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Der Schwarzwald ist die Heimat für den Luchs.

Jüngst schlugen die Wogen im Schwarzwald wieder hoch. Heftig tobte ein Streit zwischen Naturschützern, der Landesregierung Baden-Württemberg, Bauern und Jägern. Zankapfel war der Luchs. Erklärtes Ziel der Luchsinitiative Baden-Württemberg war die Wiedereinbürgerung des Luchses – rund 200 Jahre, nachdem der letzte Luchs im Schwarzwald geschossen wurde. Dieses Anliegen ist vorerst an bürokratischen Fallstricken, aber auch am Widerstand aus den Reihen der Jägerschaft und der Landwirte, gescheitert. Nun ist das Projekt der Wiederansiedlung etwas in den Hintergrund gerückt, denn Luchse haben sich selbst wieder auf die Tagesordnung gesetzt.




In den letzten Jahren haben Jäger, Förster und Spaziergänger immer wieder Luchse im Schwarzwald beobachtet. Ob diese Tiere aus den Vogesen oder aus dem Schweizer Jura zugewandert sind, wieviele es tatsächlich sind und wie sich ihr Bestand verändert hat, diese Fragen soll das Projekt "Luchsmonitoring im Schwarzwald" der Luchsinitiative Baden-Württemberg klären. Sie arbeitet daran, unterstützt von Nabu, in enger Zusammenarbeit mit dem Forstamt. Insbesondere geht es bei diesem Projekt darum, die Akzeptanz für die Rückkehr der Großkatze in den Schwarzwald bei Jägern und Bauern zu erhöhen.




Der Schwarzwald ist dank der ausgedehnten Wälder und seiner Wildbestände ein für den Luchs geeigneter Lebensraum. Dies beweisen wissenschaftliche Untersuchungen und Vergleiche mit anderen Luchsvorkommen etwa in den Vogesen oder dem Schweizer Jura. Entscheidend für eine dauerhafte Rückkehr des Luchses ist allein, dass der Mensch ihm einen Platz in seiner Nähe zugesteht. Sein Vorkommen ist ein lebendiger Beweis dafür, dass der Schwarzwald auf großer Fläche noch urwüchsige Natur bietet.


Der Luchs ist zurück. Nachdem vor 200 Jahren das letzte Exemplar der Raubkatzenart im Schwarzwald geschossen wurde, hat man jetzt gesicherte Spuren seiner Wiederkehr bei der Bühlerhöhe, Schwarzwaldhochstrasse, gefunden.







Neuer Luchspfad an der Bühlerhöhe.

Irgendwo hier könnte er durch den Wald tapsen, mit leiser Pfote und elegantem Gang. Allerdings nur theoretisch. Denn rund um den ersten deutschen Luchspfad, der auf der Bühlerhöhe bei Baden-Baden eröffnet wurde, dürfte sich der Schleicher nur höchst selten aufhalten. Mehr als 200 Jahre galt der Luchs in Baden-Württemberg als ausgerottet, erst in den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden hin und wieder vereinzelte Exemplare gesichtet. Grund genug aber für Tierschützer, auf eine Rückkehr des "Ureinwohners" aus der Schweiz oder den Vogesen zu hoffen.


Mit dem neuen Pfad will der Naturschutzbund (Nabu), die Stadt Baden-Baden, Städtisches Forstamt, Naturpark Schwarzwald, Mitte/Nord, Duravit, Alpirsbacher Klosterbräu, um mehr Akzeptanz für den Luchs werben. Auf vier Kilometern können Besucher künftig in der Nähe von Baden-Baden nach der seltenen Großkatze Ausschau halten und sich über deren Lebensweise informieren.





Dabei soll der Luchs auf dem Pfad lebendig werden, auch wenn er im Original nicht dort auftritt. Spannend ist der Weg unter dem Motto "Schleichen – Spähen – Ohren spitzen" vor allem für kleinere Tierfreunde: An zwei Dutzend interaktiven Stationen können sie nachempfinden, was es heißt, ein Luchs zu sein und durch den Wald zu streifen.


Mit einem Fernrohr lässt sich nach der Katze Ausschau halten.






Ein ausgestrecktes Exemplar aus Stein wirkt auf einem Felsplateau täuschend echt.



An einer Hörstation kann der gellende Schrei des Luchses abgespielt werden.



Auf wippenden Dielen wird der federnde Gang nachgeahmt. Ein Spass für die Jungen und die Alten.



