Liebe Leser
Ein Tornado verursachte das von mir Beschriebene.
Namen , Personen und Nebenschauplätze sind fantasievoll hinzugefügt.
Mord oder nein ?
Der Schneidermeister Fritz stand auf seinem Balkon. Er wollte gerade etwas zu seiner Frau Lisel sagen, da donnerte krachend ein Tornado über ihre Köpfe hinweg und machte jede Verständigung unmöglich.
„Was die immer für einen Krach machen“ meinte Lisel, „man kann sein eigenes Wort nicht verstehen“.
Fritz lachte: “Tornados, so heißen die Kampfjets, mit denen fleißige „Krieger“, wie sie die Sängerin Nena nennt, leider nicht hinter „99 Luftballons“ her sind; sondern wehrhaft unsere Grenzen vor mörderischen Diktatoren schützen.
Tornados sind aber auch Stürme in Amerika, die viel zerstören können.“
Dann gingen sie wieder ins Haus.
In seinem Atelier zählte Fritz nochmal die Stoffrollen.
„Die aufgelisteten Stoffrollen stimmen aber“, rief er seiner Nachfolgerin Desie zu.
„O.K.“ mit der Schneiderpuppe und dem restliche Kleinmaterial alles zusammen 5000 „
In den Vorverhandlungen waren sich die beiden aber schon einig.
„Dann werde ich das tun, was mir der Onkel Doktor nahegelegt hat, mir mal etwas mehr Bewegung verschaffen.“ meinte Fritz, und ging zum Hinterhaus in seinen kleinen Garten.
Das Wetter war ideal in diesem Mai für Gartenfreunde.
Fritz hatte seinen kleinen Garten schon im Herbst umgegraben. Die Beete für den Spinat und Petersilie waren schnell fertig. Ein ganzes Beet für Kräuter erfreute seine Frau besonders.
Montagmorgen stand Fritz wieder im Atelier.
Es klingelte an der Eingangstür.
„ Hallo Elfi“ rief Fritz, „Guten Morgen Frau Müller. „Deine Mutter“ rief er Desi zu.
Elfi und ihr Ehemann hatten sich in ihrem Wohnort vor ca. 30 Jahren ein größeres Grundstück zugekauft. Zum Teil gehörte es einem verstorbenen Makler zum anderen Teil dem Landwirt Wollenweber in der unmittelbaren Nachbarschaft. Mit dem Landwirt vereinbarten sie ein Wegerecht für seinen Traktor neben ihrem Haus. Seit dem verstanden sich die beiden Familien gut.
Elfi klagte: „ Im Anfang war der größere Garten eine wahre Freude. Wir waren stolz auf unser eigenes Gemüse, unsere eigenen Kartoffel und meine schönen Blumen. Wenn ich an die großen Astern oder Dahlien im Herbst denke, fang` ich an zu weinen. Der fruchtbare Boden bei uns ist doch viel zu schade nur für Rasen. Außerdem ist das Rasenmähen, das Fortschaffen des Grases mit fast genau so viel Mühe verbunden.
Ich wollte den Hosenbund von Arnim vergrößern lassen ,“ und zeigte die Hose
Fritz prüfte die Hose:“ Nein, das geht nicht, der Bauch ist zu dick und die Knöpfe zu versetzen hat keinen Sinn, dann würde der Reißverschluss gesprengt und dein Eugen könnte etwas verlieren…!“.
Elfi lachte: „Da iss` so nichts mehr, das kannst du mir glauben, also leider wegschmeißen! Wie macht sich denn eure Zusammenarbeit?“
„Och, das klappt alles bestens,“ meinte Desi.“
„A`ha“ meinte Elfi und folgte Fritz in den Hof.
„Oh! Deinen Garten hast du ja schon fast fertig. Dann kannst du ja bei unserem Garten etwas helfen!“ lachte sie.“
Die beiden verstanden sich schon immer gut.
Fritz meinte:“ Wo ich doch jetzt mehr Zeit habe und der Arzt mir Bewegung verschrieben hat, helfe ich euch gerne. Im Garten zu arbeiten ist schon immer mein Hobby Eugen, dein Ehemann wird sich sicher freuen!“
„Der kann sich kaum noch bücken“ meine Elfie. Unser Garten verkommt.“
Lisel, die Ehefrau von Fritz gesellte sich zu den beiden.
„Na, Lisel, wie geht es dir?“ „Frag bloß nicht, mir tut´s hier und dort und dort weh und überall.`
Morgen habe ich meinen Arzt Termin, so geht das nicht weiter. Man wird ja senil vor Schmerzen.“
Fritz überlegte laut: „1500 qm Garten sind das wohl bei euch.
Ob ich nur herumlaufe, also spazieren gehe oder an der frischen Luft im Garten arbeite ist doch egal.
Ich mach` dir einen Vorschlag:
Dein Nachbar, der Bauer Manni Wollenberg könnte das Grundstück umpflügen und eggen, dann übernehme ich den Rest.“
.“ O.K. ich spreche mit ihm und sag dir Bescheid.“
Dann brachte Lisel Kaffee:.
„Übernimm dich nicht Fritz! So jung bist du ja nicht mehr.“
„Na, ja, wir werden sehen.
Fritz hatte von Jung auf fleißig mit seiner Frau gearbeitet. Sie hatten sich ein Haus gekauft, ausgebaut und die Werkstatt mit einem Schaufenster versehen.
Jetzt im Alter reichte die Rente zusätzlich mit dem Verkaufserlös
Etwas Glück, ein bischen Spekulation gehörten im Leben auch dazu .
