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"Frau Doktor Bergmann, bitte kommen sie doch mal zu mir ins Büro, wenn es ihre Zeit erlaubt“, sagte die Klinikchefin Frau Doktor Lingen. „Ich habe eine sehr wichtige Angelegenheit mit ihnen zu besprechen“, fügte sie hinzu.
„Ich beende meinen Dienst um fünfzehn Uhr, danach werde ich zu ihnen ins Büro kommen“, antwortete Lucy ihr.
Lucy Bergmann, sechsundzwanzig Jahre alt, schlank und auch nicht klein, sehr hübsch, arbeitete seit zwei Jahren in der Kinderklinik in England, um genauer zu sagen in Brighton, als Ärztin. Sie zog vor zwei Jahren nach Brexley, da man ihr dort nach dem Studium gleich eine Stelle als Kinderärztin anbot und da sie vor kurzem von ihrer Großtante eine kleine Villa erbte, die nicht weit von ihrer Arbeitsstelle lag, nahm sie dieses Angebot sehr gerne an.
In den zwei Jahren wo sie dort lebte, lernte Lucy die Schriftstellerin Danielle kennen. Danielle bewohnte eine kleine ein Zimmer Wohnung in der Nähe des Krankenhauses, und die beiden liefen sich so oft über den Weg, das sie beschlossen hatten einen Kaffee trinken zu gehen und von da an wurden sie beide sehr gute Freundinnen und Lucy bot Danielle nach einem halben Jahre an, mit bei sich in der Villa zu wohnen. Für eine Person sei sie zu groß und es wäre schon schön wenn sie nicht allein wäre. Danielle nahm das Angebot an und sie zog zu ihr.


Lucy war nicht großherrlich erstaunt, dass man sie mal wieder sprechen wollte, da es seit einiger Zeit immer wieder Schwierigkeiten gab, was aber nie von Belangen war. Sie ist Kinderärztin geworden, da ihr Kinder immer sehr am Herzen lagen. Sie selber war Single und hatte auch keine Kinder, aber wenn die Zeit und der richtige Mann kommen würde, würde sie sich dazu eventuell entscheiden, auch ein oder zwei zu bekommen.
Mit Männern hatte sie immer Pech gehabt. Der eine war zu Besitzergreifend, der andere hasste ihre Arbeitszeiten und ein anderer mochte keine Kinder, und der letzte, ließ sich nur von ihr aushalten. Als sie um fünfzehn Uhr Feierabend machte, zog sie sich um und machte sich auf den Weg ins Büro, wo man sie hinbestellte. Lucy hatte ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend. Worum es wohl in diesem wichtigen Gespräch ginge? Spekulieren war zwecklos es macht einen nur noch nervöser.
Also beschloss sie sich, alles auf sich zukommen zu lassen.
Vor der Bürotür angekommen, straffte sie sich noch einmal, sah nach ob alles richtig saß, holte dreimal tief Luft und klopfte an die Bürotür.
Von drin erklang eine Stimme die sagte: „Herein“.
Lucy öffnete die Tür und trat ein.
„Hallo Frau Doktor Bergmann, setzen sie sich doch bitte. Ich muss ihnen etwas mitteilen, worüber ich leider nicht erfreut bin“, sagte Frau Lingen zu ihr. Lucy nahm auf den Stuhl Platz der vor dem großen Schreibtisch stand.
„Weswegen möchten sie mich sprechen?“ wollte Lucy wissen. Sie rieb sich nervös die Hände. Das tat sie immer, wenn sie nervös war.
„Nun ja, also um es kurz zu machen, ich muss sie leider entlassen“, hörte Lucy es in ihren Ohren scheppern. Entlassen? Hat sie das jetzt wirklich gesagt? Warum? Lucy verstand nur noch Bahnhof.
„Aus welchen Grund werde ich entlassen? Ich habe mir nicht ein einziges Mal etwas zu Schulden kommen lassen, war nie krank, war zu jeder Tages und Nachtzeit für die Kinder da und habe meine Kollegen immer vertreten, wenn jemand ausfiel, habe auf meinen Jahresurlaub verzichtet und ich war immer pünktlich zum Dienst angetreten“, sagte sie fassungslos.
Frau Doktor Lingen stand auf und sagte: „Ich weiß, das sie eine wunderbare Kinderärztin sind aber mir wurde leider keine andere Wahl gelassen, sie sind erst zwei Jahre hier und somit die Letzte, die angefangen hat. Die anderen sind Jahre länger hier beschäftigt. Ich werde mich für sie einsetzen, dass sie an einem anderen Krankenhaus anfangen können. Sie haben die besten Voraussetzungen, nur ich kann da leider nichts mehr dran ändern, da es beschlossene Sache von der Geschäftsleitung ist. Auch ich hab meinen Brötchen Geber und muss das tun was er von mir verlangt, glauben sie mir, ich hab alles getan, was in meiner Macht stand um denen klar zu machen das sie einen Fehler begehen und bin gescheitert und sehr bestürzt darüber, ihnen das hier mit teilen zu müssen“.
Lucy standen die Tränen in den Augen. Sie stand vom Stuhl auf und meinte: „Vielen Dank, das sie versucht haben, sich für mich einzusetzen“.
Dann drehte sie sich um und ging Richtung Tür als sie hörte, wie Frau Lingen ihr noch sagte:"Sie werden das schaffen, ich glaube an sie und ich werde sie weiter empfehlen, in jedem Kinderkrankenhaus“.
Mit diesen Worten verließ Lucy das Krankenhaus.
Draußen vor der Tür holte sie noch einmal tief Luft, wischte sich die Tränen weg und begab sich auf den Weg zu ihrem Auto.

„So eine verquirlte Mäuse scheiße“, platzte es aus Danielle heraus, als Lucy ihr von ihrer Kündigung berichtete. Lucy saß auf dem Sofa und weinte vor sich hin. Sie war total fassungslos. Danielle setzte sich zu ihr und nahm sie in ihre Arme um sie zu trösten, aber viel Glück hatte sie nicht damit, ganz im Gegenteil. Lucy weinte um so mehr.
„Lucy, das bekommen wir schon irgendwie hin. Du bist eine klasse Ärztin sowie eine starke Frau, du findest bestimmt eine neue Anstellung“.
Lucy sah ihre Freundin an, nickte und stand vom Sofa auf und meinte sie wolle sich erst einmal frischmachen und verschwand in den oberen Wohnbereich, wo sich ihr Schlafzimmer und das Bad befand. Sie nahm sich vor erst einmal zu duschen.
Als sie damit fertig war, ging sie zu ihren Kleiderschrank und holte sich eine Jeans und ein lila farbiges T-Shirt aus dem Schrank und zog sich an. Ihre langen nassen Haare band sie zu einen Pferdeschwanz zusammen und zog sich ihre schwarze Fleece Jacke an.
Aufs Make-Up verzichtete sie jetzt erst einmal.
Als sie soweit fertig war, ging sie wieder die Treppe runter ins Wohnzimmer, wo Danielle an dem großen runden Tisch über ihr Lap Top saß und weiter an ihrem Buch schrieb, das voraussichtlich im kommenden Frühjahr herausgebracht werden soll.
Danielle hob ihren Kopf und sah Lucy an und fragte: „Willst du jetzt noch etwa weg gehen?“
„Ja, magst du mitkommen, um mit mir diesen beschissenen Tag zu feiern?“
„Lucy, meinst du, das das jetzt das Richtige ist, sich zu besaufen?“
„Oh ja, und wie es das Richtige ist. Einen besseren Zeitpunkt gibt es da wohl nicht“.
„Na gut, eine kleine Pause kann ich mir auch mal gönnen. Aber nicht all zu lange, ok?“
„Ja, ok!“

Die beiden fuhren zu ihrer kleinen Stamm Bar, nicht weit von ihrem zu Hause entfernt. Lucy parkte ihr Auto direkt vor der Bar, dann stiegen die Beiden aus und gingen hinein. Sie fühlten sich hier sehr wohl, da die Bar nicht wie eine wirkte, sondern mehr einer Lobby eines noblen Hotels. Es waren überall kleine Nischen, wo sich meistens die Pärchen zurückzogen um etwas ungestört zu sein. Es gab viele kleine runde Tische, wo um jeden drei Ohrensessel standen und eine Theke. Die Beleuchtung war nie zu hell oder zu dunkel. Einfach einladend entspannend. Die Musik lief leise im Hintergrund, da kaum Besucher da waren. Sie setzten sich beide an den Tresen und bestellten sich etwas zu trinken. Danielle eine Cola und Lucy brauchte was Richtiges. Sie bestellte sich einen doppelten Whisky. Sie kippte sich regelrecht das Zeug runter als sei es Wasser und bestellte sich gleich drei weitere.
Danielle wollte gerade etwas dazu sagen, als Lucy ihr zu vor kam und meinte: „ Lass mich einfach, ich brauch das jetzt und spar dir deine Kommentare, denn ich bin nicht in der Stimmung mit dir zu diskutieren“.
Also blieb Danielle nichts anderes übrig, als ihr fassungslos dabei zuzusehen, wie sie knatter dicht wurde. Da Lucy sehr selten Alkohol konsumierte brauchte sie nicht viel. Das was sie bisher zu sich genommen hatte, reicht schon vollkommen aus, denn Lucy fing an zu lallen.
„Lucy, komm lass uns jetzt wieder nach Hause fahren, du hast genug“.
Aber Lucy schüttelte den Kopf und lallte: „ Fahr du Heim, ich komme dann zu Fuß. Ich möchte ungern in mein Auto kotzen, da schnappe ich lieber etwas frische Luft“.
„Ok, wie du meinst, ich warte auf dich und trink nicht mehr soviel“.
„Ja, ja, ja, nun fahr schon, ich bin kein kleines Kind mehr und ich kann ganz gut auf mich aufpassen, das weißt du“.
Danielle nickte, nahm ihre Sachen und bemerkte nicht, das unter ihren Sachen auch Lucy ihre waren und nahm sie mit. Sobald Danielle aus der Sichtweite war bestellte Lucy sich gleich noch zwei doppelte Whiskys und kippte sie runter und musste sich vor Ekel schütteln.
„Wow, so wie sie aussehen, müssen das mehr als acht doppelte Whisky gewesen sein“, hörte Lucy neben sich jemanden sagen. Da ihr Kopf wieder auf dem Tresen lag, drehte sie ihn nur in die Richtung aus der diese warme angenehme Stimme kam.
„Weiß nicht mehr wie viele es waren, ich feiere hier meine Kündigung. Wollen sie auch einen? Sind herzlich eingeladen“, murmelte sie.
„Nein danke, ich trinke keinen Alkohol“, hörte sie nur.
„Pech für sie, Glück für mich. Da bleibt mir mehr“, brabbelte sie vor sich hin.
„Ich hätte gern das Speziale“, sagte der Mann neben ihr zum Barmann.
„Was ist das denn“? wollte sie wissen, bekam aber keine Antwort, sondern sah nur das Glas, indem der Inhalt aussah, als sei es mit Tomatensaft gefüllt.
„Wie widerlich“, stöhnte sie. „Gleich muss ich kotzen, wenn ich mir vorstelle jetzt Tomatensaft trinken zu müssen, buah“, gab sie nur von sich und drehte den Kopf zur anderen Seite, um sich nicht ansehen zu müssen, wie er das trank.
„So schlimm ist das nun auch wieder nicht“, sagte er. Lucy hob den Kopf und wollte gerade etwas sagen, als sie das Gleichgewicht verlor, vom Barhocker rutschte, und sich den Kopf heftig am Tresen anschlug, wobei sie sich eine dicke Platzwunde zuzog. Ihr Gegenüber hob sie vorsichtig auf und versuchte sie anzusprechen, ob es ihr gut ginge, es kam nur: „Ich will jetzt bitte nach Hause, in mein Bett“, und wurde bewusstlos.
Da stand er nun da, mit einer sternhagelvollen bewusstlosen Frau im Arm und wusste im ersten Moment nicht genau, was er anstellen sollte. Sie hatte weder Tasche noch irgendwelche Papiere bei sich und der Barmann war auch nicht zu sehen. Der war bestimmt in den Keller gegangen um ein neues Bierfass zu holen. Es kam ihn in diesen Moment nur diese eine Idee. Er musste sich beeilen, da aus ihrer Wunde das Blut sickerte und der Geruch ihn in einen kleinen Rausch versetzte.
Er musste sich einfach schnell beeilen, bevor er seine Beherrschung verlor.


Lucy erwachte mit höllischen Kopfschmerzen und fasste sich stöhnend an den Kopf. Was um Himmels Willen ist nur letzte Nacht passiert? Sie hatte einen totalen Black Out. Als sie ihre Augen öffnete, schloss sie sie gleich wieder, dann startete sie einen neuen Versuch. Wo war sie? Es war auf jeden Fall nicht ihr Zimmer und schon gar nicht ihr Bett, in dem sie sich befand. Nur in welchen oder in wessen Bett war sie gelandet? Auf einmal machte es klick.
„Oh mein Gott“, kam es ihr über ihre Lippen. Die Kündigung, der Whisky und der Kerl, der sie an der Bar angesprochen hatte. Hatte sie sich im Suff etwa abschleppen lassen? Nein, oder doch? Wie viele doppelte Whisky hatte sie in sich hineingeschüttet, so das sie von nichts mehr wusste? Oh je, das kann nichts Gutes heißen. Hatte sie tatsächlich im Suff Sex und wusste nichts mehr davon? Nein…, oder etwa doch? Diese Vorstellung ließ ihr keine Ruhe. Rasch schaute sie unter die Decke und ihr Blick verriet ihr, dass sie noch komplett bekleidet war.
Also Sex hatte sie, so wie es aussah, keinen! Das war auch gut so.
Aber wieder kam die Frage in ihr hoch, in wessen Bett sie lag? Wo zum Henker war sie? Ganz langsam schlug sie die Decke zur Seite und setzte sich auf die Bettkante. Der Raum war nicht viel beleuchtet. Eigentlich gar nicht.
War es Nachts? Oder war es doch ganz früh am Morgen?
Sie schaute durch den Raum. Soweit, wie sie sehen konnte, erkannte sie einen Kleiderschrank, eine Kommode, einen Schreibtisch und das Bett, in dem sie sich befand. Alles war aus dem gleichen Holz, das konnte sie erkennen. Sie erkannte noch ein großes Panoramafenster, das mit Vorhängen zu gezogen war und zwei Türen. Wo die wohl hinführten?
Ok, ok, schön durchatmen. Eins stand schon mal fest, ein Krankenhauszimmer war dieses auch nicht. Wieder fing sie an zu Grübeln und ihr Kopf begann vor Schmerzen zu hämmern.
Als sie sich an den Kopf fasste, musste sie feststellen, dass sie einen Verband trug.
Sie brauchte mehr Licht, aber nirgends war eine Lampe in Sicht. Sie schaute sich noch ein mal um und da bemerkte sie noch einen kleinen runden Tisch, gleich neben dem Bett stehen, wo sich eine kleine Lampe drauf befand.
Sie nahm den Schalter in die Hand und knipste sie an. Und was sie im dunkeln nur schwach sehen konnte, sah sie nun klarer im Lichtschein und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Einfach traumhaft schön und sehr stilvoll eingerichtet. Dieser Raum war fast so groß wie ihr Wohnbereich auf der unteren Ebene zusammen.
Im gleichen Moment kam aus der hintersten Ecke ein Räuspern. Lucy starrte in die Richtung, aus der das Geräusch kam und fing vor Schreck an zu schreien.
„Nun hören sie bitte auf zu schreien, es kann sie sowieso niemand hier hören“, sagte die Stimme aus der Ecke. Es war, wie sie vernahm eine männliche Stimme die zu ihr sprach. Sie saß wie angewurzelt auf dem Bett und schrie kräftig weiter. Sie hörte erst dann auf zu schreien, als dieser jemand blitzschnell vom Stuhl aufstand und nun vor ihr stand und ihr seine Hand auf den Mund presste und ihr flehend ins Ohr sagte: „Bitte, es wird ihnen nichts passieren, nur hören sie auf damit. Ich habe sehr empfindliche Ohren“.
Er sah ihr dann in die Augen und sprach weiter: „Ich nehme jetzt meine Hand von ihren Mund und noch mal, bitte hören sie auf zu schreien“.
Als Lucy zu nicken begann, nahm er seine Hand weg, und lehnte sich erleichtert an die Wand und verschränkte seine Arme vor die Brust.
„Ihr Geschreie geht einem ja durch und durch“, fauchte er etwas gereizt.
„Wer sind sie und wo bin ich hier?“ platzte es aus ihr heraus. Bevor er antworten konnte, legte sie noch ein mal zu. „Wie bin ich in dieses Bett gekommen und warum tut mir der Kopf so weh? Was ist passiert? Ich kann mich an nichts erinnern“.
Sie war außer sich vor Wut, und dieser Kerl hatte nichts besseres zu tun, als sie anzugrinsen und anzustarren als hätte sie einen dicken Pickel mitten auf der Nase. Sie strich aus reiner Vorsichtmaßnahme über die Nase, denn man weiß ja nie. Aber es war kein Pickel da.
„Sie können sich an rein gar nichts erinnern?“
„Würde ich sonst fragen?“ faucht sie ihn an.
Lucy legte den Kopf etwas schräg und fing an, den Mann zu begutachten, wie ein Bauer ein Stück Vieh. Er lehnte ganz lässig an der Wand und hatte immer noch seine Arme vor der Brust verschränkt. Er war, so wie sie im Moment beurteilen konnte, ein sehr, nein… ein verdammt gutaussehender Mann, Mitte Ende zwanzig und verdammt sexy dazu. Er war groß, schlank, hatte kurze schwarze Haare, magische grüne Augen, die im Lichtschein etwas silbern funkelten. Wenn er sie so angrinste konnte sie makellose weiße Zähne sehen. Etwas blass im Gesicht und sein Körper sah durchtrainiert aus, das konnte sie durch sein eng anliegendes schwarzes T-Shirt sehen. Er hatte muskulöse Oberarme, ganz kurz gesagt, er war der Hammer von einem Mann und……………,oh nein, er war der Mann aus der Bar, hämmerte es in ihrem Kopf.
Na super, dachte sie. Peinlicher ging es nun wirklich nicht und sie hatte keinen blassen Schimmer, was geschehen war. Naja, das mit der Kündigung kam schnell zurück, aber der Rest nicht. Was war mit dem Rest?
„Haben sie Hunger?“ fragte er sie. Da bemerkte Lucy, wie sich ihr Magen zusammen zog und laut zu knurren begann. Oh man, wie peinlich.
„Ja, nein, äh…. ich möchte nur wissen was passiert ist und nach Hause möchte ich auch“, sagte sie. Er stand immer noch so da und grinste sie an.
„Verdammt noch mal, hören sie endlich auf mich so anzugrinsen“, schnauzte sie ihn an und wurde so langsam sauer. „Fangen sie endlich an, mich aufzuklären, bevor ich stink wütend werde und das kann ich sehr gut“, sagte sie ziemlich giftig zu ihm.
„Wollen sie das wirklich wissen?“
„Ja verdammt“. „Nur wenn sie aufhören zu fluchen“.
„Sie wissen, das das Erpressung ist, oder? Aber ok, sie haben ausnahmsweise gewonnen“.
„Geht doch“, meinte er und grinste.
Lucy verdrehte die Augen und musste innerlich mit sich kämpfen, das sie ihm nicht an den Hals sprang, um ihn zu würgen.
Stattdessen setzte sie ein grinsen auf und sagte: „Also, ich warte“.
„Na schön“, fing er an. „Mein Name ist Lukas Bendt, ich wohne hier und wo sie gerade drauf sitzen, ist mein Bett. Gestern Abend in der Bar, da habe ich sie in einem nicht so glücklichen Zustand vorgefunden. Sie waren total betrunken. Sie haben mir im Rausch von ihrer Kündigung erzählt und das tut mir außerordentlich leid. Dann sind sie vom Barhocker gerutscht und haben sich ihren Kopf an den Tresen angeschlagen und sich dabei eine böse Platzwunde zugezogen, die stark blutete und sie sind ohnmächtig geworden. Da sie keine Handtasche bei sich hatten, genauso wenig wie ein Handy, wusste ich nicht so direkt wohin ich sie bringen sollte. Ich muss zugeben, ich war etwas mit dieser Situation überfordert“, sagte er.

Sie wusste ja gar nicht, weswegen er in Wirklichkeit überfordert war. Ihr Blut war es, das in ihm das Verlangen weckte, von ihr zu trinken, obwohl es ihm nicht gestattet war aber dieser überwältigender Geruch ihres Blutes sorgte dafür, dass er nicht klar denken konnte, warum auch immer. Er hatte schon viele blutende Menschen in seiner Nähe gehabt und es hatte ihn rein gar nicht aus der Fassung gebracht. Ganz im Gegenteil zu ihrem Blut.

„Sie hätten mich in ein Krankenhaus bringen können“, holte sie ihn aus seinen Gedanken.
„Ja, das hätte ich tun können, aber mir ist das Krankenhaus irgendwie nicht in den Sinn gekommen und eh ich mich versah, war ich mit ihnen schon bei mir zu Hause und habe sie gleich verarztet und ins Bett gelegt und auf sie aufgepasst, ob es ihnen auch gut geht. Ihr Blutdruck und Puls waren sehr stabil, als ob ihr Körper den Blutverlust gar nicht bemerkte“, sagte er. Was Verletzungen an ging hatte sie noch nie wirkliche Probleme gehabt. Ihr ging es immer relativ gut. Bevor Lucy etwas darauf antworten konnte, hörte sie im Haus eine Weibliche Stimme rufen: „Lukas, wo bist du?“
Na super, das auch noch. Er ist verheiratet und nun kommt seine Frau hier rein und sieht, wie sie in ihrem Ehebett sitzt. Das kann nicht gut gehen. Warum hatte sie auch immer dieses Pech, in unmögliche Situationen reinzurutschen?
„Wir sind hier oben in meinem Schlafzimmer“, rief er.
Hat er gerade -meinem- Schlafzimmer gerufen? Das muss die Kopfverletzung sein, dachte sie. Die

Tür ging auf und eine junge Frau nicht älter als achtundzwanzig Jahre und sehr hübsch, betrat den Raum. Sie hatte lange blonde Haare, war mindestens eins fünfundsechzig groß, super Figur, war etwas blass um die Nase, und hatte auch diese magischen grünen Augen wie dieser Lukas. Beneidenswert, dachte Lucy.
„Lukas, es tut mir leid, ich hab deinen Anruf eben erst auf meinem Anrufbeantworter abgehört“, sagte sie zuckersüß.
„Kein Problem, Veronika. Ich denke, ich hab alles ganz gut ohne dich hinbekommen“, meinte er. Lucy saß im Bett und schaute sie mit einem Fragezeichen im Gesicht an, und wartete auf ein Donnerwetter, das irgendwie nicht kam.
„Ist sie das?“ wollte sie wissen.
„Ja“, das ist sie.
„Du hast Geschmack mein Guter, sie ist ein echter Leckerbissen“.
Lucy stutzte. Hat sie gerade Leckerbissen gesagt? Das muss die Kopfverletzung sein, daran besteht jetzt kein Zweifel mehr, dachte sie wieder.
„Oh…… entschuldige vielmals“, sagte Veronika zu Lucy, als sie bemerkte, das Lucy, sie mit weit aufgerissenen Augen anstarrte und den Mund nicht zu bekam.
„Ich sollte mich, glaub ich erst mal vorstellen. Ich bin Lukas seine ältere Schwester Veronika und wie ist dein Name?“
Lucy brauchte eine Sekunde, bevor sie mit einer Antwort rausrückte.
„Mein Name? Ähm…, Lu…Lucy“, stotterte sie und im gleichen Moment hätte sie sich selbst Ohrfeigen können. Warum stotterte sie auf einmal? Alles war gut. Sie war nicht die Frau, für die sie, sie gehalten hatte. Sie war seine Schwester.
„Es freut mich, Lucy, deine Bekanntschaft zu machen“, und streckte ihr ihre Hand entgegen. Lucy starrte diese Hand an, als würde sie, sie gleich beißen. Automatisch streckte Lucy ihre Hand nach ihrer aus, als hätte sie sich nicht unter Kontrolle, als würde man sie steuern, wie ein Roboter.
„Du brauchst dich nicht vor uns zu fürchten, wir werden dir nichts tun“, sagte Veronika sanft zu ihr.
„Ich werde dir jetzt ein Frühstück bringen, damit du dich etwas stärken kannst und danach fahre ich dich nach Hause“, sagte sie.
Veronika bereitete Lucy ein ausgiebiges Frühstück. Für Lukas und sich brachte sie einen Pott Kaffee mit. Lucy hatte nicht wirklich Appetit, aber Veronika hatte eine strenge Ader an sich und Lucy blieb nichts anderes übrig als eine Kleinigkeit zu essen und ihren herrlich duftenden Kaffee zu trinken. Danach ging es ihr tatsächlich ein wenig besser.
„So meine Liebe, ich werde dich jetzt nach Hause fahren, Lukas hat jetzt gleich einen wichtigen Termin und würde es zeitlich nicht schaffen“.
Lukas schaute auf seine Armbanduhr und sagte zu Lucy: „Es war mir ein Vergnügen dich kennengelernt zu haben und auf ein baldiges Wiedersehen“.
„Ja, danke für die Hilfe und vielleicht sieht man sich ja tatsächlich mal wieder“.
„Dann aber bitte unter anderen Umständen“, lachte Lukas und drehte ich zur Tür um und ging hinaus.

