Cover

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Schattenkämpfer

 

Die Bestimmung

 

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Teil. 1.

 

Widmung

 

 

 

 

 

 

 

Besonderen Dank an Jack, meinen Bro,

der mich immer wieder dazu bringt weiter zu schreiben. 

Prolog

Der Mond schien hell über die Landschaften Eyries hinweg und ließ seine Strahlen durch einen Wald wandern. Die Blätter leuchteten silbern und schienen den Waldweg schwach zu erhellen. Eilende Schritte ließen den Waldboden erzittern, der kühle Nachtwind pfiff bedrohlich, während eine weißhaarige Frau durch den Wald lief, als würde sie wer verfolgen. Ihr langer schwarzer Umhang tanzte im Wind, in ihren Armen hielt sie ein eingewickeltes kleines Bündel. Sie keuchte sah immer wieder zurück und vergewisserte sich, dass sie niemand verfolgte, doch tief hinter sich konnte sie einen Mann und eine Frau erblicken, die ihre Verfolger waren. Angst durchfuhr den Körper der Frau, als sie ihre Verfolger erkannte. Sie trugen lange weiße Gewänder die Kimonos ähnelte und die weiße Haut der Personen leuchteten im Mondlicht. Silberne wütende Augen durchstachen die Frau und sie spürte wie die Angst ihren Körper hochkroch. „Gib ihn uns!“, rief eine Frauenstimme verärgert laut und die Stimme ihrer Verfolgern hallte durch den Wald, doch die weißhaarige hörte nicht und lief immer schneller. Sie sprang über Wurzeln, eilte zwischen Bäume hindurch in der Hoffnung Abstand zu gewinnen. Als sie sich erneut kurz umdrehte merkte sie wie ihre Verfolger Schwierigkeiten hatten ihr zu folgen. „Nyx, wir verlieren sie!“, rief der Mann mit den pechschwarzen Augen, doch Nyx antwortete nicht. Schnell versuchte die Verfolgte weiter zu laufen, bis sie irgendwann genügend Abstand erzielt hatte um sich verstecken zu können. Eine Eule stieß ihren Nachruf auf und flog der weißhaarigen Frau entgegen. Schnell duckte sie sich und erblickte rechts von ihr, neben den großen Fluss, etwas entfernt eine kleine silberne Höhle, die von Moos und Ranken geschützt war. Ihr war egal ob ein magisches Wesen oder ein Tier sich in der Höhle befand, alles was sie wusste war, sie musste sich und ihr Bündel was sie an ihre Brust hielt in Sicherheit bringen. Deswegen lief sie ohne weiter zu zögern auf die Höhle zu schlüpfte durch die Ranken und den Moosvorhang und keucht erleichtert auf, da sie niemanden in der kalten grauen Steinhöhle erblickte. Nur Spinnennetze und Spinnen waren ihre einzigen Mitbewohner momentan in der Höhle. 

 

