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Hitzewelle

37°C … im Schatten … und so soll es das ganze Wochenende sein!!!

 

Nur mit einer Boxershorts bekleidet, die Füße in Eiswasser und mit einem kühlen Radler in der Hand sitze ich auf meiner Couch. Das Wetter macht mich fertig. Man braucht sich gar nicht zu bewegen, um ins Schwitzen zu kommen. Leider habe ich keine Badewanne, sonst hätte ich mich dort reingelegt. Gerne wäre ich irgendwohin baden gefahren. Aber erstens habe ich kein Auto, zweitens vertrage ich das Busfahren nicht und drittens ist es für das Fahrrad viel zu heiß. So bleibt mir nur ab und zu der kurze Gang unter die kalte Dusche und das eiskalte Fußbad. Zur visuellen Abkühlung läuft „Snowdogs – Acht Helden auf vier Pfoten“.

 

Als es klingelt, stöhne ich gequält auf. Gerade ist es so bequem. Da ich niemanden erwarte, bleibe ich sitzen und hoffe der Störenfried macht sich wieder aus dem Staub. Aber da ist jemand so was von hartnäckig und drückt immer wieder auf den Knopf. Fluchend stelle ich mein Radler auf den Tisch und nehme die Füße aus dem Wasser. Nachlässig mache ich sie trocken und schlurfe zur Tür. Schon dieser kleine Gang lässt wieder die Schweißbäche fließen. Mit nicht gerade der besten Laune öffne ich schwungvoll die Tür und schaue ihn die blauen Augen von Marvin, was gleich mein Herz schneller schlagen lässt.

 

Marvin ist seit 3 Monaten mein Kollege. Wir arbeiten beide bei der gleichen Bäckerei. Er als Fahrer, ich als Konditor. Obwohl ich ihn wirklich mag, nervt er doch. Nicht mit Worten, sondern er scharwenzelt immer viel zu Nahe um mich rum und berührt mich, wann immer er dazu die Möglichkeit hat. Nicht das es mir nicht schmeicheln würde, da ich dem eigenen Geschlecht zugetan bin und Marvin wirklich nicht zu verachten ist.

 

Aber ich habe keine Lust noch mehr dumme, homophobe Sprüche von den Bäckern zu hören. Sie sind nämlich der Meinung, dass ein richtiger Mann als Bäcker arbeitet und nur Frauen oder Schwule dem Konditorhandwerk nachgehen. Deswegen weiß auch keiner im Betrieb, dass ich schwul bin. Das würde noch mehr dämliche Sprüche geben.

 

Deswegen versuche ich auch Marvin, so weit wie es geht, aus dem Weg zu gehen. Denn seine Nähe macht mich hibbelig und beschert mir immer wieder Herzklopfen. Aus diesem Grund ist es auch nervig und das fünf Tage die Woche. Seit drei Jahren bin ich Single und mein bester Freund ist meine rechte Hand, die, seitdem ich Marvin kenne, viel zu tun hat. Zu meinem Unglück entspricht er auch noch genau dem Typ Mann der mich schon immer angezogen hat. Blonde Haare und blaue Augen. Außerdem ist er groß und wirklich gut gebaut.

 

Marvin steht lässig an der Wand gelehnt da und drückt immer noch fleißig auf den Klingelknopf. Dabei grinst er mich frech an.

„Du kannst aufhören“, kommt es nicht gerade freundlich von mir, „ich bin ja hier. Was verschafft mir die Ehre deiner Anwesenheit?“ Kurz stutze ich. „Woher weißt du überhaupt wo ich wohne?“

 

„Ich wollte dich fragen ob du Lust hast mit an den Badesee zu fahren“, antwortet er lächelnd und hört endlich auf meinen Klingelknopf zu malträtieren. „Und zu deiner zweiten Frage. Ich wohne nur zwei Straßen weiter und habe dich öfters hier reingehen sehen.“ Sein Blick gleitet über meinen Körper und sein Lächeln wird breiter … mir wird bewusst, dass ich fast nackt vor ihm stehe. Schnell husche ich zur Couch und streife mein T-Shirt über. Als ich mich umdrehe, steht Marvin hinter mir und ich zucke unwillkürlich zurück. Anscheinend hat er es als Einladung angesehen, dass ich die Tür offen gelassen habe.

 

„Wie ich sehe, hast du es dir hier gemütlich gemacht“, meint er und lässt seinen Blick durchs Zimmer gleiten. Während er sich umschaut, lüpft er sein Shirt, was dank der Hitze an seinem Körper klebt und kurz kann ich einen Blick auf seinen Bauch werfen. Oh Mann. Ob er trainiert? Denn einen leichten Ansatz eines Sixpacks kann ich erkennen, genauso wie ich es mag. Jetzt wird mir noch heißer und ganz sicher nicht von den tropischen Temperaturen. „Also was ist nun?“, fragt er mit einem Lächeln in der Stimme.

 

„Was ist was?“ Irritiert schaue ich in sein Gesicht. Ein wissendes Lächeln auf den Lippen, wiederholt er noch mal seine Frage.

„Willst du mit an den Badesee fahren?“

Die Aussicht auf eine ordentliche Abkühlung lässt mich vergessen, dass ich eigentlich versuche Abstand zu Marvin zu halten.

„Okay. Gib mir fünf Minuten um meine Badetasche zu packen“, nehme ich seine Einladung an und beeile mich ins Schlafzimmer zu kommen.

