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Mein Leben ein Spiel der Angst

Sie kommt ungebeten und bleibt immer viel zu
lange, die Angst, jene Macht, die mich ewig
niederringt, mein Schrei zu laut, doch die
Menschen um mich sind taub. Wieder bringt
sie mir den puren Schmerz, was es heißt es
schon das Leben, zu lieben. Alles kommt
zurück, es ist ein Nehmen und ein weniger
ein Geben. Die Angst nimmt mich und ich
kriege keine Luft, wehre und ziere mich.
Es ist vorbei, der eigene Überlebenskampf,
er zerrinnt wie Sand, ein Kampf mir der
Angst, der mich packt, wie eine Hand. Sieh
dich vor, bevor die Angst dich kriegt.

Ich habe zwar keine Zeit, doch die Angst wird
langsam ungeduldig. Es bleibt keine Perspektive,
nur ein Ast und ein Strick. Diese Welt der
Furcht ist finster. Ein Wahn macht den deinen
Kopf gebrechlich. Mein Versteck ist eine Ecke
in dem großen Zimmer. Die Angst über sich als
Schicksal, sie will, dass ihr ich folge, jetzt
sofort oder ich bin nichts weiter als Fleisch,
darum sei es wieder Zeit, dass man mich nieder
reißt. Vielerlei Wege, wie man ein Ziel erreicht.
Einen davon werde ich finden und dann sieh
herbei, was mit mir geschehen wird, wenn
mein Name aus dieser Welt vergehen wird.

Wenn das Tageslicht zur Qual wird und alle
Sinne sind verwirrt, wenn jeder fremde
Blick zum Stich wird, weil das Herz friert.
Nein, ich habe keine Angst vor dem Tod, nur
vor dem Leben in Angst, wenn er kommt, soll
er kommen, denn ich warte schon. Es ist nie
zu spät für einen neuen Weg. Angstfrei gehe
ich los, durch das Tor zwischen dem Diesseits
und dem Jenseits, verabschiede mich von dieser
panischen Hülle, keine Zeit für Mitleid, ich
freue mich ohne Reue auf ein starkes Herz
und eine mutige Seele.

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Der bessere Mensch

Mein Engel, du bist müde, gib es zu, schwerer
fällt dir das Fliegen. Mein Engel, deine Uhr
läuft schon so lange Zeit, einmal bleibt sie
stehen. Mein Engel, du fragst dich, wenn du
fällst, wer wird mit deinen Flügeln schweben.
Mein Engel, du wüsstest es, hättest du dich
ab und zu umgesehen. Mein Engel, du hast mir
nicht alle Wahrheit gesagt, dass ich nicht
erschrecke. Mein Engel, doch was soll ich
machen, wenn ich sie nach meinem Tod erst
entdecke. Mein Engel, du bist müde, gib es zu,
schwerer fällt dir das Fliegen. Mein Engel,
deine Uhr läuft schon so lange Zeit, einmal
bleibt sie stehn. Mein Engel, du hast mich
beschützt vor jedem Bösen, hättest du es nicht
immer getan, ich wär heute ein schlechter Tod.
Mein Engel, du wärst ein besserer Mensch als
ich ein himmlisches Wesen wäre.

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Vermessener Schreiberling

Ihr Wesen führt mir es doch, vor Augen,
dass ich kein Dichter bin, und sollte
mir es nicht belieben, so bringt mich
mit Weisheit dahin, dass ich die ewige
Verliebtheit zum Beschluss vor aller
Welt bekennen muss. Ich höre nichts mit
meinen Ohren, ich bin mit sehenden Augen
blind, der Mund hat allen Geschmack
verloren, die Finger sind nicht, wo sie
sind, die Nase riecht. Obwohl sie läuft
und alle meine Sinne, darin Ersäuft.
Dem Kopf fehlt die Ordnung, darin ist
es wie einen Vogelhaus da fliegen mir
die Gedanken bald vorne ein, bald hinten
hinaus doch in der blauen Stunde ziehen
sie hier zusammen wieder ins Gehirn.
Wollt ihr keinen Keller bauen lassen,
darin ich mich versperren kann, so hetzt
die Kritiker auf den armen Poeten, auf
mich an und gebt mir alle Wörter, bis
ich nicht sie nicht mehr verstehen kann.
Legt meinen Geist in Ketten und setzt
mir die Narrenkappe auf, ruft es in die
Welt hinaus, dies ist ein Tor und darin
ist er ein König, es liegt mir fern, bei
diesem Narren Spiel, zur Erkenntnis
kommen will. Doch, ich will anders
werden, ich mag ein Schreiber sein mit
dem Herzen ganz allein, wenn auch ich
gelesen will sein.


Impressum

Texte: Bildquelle: Wallpapers.com
Tag der Veröffentlichung: 22.01.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Text von Renato Franco

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