Heute ist mein Geburtstag und ich bin schon ganz aufgeregt! Ich bin acht Jahre alt geworden, bin heute mit einer Torte an meinem Bett und Luftballons aufgewacht und meine Mama hat mir ein Lied vorgesungen. Zum Glück ist heute Samstag und ich muss nicht in die Schule. Ich im Mittelpunkt ist ein Gedanke, der mir nicht gefällt und mir noch nie gefallen hat. Ty habe ich natürlich eingeladen, aber auch ein paar andere aus meiner Klasse werden kommen. Aber das wohl eher, weil Mama meinte, dass es doch nett wäre, wenn ich mit mehren feiere, dabei wollte ich nur mit Ty etwas unternehmen.
Schnell springe ich aus dem Bett und ziehe mich an. Ich mache mich extra etwas schicker als sonst, damit ich doch ein wenig auffalle, aber nicht zu sehr. Mal schauen, wer alles kommt und was wir dann so machen. Meine Mama meinte, sie hätte etwas geplant, was aber noch eine Überraschung sein soll. Also lasse ich mich halt überraschen.
Als es an der Tür klingelt, stürme ich darauf zu, in der Hoffnung, dass es Ty ist, ist es aber nicht. Es ist „nur“ Emma, die mir lächelnd ein Geschenk in die Hand drückt und mir verlegen und flink einen Kuss auf die Wange haucht, ehe sie eintritt. „Alles Gute.“, sagt sie und sieht sich beschämt um. Irgendwie niedlich. Ich lächele ihr zu und nicke. „Danke!“ Ich gebe meiner Mutter das Geschenk, weil ich erst auspacken will, wenn alle da sind.
Nach und nach kommen nun auch die anderen bei mir zu Hause an, aber Ty fehlt. Ich gehe schnell zu meiner Mama, während die anderen schon alle am Tisch sitzen, um Kuchen zu essen. Übrigens gibt es Benjamin Blümchen-Torte. „Mama? Ty ist noch gar nicht da. Ich will nicht ohne ihn feiern.“, meine ich und sehe zu ihr auf. Sie lächelt leicht und schüttelt mit dem Kopf. „Ich glaube er kommt heute noch ein wenig später.“, sagt sie. Betrübt gehe ich zum Tisch und sehe zu, wie Mama den Kuchen anschneidet, obwohl der rechte Platz neben mir noch leer ist. Kurz huscht mein Blick über die Kinder, die sich spaßig unterhalten und lachen.
Auch als wir schon fertig sind mit Kuchenessen und ich alle Geschenke ausgepackt habe, ist Ty noch immer nicht da. Nervös werfe ich einen Blick auf die Uhr. Er ist schon eine Stunde zu spät! Sonst war er entweder viel zu früh, oder pünktlich, aber er war auf jeden Fall da! Als die anderen hibbelig werden, können wir nicht länger warten und machen uns auf den Weg. Wir gehen Minigolfen, was ich vorher noch nie gemacht habe. Wir bekommen alle einen Schläge und insgesamt drei Bälle, ehe uns erklärt wird, wie man das macht und worauf wir aufpassen sollen. Ich höre allerdings kaum zu und sehe mich immer wieder um. Ty fehlt.
Ich sehe betrübt zu Boden. Und jetzt? Mein bester Freund ist gar nicht da! Den lade ich sicher nicht nochmal ein, er kommt ja eh nicht! Trotzig lasse ich meinen Schläger fallen und drücke mich an meine Mama.
„Achim!“, höre ich da eine bekannte Stimme. Ich drehe mich um und fange sofort an zu lächeln. Ich laufe auf Tyron los und falle ihm in die Arme, wobei ein großes Geschenk auf den Boden fällt. „Alles Gute!“, meint Tyron und grinst mich breit an. Dann hebt er das Geschenk wieder auf. Er reicht es mir, aber ich kann es kaum tragen, so groß ist es. Also nimmt meine Mama es mir wieder ab. „Mama, ich will es auspacken!“, meine ich und öffne einfach das Geschenk. Ich sehe etwas braunes, flauschiges und als ich den Karton ganz geöffnet habe, sehe ich den riesengroßen Teddy und drücke ihn fest an mich. Das ist das beste Geschenk, was ich heute bekommen habe!
Tag der Veröffentlichung: 22.10.2013
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