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1.)Anna und der Weihnachtszwerg



Eine Weihnachtsgeschichte die vor vielen Jahren am Christkindlmarkt –Marktplatz in Innsbruck geschah.

Jeden Tag, nach dem Kindergarten, ging die kleine Anna mit Ihrer Mutter in der Vorweihnachtszeit über den Innsbrucker Marktplatz auf dem, ab mitte November, jedes Jahr der Christkindlmarkt aufgebaut ist. Auf dem Markt steht seit Jahren die ÖtztalerErlebnissWerkstätte und bietet wunderschöne Weihnachtszwerge, Weihnachtsengel, Weinachtsmännchen und viele andere Porzellanfigürchen seinen Kunden an.
Anna liebte diese kleinen Figuren und besuchte sie mit Ihrer Mutter täglich auf dem Nachhauseweg um Ihnen immer zu erzählen was Sie so im Kindergarten erlebt und getan hatte.
Eines Tages, es war Anfang Dezember, sah der Herr Verkäufer, das Annas Mutter alleine über den Weihnachtsmarkt ging und rief Ihr zu „Guten Tag, wo ist denn heute die kleine Anna?“ und Annas Mama sprach darauf „ Ach wissen Sie, Anna ist gestern Abend so krank geworden das wir Sie in das Spital bringen mussten und jetzt komme ich soeben aus dem Krankenhaus zurück. Leider wird Anna im Spital bleiben müssen und das Weihnachtsfest nicht zu Hause mit uns feiern können, da Sie ihre Medizin nicht nehmen will. Sie schreit immer nur –diese Medizin ist grauenhaft und bitter- die nehme ich nicht!!!!- und so wird Sie nicht so schnell gesund werden und wird den Heiligen Abend nicht mit uns daheim sein können“
Der Herr Verkäufer wurde ganz traurig und sprach „ Na hoffentlich kommt Anna noch zur Vernunft und nimmt Ihre Medizin, ich und meine Weihnachtfiguren warten doch jeden Tag auf Sie um Ihre Kindergartenerlebnisse zu hören. Lassen Sie bitte Anna schön grüßen und ich wünsche Ihr baldige Genesung!“
Annas Mama verabschiedete sich und ging traurig weiter Ihres Weges.
In der Nacht, als am Christkindlmarkt schon alle Stände geschlossen waren und die Glocken des Innsbrucker Domes Mitternacht einläuteten da geschah etwas völlig unwahrscheinliches in der ÖtztalerErlebnissWerkstätte. Plötzlich hörte man eine zarte Stimme die rief: „Hallo Freunde aufwachen, alle wach werden, ich muss mit euch sprechen!!!!“. Einer der Weihnachtszwerge hatte gerufen und alle die kleinen Porzellanfigürchen begannen zu leben. Sie öffneten ihre Äuglein und sprachen „Was willst Du denn von uns?“ und der Zwerg antwortete „ Habt Ihr die Mama von der kleinen Anna gehört?“. „Ja“ riefen alle, „Das tut uns auch sehr leid, wir hörten doch auch so gerne Ihre täglichen Geschichten aus dem Kindergarten! Aber wenn Sie Ihre Medizin nicht nehmen will, werden wir Sie am heurigen Weihnachtsmarkt nicht wieder sehen“.
„Und das Christkind, kann Sie auch nicht zu Hause mit Ihrer Mama und Ihrem Papa erwarten“ sagte der kleine Weihnachtszwerg. „Wisst Ihr was Freunde, wir müssen Anna zur Vernunft bringen und mit Ihr sprechen das Sie Ihre Medizin nimmt um wieder schnell gesund zu werden, dann kann Sie aus dem Spital nach Hause und uns wieder hier am Markt besuchen. Vor allem aber kann Sie dann das Weihnachtsfest daheim verbringen!“.
„Kommt wir fliegen alle gemeinsam zu Anna in Ihr Krankenzimmer und ich werde mit Ihr sprechen“
Wie durch Zauberhand öffnete sich das Dach der ÖtztalerErlebnissWerkstätte und alle Weihnachtszwerge, -engel und Weihnachtmänner flogen hinüber in das Krankenhaus. Sie flogen durch das Fenster in Annas Krankenzimmer schwebten auf der Decke und riefen „Anna aufwachen, wir müssen mit Dir sprechen!“. Anna öffnete Ihre Augen, erschrak und reif ängstlich „O je, was ist den nun los? Ich bin schon so krank das ich die ganzen Figürchen aus der ÖtztalerErlebnissWerkstätte in meinem Zimmer fliegen sehe! Das ist doch nicht möglich“.“ Doch Anna, wir sind es tatsächlich, wir sind gekommen um mit Dir zu sprechen“.