Als er sein erstes Grundstück kaufte, war eigentlich gar kein Geld da, er mußte es sich für hohe Zinsen bei der Sparkasse leihen.
Später „tauschte“ er seine Immobilie in eine größere um und das hatte sich ausgezahlt.
Desi, seine Nachfolgerin, kaufte die Parterre - Wohnung und den Werkstatt-Laden mit der Auflage, daß Fritz mit seiner Ehefrau in der 1. Etage ein lebenslanges Wohnrecht behielten. Auch der kleine Garten gehörte dazu.
Der Ehemann von Desi, Dieter, arbeitete bei einem Dachdecker.
Wie das so ist bei jungen Paaren, die Familie vergrößert sich.
Also half Fritz oft aus; sonst hätte die Schneiderei zeitweise ruhen müssen. Aber das Geld für die Abzahlung des Hauses , die laufenden Strom- und Heizungskosten wurde für Desi und Dieter dann knapp. Desi stöhnte, als dann noch das zweite Kind unterwegs war.
In der folgenden Woche rief Schwägerin Elfi an:
„ Hallo, Fritz, Wollenberg ist einverstanden. Sein Sohn pflügt nach Feierabend für 100,- € Diesel-Zuschuss unseren Garten um. „
„ Prima, meinte Fritz, dann komme ich anschließend vorbei. Du kannst schon den Kaffee bereithalten…“
So fing das Frühjahr an. Fritz fuhr mit seinem Audi zum Garten des Schwagers.
„Im Gartenhäuschen stehen Spaten, Hacke oder Harke bereit:“ begrüßte ihn Elfi.
Fritz nahm seinen eigenen Spaten, ging gleich hinters Haus. „Ich brauche einen Zollstock“ rief er Elfi zu.
„Eugen, Zollstock!?
„ Eugen murrte etwas, brachte aber Fritz begrüßend, den Zollstock.
Du kannst mir beim Abstecken helfen, während ich die Beete festlege O.K.?“
Nach einer halben Stunde hatten sie die Beete abgesteckt und Fritz trat mit seinen festen Schuhen den ersten Weg zurecht.
„ So“ sagte Fritz, „ jetzt kannst du dich ausruhen, ich kann alleine weiter“.
Eugen stöhnte schon und hielt sich den Rücken. Er war froh sich setzen zu können.
Die nächsten zehn Furchen für fünf Beete wurden von Fritz zurechtgetreten.
Dann rief Elfi zum Frühstück.
Fritz machte eine Runde um das Gartengrundstück seines Schwagers, legte den Riegel von außen vor die Gartentür und wollte den zweiten Weg zurück benutzen. Dort traf er zufällig auf den Bauer Wollenweber.
„Hallo, wie geht`s?“
„Alles im Loot“ lachte Wollenweber. Fritz zeigte auf die alte Bretter-Bude, die da noch stand:
„Warum wird die Unglücksbude genannt?“
Wollenweber stützte sich auf einen Spaten und erzählte:
„Ja, obwohl hier ein Zaun ist, wird dieser schon mal von Liebespaaren überwunden.
Diese suchen in so einer Holzbude Deckung, wenn sie aus der Disko o.ä. kommen, dabei zwinkerte er mit den Augen.
In einem Fall, so erzählen die Leute, bekam eine Minderjährige ein Kind, das wäre hier gezeugt worden . An sich etwas ganz natürliches, auch bei sehr jungen Damen; aber du kennst ja unsere in dieser Hinsicht immer noch sehr prüde Gesellschaft.
In einem ähnlichen Fall passierte das Gegenteil. Zwei Familien bekamen Streit, weil eben die Freundschaft in dieser Bude endete. Der Junge war Erbe von zwei Häusern. Also hatten die Eltern sich zu viel versprochen. Seit dieser Zeit nennt man sie Unglücksbude.
Mein Sohn möchte die Bude erneuern, aber wann werden wir ja sehen.“
Fritz zuckte mit den Schultern..—
Zurück bei Elfi fragte Fritz:
„Hast du schon Samen gekauft ?“
„Nein, aber wir fahren gleich zusammen nach Düren zum Samen-Fachgeschäft. „Fährst du mit? , dort kann sich jeder etwas aussuchen. Radieschen und Spinat zuerst. Zwiebel für die Blumen usw.“
„Blaudünger nicht vergessen“ riet Fritz. „Brauchen wir nicht, sagte Elfi, wir können uns von Wollenberg einige Schubkarren Naturdünger holen. Kuhmist!“
„O.K.“ strahlte Fritz, umso besser, dann sind wir Kuhfladen - ÖKO!“Auch Elfi mußte lachen.
Der Sommer kam, die Erntezeit ging auch zu Ende. Fritz und seine Frau freuten sich über den eigenen Spinat, die eigenen Kartoffel, den eigenen Salat, Zucchinis , reichlich Gemüse für beide Familien.
Weiß man doch, daß die wichtigen Vitamine z.B. bei Spinat bereits nach wenigen Stunden nicht mehr vorhanden sind, ähnlich bei frisch geerntetem Salat. D.h. nach dem Ernten sofort in die Salatschüssel!
Fritz hatte das letzte Drittel, oben links im Garten, brach liegen lassen.
Hier wollte er im nächsten Jahr Wildblumen aussähen; damit die Bienen sich freuen.
Elfie lobte Fritz ausdrücklich, auch im Beisein von Eugen. Sie war ganz begeistert vom Erfolg seiner Gartenarbeit..
