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Auf hoher See


Es war Herbst, Grace saß auf einen Baumstumpf am Seeufer und Sie dachte nach. Der Wind wehte kläglich, ihr Körper war in dem Umhang umhüllt und wieder kamen die Erinnerung an damals hoch.
Ich war doch erst ein Kind, ich wusste nicht, was ich da tat.

schoss es durch ihren Kopf.
Sie warf ein Stück Brot in den See, die Ente schnappte gierig zu und gab einen zufriedenen Ton von sich. Auf ihren vollen rosa Lippen legte sich ein Lächeln.
Doch das Lächeln verschwand schnell, als Sie dran dachte, wer Sie jetzt ist.
Eine Verdammte, eine Sünderin und eine Hexe.Sie kniff leicht die Augen zusammen, Grace kochte innerlich vor Wut und in ihren Handflächen erschien Feuer. Die Enten flüchteten quakten, Sie war wie ein unkontrolliertes Feuer, das wütete und nicht zubeherrschen war.
Glocken ertönten, Grace drehte ihren Kopf Richtung Türme, es war so weit.
Kris kommt mit den Wächtern und Kriegern von seinen Schlachtzug wieder. Erneut erschien dieses lächeln, doch es war anders. Ihr Herz machte Purzelbäume. Doch Sie senkte ihren Kopf, Grace warf weiter Brotstücke in den See, die Enten kamen wieder an und aßen gierig.
Sie verdankte diesem Mann ihr Leben, er hatte Sie gerettet, aufgezogen, gelehrt und Kämpfen beigebracht. Noch nie durfte Sie bei seinen Streifzügen dabei sein.
'Du bist zu Kostbar, Grace'


Das sagte Kris ihr immer wieder, Sie war kein Kind mehr, Sie war eine junge Frau.
Traurig sah Sie auf den See, er glitzerte im schwachen Sonnenschein.
Kris und seine Männer durchquerten das Tor, ein Diener öffnete die Hauptore. Er nahm ihn den Mantel ab, die Männer postierten sich und Kris laß sich die Schriftrollen durch.
"Willkommen zurück!" hauchte Haithwen.
"Hallo Haithwen, schön Euch wieder zusehen." begrüßte Kris seinen engsten Vertrauten.
Haithwen berichtete ihn von den Neuigkeiten, Grace kehrte zum Schloss zurück. Jeder auf dem Hof vor dem Palast war beschäftigt.
Sie begrüßten Grace mit Respekt.
Grace wusste nicht wieso, Sie war nicht die Gemahlin des schwarzen Königs. Dennoch lächelte Sie dabei.
Sie erblickte Kris, ihr Herz schien fast stehen zubleiben. In diesem Licht sieht er atemberaubend aus.
Kris bemerkte Sie nicht, er lief voran und langsam konnte Grace wieder atmen. Mit langsamen sicheren Schritten stieg Sie die Treppen hoch, ihr wurde der Umhang abgenommen.
"Schließt die Türen." bat Sie freundlich.
Der Diener nickte, er tat, was Sie verlangte.
Mit einer Handbewegung flackerten die Fackeln wieder.
Grace schloss die Türen zu ihrem Gemach, das Feuer im Kamin knisterte vor sich hin, Sie schloss die Fenster und blickte ewig auf den Hof.
Eine Haarsträhne hatte sich aus ihrem Haar gelöst und hin leicht gelockt in ihrem Gesicht.
Ich denke zu sehr an die Vergangenheit, ich sollte aufhören. Doch kann ich das überhaupt?

fragte Grace sich.
Sie nahm vor dem Kamin platz, lass in eines ihrer Bücher und musste eingeschlafen sein.
Ihr schwarz-weißes Kätzchen kuschelte sich an Sie. Schnurrte zufrieden und wackelte leicht mit dem Schwanz.
Kris erledigte Papierkram in seinen Büro, ihm fiel auf das Er Grace heut noch gar nicht gesehen hat.
"Haithwen!" rief er.
Seine Stimme schallte durch die Wände. Mit schnellen Schritten kam Haithwen durch die Tür und verneigte sich kurz.
"Sie haben gerufen?"
Er nickte, sein Blick war ernst und finster.
"Grace, ist Sie im Schloss?" fragte Kris und legte den Feerkiel nieder.
Haithwen erkundigte sich und kehrte zurück.
"Hoheit, Grace ist im Schloss." sagte Haithwen ruhig.
"Gut erledige doch bitte die Papiere. Ich muss Grace sehen." sagte Kris rau.
"Verstanden!"
Kris stand auf, schob den Stuhl zurück, er kratze über das Holz und Haithwen nahm an seinen Tisch platz.
Seine Schritte schalten durch die Gänge, die Fackeln flackerten und die Gänge schienen endlos lang zu sein.
Kris erreichte das Gemach von Grace, er klopfte kurz an und schob die massive Holztür auf. Er sah Sie schlafend auf dem Boden liegen und Kris musste lächeln. Mit langsamen Schritten kam er auf Grace zu, kniete sich zu Ihr runter und das Kätzchen sah ihn an. Er streichelte es kurz und berührte ihre Stirn. Kris strich ihr durchs Haar, Grace schlug die Augen auf und stützte sich auf den Händen ab. Ihre grünen Augen trafen seine grauen. Er legte den Kopf schief und lächelte Sie an.
"Hallo Grace." sagte Kris mit unheimlich ruhiger Stimme.
Grace starrte ihn mit leicht geöffneten Mund an.
Er reichte ihr die Hand, vorsichtig zog er Grace hoch.
Kris musterte Grace anregend und lächelte.
"Du siehst toll aus, Grace. Hast du mich denn gar nicht vermisst?" stellte er die Frage.
Natürlich habe ich dich vermisst, so sehr das könntest Du dir nicht gar nicht vorstellen.

dachte Grace.
"Du sagst ja gar nichts, was ist los?" fragte Kris.
Sie sah sich um, suchte nach Antworten und öffnete ihren Mund.
"Danke für dein Kompliment." sagte Sie leise.
Sie war noch nie ein Mensch großer Worte, Grace war verschlossen und zurückhaltend.
Er streichelte ihre Wange, Grace wurde leicht rot. Sie kannte diese Fürsorge nicht.

Halloween


Grace saß erneut wie den Tag zuvor am See, mit einem Stock zeichnete sie im Sand.
Sie war in ihren Gedanken versunken, wieso hatte sie auf einmal das Bedürfnis Kris mehr nahe zu sein als zuvor?
Verdammt, was machst du nur mit mir?


Grace dachte zu sehr nach, das machte sie nervös und so kaute Grace auf ihrer Lippe.
Kris lehnte gegen eine Eiche, beobachtete sie aufmerksam, sein Pferd graste in der Nähe.
Was denkt dieses Mächen nur?

dachte er sich und grinste.
Sie seufzte, Kris schüttelte den Kopf und näherte sich Grace.
Grace bemerkte nicht das sich ihr jemand näherte, sanft streifte er ihre Schulter.
Sie zuckte zusammen, stand schnell auf und drehte sich zu Kris um.
Grace grüne Augen wirkten verloren, sie wirkte verloren.
Der Wind ließ sie zittern, Kris warf seinen Umhang über ihre Schultern und sah ihr tief in die Augen. Seine Augen funkelten auf, Grace hielt kurz dem Atem an. Das Wasser schwappte hin und her, der Wind wehte und Musik ertönte.Sie sahen beide hinüber zur Stadt, die man schwach vom Seeufer aus sehen konnte.
Kris grinste bedächtlich, Grace richtete den Blick auf ihn.
"Grace, hättest du Lust mit mir auf den Halloweenball in der Stadt zugehen?" fragte Kris charmant.
Sie errötete.
So was hat Kris noch nie zu ihr gesagt. Sie verzog die Lippen zu einem Lächeln.
"Selbstverständlich, Hoheit." willigte Grace ein.
Er hielt Grace die Hand hin, sie zögerte, bevor sie seine Hand ergriff.
Kris setzte Grace auf sein Pferd, nahm hinter ihr Platz und geschwind ritten sie zum Palast zurück. Grace lehnte leicht gegen seinen Oberkörper, er war warm und spannte sich leicht an. Sie kaute auf ihrer Lippe und dachte erneut nach.
Wieso fragt Kris sowas? Liegt ihm etwa was an mir?


