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Verwechslung mit Folgen

Kennenlernen

 

Wenn der heutige Tag rum ist, werde ich drei rote, dicke Kreuze im Kalender machen…

 

… er fing schon bescheiden an, denn ich habe zum ersten Mal verschlafen. Vollkommen untypisch für mich, da ich eigentlich, die Pünktlichkeit in Person bin. Aber, da ich die letzten Nächte mehr wach, als schlafend verbracht habe, sollte ich mich nicht wundern.

Warum ich nicht viel geschlafen habe? Liebeskummer.

Dieser ganz fiese Herzschmerz, den man erleidet, wenn man von seiner großen Liebe verlassen wird, wenn man am liebsten nur noch heulen möchte, wenn man sich mit großen Tafeln Schokolade vollstopft und, wenn man sich im Bett verkriecht, weil man einfach fertig mit der Welt ist. Ich habe das alles in den letzten Tagen und Nächten durch.

Ja, mein Freund hat mich verlassen und das ausgerechnet an Silvester.

 

An Weihnachten war noch alles super. Wir haben den gegenseitigen Besuchsmarathon, bei unseren Familien, bravourös gemeistert. Die Weihnachtsfeiertage verbrachten wir mit Dauerkuscheln, es war einfach nur himmlisch. Und dann … die Überraschung.

Am Silvestermorgen, nach dem Frühstück, hat er so nebenbei gemeint, dass er nicht mehr mit mir zusammen sein möchte. Mehr als ihn mit offenem Mund anstarren, konnte ich in dem Moment nicht. Auf meine fassungslose Frage, „Warum?“, hat er mir aufgezählt, dass ich zu langweilig wäre, man nichts mehr mit mir unternehmen könnte und, die Krönung, im Bett wäre es auch nicht mehr so toll. Dann packte er seine wenigen Sachen, die in meiner Wohnung rumlagen und weg war er.

Der Höhepunkt des Tages war, als mein bester Kumpel anrief und mich fragt was los sei, da er Hendrik mit einem anderen Typen, auf einer Silvesterparty, hat rumknutschen sehen. Ich war sprachlos, das ging ja schnell. Da ich in meinem Job immer zeitig raus muss und zeitweise die Überstunden über Hand nehmen, was in einem kleinen Familienbetrieb leider normal ist, konnten wir nicht so oft zusammen weggehen. Immer öfter, zog er dann alleine los und wie es aussieht, hat er einen Neuen gefunden.

Ich verkroch mich, mit einer riesigen Tafel weißer Schokolade, in mein Bett und habe geheult wie ein Schlosshund. Aber das schlimmste hab ich wohl hinter mir und ob ich will oder nicht, heute geht es wieder auf Arbeit.

 

Neues Jahr, neues Glück? Wir werden sehen…

 

Immerhin, habe ich es nur auf 15 Minuten Verspätung gebracht, auf Kosten meines geliebten Morgenkaffees. Muss es eben heute ohne Muntermacher gehen. Gott sei Dank, ist auf Arbeit nicht so viel los, immer zum Jahresanfang war es eher ruhig und nur das normale Tagesgeschäft muss abgearbeitet werden.

Nach der ganzen Völlerei, in der Weihnachtszeit und an Silvester, waren die Leute zurückhaltend, was Süßes angeht. Wahrscheinlich, lag es auch an den typischen üblichen Vorsätzen, die sich die Menschen fürs neue Jahr vornehmen. Mit dem Rauchen aufhören, mehr Sport treiben und halt auch weniger Essen oder besser gesagt, nicht so viel Süßes naschen. Gut 2 Wochen später, haben die meisten Leute schon wieder alles vergessen.

Ich arbeite als Konditor, in einer kleinen Familienbäckerei, kalorienhaltige Seelentröster sind mein Geschäft. Wie gesagt, viel los ist heute nicht, also habe ich den Tag, ziemlich schnell hinter mich gebracht. Meine Verspätung hat niemand weiter bemerkt, außer natürlich die Stechuhr, aber was soll´s … Überstunden habe ich genug, fällt also nicht weiter auf.

 

Trotz des Vorsatzes, mit dem Rauchen aufzuhören, lehne ich nach der Arbeit an meinem Auto, mit einer Zigarette zwischen den Lippen. Ich nehme es mir jedes Jahr vor, doch irgendwie klappt es nicht. Da meldet sich mein Handy. Während Michel Telo `Ai Se Eu Te Pego` singt, mein derzeitiger Klingelton, hole ich es aus meiner Jackentasche. Die Nummer ist mit unbekannt. „Tschoppe“, melde ich mich und am anderen Ende, fängt eine freundliche Frauenstimme zu sprechen an.

 

„Hier ist Sandra Mensel, vom Fotostudio Mensel“, stellt sie sich vor, „ich wollte sie fragen, wann sie den ihre Bilder abholen wollen, der Termin war schon vorige Woche.“

„Mist“, rutscht es mir raus, „Sorry, das habe ich total verschwitzt. Ich werde mich gleich auf den Weg machen“, verspreche ich ihr.

„Sie müssen sich aber beeilen“, informiert sie mich, „denn in einer Stunde, schließen wir für heute.“

„Ich bin schon auf dem Weg“, sage ich noch schnell und lege auf. Verdammter Mist, das hatte ich total vergessen, während ich mich in meinem Elend gesuhlt habe. Obwohl, ich brauch sie ja eigentlich nicht mehr, denn die Bilder waren ein Geschenk zum Geburtstag meines Freundes, jetzt ja Ex-Freund.

 

Warum eigentlich nicht, die Bilder hole ich mir jetzt. Immerhin haben sie eine Stange Geld gekostet und sind echt toll geworden. Das sie gut geworden sind liegt hauptsächlich am Fotografen, ganz sicher nicht an mir.

