Liebes Tagebuch,
ich weiß nicht woran es liegt,aber früher war ich ein ganz normales Mädchen. Naja zum mindest bis das mit meiner besten Freundin und der Familie schief lief. Du fragts dich was Schiefgelaufen ist, dass ich so verstört bin? Das will ich dir erklären. Doch dafür muss ich an einer anderen Stelle anfangen. Am Besten bei Mittwoch, Ja also es war ein ganz gewöhnlicher Mittwoch und alle "One Direction" Fans konnten sich freuen. Den diese Bescheuerte Band kam nun doch noch nach Wernigerode. Wer hätte gedacht, dass eine Band wie "One Direction" mal nach Wernigerode kommt. Aber schließlich kamen noch viel merkwürdigere Dinge auf die kleine, unschuldige Stadt zu. Also nichts ahnend ging ich wie jeden Morgen zur Schule und wurde an meinem Spind von meiner besten Freundin Marie abgefangen. Kaum zu glauben was Sie von mir verlangte nur damit Sie wieder glücklich sein konnte. Eigentlich hatte ich keine Lust immer das zu tun was Marie will aber ich hatte Angst davor mich zu währen also, sagte ich schnell zu und ging in meine Klasse und hier beginnt unsere Geschichte, auf dem Schulflur der Ganztagsschule Burgbreite:
Ich stand an meinem Schließfach und kramte darin nach meinem Lieblingsbuch "Schneewittchen muss sterben". Als ich jedoch auch nach weiteren 5 geschlagenen Minuten kein Buch finden konnte, gab ich die Suche auf. Ich erblickte Marie, Sie unterhielt sich mit Nick, was für Marie sehr ungewöhnlich ist, denn eigentlich müsste Sie nicht mit dem Streber reden, aber schließlich war Sie ja auch mit mir befreundet.
Ja, schließlich begriff ich was ich vergessen hatte. Mich vorzustellen, ich bin Lucy, Lucy Bennert.Bin 16 Jahre alt und vorläufig noch Jungfrau. Aber Eric, mein Freund, hat sicherlich vor das in kürze zu ändern. Wie schon erwähnt, Marie ist meine beste Freundin. Aus dem Sandkasten...
"Lucy?",der verwirrte Blick Marie´s rief mich aus meine Gedanken zurück in die Realität. "Tschuldige, Marie, was möchtest du?", fragte ich wieder zu mechanisch. "Einmal die Mathehausaufgaben und dann die Bestätigung, dass meine beste Freundin heute Abend mit mir ins Neuhaus fährt.", ihr Lächeln sagte soviel wie >Du kannst sagen was du willst, du kommst trotzdem mit.Das Neuhaus war sone Art Club. Es war kein richtiger Club nur ne Bar wo sich LKW-Fahrer gelegntlich betranken und in überteurten Zimmern übernachteten. Das einzig tolle an der Bar war, dass Sie dort Alkohol verkauften, auch an Minderjährige. Der große Nachteil, man sollte in den Wald gehen zum pinkeln, denn die Toiletten waren alles andere als hübsch. Ich selbst war...
"....finde nämlich du hast diese Nacht, ähm Lucy? Ich rede schon wieder mit dir.", Marie sah verärgert aus und das hieß nichts Gutes. "Tschuldige, Marie ich hab dir zugehört. Du holst mich gegen 7 ab. Is inordnung. Meine Mom is sowieso nicht da. Du könntest..", ich hätte gleich angefangen hysterisch zu klingen, wäre Marie mir nicht aus laute Ungeduld ins Wort gefallen. "Nein. Siehst du, du hörst mir nie richtig zu. Ich hab gefragt ob du die Nacht gut geschlafen hast. Aber is ja auch egal. Ich muss gleich los. Ich hol dich um 7 ab. Ich bekomm den Audi A7 meiner Mom Sie leit mir den bis Mitternacht.", mit einem Grinsen auf den Lippen drehte Sie sich auf Ihren Absätzen um und stolzierte den Gang hinab.
Unter gewissen Bedingungen hätte ich jetzt Gedacht, was für ein Verlogenes Miststück ist meine Freundin nur. Doch Gott sei dank, wusste ich all das damals noch nicht.
