Aileen sah sich um, der Mond schien kräftig und hell vom Himmel hinuter. Es würde wieder eine einsame Nacht werden. Die Menschen, die sie liebte, kannten sie nicht, kannten nicht ihr wahres Ich, deswegen war sie gegangen, in die Wildnis, um nachzudenken. Nun war sie schon ein ganzes Jahr weg aber sie wollte nicht zurück. Niemand von ihnen durfte jeh erfahren was sie war. Das schwor sich Aileen etwa zum hunderttausendsden Mal. Endlich konnte sie leben wie sie es wollte und nicht so wie man es ihr vorzuschreiben versuchte. Sie war dem Zwang des Hauses und der Familie aus der sie stammte ein für alle mal entflohen, doch zu diesem Zeitpunkt hatte sie keine Ahnung, dass das Schicksal sie schon bald wieder dahin zurückführen würde.
Als Aileen erwachte schien die Sonne schon heiß vom Himmel hinab. Sie sah sich um und fand sich in einem Wald wieder, in Menschengestalt. Aileen erschrack. Wie kam sie hierher und warum in aller Welt war sie in Menschengestalt? Was wenn sie jemand sah, was wenn sie jemand erkannte? Dann musste sie zurück und alles würde rauskommen. Keiner durfte wissen, warum sie abgehauen war und keiner durfte wissen wo sie war. Eher würde sie sterben. Doch Aileens Magen knurrte und Aileen dachte: "Ich kann ja nicht täglich zum Jagen gehen, das schmeckt mir auch nicht so und ich ziehre mich immer. Ich bin schon dünn geworden und ich muss das Risiko jetzt einfach eingehen und in die Stadt gehen um mir etwas zum essen zu kaufen." Gedacht getan. Aileen rappelte sich vom Boden auf und marschierte in Richtung Stadt, von der sie wusste, dass diese gen Süden lag. Aileen konnte schon im Wald den Stadttrubel hören, die Staubwolken richen. Auch in Menschengestalt waren ihre Sinne besser als die der normalen Menschen. Außerdem hatte sie eine Gabe, aber von dieser durfte erst Recht niemand erfahren.
Aileens Ich würde schon genug Feinde bekommen, sollte jemals raus kommen was sie war. Doch Aileen schämte sich keine Sekunde für das was sie war, was sie zun musste. Sie hatte eine Aufgabe, eine Prophezeiung musste erfüllt werden. Eine alte Hexe auf der Durchreise, durch das Dorf von Aileens Familie verkündete diese erwähnte Prophezeiung auf dem Dorfplatz. Aileen musste ihren König schützen, der von einer Streitmacht des Bösens bedroht wurde. Dieses Böse drohte ihn zu stürzen, ihn für sich einzugewinnen und eben dies musste unter allen Umständen verhindert werden. Aileen sah traurig auf die Stadt, die sie soeben erreicht hatte. Sie sah hinunter und dachte daran was sich alles ändern würde, würde einer, von denen, die von der Prophezeiung eingegrenzt waren, diesen Auftrag vermasseln. Was würde als den Menschen geschehen, die man einst geliebt hatte? Die man lieben sollte, die man gezwungen wurde zu lieben?
Aileen sprang ein anderer Gedanke in den Kopf: "Wie vielde der meinen Art gibt es noch hier? Was für Gaben sie wohl haben? Sind denn dann alle in die Prophezeiung eingeschlossen worden?"
Etwa zwei Meilen östlich stand ein weißer Wolf. Er stand alleine und hatte die Nase gen Süden gerichtet. Er witterte sie, doch wusste er auch, dass er hierbleiben musste. Brend folgte dem Mädchen nun schon lange. Langsam fragte er sic, ob auch sie von der Prophezeiung wusste. Er befand sich immer etwa eine Meile von ihr entfernt, Sicherheitsabstand, wie er sich selbst immer wieder einzureden versuchte. Da er nicht wusste was sie für eine Gabe besaß, konnte er ihr nicht trauen. Sie sah zwar nicht so aus, als würde sie jemanden töten wollen, doch Brend wusste wie sehr dieser Anblick täuschen konnte. Es war so, als würde er den Schmerz ans einem Körper nocheinmal spüren. Der Schmerz, der ihn einst fast vernichtet hätte. Er zuckte zusammen, dann stieß er ein langgezogenes Heulen aus. Brend sah nocheinmal in ihre Richtung und fragte sich zum wiederholten Male, was sie hatte aufgeben müssen, um so zu leben wie jetzt. Genoss sie es? Oder hatte sie früher ein gutes und behütetes Leben geführt? Hatte die Hexe hier etwa eine Familie auseinandergerissen, die es nicht verdiente? Wenn ja, warum sah sie so glücklich aus? Oder täuschte sie dies bloß vor? Was hatte dieses Mädchen vor, wusste sie etwa schon vorzeitig was sie einmal werden würde oder war es auch für sie etwas ganz neues?
