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• Teil I - Street life •




Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft.


Richard Wagner

Flucht


»Du bist zu nichts zu gebrauchen.«,schrie der Mann und holte aus um mich zu schlagen. Ich wimmerte. Fühlte mich schwach.
Der erste Schlag brannte immer noch in meinem Gesicht,als er ein zweites,drittes und viertes Mal zu schlug.
Ich konnte meine Tränen nicht mehr verbergen. Sie liefen nur so mein Gesicht runter. Meine Maske zerbrach in tausend Stück.
Ich empfand nur noch Hass für ihn. Mein Vater. Diesen Namen hat er gar nicht verdient. Jeden Tag bekam ich den Hass von ihm zu spüren. Er gab mir an allem die Schuld. Wen du jede Minute hören musst,dass du Schuld daran bist das deine eigne Mutter tot ist,glaubst du irgendwann selbst daran. Und Schuldgefühle wird man nie mehr los,egal was man tut.
»Hör auf zu flennen wie eine Heulsuse. Deine Mutter hat auch nicht Rum gejammert als sie starb. Sie hat ihr Leben für dein Leben geopfert.Sie hat ihr Leben für deines gegeben,aber du bist es bis heute nicht Wert. Du hast es nicht verdient zu leben. Du hast deine Mutter umgebracht.«,brüllte er sauer. Ich zuckte zusammen. Er war unfair. Was konnte ich den dafür das sie meine Geburt nicht überlebt hat ? Es macht mich traurig an zu hören müssen,dass ich meine eigne Mutter umgebracht habe.
Ich hatte alles so sehr satt. Das Leben hatte doch mehr zu bieten,als einen Alkoholsüchtigen Vater der einen immer nur schlägt und Schuldgefühle zu spricht. Ich will auch mal glücklich sein.Ich will leben. Wen auch nur für paar Stunden.
Ich spielte schon lange mit den Gedanken einfach abzuhauen. Jedoch wohin ? Ich besaß kaum Geld und war gerade mal Vierzehn Jahre alt. Alleine konnte ich mich nicht durch die schlagen in New York. Ich würde es nicht mal einen Tag durch halten,da war ich mir als sicher. Nichtsdestotrotz musste ich was machen. Ich halte es keinen weiteren Tag mehr mit meinen Erzeuger aus.
»Ich hab Mutter nicht umgebracht und das was du mit mir tust wirst du irgendwann bereuen.«,mutig stellte ich mich vor meinen Vater. Er saß auf dem Sessel und lachte. Sein Lachen machte mich nur noch wütender.
»Manch mal bist du echt lustig,Keira. Ich freue mich schon so sehr auf deine Rache,dass ich mir vor Angst in die Hosen mache.Ein kleines Mädchen droht mir wie süß.«
Das Wort süß zog er extra lange in die Länge. Ich spuckte ihm mitten ins Gesicht. In diesem Moment war ich mir noch nicht die Konsequenzen über mein Verhalten bewusst. Sofort fing mein Erzeuger auf zu gackern und blickte mich böse an. Mit seinen Arm wischte er die Rotze weg. »Du hast wohl vor keinem Respekt noch nicht mal vor deinem eignen Vater. Aber den werde ich dir schon verschaffen. Du kleine Göre.Das machst du nicht noch Mal mit mir.«,Zähne knirschend stand er vom Sofa auf und kam mir immer näher. Mit jedem Schritt dem er mir näher kam,ging ich ein Schritt ein zurück. Irgendwann dann spürte ich die Wand in meinem Rücken.Ich guckte mich panisch im Wohnzimmer nach Fluchtmöglichkeiten um. Keine Chancen. Plötzlich wurde mir klar in welcher Scheiße ich gerade steckte. Mein Kopf ließ ich mit voller Absicht gegen die Wand knallen. Mein Erzeuger war nur paar Meter von mir entfernt. Ich könnte laufen. Ich könnte abhauen. Aber er würde mich kriegen. Doch was hatte ich zu verlieren ? Außerdem blieb mir nichts andres übrig. Es sei den ich wollte mir heute noch mehr Blaueflecken einfangen und wer weiß ob es nur bei Blauenflecken blieb. Ohne groß zu überlegen fing ich an zu rennen. Ich drehte mich kein einziges Mal um,um zu gucken ob er mir nach rannte. Mein einziges Ziel war es hier so schnell wie es ging weg zu kommen. Als ich die Haustür erreichte,machte ich sie so schnell es nur ging auf. »Du wirst eh wieder zurück kommen,kleine Schlampe.Ich gebe dir höchstens eine Woche.Dann wirst du wieder an gekrochen kommen.«,hörte ich meinen Vater schreien,als ich aus dem Haus schritt. Definitiv werde ich nie zurück kommen. Lieber würde ich mich erhängen als wieder zu dem an gekrochen zu kommen.

Ich schlenderte durch die Straßen von New York. Was sollte ich den jetzt tun ? Zurück konnte ich nicht. Mit ein Euro würde ich nicht weit kommen. Ich seufzte. Tolles Leben echt. Ich kickte ein Stein mit dem Fuß weg. Dabei flog der Stein gegen das Bein einer andren Person. Der Typ fing sofort an mich an zu meckern. Ich hörte ihm nicht zu und ging weiter. Ich hatte andre Probleme. Im Bronx Park setzte ich mich auf eine Bank und vergrub meine Gesicht in meine Hände. Ich fing an zu weinen. Die Tränen nahmen ihren Lauf und wollten nicht auf hören. Ich kam mir wie ein Wrack vor. Vielleicht hatte mein Vater recht. Vielleicht war ich wirklich zu nichts zu gebrauchen. Es wurde langsam dunkel und somit wurde es auch langsam Nacht.Ich zitterte am ganzen Körper. Mir war kalt. Ich legte mich auf die Bank und zog meine Füße an meinen Bauch. In dieser Position muss ich eingeschlafen sein.

Durch ein lautes Lachen wurde ich wieder wachte. Mein Blick fiel auf meine Umgebung. Ich lag nicht mehr auf der Bank im Park,sondern auf einem Bett mit einer Decke zu gedeckt. Sofort schlug ich die Decke weg und stand auf.
Wo war ich hier und wie bin ich hier her gekommen ? »Wie ich sehe bist du wach.«,stellte jemand fest. Ich drehte mich um mich selbst um zu sehen,wer da sprach. Aber niemand war zu sehen. Verwirrt runzelte ich die Stirn. War ich paranoid ?
»Nein du bist nicht paranoid. Zu mindestens noch nicht.«,lachte diese Stimme wieder und plötzlich fiel eine Tür ins Schloss. Ich ließ ein Schrei aus. Ein Mädchen kam auf mich zu. Sie war ungefähr in meinem Alter. Ihre kurzen roten Haare stachen mir sofort ins Auge. »Hallo.Ich bin Dacia.«,stellte sie sich höflich vor und reichte mir ihre Hand. »Keira.«,antwortete ich kurz und fügte hinzu:»Wo bin hier?«
Das Mädchen lächelte leicht. »In unserem Hauptquartier.«


Impressum

Texte: Copyright by SadyLoepke
Tag der Veröffentlichung: 04.04.2012

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