Arnim dagegen passte die Lobhudelei gar nicht. Elfi übertrieb das auch, was Ehefrauen nie tun sollten, immer den anderen nur zu loben:“ Fritz das hast du schön gemacht, Arnim kann sich eine Scheibe abschneiden , hoffentlich können wir das im nächsten Jahr weitermachen…...
Das nächste Jahr kam . Die Februartage waren schon erstaunlich warm.
Der Carona Virus ( Covid 19 ) begann sich auszubreiten.
Im nur ca.:70km entfernten Heinsberg feierte man Karneval mit bösen Corona-Folgen.
Aber weil es so warm war freute sich der begeisterte Hobbygärtner Fritz über die Einladung seiner Schwägerin. Sie hatte am kommenden Sonntag Geburtstag
Besuchsverbote wegen „ Carona“ kamen erst später.
Der Kaffeetisch war gedeckt. Elfi schenkte eifrig den Kaffee nach. Lisel „tratschte“mit Elfi.
Arnim meinte: “Ich muß noch eben weg.
„A`Ha“ antwortete Elfi, an die Theke neben an!“
Aber so war Arnim. Was die Weiber sich so zu erzählen haben alles über Krankheiten usw.:“ Interessiert doch niemand,“ dachte er.
Fritz stand auch auf: “Noch ist das Wetter ja schön, ich gehe schon mal in den Garten. Der kleine „Geräteschuppen ist doch auf?“
„Ja, ja“ antwortete Elfi.
Fritz spazierte hinaus, ging zum Schuppen und nahm sich den Spaten. Er wollte nur an dem restlichen Garten-Drittel prüfen, wie hart die Erde dort ist.
Das Stochern im Gras ging zunächst leicht; dann klirrte etwas ? Irgendwas hinderte den Spatenstich in der Erde. --- Fritz stocherte weiter:“ Metall? Vielleicht ein Stein oder Eisenstück?“ fragte er sich.. Er mußte noch mehr Erde wegkratzen und auch noch tiefer graben.
Zum Vorschein kamen erst alte Klinker, die wie gepflastert dalagen. Neugierig grub Fritz weiter, lockerte den Boden und ging dann zum Gerätehäuschen. Dort nahm er eine Schaufel und ging zurück. Mit der Schaufel konnte er die Erde besser entfernen Als die Steine freigelegt waren, insgesamt 12 Backsteine oder Klinker, je 6 in einer Reihe,. hob er diese mit der Schaufel an. Jetzt folgten Bretter, die wegen der Feuchtigkeit im Boden schwarz aussahen.
Fritz fing an zu schwitzen.
Elfi und Lisel gesellten sich jetzt auch dazu.
„Was buddelst du da so eifrig?“ frage Elfi.
„Du bist ja ganz verschwitzt! „ schimpfte Lisel, „ Hör auf!“
„Nein“ meinte Fritz,“ Ich denke ich bin ja gleich fertig und weiß dann, was da drunter liegt. Ich muß das entfernen, sonst wächst dort nachher nichts.“
„Gehen wir erst noch einen Kaffee trinken,“ schlug Elfi vor, „anschließend kannst du ja weitergraben.“
Inzwischen war auch Arnim zurück. „ Was gibt`s da draußen?“ Fragte er.
„Fritz buddelt alte Steine aus“ antwortete Elfi.
Fritz fragte Arnim: „ Willst du mitkommen und helfen?“
„Nein, nein“ winkte dieser ab.
Dann ging er nochmal in den Garten und grub und schaufelte die Lage Holz frei. Endlich konnte er die Bretter entfernen.
„Oh“ staunte Fritz laut, eine Kiste mit Metallbeschlägen?
Fritz ging zurück und berichtet von seiner Entdeckung“
„Ich brauche Hilfe, die Kiste ist zu schwer. Eine Eisenstange bräuchte ich zum Anheben“.
Nur mit Mühe ließ sich die Kiste mit dem Spaten und einer Stange heraus wuchten.
Verschlossen war die Kiste mit einem alten Vorhängeschloss. „ Ich brauche eine Kneifzange und einen großen Schraubenzieher oder so“
„Da mußt du in den Keller runter „ sagte Arnim. Elfi wurde auch neugierig und rief Fritz zu. „Warte, ich bring dir die Werkzeuge.“
Dann ging Fritz mit Elfie zurück. Fritz machte sich an das Schloss.
„Alt; aber stabil“ staunte Fritz. Ich brauch noch einen dicken Hammer „ Elfi lief zurück und holte den Hammer aus dem Keller.
„Nein, leider, es klappt nicht. Wir bräuchten eine Flex; sonst mache ich mehr kaputt als nötig.“
Arnim kam jetzt auch dazu und wurde wie alle anderen neugierig:
“Wollenweber hat sicher eine Flex ich gehe mal rüber.“
Als Arnim nach der Flex fragte wurde Wollenweber auch 9neugierig.
„Was hast du vor?“
„Ja“ tönte Arnim, „ Wir haben eine Kiste in dem brachliegenden Eck unseres Garten gefunden und können diese nicht öffnen, ohne sie unnötig zu beschädigen.“
„Was für eine Kiste?“ fragte Wollenweber zurück und wer hat sie gefunden? Du arbeitest doch gar nicht im Garten.“
Wollenweber ging in seinen Geräteschuppen und suchte die Flex. „Hier bitte mit Schutzbrille .“
Arnim bedankte sich und ging zurück auf seine Terrasse.
„Fritz, wir sollten die Kiste auf den Tisch stellen“.