Veronika fuhr eine knall rote Viper. Lucy würde es interessieren, wie man sich als so junge Frau so einen Wagen leisten konnte, aber sie wollte nicht neugierig erscheinen und schluckte ihre Frage hinunter. Sie selbst fuhr einen alten silbernen Volvo. Lucy gab Veronika ihre Adresse und kurze Zeit später standen sie in der Einfahrt zu ihrer kleinen Villa.
„Hübsch wohnst du hier, so weit weg von Schuss und so eine ruhige Lage, mitten im Grünen, könnte mir auch sehr gut gefallen“.
„Ich hab es vor zwei Jahren von meiner Tante geerbt und nun wohne ich hier mit meiner Freundin Danielle. Magst du noch mit reinkommen“?
„Ein anderes mal gerne, ich muss noch Besorgungen machen und mein Mann Anton wartet bestimmt auch schon auf mich“.
Lucy lag noch eine Frage auf der Zunge aber sie traute sich nicht, sie zu stellen und sagte: „ Danke das du mich nach Hause gefahren hast“.
„Das habe ich doch gern gemacht“.
Lucy wollte gerade aussteigen als Veronika sie am Arm festhielt und meinte: „ Die Antwort auf deine Frage lautet nein. Lukas hat weder eine Freundin noch hat er eine Frau. Er ist schon eine Ewigkeit Single“.
Lucy starrte sie irritiert an. Woher wusstest du, dass ich dir diese Frage stellen wollte“?
„Reine Intuition, würde ich behaupten. Ich glaube, mein Bruder mag dich“.
Veronika lächelte sie dabei an.
„Das glaubst du also?“
„Ja, ich kenne ihn ziemlich gut um das beurteilen zu können“.
„Ich muss jetzt rein, Danielle macht sich bestimmt schon Sorgen“, sagte Lucy.
„Ja geh nur, wir werden uns bestimmt bald wiedersehen“.
„Ok“.
Lucy stieg aus der Viper aus und Veronika fuhr davon.


Lucy wollte gerade an der Haustür klingeln, das sie von innen schon aufgerissen wurde.
„Mensch Lucy, wo um Himmels Willen hast du gesteckt? Ich habe mir Sorgen gemacht. Ich hab dich die ganze Nacht gesucht. Du warst wie vom Erdboden verschluckt, was hast du dir dabei bloß gedacht?“
Erst da wurde sie auf den Verband an Lucy ihrem Kopf aufmerksam.
„Was ist letzte Nacht passiert?“ wollte Danielle von ihr wissen. Lucy war sich nicht sicher, ob sie Danielle von ihrer peinlichen Begegnung mit Lukas erzählen sollte und deswegen sagte sie: „Mit mir ist alles in Ordnung, glaub mir. Ich gehe erst einmal duschen und muss etwas Nachdenken, später, ok?“ „Bist du dir ganz sicher?“ hacke Danielle nach.
„Ja, das bin ich“.
„Ok, dann geh erst einmal hoch und mach dich frisch, denn du schaust grauenvoll aus und denke daran, du kannst mir alles erzählen“.
„Ja das weiß ich“.
„Na los geh schon, du schaust echt aus wie das Grauen der Nacht“.
„Na recht vielen Dank“.
„Du weist, das das nicht ernst gemeint war“.
„Ja, das weiss ich“, dabei streckte sie ihrer Freundin die Zunge raus und ging die Treppe nach oben, direkt ins Badezimmer.
Sie zog ihre Sachen aus und stellte sich unter die Dusche und genoss das heiße Wasser, das ihre Haut hinunter lief. Als sie fertig mit duschen war, ging sie in ihr Zimmer und zog sich frische Sachen an.
Als sie vor ihrem Spiegel stand, viel ihr der Verband auf und sie wollte ihn lieber entfernen und ein Pflaster auf die Wunde legen. Sie löste den Verband, und sah kaum noch etwas von der besagten Platzwunde und konnte sich daher ein Pflaster sparen.
So war es oft, was Wunden an ging. Ihre Großmutter sagte immer, das sie eine sehr gute Heilhaut habe. Als sie alles erledigt hatte, ging sie die Treppe wieder runter und steuerte auf die Küchentür zu um sich dort einen Kaffee zu kochen. Als sie den Kaffee aufsetzen wollte roch sie schon, das Danielle welchen gekocht hatte und somit nahm sie sich ihre Lieblings Tasse und gönnte sich das schwarze Getränk. Sie nahm ihre Tasse mit in den Wohnbereich, wo Danielle über ihr Lap Top hockte und an ihrem Roman schrieb. Lucy nahm einen großen Schluck Kaffee und setzte sich zu Danielle an den runden Tisch und fragte: „Hast du immer noch Interesse zu hören, was letzte Nacht passiert ist?“
„Machst du Witze? Was ist das denn für eine dämliche Frage? Natürlich möchte ich wissen, was mit dir passiert ist“.
„Na schön, höre zu“.
Lucy fing an, alles zu erzählen. Genau von den Zeitpunkt an, als sie in Lukas seinem Bett erwachte. Als sie fertig war zu erzählen, sagte Danielle: „ Irgendwie hab ich das dumme Gefühl im Bauch, das das noch nicht alles gewesen war. Da kommt bestimmt noch was nach. Wie heißt dieser Lukas eigentlich weiter?“
„Wieso?“
„Nur so für den Fall, das du dich mit deinem Retter noch mal treffen möchtest und weißt du was?“
„Nein, was denn?“
„Du hast mir gerade eine weitere Idee für mein Buch geliefert“, strahlte Danielle sie an.
„Na da bin ich aber gespannt, wie so ein peinliches Missgeschick dir helfen kann“, lachte sie ihre Freundin an.
„Du wirst die Erste sein, die es zu lesen bekommt“.
„Na das will ich doch schwer hoffen“, lacht Lucy, als sie zusah wie Danielle sich auf ihr Lap Top stürzte und eifrig zu tippen begann.

Drei Tage später klingelte es an der Tür und Danielle war wie immer gleich zur Stelle und öffnete sie. Es war der Postbote, der ihr einen Brief in die Hand drückte und auch gleich wieder verschwand.
„Wer war es denn“? wollte Lucy wissen, die gerade die Treppe runter kam.
„Nur der Postbote“.
„Ist was für mich dabei? Du weißt doch, ich warte auf ein Schreiben von irgend einem Krankenhaus“.
„Es sieht leider nicht danach aus“.
„Mist“.
„Aber dieser Brief hier, ist an uns beide adressiert“, sagte Danielle.
„Echt? Mach mal auf und lies vor, jetzt bin ich gespannt, wer uns einen Brief schreibt“. Danielle öffnete ihn und las laut vor.


Ich möchte Euch recht herzlich am kommenden Samstag Abend um Zwanzig Uhr zu meinem Kostümfest einladen.
Motto ist: Fantasy!
Ich würde mich freuen, wenn Ihr kämet.
Adresse ist: Abbyhill Road 312

Veronika


„Oh, wie nett“, meinte Danielle zu Lucy."Ich hab da auch schon eine super Idee, als was wir uns verkleiden."
"Und als was denkst du werden wir gehen?"
"Na wir beiden hübschen gehen als neumoderne Vampire."
"Das ist nicht dein Ernst?"
"Doch, ist doch eine klasse Idee."
"Ahja, ok."

Es war der besagte Abend, an der diese Kostümparty sein sollte und Lucy war nicht in der Stimmung da hin zu gehen, da sie insgeheim gehofft hatte Post von einem Krankenhaus zu bekommen, was bisher nicht geschah.
An diesen Abend lief Danielle wie ein aufgescheuchtes Reh durchs Haus. Sie hatte die Musikanlage aufgedreht und tanzte durchs Wohnzimmer, wobei sie sämtiliche ihrer Kleider verstreute. Lucy betrachtete das Treiben von der Treppe aus mit gebührenden Abstand.
Sie selber war die Ruhe selbst, obwohl sie immer noch nicht wüsste, was sie anziehen sollte.
Sie ging in die Küche und nahm sich ein Sandwich und einen Pott Kaffee und sah Danielle weiter bei ihrer Modenschau zu.
"Lucy, in zwei Stunden geht es los."
"Ja ich weiss."
"Was ziehst du an?"
"Ich hab nicht die leiseste Ahnung, irgendetwas werde ich schon finden."
"Na deine Ruhe möchte ich haben!"
"Ist doch nur eine Kostümparty. Du tust ja gerade so, als würde dort gott persöhnlich auftauchen."
"Nee, das nicht, aber es ist so lange her, als ich das letzte Mal auf einem Kostümfest war, und wer weiß, vielleicht finde ich ja endlich mal einen Mann."
"Wofür brauchst du denn einen Mann? Die ganze Zeit hockst du im Haus und machst keinen Schritt vor die Tür und wenn, dann nur wenn die Sonne unter geht und das auch nur noch selten und den Rest des Tages klebst du vor deinem Lap Top. Was willst du also mit einem Mann?"
Danielle schaute Lucy beleidigt an und sagte:"Du weisst doch das ich diese blöde Allergie habe und nicht am Tage raus kann, jedenfalls nicht wenn die Sonne extrem scheint."
"Das weiß ich doch, sollte doch nur ein Spass sein," gab Lucy ihr zurück und trank ihren kaffee aus und sagte:" So nun will ich mal schauen, was mein Kleiderschrank so her gibt und dann werde ich mich mal ausstaffieren."
"Mach das und gutes Gelingen."
"Dito, bis gleich."

Lucy ging nach oben und drehte sich als erstes ihre langen braunen Haare auf Papilotten um Korkenzieherlocken zu bekommen. Als sie damit fertig war, ging sie an ihren Kleiderschrank und wusste nicht genau nach was sie eigentlich suchte. Da fiel ihr Blick auf das dunkelrote Samtkleid, dass sie vor circa sechs Jahren auf der Hochzeit ihrer Cousine Mia getragen hatte.
Das ist es!
Sie zog sich das hauteng geschnittene Kleid an und nahm die Papilotten aus den Haaren. Sie fielen gigantisch, so wie sie es erwartet hatte.
Sie legte sich ein wenig Make-Up auf und war mit ihrem Kunstwerk komplett zufrieden. da hatte sie mal ganze Arbeit geleistet. Sie war dezent aber wirkungsvoll geschminkt. Ganz zum Schluss legte sie sich noch blutroten Lippenstift auf und setze sich die Fangzähne ein, die Danielle in Internet bestellt hatte.

Als sie unten an der Treppe ankam, stand Danielle wie angewurzelt da und schaute sie mit offenen Mund an.
"Danielle? alles klar bei dir? ich bin es doch nur."
"Das sehe ich, aber wow, mir fehlen die Worte."
"Du schaust auch einfach klasse aus."
"Na dann würd ich sagen, wir machen uns mal auf den Weg zur Party und lassen die Sau raus," gröhlte Danielle.


„Ähm............ Lukas?“ hörte er seinen Namen.
„ Ja, was ist denn, Veronika?“
„ Nun ja, gleich treffen doch die ersten Gäste zum Kostümfest ein, und ich glaub, ich hab da einen Fehler gemacht“, platzte es aus ihr heraus.
„ Und welcher wäre das?“
„ Ich habe dir nicht alles erzählt“, meinte sie.
Er kannte seine Schwester so gut und wusste dass das nichts Gutes werden würde.
„ Was hast du vergessen mir zu sagen?“
„Also, nun ja, ich habe die Lucy und ihre Freundin Danielle eingeladen, sagte sie.
Lukas glaubt sich verhört zu haben.
„ Du hast was?“.
„ Du hast mich schon verstanden, Lukas“.
„ Aha, und warum hast du das getan? Du weißt doch, das einige aus unseren Kreisen kommen und du weißt auch, das das nicht gut enden könnte, oder?“
„ Die meisten von uns haben sich doch mittlerweile sehr gut im Griff und können sich sehr gut, unter ihres Gleichen mischen, ohne etwas anzurichten und jemanden zu verletzen“, fügte sie kleinlaut hinzu.
„ Ja da hast du wohl recht, aber gut finde ich es trotzdem nicht“.
„Ich wollte dir nur einen Gefallen tun“!
„Du? Mir? Einen Gefallen tun? In welcher Hinsicht?“
„ Ich habe doch bemerkt, dass du die Lucy magst.“
„ Veronika, ich habe dich in den letzten Jahrzehnten gebeten, dich aus meinem Leben raus zu halten“, sagte er in einem nicht erfreulichen Ton.
„ Du bist nicht meine Gouvernante, auch das habe ich dir oft genug gesagt“, fauchte er sie an. „Ich hasse deine Verkupplungs-Versuche. Die sind immer gescheitert und hinterher war ich der böse böse Lukas. Ich suche mir selber meine Gefährtin aus und brauche dich nicht dazu“, brüllte er sie an. Er drehte sich um und ging zur Tür.
„ Wo willst du hin“? rief Veronika.
„ Was denkst du denn?“ antwortete er barsch. „ Ich fahre nach Hause, das kann nicht gut gehen und wenn du ehrlich zu dir selber wärst, Veronika, dann hättest du es selber wissen müssen. Ich bin nicht deine Marionette. Merke dir das endlich mal“.
„ Lukas, warte. Es tut mir leid. Ich, ich wollte doch nur.............“, weiter kam sie nicht, denn Lukas schnitt ihr das Wort ab.
„ Viel Spaß, mir reicht es“, knurrte es verärgert und nahm die Türklinke in die Hand.


Lucy und Danielle fuhren die Abbyhill Road entlang und hielten nach der Hausnummer 312 Ausschau. Als sie sie gefunden hatten, parkte Lucy das Auto an Straßenrand und beide stiegen aus. Als sie vor dem Haus standen, kam nur ein „Wow“ über die Lippen der beiden. Es war ein riesen Geschoss, von einem Haus.
„ Wie alt war diese Veronika noch gleich?“ fragte Danielle.
„ Dreißig, hat sie mir erzählt“.
„ Also, wenn sie nicht geerbt hat, dann wird ihr Mann wohl, sehr reich sein“, meinte Danielle.
"Keine Ahnung“, kam es von Lucy.
Sie gingen den kleinen Weg entlang, der von der Straße direkt zur Haustür führte. Dort angekommen suchte Lucy die Klingel. Als sie sie fand, wollte sie gerade draufdrücken, aber da wurde die Tür schon von der anderen Seite aufgerissen.
„ Na das nenne ich mal Telepathie“, kam es aus Danielle raus geschossen.
Lukas stand da wie angewurzelt und sah den beiden ins Gesicht.
Er erkannte Lucy nicht gleich auf den ersten Blick aber auf den zweiten. Erst dann sah er in Danielle ihr Gesicht.
Er drehte sich Geistes Blitz um und rief nach seiner Schwester.
Nur hörte sich das sehr verärgert an. Lucy wand sich zu ihrer Freundin um, die plötzlich noch blasser um die Nase aussah, als sonst.
„Danielle, was hast du denn auf einmal?“ wollte sie wissen.
„Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen“, lachte Lucy.
„Ja, so könnte man das auch nennen. Lucy, ich glaube wir sollten hier schnellstens verschwinden“, bekam sie ihre Antwort.
„ Warum, was hast du denn auf einmal?“
„ Glaub mir Lucy, es ist wirklich besser für dich und für mich, wenn wir jetzt sofort abhauen, sonst gibt es ein Riesen Unglück“, sagte Danielle in einem sehr scharfen und ernsten Ton.
Lucy war fassungslos!
Danielle war doch diejenige gewesen, die auf Biegen und Brechen auf diese Party wollte und nun dieses.
„ Nein, Danielle, so einfach kannst du nicht über meinen Kopf hinweg entscheiden“, sagte Lucy sauer.
„ Doch Lucy, in diesen Fall, kann ich das“, und packte Lucy am Arm und wollte sie zum gehen bringen. Doch Lucy riss sich los und fauchte: „Danielle, wenn du der Meinung bist, gehen zu müssen, dann tuh dass, aber was mich betrifft, gehe ich da rein und werde ich mich Amüsieren auch wenn es ohne dich ist, ob es dir passt oder nicht“.
Eh sich Danielle versah, verschwand Lucy ins Haus.
Oh mein Gott, dachte Danielle, sie hätte es ahnen müssen. Wie sollte sie das ganze Lucy bloß erklären? Sie würde das alles nicht verstehen. Aber sie gab vor langer Zeit ein Versprechen und daran würde sie sich halten, egal wie es enden wird. Sie nahm all ihren Mut zusammen und folgte ihrer Freundin ins Haus. Sie konnte Lucy nicht finden. Sie kam sich total unwohl vor. Ganz in Gedanken versunken, packte ihr Jemand an dem Arm. Als sie sich umdrehte sah sie in das Gesicht von Lukas.
„Komm mit, ich muss mit dir sprechen“, sagte er und zerrte sie hinter sich her.
„Wir können Lucy hier nicht allein lassen“, fauchte sie.
„ Sie ist in Sicherheit“, sagte er.
„ Wo ist sie?“ „ Bei meiner Schwester, ihr kennt euch doch noch, oder?“
„ Ja, sie war die Einzige die mich nie verurteilt hatte, ganz im Gegenteil zu dir und deinem Bruder Magnus“.
Lukas führte Danielle in einen anderen Raum des Hauses.
„Setz dich“, sagte er. Sie nahm auf einem Stuhl Platz der in einer Ecke stand.
„Seit wann und wieso bist du wieder in der Stadt?“, wollte er von ihr wissen.
„Ich glaube, das geht dich rein gar nichts an, Lukas“.
„Ich möchte es trotzdem wissen, Danielle!“
„Das beste ist, ich nehme Lucy und wir fahren wieder nach Hause, denn hier ist sie nicht sicher, vor euch allen“, sagte sie.
„Das ist lange her und die Zeiten haben sich geändert“, meinte er.
„Du hast Recht, es wäre wirklich besser, wenn du mit Lucy wieder gehen würdest, bevor Magnus hier auftaucht“, sagte er trocken zu ihr.
„Was? Magnus kommt auch hier her? Du hast recht, wir müssen schnellstens verschwinden, bevor er uns zu sehen bekommt“ meinte sie.
Die beiden verließen den Raum und suchten gemeinsam nach Lucy und Veronika.
Danielle fand sie und war steif vor Schreck.
„Was hast du?“ wollte Lucas wissen, aber bevor er die Antwort bekam sah er schon was los war. Magnus war bei Veronika und Lucy.
Sie waren in einem Gespräch verwickelt, wobei Veronika verzweifelt sich umschaute und als sich ihre Blicke trafen, sah er die Verzweiflung in ihrem Gesicht.
„Danielle“, sagte er.
„Jetzt geht es los, also lass dir rein gar nichts anmerken, hörst du?“
Sie bekam nur ein schwaches „Ja“, raus.
Sie gingen auf die drei zu, wobei Lukas sagte: „ Magnus, mein Bruder, wie geht es dir? Hab dich seit Tagen nicht mehr gesehen“.
Magnus drehte sich um und wollte gerade Antworten, als er Danielle sah. Danielle schickte innerlich Stoßgebete zum Himmel, aber sie wusste, dass es ihr nichts nutzen würde.
„Na schau mal einer an, unsere Danielle weilt noch unter unseres Gleichen“, fauchte er.
„Das ich dich noch mal zu sehen bekomme, hätte ich mir nie zu träumen gewagt“, fügte er im gleichen Atemzug hinzu.
„Hallo Magnus“, kam es angespannt aus ihrem Mund.
„Eine sehr niedliche Freundin hast du da mitgebracht“, meinte Magnus zu ihr.
„So unschuldig und erzählfreudig! Sie hat schon eine Menge erzählt. Wenn ich nur geahnt hätte, dass du wieder in der Stadt bist, dann hätte ich dir einen Besuch abgestattet, so als uralter Freund“, sagte er und setzte ein hämisches Grinsen auf, wobei er seine Reißzähne zeigte.
„Magnus, es reicht“, mischte sich Lukas gereizt ein.
„Warum? Sie hat mich einfach ohne ein Wort verlassen und ich denke, das ich ein Recht dazu habe, zu erfahren warum“, meinte er kühl.