 

Zehn Minuten später sitzen wir im Auto.

 

Während der Fahrt habe ich Gelegenheit ihn genauer zu betrachten. Bis jetzt habe ich es mir immer verboten, aus Angst dass einer der Bäckergesellen mich dabei erwischt. Sein Profil gefällt mir. Die Nase ist ein wenig lang, aber sie passt zu ihm. Seine Lippen sind voll, aber mir gefällt es und am liebsten würde ich … nein … falscher Gedanke … unauffällig versuche ich mich ein wenig bequemer hinzusetzen.

 

Die Haare sind kurz geschnitten und stehen in allen Richtungen ab, was ihm aber sehr gut steht. Mitten in meiner Betrachtung wendet Marvin sich mir zu. Schnell schaue ich aus dem Fenster.

„Gefällt dir was du siehst?“, fragt er betont lässig. Mit rotem Kopf nicke ich automatisch, was ihm ein leises Lachen entlockt. Den Rest der Fahrt schaue ich überall hin, nur nicht mehr zu ihm.

 

Endlich halten wir auf dem Parkplatz des Badesees. Erleichtert steige ich aus.

 

Marvin nimmt noch eine Decke und seine Tasche aus dem Kofferraum und wir machen uns auf den kurzen Weg zum See. Es wimmelt hier von Menschen, kein Wunder bei der Hitze. Ich folge Marvin, der eine etwas ab gelegenere Stelle des Sees ansteuert. Unter einer großen Buche breitet er die Decke aus und fängt sich an auszuziehen. Gebannt schaue ich ihm zu, wie er T-Shirt und Jeans ablegt. Darunter trägt er schon die Badehose, die meiner Fantasie nicht mehr viel Spielraum gibt.

 

„Willst du dich nicht auch ausziehen?“, fragt er schmunzelnd und fängt an sich mit Sonnenmilch einzucremen. Meine Augen folgen seinen Fingern, die geschmeidig über seine Haut gleiten. Mühsam reiße ich mich von dem Anblick los und ziehe mir das Shirt über den Kopf. Mit dem Rücken zu Marvin streife ich die Jeans ab und spurte gleich Richtung See und stürze mich in die Fluten. Zum Glück hat er nicht gesehen, was sein Anblick bei mir ausgelöst hat.

 

Mit ein paar kräftigen Schwimmzügen versuche ich meiner Erregung Herr zu werden. Kurz darauf spüre ich, dass sich jemand neben mir befindet und als ich zur Seite schaue, sehe ich Marvin neben mir. Bis zur Mitte des Sees, schwimmen wir gemächlich neben einander her. Dann drehen wir um und aus einer Laune heraus ziehe ich das Tempo an und kurz darauf entbrandet ein Wettkampf Richtung Ufer, den Marvin um eine Länge gewinnt. Erschöpft lasse ich mich im flachen Wasser treiben und genieße das kühle Nass.

 

Nach einer Weile schaue ich mich nach Marvin um, der ein Stückchen von mir weg steht und mich beobachtet. Augenblicklich bekomme ich Herzklopfen. Gemächlich bewege ich mich Richtung Ufer, immer Marvin im Blick. Er folgt mir und wieder liegt dieses freche Grinsen auf seinem Gesicht. Nachdem ich mich kurz abgetrocknet habe, greife ich zur Sonnencreme. Doch Marvin ist schneller und reißt mir die Flasche aus der Hand.

 

„Lass mich das machen Dominik“, bittet er mich und nickt Richtung Decke. Nervös lege ich mich auf den Bauch. So viel zum Thema aus dem Weg gehen. Angespannt warte ich auf die unvermeidliche Kühle, wenn die Sonnencreme auf die Haut trifft. Doch nichts. Ein Blick über die Schulter zeigt mir, dass er sie erst mit den Händen anwärmt.

 

Als er seine Hände auf meine Schultern legt, muss ich mir ein Stöhnen verkneifen. Langsam massiert er die Creme in meine Haut, lässt keine Stelle aus. Seine Hände wandern über meinen Rücken, fahren sanft über meine Seiten, was mir eine Gänsehaut beschert, denn da bin ich sehr empfindlich. Als ich seine Hände an meinen Oberschenkeln spüre, wird es langsam kriminell, denn ich fühle wie sich das Blut allmählich in meiner Mitte sammelt.

 

Akribisch massiert er die Creme ein und tastet sich langsam zu den Kniekehlen, deren Berührung mir ein Keuchen entlockt. Auch diese Stelle ist sehr empfindlich. Jetzt massiert er die Waden und selbst meine Füße kommen in den Genuss dieser Massage.

 

„Dreh dich um!“, fordert er mich auf. Doch das wäre jetzt nicht möglich und ich lehne dankend ab, was ihn wieder grinsen lässt. Da er mich eingecremt hat, fühle ich mich verpflichtet auch ihm wenigstens die Rückseite mit Sonnenschutz zu behandeln.

„Leg dich hin!“, fordere ich ihn nun meinerseits auf, „ich creme dir den Rücken ein. Als Dankeschön.“

 

Als er liegt, kann ich mich gefahrlos erheben, ohne das er das Malheur was er angerichtet hat zu sehen. Ich greife zur Flasche und genauso wie er wärme ich sie erst mal ein wenig in den Händen an. Vorsichtig lege ich dann meine Hände auf seine Schultern und beginne ihn ebenso gründlich zu massieren, wie er es getan hat. Seinen muskulösen Körper unter den Händen zu spüren, macht es mir nicht gerade leicht, dass mein kleiner Freund sich wieder beruhigt.