"Es ist wichtig, dass die Menschen die scheue Katze kennenlernen und wir uns wieder an das Zusammenleben gewöhnen". Vor allem Kindern zeige der Weg, was ein Luchs sei, und dass von ihm keine Gefahr ausgehe.



Das langfristige Überleben des Luchses im Schwarzwald wird davon abhängen, ob die Menschen bereit sind mit diesen Tieren zusammenzuleben.

Nach wie vor wird die Rückkehr des Luchses als "Ureinwohner" des Waldes allerdings nicht in allen Branchen akzeptiert: Viele Schäfer sehen den Luchs als Gefahr, Jäger betrachten ihn als Konkurrenten, und vielfach haben die Menschen vor dem Luchs einfach Angst.



"Dabei ist der Luchs für den Menschen völlig ungefährlich", betont der Nabu. "Wir müssen jedoch wieder lernen, mit ihm zusammenzuleben und ihn als Mitbewohner zu akzeptieren." Der Weg zur Akzeptanz führe über Aufklärung und Information.







Der Förster der Stadt Baden-Baden dessen Forstamt den Pfad zusammen mit der Stadt ins Leben rief, bezeichnete den Luchs als "Botschafter für naturnahe Wälder, mehr Wildnis und einen starken Naturschutz im Schwarzwald".



Der Luchspfad ist ständig offen, der Eintritt ist frei. Drei bis vier Stunden Zeit sollte man einplanen. Start ist der Parkplatz an der Schwarzwaldhochstraße (B 500) bei den Hotels Plättig und Bühlerhöhe.


Der zweitgrösste kommunale Waldbesitzer in Deutschland ist die Stadt Baden-Baden und hat seit über 175 Jahren einen eigenen Forstbetrieb. Das Ziel der Waldwirtschaft liegt in der Erhaltung und Entwicklung des Ökosystems "Wald" mit den optimalen Kombinationen seiner Leistungen für die Bürger und Gäste der Stadt.
Als die grösste Gewichtung werden die ökologischen Wirkungen des Schwarzwaldes und seiner Bedeutung des Erholungsraumes besonders erachtet.





Ein Höchstmass an Ressourcen besitzt der Mitte/Nord Schwarzwald und ist der grösste Naturpark in Deutschland. Eine Landschaft mit vielfältigen Tieren und Pflanzen. Lassen Sie sich begleiten von Bildern der Natur in einer Landschaft, einer Welt voller Leben.
Mit einem Satz: Die Natur hat es in sich. Und das gilt in ganz besonderer Weise für eine Spezies von Tieren, dem LUCHS.






















































Wer das Paradies, den Luchspfad Baden-Baden aufmerksam durchstreift hat, wird das Lösungswort auch wissen.
1. Ich bin so gross wie eine Schäferhündin.
2. Meine Hauptbeute ist das Reh.
3. Beim Schleichen ziehe ich die Krallen ein.
4. Ich halte mich am Liebsten im Wald auf und verstecke mich.
5. Ich bin für den Menschen keine Gefahr.
6. Eine Maus höre ich bis auf 65 m im Laub rascheln.
7. Der Luchs wurde vor ca. 200 Jahren ausgerottet.
8. Mein Revier ist ca. 100 qkm und mein Pfotenabdruck 7-9 cm gross.
9. Ich habe hier ein Paradies und hoffe, dass es im Naturpark paradiesisch rustikal bleibt.




Ich liebe die kleinen Momente: Wenn das Mondlicht durch die windenden Bäume bricht und es plötzlich aussieht, als wären tausende Sterne unterwegs.


Es hebt an beim Ende das Neue . . .

LASS
DIE SCHATTEN
HINTER DIR
DIE VERGANGENHEIT
LASS´ RUHN
WAS WAR
IST DAS GESTERN
DAS HEUTE –
DAS SEIN




Ich liebe Grosswild-Luchs-Katzen – und Du ?
Ein Herz für Tiere, heisst auch ein Herz für den Luchs,
ob als Einzelgänger, oder in der Familie, ob klein, ob alt –
der Mensch ist auf dem Weg,
ich bin im Wald –
in der Höhle habe ich Schutz und es ist nicht so kalt.




Impressum

Texte: LUCHS einschliesslich ihrer Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Copyright by Hans Dieter Becker Cover und Fotos: Dieter Becker
Tag der Veröffentlichung: 31.08.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Widmung für meinen Enkel Aaron Moritz Rödel

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