Lucy stand nur da und wusste nicht mehr, was sie sagen sollte. Sie schaute von einem zum anderen. Danielle hatte diesen attraktiven Mann an ihrer Seite und hat ihn ohne ein Wort verlassen? Danielle? Ihre Freundin? Nein so ist sie nicht! Sie ist ein Mensch, der nicht Gefühllos ist und verschwindet, ohne ein Wort zu sagen.
„Ähm“..........Lucy wollte gerade etwas dazu sagen als sie Danielle sagen hörte: „Das gehört jetzt nicht hier her, Magnus, und du weißt genau, warum ich damals gegangen bin. Du hättest einfach diese andere Frau nicht mit in unser Haus bringen dürfen, für den Fall, das du das vergessen haben solltest“, sprach sie.
Lucy starrte alle anderen an und Danielle am meisten.
„Du gibst mir die Schuld?“, fragte Magnus.
„Ja, nur dir und jetzt werde ich mit Lucy nach Hause fahren ich hab genug!“, sprudelte es aus ihr raus.
„Du kannst nicht einfach so tun, als sei alles vorbei, Danielle. Du bist immer noch meine Frau“, sagte er zu ihr.
Frau? Danielle ist verheiratet? Das hatte sie nie erwähnt, was geht hier vor sich? Lucy warf einen hilflosen Blick zu Lukas und Veronika.
Die erwiderten ihren Blick nur mit einem Achselzucken und schwiegen nur.
„So, wie deine kleine Freundin uns gerade anschaut, glaube ich mal......, nein ich nehme mal stark an, das du ihr nichts von deiner Herkunft erzählt hast und das du nicht die bist die du vorgibst zu sein“, meinte Magnus trocken und warf Lucy einen Blick zu, der sie er schaudern lässt.
„Magnus, bitte, mach es jetzt nicht noch schlimmer, als es eh schon ist“, flehte Danielle ihn an.
„Lukas, bitte unternimm doch etwas“, unterbrach sie Veronika.
„Sie darf es nicht erfahren, nicht jetzt“, flüsterte sie ihrem Bruder ins Ohr.
„Was darf ich nicht erfahren? Und was meinte Danielle mit, schlimmer?“ fragte Lucy Lukas und sah ihn fragend an.
Doch bevor er etwas sagen konnte, kam ihm sein Bruder zu vor.
„Wir sind nicht, wie du es denkst, wir sind keine normalen Menschen, kleine Lucy. Wir sind Geschöpfe der Nacht und sind verdammt, ewig zu leben. Wir sind.....“.
„Halt endlich deinen Mund“, schrie Danielle ihn an und zeigte unbewusst ihre Reißzähne, wobei Lucy der Atem schockte.
„Danielle, was zum Henker geht hier vor sich?“ kreischte Lucy.
„Ich werde es dir in Ruhe erklären, aber nicht hier und nicht jetzt“, zischte Danielle sie an.
"Oh doch, meine Liebe, und wie du mir alles erklären wirst, heute noch“, meinte Lucy gereizt.
„Du wirst das nicht verstehen und ich hab ein Versprechen deiner Mutter gegenüber gegeben, dich genau davor zu beschützen“, rutschte es Danielle raus.
Das war zu viel des guten. Lucy lief rot an vor Wut als sie schrie: „Meine Mutter ist tot. Sie ist bei meiner Geburt gestorben und du wagst es sie in den Schmutz zu ziehen?“, warf sie Danielle an den Kopf, als sie sich plötzlich umdrehte und die Treppe hinunter lief und das Haus verließ.
„Lucy, warte“, rief Danielle hinter ihr her. Aber Lucy war schnell zur Tür raus. Danielle drehte sich zu Magnus um.
„Na das hast du ja hervorragend hinbekommen. Wie konntest du nur? Denkst du jemals nach, bevor du den Mund auf machst?“
„Ich dachte, sie weiß Bescheid, ein wenig zumindest“, meinte er.
„Sag mal hast du eigentlich den Verstand verloren? Glaubst du etwa ich binde jemals jemanden auf die Nase, was ich bin?“
„Es tut mir leid Danielle, mir ist halt eine Sicherung durchgebrannt, als ich dich nach all den Jahren ebnend wieder gesehen habe. Du bist damals einfach weggegangen, ohne ein Wort, niemand wusste etwas. Kannst du das denn nicht verstehen, das ich so reagiert habe?“
„Doch Magnus, das kann ich aber du hast mir damals keine andere Wahl gelassen. Ich dachte ich sei die einzige Frau, die du liebtest, aber als ich dich in flagranti erwischt habe, war es das Beste, dich zu verlassen.
Veronika wusste wo ich zu finden war und sie wusste auch, warum ich abgehauen bin und sie wusste auch“....
In diesem Moment biss sich Danielle auf die Lippen.
„Was wusste Veronika“, warf Lukas ein.
„Ach schon gut, ist nicht mehr so wichtig“, meinte sie.
Veronika ging auf Danielle zu und nahm sie bei der Hand und sagte: „Und ob das wichtig ist, meine Liebe, wir haben viel zu lange geschwiegen, jetzt wird es Zeit, das er es und auch Lucy erfahren, was wir seit siebenundzwanzig Jahren mit uns rumschleppen“.
„ Von was redest du Veronika?“ schaltete Magnus sich in das Gespräch ein.
„Veronika, ich habe mein Wort gegeben, das niemals zu erwähnen und ich halte es“.
„Danielle“, meinte Veronika.
„Er muss es wissen und sie auch. Du kannst es nicht totschweigen und so tun als sei alles in bester Ordnung. Sie haben beide ein Recht dazu, es zu wissen“.
Danielle hielt kurz inne, dann sprach sie: „Du hast ja Recht, Veronika, aber wie soll Lucy das verkraften? Sie ist noch nicht so weit“.
„Hallo? Wir sind auch noch da“, meinten die beiden Männer gleichzeitig.
„Wovon redet ihr?“, fragte Lukas. „Und was hat das mit Lucy zu tun?“ fuhr es noch im gleichen Atemzug aus ihm heraus.
„Ich glaube, wir sollten uns später darüber unterhalten“, meinte Danielle.
„Warum?“, fingen alle drei gleichzeitig an zu fragen.
„ Äh............weil Veronika gleich das ganze Haus voll mit Gästen hat, sagte Danielle.
„Ach das ist kein Problem, ich sage allen, es sind ja nicht viele, das es ein Familienproblem gibt und wir die Party nachholen werden“, und da war sie auch schon nach unten verschwunden, wo nach ganz kurzer Zeit alle geladenen Gästen das Haus verließen.
Als sie wieder oben war, wollte Magnus wissen, was sie gesagt hatte, weil keiner ein Widerwort hatte. Darauf sagte Veronika „Ein Familienproblem“.
„Aha, und das haben sie dir einfach so abgekauft“, lachte Lukas.
„Sonst wären sie wohl kaum gegangen, oder?“, bekam er gleich zur Antwort.
Veronika nahm auf dem Sofa Platz und klopfte auf den noch neben ihr freien Platz und sagte: „Komm Danielle, setz dich. Und ihr beiden solltet euch auch setzen“, sagte sie barsch zu den beiden Männern.
Als alle vier nun saßen, fing Danielle an zu erzählen.
„Magnus, kannst dich noch an die junge Frau erinnern, der du damals das kleine Zimmer im Dachgeschoss für ein paar Wochen angeboten hattest?“
„Ja, das kann ich“.
„Gut, also weiter. Sie hat damals schon mehr als zwei Wochen bei uns gewohnt. Als ich eines Nachts früher als geplant Heim kam und dich nicht finden konnte, da wollte ich einfach mal nach ihr schauen. Also bin ich nach oben gegangen. Als ich vor der Tür stand und klopfen wollte, bemerkte ich das die Tür gar nicht zu war und machte sie vorsichtig auf und musste mir mit Entsetzen ansehen, was da geschah“, ein paar Tränen kullerten ihr über das Gesicht.
„Oh nein, du hast uns gesehen? Es tut mir leid“, brachte Magnus nur raus.
„Ja, das habe ich und deswegen bin ich noch in derselben Nacht zu Veronika und Anton gefahren. Ich brauchte ihnen nicht viel zu erklären, weswegen ich mit meinem Koffer bei ihnen auftauchte. Die beiden halfen mir aus der Stadt zu kommen und haben mir eine kleine Wohnung beschafft, wo ich bis auf die letzten zwei Jahre gewohnt habe“.
„Ok, und was ist dann passiert?“, wollte Magnus wissen. „Denn nach zwei Tagen war das Mädchen auch verschwunden“, fügte er hin zu.
„Mit ihrem Verschwinden hatte ich nichts zu tun. Ich hatte selber genug mit mir und meinem gebrochenem Herzen zu tun gehabt“, sagte sie leise in die Runde.
Sie holte tief Luft wischte sich die Tränen weg und fuhr fort.„Ich habe mich nach Monaten damit abgefunden, betrogen geworden zu sein, als es eines Nachts bei mir an der Wohnungstür klingelte. Ich dachte Veronika hatte sich verplappert und du würdest da stehen und mich um Verzeihung bitten, aber als ich die Tür öffnete, standest nicht du, sondern das junge Mädchen vor meiner Tür. Sie sah nicht gut aus und wie ich feststellen musste, war sie hochschwanger.
Ich bat sie einzutreten, aber das gelang ihr nicht mehr. Sie brach vor meiner Tür zusammen. Ich rief sofort Veronika und Anton an und schilderte was geschehen war und da ich wusste, dass Anton sich als Arzt mit Geburten auskannte war ich froh, als sie eine Stunde später bei uns waren. Sie kam noch einmal ganz kurz zu sich und sagte ganz schwach, dass es ein Mädchen werden würde und es Lucy genannt werden sollte, und das sie die Tochter meines Mannes, also deine Tochter sei, und ich musste ihr Versprechen, das Kind vor dem Bösen zu schützen.
Sie sah mich so flehend an, das ich es ihr versprach“.
Dabei schaute Danielle Magnus direkt ins Gesicht. Dieser wurde noch blasser um die Nase und bekam kein Ton raus.
Danielle erzählte weiter. „Danach blieb ihr Herz stehen und sie starb in meinem Wohnzimmer. Anton hatte seinen Arztkoffer Gott sei Dank dabei und meinte dass das Ungeborene noch am Leben sei und so beschloss er, das Kind per Kaiserschnitt zu holen. Das kleine winzige Mädchen war gesund und munter und hatte tatsächlich etwas Ähnlichkeit, mit dir“, und wieder schaute sie Magnus an.
„Anton rief einen Krankenwagen und teilte am Telefon mit was geschehen war. Als sie kamen, und die junge Frau mitnahmen wurde ich gefragt, wer ihre Angehörigen seien. Aber das wusste ich nicht. Das Baby wurde zunächst in ein Kinderheim untergebracht.
Zwei Wochen danach erhielt ich einen Anruf von Anton. Er sagte mir, dass man bei der jungen Frau noch einen Brief gefunden habe, der an mich adressiert war, aber nie abgeschickt wurde. Als ich diesen Brief erhielt, und ihn las, stand noch einmal drin, dass Magnus der Vater sei, da sie erst sechzehn Jahre alt war und noch Jungfrau gewesen sei. Das sie ein Mädchen erwarten würde und es Lucy heißen sollte, das es ihr so wahnsinnig leid täte, was geschehen war und sie wusste auch was Magnus war. Ihr Name war Susanna Bergmann und sie habe keine weiteren Verwandten, außer einer Tante, die in Spanien lebte.
Ihr Name sei Lilly Bergmann. Dort wollte sie mit Lucy hinziehen. Während ich ihren Brief las, wusste ich, was ich zu tun hatte.
Ich fuhr zum Kinderheim und erklärte der Leiterin, dass ich das Baby zu ihren Verwandten nach Spanien bringen würde und schlich in ihren Geist ein, damit sie mir das Baby aushändigte. Als ich die kleine Lucy in meinen Armen hielt strahlte sie mich an, mit ihren großen Kulleraugen. Ich flog mit ihr direkt nach Spanien zu der Tante.
Ihr habe ich natürlich vorher berichtet, was geschehen war und wollte mich vergewissern ob sie, als letzte Verwandte des Kindes, es bei sich aufnehmen würde.
Sie war sehr betrübt über den Tod von Susanna und wollte das Kind gerne zu sich nehmen. Sie selber war allein und freute sich schließlich doch auf das Kind.
Ich blieb zwei Tage dort und gab der kleinen mein Versprechen, immer auf sie zu achten. Ich hielt immer Kontakt zur Tante, bis Lucy zwanzig Jahre alt war. Ich wusste immer wie es ihr ging, welche Freunde sie hatte, wie sie in der Schule war, was sie mochte und was nicht und als sie anfing mit dem Studium.
Lucy wollte immer Kinderärztin werden und das ist sie letzen Endes ja auch geworden und eine richtig gute noch dazu. Als ich erfuhr, das Lucy nach England kommt, um hier als Kinderärztin zu arbeiten, wusste ich genau, was zu tun war.
Die Tante war mittlerweile zu alt, um auf sie zu achten und deshalb übernahm ich diesen Part.

Ich suchte sie auf. Als ich sie fand, sprach ich sie einfach an und wir gingen einen Kaffee trinken und ab da, entwickelte sich eine dicke Freundschaft. Ich suchte mir einen Job. Ich konnte ja immer schon gut schreiben und fing an, mich bei der Zeitung zu bewerben. Denen hat mein Probeartikel so gut gefallen, dass sie mir eine Woche später die Zusage schickten, ihre neue Redaktoren zu sein.
Lucy und ich fanden immer näher zusammen. Bis sie mir eines Tages anbot bei sich in der Villa einzuziehen. So konnte ich immer auf sie achten. Dort begann ich erst, Lucy richtig kennen zu lernen. Ihr wisst ja gar nicht wie wunderbar und ehrgeizig sie sein kann.
Bis heute war immer alles gut gelaufen und ein Satz hat alles zu Nichte gemacht.
Ich hab nicht den leisesten Schimmer, wie ich ihr das alles erklären soll“, sagte sie.

Lukas stand auf und ging auf Danielle zu und nahm sie in seine Arme.
„Danielle“, es tut mir alles so leid und ich Trottel dachte, du hast dir einen anderen gesucht und meinem Bruder das Herz gebrochen. Bitte verzeih mit“, sagte er.
Im gleichen Moment wandte er sich an seinem Bruder und fügte hinzu: „Du bist ein komplettes Arschloch, mich im Glauben zu lassen, Danielle hätte dich betrogen und sei deswegen abgehauen. Oh man Magnus, du hast so einiges wieder gut zu machen, würde ich sagen“.
Magnus Gesichtsausdruck glich der einer Ente, die unter Verstopfung litt.
„Lucy ist meine Tochter?“
„Ja“, bekam er im Trio beantwortet.
„Also heißt das, dass sie halb Mensch und halb Vampir ist. Ist euch eigentlich bewusst, wie kritisch das werden kann!“ meinte Magnus.
„Ja, dessen sind wir uns sogar sehr bewusst“, sagte Veronika.
„Noch weiß Lucy nichts von ihrer wirklichen Herkunft, aber sie wird nach dem, was sie zu hören bekommen hatte, Fragen haben und sie auch stellen. Und ich bin mir nicht wirklich sicher, wie sie das aufnehmen wird“, äußerte sich Danielle.
„Wir werden das gemeinsam tun, ich werde dich jedenfalls damit nicht alleine lassen“, meinte Lukas in einem ernsten Tonfall.
„ Ich auch nicht“, schaltete sich Veronika ein und alle schauten Magnus an.
„Sie ist meine Tochter, was glaubt ihr denn? Natürlich komme ich mit!“ sagte Magnus.


Lucy fuhr in die Hofeinfahrt und parkte ihr Auto. Sie stieg aus und ging ins Haus.
„Sind denn eigentlich alle total durch geknallt?“, schrie sie vor Wut.
Da sie allein war bekam sie keine Antwort darauf. Was war denn bloß auf einmal mit Danielle geschehen? Sie war nicht ihre Danielle, die sie kannte, sie war ihr auf einmal fremd. Und dann noch dieser komische Vogel Magnus.
Der hat Dinge von sich gegeben, die mir nicht in den Kopf wollen. Haben die sich etwa etwas eingeworfen, Drogen oder so etwas?
Als Danielle anfing, sich aufzuregen, kamen auf einmal solche spitzen Zähne aus ihrem Mund und sie gab ein ganz merkwürdiges Knurren von sich. So etwas kannte sie nur aus Filmen.
Was für ein Horror Abend. Dabei hatte sie sich so gefreut auf eine Abwechslung.
Insgeheim hatte sie sich mehr auf Lukas gefreut. Denn seit ihrer ersten Begegnung mit ihm, auch wenn es eine unglückliche Situation gewesen war, ging er ihr irgendwie nicht mehr aus dem Kopf. Selbst träumen tut sie des Öfteren von ihm.
Manches Mal wünschte sie ich, er würde an der Tür klingeln, würde da stehen und sie abholen wollen, zu einem Picknick oder so etwas in der Art.
Lucy machte sich erst einmal einen Kaffee und zog sich das Kleid aus. Ging die Treppe nach oben und holte sich frische Wäsche zum anziehen aus dem Schrank und ging damit ins Badezimmer.
Den Kaffee nahm sie mit und trank ihn nebenbei.
Sie brauchte als erstes eine kalte Dusche und anschließend würde sie eine heiße nehmen. Als sie das erledigt hatte, schlüpfte sie in ihren Pyjama und ging runter ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher an. Sie schaltete die Kanäle durch und fand nichts, was sie interessierte und deswegen schaltete sie ihn wieder aus.
Sie nahm ihren Pott Kaffee mit in die Küche und stellte ihn in die Geschirrspülmaschine und nahm sich vor, am besten diesen Abend zu vergessen und ins Bett zu gehen.
Sie ging die Treppe hinauf, als sie hörte, dass die Haustür aufgeschlossen wurde. Lucy drehte sich um, und sah wie Danielle ins Haus eintrat.
Sie war nicht allein, sondern hinter ihr traten Magnus, Lukas und Veronika ebenfalls ein.
„Lucy? Bist du da?“, hörte sie ihre Freundin rufen.
„Ja, wo sollte ich denn sonst sein?“, fragte sie in einem unfreundlichen Ton.
„Ah, schau einer an, Familie Dracula ist auch dabei. Wieso bist du nicht allein gekommen? Ich wollte mit diesen beschissenen Tag abschließen und ins Bett gehen“, schnaubte Lucy.
„Lucy, hör doch auf, solch einen Blödsinn von dir zu geben .Ich muss dir etwas erklären“.
„Du musst mir nichts erklären, Danielle“.
„Hast du denn vergessen, was geschehen ist?“
„Nein, das habe ich nicht, aber ich habe jetzt keine Lust.“
„Lucy, bitte, hör dir doch wenigstens an, was sie dir zu sagen hat“, mischte sich Magnus ein.
„Was geht dich das eigentlich an? Du warst doch der jenige der den Streit vom Zaun gebrochen hatte und sonst keiner“, fauchte Lucy ihn an.
„Ja, ich weiß und.............“, er wurde von Danielle unterbrochen, in dem sie ihm die Hand auf seine Schulter legte und zu ihm sprach: „Magnus, lass mich das machen, dir würde sie so oder so nicht glauben“.
„Meinst du, du schaffst das und sie glaubt dir?“
„Glaube mir, ich kenne sie sehr lange, und ja, sie wird mir glauben“.
Lucy schaute die beiden mit zusammengekniffenen Augen an.
Was ist geschehen? Vor ganz kurzer Zeit, haben sie sich nur angebrüllt und nun tun sie, als seien sie ein Herz und eine Seele. Da kam ihr wieder in den Sinn, was Magnus gesagt hatte und zwar, das Danielle noch seine Frau sei.
„Also gut“, sagte Lucy. „Macht schnell, denn ich möchte wirklich ins Bett“.
Alle Beteiligten im Raum nahmen irgendwo Platz, bis auf Lukas. Der blieb an der Wand gelehnt stehen und verschränkte wieder seine Arme. Ob er das wohl immer so macht, wenn es etwas zu erzählen gibt?
Sie alle waren noch verkleidet, bis auf Lucy die in ihrem Pyjama dazwischen saß. Sie konnte kaum den Blick von Lukas lösen. Er zog sie magisch an. Verdammt er sah aber auch schrecklich gut aus. Am liebsten würde sie aufspringen, zu ihm hin gehen und ihn küssen wollen. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie Danielle reden hörte.
„Also Lucy“, begann sie.
„Das was du vorhin zu hören bekommen hattest, war nicht einfach so da her gesagt. Es stimmt. Wir sind verdammt dazu ewig zu leben und man nennt uns, Vampire“.
Lucy öffnete den Mund und wollte etwas dazu sagen, als Danielle sagte: „Bitte unterbrich mich nicht. Lass mich dir einfach alles erzählen und hinterher kannst du Fragen stellen“, während sie das sagte schaute sie Lucy mit einem Blick an, den sie noch nie zu vor an Danielle zu sehen bekommen hatte.
„Also“, begann Danielle noch einmal.
„Wir sind Vampire. Aber, wir sind nicht solche, wie du sie aus dem Fernsehen kennst. Wir sind friedlich und saugen, wie du es nennen würdest, niemanden das Blut aus. Wir besorgen uns unser Essen, also das Blut, von Blutbanken. Einige von uns jagen zwar immer noch, aber die leben hier nicht. Manches Mal können wir sogar am heller lichten Tag raus gehen, ohne gleich, wie du es kennst, zu Staub zu zerfallen. Wenn wir genügend Blut zu uns genommen haben, ist das alles kein Problem. Denn es schützt unsere Körper, für den Fall das wir verletzt, krank oder zulange in der Sonne waren. Wie dem auch sei, wir zählen schon lange nicht mehr zu den Monstern. Wir leben im Grunde, wie ganz normale Menschen, nur mit einer winzigen Ausnahme, dass wir uns anders ernähren. Wenn du es heute Abend nicht zufälligerweise mitbekommen hättest, würdest du niemals darauf kommen, was wir sind“.
„Es ist mir doch schnurz, was ihr seit und was nicht.
Ich bin nur so sauer, weil du von meiner Mutter gesprochen hattest, dass du sie kennst und..............“, da hielt sie kurz inne.
Schaute alle der Reihe nach an und meinte: „Erkläre es mir!“
„Du solltest mich eigentlich nicht unterbrechen, denn es ist nicht gerade einfach für mich, dir das alles zu erzählen, denn dieses solltest du nie erfahren“, sagte Danielle und ein paar Tränen liefen ihr über die Wange, die Magnus ihr mit der Hand abwischte und zu ihr sagte: „Du hast es uns erzählen können und genauso kannst du es ihr auch erzählen“.
Er nahm sie in seine starken Arme und Danielle tat nichts und ließ es zu. Lucy konnte nur staunen.
Von Lukas und Veronika kam kein Wort.
Sie sahen genauso überrascht wegen der Umarmung aus, wie Lucy.
„Lucy“, begann Danielle noch einmal.
„Wenn ich dir das alles erzählt habe, wird nichts mehr für dich so sein, wie es war“.
„Ich bin kein Kind mehr, Danielle“, sagte sie in einem ganz ruhigen Ton. Danielle löste sich aus der Umarmung von Magnus und fing an, Lucy die ganze Geschichte zu erzählen. Lucy saß nur da. Die Ohren gespitzt, die Augen weit aufgerissen.
Als Danielle fertig war und wie ein Häufchen Elend da saß und zu Lucy schaute, glaubte sie, sie würde schreiend aufspringen und sie beschimpfen. Aber das tat Lucy nicht.
Stattdessen sagte sie nur: „Ich brauch jetzt was zu trinken. Das kann ich im nüchternen Zustand nicht verkraften“.
Sie stand auf, nahm ihre Autoschlüssel und ging zur Tür.
„Wo willst du hin? Du hast doch nur deinen Pyjama an“, wollte Danielle ihr hinterher rufen. Magnus sagte nur: „Lass sie, sie muss das erst einmal verdauen“.
„ Magnus hat Recht“, meinte Lukas.
„ Ich weiß wo sie hin will und folge ihr unauffällig und passe auf sie auf und Veronika bleibt bei euch“.
„Danke Lukas“, sagten Danielle und Magnus gleichzeitig.