Nun, ich bin nicht hässlich, eigentlich ganz anschaulich und durchschnittlich. Meine Haare sind braun und kurz geschnitten. Grüne Augen, von langen Wimpern umrandet, eine ein klein wenig zu groß geratene Nase und für meinen Geschmack zu volle Lippen nenn ich mein Eigen, aber mir gefällt das Gesicht was mir jeden Morgen aus dem Spiegel entgegen blickt. Fünfundachtzig Kilo, verteilt auf eins siebzig Körperlänge, okay, man sieht mir an, dass ich meine süßen Kreationen auch selber gerne esse. Der Fotograf, hat durch geschicktes Spiel mit dem Licht, mich sehr gut in Szene gesetzt. Dazu habe ich mich noch für Schwarz-weiß Fotos entschieden. Ich bin nämlich nackt auf den Fotos. Ja, es sind Aktbilder. Es sollte etwas Besonderes für Hendrik sein.

 

Nach einem letzten Zug an der Zigarette, schnippe ich sie weg und setze mich ins Auto. Der Verkehr ist heute wieder mörderisch. Trotz Eile, fahre ich zwar zeitweise am Limit, aber immer noch im Rahmen der Straßenverkehrsordnung. Zum Glück, finde ich gleich eine Parklücke vor dem Geschäft. Geschafft. Nachdem ich ausgestiegen bin, verriegele ich noch sorgfältig mein Auto und erklimme die Stufen.

Als ich das Fotostudio betrete, bedient eine junge Frau, die hinter der Theke steht, gerade einen Mann, mein Alter schätze ich mal. Er hat schulterlange schwarze Haare und eine sehr ansehnliche Rückenansicht, soweit man es erkennen kann, denn er hat eine schwarze Lederjacke an.

Mein Blick bleibt auf seinem Hintern hängen, der auch in schwarz verpackt ist, in einer Jeans. Hola die Waldfee, ich sage nur heiß. Just in diesem Moment, dreht er sich, mit einer Bildermappe in der Hand um, als meine Augen immer noch auf seiner Kehrseite kleben.

 

Gott, wie peinlich! Das Blut, welches sich dank seines knackigen Hinterteils, schon Richtung Süden aufgemacht hat, macht postwendend kehrt und in Sekundenschnelle, kann ich den sonnenverwöhntesten Tomaten Konkurrenz machen. Ich schaue schnell zu der jungen Frau und trete an die Theke.

„Was kann ich für Sie tun?“, werde ich höflich gefragt und ich lasse sie wissen, dass ich meine Bilder abholen möchte.

„Wie ist Ihr Name?“, fragt sie darauf hin.

„Daniel Tschoppe“, antworte ich. Sie geht nach hinten, um das Gewünschte zu holen und ich getraue mir kurz, über meine Schulter zu linsen und kann gerade noch sehen, wie der Schwarzhaarige das Studio verlässt. Nicht, ohne mir noch schnell zu zuzwinkern.

 

Schnell drehe ich mich wieder um. Wow … seine Augen, stechend blau, wie ein klarer Sommerhimmel.

„Hier Bitteschön, Ihre Bilder.“ Freundlich reicht die junge Frau mir meine Mappe und ich unterschreibe den Empfangszettel. Lächelnd bedanke ich mich.

„Auf Wiedersehen“, ruft sie mir noch hinterher, als ich den Laden verlasse und ich winke ihr kurz zu. Mit zwei großen Schritten, stürme ich die Stufen runter und RUMS renne ich gegen eine Wand, zumindest kommt es mir so vor. Recht unsanft lande ich auf meinem Allerwertesten. „Au, verdammter Mist“, fluche ich und hebe meinen Blick.

 

Ich schaue in ein blaues Augenpaar, in ein sehr nahes blaues Augenpaar. Der Schwarzhaarige ist über mich gebeugt und hält mir die Hand entgegen. „Entschuldigung, ich habe Sie gar nicht gesehen“, murmelt er und zieht mich erstaunlich leicht wieder auf meine Füße.

„Macht nichts, ich hätte ja auch aufpassen können.“ Schnell lasse ich seine Hand los, das leichte Kribbeln ignorierend. Wenn das mal nicht peinlich hoch zwei ist, erst starre ich ihm auf den Arsch, dann renn ich ihn über den Haufen. Okay, mit dem über den Haufen rennen kommt nicht ganz hin, schließlich saß ich ja auf meinem Hosenboden, aber egal jetzt…

 

„Haben Sie sich verletzt?“, fragt er mich besorgt. Seine Stimme ist tief und wohlklingend, was mir einen wohligen Schauer über den Rücken jagt. Das ist mir noch bei keinem passiert. Ich schüttele verneinend den Kopf und bücke mich nach den beiden Bildermappen, die wir durch den Zusammenstoß fallen gelassen haben.

Mit schon wieder hochrotem Kopf, reiche ich ihm seine. „Mein Hintern hält das aus, er ist ja gut gepolstert.“ Oh man Daniel, was ist das den für ein bescheuerter Spruch, schellte ich mich im stillen, peinlicher geht’s nicht mehr. Er schaut mich, mit einem Schmunzeln auf den Lippen, an, was meinen Herzschlag um einiges beschleunigt. „Ich muss jetzt los“, murmel ich, kaum hörbar und dreh mich um. Bloß schnell weg und ins Auto.

 

Hektisch starte ich den Wagen und lege den Rückwärtsgang ein. In Rekordzeit habe ich ausgeparkt, schalte in den ersten Gang und gebe Gas … nur schnell nach Hause.

 

Dort angekommen kicke ich meine Turnschuhe von den Füßen und schmeiße die Fotomappe auf den Küchentisch. Aus dem Kühlschrank hole ich mir erst einmal eine Flasche Orangensaft heraus und trinke durstig. Zwischenzeitlich schnappe ich mir die Fotomappe und schlage sie auf.

Vor Schreck, verschlucke ich mich am Saft und stürze hustend und würgend zur Spüle, um nicht alles in der ganzen Küche zu verteilen. Als ich mich wieder beruhigt habe, lasse ich mich auf einen der Küchenstühle fallen und nehme mir die Mappe erneut vor.

