Misty betrat Brians Haus durch den Kücheneingang. Die Tür war nicht abgeschlossen, wie immer. Sie sah sich um, und stellte fest, dass sich eigentlich großartig nichts verändert hatte, seitdem sie sich das letzte Mal eingeschlichen hatte. Aber hier unten war es ja auch egal.
Ihr persönliches Highlight war sein Zimmer. Sie konnte es kaum abwarten und schlich behutsam auf leisen Sohlen die Treppe hinauf. Auf dem Korridor machte sie kurz halt. Sie wollte noch einmal überlegen, was genau sie dieses Mal in seinem Zimmer tun wollte. Als erstes seinen Kleiderschrank durchwühlen, das war beim letzten Mal schon so aufregend gewesen. Was dann? Vielleicht sogar etwas von ihm anprobieren, um ihm ganz nahe zu sein? Egal, genug überlegt, jetzt schnell rein.
Der Spaß sollte beginnen. Sie öffnete leise die Tür und setzte einen Fuß ins Zimmer. "Quiiieeeeeetsch." Das unerwartete Geräusch in dem stillen Haus erschreckte sie zu Tode. Scheiße, was war das? Sie sah nach unten. Sie war auf ein rosa Quietscheentchen getreten. Seit wann hatte Brian solche Albernheiten in seinem Zimmer? Sie sah sich um, überall Mädchenspielzeug. Die Möbel waren auch andere, als die von Brian. Er musste sein Zimmer mit seiner kleinen Schwester getauscht haben. Musste ihr dieses kleine Mistvieh eigentlich immer in die Quere kommen? Sie verließ das Zimmer und versuchte es nebenan.
Bingo! Volltreffer! Diesmal war sie im Zimmer ihres Schwarms. Sie erkannte die Möbel vom letztenmal, nur dass sie anders standen, weil ja auch der Grundriss des Zimmers anders war. Sie sprang aufgeregt zum Kleiderschrank. Ruckartig öffnete sie die Tür eines Fachs. Wie cool, hier lag seine Footballkleidung. Dass er Footballspieler war, fand sie fast am attraktivsten an ihm, ganz abgesehen von seinem Körper und süßen Gesicht. Sie hielt sein Trikot in den Händen, hob es an die Nase und schnüffelte daran. Schade, seine Mom musste es frisch gewaschen haben. Sie hätte so gern seinen Geruch in der Nase gehabt. Nein, sie sollte das Hemd besser nicht anziehen, denn es würde sie nur Zeit kosten. Ach, egal, schon hatte sie es angezogen.
Plötzlich hörte sie die Haustür. Scheiße, nein! Seine Familie war doch auf Besuch in einer anderen Stadt und er hatte noch sein Footballtraining. Das konnte doch jetzt nicht sein. Sie hörte Stimmen, und ließ den Blick durchs Zimmer streifen. Sie quetschte sich unter den Schreibtisch, nein, hier würde er sie sehen.
Sie hörte, dass die Stimmen näher kamen. Sie kroch vom Schreibtisch auf Brians Bett zu. Wie gerne würde sie sich jetzt in sein Bett legen und in sexy Dessous auf ihn warten. Aber die Dessous konnten noch so sexy sein, das würde an ihrem Scheiß-Aussehen ja auch nichts ändern. Naja, vielleicht im nächsten Leben. Sie verjagte diese Gedanken und konzentrierte sich darauf, unter das Bett zu kommen. Die Stimmen hörten sich jetzt sehr nah an, und sie konnte Brians Stimme erkennen. So, jetzt war sie unter dem Bett, grade noch rechtzeitig .
Sie war aufgeregt, aber hatte sich ziemlich gut im Griff. Misty atmete lautlos. Sie war so unter das Bett gekrochen, dass sie mit dem Kopf nach vorne lag, und unter dem Bett hervor gucken konnte. Die Unterhaltung war abgebrochen.
Sie hörte jetzt nur noch Brians Stimme. "Ich trainier etwas", rief er laut. Die andere Person war wohl noch im Flur oder im Bad. Plötzlich waren seine Füße genau vor ihr. Sexy, in weißen Tennissocken. Sie sah kleine Härchen an seinen Beinen. Er trug wohl Shorts. Als sie alleine im Zimmer gewesen war, hatte sie Hanteln auf dem Bett liegen sehn. Sie spürte, wie etwas vom Bett genommen wurde. Dann war gleichmäßiges Stöhnen zu hören. Brian machte genau vor ihr Hanteltraining. Wie gerne würde sie ihm dabei zuschauen, denn es sah bestimmt sexy aus. Stattdessen starrte sie auf seine Füße in weißen Tennissocken, Größe 47. Sie wusste fast alles über ihn auswendig, sogar seine Schuhgröße.