Er hatte Recht behalten, er sah Lucy ihr Auto auf dem Parkplatz, vor der kleinen Bar, wo er sie vor vier Wochen Sturz betrunken vorgefunden hatte. Sie saß an der Theke und hatte sich diesmal eine ganze Flasche vom Barmann geben lassen. Was dieser auch getan hatte. Wie konnte er nur einer Frau so etwas überlassen.
Lucy hatte sich nicht vorgenommen aus einem Glas zu trinken, sonder trank direkt aus der Flasche. Lukas trat näher an Lucy heran und meinte: „Lucy, wäre es nicht besser, du würdest das lassen, bevor du dich wieder verletzen tust?“
Sie drehte sich um und sah in sein Gesicht. Sie fing wieder zu träumen an. So ein herrliches Gesicht, diese grau-blauen Augen, dieser Mund, zum Küssen schön.
„Lucy“, drang es an ihr Ohr.
„Lass es bitte, es wird sich doch eh nichts mehr ändern“, meinte er.
„Das Beste ist, du verschwindest und lässt mich allein“, sagte sie zu ihm. Obwohl sie es eigentlich gar nicht wollte. Sie wollte ihn am liebsten nur küssen.
„Nein das werde ich auf gar keinen Fall tun. Ich werde bei dir bleiben“, gab er ihr zurück.
„Ich brauche keinen Babysitter, Lukas“.
„Trotzdem werde ich bleiben“.
„Sag mal, ich habe noch ne Menge Fragen. Könntest du mir behilflich sein und sie mir beantworten?“
„Natürlich, ich werde mich bemühen, um dir all deine Fragen zu beantworten“.
„Danke, am besten ist es, wir setzen uns in die hintere Ecke und reden“, schlug sie vor.
„Lass uns lieber an einen ruhigeren Ort fahren, wo uns keiner zuhören kann“, meinte er.
„Ok, aber die Flasche nehme ich trotzdem mit. Wer weis, vielleicht werde ich sie noch brauchen müssen“.
„Komm, wir nehmen mein Auto“, schlug er vor. Lucy hatte keinerlei Widerworte. Lukas fuhr einen Landrover. Er machte ihr die Beifahrertür auf und ließ sie einsteigen. Dann machte er die Tür zu, ging um das Auto rum und setzte sich hinter das Steuer. Er startete den Motor und fuhr einfach drauf los. Irgendwann hielt er an und meinte, dass sie am Ziel angekommen seien. Lucy schaute aus dem Fenster und sah, das sie vor einem Waldstück standen.
„Komm mit, ich möchte dir meinen Lieblingsplatz zeigen“, sagte er zu ihr.
„Du willst mit mir in einem Wald gehen?“
„Hast du etwa Angst, ich könnte dir etwas antun?“
„Nein, ich habe keine Angst vor dir, warum sollte ich das?“
„Na, denk doch mal nach, ich bin ein Vampir“.
„Na und? Meiste das beeindruckt mich jetzt? Ich weiß, das du mir nichts antun wirst“.
„Warum bist du dir so sicher“, grinste er sie hämisch an.
„Na ganz einfach! Mein Vater würde dich, glaub ich, umbringen“, sagte sie in einem Knall harten Ton zu ihm.
„Ja, da wirst du wohl recht haben, er würde mir den Kopf abreißen und mich verbrennen“.
„Also, wo ist denn nun dein Lieblingsplatz?“, wollte Lucy wissen.
„Gleich da vorne, komm“. Er nahm sie bei der Hand und führte sie ein kleines Stück in den Wald hinein. Als er stehen blieb sagte er: „Wir sind angekommen“.
Lucy stand da, kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sie standen vor einem kleinen See, der vom Mond angeleuchtet wurde und um den See herum standen viele Bäume dicht beisammen, die den See etwas versteckt hielten. Dann ging er weiter. Er machte erst halt als er vor einer Bank stand.
„Setz dich“, sagte Lukas. Lucy nahm Platz. Er holte eine Decke hervor. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass er eine mitgenommen hatte. Er überreichte sie ihr und meinte sie solle sich die Decke über die Schulter legen. Als sie das tat, setzte er sich zu ihr und musste sie einfach anschauen.
„Was denkst du jetzt momentan“, wollte er wissen. Lucy brauchte nicht nachdenken, denn was sie in diesen Moment gerade dachte würde so oder so nicht eintreffen also sagte sie: „ Ach Lukas, es ist alles wie ein großer Albtraum“, säuselte sie. Er wollte gerade etwas dazu sagen, als sie weiter erzählte.
„ Nun hab ich auf einmal einen Vater. Meine Mutter kannte ich nur von Fotos. Mir wurde erzählt, dass mein Vater vor meiner Geburt bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Er schaut gar nicht aus wie ein Vater, der eine Tochter im Alter von sechsundzwanzig Jahren hat. Im Normalfall müsste er graue Haare, ein paar Falten um die Augen und so haben. Und der Vater sollte älter aussehen wie seine Tochter und nicht als, sei er genauso alt“.
„Da hast du wohl Recht. Aber er ist wesentlich älter als er aussieht. Er ist der älteste von uns dreien. Da solltest du dir mal deine Großmutter anschauen. Unsere Mutter meine ich. Du würdest nie im Leben darauf kommen, wie alt sie in Wirklichkeit ist“.
„Dann sag es mir doch einfach“.
„Meine, also unsere Mutter, deine Großmutter Annemarie ist, sechshundertfünfunddreißig Jahre alt“.
„Uff, wie alt? Du willst mich jetzt auf dem Arm nehmen, oder?“
„Nein, das ist mein ernst, ich würde dir das nicht erzählen, wenn es nicht stimmen würde“.

Er saß so dicht neben ihr, dass er ihr Blut in ihren Adern rauschen hörte. Und sie hatte einen Geruch an sich, den Geruch nach Rosen und einen Hauch von Vanille. Dieser Geruch brachte ihn etwas aus dem Gleichgewicht. Er würde sie am leisten jetzt hier auf der Stelle in seine Arme nehmen wollen und sie einfach nur küssen. Dieser Mund ist einfach zu verführerisch. Sie riss ihn aus seinen Gedanken, indem sie wieder anfing zu sprechen.
„Wie alt ist Magnus? Äh......mein Vater?“
„Er ist vierhundertsechzig Jahre alt“.
„ Und Veronika?“ „Sie ist dreihundertfünfzig Jahre alt“.
„Und du?“ „Ich bin zweihundertfünfzig Jahre alt“.
„Und wie alt ist Danielle?“
„Sie ist unser jüngstes Mitglied der Familie. Sie ist erst einhundert Jahre alt“.
„Erst, ist gut“, meinte sie etwas sarkastisch.
„Wie ist sie zum Vampir geworden?“
„Ich weiß nur, dass sie meinem Bruder das Leben gerettet hatte und bei dieser Rettung lebensgefährlich verletzt wurde und fast gestorben wäre. Sie wollte nicht sterben und flehte Magnus an ihr irgendwie zu helfen. Sie wusste nicht, was er war. Aber er konnte ihr ihre Bitte nicht abschlagen. Und so nahm er sie mit nach Hause und hatte ihr ihren Wunsch erfüllt.
Sie hatte sich das Retten etwas anders vorgestellt, aber eine andere Möglichkeit, als ihr ewiges Leben zu schenken konnte er nicht“.
„Oh, das ist ja schrecklich“.
„Naja, so schrecklich war es auch nun wieder nicht, aber das solltest du dir, von Danielle erzählen lassen“.
„Ja, das werde ich irgendwann mal tun“.
„Ich habe noch mehr Fragen und langweile dich bestimmt zu Tode“.
„Nein, das tust du überhaupt nicht, ich habe dir gesagt, dass ich dir, deine Fragen beantworten werde“.
„Gut, wie kommt es, dass ihr Geschwister seid? Das seid ihr doch, oder?“
„Ja, das sind wir in der Tat. Wir haben alle drei die gleichen Eltern. Allerdings ist unser Vater vor Jahren verstorben. Er ist mit seiner Zigarre im Sessel eingeschlafen und ist samt Haus verbrannt“.
„Oh mein Gott, das tut mir wahnsinnig leid, das muss schrecklich für euch gewesen sein“.
„Ja, das war es auch und für unsere Mutter war es am schlimmsten. Mittlerweile geht es ihr wieder gut und sie bereist die Welt“.
„Ich habe immer gedacht, ihr erschafft euch durchs Beißen, so wie es immer in den Filmen gezeigt wurde“.
„Nein, das stimmt nicht ganz. Jedem Vampir ist es gestattet, wenn er seiner Lebensgefährtin oder Lebensgefährten begegnet, sie oder ihn zu wandeln. Einem Vampirehepaar ist es auch gestattet, alle einhundert Jahre ein Kind zu zeugen. Meine Eltern waren halt fleißig, was Kinder zeugen an ging“, und dabei musste er leicht lächeln. Es gibt so viel über uns zu erzählen, aber dafür reicht jetzt nicht die Zeit. Wir werden es dir alles in Ruhe erklären. Er bekam gar nicht mit, wie er in Gedanken, seinen Arm um sie legte. Als er bemerkte, wie Lucy ihn ansah und rot im Gesicht wurde, wollte er sie fragen, was sie auf einmal habe, aber da sah er schon, weswegen. „
Oh, entschuldige bitte“, sagte er und wollte seinen Arm wegnehmen, als sie sagte: „Nein, lass ihn da wo er ist. Es fühlt sich gut an“.
Dann legte sie ihren Kopf an seine Schulter. Ihr Herz fing an schneller zu schlagen und schlug Purzelbäume. Er löste sich von ihr und stand von der Bank auf dabei nahm er ihre Hand und zog sie mit sich. Nun standen sie da und keiner wusste was geschehen würde. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und schaute ihr tief in die Augen. Sein Kopf neigte sich näher zu ihrem, und dann küsste er sie.
Lucy sah ihn erschrocken an, denn damit hatte sie nicht gerechnet,das bemerkte er und hörte sofort auf und entschuldigte sich wieder bei ihr. Aber sie wollte es auch und deswegen sagte sie: „Küss mich noch mal“.
Er nahm sie ganz fest in seine Arme und war sehr erleichtert darüber das sie ihn nicht eine gescheuert hatte. Er nahm wieder ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie erneut. Ein leises stöhnen drang aus ihrem Mund. Sie hatte keine Angst vor ihm und gab sich ganz dem Kuss hin. Lucy blieb am Anfang reglos, bis sie erkannte, dass sie auf etwas wartete – das übliche Fummeln. Aber das geschah nicht.
Lukas ließ seine Hände von ihren Oberarmen zu ihrem Rücken gleiten, aber dort verharrten sie dann. Er konzentrierte seine gesamte Aufmerksamkeit auf ihren Mund, seine Lippen bewegten sich mit Begierde und Leidenschaft, seine Zunge glitt in ihren Mund, um mit ihrer zu tanzen. Nach einem Augenblick hatte sie alles vollkommen vergessen.
Lucy seufzte noch einmal und gestattete sich, wieder, in seiner Leidenschaft zu versinken, drückt sich an ihn und ließ die Hände auf seinen Schultern ruhen. Sie zog dabei leicht am Kragen seines Hemdes, in dem unbewussten Versuch, ihm noch näher zu kommen. Doch das konnte sie gar nicht. Sie und Lukas waren einander so nahe, wie es zwei Menschen nur sein konnten, ohne tatsächlich miteinander zu schlafen. Die Zeit verging für Lukas wie im Flug. Er sah Farben tanzen und Gefühle stiegen in ihm auf. Alles, was ihn interessierte, war diese Frau in seinen Armen. Lucy fühlte sich weich und warm in seiner Umarmung an, sie schmiegte sich an ihn, klammerte sich an seine Kleidung. Sie gab leidenschaftliche kleine Geräusche von sich, die ihn ebenso beglückten wie erregten.
Lukas hatte sich seit Jahrhunderten nicht mehr so lebendig gefühlt. Und noch nie hatte er solch intensive Begierde verspürt. Lucy war nicht irgendwer. Sie könnte die Frau seines Lebens für ihn werden. Er küsste sie sanft ein letztes Mal, dann noch einmal und löste sich dann von ihrem Mund, um ihren Kopf unter sein Kinn zu schieben und sie einfach im Arm zu halten. Einen Augenblick strich er mit seinen Händen beruhigend über ihren Rücken und ließ seinem Körper die Zeit, die er brauchte, um sich wieder in der Gewalt zu haben.
Dann sprach er: „Wir sollten nach Hause fahren“.
„Nach Hause“, wiederholte Lucy, und in ihrer Stimme lag ein Bedauern, das ihn die Arme fest um sie schließen ließ. Es sagte ihm, dass auch sie nicht wollte, dass es nun endete.
„Ja“.
Sie seufzte und fuhr mit den Fingern sanft über eine kleine Stelle an seiner Brust hin und her – eine Bewegung, von der sie wohl überhaupt nicht wusste, wie verstörend sie war.
„Wir sollten jetzt wirklich nach Hause fahren. Es ist schon beinahe hell“, meinte sie.
Sein Blick ging zum heller werdenden Himmel, dann zu seiner Armbanduhr und er verzog das Gesicht. Es war halb fünf am Morgen! Sie hatten hier gestanden und geknutscht wie Teenager, und das mehr als eine Stunde.
„Komm“. Er griff nach ihrer Hand und zog sie mit sich. Sie liefen zu seinem Wagen und stiegen ein. Lukas startete ihn und dann fuhren sie los. Auf den ganzen Rückweg sagte keiner ein Wort. Als sie vor Lucy ihrer kleiner Villa standen, schaltete er den Motor aus, stieg aus und macht ihr die Tür auf. Er nahm sie bei der Hand und sie gingen bis zu Haustür. Als sie die Tür aufschloss, sagte sie: „Danke für diesen wunderschönen Abend“.
Und wollte noch etwas hinzufügen, als er sie wieder küsste und ihr eine gute Nacht wünschte. Danach lief er zu seinem Wagen und fuhr los.


Er hatte keinen Hunger auf Blut. Blut war nicht das wonach er sich sehnte.
Was er wirklich wollte, war jemand, der nur ihm gehörte.
Jemand, der ihn zu einem Ganzen machte.
Er wollte zu jemand gehören.
Zu jemanden, der seine Eigenheiten akzeptieren und ihn als das, was er war, annehmen würde.
Er wollte bedingungslose Liebe.
Genauer gesagt, er wollte LUCYS bedingungslose Liebe.


Lucy erwachte nach nur vier Stunden Schlaf und fühlte sich wunderbar. Sie war ausgeruht, hungrig, glücklich.
GLÜCKLICH.
Sie dachte über dieses Wort nach, währenddessen sie sich die Zähne putzte und dann unter die Dusche sprang. Als sie fertig war, wickelte sie sich ihre langen braunen Haare in ein Handtuch ein und machte sich daraus einen Turban, dann nahm sie ihren Bademantel und zog ihn sich über. Zum ersten Mal in ihrem Leben genoss sie wirklich, was sie tat. Sie fühlte sich stark und lebendig. Und auf einmal hielt sie in ihren Gedanken inne und schaute ihr Spiegelbild an.
„Das kann niemals funktionieren“, sagte sie zu ihrem Spiegelbild.
„Er ist ein Vampir und ich bin, wie sie so schön sagten, eine Mischung zwischen Mensch und Vampir. Ich werde trotz allem altern, er nicht“, erzählte sie weiter. Sie nahm ihr Gesicht in ihre Hände und war ratlos. Was sollte sie nur tun?
Ok, dachte sie sich, einige Jahre könnte es klappen, aber was ist dann? Wenn ich fünfzig Jahre alt bin und Falten habe, schaut er immer noch so himmlisch aus. Kinder könnten wir bestimmt auch nicht haben, da es ihm ja nur gestattet wird, wenn er verheiratet wäre. Würde Lukas auch so mit mir zusammen sein wollen, auch wenn ich ein Mensch bleiben würde? Wäre ich eine gute Gefährtin für ihn?
Ihr stand die Ratlosigkeit ins Gesicht geschrieben. Lucy schlenderte vom Badezimmer, in ihr Zimmer und zog sich an. Als sie das gemacht hatte ging sie runter in die Küche. Sie war so in ihren Gedanken versunken, dass sie nicht einmal bemerkte, dass Danielle in der Küche saß und betrübt dreinschaute.
„Guten Morgen, hast du gut geschlafen?“ fragte Danielle.
In diesen Moment erst bemerkte sie, sie.
„Äh, ja danke eigentlich sehr gut sogar. Obwohl es laut gestern nicht hätte sein dürfen“, gab sie zurück.
„Was denkst du jetzt, was willst du tun?“
„Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht einmal. Es ist alles so verwirrend. Als erstes würde ich sagen, werde ich mal schauen, ob ich irgendwo einen neuen Job finde und ich möchte mehr wissen, über dich und meinem Vater“.
„Ich bin so froh, das du uns nicht hassen tust. Es wird uns schon etwas einfallen, da bin ich mir sicher und ich werde dir sehr gerne alles erzählen, was du wissen möchtest“.
„Danke, das ist lieb von dir und.......“, einen kurzen Augenblick lang zögerte Lucy als sie sagte: „Komm her, du Nudel und lass dich drücken“.

Danielle war so perplex. Sie hat mit allem gerechnet, nur damit nicht. Sie stand auf und ging auf Lucy zu und sie fielen sich in die Arme. Sie standen eine Weile so da.
„Ich hab da eine Idee, meinte Lucy.
„Und die wäre?“
„Wie wäre es, wenn ich uns heute Abend eine Riesen Pizza und Wein bestelle? Und dann machen wir es uns mal so richtig gemütlich. Oh...........entschuldige, wo bekomme ich das, was du zu dir nimmst?“ fragte Lucy peinlich berührt.
„Erst einmal ist das eine klasse Idee. Ich esse auch Pizza und trinke auch Wein und das andere, was du meinst, ist Blut. Das habe ich noch vorrätig in meinem Zimmer in, dem kleinen Kühlschrank“.
„Oh, nun wohnen wir schon so lange zusammen und mir ist tatsächlich entgangen, dass du in deinem Zimmer einen Kühlschrank hast“.

Lucy bestellte beim Pizzataxi für sich und Danielle eine Pizza Fungi mit doppeltem Käse und eine Pizza Hawaii, dazu eine Flasche Lambrusco. Als eine halbe Sunde später das Pizzataxi vorfuhr und das Bestellte ablieferte, bezahlte Lucy die Rechnung, während Danielle den Tisch im Wohnzimmer eindeckte.
„Hmmm, wie das duftet“, meinte Danielle.
„Ja in der Tat, und ich hab einen Riesen Hunger“, sagte Lucy. Sie begaben sich beide zum Tisch, nahmen Platz und klappten die Deckel der Pizzakartons auf. Lucy öffnete die Flasche Lambrusco und kippte jeden ein Glas voll ein. Dann fingen sie an mit dem essen.
„Du, Danielle?“
„Ja“, antwortete sie mit vollem Mund.
„Darf ich fragen, wie du zum Vampir geworden bist?“
„Ja, das darfst du und ich habe dir doch angeboten, dass du mich fragen kannst, was du wissen möchtest“.
„Na dann lass mal hören“, und Lucy nahm einen großen Schluck aus ihrem Glas.
„Also“, begann Danielle.
„Ich war damals noch sehr jung, gerade zwanzig Jahre alt. Meine Eltern waren beide an der Pest verstorben und Geschwister hatte ich leider keine. Ich habe meine Arbeit in der Wäscherei verloren und konnte das Elternhaus nicht mehr halten. So musste ich mich um eine neue Arbeit kümmern. Es war nicht gerade einfach etwas zu finden. Eines Abends bin ich durch die Straßen gegangen und wollte zum Wirtshaus um dort nach zu fragen ob sie eventuell Arbeit für mich hätten, aber so weit bin ich nicht gekommen. Ich wurde von einem Mann angesprochen, der mich fragte, was ich so spät noch hier wollte und als ich ihm sagte weswegen ich noch draußen war, schlug er mir ein Riesen Angebot vor.
Er meinte so würde ich schnell an viel Geld gelangen und müsste nicht einmal viel dafür tun. Er meinte ich müsse mich nur, mit einigen seiner Geschäftsleute unterhalten und sie etwas bei Laune halten. Ich habe mir damals keine großen Gedanken gemacht, was er eigentlich damit meinte. Also nahm ich sein Angebot an. Am nächsten Tag sollte ich zu ihm kommen. Er gab mir seine Adresse und da bin ich hin marschiert. Als ich ankam, stand ich vor einem sehr großen Haus, was mir bekannt vor kam, aber da ich so selten in der Stadt war, achtete ich nicht weiter darauf und ging einfach hinein. Als ich dann schließlich erkannte, wo ich gelandet war, machte ich sofort kehrt und wollte wieder gehen, denn ich war in einem Bordell gelandet. Und das war unter meiner Würde. Aber der Mann, der mich angesprochen hatte, fing mich noch an der Tür ab und meinte, das sei Vertragsbruch und er würde mich zur Strecke bringen, wenn ich nicht das täte, was er von mir verlangte. Ich brauchte dringend das Geld und so gab ich nach.
Gleich am ersten Abend wurden mir Männer vorgestellt. Ich wusste nicht wirklich, was ich tun sollte, denn mit Männern hatte ich damals keine Erfahrung, meine Eltern haben mich sehr streng erzogen und da waren Männer absolut tabu. Der eine fing an mich unsittlich anzufassen und das hat für mich ausgereicht, um die Flucht zu ergreifen. Ich nutzte die Gelegenheit, die sich mir kurz bot und rannte so schnell mich meine Beine trugen davon.
Der Mann bekam das mit und war stink sauer und hetzte zwei seiner miesen Typen hinter mir her und sie sollten mich um die Ecke bringen. Ich wusste nicht genau, wo ich hin laufen sollte. Nach Hause ging nicht, denn da würden sie mich zuerst finden. Also lief ich einfach in irgendeine Richtung. Ich lief als sei der Teufel persönlich hinter mir her und ich geriet ins Stolpern und fiel hin. Ich verletzte mich etwas am Bein, aber ich hörte auf einmal zwei Männerstimmen, die von mir sprachen und wollte gerade weiterlaufen, als mich jemand zu packen bekam.
Ich dachte jetzt ist es aus. Aber es war keiner dieser Männer. Dieser Jemand hatte einen langen schwarzen Umhang um sich und das Cape, was sich da dran befand, weit ins Gesicht gezogen. Er nahm meine Hand und brachte mich in eine kleine Gasse, dabei legte er mir seine Hand auf den Mund und meinte er würde mir helfen und ich sollte mich hier versteckt halten und ruhig sein. Ich bemühte mich irgendetwas zu erkennen, aber ich sah nicht viel.
Dann meinte er, ich solle hier in der Ecke auf ihn warten. Dann verschwand er. Mir kam es wie eine Ewigkeit vor, als er nicht wieder auftauchte. Also nahm ich all meinen ganzen Mut zusammen und ging wieder in Richtung Straße, wo ich gefallen war. Dort angekommen, sah ich, wie drei Männer am kämpfen waren. Es waren die zwei Halunken die mich um die Ecke bringen sollten und mein unbekannter Retter.
Zwei gegen einen, das fand ich nicht gerade fair also entschloss ich mich, ihm zu helfen. Nur wie, das wusste ich nicht. Im Kampf glitt das Cape von seinem Kopf und ich konnte ihn erkennen. Dieser Mann sah einfach himmlisch aus. Als er mich bemerkte wirbelte er herum und rief mir zu ich sollte schnellstens verschwinden. Und diese Chance ergriff einer dieser Schweine und verletzte ihn, mit seinem Messer. Als er anfing etwas zu taumeln, zog der andere eine Pistole und wollte ihn erschießen. Ich schrie nur und eh ich mich versah, lief ich in einem Tempo auf meinen Retter zu.
Dieser starrte mich nur an und schrie laut nein, aber da war es schon zu spät. Der mit der Pistole drückte ab und ich fing die Kugel, die für meinen Retter bestimmt war, ab. Die Beiden Schweine ergriffen die Flucht, und ich sackte wie ein nasser Sack zu Boden. Die Kugel, hatte mich direkt ins Rückrad getroffen. Mein Retter kniete direkt neben mir und drehte mich vorsichtig um. Ich sah zum ersten Mal in sein Gesicht und seine Augen hatten etwas Magisches an sich. Ich schloss meine Augen und flehte ihn an, mich nicht sterben zu lassen. Ich war noch nicht bereit zu sterben. Dann wurde ich bewusstlos.
Als ich erwachte, lag ich in einem Riesigen Bett. Dieses Bett hatte an allen Seiten vorhänge, die zugezogen waren. Ich erinnerte mich kaum an das, was geschehen war. Ich muss wohl irgendwelche Geräusche von mir gegeben haben. Denn jemand im Raum meinte, dass ich erwacht sei. Die Vorhänge wurden bei Seite gezogen und vor mir standen eine Frau und mein Retter.