„Ja was wollt Ihr den von mir?“ fragte Anna. „Heute war Deine Mama bei uns am Weihnachtsmarkt und wir hörten dass es Dir sehr schlecht geht. Und Deine Mama sagte das Du sogar das Weihnachtsfest im Spital sein musst, nur weil Du Deine Medizin nicht nehmen möchtest „ sprach der kleine Weihnachtszwerg. „Ja“ sagte Anna „Die schmeckt so grauenhaft, die nehme ich nicht!!!“
Darauf der kleine Zwerg: „Schau doch Anna, Medizin schmeckt halt nicht immer wie Bonbons oder Gummibärchen, aber sie hilft einem immer gesund zu werden und wir wollen Dich doch noch öfter bei uns am Markt sehen und vor allem Du sollst doch am Heiligen Abend daheim bei deiner Mama und deinem Papa sein um das Christkind zu erwarten!“
„Anna“ sprach das Zwerglein „ wenn Du mir versprichst das Du deine Medizin ab sofort immer nimmst, dann verspreche ich Dir, am Weihnachtabend, wenn das Christkind dir deine Geschenke gebracht hat, auf dem Weihnachtsbaum, ganz oben auf der Spitze, auch zu sitzen und mit dir gemeinsam das Weihnachtsfest zu feiern!“
Und Annas Augen begannen hell zu leuchten und sie sagte „ Weihnachtszwerglein wenn du mit das versprichst, dann verspreche ich Dir das ich auch ab sofort brav meine Medizin nehme um rasch gesund zu werden!“
Das Zwerglein antwortete „Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen!“. Sofort danach flogen alle Porzellanfigürchen wieder auf den Christkindlmarkt zurück und setzen sich jeder wieder auf seinen Platz in der ÖtztalerErlebnissWerkstätte. Das Dach des Standes schloss sich wieder und nichts machte darauf aufmerksam, das alle Figuren heute Nacht einen Besuch in Annas Krankenzimmer machten.
Als am morgen der Hr. Doktor in Annas Krankenzimmer kam, staunte er, denn Anna stand in ihrem Krankenbett und rief „Hr. Doktor, bitte geben Sie mir meine Medizin“ Der Hr. Doktor sagte darauf „Ja Anna gerne, aber die schmeckt heute noch genau so bitter und grauenhaft wie gestern“. „Ganz egal, ich nehme sie trotzdem, weil ich habe es jemanden versprochen!“
Und so nahm Anna nun brav ihre Medizin und konnte nach ein paar Tagen, völlig gesund, nach Hause gehen.
Natürlich ging sie jeden Tag, nach dem Kindergarten wieder in die ÖtztalerErlebnissWerkstätte um Ihren kleinen Freunden aus Porzellan ihre Erlebnisse zu erzählen. Verstohlen blickte sie immer wieder, ob eines der Figürchen mit Ihr sprechen würde. Aber ihre Hoffnung blieb vergeblich- keines rührte sich von der Stelle, oder sprach etwas mit Ihr.
Es kam der Heilige Abend und Anna saß mit Ihren Eltern am Küchentisch bei einem köstlichen Weihnachtsessen. Da hörte man im Wohnzimmer ein Flügelrauschen, Glaskugel klirren und das leise läuten eines Glöckchens. Anna sprang auf und rief „Papa, Mama ich glaube das Christkind war da, darf ich im Wohnzimmer nachsehen?“. „Natürlich Anna“ sagte Ihre Mama und so lief Anna zur Türe und öffnete sie vorsichtig. Tatsächlich, das Christkind war hier und hatte viele Geschenke gebracht.
Aber keines der vielen Pakete interessierten Anna, sie hatte nur Augen für den wunderschönen Christbaum, der mitten im Zimmers stand. Und tatsächlich, auf er Spitze des Weihnachtsbaumes da war er- der kleine Weihnachtszwerg. Er blinzende Anna mit seinen kleinen Äuglein zu und flüsterte „Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen“, danach war er wieder völlig still und eben nur mehr eine Porzellanfigur.
Für Anna aber war es das schönste Weihnachtsfest das sie bis dahin hatte und sie nimmt seit diesem Tag auch immer brav ihre Medizin wenn sie krank wird um bald wieder gesund zu werden.
Anna ist jetzt schon ein junges hübsches Mädchen, aber jedes Jahr am Heiligen Abend, holt sie aus Ihrem Zimmer den kleinen Weihnachtszwerg, der das ganze Jahr in einem Regal über Ihrem Bett steht, stellt ihn zu dem Weihnachtsbaum und flüstert ihm zu „Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen!“