„Nein nein, so nicht! „ rief Elfi. Erst werden Zeitungen auf den Tisch gelegt; sonst verkratzt ihr mir alles.“
Elfi holte zwei Lagen Zeitungen und verlegte diese sorgfältig auf dem Tisch.
„So, jetzt versuchen wir die Kiste hochzuheben.“ Gemeinsam packten sie die Kiste und stellten sie auf den Tisch.
„Ich brauch noch eine Verlängerung für die Flex“ Elfi wurde ungeduldig, brachte aber eine Verlängerung aus der Küche.
„Reicht die?“
„Ja, ja“ meinte Arnim, jetzt können wir alleine weitermachen, wenn du nicht warten willst.“
Es war ja noch vormittags, Elfi hatte genug mit ihrem Haushalt zu tun. „Einkaufen muß ich auch noch.“
Arnim zog die Schutzbrille über, setzte die Flex an das Vorhängeschloss, ließ sie aufheulen und durchtrennte den Bügel.
Dann zog er die Schutzbrille aus, legte die Flex zu Seite und zog den Stecker aus der Steckdose.
Aber der Deckel war nicht zu öffnen.
Als sie alles zur Seite geräumt hatten, ging Fritz noch einmal zum Gerätehaus.
Ich hole den großen Schraubenzieher und auch den Hammer.
Mit beiden Werkzeugen bewaffnet kam er zurück.
Fünf wuchtige Schläge am Deckel.
Dann ließ sich dieser endlich bewegen. Es genügte ja ein erster Spalt um mit dem großen Schraubenzieher am Deckel anzusetzen. - Endlich öffnete sich dieser.
Zum Vorschein kam eine Lage Butterbrotpapier Also brauchten sie eine Schere.
Aus der Küche holte Arnim die Schere, Elfi war ja einkaufen.
Vorsichtig schnitt er das wasserfeste Papier auf. Jetzt kam eine Lage Zeitungen, die aber trocken war.
„Wieder die Schere ansetzen und vorsichtig weiterschneiden“: sagte er.
Endlich kam zum Vorschein, was in der Kiste war:
„Oh,“ „alte Architektenzeichnungen?“
Darunter aber, nein, lauter alte Geldbündel in alten DM Scheinen! Arnim und Fritz staunten nicht schlecht. Sie sich erst einmal.
Jetzt begannen sie zu zählen.
Das dauerte mehr als eine halbe Stunde.
Schließlich waren es 12 Stapel mit je 10.000 DM .
Wem gehört wohl das Geld?“
Arnim überlegte,
„Na klar, diese Ecke des Grundstücks gehörte damals einem Makler.!“
Der Makler aber war lange schon gestorben. Hatte der noch Kinder oder andere Verwandte?
Dann kam Elfi zurück vom Supermarkt. „Komm, helf´ mir beim Ausladen“
Na wie ging´s voran mit eurer Kiste?“ Arnim schwieg zunächst, dann forderte er sie auf: “Sieh` selber mal.“
Elfi bekam einen Schreck, als die Geldscheine sah:“ Du liebe Zeit, aber DM Scheine wieviel?“ fragte sie.“
„Nach unserer Zählung : 120 000“. Alles auch aufgelistet auf einem Bogen.
Am besten ich fahre nachher mit der Kiste zum Fundbüro.
Wenn ich so viel Geld umtauschen will, fragen die doch, woher es stammt.
„Ja, ja „ meinte Elfi.
„Und noch eins“ mahnte Arnim, „ Kein Wort zu niemand, zu niemand, hört ihr?
Wollenweber erzählen wir, es wären einige alte DM Scheine und alte Architektenzeichnungen:“
Anschließend luden die beiden die Kiste ins Auto.
Arnim fuhr damit zum Fundbüro.
Fritz fuhr nach Hause.
Auf dem Fundbüro angekommen, wurden alle Einzelheiten in einem Formular vermerkt. Fundort, Grundstückseigentümer usw.
„Finderlohn oder Eigentümer, das braucht 6 Monate.
Wenn sich keiner meldet, gehört alles dem Finder .“ sagte die Dame vom Fundbüro.
Am nächste Tag rief Fritz bei Elfi an:
„Solange das Wetter so bleibt, komme ich nochmal vorbei und bereite den Garten vor“ meinte Fritz .
Elfi: „Denkt an meinen Geburtstag am Samstag.“
„Ja, ja“ sagte Fritz am Telefon ich freue mich schon bei dem Wetter auf die Gartenarbeit“.
Der Samstag kam und richtig, die ersten Wolken am Himmel kündigten die gemeldete Wetteränderung an. Dennoch lockte das noch schöne Wetter Fritz in den Garten.
Es war bereits nachmittags als die Wolken dichter wurden. Fritz saß mit Elfi beim Kaffeetrinken. am Fenster. Lisel war es nicht gut und ist zu Hause geblieben.
„Ich gehe raus und verschließe die Tür vom Gartenhäuschen“ meinte Fritz , „die Wolken sehen nicht gut aus“ und machte sich auf den Weg, den er immer nahm. Elfi sah noch, wie er hinter dem Gartenhaus verschwand, verlor ihn dann aber aus den Augen.
Ca. Fünf Minuten , war Fritz fort, da knallten plötzlich alle Türen.
Draußen verdunkelte sich die Welt.
Ein regelrechter Tornado , mit Donner und Blitz fegte über die Landschaft.
Offene oder angelegte Fenster rappelten laut. Loses Papier, Holz, Kunststoff sogar Metallteile flogen durch die Luft
Schnell verriegelte Elfi alle Türen und Fenster. Dann prasselten Regen und Hagelkörner herunter; daß es nur so knallte.