„Oh, Danielle, das ist ja eine schreckliche Geschichte“.
„Ja, das stimmt, aber es ist schon sehr lange her“.
„Dieser Retter, war dass Magnus?“
„Ja, das war er, wie bist du darauf gekommen?“
„Naja, ich habe versucht, Lukas etwas auszuquetschen, aber er konnte mir nicht alles erzählen. Er meinte nur, dass du Magnus das Leben gerettet hattest, und er dir im Gegenzug, da er dir nicht anders helfen konnte, ewiges Leben gab.
„Ja, so war das“.
„Wie bist du damit umgegangen? War es sehr schwer? Tat es weh, das verwandeln meine ich“.
„Ich habe lange gebraucht, zu akzeptieren, was ich auf einmal war. Aber die ganze Familie Bendt, hatte mir geholfen, damit umzugehen und mich alles gelehrt, was ich wissen musste um zu überleben.
Ich weiß es nicht mehr, ob es weh getan hatte, da ich ja eh quasi tot war. Wenn es dich wirklich interessiert, solltest du einen älteren Vampir fragen, denn die wissen bestimmt, wie eine Wandlung ist“.
„Wer war diese Frau, die an deinem Bett stand“? Wollte Lucy wissen.
„Das, meine liebe, war deine Großmutter Annemarie, Magnus seine Mutter“.
„Ja, den Namen hatte Lukas mir auch gesagt“.
„Sie ist eine tolle Frau, du wirst sie bestimmt mal kennen lernen“.
„Was glaubst du? Ob sie von mir weiß?“
„Ich bin mir da nicht so sicher, obwohl, sie konnte ab und an in die Zukunft schauen. Wer weiß, vielleicht hatte sie dich da schon gesehen. Sie war damals auch nicht sonderlich überrascht, dass ich mich von Magnus getrennt habe. Vielleicht hat das ja ein zusammen hang. Denn sie ist eine Frau, die an Traditionen hängt und glaubt. Damit meine ich zum Beispiel die Ehe. Sie hatte mir nie irgendwelche Vorhaltungen gemacht, jetzt glaube ich doch, das sie etwas geahnt hatte“.
„Du, Danielle?“
„Ja?“
„Ich habe etwas Angst“.
„Wovor fürchtest du dich denn?“
„Wie oder wann merke ich, was ich am meisten bin? Mensch oder Vampir?“
„Oh, liebes, das weiß ich auch nicht so recht. Soweit ich weiß, gab es so etwas Besonderes wie dich, noch nicht. Warst du als Kind jemals krank oder im erwachsenem Alter?“
„Soweit ich mich erinnern kann, nein. Ich hatte nie eine Kinderkrankheit, Husten oder Schnupfen, oder sonst etwas. Ich war immer kerngesund“.
„Wie sah es mit Verletzungen aus?“
„Wenn ich mal eine hatte, dann war sie immer sehr schnell verheilt. Meine Großtante Lilly meinte immer ich habe eine gute Heilhaut und wir brauchten nie zu einem Arzt“.
„Aha“.
„Aha, was?“
„Na, da haben wir es doch schon“.
„Du, ich versteh nur Bahnhof!“
„Ganz einfach. In deinen Adern fließt mehr Vampirisches Blut, als Menschliches Blut und du als Ärztin müsstest es doch besser wissen, das Wunden etwas länger brauchen zum verheilen, egal um welche Art Wunde es sich handelt. Unser Blut lässt es erst gar nicht zu. Es heilt uns nämlich ganz schnell, deswegen sind wir ja an die Ewigkeit gebunden. Es sei denn, uns wird der Kopf abgeschlagen und wir werden im Anschluss verbrannt. Das ist die einigste Möglichkeit, um unseres Gleichen eine Ende zu setzen. Alles andere, was du zu kennen scheinst, wie Weihwasser, Knoblauch, Kreuze oder Pflog durchs Herz und so weiter sind Schwachsinn und bringen uns nicht um. Selbst ans Tageslicht können wir gehen. Dafür müssen wir nur etwas mehr Blut zu uns nehmen, damit die kleinen Schäden, die manches Mal entstehen können regeneriert werden. Damit meinte ich, die Sonne. Sie verletzt uns nur. Töten kann sie uns, wenn keine Möglichkeit besteht, Blut zu uns zu nehmen. Dann dehydrieren wir. Dieser Begriff sagt dir doch etwas, oder?“
„Na selbstverständlich weiß ich was dehydrieren bedeutet. Aber wirklich schlauer, bin ich jetzt auch nicht geworden“.
„Mir fällt da nur eine Person ein, die dir weiterhelfen könnte, Lucy“.
„Und die wäre?“
„Annemarie!“ „
Und wie finde ich sie?“
„Glaube mir, wenn sie mitbekommt, oder mitbekommen hat, wer und was du bist, wird sie dich finden“.
„Na das sind ja tolle Aussichten“.
„Darf ich dich mal was ganz privates fragen, Lucy?“
„Natürlich, darfst du das. Was willst du denn von mir wissen?“
„Was ist denn zwischen dir und Lukas?“
Lucy riss die Augen weit auf und schaute Danielle verdattert an. „Wieso, was sollte denn zwischen uns sein?“
„Lucy, du brauchst mir nichts vorzumachen. Ich hab euch gestern in der früh vor der Tür knutschen gesehen“, sagte sie grinsend. Sie lief knallrot an und fühlte sich ertappt.
„Ok, sagte sie nach langem zögern.
„Du warst ehrlich zu mir, dann werde ich es auch zu dir sein. Also, was Lukas betrifft, gefällt er mir schon sehr und wenn er in meiner Nähe ist, fühle ich mich beschützt und total wohl in meiner Haut“.
Als sie das aussprach, setzt sie im gleichen Moment einen traurigen Gesichtsausdruck auf, was Danielle nicht entging.
„Was hast du auf einmal?“, wollte Danielle wissen.
„Lukas ist“..., sie brauchte einen Moment.
„Was ist mit Lukas?“
„Er ist mein Onkel!“, sagte sie fassungslos.
„Ja, da hast du nicht gerade Unrecht“.
„Hallo! Denkst du auch mit, Danielle?“
„Ja, aber wo liegt dein Problem?“
„Schon mal was von Inzest gehört?“
„Ja, das habe ich“.
Und auf einmal dämmerte es ihr, was Lucy ihr damit sagen wollte. Sie schaute sie an und musste lachen. Lucy war fassungslos über ihre Reaktion.
„Warum lachst du? Ich finde das ganz und gar nicht zum Lachen“.
„Ja, du hast recht, aber da machst du dir zu viele Gedanken. Unsere Gesetze sind etwas anders als eure. Wenn wir die gleichen Gesetze hätten, dann hätte Lukas dich niemals geküsst. Ihr seid zwar verwandt aber das hat keinerlei Bedeutung. Wir haben da ganz andere Gesetze, an die wir uns halten müssen“.
„Und die wären?“
„Nicht heute! Ich sage dir nur, dass du dir darüber nicht den Kopf zerbrechen solltest“.
„Ihr seit merkwürdig“, murmelte sie in sich hinein.
„Also magst du Lukas?“
„Ja, irgendwie schon“.
„Er mag dich auch“.
„Woher willst du das denn wissen?“ „Glaub mir, ich weiß es. Sonst hätte er dich niemals geküsst. Ich kenne ihn schon sehr lange und bis gestern, hatte er rein gar nichts mit einer Frau“.
„Und woher weißt du das schon wieder?“
„Von Magnus“.
„Von Magnus?“
„Ja, wir haben uns letzte Nacht lange unterhalten, und wir sind auch auf ihn zu sprechen gekommen. Magnus ist sich sehr sicher, da die beiden ein Herz und eine Seele sind, dass er in den letzten Jahrzehnten keine Frau bei sich hatte“.
„Apropos Seele“, begann Lucy,
„Hast du eine?“
„Ja, aber natürlich habe ich und auch die anderen haben eine Seele und unsere Herzen schlagen genauso wie deins, du kannst dich gern davon überzeugen“.
„Ich glaube es dir, und wie ist es mit dem Spiegelbild?“
Da stand Danielle auf und nahm Lucy bei der Hand und führte sie in das Badezimmer direkt vor den Spiegel und sagte: „ Na, was siehst du?“
Lucy starrte in den Spiegel und antwortete: „ Dich und mich“.
„Ich habe dir doch erzählt, dass wir nicht so sind, wie du es aus dem Fernsehen kennst. Wir sind quasi fast normal, bis auf ein paar Kleinigkeiten.
So, und nun brauch ich meine Spezialnahrung. Sie drehte sich um und ging in ihr Zimmer an den kleinen Kühlschrank. Lucy folgte ihr. Sie sah, wie Danielle eine Blutkonserve heraus nahm und ihre Reißzähne ausfuhr und diese in die Konserve haute. Es sah so aus, als saugten die Zähne das Blut auf, denn es quoll nichts vorbei.
„Igitt“, brachte Lucy nur von sich und wand sich ab.
„So schlimm, ist es nun auch wieder nicht, wenn man sich erst mal an den metallischen Geschmack gewöhnt hat, geht es runter wie Öl und jede Sorte von Blut schmeckt anders“, sagte Danielle, als sie den Beutel geleert hatte und diesen in den Mülleimer warf. Sie gingen wieder ins Wohnzimmer und plauderten noch ein Weilchen. Danielle erzählte ihr von ihrer Hochzeit mit Magnus und Lucy bemerkte, das Danielle noch nicht ganz mit Magnus abgeschlossen hatte. Als sie erkannten, dass es schon sehr spät war, beschlossen sie ins Bett zu gehen und ein anderes Mal weiter Reden.


Lucy erwachte ziemlich spät. Als sie auf ihren Wecker schaute, musste sie erkennen, dass sie den halben Tag verschlafen hatte. Als sie aufstehen wollte, bemerkte sie, dass sie sich etwas verrenkt hatte. Ihr Hals war etwas steif und das war unangenehm. Während sie so vor sich hin murmelte und auf aufstand, rieb sie sich ihr Halsgenick.
Sie ging ins Bad und schaute in den Spiegel und musste feststellen, dass sie schrecklich ausschaute und musste erst einmal unter die Dusche springen. Als sie mit dem duschen fertig war, ging sie zu ihrem Kleiderschrank und suchte sich eine Jeans und einen leichten dünnen lila farbigen Pullover aus. Als sie soweit war ging sie runter in die Küche. Dort auf dem Tisch lag ein Zettel, den sie nicht übersehen konnte, da er quietsch gelb war und darauf stand:

Hallo Lucy, ich bin heute Abend bei Magnus und werde wahrscheinlich auch über Nacht bleiben. Kuss Danielle.

Lucy schaute auf den Zettel und grinste. Dann setzte sie sich einen Kaffee auf und ging rüber ins Wohnzimmer. Sie wollte sich gerade aufs Sofa plumpsen lassen, als es an der Tür klingelte. Sie ging zur Tür und öffnete sie, dabei hielt sie sich mit der rechten Hand am Hals.
„Hallo, ich wollte nur mal nach dir schauen, wie es dir so geht“, sagte Lukas, der in der Tür stand. Er sah sofort, das sie sich am Hals festhielt und fragte: „ Was haste denn gemacht?“
„Keine Ahnung. Ich bin mit einem steifen Hals aufgewacht. Muss mir einen Nerv eingeklemmt haben. Komm doch erst einmal rein“.
Sie ließ ihn eintreten und gingen in Richtung Sofa, als er sagte: „Lass mich mal sehen, ich habe magische Hände“.
Das ließ sie sich nicht zweimal sagen und drehte ihm den Rücken zu.
„Du hast so wunderschönes langes Haar“, murmelte er.
„Danke“, gab sie zurück. Er nahm seine Hand und schob ihr das Haar über die Schulter nach vorne, damit es aus dem Weg war, und begutachtete dabei ihren Hals.
„Du hast auch einen schönen Hals“, bemerkte er, als seine Hände über ihren Rücken glitten und Lucy ihre Schultern in eine Massage einschlossen.
„Ich...“, Lucy hielt nach einem Atemzug inne, als er sich vorbeugte, um die zarte Haut zu küssen, die er enthüllt hatte.
„Lukas“, flüsterte sie. Er fuhr mit der Zunge im Kreis über den Fleck, den er gerade geküsst hatte, und in ihrer Stimme lag solches Verlangen, das er die Augen schloss, um das zu genießen. Er hörte einen Moment auf, die Hände zu bewegen, aber dann ließ er sie über ihre Seiten abwärts gleiten und wieder nach oben, dann noch einmal, jede Bewegung nach oben brachte ihn weiter um sie herum und verlockend nahe an die Biegung ihrer Brüste.
Ein leises Stöhnen kam über ihre Lippen, als Lukas die Hände schließlich weit genug um sie bog, um über die sanften Wölbungen zu streicheln. Schließlich gab er es auf, der Versuchung zu widerstehen, und nahm die vollen Kuppeln in beide Hände, während Lucy sich mit einem lustvollen Murmeln gegen seine Brust lehnte. Er küsste sie auf die Kehle, dann aufs Ohr und konzentrierte sich auf diese Stellen, während er ihre weichen Brüste durch den dünnen lila Pullover streichelte.
Sie hob ihre Hände und legte sie auf seine, und fing an seine zu führen, sie fester zu halten und zu kneten. Dann führ er mit beiden Händen nach unten. Ihr stöhnen brach abrupt ab und sie hielt den Atem an, als er die Hände unter den Saum ihres Pullovers schob. Lucy war warm, ihre Haut glatt und weich.
Er glitt mit seinen Händen unter ihren BH. Sie drängte sich noch näher an seine Brust, als seine Hände ihre warme Haut umfing. Lucy drehte ihren Kopf in die Richtung seines Gesichts, so dass sie seinen Mund erreichte. Diesmal war sie es, die ihre Zunge über seine Lippen fahren ließ, und stieß sie in seinen Mund. Pure Leidenschaft stieg in ihr auf. Sie wollte ihn haben. Er ließ es sich gefallen und genoss es. Auch er wollte sie.
Noch nie in seinem Leben wollte er jemanden so sehr haben, wie Lucy. Er drängte sie auf das Sofa, das an der Wand stand. Er legte sie auf den Rücken darauf ab und legte sich halb auf sie und sein Kuss wurde fordernder. Sein Körper drängte ihn, sie überall zu berühren. Es war schwer für ihn, sich dagegen zu wehren. Es war ja schließlich lange her, seit er das letzte Mal mit eine Frau so intensiv zusammen war geschweige geschlafen hatte. Selbst sein Bedürfnis nach Blut war niemals größer gewesen, als diese Sehnsucht, die er im Augenblick empfand. Er nahm den Saum ihres Pullovers und schob ihn nach oben.
Sie trug darunter einen schwarzen spitzenbesetzten BH, wo ihre Brustwarzen durchschimmerten. Er sah, dass ihre Brustwarzen aufgerichtet waren und bevor er sich versah, hatte er den Mund gesenkt, um diese in seinem Mund zu nehmen und daran zu saugen. Lucy schrie leicht auf und begann zu zittern. Ihre Hände krallten sich in sein Haar. Er hob den Kopf und gestattete es ihr, ihn zurückzuziehen und zu küssen. Genau in diesen Moment klingelte es an ihrer Tür.
„Nein, bitte nicht jetzt“, keuchte sie.
Und sie wollte es einfach überhören, so zu tun, als sei sie nicht zu Hause. Als es erneut klingelte und dieser jemand, vor der Tür ziemlich hartnäckig den Klingelknopf drückte. Die beiden lösten sich von einander und setzten sich aufs Sofa und zupften ihre Kleidung zu recht, als Lucy aufstand und ziemlich verärgert sagte: „Und wehe das ist nichts wichtiges“, und die Tür öffnete. Lucy starrte die Frau an, die vor ihrer Tür stand, als sei sie vom Mond gefallen.

„Frau Dr. Lingen, was führt sie denn hierher?“
„Um es kurz und bündig zu machen, Frau Dr. Bergmann, ich möchte sie bitten, wieder zu uns ins Krankenhaus zu kommen. Wir mussten feststellen, dass es ein großer Fehler war, sie zu entlassen. Die anderen Ärzte kommen nicht an die Kinder ran, seit sie gegangen sind. Und seit gestern Nacht wurde der herzkranke Leon wieder eingeliefert. Sein Körper stößt das implantierte Herz ab. Er will sich nicht untersuchen lassen, es sei denn, sie würden das tun. Ich ließ kurzfristig eine Konferenz einberufen, um ihre Kündigung auf Grund der Kinder rückgängig zu machen. Alle waren dafür, zum Wohl der Kinder, das sie zurückkommen sollten“, sagte sie ohne Pause. Dann erst holte sie tief Luft und sah Lucy mit einem flehenden Blick an. Lucy war einen Moment sprachlos und wusste nicht, was sie sagen sollte.

Ja die Kinder mochten sie sehr und sie sie auch. Sie war so in ihren Gedanken versunken, das sie nicht mitbekam, dass Lukas auf einmal mit in der Tür stand und sich vorstellte. Ein breites Grinsen machte sich auf Frau Dr. Lingens Gesicht breit als sie ihn anschaute.
„Glauben sie mir, Frau Lingen, Lucy wird zurückkommen, sie kann ja gar nicht anders, denn sie liebt die Kinder und ihren Beruf. Ich werde sie morgen höchstpersönlich ins Krankenhaus fahren“, sagte er in einem sehr scharmanten Tonfall.
„Ach, was ich ihnen noch sagen wollte, Frau Dr. Bergmann. Sie werden ab sofort ihr eigenes Büro bekommen und eine Gehaltserhöhung kommt auch hinzu. Das habe ich veranlasst, dafür dass ich sie fristlos entlassen musste. Nehmen sie es als Entschädigung an“.
Lucy war perplex.
„Danke, ich werde dann morgen früh um sieben Uhr dann da sein“, sagte sie.
„ Das freut und beruhigt mich sehr, dass sie mich nicht vor den Kopf gestoßen haben. Also dann wünsche ich ihnen beiden noch eine schönen Abend und bis Morgen früh“.
Sie wandte sich ab und ging zu ihrem Auto und fuhr los.

Lucy wollte gerade etwas sagen, als er ihr den Finger auf den Mund legte und schüttelte seinen Kopf.
„Aber ich wollte...“, setzte sie zu einem neuen Versuch an, aber wieder schüttelte er den Kopf. Lucy war nicht annähernd sicher, ob sie noch mehr von diesen Versuchen ertragen konnte. Lukas küsste sie erneut und zwang sie, sich zu entspannen und einfach die Weichheit seiner Lippen zu spüren, die sich auf ihren bewegten. Es dauerte nicht lange, als alle ihre Sorgen mal wieder aus ihrem Kopf verschwanden. Stöhnend ließ Lucy ihre Hände auf Lukas seine Schultern gleiten und umklammerte mit beiden Händen den Saum seines Kragens, als sie sich ihm entgegen bog. Ein Kribbeln lief über ihren Körper und drängte sie bis zu diesem fiebernden Gefühl, dass sie schon zuvor empfunden hatte. Lukas knabberte an ihrer Unterlippe, dann ließ er den Mund über ihre Wange gleiten bis hin zum Ohr und knabberte am Ohrläppchen weiter. Dabei umfing er mit beiden Händen ihre Brüste, wobei er mit den Daumen an ihren Brustwarzen spielte. Sie wollte ihn so sehr. Wenn Lucy jemals solch ein Verlangen verspürt hatte, konnte sie sich nicht mehr daran erinnern.
Lukas“.
Sie wusste, dass all die Begierde, die sie empfand, in ihrer Stimme lag, aber das störte sie nicht. Sie brauchte ihn momentan mehr als alles andere auf der Welt. Sie wollte ihn haben, und das gleich hier. Das bemerkte er und flüsterte ihr ins Ohr: „Wir haben die ganze Nacht. Wir haben alle Zeit der Welt“.
Er muss sie missverstanden haben.
Es war ihr egal, ob sie die ganze Nacht hatten. Sie wollte ihn jetzt. Sofort.
„Ich brauche dich“, sagte sie.
Zu ihrer großen Erleichterung flammte bei diesem offenen Geständnis die Begierde in Lukas Augen deutlich auf. Von diesem Augenblick an, wendete sich das Blatt. An die Stelle von Sanftheit trat Entschlossenheit, ja herrisches Verhalten seinerseits. Er stieß die Zunge in ihren Mund, und der Druck seiner Lippen zwang ihren Kopf zurück.
Erst jetzt verstand Lucy, dass seine Empfindungen den ihren durchaus gleichkamen. Nun kannte Lukas keine Zurückhaltung mehr, und ein Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit. Dann hörte sie vollkommen auf zu denken und verlor sich einfach in dem, was geschah.
Gerade als Lucy glaubte, in seinen Küssen zu ertrinken – und sie wäre froh über solch einen Tod -, verließ sein Mund ihre Lippen und machten sich auf Wanderschaft. Sie keuchte und seufzte, als seine Zunge sich über ihre Haut bewegte. Seine Zähne streiften ihr Schlüsselbein, und sie bebte vor Erregung. Als er schließlich an ihren Brüsten ankam, krallte sie ihre Finger in sein Haar. Sie bog sich und rief seinen Namen. Seine Hand ging zu ihrem Bauch und ihre Muskeln zuckten und spannten sich an. Er glitt dabei wieder an ihren Körper hinab und sie packte ihm an sein Hemd und zog ihn entschlossen mit beiden Händen nach oben. Er ließ es sich gefallen, als er verstand, was sie vor hatte. Sie zog ihm das Hemd aus. Sie legte ihre Handflächen auf seine Brust und bemerkte wie sein Herz raste.
Sie streichelte ihn sanft über seine kleinen Brustwarzen. Er nahm ihre Arme fest in seine Hände und legte sie der Länge nach auf das Sofa, dann schob er sich auf sie und zwängte ein Knie zwischen ihre Beine. Lucy spürte seinen Oberschenkel, der gegen ihre Mitte drückte und bewegte sich eifrig dagegen. Als er sich ein wenig drehte, sodass seine Hüfte zwischen ihre Beine liegen konnte, war seine Härte zwischen ihren Oberschenkeln nicht miss zu verstehen. Erst da gab es diese steinharte Erektion, die sich gegen sie drückte, und dazu passend das Vorstoßen seiner Zunge in ihrem Mund. Er griff an ihre Jeans und öffnete sie. Seine Hand glitt über die Haut darunter. Sie keuchte und küsste ihn, als hänge ihr Leben davon ab. Er umfasste mit seiner Hand ihr Geschlecht. Sie bäumte sich heftig auf und spreizte die Beine, um ihm noch mehr Platz zu machen. Er hörte kurz auf sie zu küssen und packte ihre Jeans und zog sie aus.
Der Slip folgte. Lucy lag nun vollkommen nackt da.
Lukas schaute sie sich an. Er musterte sie mit einem hungrigen Blick. Lucy blieb regungslos liegen. Sie wünschte, er würde aufhören sie so anzusehen, sondern das auch er ohne Kleidung war. Er nahm ihre Arme und zog sie in eine sitzende Position. Dann kniete er sich zwischen ihre Beine. Ihre Augen wurden vor lauter Schreck größer, als er ihre Beine spreizte und den Kopf senkte.
„Luk.....“. ,
Ihr erstickender Protest verklang sofort, als er das Gesicht zwischen ihren Oberschenkeln vergrub. Sie bog sich in Wogen und Ekstase. All ihre Empfindungen hatten sich plötzlich auf diesen Bereich konzentriert, jeder Gedanke in ihrem Kopf galt dem, was er da mit ihr machte. Sie fing an zu hecheln, aber es war ihr egal. In diesem Augenblick war ihr alles egal. Ein Teil von ihr wollte das er aufhörte und ein anderer wollte das er weitermachte. Unaufhaltsam trieb er sie in wahnwitziger Ekstase entgegen und ließ sie gegen ihm bocken. Gerade als sie glaubte, es nicht mehr ertragen zu können, spürte sie, wie er einen Finger in sie steckte, was ihre Empfindungen intensivierte. Die Spannung brach und ihr Körper bog sich, als sie in ein Kissen das neben ihr lag, schrie. Welle um Welle der Ekstase überspülte sie, während er weitermachte. Als er seinen Kopf hob und sie hämisch angrinste, klopfte sie mit der Hand auf das Sofa, das ihm sagte, er solle sich zu ihr setzen.
Als er neben ihr saß und gerade etwas sagen wollte, packte sie den Bund seiner Hose und zog es soweit sie konnte nach unten, dann schob sie es weiter über seine Hüfte. Sie gab auf, sobald sein Geschlecht heraussprang und ihm hart und schwer auf seinen Bauch landete. Sie war erstaunt über solch eine Erektion und vergaß die Hose ganz auszuziehen, und nahm stattdessen seine Männlichkeit in ihre Hand. Sie setzte sich auf ihn, aber ließ ihn nicht rein, sondern rutschte etwas darauf umher, das ihm veranlasste ein lautes Stöhnen von sich zu geben. Sie küssten sie beide und diesmal war es fast mit Gewalt. Er griff zwischen sie und schob ihre Hand weg und legte sie wieder auf den Rücken. Er nahm sein gutes Stück in die Hand und rutschte ein Stück tiefer. Sie spürte, wie er ihre Pforte berührte, sich dann ein wenig in sie schob und sofort wieder aufhörte, als sie bei der Dehnung stöhnte.
Lucy verlagerte das Gewicht, und Lukas zog sich zurück, kam wieder ein wenig hinein und zog sich erneut zurück. Es war, als würde er sie necken, sie locken mit etwas, was sie vielleicht haben könnte, er ihr aber jetzt nicht bereit war zu geben. Sie drehte den Kopf zur Seite, um den Kuss zu beenden, dann biss sie ihn im lautlosen Verlangen ins Kinn. Schließlich griff sie nach unten an seinen Po und grub die Nägel hinein, während sie sich ihm entgegen bog und ihn zwingen wollte, ganz in sie einzudringen. Lukas küsste sie erneut und gab ihr schließlich das, was sie wollte. Er drang in sie tief ein. Sie schrie auf, als er sie erfüllte. Dann zog er sich wieder zurück und stieß erneut zu und wieder und wieder..........
Sie zerkratzte ihm dabei seinen Rücken, ohne es auch nur zu merken. das Bedürfnis, ihren Kopf hin und her zu werfen, war heftig, aber wenn sie es versuchte, hielt er sie am Haar fest, das er gepackt hatte. Sein Kuss wurde beharrlicher, als er sich wieder und wieder in sie versenkte, bis Lucy unter ihm erstarrte. Lukas war nicht mehr er selbst und biss ihr einfach in den Hals, es tat ihr nicht sonderlich weh, und so machte sie einfach weiter und genoss es. Wieder riss sie weit die Augen auf, aber diesmal nicht, weil er sie gebissen hatte, sondern als sie ihren Höhepunkt erreichte und laut aufschrie. Im gleichen Augenblick löste Lukas sich mit einem Stöhnen von ihr, warf den Kopf zurück, stieß ein letztes Mal zu, drückte sie dabei fest auf das Sofa und ergoss sich in ihrer Hitze.
„Geht es dir gut?“, fragte er nach wenigen Minuten, neben ihr liegend. Ihr flatterten noch die Augenlieder und ihr Herz raste als sie heiser antwortete: „Ja. Danke“.
„War ich zu grob?“, wollt er wissen. Sie schüttelte nur mit dem Kopf und rollte sich auf den Bauch, um wieder etwas klarer im Kopf zu werden. Sanft fuhr er mit der Hand über ihren Rücken und streichelte ihn.
„Danke“, murmelte er.
„Wofür?“, fragte sie.
„Für das hier. Ich hab es so genossen und ich würde der glücklichste Mann auf der Welt, wenn ich dieses mit dir, immer teilen darf“.
Sie richtete sich auf und küsste ihn uns sagte: „ Ja, sehr gerne. So etwas hab ich noch nie zuvor in meinem ganzen Leben erlebt. Auch das du mich gebissen hattest, hab ich kaum bemerkt“. Erst da wurde er ganz bleich. Dann sagte er nur: „ Dann schau dich bitte nicht im Spiegel an, denn das war nicht das einzige mal, und es tut mir leid, aber ich konnte nicht anders, du hast mich in den kompletten Wahnsinn getrieben“, sagte er entschuldigend.
„Solange du aus mir kein Sieb gemacht hast, werde ich es wohl überleben“, gab sie ihn darauf zurück.