Brend sah auf den See, der sich unter dem Vorsprung auf dem er stand, befand. Die Sonne spiegelte sich in dem See, sodass er in vielen verschiedenen Farben leuchtete und glitzerte. Der See war von dunklen, großen Bäumen umringt und Brend erschauderte, als er die kleine, dunkle Gestalt sah, die gerade zwischen den Bäumen hervortrat. Er erschrack. Die Gestalt lief nicht, sie schien zu schweben, auf ihn zu zuschweben. Da entdeckte er das Messer, welches die Gestalt bei sich trug. Plötzlich drehte er sich alamiert um. er war eingekreist. Etwa zehn dieser Gestalten, die es um ihn herum kalt werden ließen, schwebten nun bedrohlich auf ihn zu und Brend wuste, er hatte sich selbst verraten.
Eine der Gestalten griff nun an. Brend, der sich schon darauf vorbereitet hatte, wich aus, doch er wusste gegen zehn dieserunheimlichen Wesen hatte er keine Chance.
Plötzlich vernahm er das Geräusch von sich schnell nähernden Pfotenund nur einen Sekundenbruchteil später tauchte ein schöner goldener Wolf zwischen den Bäumen auf. Er knurrte laut und fletschte drohend seine Zähne. Die unheimlichen Gestalten ließen den unbekannten Wolf hindurch. DOch plötzlich griff eine der Gestalten an, doch der Wolf reagierte schneller als Brend es je bei einem Wolf, bei überhaupt einem Lebewesen gesehen hatte. Der goldene Wolf packte die Gestalt, biss ihr den Kopf ab und warf sie in den See, der sich plötzlich feuerrot färbte. Es züngelten Flammen empor um die Gestalt in sich aufzunehmen. Währendessen zogen sich die anderen Gestalten langsam und gebeugt zurück. Es schien als hätten sie Angst vor dem goldenen Wolf.
Aileen musterte den weißen Wolf zu ihrer linken genau. Dann knurrte sie leise. Sie drehte sich um und blickte, wie zuvor auch Brend, auf den See hinunter, der nun wieder ganz ruhig dalag udn noch nichteinmal Wellen schlug. Nichts erinnerte an das Feuermeer von gerade. Aileen sah den weißen Wolf genau an. Sie wusste, sien NAme war Brend Bogy. Aileen verwandelte sich wieder in ihre Menschengestalt und auch Brend stand kurz drauaf als Mensch vor ihr. "Hallo Brend, schön dass ich endlich weiß, wer mir schon so lange Zeit folgt. Brend Bogy, aus der Grafschaft Linum, Sohn des Polaris und der Hexe Minuelas, Überbringerin der Propfezeiung. Nie hätte ich gedacht, dass gerade DU einer von meiner Sorte sein würdest", schleuderte sie ihm zischend entgegen, " Bevor du fragst was das gerade war, es waren die Schatten der in dem See verstorbenen. Man kann sie nur wieder loswerden indem man sie dorthin zurückschickt wo sie herkommen. Man muss sie wieder in den Suas versenken. Ich bin übrigens Aileen, Tochter von ... das ist eigentlich egal. Du solltest nur wissen, dass ich aus der Grafschaft Oíche komme und die Nacht ist mein Element."
"Woher wusstest du...?", fragte Bend ein wenig verdutzt. Ihm schossen Gedanken durch den Kopf so schnell, dass er sie gar nicht alle zuordnen konnte.