 

Nur noch schnell seine Beine, dann werde ich mich wieder ins Wasser begeben müssen, sonst wird es peinlich für mich. Zum Glück sind wir ein wenig abgelegen von den anderen Badegästen, somit wird es nicht noch peinlicher. Kaum habe ich die restlichen Stellen eingecremt, wende ich mich ab und spurte Richtung Wasser. Nach zehn Minuten fühle ich mich wieder in der Lage zur Decke zurück zu kehren. Marvin liegt immer noch so da, wie ich ihn verlassen hatte.

 

„Wieder abgekühlt?“, flüstert Marvin und ein leises Lachen begleitet seine Worte.

„Hmmm“, ist das einzige was ich raus bringe und lege mich mit dem größtmöglichen Abstand, den die Decke zu lässt, hin. Marvin dreht sich auf die Seite und fixiert mich mit seinem Blick.

„Ich mag dich Dominik. Schon seit als ich dich das erste Mal gesehen habe.“

 

Seufzend drehe ich mich auch auf die Seite.

„Ich dich auch“, gebe ich zu. „Aber …“

„Was `Aber`?“, unterbricht er mich. „Warum gehst du mir aus dem Weg?“, will er wissen.

„Weil … weil die Bäcker schon genug dumme Sprüche vom Stapel lassen. Wenn sie wüssten dass ich schwul bin, hätte ich keine ruhige Minute mehr. Und … und das hatte ich schon in dem Betrieb vorher“, versuche ich es ihm zu erklären.

 

„Hey … ich bin auch schwul“, wirft er ein.

„Du bist aber nicht immer da und musst dir die Sprüche anhören“, kontere ich. „Außerdem glaube ich nicht, dass sie vor dir solche Sachen sagen würden. Ich meine …“, und zeige mit dem Finger auf ihn, „schau dich doch an. Du bist groß und hast Muskeln und sie haben sicher Schieß sich mit dir anzulegen. Aber ich … ich bin klein und schmächtig und …“, verlegen senke ich den Blick.

 

„Was `und`, Dominik?“, fragt er sanft nach.

„Und ich konnte mich noch nie wehren. Deswegen erzähle ich auch niemanden, dass ich auf Männer stehe. Da lebt es sich ruhiger. Glaub mir“, ende ich.

 

„Mmmm … heißt das … du willst nur nichts mit mir zu tun haben, weil sie im Betrieb mitkriegen könnten … dass du schwul bist?“, fragt Marvin nach einer Weile.

„So in etwa“, antworte ich leise. „Immerhin sind wir Kollegen. Und Gesetz dem Fall wir würden was … naja … miteinander haben, könnte ich nicht so tun als ob nichts wäre.“

„Ich würde gerne was mit dir haben wollen“, raunt er mir zu und kommt mir viel zu Nahe. Seine Hand wandert in meinen Nacken und als er sich zu mir beugt und seine Mund sanft auf meinen legt, habe ich keine Chance mehr mich zu wehren. Viel zu verlockend sind seine Lippen.

 

Vorsichtig tastet Marvin mit seiner Zunge über meine Oberlippe und ergebend seufzend öffne ich leicht den Mund. Ganz sacht erobert er mich. Umschmeichelt meine Zunge, fordert sie auf zu einem sinnlichen Tanz. Ich könnte stundenlang so weiter machen, doch schon viel zu bald lässt Marvin den Kuss ausklingen, bis sein Mund nur noch hauchzart auf dem meinen liegt.

„Ich glaube wir sollten aufhören“, flüstert er, „sonst bekommen wir noch eine Anzeige, wegen Erregung öffentliches Ärgernisses.

 

Und dieses öffentliche Ärgernis schmiegt sich hart gegen meinen Oberschenkel und ich muss grinsen, denn damit ist er nicht alleine.

 

„Komm! Wir schwimmen noch eine Runde“, fordert Marvin mich lächelnd auf, erhebt sich und streckt mir die Hand entgegen. Ich lasse mir von ihm aufhelfen und wir rennen beide ins Wasser.

 

Nach einer Stunde herumalbern, lassen wir uns ausgepowert wieder auf die Decke nieder.

 

„Lass uns heute Abend ins Kino gehen“, schlägt Marvin vor. Zweifelnd schaue ich ihn an. Bei der Wärme ins Kino?

„Es gibt eine Klimaanlage“, meint er schnell und grinst mich an.

„Okay“, gebe ich nach. Denn ehrlich gesagt, habe ich keine Lust heute wieder alleine in der Wohnung zu hocken. Mir ist gerade auch völlig egal, dass ich Abstand zu Marvin halten wollte. Der Nachmittag hat Spaß gemacht und von dem Kuss bin ich immer noch ganz hibbelig.

„Dann lass uns zusammenpacken, ich bringe dich nach Hause. Um sieben hole ich dich ab.“

 

Nachdem mich Marvin vor der Haustür abgesetzt und versichert hat, dass er Punkt sieben Uhr wieder da wäre, haste ich die zwei Stufen hoch und kann nicht schnell genug die Tür öffnen. Eine Stunde habe ich.