2.)Die Hexe Zopfl



Draußen im Wald, ganz tief versteckt bei einer kleinen Lichtung, stand ein altes, schiefes und sehr baufälliges Häuschen. Hier lebte seit Jahren eine alte Frau. Niemand konnte sagen woher sie kam oder von wo sie stammte. Sie war schon krumm und hatte einen gewaltigen Buckel, so dass Sie nur mehr mit einem Knüppel als Stock, langsam und bedächtig gehen konnte. Alle Leute die von Ihr wussten nannten Sie spöttisch nur die „Hexe Zopfl“. Sie machte sich nicht viel aus dem Gespött der Menschen und mied dadurch die Allgemeinheit.
Den ganzen Sommer und den Herbst sammelte Sie im Wald Beeren und Kräuter aus denen sie verschiedene Heil-Tinkturen und Kräutertees machte um sie im Dorf dem Apotheker zu verkaufen. So verdiente sie immer ein bisschen Geld um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Sie liebte den Wald, die Natur und vor allem die Tiere des Waldes von ganzem Herzen und so kam es, dass sie im laufe der vielen Jahre Ihrer Einsamkeit ein klein wenig von der Sprache der Tiere verstand.
Das ganze Jahr über war sie ein zufriedener und glücklicher Mensch, nur zur Vorweihnachtszeit quälte sie immer Traurigkeit und Wehmut, da sie ja wieder den Weihnachtsabend alleine und einsam verbringen musste.
Einmal geschah aber am Heiligen Abend etwas besonderes das ihre Weihnachtsabende seitdem fröhlich und lustig machte.
Wie all die Jahre zuvor saß sie traurig vor Ihrem Häuschen und dachte daran, dass auch heuer Weihnachten für Sie ein Fest der Einsamkeit werden würde, traurig und leise weinte sie vor sich hin. Da hörte sie plötzlich ein lautes brummen, sie sah hoch und erschrak. Ein großer Bär stand vor ihr und sprach: „Ha, ich habe einen riesigen Hunger, im Wald finde ich nichts zu fressen, der Schnee hat alles versteckt. Aber Du kommst mir gerade recht, ich fresse Dich, dann ist mein Hunger für einige Tage gestillt“.
Erschrocken blickte die Hexe Zopfl den Bären an uns sagte „Ach, was willst Du denn mit mir alten und krummen Weiblein, deinen Hunger kann ich dir viel besser stillen und danach lasse mich doch wieder alleine meinen heiligen Abend bedauern“.
Sie stand auf, ging in Ihr Häuschen und kam mit einem großen Topf voller süßen Honig wieder zurück. „Schau, sprach sie, hier hast du guten Honig für deinen Hunger. Den habe ich im Sommer im Wald gesammelt und er wird dir bestimmt besser schmecken als ich“.
Heißhungrig stürzte sich der Bär auf den köstlichen Honig und fraß den ganzen Topf leer.
Danke sprach er danach und fragte die Hexe Zopfl: „Sag einmal, warum bist Du denn am heutigen Weihnachtstag so traurig, wo doch alle Menschen und Tiere auf Gottes Erde glücklich und zufrieden sind?“.
„Tja weißt du, weil ich diesen Abend seit Jahren schon alleine verbringen muss. Die Menschen in der Stadt glauben ich bin eine böse alte Hexe und haben Angst vor mir. So bin ich eben am Heiligen Abend immer traurig und allein in meinem alten Häuschen und heuer wird dies wieder genauso sein“.
Der Bär schüttelte seinen großen Kopf und brummte: „Das tut mir aber leid für Dich, ich habe festgestellt das du lieb und nett bist und so eine Behandlung hast du eigentlich nicht verdient. Ich danke dir für den guten Honig und darf mich von dir verabschieden. Verzeihe mir dass ich dich am Anfang unserer Begegnung fressen wollte aber ich hatte wirklich schrecklichen Hunger“.