Auf den Bildern sind zwei Kinder, ein Mädchen und ein Junge. Ich würde sie circa vier und sechs Jahre alt schätzen, beide schwarzhaarig und mit blaugraue Augen. Sie sind wirklich hübsch und schienen viel Spaß beim Fotoshooting gehabt zu haben. Auf dem letzten Foto, ist der Typ aus dem Fotostudio und hat auf jedem Knie eins der Kinder sitzen. Alle drei stahlen um die Wette.

 

„Ob das seine Kinder sind?“, frage ich mich. Die Ähnlichkeit ist groß. Während ich die Bilder betrachte, sickert bei mir die Erkenntnis durch, ´Wenn ich die Bilder von ihm habe, er ja meine haben muss. ` Panisch springe ich auf. Das gibt es doch nicht, also noch peinlicher kann es nicht mehr werden. Da kommt mir ein Einfall und ich schließe schnell die Mappe, aber es ist nur der Name vermerkt. „Peter Kabst“, murmel ich vor mich hin.

Leider steht keine Adresse dabei, also heißt es, dass ich Morgen noch mal zum Fotostudio muss. Hoffentlich, hat er sich die Mappe noch nicht angeschaut. Drauf wetten will ich lieber nicht, bei meinem Glück. Nach einem kleinen Abendessen, der Appetit ist nach diesem Tag irgendwie flöten gegangen und dem abendlichem Badbesuch gehe ich ins Bett.

 

Gedanklich mache ich die drei dicken roten Kreuze und schließe meine Augen.

 

Einladung

 

Punkt 1 Uhr in der Früh, werde ich vom Piepsen meines Handys geweckt. Erstaunlicherweise habe ich ganz gut geschlafen, müde strecke ich mich und stelle erst mal den Lärm ab. Als ich meine Beine aus dem Bett schwinge, zucke ich zusammen. Der Sturz gestern, war anscheinend doch ein wenig heftig, denn meine rechte Poseite tut ganz schön weh. Vorsichtig stehe ich auf, das kann ja heute heiter werden, so gut scheint mein Hinterteil doch nicht gepolstert zu sein.

Ich schlürfe ins Bad und erleichtere mich als erstes. Vor dem Spiegel stehend, schaue ich mir die Bescherung an, boah, das ist ein schöner blauer Fleck. Zum Glück, habe ich einen Job, wo man eh kaum zum sitzen kommt. Prompt fallen mir auch wieder die wunderschönen blauen Augen von diesem Traumtypen ein und wie er mich besorgt gemustert hat. Er war schon ein echter Leckerbissen.

 

Trotz kurzer Dusche und ausgiebiger Mundhygiene, schlürfe ich noch leicht verschlafen in die Küche. Die Kaffeemaschine, ist schnell mit Wasser und Kaffepulver gefüllt und der Startknopf gedrückt. Während der Kaffee durchläuft und sich sein wunderbares Aroma in der kleinen Küche entfaltet, schmiere ich ein Rosinenbrötchen, mit Butter und selbstgemachter Marmelade, von einer guten Freundin.

Ich bin ein absoluter Frühstücksmensch, ohne geht gar nichts. Auch wenn Hendrik immer meinte, so früh kann man doch noch nichts essen, er war nämlich ein Frühstücksmuffel, mein Kreislauf dankt es mir. Zwei Kreislaufkollapse, habe ich schon hinter mir und das nur weil ich nicht gefrühstückt habe. Einen, hatte ich mitten in einem Bus und als ich aufgewacht bin, wurde ich von den Buspassagieren angestarrt, das war megamäßig peinlich.

 

Nach einer Tasse Muntermacher, fühle ich mich fit und gieße den restlichen Kaffee in eine Thermoskanne, denn der Kaffee auf Arbeit ist ungenießbar. Langsam wird es Zeit aufzubrechen und ich ziehe mich an. Meine Arbeitsklammotten stehen schon bereit, so dass ich sie mir nur schnappen muss und auf geht’s.

Es ist erstaunlich warm, bemerke ich, als ich aus der Haustür trete. Schnee scheint auch nicht so schnell zu kommen, dafür, dass wir eigentlich Winter haben, aber ich will nicht meckern, erspart man sich das mühselige Auto frei schaufeln und Scheiben kratzen. Nachdem ich mein Auto aufgeschlossen habe, setzte ich mich vorsichtig hinters Steuer, um meinen Hintern zu schonen. Ich starte und ab geht es Richtung Arbeit.

 

Viel, war heute wieder nicht zu machen, noch halten die Leute sich an ihre gefassten Vorsätze.

Dafür, war ich heute nervös. Besonders, wenn ich daran denke, heute noch mal in das Fotostudio fahren zu müssen, um wieder an meine Bilder zu kommen. Irgendwie hoffe ich, dass dieser Peter Kabst, die Mappe dort abgegeben hat, nicht das ich ihm noch einmal begegnen muss.

Nicht, dass ich das nicht wollen würde, aber wenn er die Fotos gesehen hat, wäre es mir schon ein wenig unangenehm. Seine Fotomappe habe ich im Auto.

Die Arbeit, ist für heute geschafft und ich gehe noch Duschen. Trotz Winter, ist es in der Backstube immer verdammt warm und man kommt ganz schön ins Schwitzen. Nach meiner üblichen Feierabendzigarette, fahre ich zum Fotostudio. Ich habe wieder Glück und finde gleich vor dem Studio eine Parklücke.

 

Ich betrete den Laden und bin froh, dass die junge Frau von gestern, wieder hinter der Theke steht. Sie wird sich sicher erinnern.

„Hallo“, begrüßt sie mich lächelnd, „was kann ich für Sie tun?“ Als sie mich erkennt, runzelt sie die Stirn und fragt gleich nach, „Ist irgendetwas mit Ihren Bildern nicht in Ordnung?“

„Ich denke doch“, antworte ich ihr wage. „Erinnern Sie sich noch, an den Schwarzhaarigen jungen Mann“, frage ich sie, “den Sie vor mir bedient haben?“

„Ja, das war der Herr Kabst“, strahlt sie mich an, „er hat wieder Fotos mit seiner Nichte und seinem Neffen gemacht, das macht er jedes Jahr“, gibt sie mir Auskunft. Okay, sind es also nicht seine Kinder, schießt es mir kurz durch den Kopf.