Misty war außer sich. Ausgerechnet mit Tiffany traf er sich. Sie nahm er mit auf sein Zimmer, zu sich nach Hause, diese Cheerleader-Schlampe. Das konnte doch nicht wahr sein. Sie saß in der Küche, und versuchte sich etwas zu beruhigen, aber der Kaffee, den sie sich gemacht hatte, half dabei nicht grade besonders gut. Nachdem Brian und Tiffany das Haus verlassen hatten, war sie nach unten in die Küche gegangen. Sie wusste eigentlich, dass es schlauer war, so schnell wie möglich zu verschwinden. Ihr war ja auch klar, dass es nicht rechtens war, sich in einem fremden Haus aufzuhalten, aber sie hatte irgendwie das Bedürfnis noch weiter so lange wie möglich in Brians Umfeld zu sein.
Sie ließ den Blick durch die weitläufige Küche wandern. Die Atmosphäre gefiel ihr, eine richtige Familienküche, nicht zu altmodisch, aber auch nicht zu modern eingerichtet. Außerdem war es Brians Küche, und allein deshalb war sie schon toll.
Ein gigantischer Kühlschrank fesselte jetzt Ihre Aufmerksamkeit. Sie ging hinüber, öffnete ihn, und schaute sich neugierig den Inhalt an. An den Fächern waren verschiedene Schilder angebracht. Auf dem untersten stand "Amber". Das war seine kleine Schwester. Auf dem mittleren stand "Familie", und auf dem obersten "Brian".
Wahrscheinlich hatte dieses kleine Mistvieh ihm immer seine Lieblingssnacks geklaut. Deshalb hatte er dann wohl auf seinem eigenen Fach bestanden. Misty musste etwas auf Zehenspitzen gehen, um in sein Fach gucken zu können. Besonders die Fitnessriegel fielen ihr auf. Sehr gut, er achtete auf seine Ernährung, um seinen tollen Körper in Schuss zu halten. Sie griff aber nicht nach den Riegeln, sondern nach einer Packung mit Popcorn-Mais. Mit ihrer Beute ging sie zu der Maschine, die sie dank der Aufschrift als Popcornmaker erkannt hatte. Sie wusste, dass es irgendwie leicht durchgeknallt war, sich hier in aller Ruhe Popcorn zu machen. Aber sie konnte der Versuchung nicht wiederstehn, genau das zu tun, was Brian scheinbar auch hier machte. Er schien sich ja auch gern Popcorn zuzubereiten, deshalb fühlte sie sich ihm wieder ganz nah, als sie die Maiskörner in die Maschine füllte und den Startknopf drückte.
"Was machst du hier?" Die laute Stimme riss sie aus ihren Gedanken und sie drehte sich erschrocken um. Es war seine Schwester , die mit lauerndem Gesicht im Türrahmen stand. Misty versuchte einen auf naiv zu machen: "Ich mache Popcorn, sieht man das nicht? "Brians Schwester ließ sich aber nicht für dumm verkaufen. "Ich meinte wer du bist, und warum du in unserem Haus rumläufst." "Ähm, ich......ich bin eine Austauschschülerin von deinem Bruder", stotterte Misty sich einen ab. "Mein Bruder hat keine Austauschschülerin. Davon müsste ich etwas wissen." Im Popcornmaker fing das Popcorn langsam an aufzupoppen. "Ich muss mich jetzt um das Popcorn kümmern", versuchte Misty abzulenken und wendete sich der Maschine zu.
Sie überlegte fieberhaft, wie sie möglichst unbeschadet aus dieser blöden Situation rauskommen konnte. Sie tat beschäftigt und holte die Lade mit dem fertigen Popcorn aus der Maschine. Doch auf einmal war Amber neben ihr und versuchte ihr den Behälter aus der Hand zu nehmen. "Jetzt ist Schluss mit dem Popcorn", meinte sie bestimmend. "Ich will jetzt wissen, was hier los ist." Die beiden rissen an dem Behälter, so dass schließlich das ganze Popcorn durch die bisher recht saubere und aufgeräumte Küche flog.
