor Neid. Ich will nicht mehr
alleine weinen, brauche alles, was
du mir geben kannst, ich stelle
keine Fragen mehr über das Warum.
Bring mich nach Hause, fahr mich
zu dir, es ist die Angst, die einen
einsam macht. Bitte, zeig mir, wie
du bist, was du fühlst, öffne mir
die müden Augen für das Wunder.
Wenn ich aufwache, am Morgen mit
der Sonne über meinem Kopf, sollt
du bei mir sein, zähle mir die
Antworten auf, und ich stelle
keine Fragen mehr über das Woher.
Bring mich nach Hause, fahr mich
zu dir, sag werden wir heute Nacht
alleine sein. Bitte lehre mich zu
geben, wieder zu lieben, öffne mir
die um dich am Himmel zu sehen.
Wenn ich aufwache, am Morgen mit
meinem Lächeln auf deinem Gesicht,
zeigt es mir die Antworten auf,
zeigt es mir Wege auf, ich stelle
keine Fragen mehr über das Wohin.
Die Zeit zu bleiben ...
Die Kinder spielen auf den Gräbern
mit der weißen Pracht des Winters,
als wäre es eine Wiese auf den Höhen.
Nur der steinernen Mauer Grenzen
und Eiseren Kreuze, wiesen auf einen
Friedhof hin, doch wo sonst in der
hektischen Stadt darf der Schnee
liegen bleiben.
Vielleicht dachte sich eine Kinderseele,
ob die Toten sich auch der kalten Zeit
erfreuen in ihrer Erdbehausung, oder
warten sie wie die meistens auf den Lenz.
Und all die Blüten des Frühlings
bunte Farben, wenn die Gräber frisch
geschmückt, wie die schönsten Gärten
strahlen.
In diesem leeren, vergänglichen Leben
ist etwas wert, dass es ewig werde,
als die goldenen Augenblicke des Glücks
einer seligen Kindheit.
... den Wert erkennen.
Vor dem Untergang der Welt
Die Furcht vor Traurigkeit
um den Kummer der Zeit.
Auch in der reichsten Stadt
findet größte Armut statt.
Wenn Seelen vor dem Feuer
flüchten, dass gesät
von falschen Gerüchten.
Die Gesellschaft sich ergötzt
der Anderen Schaden.
Und der Tod unschuldiger Kinder
in der Nichtigkeit
des Alltäglichen versinkt.
Noch ist die Welt vorm Untergang,
doch ist die Wertigkeit
des Einzelnen Wesens
in der Überheblichkeit der Macht
schon längst ertrunken,
die Furcht vor Traurigkeit
um den Kummer der Zeit,
entstellt unsere Seelen.
Texte: Renato Franco
Bildmaterialien: piqs.de/fotos/LockeDD
Tag der Veröffentlichung: 17.02.2012
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