Kopfschüttelnd lief ich Richtung Klassenraum und kam gerade noch pünktlich zu Französisch. Ich schlug mein Buch auf und versuchte zu folgen, doch wie sich schnell heraus stellte würde ich mir den Stoff wohl mal wieder selbst anarbeiten müssen. Das war kein Problem, doch dass wir zu Morgen einen 100 Seitigen Aufsatz über unsere Schule schreiben mussten, war ein Problem.
Ich glaube, jedes andere Mädchen hätte in dieser Situation ihre Schulsachen genommen und verbrannt."Jedes andere", ich war nun leider einmal Lucy, "die kleine Streberin", "der Bücherwurm", "die Einzerin" und all die anderen lächerlichen Spitznamen die Sie sich ausgedacht haben um mich zu ärgern, doch Sie verstanden nicht, dass WAHRE Stärke nur von innen kommt. Und dann war da noch Marie. Die sich dafür eingesetzt hat,dass mich niemand mehr ärgerte oder hänselte nur weil ich Schulbeste war. Ja, ich war die beste Schülerin der Gesamten Ganztagsschule Burgbreite. Und manchmal wünschte ich, ich hätte nicht so Hirn wie Einstein. Aber andererseits konnte man mit so einem Hirn über 8 Dinge gleichzeitig nachdenken, ohne dass sich die verschiedenen Probleme überlappten. Aber zurück zur eigentlichen Geschichte! Ich ging also wieder hinaus auf den Schulflur und mir flog sofort das Plakat in die Augen.Der Schulball. Den hatte ich fast vergessen. Vor lauter Prüfungsstress und Hausaufgaben war mir völlig entgangen, dass es nur noch sechs Wochen waren. Bis dahin musste ich ein Kleid haben.
"...rot und 8 cm hoch sind die Absätze. Und dein Kleid Hannah?", Amelie, Hannah und Rosalie (Die drei eingebildetesten Hühner der Schule) gingen an mir vorbei und unterhielten den ganzen Flur mit ihren Ballvorbereitungen. "HEY! Amelie, die Absatzhöhe der Omapantoffeln die du targen wirst interessiert hier keinen.", rief Marie lautstark und manche der zufällig rumstehenden Jungs, fingen an zu lachen. Amelie fand das ganz und gar nicht witzig und ich sah wie ihr Gesicht sich pupurrot färbte. "Amelie. Ganz ruhig.", Rosalie versuchte sie zu beruhigen, doch es gelang ihr nicht. "Ach hey, Lucy. Ich wollte nur sagen ich komm dich doch schon gegen 6 abholen. Bis später",zu Amelie gewandt sagte Sie noch "Byebye TomatenketschupfarbenähnlichesFratzeVieh.".
Im neue Wörter erfinden war Marie einmahlig, diese jedoch zu erklären, war nicht ihr Fachgebiet. Ich wusste allerdings immer was Sie meinte und kicherte still und heimlich in mich hinein.
Zuhause angekommen, schmieß ich meine Tasche auf den Boden und lief in die Küche.
Mom hatte wieder nicht aufgeräumt, es währe auch zu schön gewesen um wahr zu sein.
Also machte ich mich ans aufräumen. Als ich die Stube und die Küche fertig hatte, stieg ich müde die Treppe hoch und wollte eigentlich schlafen, doch in just dem Moment traf mich fast der Schlag. Meine Mom hat doch tatäschlich mein Zimmer durchwühlt. Mein Kleiderschrankinhalt war über den ganzen Boden erstreckt. Die Blätter von meinem Schreibtisch (Jene ich gestern Nacht, zwei Stunden lang ,sotiert hatte)
lagen zerstreut überall im Zimmer herum. Meine Komode lag auf dem Boden und stand nicht mehr. Meine ganzen Blumenvasen lagen zertrümmert auf den Boden. Glas knirschte als ich auf die Glasscherben trat. Mein Laptop lag aufgeklappt auf dem Boden, er verlangte das Passwort. Hat mein Mom etwa versucht mein Passwort zu knacken? Und was hat Sie überhaupt in MEINEM Zimmer gemacht?