 

Nach einer gründlichen Dusche, Rasur und ausgiebiger Mundhygiene, stehe ich nun vor meinem Kleiderschrank. Viele sexy Sachen habe ich nicht, schließlich gehe ich selten aus. Letztendlich wird es die schwarze Jeans, die ich mal aus einer Laune heraus gekauft habe und sich hauteng an meinen Körper schmiegt. Dazu ein weißes Shirt und mein beiges Lieblingshemd. Wow … wenn ich mich so im Spiegel betrachte … bin ich gerade selbst von mir überwältigt. Und ich neige wirklich nicht zur Eitelkeit.

 

Mit etwas Gel sind die kurzen braunen Haare schnell in Form gebracht und zum Abschluss noch ein wenig Aftershave. Fertig. Mit blitzenden braunen Augen zwinkere ich mir selber zu und gehe in die Küche.

 

Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass ich noch eine viertel Stunde Zeit habe. Langsam macht sich auch die Aufregung bemerkbar und ich laufe nervös in der Küche hin und her.

 

Punkt sieben Uhr klingelt es an der Tür.

 

Noch einmal atme ich tief durch, dann zwinge ich mich langsam zur Tür zu gehen. Als ich sie öffne verschlägt es mir glatt die Sprache und ich kann Marvin nur noch anstarren.

 

Sein Outfit besteht aus einem blauen Hemd, was genau zu seiner Augenfarbe passt und einer schwarzen Stoffhose. In der Hand hält er eine einzelne rote Rose, die er mir mit einem Lächeln überreicht. Zögerlich nehme ich sie entgegen und spüre wie das Blut in meinen Kopf schießt. Sicher leuchte ich wie eine überreife Tomate.

 

„Hallo Dominik“, flüstert Marvin und beugt sich zu meinem Ohr. „Weißt du eigentlich, dass starren unhöflich ist?“ Ein leichter Kuss auf die Wange jagt mir eine Gänsehaut über den Rücken und ich schaue in sein grinsendes Gesicht. Ehe mir eine Antwort einfällt, redet er weiter. „Aber ich verzeihe dir, denn am liebsten würde ich dich auch die ganze Zeit anstarren.“

 

Wenn es möglich wäre, würde ich wahrscheinlich noch röter werden. Verlegen senke ich den Blick. Marvin hebt mein Kinn und haucht mir einen Kuss auf die Lippen, dann nimmt er meine Hand und zieht mich in Richtung seines Autos. Die Tür fällt mit einem lauten Knall ins Schloss.

 

Zuvorkommend öffnet Marvin die Autotür und mit Herzklopfen sinke ich auf den Sitz. Mit leicht zittrigen Händen lege ich den Sicherheitsgurt an, während ich ihn beobachte, wie er das Auto umrundet und sich neben mich setzt.

 

„Du starrst schon wieder“, meint er lächelnd. Ertappt wende ich mich ab. Als er den Motor startet, höre ich ihn leise Lachen. `Ob es schädlich ist, wenn zu viel Blut zulange im Kopf ist? `, frage ich mich gerade, als ich seine Hand auf meinem Oberschenkel spüre.

„Hey. War doch nur ein Scherz“, sagt er mit ernster Stimme und ich wende mich ihm zu. „Wenn ich nicht fahren müsste, würde ich dich auch die ganze Zeit anschauen. Du siehst sexy aus und ich freue mich wahnsinnig auf unseren Abend.“

Zaghaft lächele ich ihn an. „Ich mich auch.“

 

Am Kino angekommen, bleibt uns erst einmal die Qual der Wahl. Humor, Action und Liebesschnulze stehen zur Auswahl. Wir entscheiden uns für den lustigen Film und decken uns noch mit Popcorn und Mineralwasser ein. Im Kinosaal ist es angenehm kühl und wir lassen uns in der hintersten Reihe nieder. Popcorn und Getränke landen auf dem Tischchen vor uns. Lange müssen wir nicht mehr warten und schon wird es dunkel.

 

Nach einer kleinen Vorschau beginnt der Film und schon nach kurzer Zeit, habe ich vor Lachen Tränen in den Augen. Irgendwann fällt mir auf, dass ich noch keinen einzigen Lacher von Marvin gehört habe und ich schaue zu ihm rüber. Er sitzt lässig im Stuhl und beobachtet mich, starrt mich regelrecht an. Sein Blick lässt mein Herz einen regelrechten Vollgasstart hinlegen und wummert, wie verrückt in meiner Brust. Ich kann meinen Blick einfach nicht lösen und als er sich vorbeugt, entschlüpft mir ein Seufzer, dann liegen seine Lippen auf den meinen. Sanft gleitet er über meinen Mund. Automatisch öffne ich ihn ein wenig und schon schlüpft seine Zunge hinein und umschmeichelt die meine.

 

Seine Hand umfasst meinen Nacken und er zieht mich an sich, gleichzeitig wird der Kuss immer leidenschaftlicher. Erregt dränge ich mich an ihn und für eine Weile vergesse ich, dass wir in einem Kinosaal sitzen. Als mir der Sauerstoff knapp wird, schiebe ich Marvin ein wenig von mir. Nur widerwillig lässt er es zu und als ich in seine Augen schaue, sind sie lustverhangen.

 

Gleichzeitig entkommt uns ein „Wow.“

 

Der Film ist vergessen. Wasser und Popcorn bleiben unangetastet stehen, als wir uns im stummen Einverständnis erheben und Hand in Hand den Kinosaal verlassen. Schweigend gehen wir zum Auto und fahren in Marvins Wohnung.