„Prima! Das Problem ist, dass es gestern einen kleinen Zusammenstoß, zwischen mir und besagtem Herrn Kabst gab und wir dadurch unsere Mappen vertauscht haben. Hier ist seine und ich würde gerne meine Mappe zurück haben wollen. Können Sie ihn vielleicht erreichen?“ frage ich sie hoffnungsvoll und lege die Mappe auf die Theke.

 

„Natürlich, ich werde ihn sofort anrufen. Er wohnt nicht weit von hier“, erwidert sie mir wieder lächelnd. Während sie den Anruf tätigt, laufe ich nervös im Laden auf und ab. Unter Umständen, taucht der Mann hier gleich auf. Plötzlich, steht die Frau vor mir und reißt mich aus meinen Gedanken.

„Herr Kabst kann jetzt leider nicht“, teilt sie mir mit und ich seufze erleichtert auf. Andererseits, bin ich ein wenig enttäuscht, dass er jetzt doch nicht kommen wird. „Aber er fragt“, fährt sie fort, “ob Sie vielleicht die Adresse dalassen könnten und er würde Ihnen heute Abend, die Mappe vorbei bringen.“

 

Na toll. Alleine der Gedanke, dass er vor meiner Wohnungstür stehen wird, vielleicht sogar in meiner Wohnung, lässt mich ganz hibbelig werden. „Haßstraße 5, 2. Stock, aber sagen Sie ihm bitte, er soll nicht zu spät kommen, ich muss um 1 Uhr aufstehen“, gebe ich der jungen Frau, die gewünschte Auskunft.

„Ich werde es ihm so ausrichten“, verspricht sie mir.

Nach einem bestätigenden Nicken, wünsche ich ihr noch einen schönen Tag und verlasse das Studio. Wieder im Auto sitzend, fällt mir ein, dass ich auch gleich noch meine Einkäufe erledigen kann, wenn ich so wie so gerade in der Stadt bin. Also fahre ich zum Supermarkt, kaufe die benötigten Sachen und mache mich auf den Heimweg.

 

Zu Hause angekommen, verstaue ich als erstes meine Einkäufe im Kühlschrank, dann schaue ich mich in meiner Wohnung um. Gut, ich könnte mal wieder saugen und ein wenig Staub wischen. Gedacht, getan. Allerdings, bleibt es nicht nur beim Staub beseitigen und nach zwei Stunden glänzt meine ganze Wohnung.

Es ist erst 16 Uhr und ich entschließe mich, noch schnell unter die Dusche zu springen. Als ich mir gerade die Haare wasche, höre ich die Haustürglocke. Schnell spüle ich mir die Haare aus, stelle das Wasser ab und ziehe mir noch meinen roten Bademantel über. Schon ertönt die Glocke wieder. Ich nehme den Hörer und frage ein wenig ungehalten, „Wer ist da?“

 

„Mein Name ist Peter Kabst, ich bringe Ihnen Ihre Bildermappe“, klingt diese wundervolle tiefe Stimme durch den Hörer und wieder läuft mir ein Schauer über den Rücken. Ich drücke den Türöffner und schon bin ich auf dem Weg ins Schlafzimmer. Reiße mir den Bademantel von meinem Körper und schlüpfe schnell in eine Jeans, für Unterwäsche ist keine Zeit. Als ich mir gerade das T-Shirt über den Kopf ziehe, läutet es schon an meiner Wohnungstür. Ich atme noch einmal tief durch und öffne diese schwungvoll.

Mit einem breiten Grinsen, steht er vor meiner Tür und sieht noch besser aus, als gestern. Sein Blick gleitet über meinen Körper und mir steigt wieder das Blut in den Kopf, mein Herz rast. Er reicht mir seine Hand und ich ergreife sie. „Hi, ich bin der Peter, es freut mich sehr dich kennenzulernen.“

 

„Daniel“, ist das einzige was ich rausbekomme. Da mir die Sprache, vor Nervosität abhanden gekommen ist, fordere ich ihn, mit einer entsprechenden Geste, auf einzutreten. Als er an mir vorbei geht, kann ich Pfefferminze riechen.

Er entledigt sich seiner Jacke und ich kann sein breites Kreuz betrachten, über dem sich das dunkelgrüne T-Shirt spannt. Als er sich auch noch seine Schuhe ausgezogen hat, dreht er sich mit einem kleinen Grinsen zu mir um. Ich bedeute ihm in die Wohnstube zu gehen.

„Ähm“, räuspere ich mich, „willst du was trinken? Ich kann dir, vielleicht ein Glas Weißwein anbieten?“ Toll, meine Stimme ist wieder da.

„Gerne“, gibt er mir zur Antwort und ich flüchte regelrecht in meine Küche, wo ich erst einmal tief durchatme, um meinen Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bringen. Der Mann ist Sex pur.

 

Nachdem ich die geöffnete Flasche Weißwein aus dem Kühlschrank und zwei Gläser aus dem Küchenschrank genommen habe, gehe ich ins Wohnzimmer. Peter, hat es sich auf der Couch bequem gemacht und lächelt mir entgegen, als ich eintrete. „Du hast es sehr schön hier. Lebst du alleine?“, fragt er und schaut mich neugierig an.

Beim Einschenken des Weines, beantworte ich ihm seine Frage, mit einem schlichten, „Ja“. Er greift nach seinem Glas, prostet mir zu und nimmt erst mal einen Schluck, dabei schaut er mir tief in die Augen. Seine Augen, haben jetzt ein dunkleres Blau als gestern, fällt mir auf. Dann greift er neben sich und reicht mir meine Bildermappe, die ich mit hochrotem Kopf entgegen nehme.

 

„Danke, ich hoffe du hast deine schon bekommen, ich habe sie im Geschäft zurückgegeben“, murmel ich in mein Glas.

