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Dominique und Tante Marianne

Dominique betrat ihre Wohnung. Es handelte sich um einen lieblosen Zweckbau 

im Armen-Gettho Kalkbruch. Sie pfefferte den Wohnungsschlüssel auf den Wohnzimmertisch und ließ ihren

voluminösen Körper aufs Sofa plumpsen. Es sah wie immer aus wie in einem Schweinestall. "Ding Dong" 

Dominique war genervt. Wer wollte denn jetzt etwas von ihre. "Ist offen." schrie sie. Einige Minuten später stand 

Tante Marianne in der Wohnung. "Wie sieht es denn hier aus?" geiferte sie. 

 

"Reg dich ab, Tantchen." Dominique war die Ruhe selbst. Sie biss genüßlich in eine Tafel Schokolade. Marianne 

setzte sich aufs Sofa. Es knirschte verdächtig, sie sprang sofort wieder auf. Sie hatte sich auf eine Packung Chips 

gesetzt, die Dominique wohl übersehen hatte. "Also weißt du was??" schrie Marianne. "Du, mit deinem ganzen 

Scheiß hier."

 

 

 

Der Lottogewinn

 Dominique war aufgeregt wie sonstwas. Sie konnte es immer noch nicht glauben: 43 Millionen Euro Gewinn. In der Euro-Lotterie. Da sie online gespielt hatte musste sie keinen Lottoschein vorlegen, Sie saß neben Tante Marianne vor dem Mitarbeiter der Lotterie Gesellschaft: Herbert Mauermanns. "Herr Mauermanns, ist das echt wahr, dass ich 40 Millionen gewonnen habe?" fragte Dominique zum gefühlt hundertsten mal. "43 Millionen um genau zu sein." verbesserte Herr Mauermanns sie. "Das Geld wird in ca 5 Werktagen auf Ihrem Konto sein." 

"Kann ich jetzt schonmal einen kleinen Anteil haben? " fragte die frisch gebackene Multimillionärin schüchtern. "Ich bin nämlich ziemlich pleite." Herr Meuermanns lächelte. "Für solche Fälle haben wir hier unsere kleinen Briefumschläge." Er griff in eine Schublade und holte einen Briefumschlag hervor. "Hier sind 5000  Euro in bar, das dürfte doch für den Übergang reichen, oder?" Dominique grapschte sich den Umschlag, riss ihn auf und zählte das Geld nach. "Mein Gott, wie peinlich." flüsterte Tante Marianne. "Stimmt, es sind genau 5000 Euro" Dominique beendete ihre Geldzählaktion und steckte das Geld in ihre Tasche. 

 

2 Tage später. Dominique hatte sich in einem 4 Sterne Hotel ein Zimmer genommen, da sie froh war endlich aus ihrer chaotischen Wohnung rauszukommen. Sie zog ihre Bahnen im Schwimmbad. Sie genoss es Zeit für sich zu haben, tun und lassen zu können was sie wollte. Sie kletterte aus dem Pool und ging zu ihrem Liegestuhl. Sie sah auf ihrem Handy, dass Marianne angerufen hatte. Aber das interessierte sie im Moment nicht. Ihre neue Freundin Estelle kam grade in den Wellnessbereich. Nachdem Dominique der Zufallsbekanntschaft aus dem Hotel von ihrem Lotteriegewinn erzählt hatte, hatten die beiden sich rasch angefreundet. "Estelle, ich bin müde und gehe aufs Zimmer." erklärte Dominique ihrer neuen besten Freundin.

 

Auf dem Zimmer angekommen ließ Dominique sich aufs Bett fallen. Das Handy klingelte. Es war wieder Marianne. Diesmal ging sie dran. "Was gibt's?" fragte sie genervt. Marianne wollte sich für den Abend verabreden. "Das geht nicht, da treffe ich mich schon mit meiner Freundin Estelle." sagte Dominique kurz angebunden. "Tschüss" Das Gespräch war beendet und sie zog sich schnell ihr neues Kleis an, dass sie für 89 Euro in einer Boutique gekauft hatte, auf Empfehlung von Estelle.

 

 

Estelle hilft

 Estelle stand schon an der Bank als Dominique eintraf. "Hallo, toll, dass du da bist." japste Dominique. Wegen ihres Körperumfangs war sogar der kurze Weg vom Taxi zum Eingang der Bank eine gigantische Anstrengung. "Jetzt aber schnell. Du musst doch wahnsinnig gespannt sein." drängelte Estelle. Es war Estelles Vorschlag gewesen, dass sie Dominique zur Überprüfung des Kontos begleiten sollte, sozusagen als Zeugin, ob alles glatt gelaufen war.