Ihre Gedanken waren wirsch.
Kris stieg ab, führte sein Pferd an den Zügeln durch die Tore, der Platz war geschmückt mit Kürbissen. Es war Halloween, der Tag, an dem Grace zum ersten Mal den Palast verließ.
Vor dem Pferdestall blieb Kris stehen, stämmte sie herunter, zum ersten Mal schlag Grace die Arme um ihn und fühle etwas Inniges für ihn.
Sein Duft war betörend, gierig zog sie ihn ein und Kris ließ Grace runter.
Geschwind drehte sie sich um, zog an ihrer Haarsträhne und Kris führte sein Pferd in den Stall.
Gemeinsam gingen sie zurück zum Palast, die Umhänge wurden ihr abgenommen, die Hand auf ihren Rücken führte er Grace in sein Arbeitszimmer.
Sie war bisher nur einmal hier gewesen und das war mit 9 Jahren, seitdem hat sie diesen Ort nie wieder Betretten.
Was soll ich hier?

dachte Grace und kaute auf der Lippe.
Aus einer Kommode holte er etwas raus, kam auf Grace zu und hielt ihr eine Schachtel hin.
"Hier nimm sie, es ist ein Geschenk für dich meine Liebe." meinte Kris.
Vorsichtig klappte er den Deckel zurück, eine Kette mit roten und rosa Edelsteinen kam zum Vorschein.
Verblüfft und berührt starrte Grace die Kette mit offenem Mund an.
Sie war wunderschön, ein Kreuz, ein dämonisches Kreuz.
Die Edelsteine blitzten auf, Kris nahm die Kette heraus und ging um Grace herum.
Sachte streifte er ihre Haarsträhnen von der Schulter, legte die Kette um ihren Hals und verknüpfte sie.
Es fühlte sich kalt und warm zugleich an.
Eine Art Schauder durchzuckte ihren Körper.
Seine warmen Hände ruhten auf ihrer schmalen Schulter, sie schluckte und eine leichte Gänsehaut bildete sich.
Sie zitterte leicht unter seiner Berührung, er strich ihren Nacken entlang und beugte sich zu ihrem Ohr vor.
"Ein kleines Geschenk achte gut auf sie. Sie soll dich daran erinnern was du durchgemacht hast und wer du nun bist. Ich hoffe sie gefällt dir, Grace?" hauchte er in ihre Ohrmuschel.
Ihr Atem war unregelmäßig, ihr Herz pochte und hämmerte gegen die Brust.
Langsam nahm er die Hände von ihren Schultern und lief zum Schreibtisch.
Grace schaute die Kette noch mal an, die an ihren Hals hin und sie schaute Kris dabei nicht an.
"Vielen dank, sie gefällt mir sehr Hoheit." murmelte sie.
Er grinste, setzte sich und sah seine Schriftrollen an.
Sie stand ewig vor dem Schreibtisch, sie rang mit den Worten.
"Ich werde jetzt auf mein Gemach gehen."
"Tu das, such dir was Passendes und bequemes für heut Abend raus." sagte er.
Kris wandte den Blick von den Schriftrollen nicht ab, Grace verließ sein Büro.
Mit schnellen Schritten huschte sie in ihr Gemach. Ein Diener ließ ihr ein Bad ein, sie ließ das Tuch fallen, sie löste die Haare von der Spange und sie fielen in Wellen über ihre Schulter.
Langsam stieg sie in das warme gut duftende Wasser und setzte sich. Grace schloss die Augen und lehnte zurück.
Sie stieß ein seufzer aus, der Schaum bedeckte das nötigste.
Sie ertrank in ihren Gedanken.
Eines Tages kehre ich nach Cousain zurück, dann wird meine Rache erbarmungslos sein. Nie werde ich vergessen, was du mit mir anstellen ließt, seit ich die verbotenen Künste erlernte.
Eines Tages, eines Tages wirst du unter meiner Kontrolle sein, mein Hass, meine Wut und mein Schmerz am ganzen Körper spüren.
Dafür bringe ich alles Notwendige auf, Vater!

dachte Grace, das Wasser begang um sie herum zu brodeln, zu sehr war sie verhasst.
Sie schüttelte den Kopf, das Brodeln verschwand und sie tauchte kurz ab.
Sie wusch sich rasch, stieg aus der Wanne, band ein Tuch um ihren Körper und betrat ihr Ankleidezimmer.
'Such dir was Passendes und Bequemes'

hallte es durch ihr Gedächnis.
"Was Passendes? Bequemes?" murmelte sie.
Grace zog sich Unterwäsche an, sah sich ihre zahlreichen Kleider an, keines schien ihr zugefallen doch dieses eine.
Sie hatte es vor Langem von Kris bekommen. Ein Weinrotes aus Samt und Seide. Sie hatte es noch nie getragen, noch nicht einmal anprobiert.
Würde es ihr überhaupt noch passen?
Sicher.
Sie zog es heraus, legte es über den Sessel und betrachtete es.
Grace betrachtete es stundenlang, Kris zog sich ebenfalls um.
Ein schwarzer Anzug, dazu ein passend weißes Leinenhemd.
Er betrat die Lounge und setzte sich.
Corten brachte ihn einen Drink und verschwand.
Kris starrte in die Flammen, er wartete und ließ ihr Zeit.
Grace zog das Kleid an, das Korsett an, Justine, die Kammerzofe zog es fest.
Ihre Haare wurden hochgesteckt und fixiert. Auch ihr äußerliches wurde hergerichtet, es begang mit dem Kleid und endete mit dem Makeup.
Ihre Lippen waren purpurrot angemalt, die Augen wurden dunkel gemalt und ihre Augen leuchteten.
"Lady Grace, sie sind fertig." sagte Justine schüchtern.
"Vielen dank, du kannst jetzt gehen." sagte Grace.
Sie betrachtete sich im Spiegel, die Uhr schlug 8, es war Zeit zu gehen.
Ihren Umhang aus Samt übergeworfen, verließ sie das Gemach.
Ihre Schritte halten durch die Gänge und es klang wie eine liebliche Melodie.
Kris erwartete sie schon, er redete gerade mit Haithwen.
Grazil und elegant stieg Grace die Marmortreppen runter, sie drehten sich alle nach ihr um. Die Bediensteten tuschelten und Corten nahm ihre Hand.
Er führte sie elegant zu Kris rüber und Grace verneigte sich.
Kris ergriff ihre Hand und küsste sie sanft.
"Ihr seht bezaubernd aus, Grace." machte er ihr das Kompliment.
"Vielen dank, Hoheit. Ihr seht auch nicht schlecht aus." sagte sie.
Haithwen brachte ihnen Masken, sie durften nicht auffallen, sie waren beide Verbannte.
Sie stiegen in die Kutsche, er setzte Grace die Maske auf und berührte mit den Daumen ihre Lippen. Sie schreckte kurz zurück, er grinste nur.
Verlegen schaute sie aus dem Fenster, die Lichter der Stadt Cousain kamen immer näher und der Hass wuchs.
Kris nahm ihre Hand, beide sahen sich in die Augen und Grace errötete.
Der Kutscher hielt vor den Toren an und hielt die Tür offen.
Kris half Grace beim Aussteigen, sich legte die Hand an seinen Oberarm und sie schritten voran.
Elegant, ohne auffallend zu wirken, liefen sie über den Marktplatz, Grace schoss es wie ein Blitz durch den Kopf.
Es war ihre Stadt, die Stadt, die Menschen, sie haben damals zugesehen, wie man ihr Leid zufügte. Ihr Unterleib zog sich zusammen, sie stoppte und Kris sah Grace musternd an.
"Grace, was hast du?" hauchte er ihr ins Ohr.
Wenn du wüsstest.