 

Als wir vor der Tür stehen, wird mir doch ein wenig flau im Magen. Eigentlich bin ich nicht der Typ, der gleich beim ersten Date aufs Ganze geht. Zögerlich betrete ich die Wohnung, als Marvin mir die Tür aufhält. Er scheint meinen Stimmungsumschwung bemerkt zu haben und führt mich ins Wohnzimmer, wo er mir einen Platz auf der Couch anbietet.

 

„Möchtest du was trinken?“, fragt er höflich.

„Ein Glas Wasser bitte“, antworte ich ihm mit nervöser Stimme, “wenn es geht ohne Kohlensäure.“

„Kommt sofort“, meint er lächelnd und verlässt das Wohnzimmer, um das Gewünschte zu holen. Neugierig schaue ich mich um.

 

Alles ist in Braun- und Weistönen gehalten, was mir sehr gefällt. Bilder hängen massenweise an den Wänden, Marvin scheint gerne zu fotografieren. Die Couch auf der ich sitze, ist mehr eine Liegewiese und in einem wunderschönen schokoladenbraun mit vielen kleinen und großen, weisen und ebenfalls schokoladenbraunen Kissen. Ganz in meine Betrachtung vertieft, bekomme ich gar nicht mit, wie Marvin wieder ins Wohnzimmer kommt. Erst als er zwei Gläser Wasser auf den Couchtisch stellt und sich neben mich setzt, bemerke ich ihn.

 

Wieder hochgradig nervös, schaue ich ihn an. Er beobachtet mich.

„Was ist los, Dominik?“, fragt er und ich kann Unsicherheit in seiner Stimme hören.

„Ähm …“, druckse ich herum, „was meinst du?“

„Naja. Im Kino warst du so leidenschaftlich und jetzt … jetzt sitzt du hier, als hättest du Angst.“ Fragend schaut er mich an.

 

„Ich habe keine Angst“, stelle ich schnell klar. „Es ist nur … ich …“, hilflos breche ich ab.

„Es geht dir zu schnell?“ Vermutet Marvin und liegt damit vollkommen richtig. Ein wenig beschämt nicke ich. Zärtlich legt sich seine Hand an mein Kinn und hebt es an, damit er mir in die Augen schauen kann.

„Hey … wir haben alle Zeit der Welt“, flüstert er. „Ich möchte mehr von dir, als nur eine schnelle Nummer.“

 

Irgendwie komme ich mir gerade sehr blöd vor. Erst will ich, sende entsprechende Signale aus und dann mache ich einen Rückzieher. Leider ist gerade kein Loch da, in das ich vor Scham versinken könnte.

 

„Okay. Vorschlag.“ Erschrocken zucke ich zusammen, als Marvin anfängt zu reden, so sehr bin ich in mein Selbstmitleid vertieft.

„Wir schauen uns einen Film an, ganz gemütlich hier auf der Couch“, meint er lächelnd, „oder … ich bringe dich nach Hause, was ich aber sehr schade finden würde, denn es ist schön mit dir zusammen zu sein. Alles andere ergibt sich von selbst. Was sagst du dazu?“ Erwartungsvoll schaut er mich an.

 

„Ich würde gerne noch bleiben“, krächze ich mehr, als das ich es deutlich sage. Ich räuspere mich und wiederhole noch einmal mit fester Stimme, „Ich würde gerne noch bleiben. Mir gefällt es auch mit dir zusammen zu sein.“ Erleichtert lächelt Marvin mich an und gibt mir einen schnellen Kuss, bevor er aufsteht.

„Ich hole uns was zum knabbern und du kannst ja schon mal schauen“, und zeigt auf den Schrank neben dem Fernseher, „was wir uns angucken können. Ich denke die Auswahl ist groß genug.“

 

Während Marvin in der Küche hantiert, suche ich aus seiner wirklich sehr umfangreichen Sammlung zwei Filme raus. `Demolition Man` und `Speed`, zwei meiner Lieblingsfilme.

 

Mit einem vollbepackten Tablett kommt Marvin wieder ins Wohnzimmer. Als er die beiden Filme sieht, zieht er grinsend die Augenbrauen in die Höhe.

„Du stehst also auf harte Kerle … soso“ meint er belustigt und stellt das Tablett auf den Tisch.

„Wir können auch was anderes schauen, wenn…“, nuschle ich errötend.

„Nein. Nein“, beschwichtigt er mich schnell. “Ich schaue sie auch gerne, sonst wären sie nicht in meiner Sammlung.“

 

Der Abend ist wunderschön. Wir füttern uns gegenseitig mit Knabbereien und am Ende des ersten Films liegen wir zusammengekuschelt auf der Couch.

 

Mit Herzklopfen oder mehr Herzrasen, liege ich mit dem Rücken an Marvins Brust gekuschelt und würde nichts lieber tun, als ihn zu küssen, aber ich getraue es mir nicht. Am liebsten würde ich noch viel mehr machen, denn es fühlt sich so richtig an. Schon seit einer Weile streicht er immer wieder leicht über meine Arme, was mir immer wieder Schauer über den Rücken jagt und Gänsehaut beschert. Es ist zum verrückt werden.

 

„Hey! Ist dir kalt?“, flüstert Marvin nahe an meinem Ohr, was mich wieder erzittert lässt.

„N-Nein“, wispere ich. Vorsichtig dreht er mich in seinen Armen und schaut mich zärtlich an. Langsam beugt er sich zu mir und auf den letzten Millimetern komme ich ihm entgegen, weil es mir einfach zu lange dauert. Endlich. Stürmisch erobere ich seinen Mund und spüre seine Überraschung.