"Das du mir folgst?", vollendete Aileen den Satz für ihn, "du warst ja unüberhörbar, dich hätte selbst ein tauber Mesch gehört. Aber dies war nicht der Grund. Ich hatte eine Vision von dir, Abe rich gebe dir noch einen Tipp, wenn du mit mir reisen möchtest, dann zügele deine Gedanken, denke leiser, dnen nciht jeder möchte wissen, wie sehr du deinen Vater hasstund diese aufgabe verabscheust."
Mit diesen Worten drehte sie sich um, verwandelte sich im Sprung und rannte dann als Wolf in Richtung Nordosten. Brend folgte ihr nur einen kurzen Moment später. er hatte das Gefühl, als ob sie ihn nicht besondes mögen würde, vielleicht hasste sie ihn ja. Doch im Grunde machte ihm das nichts aus, denn er mochte sie nach diesem Wortwechsel auch nicht mehr besonders. Obwohl er zugeben musste, dass sie etwas vom Kämpfen verstand und solange sie es ihm vielleicht beibrachte, konnte ihm alles andere egal sein.
Aileen lief bis in die Nacht hinein, dann schlich sie sich lansam von Brend weg um zu Jagen. Nicht viel später kam sie mit drei Kaninchen zurück. Eins hatte sie schon während der Jagd gegessen, also bieben noch zwai Kaninschen für Brend übrig.
Zusammen verdrückten sie die Kaninchen. Dann legte sich Brend schlafen. Aileen starrte still in die Nacht hinaus. Sie schlief nie. Nicht mehr seit der Seelenlose sie gebissen hatte. Dieser Biss hatte ihr ungeahnte Kräfte verliehen, Kräfte, die scheints für sie bestimmt worden waren. War es die Hexe, die sie ebenfalls seelenlos sehen wollte? Diese Frage stellte sie sich oft, jede Nacht aufs neue. Warum gerade sie? War das etwa ein teil des Auftrags? war das denn alles so geplant gewesen oder war es Schicksal? Aber diese Fragerei nutzte nichts. Es waren keine Antworten auf diese Fragen greifbar. "Ich glaube nicht, dass dies Zufall ist, warum sonst heißt meine Grafschaft Oíche? Das ist mein persönliches Schicksal", murmelte Aileen in die Nacht hinein.
Es würde eine lange Nacht werden, das wusste Aileen. Es wurden immer lange Nächte. Nächte in denen sie zuviel Zeit zum denken hatte. Über die Vargangenheit nachzudenken. Sie fand sogar genug Zeit, ihren großen Bruder Wolvit, den do Grace, wie ihn alle nur nannten wenn sie über ihn redetetn, zu vermissen. Der Bruder, de rimmer für sie dagewesen war, der ihr alles beigebracht hatte was sie wusste und konnte. Er würde es verabscheuen , das was mit ihr geschehen war. Er würde sie nie mehr in die Arme nehmen. Ihr Trost sprenden und Mut zureden.
In diesem Moment wurde ihr bewusst, dass sie ganz unbewusst die Richtung eingeschlagen hatte, in der sein Dorf lag. Sie sehnte sich seinem Rat, nach seiner Meinung Brend gegenüber. Doch sollte sie wirklich weitergehen? Wie würde er sie empfangen? Wusste er von den Eltern, was sie getan hatte? Sie hoffte es nicht. Aileen blickte auf den schlafenden Brend. Sie spürte, dass er ein Geheimnis barg. Doch was war es, was er getan hatte? Würde er es ihr irgendwann erzählen oder musste sie slebst seine Gedanken danach durchsuchen, nur zu ihrem Schutz. Jedoch war es eien andere Frage, die sie brennend interessierte, welche Gabe besaß er? War sie tötlich?
In diesem Moment entschied sie sich zu ihrem Bruder zu gehen. Er musste ihr unbedingt helfen. Er würde Rat wissen. Sie würde auch kurz ihre Familie besuchen, bevor es losging. Bevor sie sich voll und ganz ihrem Auftrag widmete.
Als sich Brend endlich regte, graute bereits der Morgen. Sie machten sich rasch auf den Weg. Aileen wusste selbst nicht, weshalb sie Brend so zur Eile antrieb. Sie erinnerte sich daran, dass Brend noch nicht viel konnte und sie ihn noch nicht vorzeitig auspowern durfte.
