Verloren
Mit der Schutzbekleidung für die Intensiv
Station setzte ich gleichsam die Maske des
Clowns auf, um nicht in Tränen auszubrechen.
Am nächsten Tag lies der Tod seinen Maske
fallen, die Nieren versagten. Mit den
Geschwistern saßen wir im Park, still.
Das zu erwarteten war eingetroffen, nach
dem Vater hatten wir nun auch die Mutter
verloren.
Vor 18 Jahren mit 41. hatte unsere Mutter
einen Schlaganfall nur 5 Monate nach dem
Krebstod des Vaters, der Jahre lange Gang
in das Krankenhaus ging nun weiter, wir
waren fünf Geschwister von 15.- 19 Jahren
und regelten alles allein. Die Besuche im
Spital waren nie leicht, da immer wieder
Menschen verstarben, die am Vortag noch
im Zimmer lagen.
Wir wurden immer wieder gefragt wie wir
das Schaffen, wir hatten auch keine
Antwort. Ich wusste nicht, was es war,
aber ich trug immer die Maske des
Clowns, nicht die eines Kasperls,
hoffnungsvoll lächelnd ohne die
innere Stimmung zu zeigen.
Vieles habe ich im Leben schon verloren
beinahe auch mein Leben (Schlaganfall)
doch das Lachens eines Clowns in den
schweren Stunden, Hoffnung zu schenken,
ist ein Geschenk.
Tag der Veröffentlichung: 04.09.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Text von Sandwich
Bildquelle: piqs.de/Schäfchen