hallte es in ihren Kopf.
"Meine Heimatstadt, diese Menschen haben damals alles mit angesehen, wie ich Leid ertragen musste." zitterte ihre Stimme.
Er umfasste ihr Kinn, sah ihr scharf in die Augen.
"Niemand wird dir mehr leid antun, das verspreche ich dir, Grace." flüsterte er.
Bitte, versprich es!


Grace nickte, er setzte sein lächeln auf und führte Grace weiter rum.
Zusammen sahen sie sich das spektakle an, Grace erhaschte ein sehr bekanntes Gesicht.
Grace starrte ihn an, Kris bemerkte dies und zerrte sie auf den Platz, wo sie alle tanzten.
Ihre Hände berührten sich, Kris sah sie ernst an.
"Wer ist der Typ?" fragte er streng.
"Der engste Vertraute meines Vaters, sie denken sich, sie haben mich ermordet." meinte Grace spielerisch.
"Lass ihn in den glauben."
"Ich kann nicht, er hat etwas was mir gehört." meinte Grace.
Sie drehte sich um die Achse, Kris bewegte sich mit ihr zu ihm.
"Gut, hol es dir, aber errege sowenig Aufmerksamkeit wie möglich?!" sagte Kris.
Er schlug ab, Grace hatte sich verändert und der engste Freund ihres Vaters tanzte mit ihr.
Er musterte Grace anregend, grinste und schien keine Ahnung zuhaben, mit wem er es zutun hatte.
Du wirst mein erstes Opfer sein, Billy.

dachte sich Grace.
Kris beobachtete die Sache aus der Ferne, er trank Met und verfolgte mit den Augen Grace.
"Hübsche Kette." meinte Billy.
Grace drehte sich, sah ihn mit, gestochen scharfen Blick an.
"Oh, vielen dank." sagte sie verführerisch.
Billy betrachtete Grace weiter, ihre Augen, sie kamen ihn so bekannt vor.
Grace warf sich an ihn ran, schlang die Arme um ihn und zog ihn an sich ran.
"Du hast etwas was mir gehört, Billy." hauchte sie.
Kris wurde leicht wütend, hielt sich aber zurück.
"Wer seit ihr? Und wovon sprecht ihr?" fragte er.
Grace bewegte ihre Hüften, sie bewegten sich Richtung Gasse.
"Sagt nicht ihr erkennt mich nicht, Billy." meinte Grace.
Er musterte sie weiter, Billy brach auf die Knie.
Er keuchte, Grace stand vor ihm, wandte ihre Künste an und Billy erlitt Schmerz.
"Grace .... " Keuchte er vor Schmerzen.
Kris lehnte gegen die Steinwand, bemerkte alles aus den Augenwinkeln und grinste.
"Wie habt ihr überlebt ...? Wie seit ihr hier unbemerkt reingekommen ...?" keuchte er und spuckte Blut.
"Interessante Geschichte, doch du wirst der Erste sein, der meine Wut, meinen Hass und meinen Schmerz spürt. Ich habe all die Jahre schmerzlich gelitten, weil ich gesündigt habe und was soll ich sagen ich liebe es." sagte Grace und gab Billy den Rest.
Er brach bewusstlos zusammen, sie kniete sich zu ihn runter.
Sie durchsuchte seine Sachen und fand endlich das, was sie suchte.
Ihr Buch mit den Sprüchen und eine Spieluhr, die ihrer Mutter gehört hatte.
Kris näherte sich ihr, berührte ihre Schulter und sie drehte sich zu ihn um.
In der nächsten Ecke kam all die Trauer und der Schmerz wieder hoch.
Sie zitterte, ihr Atem war schnell und sie rang mit den Tränen.
Kris stand einfach hinter ihr, beobachtete sie und räusperte sich.
"Grace ..." flüsterte Kris.
Sie war aufgebracht, es war bereits dunkel geworden und er drehte sie zu sich um. Ihre Augen wirkten abermals verloren. Er legte beide Hände an ihre Wangen und zog ihr Gesicht zu ihm.
"Beruhig dich, Grace. Du hast das getan, was du für richtig hältst." hauchte Kris.
"Wie soll ich mich beruhigen ...?!" fuhr Grace ihn an.
Kris war erstaunt über ihren Tonfall, er schloss die Augen und atmete aus.
Er umfasste ihr Kinn, legte die linke Hand auf ihre Taille und beugte sich zu ihr runter.
Ihre Lippen berührten sich, Grace wich kurz zurück, Kris hielt sie weiter fest und ihr Herz schien stehen zubleiben.
Sie lösten sich, als das Feuerwerk einsetzte und Grace begann wieder zuatmen.
Ihr Gesicht war rot, Kris sah zum Himmel hoch und senkte den Blick wieder auf sie.

Dein Anblick


Kris küsste ihre Halsbeuge, Grace stieß ein leises Stöhnen aus.
Ihm gefiel es anscheint, die Flammen im Kamin knisterten.
Er löste ihre Haare von der Spange und ließ sie über ihren Rücken fallen. Ihre Augen funkelten vor Begierde.
Vorsichtig löste er das Korsett, legte es beiseite und öffnete das Kleid.
Grace lief rückwärts und spürte die Bettkante in den Kniekehlen.
Sanft drückte er Grace auf das und legte sich auf sie drauf.
Ohne etwas zutun was sie nicht wollte küsste er Grace und schob seine Zunge in ihren Mund.
Sie legte die Arme um seinen Hals und berührte sein Haar. Es stand meist zerzaust ab, doch im Moment lag es glatt.
Grace hielt dem Atem an, aus ihrer Kehle kam ein lautest Stöhnen heraus.
Kris stieß zum Grace biss sich vor leichten Schmerz auf die Lippen, er griff in ihre Haare.
Ihr Herz schien zu explodieren, Schweiß lief ihren Schlefen entlang und ihr Atem war schnell.
Kris bewegte sich auf ihr und küsste sie erneut.
Er zog Grace zu sich hoch, sie lehnte gegen seine Brust und krallte sich in seinen Nacken.
"Grace, du weist gar nicht, wie sehr ich dich begehre ..." hauchte er ihr ins Ohr.
Sie lief weiter rot an, drückte sich an Kris und langsam kam sie zum Höhepunkt.
Kurz bevor auch Kris kam, zog er ihn raus, er spürte, wie sein Nacken brannte und ihren warmen Atem.
Er ließ sich nach hinten aufs Kissen fallen, Grace zog er mit sich und sie war fürs Erste glücklich.
Er strich über ihren Kopf und ließ ihre Haaresträhne durch seine Finger gleiten.
Grace schlief auf seinen Körper ein.
Kris deckte Grace zu, er zog sich um und lief runter zum Hof.
"Morgen Hoheit, das Schiff wäre soweit." sagte Haithwen.
"Vielen dank, ich werde gleich an Bord gehen. Freie Sicht?" erkundet er sich.
"Hoheit freie Sicht aufs Festland. Keine Orks auf dem Wasser." sagte Corten.
Kris nickte, die Glocken ertönten und Grace schreckte hoch.
"Kris!" rief sie.
Sie sah sich um, Kris war weg und so polterte sie zum Fenster. In der ferne sah sie ein Schiff, sein Schiff.
Er will schon wieder abhauen?