Vielleicht half ihr Bruder ja noch. Aber wie groß war denn die Chance, dass er sie noch mit offenen Armen empfang? Nach allem was pasiert war, nach allem was sie getan hatte, war dies fast unmöglich. Langsam kamen ihr Zweifel. Wollte sie denn genau diese Blamage für sich? Oder würde ihr Bruder ihr auch dies verzeihen?
Langsam kam das Dorf Hellowy näher. Das zusammentreffen rückte immer näher, mit jedem Schritt. Am Waldrand blieb sie abrupt stehen. Auch Brend stoppte. Sie verwandelten sich zusammen zurück in ihre Menschengestalt. Dann gingen sie langsam in Richtung Haupthaus. Ein älteres, ganz aus Holz gebautes Gebäude mit ungefähr drei Stockwerken. Sie passierten den Dorfeingang, es war still, bedrückend still. Mit unbehaglchen Gefühl gingen sie die Hauptstaße hinunter. Als sie am Haupthaus ankamen, gingen leise die Türen der anderen Häuser auf und neugierige Menschen traten auf die Straße hinaus. Aileen nahm ihren Mut zusammen und sprach: "Grüßt euch Bürger. Ich bin auf der Suche nach Wolvit, dem do Grace. Weiß vielleicht einer von euch, wo er zu finden ist? Ich ... wir müssen dringend mit ihm sprechen."
Ein etwas älterer Mann trat aus der Menge hinaus und sah sie prüfend an. "Mein Name ist Brotidus. Wolvit, der do Grace, trauert. Er trauert um seine Schwester Aileen, die etwa vor einem Jahr verschwand und nicht mehr gesehen wurde. Sie war so ein nettes Mädchen. Gott hab sie seelig." Dann nickte Brotidus auf das Haupthaus.
Aileen zuckte zusammen, dann trat sie in das Haupthaus ein. Es war dunkel, zu dunkel für Wolvit. Aileen blieb einem Moment stehen, um ihre Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen.
So wie sie ihren Bruder kannte, verweilte dieser bestimmt im obersten Stockwerk. Sie wandte sich an die Treppe, doch dann besann sie sich anders und verwandelte sich in einen schönen goldenen Wolf. Dann rannte sie, Brend hinter sich, die Treppen hinauf. Oben war nur ein großer Raum, er war dunkel, genau wie der Rest des Hauses. Es stand nichts in dem Raum, deswegen fand Aileen ihren Bruder auch schnell. Es sah Wolvit sehr ähnlich, sich hier oben zu verkriechen, das hatte er auch früher schon getan. Wolvit saß in der Mitte des Raumes zusammengekauert. Aileen knurrte leise und dieses Knurren verfehlte seine Wirkung nicht, denn Wolvit drehte blitzschnell seinen Kopf in ihre Richtung und sprang auf. Aileen erschrack als sie sah wie er aussah. Seine schwaren Harre und seine schwarzen Augen ließen sein Gesicht noch blasser wirken als es war. Auch war er dünn geworden stellte Aileen besorgt fest. War sie denn dieser Auslöser für sein Elend gewesen? Trauerte er wirklich so sehr um sie? Wolvit trat vor sieund sprach: "Bring mich doch um, ich möchte gerne dein Frühstück sein. Mein Leben hat ja so wie so keinen Sinn mehr!"
Aileen zuckte bei diesen Worten zusammen, dann zittere sie. Plötzlich stand anstelle des Wolfes ein schwarzhaariges Mädchen. Wolvit blinzelte, dann zuckte auch er zusammen. "Du ... du bist tot! Wie ist das möglich? Das ist nicht wirklich?! Ich muss auch tot sein!"
"Nein Wolvit, ich bines wirklich. Ich lebe genauso wie du. Ich musste nur ... meine Familie verlassen um einen Auftrag, der mir erteilt wurde, zu erledigen. Dieser Auftrag ließ mich erst begreifen wer udn was ich bin. Genau wie du ein großer Magier geworden bist, hqabe ich einige Verpflichtungen als Gestaltenwandlerin auf mich genommen. Bitte helfe mir dabei." Aileen sah in flehend an.
Texte: Kerstin Hanuja
Bildmaterialien: Kerstin Hanuja
Tag der Veröffentlichung: 04.05.2012
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