Wie viel Farbe
trägt die Wahrheit?
Nur zu ertrinken,
um auf Grund zu sinken,
nur um der Wahrheit
Entstehung zu finden.
Ist es nicht viel schöner
in das Blau der Lüge zu sehen,
wo Luftschlösser aufgehen.
Wie starr ist die Nacktheit
der hohen Weisheit,
plötzlich ist ein Felsen da,
wo vorher keiner war und
daran hat keiner Schuld.
Trägt doch die Fantasie,
aller Gedanken Kleider
und aller Wünsche Farben.
Bunt wie die Fische,
tanzend über dem Grund,
schwimmend im Blau
der Träume.
Auftauchend, nur um
der grauen Wahrheit
die Zunge raus zu
strecken.
Lebst du noch oder schläfst du schon?
Wenn ich nachts nicht schlafen kann,
wer schaltet schon den Fernseher an,
bei diesem Programm. Schaue ich gerne
zum Fenster raus, wie jede Nacht, da
eine Horde Jugend, ging schwimmen ins
Freibad, übern Zaun, sind sie gestiegen,
die Kleider blieben liegen, ich habe
gewunken, dabei ist einer ertrunken.
Ein Lebensmüder bestieg die Fassade
des Hotelkomplexes. Und fiel, weil
er von dort mich im Mondschein
erkannt, viele Meter tief. Dort am
Eck, biss ein Hund den Liebhaber,
der Apothekerin, es war sein Holzbein,
wie makaber. Und schon flog Stein
auf Stein, keiner sieht des anderen
seine Meinung ein, wer wählt auch
schon die richtige Partei, ist doch
alles Einerlei. Warum ich ohne Hass
das Fenster verriegle, weil ich sonst
noch einen Stein abkriege, und einsam
im eigenen Blut liege. Denn wer kommt
hier schon hoch, nachts, wenn ich
nicht schlafen kann, sicher es geht
manche Dame die Straße entlang, immer
und immer wieder, es bot sich schon
die einen oder andere an, doch wer
geht schon gerne runter, nachts, wenn
man nicht schlafen kann.
Tag der Veröffentlichung: 15.01.2012
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Text von Renato Franco