Misty dachte, dass Angriff die beste Verteidigung sei, und schrie: "Toll gemacht, du kleine Kröte! Ich geh jetzt deinen Bruder holen. Du machst den Schweinestall hier sauber." Sie eilte aus der Küchentür, um nicht zu riskieren, dass noch weitere Familienmitglieder, oder sogar Brian selbst, auftauchen und sie direkt an die Polizei übergeben würden.
Misty kletterte durch das offene Kellerfenster. Sie hatte das Haus ein paar Tage lang beobachtet und festgestellt, dass vormittags niemand zu Hause war. Ihre Idee, Stalking zu üben, indem sie sich jetzt auch bei anderen Jungs einschlich, kam ihr geradezu genial vor. Bevor sie sich wieder an ihren Traummann Brian heran machte, wollte sie etwas Übung bekommen, Dinge ausprobieren und Erfahrung sammeln.
Es war ein Haus der oberen Mittelklasse. Deshalb hatte es wohl auch keine Alarmanlage, praktisch für sie, denn mit Alarmanlagen und sonstigen Hindernissen in ein Haus zu kommen, kannte sie sich nicht aus, noch nicht. Sie hatte aber schon angefangen sich YouTube Videos anzuschauen, auf denen alle möglichen Tricks und Hinweise gezeigt wurden. Sie war die Treppe ins Erdgeschoss hoch gestiegen und kam ins Wohnzimmer. Gemütlich war's ja schon hier, aber etwas spießig. Passte gar nicht so zu Patrick, ihrem momentanen Stalking-Objekt. Hatte bestimmt seine Mom alles eingerichtet, oder eher seine Großmutter, so wie es hier aussah. Naja, egal, ab in sein Zimmer jetzt.
Sie schaute in zwei Räume, bis sie sein Zimmer ausfindig machen konnte. Die vielen Bilder an der Wand, auf denen er zu sehen war, sagten ihr, dass es sein Zimmer war. Sie hatte ihn ausgewählt, indem sie im Internet über Highschool Football Seiten gesurft war. Sie hatte darauf geachtet, dass sie ihr Jagdrevier jetzt in einer Stadt hatte, die nah genug war, um herzukommen, aber weit weg genug, dass es sich nicht bis zu ihrer Heimatstadt herumsprechen würde, wenn sie unangenehm auffallen sollte.
So, das war also Patricks Zimmer. Es war etwas unordentlicher als Brians Zimmer. Das einzige was fast gleich war, waren die Hanteln, aber bei Footballspielern ja auch nichts absolut ungewöhnliches. Da noch genügend Zeit war, versuchte sie eine der beiden Hanteln vom Boden hoch zu heben, doch sie war zu schwer. Scheiße, verdammt, das gibt's doch wohl nicht, dass sie diese lächerliche Hantel keinen Zentimeter vom Boden hoch bekam. Autsch!!! Jetzt tat der Rücken weh, hatte sie sich an der doofen Hantel verhoben? Misty legte sich ins Bett, um sich etwas auszuruhen. Was war das unter ihr? Sie zog eine XXL Unterhose hervor. IIIIIIIIHHHHHHH !! BAHHHHHHHH ! Konnte der nicht seine Unterwäsche vernünftig wegräumen? Bei Brian sah es doch schließlich auch nicht so aus!!
Sie ruhte sich etwas in Patricks Bett aus und wanderte mit den Augen durchs Zimmer. Der Flachbildfernseher war sicher das teuerste, was hier rumstand. Die Möbel schienen recht einfach und zusammengewürfelt zu sein, es wirkte alles etwas lieblos, aber irgendwie typisch für einen Highschool Schüler. Nach gefühlten zehn Minuten reichte es ihr, sie konnte ja nicht ewig hier liegen bleiben, obwohl sein Bett ein ganz bequemer und angenehmer Ort war. Endlich rappelte sie sich auf, und durchstöberte das Zimmer. Zaghaft öffnete sie den Kleiderschrank. Oh weia, dieser Kerl musste ein Tier sein, Schuhe in Größe 52 und Klamotten, die scheinbar die Größe von Zelten hatten.
Sie ging zum Schreibtisch, dort standen Fotos, sie erkannte Patrick darauf, und merkte, dass das Foto, auf dem sie ihn früher einmal gesehen hatte, durch das sie überhaupt auf ihn aufmerksam geworden war, geschönt sein musste, bearbeitet. Hier auf diesem Fotos sah sie, wie er wirklich aussah: groß, massig, arrogant und unsymphatisch. Aber ganz egal, sie wollte ja nichts von ihm, nur etwas stalken üben. Sie öffnete ein paar Schubladen, in einer fand sie ein Büchlein mit der Aufschrift "Tagebuch".