Lucy lag schlaff an Lukas Brust, als er sie zum Rand des Sofas bewegte. Sie war in sich zusammengesunken, als sie ihr Gespräch beendet hatten und lag nun mit dem Gesicht in seiner Halsbeuge und schlief tief. Oder war sie bewusstlos, dachte er, wenn man bedachte, dass sie sich nicht einmal regte. Er hatte lange so gesessen und sie in den Armen gehalten. Ihr Körper war herrlich warm. Sie zeigte kein Anzeichen, wieder aufzuwachen. Wenn überhaupt, wurde ihr Atem tiefer und entspannter. Sie war vollkommen erledigt. Lukas stand vorsichtig auf, und hob sie vorsichtig hoch. Selbst das weckte sie nicht. Sie gab kleine Geräusche von sich, was ihn zum grinsen brachte und trug sie vorsichtig die Treppe nach oben, wo ihr Schlafzimmer sich befand und brachte sie ins Bett. Er legte sich auf die andere Seite und beobachtete sie, während sie schlief. Er selber konnte kein Auge zumachen. Irgendwann dachte er sich, das er wieder aufstehen sollte um ihr ein herrliches Frühstück zu machen und sie damit zu wecken. Es war gerade erst vier Uhr des Morgens. Sie hatte noch etwas Zeit zum schlafen, bevor er ihr das Frühstück ans Bett bringen wollte. Er küsste noch einmal ihre Stirn und stand auf und verließ ihr Schlafzimmer. Als Lucy erwachte, lag sie in ihrem Bett.
Allein.
Lukas muss sie, als sie erschöpft neben ihm eingeschlafen war, irgendwann hier her gebracht haben und sei anschließend nach Hause gefahren. Sie schaute auf ihren Wecker und stellte fest, dass es fünf Uhr am Morgen war. Sie entschloss sich trotzdem, aufzustehen denn sie hatte ja noch genügend Zeit, bevor sie zur Arbeit ins Krankenhaus fahren würde. Erst jetzt kam ihr das Gespräch mit Frau Dr. Lingen wieder in den Kopf. Sie freute sich, endlich wieder zur Arbeit gehen zu können. Sie wäre auch ohne Büro und Gehaltserhöhung wiedergekommen. Sie ging ins Badezimmer und wollte sich duschen. Als sie am Spiegel vorbei kam, machte sie kehrt und starrte in diesen hinein. Irgendwie kam ihr ein kleines Lächeln über ihre Lippen, obwohl man deutlich an ihren Hals Biss Spuren sehen konnte. Sie schaute an sich herunter und sah noch drei weitere kleine Biss Wunden. Eine war am Bauch, eine am Oberarm und eine an der Innenseite des Oberschenkels. Diese hatte sie gar nicht bemerkt. Lukas war bisher ihr bester Liebhaber, den sie je gehabt hatte und sie dachte an die vergangene Nacht zurück und fühlte sich pudel wohl in ihrer Haut. Sie sprang unter die Dusche und genoss das heiße Wasser, das an ihre Haut hinunter lief. Als sie fertig war, drehte sie ihre langen Harre wie immer in ein Handtuch ein und schnappte sich ein größeres Handtuch und wickelte sich darin ein und ging zu ihren Kleiderschrank. Sie hielt es für besser, das man die Spuren der letzten Nacht lieber nicht sehen sollte und deswegen entschloss sie sich für einen dünnen grauen Rollkragenpullover und dazu zog sie sich ihre weiße Arzt Hose an. Sie kramte einen Föhn her bei und föhnte sich ihr Haar einigermaßen trocken und band es sich zu einem Pferdeschwanz zusammen. Als sie damit fertig war ging sie die Treppe hinunter und wollte in die Küche, um sich einen Kaffee zu machen. Sie verharrte auf der Treppe, als sie aus der Küche Geräusche vernahm. Sie hörte dass das Radio leise lief, die Kaffeemaschine röchelte und wie Geschirr klapperte. Danielle konnte es nicht sein, sie war bei Magnus.
Also ging sie langsam auf die Küchentür zu und machte sie vorsichtig auf und wieder kam ein Lächeln über ihre Lippen. Sie beobachtete wie Lukas am Herd stand und Spiegeleier briet und dabei mit dem rechten Fuß im Takt des Liedes, das gerade im Radio lief, tippte. Sie sah zum Tisch hinüber und sah ein voll bepacktes Tablett. Darauf befand sich Marmelade, Croissants, Brötchen, Käse, Wust, Weintrauben. Als er sie bemerkte, sagte er: „ Oh du bist ja schon aufgestanden. Ich wollte dich eigentlich gleich wecken kommen, und dir das Frühstück ans Bett bringen. Jetzt ist meine Überraschung dahin. Hast du gut geschlafen?“
„ Ja danke, ich habe hervorragend geschlafen und deine Überraschung ist nicht dahin, die ist dir sehr gelungen. Weist du was, wir frühstücken hier in der Küche gemeinsam.“
Sie nahm am Tisch Platz und stellte alles, was auf dem Tablett stand auf den Tisch. „Du hast dir richtig Mühe gemacht. Das hat noch nie jemand für mich gemacht.“
„Du bist halt für mich etwas ganz Besonderes“, sagte er.
„Du kennst mich doch gar nicht.“
„Das was ich bisher von dir kenne, Lucy, mag ich sehr und ich möchte mehr von dir.“
„Ich würde sagen, wir warten ab, was die Zeit so mit sich bringt und nun lass uns frühstücken, ich kann diesem herrlichen Anblick kaum widerstehen“.
„Gute Idee, und danach fahre ich dich ins Krankenhaus zur Arbeit. Lukas fuhr sie bis zur Eingangstür des Krankenhauses und wünschte ihr viel Glück, dabei küsste er sie sanft auf die Stirn.
„Danke, das werde ich gut gebrauchen können“, meinte sie.


Lucy stieg aus dem Wagen und ging in das Gebäude hinein. Erst als sie nicht mehr zu sehen war, fuhr Lukas los.
„Ah, Frau Dr. Bergmann, herzlich willkommen, wie schön sie wieder bei uns zu haben“, sagte Gerda.
Gerda, eine Frau die Lucy immer schon gern mochte. Die im besten Alter, ziemlich klein und schlank war. Ihr graues Haar hatte sie zu einem Dutt zusammengebunden. Sie war allein stehend, um genauer zu sagen verwitwet, da ihr Mann vor drei Jahren an Krebs verstorben war. Sie kam auf Lucy zu und reichte ihr ihre Hand.
„Gerda, wie geht es ihnen?“, wollte Lucy wissen und nahm dabei ihre zarte Hand in ihre.
„Danke, Frau Doktor, mir geht es ganz gut. Und ihnen? Ich hatte vor einigen Wochen nicht mehr die Gelegenheit gehabt, mich von ihnen zu verabschieden und ich hab es sehr bedauert“, sagte sie etwas betrübt.
„Und nun sind sie die erste, die mich willkommen heißt“, sagte Lucy mit einem strahlenden Gesichtsausdruck.
„Ich habe sie vermisst, Gerda“.
„Ich sie auch. Sie waren mir immer die liebste unter den ganzen Ärzten hier. Und nun freu ich mich umso mehr dass sie wieder da sind. Sie sehen hervorragend aus, Frau Doktor, so, na wie soll ich mich ausdrücken?“, sagte Gerda.
„So wie sie es immer getan haben, frei raus“, gab Lucy ihr zur Antwort.
„Sie haben Recht, sie sehen aus, als sei es ihnen in den letzten paar Wochen ganz gut ergangen. Sie sehen erholt, frisch und...“, Gerda stockte mitten im Satz.
„Und was, Gerda?“, wollte sie wissen.
Gerda grinste sie an, dann sagte sie: „Verliebt“!
„Was?“, platzte es aus Lucy raus.
„Glauben sie mir Frau Doktor, ich sehe es den Menschen an, wenn sie verliebt sind“, meinte sie.
„Gerda, ich bin nicht verliebt“.
„Oh doch meine Liebe, das sind sie. Ich habe sie und den gut aussehenden jungen Mann eben im Auto gesehen. Sie wollen es noch nicht wahr haben, aber eines Tages werden sie an meine Worte zurück denken und feststellen dass ich Recht hatte und sie wissen gar nicht, wie gut es ihnen steht“.
Lucy konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen und meinte zu Gerda: „Ich kenne ihn noch nicht lange und deswegen sehe ich noch nichts von Liebe“.
Als sie das aussprach, kam ihr die letzte Nacht wieder in den Sinn und sagte nur: „ Abwarten, was die Zeit so mit sich bringt“.
„Ich bin mir da ganz sicher Frau Doktor, dieser ist der einzig richtige für sie und nun müssen sie los, ich hab sie schon viel zu lange aufgehalten, man wartet schon oben auf sie und ich wünsche ihnen alles Glück, was sie brauchen“.
„Danke, Gerda! Sie sind ein Engel“.
Lucy nahm ihren Mantel und die Tasche und begab sich in Richtung Aufzug, fuhr auf die Ebene wo die Büros lagen. Als sie dort ankam, ging sie gleich in die Richtung zum Büro von Frau Dr. Lingen, wo sie hinkommen sollte. Sie klopfte an der Tür, aber keiner antwortete ihr. Sie klopfte noch einmal und nichts kam. Das wunderte Lucy etwas. Sie ging wieder zum Aufzug zurück und fuhr runter auf die Station. Dort angekommen, wusste sie warum keiner im Büro war. Panik breitete ich auf der Station aus. Alle liefen wie aufgescheuchte Hühner auf den Fluren herum. Als man sie bemerkte, schrie jemand: „ Frau Dr. Bergmann, der Leon ist spurlos verschwunden. Es steht schlecht um ihn, wir müssen ihn ganz schnell finden, sonst stirbt er“. Lucy dachte nicht lange nach und warf ihre Tasche und den Mantel in eine Ecke und begab sich mit auf die Suche. Nach zwanzig Minuten, fand ihn immer noch keiner und Lucy dachte schon an das schlimmste, als plötzlich die Fahrstuhltür sich öffnete und Lukas mit Leon auf dem Arm da stand und sagte: „ Ich hab diesen jungen Mann draußen auf der Straße bewusstlos vorgefunden“.
„Das ist Leon, Lukas! Er muss schnellstens in den OP, sonst stirbt er, wir dürfen keine Zeit mehr verlieren“, platzte es aus Lucy heraus.
„ Geh du voraus, ich folge dir, Leon ist sehr schwer und ich bin stärker als du“.
Lucy lief los und rief sich das Team zusammen und sobald sie den OP Raum erreicht hatten, ging alles ganz schnell.

Lukas blieb im Raum in der hintersten Ecke stehen und betrachtete das Treiben. Normalerweise ist das nicht gestattet, aber in dieser Aufregenden Situation hatte das keiner bemerkt. Sie waren alle hoch konzentriert, besonders Lucy, die den Jungen operierte. Lukas sah die Anstrengung in Lucy ihr Gesicht und bewunderte sie, für ihre Ruhe. Nach gut drei Stunden war die Operation geschafft. Nun lag es an Leon und Lucy hoffte das es nicht zu spät war.
„In vier Stunden werden wir wissen, ob er es schaffen wird oder nicht“, sagte Lukas in den Raum hinein und alle beteiligten im Raum drehten sich in seine Richtung und starrten ihn an, besonders Lucy. „Du warst die ganze Zeit dabei?“
„Ja, und ihr alle habt hervorragende Arbeit geleistet und du besonders. Ich wusste gar nicht das du so eine Ruhe hast, in so einer heiklen Situation zwischen Leben und Tot zu entscheiden“.
„Das ist mein Job, Lukas. Komm lass uns einen Kaffee trinken gehen, den brauche ich jetzt“.

Sie gingen auf die Station ins Schwesternzimmer wo sie frisch gebrühten Kaffee bekamen. Sie saßen gerade am Tisch als Frau Dr. Lingen sich zu ihnen gesellte.
„Ich hatte mir ihren ersten Arbeitstag nicht so vorgestellt, Frau Dr. Bergmann. Gott sei Dank haben sie Leon gefunden“, sagte sie.
„Ich habe Leon nicht gefunden, das war dieser junge Mann hier. Er hatte Leon bewusstlos auf der Straße vorgefunden und brachte ihn gleich hier her, was wahrscheinlich Leon sein großes Glück war. Jetzt müssen wir abwarten ob er es schafft, da es schon reichlich spät war, antwortete Lucy ihr. Erst da sah Frau Dr. Lingen Lukas an.
„Vielen vielen Dank Herr Bendt, so war doch ihr Name, oder?“
„Ja, so lautet mein Name. Sie brauchen mir nicht zu danken, es ist meine Pflicht gewesen diesen Jungen sofort hierher zubringen“, sagte er ganz sanft.
„Ich würde vorschlagen, wir treffen uns in einer halben Stunde bei mir im Büro und gehen die Einzelheiten durch, Frau Dr. Bergmann“, sagte sie während sie sich vom Stuhl erhob und Lukas noch einmal die Hand reichte.


„Das hättet ihr sehen sollen, mit welcher Hingabe Lucy diesen kleinen Jungen operiert hatte. Sie war so hoch konzentriert, dass sie nicht einmal mitbekam, dass ich noch im Operationssaal war und sie dabei beobachtet habe“, schwärmte Lukas Magnus und Danielle vor.
„Mensch Bruderherz, meine Tochter muss es dir ja richtig angetan haben. Ich habe dich seit langen nicht mehr so schwärmen hören wie jetzt“, sagte Magnus.
„Ja, das hat sie. Sie hat etwas an sich, was mich magisch anzieht“.
Danielle schaute sich die beiden Männer an und musste lachen.
„Warum lachst du uns aus?“, wollte Magnus wissen.
„Ich lache euch nicht aus. Ich lache, weil ich gerade daran denken musste, wie Lucy von Lukas geschwärmt hatte, als wir vor ein paar Tagen uns ausgesprochen haben. Ich glaube, nein ich würde sagen, ihr habt euch in einander verliebt“, meinte sie.
„Meinst du das ernst? Sie mag mich?“
„Natürlich mag sie dich. Du müsstest sie nur sehen, wenn sie von dir redet“.
„Ich hätte nach all den Jahrzehnten nicht mehr damit gerechnet, noch mal Gefühle für eine Frau zu haben, die ich momentan für Lucy habe. Sie wendet sich mir, wegen dem was ich bin, nicht ab“.
„Ja Lucy ist das Beste, was dir passieren konnte. Wie war denn eigentlich eure gemeinsame Nacht?“, wollte Danielle wissen.
„Ein Gentleman schweigt und genießt. Mehr werde ich euch nicht verraten. Aber mal was anderes, so wie ich das hier gerade betrachte, scheint ihr beide euch ausgesprochen zu haben, oder sollte ich mich gerade irren?“
„Nein, du irrst dich nicht, Brüderchen. Danielle und ich wollen es noch einmal mit einander versuchen, denn ich liebe sie immer noch und sie mich auch“.
Magnus nahm Danielle in seine Arme und küsste sie.
„Na dann wüsche ich euch viel Glück. Magnus, versau es nicht wieder“, sagte Lukas zu ihm.
„Nein, das war der größte Fehler meines Lebens gewesen und ich bin froh, dass ich noch eine letzte Chance bekomme“.
„Dann nutze sie auch“, schnurrte Danielle.
„Das kannst du annehmen, mein Goldstück. Du musst jetzt los. Du wolltest Lucy doch abholen“.
„Ja ich mache mich gleich auf den Weg“.
„Lukas und ich kommen heute Abend zu euch und dann feiern wir die Wiedereinstellung von Lucy. Denk aber daran, Danielle es soll eine kleine Überraschungsfeier sein“, sagte Magnus.
„Natürlich denke ich dran, mein Liebster“.


Während Danielle sich auf den Weg machte um Lucy abzuholen, bekam Magnus einen Anruf.
„Hallo?“
„Hallo, ich bin es, deine Mutter“.
„Oh, Mutter, lange nichts mehr von dir gehört, wie geht es dir?“
„Danke, mir geht es wunderbar. Ich werde heute Abend in England an kommen und wollte euch einen Besuch abstatten“.
„Heute Abend?“
„Mein Sohn, rede ich undeutlich?“
„Nein, natürlich nicht, Mutter. Wann landet denn dein Flieger?“
„In circa zwei Stunden. Ach bevor ich es vergesse, ich komme nicht allein. Ich habe eine Riesen Überraschung für Lukas“.
„Du hast Was?“
„Magnus, muss ich mir Sorgen um dein Gehör machen?“
„Mutter, wenn es so eine Art Überraschung ist, was ich mir gerade denke, dann ist das keine gute Idee, denn es hat sich hier, seit ein paar Tagen, so einiges geändert“.
„Wirklich? Und das wäre was?“
„Das kann man nicht so einfach am Telefon erzählen, also Mutter, noch mal, was du vorhast, solltest du lieber lassen“.
„Magnus, ich weiß genau, was meinen Jungs gut tut und was nicht. Also der Flieger landet bald und wenn du die Überraschung siehst, wirst du meiner Meinung sein“.
„Ich werde da sein, bis später Mutter“.
Magnus legte den Hörer auf und schaute Lukas mitleidig an.
„Was hast du?“ „
Das war gerade Mutter“.
„Das habe ich wohl gerade mitbekommen. Und was hat sie diesmal auf Lager?“
„Sie hat es nicht direkt gesagt. Sie sagte nur, das sie eine Riesen Überraschung für dich hat“.
„Na super. Ihre Überraschungen sind genauso, wie die von Veronika. Aber weist du was? Es ist mir egal, ich freue mich auf Lucy, wenn ich sie nachher in meinen Armen halten kann“.
Magnus stand nur da und sah seinen Bruder bedauernswert an, denn er ahnt, was seine Mutter vor hatte und er weiß auch dass es Ärger geben wird. Denn Lukas hasst Verkupplungs-Versuche jeglicher Art.
Er musste schnellstens Danielle anrufen und ihr berichten, was er ahnte. Danielle nahm alles sehr gelassen und versuchte ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen.
„Lukas liebt Lucy und Lucy liebt Lukas“, meinte sie nur um ihn zu beruhigen.
„Und ich glaube mal, da kann eine andere Frau nichts anrichten und außerdem würde Annemarie auch einige Überraschungen erwarten“, erinnerte sie ihn.
Magnus hielt kurz inne und sagte: „Da hast du vollkommen Recht, mein Schatz“.
„So, ich stehe jetzt vorm Krankenhaus und warte auf Lucy, wir sehen uns später“, sagte sie und klappte das Handy zu, als sie sah, das Lucy auf sie zu kam.
„Lucy, was ist denn mit dir geschehen? Du schaust ja grauenvoll aus“.
Lucy legte ihr Gesicht in ihre Hände und sagte: „Mein erster Arbeitstag und dieser wurde gleich zum Höllentag. Der kleine Leon hat die zweite Herztransplantation nicht überlebt und ich konnte ihm nicht helfen. Mir geht es total schlecht und ich möchte nur noch nach Hause“.
„Oh Lucy, das ist ja grauenvoll. Lukas war total aus dem Häuschen, als er uns erzählt hatte, dass er dich bei der Operation beobachtet hatte und er war sich ganz sicher, das es der Junge schaffen würde und nun dieses“.
Lucy saß nur da und sagte nichts.
„Lucy, du hast deine Arbeit richtig gemacht. Du kannst nichts dafür, dass es Leon nicht geschafft hat. Hörst du? Es war nicht deine Schuld“.
„Ich möchte nur nach Hause“.
„Und ausgerechnet heute hat sich Annemarie angekündigt“, murmelte Danielle sich in den Bart.
„Was hast du da gerade gesagt?“
„Naja, es sollte eine Art Überraschung sein. Annemarie kommt heute von ihrer Weltreise zurück und wird auf dem Nachhauseweg einen zwischen Stopp bei ihren Söhnen machen und da kam Magnus und mir die Idee euch miteinander bekannt zu machen. Und naja, wir wollten euch auch sagen, das wir es noch mal miteinander versuchen wollen“.
„Oh Danielle, das ist ja wunderbar, ich freue mich für dich, aber mir ist heute nicht wirklich danach. Ich möchte diesen Tag einfach nur vergessen“.
Danielle fuhr in die Einfahrt die zum Haus führte hinein und parkte das Auto hinterm Haus, als Lucy ein: „ Och nö, bitte nicht jetzt“, raus brachte.