 

Schnell schlinge ich ihm meine Arme um den Hals, damit er ja nicht auf die Idee kommt sich von mir zu lösen. Aber das wäre gar nicht nötig gewesen, denn seine Zunge kommt mir stürmisch entgegen. Aufstöhnend ziehe ich ihn näher an meinen Körper, was ihn keuchen lässt. Es fühlt sich einfach so fantastisch an, dass der Gedanke, dass es zu schnell geht einfach im Nirwana verschwindet.

 

Nach einer Weile löst sich Marvin vorsichtig von mir, was ich mit einem knurren kommentiere. „Dominik?“ Immer wieder schnappe ich nach seinen Lippen, was ihn grinsen lässt.

„Süßer?“, fängt er noch mal an und nimmt mein Gesicht in die Hände. Murrend füge ich mich und schaue ihn an.

„Wenn wir jetzt nicht aufhören, kann ich für nichts mehr garantieren“, erklärt er mir immer noch leicht außer Atem. „Und ich will dich nicht überrumpeln, wenn du dir nicht sicher bist.“

 

„Ich bin mir sicher.“ Zur Bekräftigung drücke ich wieder meine Lippen auf seine. Mit Erleichterung registriere ich, dass er auch mehr an Taten, als an Worten interessiert ist und erobere stürmisch seinen Mund. Meine Finger finden den Weg unter sein Hemd und ich lasse meine Fingerkuppen leicht über seine Muskeln gleiten. Das fühlt sich so verdammt gut an, dass ich mir ein Stöhnen nicht verkneifen kann. Marvin zieht scharf die Luft ein, als ich an seinen Seiten entlang streiche. Wie es aussieht, habe ich da eine sehr empfindliche Stelle gefunden.

 

Ich ziehe ihm das Hemd über den Kopf, nachdem ich nur die obersten Knöpfe geöffnet habe und drücke ihn Rücklinks in die Polster. Mit lustverhangenen Augen schaut er mich an, während ich mich über seine Brust küsse und dabei immer wieder seine Seiten entlang streiche. Als ich vorsichtig an seinen Brustwarzen sauge, bäumt er sich auf und ein zittern geht durch seinen Körper. Er ist doch nicht etwa …? Lächelnd beobachte ich ihn und streiche weiter über seine Seiten, bis er sich wieder beruhigt hat.

 

„Verdammt. Was machst du nur mit mir?“, flüstert Marvin und plötzlich finde ich mich auf dem Rücken liegend wieder. Hemd und Shirt sind schnell verschwunden und jetzt ist er es, der mich nach allen Regeln der Kunst verwöhnt, so dass ich nur noch wimmern kann. Da ich den ganzen Tag schon überreizt bin, dauert es auch bei mir nicht lange und der Orgasmus fegt durch meinen Körper. Schwer atmend liege ich in Marvins Armen und er verteilt kleine Küsse über mein Gesicht.

 

„Wie wäre es mit einer Dusche?“, flüstert Marvin zwischen zwei Küssen. Obwohl ich ungern aus seinen Armen raus möchte, nicke ich jedoch, da es doch ein wenig unangenehm ist … so verschwitzt und verklebt. Noch einen letzten Kuss auf meine Lippen drückend, erhebt er sich und streckt mir die Hand hin, die ich dankbar ergreife. Er zieht mich mit Leichtigkeit von der Couch und Hand in Hand gehen wir Richtung Bad.

 

Im Bad legt er zwei Handtücher bereit und entledigt sich seiner restlichen Sachen. Ich beobachte ihn dabei und gleite bewundernd mit meinem Blick über seinen - für mich - perfekten Körper.

„Du starrst schon wieder“, kommt es lächelnd von Marvin. Mit hochrotem Kopf wende ich mich ab.

„Hey … was ist los?“ Besorgt kommt Marvin näher und hebt mein Kinn, damit er mir in die Augen schauen kann. „Bereust du es?“

 

Erschrocken reiße ich die Augen auf.

„Nein“, stoße ich hervor. „So was Schönes würde ich doch nicht bereuen. Es ist nur …“, seufze ich, „ich könnte dich einfach immer nur anschauen.“ Verlegen senke ich den Blick.

„Wenn du dich endlich ausziehen würdest“, kommt es belustigt von Marvin, „könnte ich dich auch endlich anschauen. Oder soll ich dir helfen?“ Kaum ausgesprochen, spüre ich schon seine Hände am Hosenbund und kurz danach bin auch ich nackt.

 

Vor mir stehend, scannt er jeden Millimeter von meinem Körper mit seinem Blick. Was zur Folge hat, dass sich bei mir, aber auch bei ihm, etwas regt.

 

„Komm!“ Seine Hand schließt sich warm um meine und sanft zieht er mich an sich ran. Zärtlich küsst er mich, während er das Wasser anstellt und schiebt mich anschließend, ohne von meinen Lippen abzulassen, unter den warmen Strahl. Sachte seift er meinen Rücken ein, gleitet über meinen Po, fährt zärtlich durch die Ritze. Dass er sich das Duschgel gegriffen hat, habe ich gar nicht mitbekommen. Sich von meinen Lippen lösend, nimmt er nochmal Gel und widmet sich jetzt der Vorderseite. Seine glitschigen Finger umkreisen meine Brustwarzen, was mich keuchen lässt. Dann wandern sie über den Bauch, stupsen frech in den Nabel.