„Ja, ich habe sie mir schon abgeholt“, bestätigt er mir. „Übrigens, deine Bilder, sind absolut heiß“, fügt er noch lächelnd hinzu.

„Du … du hast sie dir angesehen?“, stelle ich stotternd, die offensichtlich überflüssige Frage und leuchte dabei, wahrscheinlich schon, wie eine tiefrote Tomate im Gesicht.

„Oh ja“, grinst er mich an. „Und ich wollte sofort wissen, wo du wohnst, aber leider hatte das Fotostudio schon geschlossen, als ich dort angerufen habe“, fügt er noch hinzu. „Deswegen, war ich sehr froh, als ich den Anruf bekam und wollte es mir nicht nehmen lassen, dir die Bilder persönlich zurück zubringen.“

 

„Warum?“, frage ich ihn verwirrt.

„Weil ich dich gerne besser kennenlernen möchte, ich fand dich schon niedlich, als du mich im Studio angeschaut hast. Ich wollte dich vor dem Laden ansprechen, doch da warst du schon in mich reingelaufen und dann ging alles so schnell und weg warst du.“

„Oh“, ist meine, wenig geistreiche, Erwiderung.

„Also, was hälst du davon?“, fragt er.

„Von was?“, ... ich glaube, ich komme da gerade nicht ganz mit.

„Na, dass wir uns besser kennenlernen und vielleicht mal zusammen ausgehen? Ich würde dich ja gerne heute schon einladen, aber ich glaube die Frau vom Fotostudio, hat irgendwas von 1 Uhr aufstehen erzählt.“ Fragend schaut er mich an.

 

„Ja, ich fange um 2 Uhr an, zu arbeiten. Ich bin Konditor in einer Bäckerei“, kläre ich ihn auf.

„Oh, ein kleiner Süßer“, sagt er, mit einem verschmitzten Lächeln. „Wann hast du frei? Würde es am Freitagabend gehen?“, wieder schaut er mich fragend an.

„Ja, am Wochenende habe ich frei“, sage ich, mit einem Kribbeln im Bauch, zu.

 

„Prima!“, freut er sich und steht auf. „Dann werde ich dich mal nicht länger, von deinem Schlaf abhalten. Ich komme dich am Freitag, halb acht abholen. Ist das Okay?“ Ich nicke und ein Lächeln huscht über mein Gesicht. „Dann, werde ich jetzt gehen.“ Im Flur, zieht er sich seine Schuhe an, was mir einen wunderbaren Ausblick, auf sein Hinterteil ermöglicht. Dann nimmt er seine Jacke und öffnet die Tür Plötzlich dreht er sich noch einmal um. „Also dann bis Freitag, ich freue mich drauf.“ Ohne Vorwarnung, beugt er sich zu mir runter und haucht mir, einen Kuss auf die Lippen, schenkt mir noch ein Lächeln und schon ist er die Treppe runter.

 

Perplex stehe ich im Türrahmen und berühre, mit meiner Hand, meine Lippen. Als die Haustür unten, ins Schloss fällt, erwache ich aus meiner Starre und schließe die Tür. Mechanisch, erledige ich meine Abendtoilette und lege mich ins Bett. Mit einem seligen Lächeln auf den Lippen schlafe ich ein.

 

Gemeinsamer Abend

 

Die nächsten Tage, vergehen mir einfach zu langsam. X-mal, habe ich jetzt schon meinen Kleiderschrank durchwühlt, um das passende Outfit, für Freitag zu finden. Am Donnerstagnachmittag kam Manu, meine Bekannte, vorbei. Als sie das Chaos in meinem Schlafzimmer sah, löcherte sie mich so lange, bis ich mit der Sprache rauskam und ihr erzählte, dass ich am Freitagabend ein Date habe.

Ich musste ihr jedes Detail, unseres Kennenlernens, erzählen. Mit ihrer Hilfe, war schnell ein Outfit gefunden. Natürlich, möchte sie auch einen genauen Bericht, über das Date. Ich musste es ihr, hoch und heilig, versprechen.

 

Heute ist es soweit. Vor Aufregung, habe ich die Nacht nicht so gut geschlafen. Ständig in Gedanken versunken, hätte ich heute bald zwanzig Tortenböden in Kohle verwandelt. Zum Glück, ist noch mal alles gut gegangen, hauptsächlich, habe ich das einem netten Kollegen zu verdanken.

Nach der Arbeit, beeile ich mich nach Hause zu kommen. Obwohl ich nicht glaube, viel Schlaf zu bekommen, werde ich versuchen, mich noch ein paar Stunden aufs Ohr zu legen, sonst wird der Abend nicht sehr lang. Schließlich möchte ich nicht am Tisch einschlafen.

Um 18 Uhr klingelt mein Handy und erstaunlicherweise, habe ich doch ein wenig schlafen können. Ich fühle mich ausgeruht und fit. Als erstes, schmeiße ich meine Kaffeemaschine an und dann gönne ich mir eine lange heiße Dusche. Da früh die Zeit zu knapp ist, rasiere ich mich noch und putze mir gründlich die Zähne. Nur mit einem Handtuch um die Hüften, genieße ich erst einmal eine Tasse Kaffee. Schwarz. Für meine Nervosität ist es vielleicht nicht das beste Mittel.

 

Nach dem Koffeinkick, geht es ins Schlafzimmer. Unterwäsche und die rausgesuchten Sachen von Manu, eine dunkelblaue Jeans, ein weißes T-Shirt und ein langärmliges grünes Hemd, sind schnell drüber gezogen. Noch ein wenig die Haare gerichtet und schon bin ich fertig. Geldbörse und Schlüssel verstaue ich schon in meine Jackentasche, nicht dass ich das dann vergesse.