Auf der Veranda standen Lukas und ihr Vater Magnus, mit Blumen und Luftballons in der Hand.
„Ich würde sagen, du gehst ins Haus und ich erklär den beiden, was geschehen ist und sie werden Verständnis dafür haben, dass du jetzt allein sein möchtest“, meinte Danielle zu ihr.
Lucy sah sie an und nickte. Dann sagte sie: „Es tut mir leid, so wie es aussieht wollen sie feiern und mir ist momentan nicht wirklich zum Feiern zumute. Ich gehe nur noch unter die Dusche und werde mich anschließend ins Bett verkriechen, damit dieser beschissene Tag schnell endet“.
"Ist doch auch vollkommen in Ordnung, sie werden es verstehen und wir können das ja nachholen, wenn du dich besser fühlst“.
„Danke“.
„Lucy, das ist doch selbstverständlich, also nun geh“.
Seit Lucy diesen Beruf als Kinderärztin gewählt hatte, schwor sie sich, dass kein Kind unter ihren Händen stirbt das sie tun würde was in ihrer Macht stünde und denn noch hatte sie heute das Leben des kleinen Leon nicht retten können. Sie wusste, das es nicht ihre Schuld war aber sie fühlt sich trotz allem als Versager. Die beiden Frauen stiegen aus dem Auto aus und Danielle sandte Lukas die neue Nachricht per Gedanke, was geschehen war und das es besser wäre Lucy jetzt allein zu lassen. Ohne ein Wort gab Lukas die Nachricht an Magnus weiter und dieser schaute auf einmal sehr betrübt und mitfühlend auf Lucy, die gerade auf ihn zuging, an die Tür trat, sie aufschloss und eintrat. Er fand, das sie für ihre Verhältnisse sehr blass um die Nase ausschaute und wollte sie einfach nur trösten und in seine Arme nehmen, denn allmählich fing er an Gefühle für Lucy zu bekommen, Väterliche wohlgemerkt, als er mit bekam wie verdutzt Lukas ihn anschaute und in seinen Gedanken rumkramte.
„Könntest du endlich aufhören meine Gedanken zu lesen?“, herrschte er Lukas an. Lukas sah Danielle an und musste nur schmunzeln und meinte: „Ok“.
„Ich würde vorschlagen, ihr holt Mutter jetzt vom Flughafen ab und ich bleibe bei Lucy, für den Fall das sie doch Redebedarf bekommt“.
„Gut, Lukas, aber dränge sie bitte nicht. Sie braucht in schwierigen Fällen immer Zeit für sich. Ich kenne sie gut genug um das beurteilen zu können“, sagte Danielle.
„Du kannst dich auf mich verlassen“, antwortet er ihr. Danielle dreht sich Magnus zu und fragte belustigt: „ Bereit Herr Bendt, ihre Frau Mutter zu holen?“
Er fing an zu lachen, nahm sie bei der Hand, drückte Lukas schnell die Blumen, die für Lucy gedacht waren in die Hand und meinte: „ Wir haben noch etwas Zeit, der Flieger verspätet sich um glatte eineinhalb Stunden, also keine Hast bitte“.
Sie drehten sich beide um und gingen zum Auto, als Danielle ihm noch zurief: „ Ich rufe später mal an um zu hören, wie es ihr geht“.
„ Ja mach das und grüßt mir Annemarie und sagt ihr, dass ich Morgen bei ihr vorbeischaue um sie zu begrüßen“.
„ Werden wir machen“.

Dann fuhren sie los und Lukas ging ins Haus. Er ging ins Wohnzimmer und setzte sich auf das Sofa und lehnte sich zurück und würde solange hier warten bis Lucy zu ihm kam. Lucy ging ins Badezimmer um unter die Dusche zuspringen. Ihr erster Arbeitstag und dann entpuppt er sich gleich als Albtraum. Während sie unter der Dusche stand, bemerkte Lukas, dass ihm hin und wieder die Augen zufielen. Er fühlte sich erschöpft und holte sich aus seiner Tasche einen Blutbeutel, ließ seine Zähne ausfahren, biss hinein und saugte das Blut auf. Das tat gut, da er in den letzten paar Stunden nichts zu sich genommen hatte. Als der Beutel leer war, nahm er den zweiten und ließ sich nach hinten sinken und wieder fielen ihm die Augen zu. Er dachte an die letzte Nacht zurück und ein breites Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit. Ja, er mochte Lucy wirklich gern und er hoffte dass sie ihn auch das gleiche Gefühl zurück geben würde. Sie könnte tatsächlich seine Lebensgefährtin sein. Denn er konnte sie nicht lesen und auch nicht kontrollieren und das ist meist ein Zeichen dafür, dass dieses sehr selten vorkam. Eigentlich kommt das nur vor, wenn es sich um einen Lebensgefährten handelt. Aber bisher konnte selbst Danielle sie nicht lesen ebenso Magnus nicht, und das wiederum brachte ihn zum nachdenken. Er hörte das Wassers der Dusche rauschen.
Lucy dachte ununterbrochen an den kleinen Leon und dessen Eltern, denen sie die schlechte Nachricht überbringen musste. Die Mutter war zusammengebrochen und brauchte Ärztliche Hilfe und der Vater war wie versteinert und sagte kein einziges Wort. Sein Blick war total leer. Auf einem Mal waren diese Gedanken wie weggewischt und ein ganz anderer schlich sich in ihren Kopf ein. Sie hatte Lukas vor ihren Augen und er lächelte sie an. Er hatte schöne breite Schultern, Brust und Rücken waren muskulös…und erst dieser Hintern! Kopfschüttelnd seifte sie sich ein und musste zugeben, dass sie ihre Hände lieber über seinen Körper hätte wandern lassen, seine Muskeln gestreichelt und sich, so nackt, wie sie war, an ihn geschmiegt. Im Geiste wurden aus ihren Händen seine Hände, die über ihren Bauch strichen und hinauf wanderten zu ihren Brüsten...die sie sanft streichelten...die ihre Brustwarzen zwischen die Finger nahm.
Lucy schauderte und lehnte sich an die Wandfliesen, da sie weiche Knie bekam. Das fühlte sich so echt an...es kam ihr vor, als würde sie die Schwielen an seinen Fingern spüren, die Hitze seiner Hände, ja sogar seinen Geruch einatmen. In ihrer Vorstellung duftete er würzig und sie inhalierte lustvoll und tief, obwohl der Verstand ihr sagte, dass sie das
in Wahrheit gar nicht wahrnehmen konnte. Es sei denn, das hatte...aber sie hörte auf zu denken. Vielleicht war ihre Fantasie so stark.
Es ging wieder weiter, da eine seiner Hände von ihren Brüsten über den Bauch abwärts glitt, den Schaum auf ihrer kribbelnden Haut verteilte und sich weiter zu ihren Lenden bewegte. In ihrer Fantasie – sofern es ihre Fantasie war – drückte sie sich sanft gegen seinen Oberkörper, ihre empfindlichen, steil aufgerichteten Brustwarzen rieben sich an seinen rauen Haaren. Dann trat sie näher, sodass sich etwas von dem Schaum auch auf seiner Haut verteilte. Ein leiser Seufzer kam ihr über die Lippen, und sie lehnte sich ein wenig zurück, damit sie seine muskulöse Brust streicheln und den Seifenschaum auf seiner samtweichen Haut verteilen konnte. Unter ihren Berührungen fühlte er sich warm und fest an. Er hatte einfach den geilsten Körperbau, den sie je zu spüren bekommen hatte. Sie hätte ihn zu gern Stück für Stück mit ihrer Zunge erforscht. Sie stieß einen Laut des Protestes aus, da er seine seifigen Hände fortnahm, aber dann legten sie sich um ihren Po und massierten ihn sanft, während er sie enger an sich drückte. Ihr stockte der Atem und sie krallte sich in seine Oberarme, als sie seine Männlichkeit an ihren Bauch bemerkte. Sie schob eine Hand zwischen ihn und sich und umfasste ihn, wobei ihr ein lustvoller Seufzer entwich. Oh verdammt! Tagträume waren schon etwas Wunderbares, dachte sie, als sich ihr Traummann unter ihren Berührungen wand. Auf einmal entwickelte er ein Eigenleben und beugte sich vor, um sie zu küssen. Im gleichen Moment, in dem sie ihn streichelte, glitt seine Zunge in ihren Mund, dann ließ er ihren Po los.
Einen Augenblick lang fürchtete Lucy, er könne sich zurückziehen, gleich darauf jedoch fasste er in ihr Haar und zog ihren Kopf leicht zur Seite, damit er sich mit seinem Mund über ihre Lippen hermachen konnte. Ihr Traum-Lukas erwies sich mit einem Mal als fordernder, bestimmender Liebhaber, da er sie mit der anderen Hand wieder fest an sich drückte und ihren seifigen Körper an seinen rieb, bis er sie beide in eine Position gebracht hatte, die es ihm erlaubte, ein Bein zwischen ihre Schenkel zu schieben. Lucy stöhnte genussvoll, als sie seinen Oberschenkel spürte, den er fest an ihr rieb. Ihre Küsse wurden intensiver und verlangender, je mehr sich ihre Lust steigerte. Als er plötzlich sein Bein wegzog, biss sie ihn aus Protest in die Unterlippe und schnappte im nächsten Moment nach Luft, da seine Hand dorthin glitt, wo eben noch sein Schenkel gewesen war. Sie drückte den Rücken durch, um seine Finger noch besser zu spüren und um mehr zu fordern, bis sie es nicht mehr aushielt und den Kuss unterbrach, um den Kopf in den Nacken zu werfen und ihre Lust hinauszuschreien. Als Antwort auf ihren Schrei stieß er ihre Hand von seiner Männlichkeit weg und platzierte Lucy unter den Wasserstrahl, damit der Seifenschaum abgespült wurde, drehte sie wieder zu sich herum und hob sie hoch. Die Fliesen fühlten sich an ihren Rücken kalt an, als er sie dagegen sinken ließ und ihre Beine um seinen warmen Körper schlang. Sein Mund wanderte an ihrer Kehle entlang weiter nach unten, bis er mit seinen heißen, feuchten Lippen eine Brustwarze umschließen konnte. Er saugte an ihren Nippel, nahm ihn zwischen seine Zähne und knabberte zärtlich daran, bis Lucy sich ihm abermals entgegen drückte und mehr forderte. Ungewollt kam ihr Unterleib dabei mit seiner harten Erektion in Berührung. Mit einem kehligen Knurren richtete sich Lukas abrupt auf und küsste sie hitzig, gleichzeitig drang er in sie ein.
Ihr Aufschrei blieb in seinem Mund gefangen, während Lukas sie weiter gegen die Wand der Duschkabine drückte. Bislang hatte Lucy sich an seinen Oberarmen festgehalten, aber nun krallte sie die eine Hand in seine Schulter und die andere grub sie in sein Haar. Jeder Stoß, mit dem er in sie eindrang, ließ sie ein wenig mehr Kontrolle über sich verlieren, und sie strebten beide keuchend und stöhnend den Höhepunkt zu... bis ihr auch noch der letzte Rest an Beherrschung entglitt und sie mit einem lauten Schrei kam. In diesen Moment versagten ihr auch schon die Beine den Dienst, und sie riss die Augen auf, während sie an der Wand entlang nach unten rutschte, bis sie in der Wanne saß. Sie war allein! Lukas warmer Körper war nicht mehr da, keine Hand hielt sie, keine Küsse... niemand war bei ihr gewesen, und doch zitterte sie vor Befriedigung am ganzen Leib.
Das war alles nur Einbildung, dachte sie. In meiner Fantasie und drückte ihr glühendes Gesicht gegen die kalten Fliesen. Kopfschüttelnd nahm sie ihren Bademantel, zog ihn an und trat aus der Dusche um sich in ihr Zimmer zu begeben und sich anzuziehen. Was für ein Tagtraum! Was war los mit ihr?

Lukas war wie eine Droge für sie und dabei legte sie ein kleines Lächeln auf ihre Lippen und zog sich an. Lukas erwachte abrupt auf und saß im gleichen Moment kerzengerade auf dem Sofa. Soeben hatte er einen unglaublichen erotischen Traum gehabt... Er stellte sich vor, wie Lucy sich auszog und splitternackt unter die Dusche stieg. Diese letzten Gedanken mussten es gewesen sein, die diesen Traum bei ihm ausgelöst hatten, denn ehe er sich versah, stand er nackt mit Lucy unter der Dusche, seifte sie ein und spielte mit ihren Brustwarzen. Er küsste sie, ihre Körper glitten übereinander, und als sie seine Männlichkeit zu fassen bekam, da fühlte sich ihre Berührung wie warmer Samt an. Er liebte sie unter der Dusche, bis sie zum Höhepunkt kam. Dummerweise war er genau in diesen Augenblick aufgewacht. Hätte er doch bloß noch ein paar Minuten länger schlafen können... Er sah an sich hinab und sah, dass seine Jeans ziemlich ausgebeult war. Nur eine Minute länger, und er wäre auch zum Orgasmus gekommen.
Er schüttelte nur seinen Kopf und war jetzt doch froh, dass es so gelaufen war.


„Wann landet der Flieger?“, wollte Danielle wissen.
„Eigentlich müsste er schon gelandet sein, denn wir haben uns etwas verspätet“, antwortete Magnus ihr. Sie gingen in der Eingangshalle umher und hielten Ausschau nach Annemarie. Wenig später sah Danielle sie und sagte: „ Da vorn steht sie und es sieht so aus als wartet sie noch auf jemanden, außer auf uns“.
Erst da kam wieder der Gedanke in ihr hoch, dass Magnus einen Überraschungsgast erwähnt hatte. Magnus nahm Danielle bei der Hand und beide schlenderten auf Annemarie zu. Als diese sie sah, fing sie an zu Strahlen und sagte: „ Ach wie ist das schön, euch beide wieder vereint zu sehen. Danielle meine Liebe komm her und gib deiner Schwiegermama einen Kuss“.
Danielle hatte nicht mit solch einer Begrüßung gerechnet aber sie ging auf Annemarie zu, nahm sie in die Arme und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Magnus schaute sich das Treiben an und grinste vor sich hin. Diese Hürde sei also gut geschafft und seine Mutter freute sich. Da war nur noch eine Hürde und ob sie diese auch so gut meistern wie diese? Magnus beschloss erst einmal seine Mutter zu begrüßen und wollte etwas Zeitaufschub gewinnen.
„Hallo Mutter, wie war dein Flug?“
„Hallo Magnus, danke, er war ganz angenehm. Die Flugmaschinen haben sich hervorragend verbessert und ich konnte mich erholen. Wo ist Lukas? Ich hab ihm doch was sehr interessantes mitgebracht. Sie müsste eigentlich gleich herkommen“, meinte Annemarie. Danielle und Magnus hielten Ausschau nach einer jungen Frau, aber es war keine zu sehen. „Mutter..., äh..., ich glaube das, was du vorhast wäre nicht gut und das weißt du. Lukas mag so etwas nicht und es riecht verdammt nach Stress“.
„Mein lieber Sohn, ich habe dir doch vorhin am Telefon schon gesagt, dass ich weiß was meinen Jungs gut tut und was nicht“.
„Ich wollte dich auch nur warnen“, gab er kleinlaut zurück.
„Hm, es wird wohl noch etwas dauern, bis sie gebracht wird“, meinte Annemarie und wollte gerade nach ihrer Tasche greifen, als jemand: „ Frau Bendt“, rief.
Alle drehten sich gleichzeitig nach dieser Stimme um und sahen, wie ein großer stämmiger Mann mit einer großen Transportbox auf sie zu eilte. Danielle war die erste, die das Wort ergriff und sagte: „ Was wird das denn werden, wenn es fertig ist?“ Aber da sah sie es schon und musste sich ein Lachen unterdrücken.
„ Das meine Lieben ist Lilly. Lilly ist ein Rottweiler und erst zwölf Wochen alt und sucht dringend ein zu Hause“, meinte sie ganz trocken.
„Und wo ist der Überraschungsgast, von dem du gesprochen hattest?“, wollte Magnus wissen.
„Das ist sie. Das ist meine Überraschung für Lukas, da er mir zu einsam erschienen ist das letzte mal, als ich ihn sah und da sich bisher noch immer nichts getan hatte, was eine Lebensgefährtin anging, dachte ich mir, ich bringe Lilly mit. Sie wird ihn auf andere Gedanken bringen, solange er allein ist und ein Hund ist ein treuer Gefährte“, sagte sie.
„Oh Mutter, und ich dachte schon“, aber weiter kam er nicht, da sie wieder das Wort ergriff und beleidigt meinte: „ Glaubtest du etwa ich schleppe eine Frau mit? Oh Magnus, für wie dumm hältst du mich? Ich würde nie so etwas Geschmackloses tun und das müsstest du doch eigentlich ganz gut wissen, oder etwa nicht?“.
„Entschuldige, Mutter, aber genau das habe ich gedacht“.
„Nun gut“, meldete sich Danielle zu Wort.
„Jetzt fangt nicht an zu streiten, und ich finde das mit Lilly ne ganz süße Idee und nun lasst uns den Flughafen verlassen und mit Lilly nach Hause fahren“.
„Genau das wollte ich auch gerade vorschlagen“, äußerte sich Annemarie.
„ Und dann würde ich gerne erfahren, was ich in meiner Abwesenheit so alles verpasst habe und wie es euch beide wieder zusammengebracht hat“, trällerte sie vor sich hin.
Danielle und Magnus sahen sich einander an und sagten gleichzeitig: „ Ja, Mutter“.

Als sie alle im Auto saßen fing Annemarie an sie schon zu löchern. Aber Danielle meinte ganz ruhig: „Wenn wir zu Hause sind, wirst du so einiges erfahren nur bitte nicht jetzt hier im Auto das ist alles etwas kompliziert“. Annemarie drehte sich zur Seite und schaute zu Lilly in die Transportbox und sagte: „Na das sind ja schöne Aussichten, nicht war Lilly?“ Lilly hob ihren Kopf schaute sie nur mit ihren großen Kulleraugen an und neigte ihn wieder um weiter zu schlafen.
„Magnus? Danielle? Wer ist eigentlich Lucy? Ihr habt wohl vergessen, dass ich eure Gedanken lesen kann und in euren Kopf schwirrt permanent dieser Name umher“. Magnus und Danielle wechselten schnell einen Blick und Magnus antwortete ihr: „Mutter, das werden wir dir erklären, wenn wir zu Hause sind. Das kann man nicht einfach so während einer Autofahrt erzählen“. Danielle hätte es eigentlich wissen müssen, dass Annemarie in ihrer beider Gedanken rumschnüffelt, denn das tat sie immer wenn sie neugierig war und dieses war ihr eine Lehre. Bis sie zu Hause ankamen, sang Danielle in Gedanken, es tanzt ein Bieber Butzemann in unserem Kreis herum fidebum. Auch Magnus musste etwas der Gleichen tun, denn Annemarie schnalzte nur mit der Zunge und murmelte vor sich hin.


Lucy wollte eigentlich nur noch ihre Ruhe haben, doch nach dieser außergewöhnlichen Duschaktion, war sie nicht in der Lage sich ins Bett zu legen. Sie ging an ihren Kleiderschrank, holte sich eine alte bequeme Jeans, einen schwarzen Pullover heraus und zog sich an. Sie hing auf den Flur hinaus um nach unten in die Küche zu gehen, als sie hörte, wie jemand redete. Diese Stimme gehörte zu Lukas.
Was machte er noch hier? Sie ging langsam die Treppe hinunter, aber er bemerkte sie schon und sagte in sein Handy: „Ja ist gut, werde so schnell es geht zu euch kommen“, dann klappte er sein Handy zu und schaute Lucy an.
„Ich bin hier geblieben, um sicherzugehen, das es dir gut geht. Musste es Danielle und Magnus versprechen“.
„Danke, mir geht es gut. Wer war es denn, klang wichtig?“
„Das war Magnus. Er und Danielle haben Mutter so eben vom Flughafen abgeholt und sie möchte mich noch heute unbedingt sehen“.
„Mütter sollte man nie warten lassen, mir geht es gut, also fahr jetzt am besten los“.
„Keine Hast, Mutter kennt mich und weiß das ich sie immer warten lasse. Bleibe viel lieber hier bei dir. Du weißt ja gar nicht wie nerv tötend sie sein kann und im übrigen hat Mutter ja die Beste Gesellschaft. Veronika und Anton warten auch schon“.
„Du bist unmöglich, weißt du das eigentlich?“
„Warum das denn?“
„Na weil es so ist. Sie ist deine Mutter, ich wäre froh, wenn ich noch eine Mutter hätte. Weißt du was, ich werde dich begleiten, denn schließlich ist sie ja meine Großmutter“.
Lukas schaute sie an, als habe er sich verhört.
„Bist du dir da eigentlich im Klaren, was du dir damit antust? Ich glaube es ist viel zu früh, das ihr beide aufeinander trefft. Sie ist nicht immer nett, weißt du? Da du ein Mensch, und ihre Enkeltochter bist wird sie keine Rücksicht darauf nehmen“.
„Das ist nicht dein erst! Ich glaube einfach nicht, das sie irgendetwas macht oder geschweige denn etwas sagt“.
„O.k. sage nicht, ich hätte dich nicht gewarnt. Lucy, wir sind andere Wesen wie ihr Menschen. Ich hab einfach nur Angst um dich“.
„Nun bleib mal ganz gelassen, sie wird mir schon nicht den Kopf abreißen“.
„Nein, dir nicht“, sagte er klein laut.
„Lukas, also bitte, mein Bauchgefühl gibt mir Grüns Licht und darauf konnte ich mich bisher immer drauf verlassen“.
Weiter kam sie nicht zu erzählen, denn gerade in diesem Augenblick klingelte es an der Tür und es war irgendwie ein aufdringlich klingeln. Lucy schaute Lucas irritiert an.
„Also ich erwarte keinen Besuch“.
Sie ging an die Tür und öffnete sie und schaute Danielle direkt ins schrecken erfüllte Gesicht.
„Was ist denn mit dir geschehen? Du schaust aus als seist du einem Geist begegnet“.
„Ja so etwas in der Art ist auch geschehen. Es tut mir so leid aber Annemarie ist raffinierter, als ich es je gedacht habe. Sie hat meine Unachtsamkeit ausgenutzt“.
Lukas kam an die Tür und meinte: „ Wie meinst du das, du warst unachtsam? Du willst doch jetzt nicht sagen, das sie deine Gedanken gelesen hat?“
„ Ja genau dieses habe ich getan“.
Danielle machte einen Schritt an die Seite und Annemarie Bendt trat in den Vordergrund.
Danielle trat angespannt an die Seite und Lucy musste nach Luft schnappen, denn so elegant und sexy hatte sie sich ihre Großmutter nicht vorgestellt. Diese Frau sah aus, als sei sie höchstens zweiunddreißig, wenn überhaupt. Ein Top-Model war ein Dreck im Gegensatz zu dem was sie gerade sah. Diese Frau war super schlank, mindestens ein Meter Achtzig groß, hatte langes glattes pechschwarzes Haar ohne irgendwelche grauen Stähnchen, das ihr locker über die Schultern fiel. Ihr Gesicht war makellos ohne Fältchen und sehr rein. Ihre Augen waren auch der Hammer. Sie hatten eine Art Grün, die Lucy nie zu vor in ihrem Leben gesehen hatte, die im Licht leicht silbern reflektierten. Lucy stand immer noch wie angewurzelt im Türrahmen und meinte in die Runde: „ also ich würde vorschlagen, ihr kommt erst einmal ins Haus, denn hier draußen ist es nicht so gemütlich. Ihr könnt es euch im Wohnzimmer gemütlich machen, während ich Kaffee aufsetzen, falls jemand etwas trinken möchte“.
„Diese Einladung werde ich gerne annehmen“, sagte Annemarie und trat ins Haus ein.
Bevor Lucy die Tür schloss, schaute sie sich noch einmal draußen um, ob nicht irgendwo eine Fernsehkamera läuft nach dem Motto: Ha ha, wir haben so eben den dämlichsten Gesichtsausdruck der Nation gefilmt! Sie entdeckte Magnus ganz am Ende der Veranda an der Hauswand gelehnt. Lucy ging auf ihn zu und fragte: „ Was hast du?“
„ Das fragst du noch?“
„ Ja das mach ich. Bisher hat jeder von euch mir vorgeschwärmt wie toll und lieb sie ist. Und nun ist sie hier und alle tun so, als würde die Welt untergehen. Ich versteh jetzt euer Verhalten nicht!“
„Sie ist eine tolle und liebe Frau, aber das Problem ist, das sie eben erst erfahren hat, wer du bist und was du noch bist.“
„Was soll das heißen, was ich noch bin?“
Magnus holte tief Luft und sagte: „ Lucy, meine Mutter, also Annemarie ist eine mit der ältesten Vampire und steckt auch im Rat drin. Das heißt, das sie dich auffordern wird das du dich wandeln lässt.“
„Momentmal, ich glaube das jetzt nicht. Ich werde so bleiben, wie ich bin, damit das schon einmal geklärt ist und nun komm erst einmal rein und dann werden wir weiter sehen.“
„Oh Lucy, glaub mir sie kann sehr unangenehm und herrisch werden“.
„Du dann hast du mich noch nicht kennengelernt. Dann habe ich wohl ihre Gene vererbt bekommen“.
Da saßen sie nun. Diese Spannung im Raum machte Lucy komplett wahnsinnig. Warum um Himmels willen haben alle solch eine Furcht vor Annemarie, fragte Lucy sich selbst. Sie macht doch so einen soliden und netten Eindruck.
„ Also“, brach Annemarie das Schweigen.
Sie schaute nur Lucy an und sagte: „Du bist also Lucy?“ und musterte sie von oben bis unten.
Lucas stellte sich sofort neben Lucy da ihm selber etwas Unbehagen war.
Das er sehr nervös war, merkte Lucy sofort und legte ihm zur Beruhigung die Hand auf seinen Arm, schaute ihm an und meinte: „ Ich mach das schon“.
Alle bis auf Annemarie waren wie versteinert und schauten in dessen Richtung.
„ Ja die bin ich „ kam es seelenruhig aus ihrem Mund.
„So wie ich das hier beurteilen kann, nehme ich an, dass du von allem bescheid weißt.“
„Ja, so kann man das nennen,“ antwortete sie.
Annemarie durchquerte das Wohnzimmer und meinte: „ Nun Lucy, und was Gedenkst jetzt zu tun?“
Lucy lehne derweil lässig am Türrahmen, die Arme vor der Brust verschränkt und sagte: „Wie soll ich diese Frage beantworten? Ich sag es mal so, ähm NIX.“
In diesen Moment als ihr das Wort NIX über die Lippen sauste, drehte Annemarie sich auf dem Hacken um und stand in Sekunden vor Lucy und schaute sie mit einem Blick an, als würde dieser die Welt gefrieren lassen. Er war so eiskalt.
Annemarie versuchte, Lucys Gedanken zu lesen, aber dieser Versuch scheiterte kläglich.
Völlig Wut entbrannt fauchte sie Magnus an: „ Na das hast du ja hervorragend hinbekommen, du Nichtsnutz, was soll ich denn jetzt noch anrichten um deine Tochter vor dem Tot zu bewahren? Ich schaffe es nicht einmal ihren Geist zu kontrollieren.“
„Mutter bitte, rede nicht so. Es hat bisher keiner geschafft ihre Gedanken zu lesen und ich bin kein Nichtsnutz, lass dir das mal gesagt sein“, knurrte er.
Annemarie stand wieder mitten im Raum und sprach in die kleine Runde: „ Ihr wisst ALLE, was das für Auswirkungen für uns alle haben wird. Nämlich, Verrat an unseres Gleichen und Verrat an dem hohen Rat“.