 

Langsam hockt er sich hin und lässt seine Hände über meine Beine gleiten, einmal runter und langsam wieder hoch. Meine Knie sind weich wie Pudding und mein Herz klopft wild, als er über meine Hüften streichelt und ich ihn erwartungsvoll dabei beobachte, wie er immer näher an meinen kleinen Freund kommt, der sich ihm in voller Größe entgegen streckt . Ohne Vorwarnung nimmt er ihn in den Mund, was mich reflexartig in seine Haare greifen lässt und ein lautes Stöhnen entlockt. Ich kann nur hoffen, dass seine Nachbarn entweder nicht da oder taub sind.

 

Hingebungsvoll leckt und saugt er an meinem Schwanz, als wenn es eine langersehnte Köstlichkeit ist. Seine lustvollen Laute dabei, bringen mich ganz schnell wieder an den Rand meiner Beherrschung. Doch kurz vor dem Abflug hört er auf und richtet sich auf. Frustriert keuche ich auf. Lächelnd schaut er mich an.

„Dominik … ich will dich ganz“, flüstert er und ich nicke nur wortlos. Schnell seift er sich ein, während ich mir den Schaum abspüle und nachdem er auch fertig ist, trocknen wir uns fahrig gegenseitig ab.

 

Uns immer wieder küssend, stolpern wir mehr, als das wir gehen in sein Schlafzimmer und fallen aufs Bett. Kaum liegen wir, fängt er wieder an meinen Körper mit Händen und Lippen zu erkunden. In meiner Mitte angekommen, schiebt er sanft meine Beine auseinander und kniet sich dazwischen. Wie von Zauberhand hält er plötzlich eine Tube Gleitgel in der Hand. Mit klopfendem Herzen und bis aufs äußerste erregt, beobachte ich ihn wie er seine Finger damit benetzt. Jetzt wird mir doch ein wenig mulmig. Immerhin hatte ich seit drei Jahren keinen Sex mehr, naja … bis auf den Handbetrieb, da ich One Night Stands nichts abgewinnen kann.

 

Marvin beugt sich über mich und schnappt nach meinen Lippen. Als ich seine kühlen Finger in meiner Spalte fühle, versteife ich mich unwillkürlich. Überrascht schaut er mich an und zieht seine Hand zurück.

„Was ist Dominik?“, fragt er besorgt. „Soll ich aufhören? Geht es dir zu schnell?“ Beschämt senke ich den Blick und schüttele den Kopf.

„Was ist es dann?“

 

„Ich … ich habe schon lange nicht mehr“, flüstere ich, „und … sei bitte ganz vorsichtig. Ja?“, erkläre ich ihm mein Dilemma. Aufseufzend haucht er mir einen Kuss auf den Mund.

„Oh Dominik“, flüstert er, „ich werde ganz vorsichtig sein. Ich will das es schön für dich ist.“

Immer noch leicht verschämt schaue ich in seine Augen. Sein Blick ist verständnisvoll und ohne jegliche Spur von Spott.

 

Als sich seine Lippen wieder auf meine senken, versuche ich mich zu entspannen. Vorsichtig tastet er sich wieder vor und streicht immer wieder zart über die Rosette. Das Gefühl ist einfach überwältigend und selbst als er mehr Druck ausübt, verspanne ich mich nicht. Obwohl unsere Küsse immer wilder werden, bleiben seine Finger sanft. Mit etwas mehr Druck dringt er durch den engen Muskelring, was mich kurzzeitig wieder erstarren lässt. Doch da ist kein Schmerz und Marvin wartet ab, bis ich wieder völlig entspannt bin, ehe er weiter vordringt.

 

Den Finger komplett in mir versenkt, tastet er nach der kleinen Erhebung, die mir, kaum dass er sanft darüber streicht, einen kleinen Schrei entlockt. Immer und immer wieder berührt er diesen Punkt und im Taumel der Lust gefangen, bekomme ich kaum mit, wie weitere Finger den Weg in mein inneres finden. Als er sich zurückzieht, stöhne ich enttäuscht auf. Ein leises Lachen von ihm lässt mich die Augen öffnen.

 

„Geduld mein Süßer“, flüstert er, beugt sich zum Nachtisch, auf dem eine Kondompackung liegt und greift sich eins. Er hockt sich auf die Fersen, öffnet das Päckchen und atemlos schaue ich ihm zu, wie er sich das Kondom überstreift. Er verteilt noch etwas Gel und beugt sich dann über mich.

 

Mir tief in die Augen schauend, setzt er die Eichel an und dringt vorsichtig ein. Marvin beobachtet mich genau und hält immer wieder inne, damit ich mich langsam an ihn gewöhnen kann. Schweißperlen rinnen von seiner Stirn und seinem Gesicht kann ich ansehen, wie er sich anstrengt mir die Vereinigung so leicht wie möglich zu machen. Endlich komplett miteinander verbunden, schlinge ich meine Arme um seinen Nacken und ziehe ihn zu einem leidenschaftlichen Kuss zu mir.

 

Ich spüre seinen rasenden Herzschlag an meinem nicht weniger rasenden Herzen und fordere ihn, mit einer leichten Bewegung meines Beckens, auf, sich endlich zu bewegen, da ich platzen könnte vor Erregung. Marvin stützt sich auf die Ellenbogen und schaut mich lächelnd an. Dabei zieht er sich ein Stück zurück und stößt zu, was mich Sternchen sehen lässt, da er zielgenau meinen inneren Glückspunkt getroffen hat. Ein Wimmern verlässt meine Lippen, die kurz darauf von seinen verschlossen werden.

