Wiesenroller
Kindheits-Erinnerungen
Es waren jene Tage
Anfang der 60er Jahre im Land Salzburg
Es waren jene Tage,
an dem wir mittags raus aus der Schule
heim zur Mutter, nach dem Essen
nichts wir raus in die Natur.
Wir kamen erst abends zurück,
dann war die ganze Familie
versammelt, beim Abendbrot.
Es waren jene Tage,
wo die Fernsehapparate noch in Holz
gefasst waren, mit zwei Türen zum Öffnen.
Es gab nicht viel Programm,
und so manches war noch ein Ereignis,
darunter fiel auch die erste Mondlandung,
wir bekamen dafür schulfrei.
Es waren jene Tage,
wo wir die Sommer am See verbrachten
und die Winter am Berg im Schnee,
wir hatten nicht viel,
was wir auf keinen Fall hatten, war Langeweile.
Unsere Spielsachen waren aus Holz und Stoff.
Aus jenen Tagen bleiben die Düfte,
von Mutters Küche und der Natur,
es bleibt das Kinderlachen im Ohr.
Im Sommer am See, im Winter im Schnee,
das ist die Überschrift meiner Kinderzeit.
Frei vom Markenkampf der Textillien.
Die Mädchen im Leinenkleid,
die Buben in der Lederhose.
Wir hatten nicht viel,
was wir auf keinen Fall hatten, war Langeweile.
Überfluss ist der Feind der Kreativität.
Außer der Schule verbrachten wir unsere Freizeit
in der Natur.
Unbekümmertheit war das Motto.
Gewaltfrei, drogenfrei.
Ich weiß nicht, ob ich heutzutage Kind sein möchte.
Unsere Lehrer waren ältere Damen und Herren
streng aber gerecht, und wir waren voller Respekt.
Aber es gab keine Ohrfeigen oder Stockschläge
wie in der Schulzeit unserer Eltern.
Lagerfeuer am Flussufer, Baumhaus in der Au,
Sternennächte im Zelt.
Kinder konnten draußen sein ohne Bedenken,
auch abends. Heutzutage kann man sein Kind
nicht mehr mit ruhigen gewissen alleine losschicken.
Wiesenroller
Im Sommer saftige Blumenwiesen,
und es gibt nichts Schöneres
als sich den Wiesenabhängen runter rollen zu lassen
mit geöffneten Augen,
um danach liegen zu bleiben
und die Seele baumeln zu lassen.
Nun bin ich in einer Stadt aufgewachsen
die umgeben ist von Bergen Wiesen und Wäldern.
Und so mancher kommt von weit her,
um hier seinen verdienten Urlaub zu machen.
Unseren Kinder ist heutzutage
oft sehr schnell langweilig,
denn auch all die elektronischen Errungenschaften
der heutigen Zeit kann nicht mithalten
mit einem Tag in Mutter Natur.
Texte: Renato Franco
Tag der Veröffentlichung: 21.04.2010
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