„Was sind das für Auswirkungen von denen du gerade sprichst?“ Als Annemarie ihr gerade antworten wollte, kam Lucas ihr zuvor und sagte in einem nicht angenehmen Tonfall: „ Der Tod. Sie werden ihn köpfen und seinen Körper der Sonne aussetzen, bis er vollkommen Asche ist.“ Bei dieser Antwort fing Lucy ihr Magen an, sich umzudrehen. Sie schaute fassungslos ihren Vater und Danielle sowie Annemarie an. Das war mal eine Antwort, die tief ging.
Lucy fing an mit dem Kopf zu schütteln und meinte: „ Er hat doch selber bis vor kurzen nichts von mir gewusst, gibt es da nicht noch einen anderen Ausweg?“
„ Er hat gegen die Regeln verstoßen und glaube mir mein Kind, mir ist es auch nicht einerlei aber Gesetz ist nun mal Gesetz, antwortete Annemarie.
„Ich versteh nicht so ganz, warum mein Vater gleich getötet werden soll, denn das ergibt doch gar keinen Sinn".
Danielle stellte sich neben sie und sah ihr ins Gesicht Sie hatte einen gequälten Gesichtsausdruck und sagte leise: „ Doch Lucy...er hat etwas ganz schlimmes getan, aber das kannst du im Moment noch nicht verstehen, auch wenn es mir das Herz zerbricht, aber wir können da nichts machen, es sei denn es passiert noch ein Wunder,“ Lucy sah wie ihrer Freundin die Tränen runter liefen. Bei diesen Anblick liefen ihr auch sofort die ersten Tränen. Magnus nahm Danielle in seine Arme und hielt sie ganz fest an seine Brust gedrückt.
Lucy drehte sich zu Lucas um und schaute ihn mit einen verwirrten Blick an und da viel es ihr Schuppen von den Augen.
„ Oh mein Gott, was ist das für ein Scheiß ?
Ich muss hier weg, ich stürze alle in ihr Unglück.“
Lucas kam ihr näher, doch sie hielt ihre Hand hoch um ihn zu versteh zu geben, das er nicht näher kommen soll, doch es nützte nix. „Was ist los?“ stutzte er.
Da patzte sie ihn an: „ Willst du auch geröstet werden? Ich kann nicht weiter in deiner Nähe sein, wenn es nicht schon zu spät dafür ist.“
Annemarie wusste sofort was Lucy sagen wollte und ging auf sie zu und sagte: „ Um Lucas brauchst du dir keine Sorgen machen, er hat nichts unrechtes getan." Das war dann doch eine Nummer zu hoch. Wollte ihre Großmutter sie gerade verarschen? Eben wurde ihr Vater quasi angeklagt mit einer menschlichen Frau, ihrer Mutter geschlafen zu haben und sie das Resultat des kleinen Tätatäs ist, und um Lucas sollte sie sich keine Sorgen machen? Ihm würde das gleiche vorgeworfen werden, nur ist sie nicht schwanger von ihm. Lucy wurde unwohl zu mute. Es drehte sich alles um sie und  auf einer merkwürdigen Art und Weise, die sie nicht kannte, wurde sie schrecklich wütend. Dabei schmerzte es ihr fürchterlich zwischen den Schulterblättern. Bevor sie auch nur einen Ton von sich geben konnte, versagten ihr die Beine und ihr wurde schwarz vor den Augen.
Als Lucy wieder erwachte, war es schon dunkel, sie lag auf dem Sofa und war zugedeckt.
Sie setze sich auf und musste kurz überlegen was geschehen war. Da viel ihr wieder diese unglaubliche Wut ein. Sie war schon des öfteren wütend gewesen, aber diese Wut hatte etwas merkwürdiges an sich und dann noch dieser wahnsinnige Schmerz zwischen den Schulterblättern, den sie sich absolut nicht erklären konnte. Es war eine toten Stille und sie schaute sich in ihrem Wohnzimmer um, ob sie allein war. Da es schon etwas dunkel war schaltete sie die kleine Lampe an die neben ihr auf den kleinen Ecktisch stand. Sie sah das Danielle und Lucas  noch da waren, nur schliefen sie auch,von Annemarie und ihrem Vater Magnus fehlte jede Spur. Lucy stand vom Sofa auf und wollte sich gerade einen Schluck Wasser holen als plötzlich Lucas neben ihr stand. Lucy erschrak und fauchte ihn an:" Mensch erschreck mich doch nicht so." Lucas nahm sie in seine Arme und sagte sanft:" Du hast uns allen einen Riesen Schreck eingejagt. Kannst du dich noch an das, was passiert ist erinnern?" Lucy schüttelte langsam den Kopf ."Kannst du mir bitte erklären, warum ich einfach so ohnmächtig geworden bin?" Da kam Danielle auf die beiden zu und sprach :"  Lucas, lass mich das bitte machen, es ist eine heikle Sache und ich weiss nicht wie sie darauf reagieren wird, du stärkst ihr dann lieber den Rücken."
Lucas nicke und bat Lucy wieder auf dem Sofa Platz zu nehmen. Als Sie saßen, begann Danielle mit gemischten Gefühlen Lucy in die Augen zu sehen und begann zu sprechen:"Also, du hattest so etwas wie einen Nervenzusammenbruch. Du fingst an zu fluchen, wie ich es von dir bisher noch nicht kannte. Deine Augen färbten sich in einen tiefen grün und ....naja, du hast auf einmal so geschrien und da waren sie, diese Flügel. Sie wuchsen dir aus den Schulterblättern und es war so unheimlich. Sie waren schwarz mit einer grünen schimmernden Umrandung, und dann bist du einfach umgekippt."
Lucy drehte ihren Kopf zur Seite und schaute Lucas fragend an. Er sagte nur:" besser konnte ich es auch nicht formulieren. So etwas hab ich in meinem ganzen Leben noch nicht zu sehen bekommen. Und ich mache mir sehr große Sorgen, was mit dir geschehen ist."
Lucy schaute sie beide an, als sollte das ein Scherz sein. Es kann nur ein Scherz sein. Erst muss sie erfahren, das ihr Vater ein Vampir ist und sie wohl möglich  auch dieses Vampirblut in sich hatte und nun sollen ihr Flügel gewachsen sein? Das war echt eine Nummer zu hoch.
"Wo ist Annemarie und mein Vater?"  Danielle wandte sich wieder zu Lucy und sagte:" Als Annemarie mit eigen Augen sah, was mit dir geschah, packte sie Magnus am Arm und meinte das sie dringend in ihr Haus müsse um etwas zu holen. Sie war völlig außer sich und sagte dauernd, das darf nicht sein, das darf nicht sein, wir haben keine Zeit zu verlieren. Und wir sollten dich nicht aus den Augen lassen, bis sie wieder hier sind. Das war vor vier Stunden und so langsam frage ich mich was sie vor hat." Das ist doch alles verrückt, ein einziger Albtraum. Vor gut einem Monat war alles noch so normal und nun steht ihr ganzes Leben auf dem Kopf. In diesen Moment klingelte es an der Tür und Lucas sprang auf um sie zu öffnen.
"Wo um Himmels willen seit ihr gewesen," herrschte er seinen Bruder und seine Mutter an."Als ich sah, was mit Lucy geschah, musste ich zugeben das ich zuerst total in Panik geraten werde, aber davon, also von ihrer Art habe ich vor Jahrhunderten mal etwas gelesen und da viel mir dieses Buch wieder ein und ich musste dringen in meine Bibliothek um zu schauen ob es noch existierte, da diese Buch ein heiliges ist und normalerweise hat es nix in dieser Welt verloren. Aber ich konnte mich nie von diesem Buch trennen, aus welchen Gründen auch immer. Ich erhielt es damals von eurem Vater zum ersten Hochzeitstag. Es wird wohl die Erinnerung gewesen sein, warum ich es versteckt hielt, bis heute. Das hier ist eine heikle Sache und wir alle werden, wenn es sich tatsächlich so herausstellt das es so ist, wie es mir momentan vorkommt, dann wird Lucy ihr Leben lang als Verdammte leben müssen". Alle wussten in dem Moment nicht so ganz was sie sagen sollten, bis auf Lucy.
" Könntest du mir bitte sagen, was mit mir los ist und warum ich so bin und warum ich jetzt quasi auf der Flucht bin?"
" Hier ist das Buch. Ich rate dir, es an dich zunehmen und es zu lesen. Darin wirst du erfahren was du bist. Nimm es, es gehört dir, denn es scheint für dich bestimmt zu sein". Annemarie hielt ihr ein schwarzes in Leder gebundenes Buch hin. Auf diesen Buch war ein grünes Siegel das die Form eines Flügels hatte. "Und nun denke ich haben wir ein Problem", wandte sich Annemarie sich den anderen zu. "Wir müssen Susanna finden, um Lucy zu retten. Sie scheint die einzige zu sein, die ihrer Tochter vorm Tod retten kann".
In diesen Moment sprang Lucy vom Sofa auf und sagte in einen kaltherzigen Ton:" Ihr werdet sie nicht finden können, denn sie ist bei meiner Geburt gestorben".  Lucy nahm das Buch und warf es in die Ecke und wollte gerade aus dem Wohnzimmer gehen als sie Annemaries Worte hörte:" Lucy, sie kann nicht tot sein, Engel sterben nicht einfach so bei einer Geburt ihres Kindes".
Lucy blieb wie angewurzelt stehen und schaute Danielle fragend an. "Danielle, du hast mir gesagt, das sie gestorben ist. Sie ist doch gestorben, oder?"
Danielle wurde auf einem mal sehr nervös und antwortete :"Annemarie hat recht. Susanna lebt. Aber wir alle, Anton,Veronika, Susanna und ich fanden, das es besser sei, dich im Glauben zu lassen das sie nicht mehr am Leben sei, da sie sowie Magnus etwas verbotenes getan haben. Obwohl Magnus nichts von dem ahnte was Susanna ist, nämlich ein Engel".
"Und wie seit ihr darauf gekommen, das meine Mutter ein Engel ist?"
"Als sie den besagten Abend vor meiner Tür stand und mit dir in den Wehen lag, musste ich Anton anrufen, damit er mir bei der Geburt helfen sollte. Als er und Veronika ankamen warst du schon fast da und als Susanna vor Schmerzen anfing zu schreien, sahen wir, wie aus ihren Schulterblättern Flügel wuchsen. Als du dann endlich auf der Welt warst, bat Susanna uns, falls Fragen auftauchen würden, zu erzählen das sie bei deiner Geburt gestorben sei und wir sollten dich zu ihrer Tante bringen, die wüsste in allem Bescheid. Und so haben wir es auch getan. Lucy glaube uns, es war wirklich das Beste".
"Woher wollt ihr alle wissen, was für mich das Beste ist? Ihr habt mich all die Jahre im Glauben gelassen das meine Mutter tot ist",knurrte sie Danielle an.
"Ich will wissen wo meine Mutter ist. Ich muss sie sehen". Da meldet sich Annemarie zu Wort. "Ich denke wir werden sie auf der anderen Seite finden".
Andere Seite? Welche sollte das sein? Warum sprachen sie immer nur in Rätseln Lucas meinte: "Und wie gehen wir vor?" "Wir müssen in das andere Reich gelangen, dahin wo es uns  untersagt ist ,es zu betreten. Das Reich der Engel", sagte Annemarie ruhig.
" Ich kann das alles gerade nicht glauben, was hier abgeht", meinte Lucy. Danielle nahm Lucy an die Hand und fragte:"Hast du bis vor einigen Tagen geglaubt, das es Vampire gibt? So wie es uns gibt, gibt es auch Engel und du bist das Kind eines Vampirs und eines Engels. Das Kind von gut und böse , das Kind von Himmel und Hölle. Du ,meine liebe Lucy bist das, wovor sich beide Seiten fürchten".
"Ihr habt doch nen Knall und ich glaube, es jetzt besser, das ihr mich jetzt alle allein lasst, ich brauch meine Ruhe".
Lucas wollte protestieren, aber dazu kam er nicht, denn Annemarie war der Meinung, das Lucy das erst einmal verdauen muss, was sie so eben erfahren musste und damit hatte Annemarie voll ins schwarze getroffen. " Danielle, du bleibst bitte in ihrer Nähe und wir kommen morgen vorbei wenn wir weitere Informationen gefunden haben und klären wie es weiter geht. Wir sind eine Familie und werden zusammenhalten", sagte Annemarie bevor sie das Haus mit Lucas und Magnus verließ. Als die drei weg waren, ging Lucy ohne auch nur einen Blick auf Danielle gerichtet die Treppe hinauf und schloss sich in ihr Zimmer ein.. Bevor Danielle ebenfalls ihr Zimmer aufsuchte, hob sie das Buch, das Lucy in die Ecke geworfen hatte auf und legte es auf den Wohnzimmertisch.
Lucy wachte auf und hatte Durst. Verschlafen setzte sie sich auf und sah sich im Zimmer um, das nur von einem schwachen Lichtschein beschien wurde, der unter der Tür hindurch in den Raum fiel. Sie stand auf und ging die Treppe hinunter. Im Wohnzimmer brannte Licht dennoch ging sie weiter in die Küche, um etwas Wasser zu trinken. nachdem sie zwei Gläser jeweils in einem Zug geleert hatte, füllte sie das Glas ein drittes Mal auf. Auf dem Weg nach oben warf sie einen Blick ins Wohnzimmer, weil sie wissen wollte was da los war. Sie sah wie Lucas im sitzen vor dem Fernseher eingeschlafen war, der Kopf nach vorn gesunken, das Kinn auf der Brust. Lucy dachte mit Schrecken daran, dass er mit steifen Nacken aufwachen würde, wenn er die nächsten Stunden so zubrachte. Sie ging zum Sofa und überlegte, ob sie ihn aufwecken sollte, aber er schlief so friedlich, dass sie eines der Zierkissen vom Ende des Sofas nahm und sich vor Lucas stellte. Nach kurzem Zögern machte sie einen Schritt nach vorn und stellte sich zwischen seinen Beine, dann ließ sie sich leicht nach vorn sinken, bis ihre Knie gegen das Sitzpolster stießen. Sie beugte sich vor, damit sie das Kissen hinter ihn legen und ihn sanft dagegen drücken konnte. Gerade wollte sie sich wieder aufrichten und nach oben gehen, da bemerkte sie, dass seine Augen geöffnet waren. Sie erstarrte und kam sich vor, als hätte man sie bei etwas Verbotenem ertappt. Dann musste sie lächeln, da ihr klar wurde, wie albern ihre Reaktion eigentlich war. " Ich hatte Angst, du würdest mit Genickschmerzen aufwachen, wenn du weiter so da sitzt, und daher...." Weiter schaffte sie es nicht, stattdessen kam ihr ein überraschtes Keuchen über die Lippen, da er auf einmal die Arme hob und die Hände in ihren Nacken legte, um sie zu sich heranzuziehen. Ehe sie sich versah, hatte er ihr sie geküsst. Sie wollte sich widersetzen, aber es war schon zu spät. Sie wurde in einen wahrhaften Strudel der Gefühle gezogen. Seine Hände strichen über ihre Arme und eine Woge des Verlangens überkam sie. Er nahm ihre Brüste in seine Hände und fing an sie sanft zu kneten dabei schaute er ihr in die Augen, aber sie musste sie immer wieder zukneifen, da die Lust zu überwältigend war, die seine Massage bei ihr auslöste."Mach die Augen auf" flüsterte er, und sie schaffte es gerade noch, seiner Aufforderung nachzukommen, um dann mitanzusehen, wie er seine Lippen um ihre steil aufgerichteten Nippel schloss. Ein paarmal wechselte er dabei die Seiten, was ihr solche Lust bereitete, dass sie kaum bemerkte, wie er eine Hand zwischen ihre Schenkel schob und sie durch den Stoff  hindurch zu streicheln begann. Sie rang nach Luft und fasste ihn an den Schultern, damit sie irgendwo Halt fand, weil die Lust so wild durch ihren Körper jagte, dass sie fürchtete, sich nicht länger auf den Beinen halten zu können. Lange hielt sie das Ganze nicht aus, und so krallte sie sich nur wenige Minuten später in seine Nackenhaare, um seinen Kopf nach hinten zu ziehen, damit sie sich vorbeugen und Lucas küssen konnte. Er legte daraufhin den Kopf in den Nacken und erwiderte ihren Kuss , ohne dabei seine Hand wegzuziehen, die immer noch zwischen ihren Schenkeln verankert war und die er nun schneller und beharrlicher bewegte. Lucy stöhnte auf und begann, an seiner Zunge zu saugen, während sich seine Finger weiter in seine Kopfhaut verkrallten. Er fing an sich an ihrer Schlafanzughose zu schaffen zu machen, sodass er ihre heiße Haut berühren konnte, ohne störenden Stoff im Weg zu haben. das Verlangen, das in dem Moment in ihr explodierte, war so ungeheuerlich, dass sie nur am Rande bemerkte, wie er an ihrer Schlafanzughose zog, bis sie ihr auf die Knöchel herabgerutscht war. Das fiel ihr erst auf, als er aufhörte sie zu streicheln und die Hände um ihre Taille legte, sie ein wenig hochhob, damit die Hose von ihren Füßen rutschte, und er sie schließlich rittlings auf seinen Schoß setzte. Der raue Stoff seiner Jeans rieb über ihre nackten Schenkel. Dann schob er ihr das Oberteil von den Schultern, das ebenfalls auf den Boden landete. Lucas unterbrach den Kuss und lehnte sich ein wenig zurück, um sie mit halb geschlossenen Augen zu betrachten, die so faszinierend waren, dass Lucy kaum den Blick von ihn abwenden konnte. Wieder schob er seine Hände zwischen ihre Schenkel. Sie biss sich auf die Lippe und bohrte die Fingernägel in seine Schultern, während seine Finger wie unbeschwert über ihre Haut tanzten. Lucy stöhnte einmal mehr laut auf und warf den Kopf in den  Nacken, als sie merkte, wie er seine Finger in sie hineingleiten ließ. "Sieh mich an", forderte er sie leise auf, und sie musste sich zwingen, den Kopf zu heben. Seine Augen schienen regelrecht in Flammen zu stehen. Lucy konnte nicht anderes tun, als in dieses Feuer zu starren, während er sie weiter streichelte. ihr Atem ging schneller als zuvor, und je mehr sich ihre Erregung steigerte , umso wilder wurde sie. Als er seine Finger tiefer in sie eindringen ließ, gab es für sie kein Halten mehr.Sie war davon überzeugt , dass sie auf der Stelle einen Orgasmus bekommen würde, doch dann hörte Lucas plötzlich auf. Sie schlug ihre Augen auf und sah ihn verwundert an. Er schob sie von sich runter und stand auf, um sich seiner Jeans zu entledigen. Sie wollte ihm dabei behilflich sein aber er nahm ihre Hände weg und drehte sie so, dass sie mit dem Rücken zu ihm stand. Er legte die Arme um sie und küsste ihren Nacken, während er mit der einen Hand ihre Brust streichelte und die andere erneut zwischen ihren Schenkeln gleiten ließ. Dabei hielt er sie so, dass sie ihren Po an seiner Erektion rieb. Sie konnte es nicht länger aushalten.
"Lucas, bitte", flehte sie, und presste sich noch enger an ihn. Sie wollte ihn endlich in sich spüren um dem Höhepunkt entgegenzutreiben, der fast greifbar nah war. Er drehte sie so hin, dass sie sich an der Lehne festhalten konnte und sich vorbeugte. Lucy stieß einen Schrei aus als er in sie eindrang und presste die Fingernägel in die Sofalehne, während ihre Beine zitterten. Er gab ihr einen Kuss in den Nacken, dann zog er sich zurück und drang wieder vor. Seine Stöße wurden intensiver und heftiger und da war es endgültig um sie geschehen. Beide tauchten in eine Explosion der Lust ein, bis sie nur noch von Schwärze umgeben war. Danach musste sie sofort eingeschlafen sein, denn als sie irgendwann die Augen aufschlug, stellte sie fest, dass sie auf Lucas Brust lag. Da sie nicht wusste ob er schon wach war, hob sie langsam den Kopf, um ihn anzuschauen. Da bemerkte sie das er die Augen geöffnet hatte und sie ansah. "Hallo" flüsterte sie. "Hallo", gab er zurück. Erschrocken sah sie ihn an als sie merkte das er entweder immer noch oder schon wieder eine Erektion hatte.  Grinsend sagte er :" Ich werde nie von dir genug bekommen" ,und fing wieder an sich an ihr zu reiben. Sie umfasste seine Erektion und wollte sich auf ihn setzen. Als er wieder in ihr eindrang lächelte er sie verführerisch an, doch dann
begann das Telefon zu klingeln.
Sie schlug die Augen auf und schaute sich ein wenig ratlos um. Dann stutzte sie und erschrak, als ihr klar wurde, dass sie in ihrem Bett saß, dass sie ihren Schlafanzug trug.... und dass sie ganz allein war.
Was für ein Traum.
Da Lucy zur Arbeit musste, zog sie es vor eine schnelle Katzenwäsche zu machen, da sie vor dem Dienst  noch etwas erledigen wollte. Sie ging ins Bad und entledigte sich ihren Schlafanzug. Da ihr ihre Schultern schmerzten wollte sie diese mit einem Schmerz linderndes Gel einreiben. Sie holte die Tube aus dem Spiegelschrank.


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Texte: So etwas kann entstehen, wenn jemand nix besseres zu tun hat!!!!
Tag der Veröffentlichung: 20.12.2011

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