Elfi wurde unruhig, sie war ja ganz allein. Arnim saß wahrscheinlich noch im Wirtshaus und Fritz hatte wohl irgendwie Unterschlupf gesucht Die erste Sturmbö, die wie ein Tornado übers Haus fegte, legte sich
Der Wind heulte aber immer noch und der Regen, auf den ja alle gewartet hatten, prasselte weiter laut hernieder.
Nach etwa einer viertel Stunde klingelte es. Arnim stand unter dem Vordach.
„Schnell, komm rein, so eine Nässe“ schimpfte sie.
„Bis du alleine?“ fragte Arnim, „Ich dachte Fritz wäre hier?“
„Der ist noch draußen, ich sehe ihn aber nicht“ sagte Elfi.
„Keine Angst, der wird sich schon melden“ meinte Arnim.
So verging die nächste viertel Stunde.
Elfi rief bei Wollenweber an: „ Hallo, ist der Fritz bei Euch?“
„Nein, hier ist er nicht.“
Elfi legte auf und sah Arnim besorgt an? :
“Der Regen ist ja nicht mehr so stark. Hier, nimm den festen Schirm und forsch mal nach Fritz.“
Arnim zog sich die alte Regenjacke an, dann noch die Stiefel, die auf der Terrasse standen und stapfte los.
Zunächst ging er bis zum Gartenhäuschen. Das aber war leer.
Dann weiter bis zur hinteren Gartentür. Die hatte Fritz ordentlich verriegelt.
Von dort führte der zweite Weg, den Fritz selten nahm, an der „Unglücksbude“ vorbei.
Aber die Unglücksbude stand nicht mehr dort!? Sie lag in Einzelteilen zertrümmert am Boden.
Immer noch nichts von Fritz zu sehen; aber hören konnte er plötzlich ein Stöhnen und Rufen:
„Hilfe, Hilfe, hier bin ich!“
Und tatsächlich, unter den Trümmern der Unglücksbude lag Fritz im Schlamm, begraben von Brettern und Balken
Zwei schwere Steine, die vor dem Tornado auf dem Dach der Bude lagen um die Teerpappe zu halten, lagen auf seiner Brust.
Schnell legte Arnim den Schirm zur Seite um Fritz zu helfen. Der Schirm flog sofort weg und Fritz stöhnte lauter. Zuerst wuchtete Arnim die Steine zur Seite, griff zu und zerrte an Fritz, vergeblich.
„Erst muß ich die Balken zur Seite räumen,“ rief Arnim, griff nach einem losen Balken und schlug feste zu, stemmte sich dagegen, aber vergeblicher, alleine schaffte er das nicht.
Inzwischen hatte auch Wollenweber bemerkt, daß die Unglücksbude zertrümmert am Boden lag.
Er sah auch von weitem, wie Arnim mit einem Gegenstand herumschlug!?
Schlimmeres ahnend zog sich Wollenweber sein Regenzeug über und lief in Richtung der Unglücksbude. Sofort erkannte er das Drama. Arnim winkte ihn heran:
„Schnell, wir müssen die oberen Balken wegräumen. Die Steine habe ich bereits zur Seite geräumt..“ rief Arnim ihm zu.“ ?
„Was für Steine“ Arnim zeigt auf die rechte Seite. „ Ach so, die? Du liebe Zeit“ „ Ja die müssen wohl voll auf Fritz geknallt sein!.“
Mit vereinten Kräften drückten sie nun die Balken zur Seite.
Elfi war, Böses ahnend, inzwischen auch eingetroffen.
„Zieh du ihn raus, Elfi“ wir versuchen die Balken etwas anzuheben“
Elfi nahm keine Rücksicht mehr auf ihre Frisur oder Kleidung. Sie kniete sich nieder und zog mit aller Macht.
Endlich, Fritz konnte sich wieder bewegen und Elfi half ihm beim Aufstehen.
„Kannst du gehen?“ „Ja“, keuchte Fritz, „es geht schon.
„Soll ich helfen“ fragte Wollenweber?
„ Nein es geht schon“, brummte Fritz.
Arnim und Elfi führten Fritz zum Haus, zunächst auf die Terrasse.
Dort zogen sie ihm die nassen Sachen aus und dann ab in`s Badezimmer.
Blut, Dreck abwaschen, die nassen Sachen auswechseln, Fritz abtrocknen.
Bis dahin ging alles reibungslos, obwohl, am Kopf blutete Fritz stark. Notdürftig verband Elfi die Wunde.
Dann fing Fritz plötzlich an zu röcheln?
„Ich kriege kaum Luft“ flüsterte er.
„Ziehe schnell eine trockene Hose über Arnim, dann fahren wir sofort ins Krankenhaus“ rief Elfi.“ Der Notarzt ist bestimmt überlastet, das ständige Geheule des Martinhorns nach dem Tornado war ja nicht zu überhören.“
Arnim fuhr den Wagen aus der Garage.
„Komm, Fritz, wir fahren“ du kannst doch noch gehen?“
„Ja, ja“ stöhnte Fritz.
Sie führten ihn ins Auto und fuhren los. Das Krankenhaus war ja nur 5 Minuten entfernt..
Fritz konnte kaum aussteigen, er bekam keine richtige Luft!?
„ Helf`´du Fritz, ich rufe nach dem Arzt!“`sagte Elfi und lief los.
Aber da war niemand beim Empfang, alles leer?