Sie zog ihre Schuhe an, zog das Kleid zu und stürmte aus seinem Gemach.
Grace stieß die Bediensteten beiseite und rannte.
Am Dock stand Kris und hielt die Karte vor sich.
Er drehte sich zum Gehen um als erstaunen und getsuchel zuhören war.
"Kris!" rief sie.
Ihre Stimme klang verzweifelt, er drehte sich zu ihr um.
Sie lief mit schnellen Schritten auf ihn zu, die Wächter ließen sie durch.
"Geht schon vor, ich hab, noch was zuerledigen." meinte Kris.
Sie verneigten sich und gingen voran.
Sie standen sich gegenüber, der Wind wehte und ihr Haar war offen von er vergangenen Nacht.
"Du bist auf." sagte Kris.
"Wo willst du schon wieder hin?" zischte Grace.
Sie zitterte leicht vor kälte, Kris sah sie an und legte den Umhang um sie.
Kris nahm Graces Hand und steckte ihr sein Siegel an.
"Tut mir leid, Grace. Das benachbarte Land braucht meine Hilfe." hauchte Kris und der Atem war deutlich zu sehen.
Es wurde langsam Winter.
"Um was handelt es sich?" fragte Grace.
Mit einem Blick zur Seite gingen die Leute, sie standen nur noch alleine da.
"Sie haben Probleme mit den Orks, du weist selber wie sie sind wenn Orks wüten. Mach dir keine Sorge, Liebste."
Liebste!?

schoss es durch ihren Kopf.
Kris zog ihr die Kapuze des Mantels über den Kopf und küsste sanft ihre Lippen.
Grace hielt sich an seinem Hemd fest, sie wollte nicht, dass Kris schon wieder geht.
"Ich komme so schnell wie möglichst wieder, versprochen. Achte gut auf das Siegel und vor allem auf dich. Du weist, wie kostbar du bist, liebste Grace." hauchte Kris.
"Verstanden, Hoheit. Dann achtet bitte auch auf euch." sagte Grace bedacht.
Er küsste ihren Handrücken und stieg auf das Schiff.
Grace stand so lange da, bis sie das Schiff kaum noch sehen kann.
"Lady Grace, sie sollten in den Palast gehen." sagte Haithwen hinter ihr.
"Von mir aus, dafür werden sie etwas für mich tun, Haithwen." sagte Grace.
Grace drehte sich zu ihm um, erstaunt blickte Haithwen sie an.
"Was kann ich für sie tun?" fragte Haithwen.
Unterwegs zum Krankenflügel erklärte Grace, was sie vorhatte.
"Lady Grace, sind sie absolut sicher?" fragte Haithwen.
"Ja bin ich, ich weis jetzt, wer ich bin... " meinte Grace.
Ich bin König Kris Geliebte.


Haithwen nickte und begang.
Ihr Unterarm brannte, während Bruder Haithwen die Schwarze Farbe unter ihren Arm brachte. Es sollte Sie daran erinnern, wer Sie jetzt war ...
Grace gehörte nicht mehr zum Adel, zum Königlichen, nein!
Sie gehörte jetzt zu den Banditen, den verdammten, den Gott bestraften zu dem Reich der Bosheit und Verdammnis.
Ich war erst ein Kind ... dachte Sie immer wieder.
Nach mehr als 3 Stunden, war ihr Unterarm komplett zu tätowiert.
Sie hielt die ganze Zeit still, die Augen waren geschlossen.
Ihr Arm zierte mehrere Ranken, Blumen, Edelsteine und Symbole.
"Lady Grace, es ist vollbracht. König Kris wird mich dafür bestrafen." sagte Haithwen.
"Keine Sorge, darum kümmere ich mich schon Haithwen. Vielen dank." sagte Grace.
Noch war ihr Arm leicht angeschwollen, eine Salbe drüber und schon stand sie auf.
Unterwegs zu ihrem Gemach sah sie ihren Arm an, ihr gefiel es.
In einem neuen Kleid verfasste sie einen Brief, ihr Kätzchen lag auf ihren Schoss.
Geliebter Kris,
es tut mir im Herzen weh, dich hier nicht zuhaben, deine Nähe zuspüren.
Alles läuft, wie du es wolltest, keine Vorkommnisse, nur leere.
Ich wüsste gar nicht, was ich ohne dich machen sollte, du hast einmal gesagt:"Egal wie schwer ein Weg werden kann, man kann ihn mit Freunden und Verbündeten beschreiten."
Du hattest vollkommen recht, doch eines Tages muss ich meinen eigenen Weg gehen, ohne Freunde und Verbündete.
Ich hoffe du akzeptierst das und auch das mir Haithwen eine Armverzierung verpasst hat.
Kein Grund zur Sorge, ich wollte es, nachdem du schon stundenlang weg warst.
Achte gut auf dich.
Ich vermisse dich unbeschreiblich doll.
In ewiger Liebe Grace.


