Ich brauche mehr,
brauche viel,
brauche Spaß, brauche Spiel
brauche sehr
viel, brauche alles,
brauche das und brauch dies.
Wie das noch hieß?
Im Falle des Falles.
Muss es haben, es besitzen.
Muss es haben, es benutzen,
mich dran laben, es verschmutzen.
Muss drauf stehen und drauf sitzen.
Muss es horten, gleich auf Vorrat.
Muss es sehen oder hören,
nicht verstehen, nicht dran stören.
Weiß man denn, was man noch vorhat?
Muss es kaufen, muss es erben,
muss es klauen, es verschließen,
mich drum hauen, muss es büßen,
in den Scherben muss ich sterben.
Kann das sein?
Oh, nein. Nein.
Man muss sammeln, nur nicht Sachen.
Man muss wissen, Erfahrungen machen.
Man muss sehen, man muss lesen,
muss verstehen, was gewesen
und was sein wird und warum,
wo der Schein irrt, sonst bleibt man dumm.
Man muss stets mit Neugier sich bewegen,
muss unterwegs Wert auf Hintergründe legen,
darf nie blind einfach so vertrauen,
muss geschwind denken und genau schauen,
auf all das, was uns umgibt,
muss behüten, was man liebt
und drauf achten, dass man gibt,
anstatt selbstsüchtig sich zu geben
muss behüten alles Leben
und Gegenstände sehen, wie sie sind,
wie sie rein dem Zwecke dienen und des Menschen leblos Kind
Dann, nur dann, kann man sagen:
Ich bin glücklich, kann nicht klagen,
hab genug, hier ist kein Schein,
kein Betrug, nur reiner Wein.
Was ich hab, kann ich nicht verlieren,
kann in Ruhe es riskieren
auch im Alter frohgemut
nach vorn zu schauen, es wird gut.
Kein Millionär, ich bin kein Scheich,
ich brauch nicht mehr, ich bin reich.
Tag der Veröffentlichung: 09.01.2010
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