Endlich eine Schwester, „Wir haben einen Verletzten und brauchen den Arzt.!“ Rief Elfi.
„Die sind vorne, bei Verletzten durch `den Sturm.“ Antwortete die Schwester.
„Aber mein Schwager erstickt!“, schrie Elfi.
Da wachte die Schwester auf, sah sich Fritz an und griff nach dem Telefon am Eingang.
„ Hier am Haupteingang, Erstickungsgefahr, bitte sofort kommen!“
Jetzt wurde es hektisch um Fritz. Er kam auf eine Bare, wurde in einen O.P. Raum geschoben. . Alle anderen mußten draußen bleiben.
Elfi nahm ihr Händi, ging vor den Eingang und rief Lisel an: „Bring bitte die Versichertenkarte, Unterwäsche, Hemd und Jacke mit.
Lisl und Desi regierten erschrocken, holten den Kulturbeutel, die Wäsche und steckten alles in einen Koffer .
Dann fuhren sie ins Krankenhaus..
Dort trafen sie auf die anderen, die im Flur warteten..
Es dauerte lange Minuten bis der Arzt sich zeigte.
„Wer sind die Angehörigen“ fragte er.
„Ich bin die Ehefrau“ meldete sich Lisel und das sind mein Schwager und die Schwägerin.“
„Ihr Ehemann hat verschiedene Verletzungen. Zwei Rippenbrüche, Quetschungen , aber auch eine Kehlkopfverletzung. Die inneren Organe, wie Herz usw. haben alle normale Werte.“
Stimmt es, daß er fast 90 Jahre alt ist. „ Ja, ja“, bestätigte Lisel nickend.
Ich warte noch auf einen Spezialisten. Bitte unterschreiben sie für die OP.
Sie brauchen nicht im Krankenhaus zu warten“
„Ich warte noch“ sagte Lisel, „Ihr könnt ja schon fahren“
Die O.P. dauerte lange. Der Arzt kam heraus und meinte: „Wir müssen jetzt abwarten, ihr Mann liegt in der Aufwachstation und wird dann noch lange schlafen. Morgen früh rufen wir sie an.
“
Am nächsten Morgen kam der Anruf:“
Es tut uns leid, aber Ihr Ehemann ist heute Nacht plötzlich verstorben.“
Der Schock saß tief. In dem Krankenbericht stand u.a. etwas von Unfallfolge, hohem Alter, Medikamentenschock…Aber das änderte ja nichts.
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Es vergingen sechs Monate. Arnim fragte telefonisch mal im Fundbüro nach.
„Ja, sagte die Dame vom Fundbüro“, „gemeldet hat sich keiner. Dann gehört alles dem Finder und dem Grundstückseigentümer.
Sie müssen noch etwas warten, bis mein Chef unterschrieben hat, am besten nächste Woche, dann können sie die Kiste mit den DM- Scheinen abholen.
Ach ja, die Kriminalpolizei war hier, wir haben die informieren müssen, wegen der Geldsumme.“
Im Kommissariat hatte man mehrere Sturmschäden untersuchen müssen.
Tatsächlich, am nächsten Tag rief die Kripo bei Arnim an:
„ Können sie mal bei uns reinkommen, sagen wir morgen früh? Ich heiße Kommissar Krämer.
Arnim dachte sich nichts dabei. Immerhin war es ja sein Grundstück.
„Guten Tag“ sagte Herr Krämer und hob die Hand statt sie zu reichen.
Alle hatten natürlich den Mundschutz an.
„Ein schöner Fund in ihrem Garten, gratuliere.“ Meinte Krämer. „Erzählen sie mal, wie sie drauf gestoßen sind?“
Arnim stotterte etwas, dann aber sagte er „ Ich kann ja nichts dafür, ist eben unser Garten.“
„Wo genau lag denn die Kiste?“
„Unter dem brachliegenden Stück, , das im letzten Jahr nicht umgegraben wurde.“
„Gut, dann war das ebenso“ meinte der Kommissar“, meinen Glückwunsch!
Vielleicht melde ich mich nochmal.“
Arnim fuhr wieder zurück.
Am nächsten Tag rief Krämer wieder an. Elfi war am Apparat.
„Hallo, hier Krämer vom Kriminalkommissariat. Ich wollte sie gerne etwas fragen“.
„Nur zu“ antwortete Elfi.
„Sie haben doch den schönen Garten, der von ihrem Mann fleißig bearbeitet wurde oder wird?
Dort jedenfalls lag auch die Kiste mit dem Geld vergraben. Wann genau hat ihr Ehemann die gefunden
„Oh“ antwortete Elfi“, das war an meinem Geburtstag. Fritz, mein Schwager, war gekommen, seine Frau konnte nicht. Fritz hat uns immer im Garten geholfen und ist an diesem Tag auf die Kiste gestoßen.
Krämer rief jetzt in der Schneiderei an. Desi meldete sich. :
“ Nein, Tante Lisel schläft oben. Bitte kommen sie persönlich vorbei, am Telefon ist das für ältere Leute doch nichts.“
O.K. ich weiß Bescheid.“
Krämer verstand und informierte seinen dort zuständigen Kollegen.
Der Kollege aus dem Nachbarbezirk besuchte Lisel.
„Nein“ sagte Lisel zum Kommissar, „Ich war nicht dabei, als Fritz die Kiste fand.“
„Also hat ihr verstorbener Mann die Kiste gefunden, nicht der Schwager?“
„Ja“ sagte Lisel, „so hatte Fritz mir das erzählt.
Der Kommissar verabschiedete sich und unterrichtete telefonisch Krämer.