Grace faltete den Brief, Wachs und Siegel drauf, gab sie das Pergament den Phönix. Sie stand am Fenster und schickte ihn los.
Er wusste, wo er hin musste, die Hände auf dem Fensterbrett starrte sie bis zum Abend in den Himmel.
Es klopfte gegen die Holztür und Justine kam herein.
"Lady Grace, das Abendmahl ist fertig." sagte sie.
"Ich habe keinen Hunger, bring mir doch lieber etwas Met." sagte Grace.
"Sehr wohl."
So ging Justine wieder, Grace schloss das Fenster und nahm an ihren Schreibtisch platz.
Vor ihr lagen unzählige Pergamente, Karten und Bücher.
Grace kraulte ihre Katze, die auf dem Tisch lag und schnurrte.
Justine kam zurück, stellte ein Glas hin und goss den Met ein.
"Danke, du kannst gehen." sagte Grace.
"Sehr wohl, Lady." sagte sie.
Justine verschloss die Tür und Grace war wieder allein. Sie stützte ihren auf der Hand ab und dachte erneut nach.
Traurig nippte an ihren Met und sah wieder zum Fenster raus.
Sie hätte Lust in nach Cousain zugehen aber so ganz alleine.
Grace wusste nicht so genau. Sollte sie Corten fragen? Oder Haithwen?
Sie lachte über ihre Gedanken und senkte das Glas.
Sie ging in ihr Ankleidezimmer, zog ein verziertes, beschmücktes Kleid heraus. Es war tiefdunkelblau, an den Hüften waren lila Federn und Edelsteine besetzt.
Sie zog es an, steckte die Haare zusammen und verschleierte ihr Gesicht.
Es war dunkel geworden, leise schlich sie sich runter zum Stall.
Sie stieg auf Kris Pferd und ritt aus dem Palast.
In weniger als einer Stunde war sie in Cousain angekommen, sie gab sich als Durchreisende aus und betrat eine Taverne, wo gefeiert und getanzt wurde.
Ein Gitarrensänger macht Pause, sie unterhielt sich mit denn Inhaber der Taverne.
"Natürlich, jeder kann ihr Auftreten, sind sie gut, Miss?" fragte er.
"Das werden wir gleich wissen, Sir." sagte sie.
Sie überlegte, singen oder eine Geschichte erzählen?!
Sie entschied sich für Singen.
Es wurde ruhig um sie herum, die Gäste sahen zur Bühne hoch, sie trat die Holztreppe hoch und stand ruhig da.
"Guten Abend meine Damen und Herren." sagte sie leise.
Sie nickte und die Musik wurde gespielt.
Grace begann zu singen, schritt umher und erblickte Billy mit ihrem Vater.
"So not Bad a Dad!" sang sie voller Leidenschaft.
Sie hatte eine komplett andere Stimme, wenn sie sang.
Grace bemerkte, dass ihr Vater sie ansah und lief umher, stieg wieder auf die Bühne.
Sie verneigte sich und die Gäste applaudierten.
Grace verließ die Taverne, stieg auf das Pferd und ihr Vater sprach sie an.
"Wartet, ihr kommt mir so bekannt vor. Wer seit ihr?" fragte er.
Sie lenkte das Pferd zur Seite, er betrachtete das Siegel und ihm stockte der Atem.
"Wer wohl, das müssten sie doch besser wissen, Hoheit." sagte sie.
Er weitete die Augen und zog sein Schwert.
Billy trat beiseite, es schien niemanden zu interessierten.
"Grace, du wurdest verbannt, wie bist du hier her gekommen. Ich dachte du seist tot." sagte er verbissen.
Grace stieg ab, nahm ihre Verschleierung ab und sah ihn an.
Sie grinste fies und bewegte ihre Hand.
Billy wurde gegen die Wand geschleudert und brach mit Schmerzen zusammen.
"Billy!" rief er.
Ein Blitz schlug vor seinen Füßen ein und ihr Vater sprang zurück.
"Grace was zum Teufel bist du?" fragte er wütend.
"So wie ihr sagtet damals, eine Verbannte und eine Hexe. Ich habe trotz verbot es erlernt. Aber findet ihr es nicht jämmerlich eine Frau anzugreifen?" fragte Grace.
Er sah sie verbissen an, sie pfiff und Kris Pferd kam angeritten und Grace feuerte ein Feuerball ab, überall flog Staub umher. Ihr Vater konnte nichts sehen, nur noch Staub und Grace war weg.
Es vergingen Wochen, niemand hatte zuvor Grace mehr gesehen, in Cousain herrschte Chaos, sperren wurden errichtet und die Wächter liefen umher.
Einige Krieger trainierten, genau wie Grace, sie saß auf dem Brunnen und lernte weiter die Künste der Hexerei.
Sie wirbelte das übrige Laub umher und schon explodierte es.
Sie zuckten alle zusammen und Schmetterlinge flogen umher. Erstaunt über ihre Fähigkeiten stand Grace auf, blickte in den Himmel und bemerkte nicht einmal, dass Kris wieder da war, er hatte davon gehört, was in der Stadt passiert war. Doch er machte sich keine Sorgen drüber.
"Ausgezeichnet, Grace!" sprach er hinter ihr.
Verwundert drehte sie sich um, Kris lächelte sie an und sie sprang in seine Arme.
Kris ging zwei Schritte zurück, drückte sie an sich und ließ sie fürs Erste nicht mehr los.
"Ihr seht großartig aus, Grace." sagte Kris.
Kris ließ Grace langsam los, betrachtete sie und hielt ihre Hand.
"Habt vielen dank, Hoheit." sagte Grace.
Sie reichte Kris das Siegel, er steckte ihn an und küsste ihre Stirn.
Grace wurde rot, er sah sie an und schon fing es an Zuschneien.
Sie sah hoch zum Himmel, Kris tat das ebenfalls.
Er holte ihren Brief aus der Tasche, Kris schaute sie streng an.
"Grace, wieso habt ihr das getan?" deutete auf ihren Arm.
Sie sah ihren Unterarm an, Kris schob den Ärmel des Kleides hoch und starrte auf den Arm.
Es sah wunderschön aus, doch er wollte nicht, dass Grace so was mit sich anstellte.
"Ich weis, wo ich hingehöre, zu Euch. Vergesst nicht, was ich für euch bin." meinte Grace.
"Ja schon, Grace aber tat das nicht weh?" fragte er.
"Etwas, aber schlimmer wie der Phönix auf eurem Rücken kann es nicht sein." meinte Grace.
Kris war irgendwie leicht sauer auf sie, am liebsten hätte er ihr eine verpasst aber so war er nicht.
Ihre Hand gepackt, zerrte er Grace in den Palast, in seinem Gemach schubste er Grace aufs Bett.
Ängstlich starrte Grace ihn an, ihr Herz raste vor Angst und Kris kniete sich zu ihr runter. Kris nahm ihren Arm, zog den Ärmel hoch und schaute sich ihren Arm noch einmal an, ganz in ruhe.
"Gibt es noch ein Grund für diesen Einwand?" wollte Kris wissen.
"Nein." murmelte sie.
Grace war wieder ganz still, gedankenverloren, er ließ ihren Arm los und stand auf.
Sie spielte mit dem Saum ihres Kleides, kaute auf ihrer Lippe rum und starrte den Holzboden an.
Er kam auf sie zu, ohne jegliche Mimik sah er Grace an und zog sie hoch.
Kris küsste sie sanft, ohne aufdringlich zu wirken und drückte Grace an sich.

Das Rad des Schicksals


Sie lösten sich voneinander, die Glocken ertönten, gemeinsam liefen sie zum Fenster. Ritter des Lichtkönigs ritten auf den Palast zu. Kris nahm ihre Hand, warf ihre einen Umhang um, befestigte sein Schwert an der Hüfte und zog sie bei der Hand hinter sich her.
"Kris was ist los?" fragte Grace.
Sie rannten den Korridor entlang, die Wächter waren auf Alarm Bereitschaft und die Krieger versperrten den Haupteingang.
"Ritter deines Vaters sind hier, sie wollen dich bestimmt holen. Das lasse ich nicht zu."
"Wollt ihr mich einsperren?"
Kris blieb stehen, hob ihr Kinn an und sah ihr direkt in die Augen.
"Wenn es sein muss, ja! Grace, ihr habt zuviel ertragen, ich kann euch nicht gehen lassen."
"Wieso?" fragte Grace.
"Ich erklärs euch später." sagte Kris.
Er zog sie hinter sich her, sie nahmen die Treppe auf der andern Seite und Corten wartete im Gang.
Er öffnete einen Geheimgang, der zu einem andern Teil des Palastes gehörte, Kris gab ihre Hand an Corten weiter.
"Bring sie in Sicherheit."
"Sehr wohl, Hoheit."
Grace wehrte sich, riss sich von Corten los und packte Kris Mantel.
"Ich will bei euch bleiben, ich will mich nicht verstecken."
"Es tut mir leid, Grace ... " hauchte Kris.
Er schloss sie in die Arme, er drückte ein Punkt an ihrem Genick und sie wurde bewusstlos.
Kris gab ihren bewusstlosen Körper Corten, dieser trug ihn in die Düsternis und der Gang verschloss sich.
Mit gezogenem Schwert trat Kris nach draußen.
Der Wind wehte heftig, der Himmel verdunkelte sich schlagartig, die Klinge blitzte auf und Kris stand vor den Rittern.
Ein Mann stieg ab, die Krieger ließen sie durch und er nahm sein Helm ab.
"König Kris, schön dich wieder zusehen, alter Freund." meinte John.
"John, angenehm." sagte Kris.
Sie waren einst beste Freunde, doch im Streit zerbrach alles, die Freundschaft...
Kris wurde mit 15 Jahren, aus Cousain verbannt und baute sich eine eigene Stadt auf, Stadt der Verbannten und der Sündiger.
Man nannte die Stadt auch Laterna, niemand wusste den genauen Weg hier her, nur wenige kannten ihn.
John und Kris sahen sich ewig an.
"Was willst du hier, John?" fragte Kris.
"Meine Tochter, ich weis das Sie hier ist." meinte John.
Kris lachte laut auf.
"Und wenn schon, was willst du von ihr? Reicht es nicht, das was du Grace vor Jahren angetan hast?" fragte Kris.
Grace kam wieder zu sich, überall war es düster, nur Fackeln erhellten den Raum, Corten tigerte umher und Grace vernahm leichte Schwingungen auf.
Sie stand von dem Sofa auf, blickte sich um und betrachtete einige Bilder.
Grace stand auf, ging zum Kamin rüber und nahm ein Bild in die Hand und betrachtete es.
"Wer ist das?" fragte sich Grace.
"König Kris und seine Verlobte, Lola." sagte Corten.
Er hatte eine Verlobte?


