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Herbstliches

Trübsinn welch herbstliches Wort,
wie scheuchst du Vertrauen und
Hoffnungen fort, lässt Finsternis
walten im Schreckensgewand, das
Dunkel der Nacht das Blauschwarze
ist des Morgenlichts Pfand, lass
heulen die Stürme im grausigen Chor.

Nach Wettern steigt milder die Sonne
empor. Fest schließt das, Herz vor
den Schrecken sich zu, und öffnet
dann gern sich der freundlichen Ruhe,
es stahlt sich im Sturme der harte
Sinn und gibt dann den Scherzen sich
willig hin.

Doch trübe, trübe das tönt so bang,
der feurigen Jugend ein Grabgesang.
Ein trübes Auge, ein trüber Sinn,
die starren in ewige Bildern dahin.
Ach, nicht das Auge von Tränen erfüllt
das glänzt ja in sanftere Trauer, von
unvergessenen Tränen rot. Das Auge
nenne trübe und tot.

Ach, nicht das Herz von Leiden gequält,
das wird ja vom Schimmer der Hoffnung
beseelt, das Herz von Lieben und Leiden
leer, das nenne trübe, das nenne schwer.

Lege ich mich abends nieder im stillen
Zimmer die Sterne blicken nieder und
kühl weht der Wind herein. Wird mir so
weich im Herzen, schweigend sinn ich
nach. Worten, die deine Lippe sprach,
nach jedem süßen Blick, nach deiner
Stimme klang, nach allem still zurück.

Hat mir die Augenlieder der Schlummer
zugedrückt, so kehrt im Traum wieder,
ruft mich dann der Morgen aus meinen
Träumen wach, so ist mein Erstes
Sorgen, wie ich dich sehen mag, wie
ich mich still dir nähern, dich
freundlich grüßen kann dir ins Auge
blicken kann.

Mein Glaube an die Glücksseligkeit
ist vom reinen kindlichen Gemüt.
Sind die Tage auch bleich und trübe,
ohne Lust, ohne Schmerz und ohne
Liebe, Schatten gleich vorüber ziehen.
Weckt die Nacht doch Warmes
Leben in der schlafumhüllten Brust,
Und auf Traumflügeln schweben
Schmerz und Liebe, Leid und Lust.

* * * * *

Herbstliche Träume

Im Liegen zur Nacht hat mich ein
Traum erfasst, ich sei in der Natur
versunken, sie lud mich zum Sterben
ein, winkend lockten mir die tiefen
Gewässer und ich träumte eine Welle
zu sein.

Dann sah ich mit Sehnsucht Blumen und
Gräser wehen, und wünschte mir unter
ihnen zu liegen, im Feuchten
Erdenreich. Im Traume möchte ich in
einem Menschenherzen Bergraben sein.

Um daraus zu neuem Leben auferstehen.
Ich habe mich daran gewöhnt das meine
Seele ihre Flügel bekommt, sie wird
entfliehen aus meiner Hülle zu den
Engeln himmelwärts.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 11.09.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Text von Sandwich

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