Ein Blick zur Uhr, verrät mir, dass es erst viertel acht ist. Also, tigere ich durch meine Wohnung, schüttle meine Sofakissen auf, sortiere meine Zeitschriften auf dem Couchtisch und rücke Nippes hin und her. Endlich klingelt es an der Haustür. Ich schnappe mir meine Jacke und nachdem ich Peter, über die Gegensprechanlage, Bescheid gegeben habe, dass ich unterwegs bin, schlüpfe ich noch in meine Schuhe. Sorgfältig, schließe ich meine Wohnungstür ab und fliege regelrecht die Stufen nach unten. Bevor ich die Haustüre öffne, halte ich noch einmal inne und atme tief durch.

 

Mit leicht zittriger Hand, öffne ich die Türe und schnappe erst mal nach Luft. Ganz in schwarz, steht Peter vor mir und lächelt mich an. So gut auszusehen, müsste verboten werden. „Hallo Süßer“, begrüßt er mich mit einem charmanten Lächeln. Nimmt meine Hand und haucht mir einen Kuss auf die Lippen.

„Hi“, bringe ich leicht atemlos, über die Lippen.

„Komm“, fordert er mich auf und nimmt meine Hand, „ich habe einen Tisch beim Italiener bestellt. Ich hoffe du magst italienisch?“ Begeistert nicke ich, denn ich liebe die italienische Küche. Er lächelt und zieht mich zu einem schwarzen Audi. Galant, öffnet er mir die Beifahrertür und ich setze mich in die kuschlige Wärme. Vorsichtig, schließt er die Tür, geht um das Auto und setzt sich hinter das Steuer.

 

Sein verführerischer Duft, steigt mir in die Nase, mit einem Hauch von Pfefferminz. Wir schnallen uns an und vorsichtig setzt er aus der Parklücke. Ich bin eigentlich, ein absoluter schlechter Beifahrer, aber bei ihm, fühle ich mich wohl und sicher. „Wie war dein Tag?“, fragt er plötzlich, was mich leicht zusammen zucken lässt.

„Ganz gut“, antworte ich ihm, „zur Zeit gibt es nicht allzu viel zu tun“. Vor Anspannung, knete ich meine Hände. „Nach der Arbeit, habe ich noch ein wenig geschlafen, damit ich heute Abend auch fit bin“, rutscht es mir noch heraus und ernte dafür ein Schmunzeln. Nach einer nicht allzu langen Fahrt, parkt er, vor dem Italienischen Restaurant ein. Hier war ich noch nie, habe aber schon viel Gutes gehört.

„Warte kurz“, weist er mich an, steigt aus, umrundet das Auto und öffnet mir wieder galant, die Beifahrertür.

 

Er greift nach meiner Hand und mit einem sanften Ruck, zieht er mich an seine Brust. Mein Herz hämmert und ehe ich mich versehe, liegen seine Lippen auf meinen. Ganz zärtlich, streicht er über diese und plötzlich spüre ich, seine Zunge, die vorsichtig um Einlass bittet. Ich öffne meinen Mund ein wenig und schon werde ich erobert. Meine Knie sind weich wie Pudding. Nach einem kurzen Tanz unserer Zungen, löst er sich wieder von mir und haucht leise in mein Ohr, „Auf einen wunderschönen Abend.“ Wie in Trance lasse ich mich zum Eingang dirigieren.

Unser Tisch, steht in einer kleinen Nische. Als wir uns setzen, kommt auch schon der Getränkekellner auf uns zu. Während er die Kerze auf dem Tisch anzündet, reicht er uns die Weinkarte. Ich kann mit den verschiedenen Weinsorten nicht viel anfangen, also überlasse ich Peter die Auswahl. „Trinkst du Rot- oder Weißwein lieber?“, fragt er mich.

 

„Lieber Weißwein, roten vertrage ich nicht so gut“, ich lächle ihn an, „außerdem, steigt er mir zu schnell in den Kopf und dann kann es peinlich werden.“ Er grinst mich an.

„Und bei Weißwein, ist das nicht der Fall?“

„Doch, aber dann geht es nicht so schnell“, grinse ich zurück. Schnell, ist die Weinbestellung aufgegeben und kurze Zeit später, stoßen wir an.

Der Wein ist fantastisch, leicht süßlich, genau mein Geschmack. Wir entscheiden uns, für eine gemeinsame Vorspeisenplatte, Pizza al funghi für mich und Spagetti arrabiata für Peter. Nachdem uns der Kellner allein gelassen hat, steigt wieder meine Nervosität an. Ich bin nicht so gut im Small Talk.

 

„Wie alt bist du, Daniel?“ fragt mich Peter.

„27 … und du?“ will ich nun, meinerseits wissen.

„37.“

„Wow. Das hätte ich nicht gedacht, du siehst jünger aus“, rutscht es mir raus und vor Schreck, werde ich rot.

„Danke“, schmunzelt er.

„Daniel? Darf ich dich fragen warum du die Fotos gemacht hast?“, stellt er mir die Frage, die ich gestern schon erwartet hatte.

„Nun, ich wollte sie meinem Freund zum Geburtstag schenken. Ich dachte, es wäre mal was anderes und mal was außergewöhnliches. Allerdings, wird er sie nie zu Gesicht bekommen, denn er hat mich zu Silvester, ganz überraschend, verlassen. Und soweit ich weiß, hat er auch schon einen Nachfolger für mich“, erzähle ich ihm.

 

„Ich wäre ihm zu langweilig und im …naja… du weißt schon … war ich ihm auch nicht mehr genug“, füge ich noch hinzu. Ungläubig sieht mich Peter an.

„Wie lange ward ihr zusammen?“, möchte er als nächstes wissen.

„4 Jahre“, gebe ich ihm, bereitwillig Auskunft.

„Deine erste Beziehung?“, fragt er weiter. Bestätigend, nicke ich.

Zum Glück, kommt gerade das Essen und wir widmen uns, den Köstlichkeiten, auf der Vorspeisenplatte. Nach einer Weile meint Peter, „Was hälst du davon, wenn wir dann noch ein wenig tanzen gehen.“ Ich zucke mit den Schultern.

„Ich kann aber nicht besonders gut tanzen und mit jemanden tanzen, war ich noch nie“, gebe ich Verlegen zu.