Grace leckte über ihre Lippen und befeuchtete sie.
"Er war verlobt? Wieso ist sie nicht seine Gemahlin?" fragte Grace Corten.
Er stellte das Bild an seinen Platz wieder.
"Sie entschloss sich einen Handelsmann zu heiraten, Kris zerbrach fast an der Trennung, doch das änderte sich, als er Euch am Ufer fand. Ihr war erst ein Kind, doch er schloss euch sofort ins Herz." erzählte Corten.
Sie hat ihn verlassen, für einen andern?
Jetzt versteh ich, wieso Kris so vorsichtig mit mir umging,

dachte sich Grace.
Die Klingen schlugen aufeinander, funken flogen, es kreischte und sie stießen sich ab.
"Was hast du mit meiner Tochter gemacht?" fragte John wütend.
"Die Frage ist wohl eher, was hast du mit ihr angestellt? Du hast sie misshandelt nur, weil sie der Hexenkünste verfallen ist!" brüstete sich Kris auf.
Sie stießen sich ab, wehrten Schläge und Hiebe ab.
"Es ist Sünde es zu erlernen, das müsstest du wissen!" brüllte John.
"Ich weis, doch es macht Spaß und deine Tochter hat gefallen dran!" grinste Kris.
Seine Klinge überzog sich mit einer glühenden Flamme und blitze zogen vorüber.
Johns Augen weiteten sich, Kris hatte magische Kräfte, die er nur im Notfall und im Krieg verwendete.
John hob sein Schild hoch, wehrte Kris Schlag ab und drängte ihn zurück.
"Du bist ... "
"... ein Schwarzmagier!" lachte Kris.
Sie drehten sich beide, die Klingen trafen sich und erneut flogen Funken.
Sie stießen sich ab, die Ritter gingen in Angriffstellung, denn Grace erschien und der Boden bebte.
John stieß Kris zurück, der Boden umhüllte sich mit Nebel, bei jedem Schritt hinterließ es eine flammende Spur und Grace trat zu den beiden Königen.
Anmutig trat sie zu Kris und zog ihn hoch.
"Grace." sagte Kris.
"Grace, da bist du ja." sagte ihr Vater.
Sie sah ihn direkt in die Augen, holte mit der Hand aus und durch einen Windstoß wurde ihr Vater gegen die Mauern gepeitscht.
Ihr Vater stand wieder auf, er wollte sie angreifen, mit einem Wimpernaufschlag wurde er erneut gegen die Wand gepeitscht.
Kris zog sie zurück, ihre Augen funkelten und im inneren brannte eine Flamme.
"Grace, wie kannst du es wagen ... deinen eigenen Vater anzugreifen?" keuchte John.
Ihre Fäuste blitzten.
"Wie kannst du es wagen, Lola zuverraten!" brüllte sie ihn an.
John, Kris und Corten hielten den Atem an.
"Woher weist du das mit Lola?"
"Von Corten."
"Und woher weist du das Ich sie verraten habe?"
Grace warf ein Spiegel vor seine Füße, Lola erschien und spiegelte das wieder, was vor Jahren geschah.
John schluckte.
"Schon mal was von der Geschichte gehört, Spiegel der Vergangenheit?"
"Ja, ich hätte nie gedacht, dass es so einen gibt." meinte er verbissen.
Grace lief auf John zu, Kris folgte ihr und packte ihren Arm. Sie sah ihn nur an, lächelte und schleuderte ein Blitz auf dem Spiegel.
Überall schwebte Nebel umher, Blitze zischten vorbei und Grace war verschwunden.
Kris hielt nur noch ihre Kette in den Händen.
"Grace!" rief er.
Der Nebel verschwand, erst jetzt bemerkte er, dass John mit seinen Leuten ebenfalls weg war.
Ein Zettel schwebte herunter, berührte den Boden und Haithwen hob ihn auf.
Er schruck zurück, gab ihn Kris.
Triff mich um Mitternacht an der Ostküste.

Grace


Dies war alles was auf dem Zettel stand, Kris verstand die Welt nicht mehr, wo war Grace, John und seine Männer.
Kris ging in den Palast.
Es war Mitternacht, Kris ritt mit seinem Pferd zur Ostküste, wo Grace mit einem Pferd schon wartete. Er stieg ab, lief auf Grace zu und sie drehte sich um, auf dem Lippen ein lächeln.
"Grace!"
Er umarmte sie, lächelnd löste sie sich von ihm.
"Grace was soll das alles? Was hast du mit John getan?"
Kris war sichtlich verwirrt.
"Keine Sorge ihm gehts gut, solange wie der Zauber wirkt. Kris, ich muss mich verabschieden."
"Warte, wie verabschieden?"
Grace lächelte erneut.
"Ich geh, erzähle eine Geschichte über ein kleines Mädchen, dessen Vater sie verbannte wegen der Kunst der Hexerei."
"Du kannst nicht gehen, du wirst mir fehlen."
Kris wurde leiser, Grace hielt sein Gesicht in den Händen, sah ihn direkt in die Augen.
"Hoheit, ich stehe am Rad des Schicksals, ich werd gehen, doch nicht für immer. Ich werde wieder kommen, im ersten Mond im Sommer. Sehen wir uns wieder."
Kris sah sie weiter an, Grace küsste ihn, beide schlossen die Augen, als er sie öffnete, war sie über alle Berge.