Mistys neugierige, kleine Äugelchen begannen über die Seiten zu fliegen. Patrick hatte eine ziemliche Sauklaue, trotzdem konnte sie das meiste entziffern. Und was sie da las, bestätigte den negativen Eindruck, den sie schon auf den Fotos bekommen hatte, vielmehr: sie war geradezu geschockt. Sie überflog alles, las sozusagen quer, aber die Bruchstücke zeigten ihr überdeutlich, was für ein riesengroßes Arschloch Patrick war.
"Heute in der Pause wieder 'nen Bücherwurm umgerempelt." "Neuem Schüler Taschengeld abgenommen." "Mr. Gibbings in der Mathe-Stunde ins Gesicht gerülpst." Misty wollte diesen Kram eigentlich gar nicht weiterlesen, aber es war wie bei einem Verkehrsunfall: man konnte einfach nicht weggucken.
Sie durchstöberte das Buch nicht mit System, sondern blätterte fieberhaft hin und her. Verdammt, worauf hatte sie sich nur eingelassen, warum hatte sie vorher nicht besser recherchiert? Je mehr sie las, desto deutlicher wurde: sie hatte sich in die Höhle des Löwen begeben.
Misty war so in die Lektüre des Buches versunken, dass sie aufschreckte, als sie plötzlich die Haustür ins Schloss krachen hörte. Sie fürchtete, dass es Patrick war, das heftige Zuklatschen der Haustür würde nur zu gut zu seinem Charakter passen, nach allem, was sie durch sein Tagebuch über ihn erfahren hatte.
Weil sie sich bei Brian unter das Bett geflüchtet und damit gute Erfahrung gemacht hatte, robbte sie auch diesesmal unters Bett. Erstaunlich sauber alles, keine Wollmäuse flogen ihr entgegen. Patricks Familie musste eine gute Putzfrau haben. Ihm selbst traute Misty nicht zu, so sorgfältig und gewissenhaft sauber zu machen.
Nachdem sie eine Ewigkeit unter dem Bett gewartet hatte, tat sich endlich was, denn jemand kam ins Zimmer. Sie lag so unter dem Bett, dass sie einen direkten Blick auf die Tür hatte. Es musste Patrick sein, das sah sie an den gewaltigen, in Flip Flops steckenden Füßen, mit denen er ins Zimmer schlurfte. Er verschwand aus ihrem Blickfeld, kurze Zeit später erbebte das Bett, er musste sich mit vollem Gewicht hinein fallen gelassen haben.
Neiiiiiiiiin!! Verdammt!! Sie hatte sein Tagebuch auf dem Tisch liegengelassen. Es kam ihr jetzt grade in den Kopf, hier unter dem Bett hatte sie ja Zeit zum Nachdenken, im Gegensatz zu dem Moment, als er ins Zimmer gekommen war. Wie konnte sie nur so scheißedumm sein, nein, nein, nein, das durfte doch alles nicht wahr sein. Sie klammerte sich jetzt nur noch an die Hoffnung, dass er es nicht so schnell bemerken würde.
Misty döste vor sich hin, denn da nichts passierte, schwand auch ihre Konzentration. Sie wurde erst wieder hellwach, als das Bett sich bewegte. Dann erschienen vor dem Bett, und somit vor ihren Augen, Patricks riesige Quadratlatschen, diesmal ohne Flip Flops. Plötzlich fiel irgendwas runter auf den Boden und rollte neben sie.
Neiiiiiiin!! Jetzt war dem Volltrottel auch noch etwas runtergefallen, und was auch immer das für ein beschissenes Teil war, es war irgendwo neben ihr unters Bett gerollt. Bitte, bitte, lieber Gott, mach, dass der Typ zu faul ist, nach diesem blöden Teil zu suchen. Vor lauter Angst schloss Misty die Augen, denn sie bildete sich ein, damit alles unangenehme ausblenden zu können und heil aus der Nummer rauszukommen.
Aber Gott schien ihre Gebete nicht erhört zu haben. Eine riesige, fleischige Hand fuchtelte ihr auf einmal suchend im Gesicht herum. "Was ist das denn?", hörte sie jetzt das erstmal Patricks Stimme. Dann zerrte er an ihren Haaren. Mann, tat das weh!! "Auaaaaaaaaa!!", schrie sie. "Hör auf!!! Ich komm ja schon freiwillig raus." Sie robbte nach vorne, und kam langsam unter dem Bett hervor. Patrick war inzwischen nicht mehr in der Hocke.