„Dann freut es mich sehr, dass ich der erste sein werde.“ Peter ist begeistert.

 

Mittlerweile, sind unsere Hauptspeisen gekommen und wir lassen es uns schmecken. Während des Essens, plaudern wir über Gott und die Welt. Nachdem wir fertig sind und Peter die Rechnung bezahlt hat, gehen wir zum Auto. Die Fahrt bis zum Club, ist kurz. Beim Aussteigen, zieht mich Peter wieder fest an seinen Körper und schon spüre ich, seine Lippen auf den meinen.

Diesmal, ist seine Zunge stürmischer und erobert sofort meinen Mund. Seine Hände wandern über meinen Rücken, streichen über meinen Hintern. Ich merke, wie mich das überhaupt nicht kalt lässt und ich langsam hart werde. Und wenn ich es richtig an meinem Bauch spüre, hat er das gleiche Problem. Ich grinse in den Kuss. Er lässt von mir ab und beugt sich ein wenig nach hinten, um mir in die Augen zu schauen. „Was ist so lustig, Süßer?“ fragt er mich irritiert.

 

„Nun, es könnte ein wenig peinlich werden, wenn wir so tanzen gehen“, ich lasse meinen Blick zwischen uns gleiten. Er folgt meinem Blick und fängt auch an zu grinsen.

„Ja, da könntest du recht haben“, gibt er schmunzelnd zu, löst sich von mir und schließt erst einmal das Auto ab.

Lachend, nimmt er meine Hand und zieht mich zum Eingang. Nachdem er den Eintritt bezahlt hat und wir Stempel, auf unseren Handrücken, bekommen haben, treten wir ein. Für mich ist das alles neu, in so einem Club, war ich noch nie. Mich immer noch fest an der Hand, zieht mich Peter zur Bar.

„Willst du erst was trinken, oder wollen wir erst ein wenig tanzen?“ fragt er mich.

„Tanzen“, entscheide ich mich spontan.

 

Er lächelt und zieht mich Richtung Tanzfläche. Da gerade ein ruhiger Titel gespielt wird, legt er die Hände auf meine Hüften und zieht mich eng an seinen Körper. Meine Hände, liegen auf seinen Schultern und wir wiegen uns, im Takt der Musik. Das Gefühl ist himmlisch. „Und, gefällt es dir?“, fragt Peter, ganz nah an meinem Ohr. Ich nicke begeistert und er gibt mir lächelnd einen Kuss.

Nachdem wir eine Weile getanzt haben, geht es wieder zur Bar und er bestellt uns Wein. Kurze Zeit später, ziehe ich ihn wieder auf die Tanzfläche. Nach über zwei Stunden, sind wir ausgepowert und beschließen zu gehen. Für mich ist der Abend, der Tollste, den ich je hatte.

Als er vor meinem Wohnblock einparkt hat, frage ich ihn, ob er noch mit hochkommen möchte. „Gerne“, antwortet er und lächelt mir zu. Ich bin wieder nervös und mein ganzer Körper kribbelt. Zu gerne, würde ich ihn noch einmal küssen, aber ich getraue mir nicht, den Anfang zu machen. Kaum haben wir meine Wohnung betreten, zieht er mich in seine Arme, als ob er meine Gedanken gelesen hat.

 

Zärtlich, beginnt er mich zu küssen und ich schmelze regelrecht, in seinen Armen dahin. Ich streichle über seine Schultern und seinen Rücken, während seine Hände ebenfalls, über meinen Rücken streichen. „Ich möchte mir dir schlafen, Süßer“, flüstert Peter in mein Ohr. Als Antwort, dirigiere ich ihn in mein Schlafzimmer.

Langsam, ziehen wir uns gegenseitig aus. Küssen und streicheln, jedes Stück, freigelegte Haut. Vorsichtig, drückt Peter mich auf das Bett und betrachtet mich, von oben bis unten. Es ist mir ein wenig unangenehm, aber seine nächsten Worte, nehmen mir die Scheu. „Du bist so verdammt sexy. Auf den Fotos saßt du ja schon toll aus, doch so in echt … wow.“

Stürmisch, erobert er wieder meinen Mund, während seine Hände gierig, über meinen Körper gleiten. Auch ich bin nicht untätig und streichele ihn leidenschaftlich. Vorsichtig, umschließe ich mit meiner Hand, seine pochende Härte. Peter stöhnt auf und ich werde mutiger und streiche immer wieder, über seine ganze Länge. Plötzlich, packt er meine Hand und zieht sie über meinen Kopf, „Wir wollen doch nicht, dass es zu schnell vorbei ist, Süßer“, grinst er.

 

Erneut küsst er mich liebevoll und wandert langsam mit seinen Lippen, über mein Kinn und meinen Hals. An meinen Brustwarzen verweilt er und verwöhnt sie, leckt und saugt, bis ich nur noch wimmern kann. Seine Lippen gleiten weiter, über meinen Bauch, seine Zunge stupst in meinen Bauchnabel und wenig später, umschließen seine Lippen meinen Schwanz.

Ich jaule regelrecht auf, so geil ist das Gefühl. Wieder ein erstes Mal für mich. Bis jetzt, war ich immer derjenige, der die Blowjobs gemacht hat. Peter, verwöhnt mich mit Zunge und Zähnen, saugt, leckt. Ich merke, wie mein Orgasmus heranrast und will ihn noch warnen. Doch zu spät und ich ergieße mich in seinen Mund.

Mit hochrotem Kopf, schaue ich ihn an, doch er lächelt nur und sagt, „Lecker“, während er sich mit der Zunge, über seine Lippen leckt. Gleich darauf, liegen diese wieder auf meinen Mund und ich kann mich selber schmecken. „Kondome, Gleitgel?“, haucht Peter fragend, in mein Ohr.

„Obere Schublade“, flüstere ich zurück.