Dieser rief sofort Arnim an: „ Ja hier Krämer von der Kripo. Ich muß sie bitten, nochmal zu mir zu kommen.“
Arnim wurde etwas nervös, ging aber pünktlich zu Krämer, der ihn frostig begrüßend fragte:
„Also, nachdem sie die Kiste mit dem DM Geld gefunden hatten, haben sie ja den Fund ordnungsgemäß gemeldet. Sie hatten aber selbst nicht im Garten gearbeitet, wegen ihres Rückenleidens? Wer hat dann die Kiste gefunden?“
Arnim erklärte: „ Gefunden beim Umgraben hat sie mein Schwager.“
„Ach so“ wunderte sich Krämer. „Das hat sich anfangs aber anders angehört.
Also gehören dem Finder in diesem Fall die Hälfte vom gesamten Fund
Arnim wurde rot, bestätigte aber die Worte von Krämer in dem er zustimmend nickte.
„Sie waren an diesem Tag angeblich an der Theke gegenüber und kamen eine viertel Stunde später nach Hause.
In dieser Zeitspanne konnten sie ihrem Schwager bei seinem Unglück etwas nachhelfen!?
Geben sie es zu. Schließlich wollten sie ganze Summer für sich behalten oder ihrer Tochter finanziell etwas unter die Arme greifen?“
„Ja, zugegeben, der Fritz hatte in dieser Hinsicht immer mehr Glück gehabt. Aber deswegen bringe ich doch keinen um. Wir hätten das Geld für Desi gut gebrauchen können.
„Kommen wir zu dem Verunglückten.
Gut, der war ja auch schon fast 90, .hatte eben Pech gehabt.
„Oder wissen sie mehr?“
„Nein, wir konnten ihn ja noch lebendig bergen.“
„Wer ist wir“
„Das war so“ fing Arnim an: „Meine Frau hatte Geburtstag. Fritz war bei uns beim Kaffee, seine Frau konnte nicht. Ich war nach dem Kaffee kurz drüben in der Kneipe.
Inzwischen ging Fritz wohl in den Garten, um die Gartenlaube und das Tor hinten richtig zu schließen, weil gerade so ein Unwetter drohte.
Mehr weiß ich nicht. Als der erste Regen oder Hagelsturm nachließ, bin ich zurück ins Haus.
Meine Frau empfing mich ungeduldig, drückte mir den Schirm in die Hand.
„Fritz ist noch immer nicht zurück? Du mußt unbedingt mal nach ihm sehen, er ist schließlich nicht der jüngste..“
.
Ich ging dann mit dem Schirm um nach Fritz zu suchen.
Schließlich hörte ich ihn unter dem Holz der zusammengekrachten alten Bude um Hilfe rufen
Er war dort eingeklemmt. Alleine schaffte ich es nicht, auch noch bei dem Regen , ihn unter den Brettern und Balken hervorzuziehen. Dann kam aber Wollenweber, der hinter dem Garten seinen Hof hat, und half mir. Auch Elfi, also meine Frau, traf zwischendurch ein.
Gemeinsam konnten wir Fritz dann herausziehen; denn der war ja fürchterlich am Stöhnen.
Schnell führten wir ihn ins Haus und sind anschließend dann ins Krankenhaus gefahren.
“
„O.K.“ mehr wollte ich zunächst nicht wissen.“
Arnim fuhr wieder nach Hause.
Kommissar Krämer fuhr zum Hof von Wollenweber; den er gut kannte. Schließlich konnte man dort Milch, Käse, Spargel und Erdbeeren kaufen.
„ Hallo, was gibt`s Neues?“ fragte Wollenweber.
„Hast du eben Zeit, ich muß dich etwas fragen?“
„Ja, dann setzen wir uns doch hinten an einen Tisch „
„Zwei Kaffee bitte“ rief Wollenweber seiner Angestellten zu.
Krämer fing an: „ Es geht um das Unglück durch deine alte Bretterbude.
Du warst ja dabei, als der Unglückliche unter der Brettern herausgezogen wurde? Erzähl mal.“
„Tja`, das war so“: fing Wollenweber an:“ So ein Tornado, also die Windböe, kam ganz plötzlich. Wir schlossen alle Fenster, Türen.
Als ich durchs Fenster sah, war einfach unsere Bude weg, bzw. lag zertrümmert auf dem Boden.
Das Unwetter reizte mich aber nicht raus zu gehen.
Nach ca.: 10 Minuten oder so kam Arnim mit einem Schirm bewaffnet.
Das kam mir schon fragwürdig vor. Er machte sich an den Brettern zu schaffen. Dann sah ich, wie er“ und jetzt stand Wollenweber auf, um das, was er sagen wollte, auch vorzuführen.
„Wie mit einem Beil schlug Arnim auf etwas. Mir kam das komisch vor.
Ich zog meine Regensachen über und lief in Richtung der Bretterbude, oder soll ich sagen der ehemaligen.
Dann sah mich Arnim, winkte mir zu und wies auf den Verunglückten. Elfi kam auch gelaufen.
Gemeinsam zogen wir Fritz heraus. Dann führten sie Friz ins Haus und ich ging wieder schnell zurück wegen des Regens.“
„A`ha, mehr wollte ich nicht hören“. Sie tranken ihren Kaffee aus und verabschiedeten sich.
