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Freunschaft

Es ist der Tag unserer Geburt der Gleiche
aber das Leben stellte seine Weiche, darum
trennt uns ein Jahr, das du jünger bist,
für wahr. Fünf waren wir im Bunde und drehten
manche fröhliche Runde, nun sind wir nur mehr
zu dritt, zwei sind vorausgegangen, für sie
hat ein neues Leben angefangen. Wir Gedanken
ihnen wie unserer Eltern, die wir früh
verloren.

Als jüngst ich einen Wald durchstrich, den
Kopf voll süßer Träume, da heftet mein Auge
sich auf zwei verschlungene Bäume. Sie standen
hoch im Sonnenglanz, voll Kraft und Saft und
Leben, und waren rings mit einem Kranz von
Sprösslingen umgeben. Wie rührend war mir
dieser Bund. Ehrwürdig, kraftvoll und gesund.

Wie oft stands du an meinen Krankenbett in
Gebet gabst mir Mut zum Leben, als ich mich
bedankte, sagtest du nur, so ist das bei
Geschwistern eben.

Ich denk oft zurück und lang ist es her die
Kindertage vermisse ich sehr Haben zusammen
vieles gemacht oft geweint und auch gelacht
konnten uns ohne Worte verstehen brauchten
einander nur anzusehen natürlich gab es auch
mal Streit doch meistens tat es uns schnell
wieder leid wir sind nicht verschieden, doch
sind wir fast gleich du bist meine Schwester
und das macht mich Reich. Ich weiß, dass Du
da bist, wenn ich Dich brauche, genauso ist
es bei mir auch. Wir halten zusammen bei
Kummer und Leid so wird es sein zu aller Zeit
bleib, wie Du bist, lass Dich nicht verbiegen
denn auch so werd ich dich lieben meine
Schwester.

Es hat noch keinen Tag gegeben, an den wir
einander nicht dachten, kein Ereignis, dass
wir miteinander verbrachten. Ob am Taufbecken
oder am Grab standen wir gemeinsam, fühlten
uns nie einsam. Auch der Dritte im Bunde war
uns immer nah, war er auch oft nicht da.

Wir lebten alle unsere eigene Leben mit den
eigenen Familien, doch hielt eisern unser Geschwisterband, die helfende Hand.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 01.12.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Text von Sandwich Gewidmet meiner Schwester

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