 

Nachdem er das Gewünschte gefunden hat, liebkost er wieder meinen Körper. „Spreiz deine Beine“, weist er mich zärtlich an und ich folge seinem Wunsch. Vorsichtig, streicht er über meine Rosette, nimmt etwas von dem Gleitgel und fängt, eine erregende Massage an. Behutsam, dringt er mit einem Finger in mich ein. Ich winde mich, unter seinen Zärtlichkeiten und schon bald, kommt ein zweiter Finger hinzu.

Immer wieder, tastet er nach meiner Prostata und ich stöhne wohlig auf. Erstaunt bemerke ich, dass ich schon wieder hart bin. Ein knistern verrät mir, dass er sich vorbereitet hat und gleich darauf entfernt er seine Finger. Sachte, schiebt er sich, Stück für Stück, in mich. Als er komplett in mir ist, hält er inne. „Oh Daniel“, stöhnt er erregt und fängt an, sich besonnen in mir zu bewegen.

 

Es ist wunderschön und als er mehrmals, meinen empfindlichen Punkt trifft, kann ich mich nicht mehr beherrschen und ergieße mich stöhnend, über meinen Bauch. Nur einen Augenblick später, kommt auch Peter zu seinem Höhepunkt und ich schließe ihn fest in meine Arme. Nachdem wir wieder zu Atem gekommen sind, befreit er sich vom Kondom und wirft es neben das Bett. Er zieht mich in seine Arme und mit dem wunderbaren Gefühl, seines starken Körpers im Rücken, schlafe ich selig ein.

 

Der Morgen danach

 

Wohlig strecke ich mich. Ich habe fantastisch geschlafen. Peter liegt auf dem Rücken und sieht selbst am frühen Morgen, verdammt sexy aus. Zaghaft, streiche ich über seine Brust, berühre seine Nippel, die sich daraufhin zusammen ziehen. Mutiger geworden, geht es weiter über seinen Bauch und ich umschließe zärtlich, seine ansehnliche Morgenlatte. Ich rutsche nach unten und lecke leicht über seine Eichel.

Ein Stöhnen, entkommt seinem Mund. Als ich nach oben blicke, sehe ich in seine blauen, lustverhangenen Augen. Immer wieder, lasse ich meine Zunge über seine Eichel tanzen, genieße, seine lustvollen Laute. Langsam, nehme ich seine Härte fast ganz in den Mund, massiere ihn mit meinen Lippen. Abermals lasse ich ihn rein und raus gleiten, sauge an der Eichel und spiele mit seinen Hoden.

 

Fahrig, greift er in mein Haar, versteift sich und schon schießt sein Saft in meinen Mund. Ich schlucke alles, lecke ihn noch sauber und krabbele wieder nach oben. „Guten Morgen“, wünsche ich ihm und grinse ihn frech an.

„Guten Morgen, Süßer, das war fantastisch. So, bin ich noch nie geweckt worden." Liebevoll, haucht er mir einen Kuss auf die Lippen. „Ich weiß ja nicht, wie es dir geht Süßer, aber ich habe tierischen Hunger“, meint Peter nach einer Weile.

„Dann würde ich sagen, lass uns frühstücken. Ich geh nur schnell duschen. Und, wenn du mit deiner Dusche fertig bist, ist auch das Frühstück fertig.“

Nach der Dusche, setzte ich als erstes die Kaffeemaschine in Gang und schiebe Brötchen, zum Aufbacken, in den Ofen. Da ich nicht weiß, ob Peter lieber süß oder herzhaft zum Frühstück isst, stelle ich so ziemlich alles, aus meinem Kühlschrank, auf den Tisch. Verschiedene Marmeladen, Wurst und Käse. Ich koche auch noch schnell Eier und gerade, als ich sie auf den Tisch stelle, kommt Peter in die Küche.

 

Seine Arme umschlingen mich, er zieht mich fest an seine Brust und haucht mir, einen Kuss, auf den Nacken. „Das sieht ja fantastisch aus. Lecker“, raunt er, in mein Ohr. Wir setzen uns, nebeneinander, an den Küchentisch. Hungrig, machen wir uns über das Frühstück her, nicht, ohne uns immer wieder tief in die Augen zu schauen und uns zu küssen.

„Daniel?“, fängt Peter an, als wir bei unserer zweiten Tasse Kaffee waren, „ähm … ich habe zufällig nächste Woche Geburtstag. Und … ich würde mir …naja… ich würde mir deine heißen Fotos wünschen und dich mit dazu.“ Mit einem verlegenen Blick schaute er mir in die Augen.

Perplex, schaue ich ihn an und fange an zu strahlen. Ihm tief in die Augen schauend, stehe ich auf und während ich um den Tisch gehe, dreht er sich zu mir. Ich setze mich auf seinen Schoß und lege meine Hände, auf seine leicht geröteten Wangen. Er sieht, so was von süß aus. Sanft, hauche ich ihm einen Kuss auf die Lippen.

„Ich glaube, das lässt sich arrangieren. Doch dann ist das Geschenk, keine Überraschung mehr“, gebe ich verschmitzt zu bedenken.

„Och, damit kann ich leben, aber nicht mehr ohne dich“, entgegnet er mir, mit seinem umwerfenden Lächeln. „Ich habe mich in dich verliebt, auf den ersten Blick.“

 

Ich bin sprachlos. Vor Freude, über diese Liebeserklärung, drücke ich meine Lippen auf seine und schon kurze Zeit später, artet der Kuss in ein Inferno aus. Atemlos, löse ich mich von ihm und schaue in seine schönen blauen Augen.

„Ich mich in dich auch“, flüstere ich ihm zu.

Blitzschnell, schließt er mich wieder in seine Arme und für eine lange Zeit, versinken wir, in unsere eigene kleine Welt.

 

Wie es weitergeht?

DAS ist eine andere Geschichte…

 

Impressum

Texte: Micaela S.
Bildmaterialien: Marco Barnebeck/pixelio.de, oliver r./pixelio.de, S. Licht
Lektorat: Lara, Ich
Tag der Veröffentlichung: 27.12.2013

Alle Rechte vorbehalten

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