Dominique gab ihre Karte in den Automaten. Estelle trommelte mit den Fingern gegen die Wand. Beide starrten auf den Apparat. Der Kontoauszug kam heraus. "Du bist zu nervös GDominique." rief Estelle. "Ich checke es für dich." Sie riss den Auszug, der kaum herausgekommen war, an sich, und überflog ihn hastig. Sie registrierte zwischen vielen kleinen Beträgen eine sehr lange Zahl mit vielen Nullen. Nach einer gefühlten Ewigkeiten fragte Dominique:" Und?" Estelle fiel ihr in den Arm. " Das Geld ist da." Beide lachten, weinten, die Gefühle überkamen sie.

Dominique nahm Estelle den Zettel ab. "Wahnsinn, das Geld ist echt da." Sie taumelte an Estelles Arm in Richtung Ausgang.

Dominiques Luxussuite

"Schön guten Tag, wie kann ich Ihnen behilflich sein." Die Begrüßung des Rezeptionisten war überaus freundlich. Dominique fühlte sich in dieser Hotelhalle wie eine Königin. "Zuerst hätte ich gerne ein paar von diesen Bonbons." Dominique grapschte sich eine Handvoll Bonbons aus einer Schale, die auf der Rezeption stand. "Ähm, ja, natürlich gerne." Der Rezeptionist schien etwas irritiert. "Was können Sie mir denn anbieten? Ich hätte gerne eine schöne Suite." 

Der Rezeptionist ließ seinen Blick über Dominique gleiten. Etwas abschätziges war leicht zu erkennen. "Nunja, die Suiten sind relativ teuer , könnte es auch ein normales Standart Zimmer sein?" "Dominique schaute ihn verwundert an" Nein, ich will eine Suite." ihre Stimme klang nun etwas bestimmter. "Warten Sie kurz." Sie kramte in ihrer Handtasche und klatschte ein kleines Bündel mit Tausend Euro Scheinen auf das glatte Marmor, dass zwischen ihr und dem jetzt sehr verdutzt dreinblickenden Rezeptionisten lag."Reicht das für 2,3 Tage?" Der Rezeptionist fing sich wieder etwas. "Sicherlich, ich kann ihnen z B unsere "Lonly Moments Suite " anbieten. Das wäre pro Übernachtung 650 Euro." Dominique nickte "Ich buche sie erstmal für eine Woche."

 

Dominique wachte auf. Sie rekelte sich in den Kissen und genoss es wie jeden Tag ausschlafen zu können. Sie wohnte mittlerweile seit 5 Wochen in der Suite und hatte auch nicht vor so bald wieder von hier zu verschwinden. Wieso auch? Sie hatte es hier bequem, alles wurde für sie erledigt und leisten konnte sie es sich sowieso. Sie schwang sich aus dem Bett und schlurfte nach draußen auf ihre Dachterasse. Sie steckte sich ihre erste Zigarette des Tages an und wählte per Kurzwahltaste des Handys die Nummer der Rezeption. Eine Mitarbeiterin der Rezeption meldete sich. Dominique hielt sich nicht lange mit Höflichkeitsfloskeln auf. "Einmal das große Frühstück deluxe bitte auf meine Suite." Ihre Bestellung war wie immer kurz und bündig. Sie legte auf. 

Besuch

 "Guten Morgen Dominique, lange nicht mehr gesehen." Mariannes Stimme klang leicht beleidigt. Dominique stand in einer wallenden bunten Tunika in ihrer Suite. Sie ging auf Marianne zu und wollte sie umarmen. Doch Marianne wehrte ab. "Nein Dominique, so geht das nicht, du hast dich so lange nicht gemeldet, nach deinem Gewinn habe ich gar keinen richtigen Zugang mehr zu dir." Dominique setzte sich an den Frühstückstisch und steckte sich ein ganzes Chroissant auf einmal in den Mund. Mit vollem Mund ging sie auf Mariannes Vorwürfe ein. "Sorry, ich musste mich erstmal in mein neues Leben rein finden." Marianne wollte grad amtworten als Dominiques Diamant besetztes Handy klingelte. "Hallo Estelle." Als Marianne hörte, dass Dominique mit Estelle redete verdrehte sie die Augen. Während Dominique mit Estelle telefonierte ging Marianne durch die Suite und sah sich neugierig um.

 

Dominique war aufgeregt, Estelle wollte ihr etwas wichtiges mitteilen. Sie hatten sich in einem Feinschmecker Restaurant verabredet. Das Restaurant hieß "Tafelfreuden" und lag in einer eleganten Einkaufsstraße. Dominique verspätete sich etwas. "Guten Abend, haben Sie reserviert?" fragte die Platzanweiserin höflich. "Ja, auf den Namen Georgo." Die Restaurantmitarbeiterin schaute in einem Büchlein nach. "Ja, ich werde Sie zu ihrem Platz geleiten." Als Dominique am Tisch ankam nickte Estelle ihr wohlwollend zu. Sie schien die Pünktlichere und Diszipliniertere on Beiden zu sein.

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 24.08.2016

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