Wir waren uns einig, dass Ihr alle Zimmer gehören außer Küche, Bad und mein Zimmer. Ich war schockiert, doch das Wort schockiert beschrieb nichts, bis ich merkte, dass mein Tagebuch nicht mehr unter der Matratze meines Bettes lag sondern halb unters Bett geschoben. Ich durchquerte mit 4 langen Schritten mein Zimmer und hob mein Tagebuch auf. Was fiel ihr ein? Wie konnte Sie nur? Mein Privatsphäre so zu verletzen.
Es war fast 6 als die Haustür aufging und mein Dad herein kam. Er war wieder einmal betrunken. "Hallo.", brummte er. Ich wusste es war Sinnlos aber er war immerhin meine einzige Chance in diesem Moment.
"Mom hat mein Tagebuch gelesen und mein Zimmer durchwühlt", flüsterte ich. Er sah mir lange in die Augen, dann sagte er:"Das war nicht deine Mutter, Lucy.", ich war überrascht,"Wer denn sonst? Irgendwer hat mein Tagebuch gelesen und mein Zimmer durchwühlt und ich glaube kaum, dass sich Verbrecher sehr für MEIN Tagebuch interessieren...", er unterbrach mich mitten im Satz.
Wieso unterbrechen mich eigentlich immer alle?
"Ich habe dein Zimmer durchwühlt, Lucy. Nicht deine Mutter. Ich dachte du nimmst Drogen und ich wollte wissen was du über mich denkst und dann hab ich dein Tagebuch gefunden und habe gelesen was du über mich geschrieben hast", er nahm aus seiner Jackttasche ein Zettel und fing an zu lesen:
"Liebes Tagebuch,
wieso müssen Eltern eigentlich immer so kompliziert sein? Mein Vater trinkt nur noch Alkohol und interessiert sich überhaupt nicht mehr für mich und Mom. Wir sind Ihm Gleichgültig. Hauptsache es kommt was zu Essen auf den Tisch und er hat Bier im Kühlschrank stehen. Dann ist alles in ordnung. Doch dass ICH allein immer die Arbeit mache sieht er nicht. ICH allein muss das ganze Haus putzen, muss darauf achten, dass alle versorgt werden. Mom macht das schon lange nicht mehr. Eines Tages hat Sie aufgehört zu kochen und zu putzen und von diesem Tag an habe ich das alles übernommen. Die ganzen Aufgaben,die eigentlich eine Mutter übernimmt. Aber ich hatte ja noch nie das Gefühl Eltern zu haben.
Nur noch 3 Monate, dann bin ich 16 und kann endlich ausziehen. Dann kann ich dieses Kaff endlich verlassen und in eine Großstadt ziehen. Mein Traum und er wird wahr werden. Bald schon..Ganz bald..."
Ich kannte diese Worte, ich selbst hatte Sie geschrieben. Doch anstatt irgendwas zu denken, irgendwas zu fühlen, irgendwas zu sagen war ich zu schockiert. Ich sah Ihn nur an. Und er sah traurig aus, als breue er was er da getan hatte. Soll er bereuen.
Er war nicht länger mein Vater. Nein er war NIEMALS mein Vater. Nur mein Erzeuger!
Er stand aufeinmal auf und nahm mein Hand. "Luca, verzeih mir. Es tut mir leid. Bitte. Ich hätte dein Zimmer nie betreten dürfen! Ich habe einen Fehler gemacht.", er sagte Worte doch ich hörte Sie nicht. Ich war betäubt. Betäubt vom Nebel der Scham. Wieviel hatte er noch gelesen? Hatte er alles gelesen was in diesem kleinen Buch drin stand? Wusste er jetzt , dass ich Ihn nie als vater gesehen habe? Wusste er ALLES oder war ihm diese Seite nur in die Augen gesprungen? Ich musste wissen, was er alles wusste. Er durfte nicht zu viel wissen, dass war nicht gut.
"Was hast du noch alles gelesen?", fragte ich plötzlich. Meine Stimme war Verhältnissmäßig laut dafür,dass es sich anfühlte, als würde ich jeden Moment ersticken. Er sah mich erschrocken an. Seine blaue Augen sahen leer aus. Als wäre jede Lebensfreude schon vor Jahren erloschen. "Alles.", flüsterte er. Ich verlor alles. Meine Würde, meine Ehre...Alles war zu nichte...Mit einem Wort..."Du wiederlicher Bastard..Du..ICH HASSE DICH!", ich konnte ganz einfach nicht anders als Ihn anzuschreien. Auf einmal schnappte ich schier nach Luft. Meine Wange fühlte sich an als sei ein LKW mit 200 km/h dagegen gefahren. Doch plötzlich wurde mir bewusst was passiert war. Er hat mich geschlagen. Er hat mich wieder geschlagen, er hatte versprochen dies niewieder zutun. Er hat gelogen.