Mein Schatz


Die Monate sind langsam vergangen, als Grace aufbrach um ihre Geschichte zuerzählen. Sie saß in Cousain, in einem beliebten Theater für Kinder und Erwachsene. Niemand wusste ihr wahres Ich, ihr Aussehen. Ihr Vater war geblendet von ihrem Zauberspruch, auch wenn sie einer enttarnen sollte, ihr Vater könnte nichts ausrichten, in seinen Augen war Grace eine völlig andere Frau.
Sie setzte ihre Maske mit der Verschleierung auf, die Haare hochgebunden, ein dunkel blaues Kleid zierte ihren Körper, auf den Lippen lag ein Lächeln, denn heut Nacht wäre der erste Vollmond.
Heut wäre der Tag an dem Kris Grace wieder sehen würde.
Im Theater war alles ruhig, der Saal war gut gefüllt und Grace betrat die Bühne. Niemand kannte ihren Namen, es war still und Grace stand in der Mitte der Bühne.
Grace sah sich genauer um, kein Ritter, keine Wachen, keine Soldaten, alles lief nach Plan.
"Guten Abend Bewohner von Cousain, ich bin eine Reisende und möchte euch eine Geschichte über ein kleines Mädchen erzählen, die von ihrem Vater verbannt wurde, weil sie der Hexenkunst verfallen war!" sprach sie ruhig.
Ihre Stimme war ruhig, klang unheimlich und düster.
Die Bewohner schauten Grace durchlöchernd an. Sie lief umher auf der Bühne, stand nun auf der rechten Seite.
"Es war vor Jahren, viele Jahre waren vergangen, es war ein kleines Mädchen, sie war ungefähr 9 Jahre alt, sie erlernte hinter dem Rücken ihres Vaters die Künste der ... Hexerei." sprach sie am Ende unheimlich.
Man hörte, wie sie tuschelten, Grace lief zur andern Seite und beugte sich vor und sah die Kinder an.
"Sie lernte Tag und Nacht, es war verboten, es war Sünde ... Doch, dieses Mädchen hatte gefallen und ... spaß daran."
Wieder wurden die Leute unruhig, Grace stellte sich wieder auf, lief umher und erzählte weiter.
"Eines Abends, ihr Vater ... er war Herrscher über ein Königreich. Sie hexte in den Geheimräumen, ihr Vater, erwischte sie dabei und bestrafte sie."
Unruhe war zu spüren, Grace kochte leicht vor Wut, der Schmerz saß immer noch tief.
"Was ist dann geschehn?" rief ein kleines Mädchen.
Grace sah sie an, das Mädchen wurde still.
"Ihr Vater bestrafte sie, doch das reichte nicht, denn sie tat es weiter, immer und immer wieder ... "
Die Stille war erdrückend, tödlich ...
"Sie tat es, och für welchen Preis, ihr Vater bestrafte sie härter, peitschte sie aus, ließ sie leiden und dann tat er was folgend Schweres .... "
Sie sahen sich alle an, Grace drehte sich um und blickte über ihre Schulter.
"Was hat er denn getan?" fragte ein Mann.
"Er hat sie verbannt! Sie war schwer verletzt, sie war halb tot!"
Die Leute tuschelten untereinander, Grace drehte sich um.
"Lebt dieses Mädchen noch?" fragte dasselbe Mädchen von gerade eben.
"Vielleicht, vielleicht auch nicht! Vielen dank fürs Zuhören. Ich muss mich jetzt verabschieden." sagte Grace.
Sie warf eine Kugel, Rauch bildete sich, Grace verschwand und die Bühne war leer.
Grace sattelte auf, schwang sich auf das Pferd und ritt los.Kris war nervös, so lange hatte er Grace nicht mehr gesehen, er schaute aufs Meer, er wartete an der Ostküste. Grace erblickte ihn, sie ließ ihr Pferd trappen, Kris höret Pferdehufen und drehte sich um. Sie stoppte das Pferd, sie nahm die Maske mit der Verschleierung ab und Kris half ihr vom Pferd.
"Grace."
"Hoheit."
Sie lächelte ihn an, er schloss sie in seine Arme und ließ Grace vorerst nicht los.
Es war bereits schon Nacht, der Vollmond erstreckte sich am Himmel.Grace war überglücklich Kris wieder zusehen, sie hatte ihn all die Monate sehr vermisst.
Sie sahen sich in die Augen, er beugte sich zu ihr vor und küsste Grace nach langem.
"Ich hab dich so sehr vermisst."
"Ich dich auch."
Kris hob sie hoch, drehte sich mit ihr und ließ sie runter.
"Wollen wir in den Palast gehen?" fragte Grace.
Kris schüttelte den Kopf, Grace blickte ihn an.
"Wieso nicht?"
"Weil ich dir etwas geben muss, das hast du vergessen."
Kris nahm ihre Hand, streifte ihr ein Ring mit Edelstein über und Grace sah ihn an.
Meint er das ernst?


"Hoheit, euer ernst? Wieso ich?"
"Weil du anders bist wie Lola, du hast gesagt du gehst, doch du bist wieder gekommen, am ersten Vollmond im Sommer."
Grace dachte an ihre Worte, dann lächelte sie und Kris küsste ihre Stirn.
Er umfasste ihre Hand, beide führten die Pferde zurück zum Palast.
"Niemand ist dahinter gekommen, keiner weis, wer ich wirklich bin."
"Das freut mich, wie war deine Reise?"
"Großartig, jeder hat mich gefragt, ob dieses Mädchen noch am Leben ist, ich hab natürlich nichts gesagt."
Sie erreichten die Tore, die Wache ließ sie durch und er verneigte sich vor Grace.
Ein Stalljunge nahm die beiden Pferde ab, gemeinsam betraten sie die Eingangshalle, Corten war erstaunt Grace zusehen, er nahm den beiden die Mäntel ab.
In der Lounge nahmen die beiden platz, Kris gab ihr ein Glas mit Wein, sie stießen beide an.
Kris streichelte ihren Handrücken, vertraute Blicke tauschten sie aus, Grace lächelte ihn an und verwundert beobachtete Haithwen die beiden.
Langsam stieg die Sonne auf, beide leerten die Gläser und elegant half Kris Grace auf.
"Grace ihr solltet etwas schlafen."
"Das gilt auch für euch, Hoheit."
Er lächelte sie an und beide sahen kurz zu Boden.
"Wie ihr wünscht, dann werd ich auch etwas schlafen gehen."
Haithwen verschwand, Grace am Ellenbogen gepackt liefen sie in den Oberenstock, vor ihrem Gemach, gab Kris ihr einen leidenschaftlichen Kuss.

Nebelpfade

Ich wusste nicht, ob ich der Herausforderung gewachsen war. Kris Frau zuwerden, er hatte mir keinen Antrag gemacht, dennoch willigte ich ein.


Grace hatte sich unbemerkt an Bord geschlichen, sie segelten Richtung Cambell, geheime Gräber.
Das Schiff schaukelte hin und her, der Wind nahm spürbar zu. Der Nebel wurde bedrohlich mehr, kaum die eigene Hand konnte man noch sehen.
Die Männer zogen an den Seilen, Grace stürzte erneut zu Boden, eine Welle hatte das Schiff erhascht.

"Hoheit, ich glaub wir müssen durch den Nebel!" rief einer der Crewmitglieder.Grace stolperte nach draußen, hielt sich am Mast fest und rief:"Nein, nicht durch den Nebel fahren. Es sind Nebelpfade, sie verwirren einen."Sie sahen Grace an, Kris kam auf sie zu und stützte sie."Grace, was machst du hier?"

"Völlig egal fahrt bloß nicht durch den Nebel."Kris sah sie an, nickte und riss das Steuerrad um, das Schiff schaukelte heftig.

Das Schiff schaukelte heftig hin und her, jeder hielt sich irgendwo fest, nur Grace konnte sich kaum halten. Sie stürzte über Bord, grad noch rechzeitig konnte sie sich an einem Seil festhalten.

"Grace!" schrie Kris. Mit aller Kraft versuchte sie sich hochzuziehen, doch sie rutschte jedes Mal ab, unter ihr sprang ein Ungeheuer hoch. Mit einem gezielten Feuerball zischte es ab.Eine Welle kam auf das Schiff zu, zerschellte und Kris hielt Grace die Hand hin.