 

Wieder zieht er sich zurück und sein nächster Stoß trifft wieder und ich stöhne ihn seinen Mund. Sein nächster Stoß bringt mich schon an den Rand meiner Beherrschung. Seine Zunge stößt jetzt zügellos in meinen Mund, während er wieder und wieder in mich stößt, immer den trägen Rhythmus beibehaltend. Ein Zittern geht durch meinen Körper und dann hebe ich ab. Aufbäumend ergieße ich mich, seinen Namen stöhnend, zwischen uns, worauf mir Marvin nur Sekunden später folgt.

 

Verschwitzt und schwer atmend liegen wir uns in den Armen und ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass das der beste Sex meines bisherigen Lebens war. Glücklich lächelnd streichele ich über seinen Rücken. Nach einer Weile zieht er sich vorsichtig zurück, entsorgt das Kondom und zieht mich in seine Arme. Mein Kopf liegt auf seiner Brust und meine Hand liegt auf seinem, immer noch schnell schlagenden, Herzen.

„Dominik?“, flüstert Marvin.

„Hmmm?“, antworte ich, schon fast im Land der Träume entschwunden.

„Hab ich dir weh getan?“, kommt es leise mit Besorgnis in der Stimme.

 

Langsam hebe ich den Kopf, um ihn anschauen zu können.

„Nein Marvin“, lächele ihn, „Nein. Es war wundervoll.“

Ein Strahlen löst den besorgten Ausdruck in seinem Gesicht ab und im nächsten Moment liege ich auf dem Rücken und er küsst mich zärtlich. Dann dreht er mich so, dass er sich an meinen Rücken schmiegen kann und schlingt den Arm um mich. Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen, schlafe ich in seinen Armen ein.

 

Am nächsten Morgen wache ich ausgeruht auf und strecke mich erst mal ausgiebig. Ein leichtes ziehen an meinem Hinterteil, zaubert gleich wieder ein Lächeln auf mein Gesicht. Ein Geräusch von der Tür lässt mich auf keuchen, als ich Marvin, so wie Gott ihn schuf, mit einem Tablett hereinkommen sehe. Strahlend schaut er mich an und stellt erst mal seine Last auf dem Nachttisch ab, um mir einen Kuss zu geben.

„Guten Morgen Schlafmütze“, flüstert er.

 

„Guten Morgen“, murmel ich und ziehe ihn in meine Arme, um den Kuss zu vertiefen. Er riecht frisch geduscht, also muss er schon eine Weile wach sein. Leise lachend löst er sich von mir, was mich murren lässt. Sein nackter Anblick hat mich scharf gemacht und ich wüsste jetzt was besseres, als Frühstück. Doch anscheinend hat mein Magen dazu eine andere Meinung und knurrt laut, was Marvin ein glucksendes Lachen entlockt.

 

„Wir frühstücken lieber erst mal“, meint er, „sonst muss ich Angst haben, dass du mich ausversehen verspeist.“ Zwinkern erhebt er sich, um das Tablett zu holen und auf das Bett zu stellen. Kaffee, Wurst, Käse, Marmelade, sogar gekochte Eier und frische Brötchen lachen mich an. So bin ich schon lange nicht mehr verwöhnt worden. Genüsslich verspeisen wir das leckere Frühstück, indem wir uns gegenseitig füttern und immer wieder unterbrochen von Küssen, die nach mehr schmecken. Kaum ist das leergefutterte Tablett beiseite geräumt, fallen wir übereinander her und stillen unseren gegenseitigen Hunger, der uns erschöpft und eng aneinander gekuschelt einschlafen lässt.

 

2 Monate später

Seit jenem heißen … in jeder Hinsicht … Wochenende sind wir ein Paar.

 

Gleich am Montag sind wir zu unserem Chef, denn ich machte mir Sorgen, wegen der Kollegen und ihren dummen Sprüchen. Dass sie irgendwann sicher mitgekommen würden, das zwischen Marvin und mir was läuft, bereitete mir Bauchschmerzen. Zu meiner Überraschung reagierte er ganz relaxt und meinte nur lächelnd, dass solange wir unsere Arbeit ordentlich erledigen würden er kein Problem damit hätte. Ich sprach auch meine Bedenken wegen den Kollegen an und er versprach sich darum zu kümmern.

 

Was soll ich sagen … seitdem habe ich keine dummen Sprüche mehr gehört.

 

Natürlich halten wir uns auf Arbeit zurück, schließlich sind wir ja zum arbeiten da. Nur meinen Guten Morgen Kuss, den will ich immer haben, wenn Marvin zur Arbeit kommt. Obwohl wir noch nicht zusammengezogen sind, schlafe ich trotzdem jede Nacht in Marvins Armen, muss aber schon drei Stunden eher raus und da schläft er noch friedlich.

 

Aus dem `Ich mag dich` ist ein `Ich liebe dich` geworden, was auf Gegenseitigkeit beruht.

 

ENDE

 

Impressum

Texte: Micaela S.
Bildmaterialien: Pixabay/Savannah Lichtenwald
Lektorat: Lara
Tag der Veröffentlichung: 07.09.2014

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle die geduldig gewartet haben ... Ich hoffe es gefällt euch. Und für meine "sprachlose" Muse ...

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