Mein Vater schlug mich nicht zum ersten mal. Als ich 12 war, schlug er mich jeden Tag. Bis es eines Tages vorbei war und er mir versprach, es käme NIEWIEDER vor. Er hätte sich nun unter kontrolle. Es ist erniedrigend von einem Menschen geschlagen zu werden, denn man liebt. Es ist als würde die ganze Welt untergehen und die Liebe zu der Person mit jedem Schlag weniger werden
.
Er schlug mich noch einmal, es waren nur leichte Ohrfeigen. Doch ich wusste, dass er mich mit einem Schlag durch den halben Raum schleudern könnte. Nach der vierten Ohrfeige (die schon härter wurde) schrie ich kurz auf. Es brachte allerdings nichts. Denn er schlug nur härter zu und es wurde immer schlimmer. In mir drinn schrie jede Zelle meines Körpers nach Hilfe, doch mein Verstand wusste, dass so schnell niemand kam. Auch wenn Marie gesagt hatte "um 6" dann kam Sie meist eine Stunde später. Daran hatte Sie sich gewöhnt. Und gerade heute musste Sie wieder später kommen.
Er versetzte mir einen Schlag nach dem anderen. Bis ich das Gleichgewicht verlor und gegen den Tisch fiel. Er zog mich unsanft auf die Füße und schlug mir mit aller Kraft ins Gesicht. Mein Kopf wurde zur Seite gedreht und ich zischte vor Schmerz. Mein Vater genoss es, er lachte. Damals hatte er auch gelacht, immer gelacht, wenn ich Schmerzen hatte und dann noch härter weiter gemacht.
"Papa..", stöhnte ich, "Lass mich..ahh...los", er lachte wieder. Immer wenn ich Schmerzen zeigte wurde es schlimmer. Zwischendurch sagte er mir: "Mein Vater hat mich damals auch immer verprügelt.", dann schlug er weiter.
" "Mein Vater hat mich damals auch immer verprügelt." was sollte das denn heißen? Das er es bei mir genauso machen kann? Nein. Das werde ich nicht zu lassen. Moment, ich lasse es gerade zu, das ist ein schrecklicher Gedanke. Eine schreckliche Wahrheit. Was würde Mom dazu sagen?"
mir war garnicht aufgefallen, dass ich laut gesprochen hatte, bis der härteste Schlag bisher kam. Ich ging auf die Knie und biss die Zähne zusammen. Einer Frau in die Magengegend zu schlagen war nicht gerade kultiviert. Doch er genoss es und trat mich zur Seite damit er vorbei gehen konnte. Beim hinausgehen sagte er:"Deine Mutter wird nichts davon erfahren. Is das klar?", er zögerte als ich nicht gleich antwortete. Er kam schnellenschrittes zurück zu mir. Zog mich an den Haaren auf die Füße und verpasste mir eine gutgezielte Ohrfeige. "Ob das klar ist?", fragte er erneut. Ein weiterer Schlag in den Magen und wieder die Frage. Er schlug mich mit dem Kopf gegen die Wand und fragte erneut: "Is das jetzt klar?". Er schlug mir nochmals heftig ins Gesicht. "Ja. JA!", schrie ich beinahe. Er ging schwankend aus dem Zimmer. Ich rannte in mein Zimmer und weinte. Als Marie an der Tür klingelte, rannte ich die Treppe runter und riss die Tür fast aus den Angeln. "Woow. Lucy, was ist los?", fragte Sie als Sie mein verheultes Gesicht sah. Ich zerrte Sie nach draußen in den Wagen ihrer Mutter. "Me-ein Da-ad ha-a-at mi-i-ch ge-e-e-schl-a-a-ge-e-n!", stotterte ich wie verrückt. Sie blickte mir ernst ins Gesicht und wurde Mucksmäuschenstill...
-ENDE TEIL 1-
Tag der Veröffentlichung: 29.05.2012
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