Er war aufgestanden, und ragte drohend, wie eine Felswand, vor ihr auf. Misty setzte sich vor Patrick aufs Bett und sah zu ihm auf. "Wer bist du?" Seine Stimme klang hart, wie die eines Scharfrichters. "Ich bin Misty", antwortete sie knapp. "Was machst du hier?" Seine Fragen hallten durchs Zimmer wie Donner. "Ich geh dann jetzt mal. Ich will dir nicht noch mehr Zeit klauen", antwortete Misty und stand vom Bett auf.
Patrick ging aber nicht zur Seite um sie aus dem Zimmer in die Freiheit spazieren zu lassen, sondern blieb vor ihr stehen. Sie war mit ihren 1.58 Metern sehr klein. Er musste über 2 Meter groß sein, denn sie reichte ihm kaum bis zur Brust. Er schubste sie vor sich her, und presste sie gegen die Zimmerwand. Jetzt fühlte sie sich erst recht in der Falle. "Du gehst nirgendwo hin", bellte er. Er war sehr massig, aber auch muskulös, er erinnerte sie an Strongmen aus dem Fernsehn, die Autos umwarfen, oder Trucks an einem Stahlseil zogen. Er hatte ein ärmelloses Muscle-Shirt an, durch das er seine gewaltigen Oberarme in Szene setzte. "Es tut mir leid....", fing sie an. "Es interessiert mich nicht, ob es dir leid tut", unterbrach er sie. "Was hast du hier zu suchen???"
Misty überlegte fieberhaft, aber ihr fiel so schnell keine passende Ausrede ein. "Ich wollte ausprobieren, wie es ist, in ein fremdes Haus reinzukommen", wisperte sie. "Du wolltest hier klauen!" "Nein, wirklich nicht, ich möchte meinen Freund überraschen, und demnächst in sein Haus schleichen, so als Geburtstagsüberraschung", log sie dreist. "Und ich hab mir durch Zufall euer Haus ausgesucht, um zu üben, wie das mit dem reinschleichen so funktioniert." Patrick sah zweifelnd zu ihr herab. "Egal ob das stimmt, dass du hier reingekommen bist ist 'ne Straftat."
Misty saß in der Küche, und trank den Kaffee, den Patrick ihr gemacht hatte. Er nahm sich eine Cola aus dem Kühlschrank, und drehte sich zu ihr um. "Was du gemacht hast, ist nicht ok, das ist gegen das Gesetz, und Strafe muss sein."
Sie trank noch einen Schluck Kaffee, dann räusperte sie sich. "Nein, bitte keine Strafe, keine Polizei, ich mach sowas auch nie wieder, bitte, bitte", bettelte sie. "Wer hat was von Polizei gesagt?", fragte Patrick gespielt unschuldig. Misty war verwirrt. Was war denn jetzt los? Erst faselte er etwas von Strafe, und dann doch keine Polizei, sie verstand nur Bahnhof.
Patrick, der ihr ratloses Gesicht bemerkt haben musste, sagte: "ICH werde dich bestrafen." Misty dachte nicht richtig zu hören, sie stand vom Stuhl auf, und ging in Richtung Haustür. In wenigen, riesigen Schritten, was bei seinem massigen Körper sehr erstaunlich war, war er bei ihr, packte sie grob am Arm und schleuderte sie zurück auf den Stuhl. "Ich habe dir doch eben schon gesagt: Du gehst nirgendwo hin!!"
Misty bekam jetzt langsam Panik. Patrick trank seine Dose Cola leer, riss sie vom Stuhl, und schleifte sie wieder die Treppe nach oben in sein Zimmer, das sie mittlerweile schon zur Genüge kannte. "Ich hab im Moment keine Freundin," fing er an zu erklären. Misty verstand nicht, was das mit ihr zu tun hatte. Aber dass er keine Freundin hatte, wunderte sie nicht besonders. Wer wollte auch schon mit so einem Ekelpaket zusammen sein? "Deshalb muss ich im Moment auf bestimmte Sachen verzichten, du verstehst?" Da Misty nicht verstand, und auch nicht antwortete, erklärte er weiter. "Du wirst mir jetzt als kleine Wiedergutmachung einen blasen, danach kannst du gehen. "Misty war klar, dass sie sich nicht verhört hatte, denn Patrick begann sich seine Jeans auszuziehen.
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Copyright Finn Fletcher
Bildmaterialien: Fotolia: © Venusangel
Tag der Veröffentlichung: 12.03.2017
ISBN: 978-3-7438-0966-6
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