„Ist schon gut, sprach die Hexe Zopfl und sagte, bevor du wieder jemanden in Angst und Schrecken versetzt komme doch zu mir, ich habe sicher immer ein bisschen zu Fressen für Dich“.
Der Bär drehte sich um und trottete in den Wald zurück. Einsam und alleine blieb die Hexe Zopfl zurück.
Es wurde langsam finster im Wald und die Heilige Nacht begann. Hexe Zopfl saß in ihrem Zimmerchen und war immer noch traurig dass sie so einsam und verlassen den Heiligen Abend verbringen musste. Da hörte sie plötzlich ein lautes klopfen an ihrer alten Türe. Langsam stand sie auf und ging darauf zu. Als sie diese öffnete blickte sie völlig erstaunt ins Freie, da standen hunderte von Tieren des Waldes. Rehe, Hirsche, Hasen, Raben, Wildschweine, eine Eule und ganz vorne in der ersten Reihe, da stand der große Bär der am Nachmittag bei ihr war.
Der Bär sah die Hexe Zopfl an und sprach: “Hallo Hexe Zopfl, ich habe mit meinen Freunden im Wald gesprochen und alle wollen dir den Heiligen Abend verschönern, du hast schon einen jedem von uns geholfen und uns ist egal was die Menschen in der Stadt von dir halten. Wir wissen dass du ein guter und liebenswerter Mensch bist. Sie her, wir haben dir jeder ein Geschenk mitgebracht“.
Und tatsächlich jedes Tier hatte für die Hexe Zopfl ein Weihnachtsgeschenk. Sie bekam leckere Waldbeeren, Pilze, Kräuter und alles was die Tiere im Wald finden konnten hatten sie mitgebracht.
Danach setzten sich alle Tiere im Kreis um das kleine Häuschen herum und sangen, brummten, zwitscherten gemeinsam für die Hexe Zopfl das Lied „Stille Nacht- heilige Nacht“.
Die Hexe Zopfl aber lachte von ganzen Herzen und gerührt sprach sie zu den Tieren: „Danke ihr habt mir heute das schönste Weihnachtsfest seit vielen, vielen Jahren bereitet und ich verspreche Euch auch weiterhin immer zu helfen so gut wie ich kann“.
Die Tiere gingen langsam und leise wieder in den Wald zurück und die Hexe Zopfl verschloss glücklich und zufrieden die Türe ihrer Hütte .Endlich hatte auch sie einen wunderschönen Heiligen Abend.
Seit damals aber hat sie jedes Jahr zum Weihnachtsfest, Besuch der Tiere und alle bringen ihr immer ein Geschenk vorbei. Sie hält auch Ihr versprechen und kümmert sich das ganze Jahr um alle kranken, hungrigen und alten Tiere im Wald.
Nur für die Menschen in der Stadt ist sie immer noch die alte und gefürchtete Hexe Zopfl, den die wissen nicht, was für ein guter und lieber Mensch sie ist.

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Weitere Geschichten folgen!




Hier einige Web-Links zum Thema des Buches:

Christkindlmarkt Innsbruck: http://www.christkindlmarkt.cc/78-0-Marktplatz.html

Ötzttaler Weihnachtswerkstätte: http://www.erlebniswerkstattl.at/

Impressum

Texte: Alles (wenn nicht anders erwähnt)steht unter meinem Copyright (Peter Peer).
Tag der Veröffentlichung: 12.01.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich meiner geliebten Partnerin "Samira",sie zeigte mir den Weg zum Glücklichsein! Und teilt sämtliche Hochs aber auch Tiefs mit mir! Danke mein Schatz.

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