"Nimm meine Hand!"Grace versuchte es mit aller Macht, sie erreichte ihn fast, nur noch wenige Zentimeter, als sie dann doch abrutschte. Erneut versuchte sie es, er packte ihre Hand und sie sah ihn an.Das Schiff schaukelte stark hin und her, Grace krachte mit dem Rücken gegen das Holz. Haithwen hielt Kris fest, während er Grace hochzog und Sturm wurde heftiger als zuvor. Erneut eine Welle, sie rutschte weiter runter, Kris hielt sie weiter eisern fest.

"Kris es tut mir leid. Ich finde einen Weg!" Somit ließ sie los und stürzte in die tiefe.Kris schrie ihren Namen, Haithwen packte ihn, er wollte hinter herspringen.

Ihr Körper tauchte im eiskalten Wasser ein, sie drückten sie weiter runter, sie schloss die Augen und das letzte was sie in Erinnerung hatte war Kriss Gesicht.Der Sturm legte sich, die Nebelpfade verschwanden und das Schiff segelte ans Ziel.Kris wollte nicht glauben, was Grace da tat.

'Ich finde einen Weg!'

Diese Worte halten immer wieder durch seinen Kopf, wütend schlug er gegen einen Baum.Graces Körper wurde auf eine andere Seite, von Cambell gespült, Einheimische fanden sie und nahmen sie mit.Kris und die Männer, die den Sturm überlebt haben, schlugen das Lager auf und entzündeten ein Lagerfeuer.Seine Gedanken waren nur bei Grace.Hatte sie den, stürz ins Wasser überlebt?

"Hoheit, ihr solltet was essen." meinte Haithwen.

"Wie soll ich was essen, wenn sie fort ist?" fuhr er ihn an.

"Ich weis, wie schwer dieser Verlust ist."Kris stand auf und sah ihn wütend an.Das Feuer prasselte vor sich hin, die Hitze wärmte ihren kalten Körper.In ihren Träumen sah sie nur Kris, er war das einzigste was ihr wichtig war. 

Du schweigst

Grace lebte seit einiger Zeit in einem einheimischen Dorf, sie wusste, wer sie war, doch nicht wo sie war.Kris und seine Männer hatten schon vor einer Weile die Insel verlassen, Grace weinte jeden Abend heimlich. Sie erzählte jedem Kind die Geschichte von dem Mädchen, das verbannt wurde.Allein stand alleine auf eine Felsenreihe und starrte auf das weite offene Meer. Ihre Hand umklammerte die Kette die sie einst von Kris bekam, sie wusste, dass er sie immer noch suchen würde. Hinter ihr stand der Dorfälteste, er hatte noch nie ihr Gesicht gehen, da er vor langer Zeit erblindet ist.

"Du schweigst, wenn jeder andere schreit." meinte er mit rauer Stimme.

Grace drehte sich halb zu ihm um, blickte ihn direkt in die Augen, ihr Mund war halb geöffnet und er kam näher.

"Du schweigst, seit du vor langer Zeit hier gestrandet bist."

"Ihr habt ja recht, ich schweige." sagte Grace.

Er setzte sich auf einen Stein, hielt seinen Stock in den Händen und sie nahm vor ihn platz. Er sah Grace Minuten lang an, sie hatte keine Ahnung, ob er überhaupt wusste, wer sie ist, er öffnete seinen Mund und sah zum Himmel.

"Ich weis wer du bist Grace. Die Geschichte, die ihr erzählt, handelt von euch, nicht wahr?"

"Woher wisst ihr das?" fragte Grace verwundert.

Verwundert starrte sie ihn an, er sah sie wieder an und grinste.

"Für die andern mag es eine Saga, eine Legende sein, doch im Herzen weist du selber, das du dieses Mädchen aus Cousain bist." meinte er.

Sie blickte traurig runter, er hob ihr Kinn an und sie hatte das Bedürfnis, hier etwas Gutes zutun.

"Ihr habt recht, im Grunde weis ich selber, wer dieses kleine Mädchen ist." sagte sie.

"Sehr gut, du hast ein Schritt gewagt, den niemand sonst wählen würde. Du hast dich in die Fluten des tobenden Meeres gestürzt, um die jenigen zu retten, die du liebst." sagte er.

Vorsichtig stand er auf, reichte ihr die Hand und sie wurde hochgezogen.

"Es ist Zeit etwas über uns zu erfahren."

Sie nickte, ohne etwas zu sagen, folgte sie ihn in eines der uralten Ruinen. Sie blieb vor Erstaunen stehen, der Älteste lief weiter und schnell nahm sie den Weg wieder auf. Vor einer Wand blieb er stehen, er drückte einen Stein runter und die Wand verschwand, Grace blieb der Mund stehen. Mit einer Fackel in der Hand betraten sie das Gewölbe, an den Wänden waren Bilder und langsam gelangen sie zum Ende.

"Unsern Stamm gibt es mehr als Hundert Jahre, wir lebten tief verborgen auf dieser Insel, man erzählte, die Insel sei von gefährlichen Nebelpfaden verflucht ... "

"Stimmt es denn?"

"Zum Teil, ja, zum andern Teil nein. Jede Anwesenheit hat seinen Grund und der Grund für die Nebelpfade sind die hier."

Er deutete auf eine Kette, sie lag auf dem Podest und leuchtete auf. Grace sah sich das genauer an, es war ein uraltes Artefakt, es gehörte nicht hier her.

"Es gehört nicht hier her, es ist hier fehl am Platz."

Sie lief drauf zu, ohne es zu bemerken, hatte sie es in den Händen und sie durchströmte eine Art unheimliche Aura. Ihre Hände glühten heißer wie Feuer, sie schien in einer Erinnerung gefangen zu sein, die Kette entglitt ihren Händen und fiel auf den Boden. Sie stützte sich am Podest ab, der Mann blickte sie an und lächelte. Sie hob die Kette wieder auf, ging und ließ ihn zurück. Wie gesteuert lief sie an dem Dorf vorbei, stieg einen Berg rauf und stand auf den Klippen. Von oben sah sie ein Schiff, die Kette in eines ihrer Taschen gesteckt sprang sie in die Tiefe. Mit schneller Geschwindigkeit sauste ihr Körper hinunter und tauchte ein.

Sie hielt die Luft an, tauchte tiefer, bis sie fast den Boden sah und da sah sie eine verborgene Stadt. Vor dem Tor fand sie eine Einbuchtung, die Kette heraus genommen schob sie, sie hinein und überall bebte es. Sie wollte auftauchen, doch ihr Körper ließ dies nicht zu, bewusstlos sank sie auf den Boden und die Stadt erhob sie. Grace hustete stark, die Dorfbewohner standen um sie herum, starrten sie an und ein Schiff näherte sich.

"Wir danken euch!" sagte ein Krieger.

Sie sah kurz zum Boden, als sie aufblickte, waren sie alle verschwunden, nur ein Buch und ihr Ring von Kris lag da. Sie hatte diesen Ring schon vermisst, überglücklich streifte sie ihn sich an und nahm das Buch an sich. Das Schiff hielt unmittelbar vor ihr, jemand sah drüber und es war Haithwen, sie waren noch mal zurückgekommen.

"Grace!" schrie er.

Kris erhob sich von einem Fass und sprang runter.Überglücklich rannte er auf sie zu, sie blickte ihn lächelnd an und kniete vor ihr.

 

Impressum

Texte: sai.and.slow
Bildmaterialien: Google,bearbeitung von amybabyx3
Tag der Veröffentlichung: 22.01.2013

Alle Rechte vorbehalten

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