Krämer nahm sich nochmals Arnim vor:
„Wie feste haben sie denn zugehauen, um ihren Schwager los zu werden?“ Arnim war verblüfft: „ Nein, nein, so war das nicht. „
„Aber sie haben mit einem Balken oder so zugehauen, das hat Wollenweber doch gesehen.“
„Möglich, dann hat er das von weitem so gesehen. Ich hatte tatsächlich zunächst versucht, zwei über Kreuz liegende Balken wegzuhauen. Wegzudrücken ging ja nicht.“
Krämer bohrte weiter: „Sie haben am Anfang so getan, als ob sie die Kiste gefunden hätten. Davon bin ich ausgegangen.
Außerdem waren sie ein bisschen Eifersüchtig auf den Fritz!? Der Fund, also das Geld, hätten sie dann alleine behalten können, dachten sie bestimmt?
Sie hatten also allen Grund, bei dieser Gelegenheit beim Verunglückten etwas nachzuhelfen?“
Arnim wurde rot,
„Ja“ lachte Arnim“, das sieht vielleicht so aus; aber ich bitte sie, niemals hätte ich einen Mord begangen.“
„.
Krämer rief am nächsten Tag im Krankenhaus an.
„ Wer war der Arzt, der damals bei dem Sturm den Notdienst hatte?“ fragte er, und machte einen Termin mit dem zuständigen Mediziner aus.
Als Krämer den Arzt in dessen Zimmer traf, hatte dieser bereits die Kranken-Akte bereits vorliegen.
„Herr Dr. wissen sie etwas von dem Kasten mit DM Scheinen, den der Verunglückte auf dem Grundstück seines Schwagers gefunden hatte?“
„Nein, eigentlich nicht oder nur sehr ungenau.“.
„Ich muß sie folgendes fragen, Herr Dr., der Tod des Verunglückten könnte nach meinen Ermittlungen auch durch einen Schlag auf den Kopf herbeigeführt worden sein. Schließlich ist die Kopfwunde doch deutlich auf dem Foto zu erkennen?
Wissen sie, die Tochter des Grundstückeigentümers ist die Nachfolgerin des Verunglückten Schneiders. Diese junge Familie ist wohl ein bisschen knapp bei Kasse, wie mir die Sparkasse bestätigte.
Wenn jetzt der Finderlohn in ganzer Höhe dem Grundstückseigner zufällt, dann hätte dieser einen Grund, bei dem Verunglückten etwas nachgeholfen zu haben.
Er könnte mit dem Geld seiner Tochter etwas unter die Arme zu greifen. So stehen dem Verunglückten die gesamte Hälfte zu.“
„Ach so“ antwortete der Arzt, jetzt verstehe ich. „
Er schlug die Akte auf, verteilte Fotos und Röntgenaufnahmen auf dem Tisch.
„Eine heftig blutende Kopfverletzung lag vor.“ Begann der Arzt. „Tödlich war diese aber wohl nicht.
Tödlich oder gefährlich wäre diese nur, wenn weitere Hämatome oder Schädelverletzungen vorgelegen hätten. Nein, wir hatten den Patienten am Hals operieren müssen, weil er nicht genügend Luft bekam. Aber da war noch eine alte Wucherung am Hals, die wir wegen der Luftröhre vorher entfernen mußten.
Außerdem Rippenbrüche, also Knochenverletzungen.
Aber das hatten wir eigentlich im Griff. Herz und andere inneren Organe schienen normal zu sein, sehr gesund sogar für das Alter des Patienten.
Zugegeben, an diesem Tag war viel los bei uns im Krankenhaus.
Der Verunglückte bekam starke Schmerzmittel.
Nach unseren Ermittlungen konnte der Patient diese Art der Schmerzmittel nicht vertragen.
Als das die Schwester bemerkte, brachten wir ihn sofort wieder in den O.P.
Aber in Wirklichkeit war es schon zu spät. Wir konnten ihn nicht mehr reanimieren, er ist wohl erstickt. Hinterher ist man schlauer. „
„Formhalber muß ich sie um die Unterlagen bitten; für die Gerichtsmedizin, Sie bekommen sie ja zurück!
“
Der Gerichtsmediziner bestätigte später die Angaben des Krankenhausarztes.
Also war es kein Mord erkannte Krämer.
Krämer rief nochmal Arnim an: „Haben sie die DM-Scheine schon gewechselt“?
„Nein“ antwortet Arnim. „Gut, dann rate ich ihnen zur Bank zu gehen. Die werden dann bei der LZB das Umwechseln veranlassen.
Wie sie ja jetzt wissen, gehört die Hälfte dem Finder und die an der Hälfte dem Grundstücks-Eigner.“
Arnim bestätigte alles.
Feierlich, wenn auch mit ein wenig schlechtem Gewissen meldeten sich Arnim und Elfi in der nächsten Woche bei Lisel an. Es war warm und sie setzten sich auf den Balkon.
Sofort, als wenn diese darauf gewartet hätten, donnerten krachend zwei Tornados hintereinander über ihre Köpfe.
Lisel wollte etwas sagen, mußte aber, wie schon oft, abwarten, bis die Tornados weit genug geflogen waren.
Dann überreichte Arnim Lisel ein Sparbuch.
Lisel schlug das Sparbuch auf und las die Summe vor: „30.677,-- € .
„Ja, antwortete Elfi, das ist umgerechnet in Euro genau die Geldsumme, die Fritz zugestanden hätte.
Jetzt gehört es dir.“
„Lisel meinte: “Donnerwetter, wozu ein Tornado auch gut sein kann; aber meinen Fritz können sie mir nicht wiederbringen.
Tag der Veröffentlichung: 19.06.2020
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Mord, Tornado, Holzbude