Vorwort
Sandy fühlt sich wie ein Star, da
sie die Augen rollen kann, dieser
Blick und dieser Schritt und ein
Wedeln wunderbar. Sie liegt im
Garten oder vor der Tür. Und sie
knabbert gern von früh bis spät
hält sie denn nie Diät. Und jetzt
schreibt sie auch noch und jetzt
meint sie auch noch eine Hunde
Story liest man so gerne doch.
Weil ich ein Hund bin
Sandy ist mein Name aber die Menschen
rufen mich Sandwich, sie meinen das
ist wegen der Farbe meines Fell, na
gut ich bin auch kein Mensch um das
zu verstehn, sondern eine Hündin aber
nicht irgendeine Hündin, der Vater
ein Schäferhund und die Mutter ein
Collie, mit einem ehrlichen Gesicht
und sanftem Gemüt und klugen Augen
und einen großen Hausverstand, das
könnte man, von tausend andern
Hunden, die ebenfalls ein ehrliches
Blut haben und klug und treu und
gut sind, sagen, aber bei mir stimmt
es, sagt sogar Herrchen, was ja
auch auf ihn zutrifft.
Mein Hundeleben
Morgens, wenn ich noch müde bin,
muss ich raus, doch vorher will
Herrchen noch geweckt werden.
Vormittags, wenn ich noch müde bin,
muss ich raus, denn Frauchen will
noch einkaufen gehen.
Mittags, wenn ich noch müde bin,
muss ich raus, weil des Nachbarn
Frauchen hat gekocht.
Abends, wenn ich noch müde bin,
muss ich raus, das Herrchen von
der Arbeit kommt will noch eine
Runde drehen.
Nachts wenn ich nicht müde bin
schläft das ganze Haus darum
gehe ich raus und komm erst
morgens nach Haus.
Die Freundin
Ich lag, so im warmen Mittagssonne um
auszuruhen, dass ich die letzte Nacht,
in Sorgen doch für das Haus verbrachte.
Von diesem Nachtgeschäft nun kurz ein
Stündchen auszuruhen, um an Leib und
Seele kerngesund zu bleiben, vor dem
Hauseingang, seitwärts gekrümmt die
Hinterfüße und die Vorderen weithin
vorgedehnt, den Kopf bequem auf die
unterste Stufe gelehnt.
So lag ich in warmer Sonne und dachte
nichts und fühlte nur des Daseins
ungestörte Wonne. Und neben mir, auf
einer Tonne, da saß die Neugierige
Mausi und machte ewig Toilette, ein
Neuzugang in der Familie, die Tochter
wollte ein Kätzchen haben, war ich doch
mal ihre Prinzessin, so sind die
Menschenwesen eben.
Jetzt in der stillen Mittagszeit, wo
weithin menschenleer die Gasse, saß
sie am Haus auf der Mülltonne, während
sie voller Eitelkeit sich den ganzen
Katzenleib, fein säubert mit dem
Rosenmund, Erzählte sie zugleich mir
ihre Spiele mit Frauchen und den
Kindern herzallerliebst. Als ob ich,
nicht selbst einmal in den Genuss kam,
ihrer Aufmerksamkeit war ich bis dato
doch der Star in der Familie.
Doch ich ließ mich, Souverän wie ich
bin nicht stören in meinem Nichtstuns
süßer Ruhe, hörte abgewandt kaum zu.
Auf einem Mal brach Mausi ihre
Gesprächigkeit ab und sprang, inmitten
der Toilette, erschreckt und scheu von
der Tonne hinab und lief so schnell
ins Haus hinein, als wär der Teufel
hinten drein. Ich schaute gelangweilt
auf und sah nichts weiter als einen
alten Mann, der müde und kraftlos
durch das Leben, im Rollstuhl
friedsam rollte, als er am Gartentor
vorüber war, da schlich Mausi aus der
Tür.
Vorsichtig spähend leise hervor und
wie sie mich nun erschaute ganz so
noch, wie ich noch da lag, rief sie
in den sie laut miauend wie ist es
möglich ist so verrückt zu sein, den
Menschen zu vertrauen. Ich bin ein
Hund und der Mensch hat Respekt vor
meinen Mund erwiederte ich und bei
mir, warte ab Kätzchen auf die
Freunde der Kinder und das ganze
Trara und dann kommt ja noch die
Post und mancher mehr, da braucht
es meine Gelassenheit.
Den Menschen trauen du meine Güte,
dazu gehört ein Schafsgemüt. Und als
ich jetzt drohend knurrte, es war mir
danach, da lenkte schnell die Katze
ein und sprach, indem sie freundlich
schnurrte, du wirst doch wohl nicht
böse sein, ich wollte es nur gut
meine, wollte weder Rat noch Tadel
geben, das wäre ja lächerlich, da
du die Welt und das Leben besser
kennst als ich und weil ich es nicht
begreifen kann, das ein Tier groß
oder klein den Menschen vertraut.
Das sprach ich mit Wohlbehagen will
ich dir kurz und bündig sagen. Von
allen meinem Tun und Treiben, von
allen was ich lasse bleiben, gibt es
nur einen einzigen Grund und dieser
heißt, ich bin ein Hund. Gut rief
Mausi, gut, allein warum kann ich
dein Tun, dein lassen gar nicht
begreifen, gar nicht fassen, warum
kann ich wie du nicht sein. So
sprach ich, die Ursache ist, dieweil
du eine Katze bist. Das Kätzchen kam
mir mit einer neuen Idee, komm lass
uns Freunde sein und uns am schönen
Leben freuen, ich dachte nur bei,
mir bleibt auch nicht erspart. Pfote
auf Pfote schören wir uns Treue, in
der Hoffnung, dass ich es nicht
bereue, aber ich bin ein Hund und
Harmonie hält gesund.
Und auf den Hundeplatz gehen Herrchen
und ich allein, mal will ja auch mal
unter Erwachsenen sein. Und dann ist
noch die Alm (ein Bach) da plansche
ich mit den Enten im Verein, und das
Kätzchen bleibt daheim.
Ps.: Meine Knochen kriegt sie nicht!
Tag der Veröffentlichung: 01.09.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Text von Sandwich
Bild: Sandy(Sandwich)Privat