Eine Weile blieb sie noch wie erstarrt und horchte in die Nacht hinein, doch sie konnte nichts fremdes hören außer das beruhigende plätschert des Flusses. Erleichtert keuchte sie auf, lehnte sich an der Steinwand an und ließ sich hinunter gleiten. Plötzlich zuckte sie zusammen und zog ihr Bündel Stoff, welches sie die ganze Zeit an sich drückt, von ihrer Brust. Im Stoff war ein kleines Baby eingewickelt der die Frau mit großen Augen ansah. Sie zitterte, streichelte das Baby sanft den Kopf und flüsterte: „Es tut mir so leid, dass du das ertragen musst. Diese Kälte, diese Angst.. Es tut mir so sehr leid.“ Tränen liefen ihre Wangen entlang und tropfen auf den Stoff. Sie neigte ihren Kopf und legte ihren sanft auf den ihres Kindes, dann küsste sie das kleine Kind auf die Stirn und seufzte traurig. „Bitte verzeih mir…“, flüsterte sie und immer mehr Tränen tanzten ihre Wangen entlang. Sanft wog sie das Kind in ihren Armen und sah immer wieder zum Flechtenvorhang. Leise begann sie ein Lied zu Summen und erzwang sich ein Lächeln. Sie wollte nicht ihre Angst weiterhin auf ihren Sohn übertragen, sie wollte das er glücklich wird, dass er ein Leben ohne diesen bösen Seiten der Magie führen kann. Wenig später schloss ihr Kind seine Augen und schlief nach einer Weile tief und fest. Die Frau zitterte, doch versuchte ruhig zu bleiben und Kraft zu sparen. „Rerus.“,flüsterte sie wenig später und wartete. Immer wieder wiegt sie ihren Sohn in ihren Armen hin und her und sah zum Eingang. Nach einer Weile betrat ein silber knöchernes Wesen die Höhle. Die roten Augen funkelten die Frau an und das blutsrote Herz pochte sichtbar. „Ihr habt gerufen, Meisterin?“,sprach die Kreatur mit tiefer Stimme und verneigte sich. „Nimm Jack. Bring ihn in Sicherheit…“, ungern wollte sie Rerus ihren Sohn geben, doch sie hatte keine andere Wahl. 

 

„Meine Kaiserin.“, sprach das Wesen mit seiner tiefen Stimme und sah von der Frau zu Jack, der immer noch tief und fest schlief. Es dauerte eine Weile, bis die Kaiserin ihren Blick abwenden konnte und vorsichtig reichte sie den schlafenden Jack Rerus. „Bitte bring in weit weg. Ich will nicht, dass sie ihn weiter jagen wie seinen Bruder.“, erklärte sie mit zittriger Stimme und sah zu Boden. Ohne zu zögern nahm Rerus Jack an sich und sah auf das schlafende Kind hinab. „Seid ihr euch sicher, Hannah?“, fragte er und sah zu Hannah deren Blick ernst war, doch die Traurigkeit konnte er klar in ihren Augen erkennen. „Du bist ein Krieger der Nacht. Du sollst meine Befehle nicht in Frage stellen, Rerus.“, antwortete sie gebieterisch und wendete ihren Blick ab. Rerus seufzte, nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte, verneigte sich und eilte mit Jack hinaus in die Nacht.     

Kapitel.1.

 

Die Sonne ließ ihre warmen Sonnenstrahlen über die Landschaft Eyries wandern und der Wind brachte das Gras zum Tanzen. Die saftgrüne Wiese des großen Gartens leuchtete hell, als die Sonnenstrahlen darauf trafen. Die Blätter der vielen Bäume begannen mit dem Wind in kleinen Kreisen zu tanzen und wanderten zu einer jungen Frau, welche in der Wiese des Gartens saß und am Gras zupfte. „Er wird kommen.“, flüsterte sie leise und zupfte weiter am Gras. Die Frau sah mit ihren eisblau leuchtenden Augen nachdenklich zu Boden und der Wind ließ ihr goldblondes langes Haar wehen. „Der Hüter der Siegel des Geistes.“, sagte sie leise zu sich und sah auf. Sie blickte hinter sich und sah ihr zu Hause, ein großes Schloss, dessen Fenster mit aquamarinfarbenen Fenstern geschmückt waren. Prachtvolle silbern geschwungene Ornamente schmückten die weißen Schlossmauern und zogen sich zu den einzelnen Fenstern hoch. Die vielen Türme des Schlosses, die ebenfalls mit geschwungenen Ornamenten verziert waren, erstrahlten hellblau als das Sonnenlicht auf deren Ornamente traf. Sie erhob sich, sah mit offenen Mund auf das Schloss und blinzelte heftig. Langsam öffnete sie ihre Hände, ließ das rausgerissene Gras zu Boden fallen und tappte wie in Trance zum steinernen Kiesweg und ging diesen wie hypnotisiert entlang Richtung Schloss. „Die Kriegsherren müssen davon erfahren.“, sprach sie und sah weiter auf das Schloss, deren hellblauen Ornamente hell strahlten. Die Frau lächelte, ihr Haar wurde schwarz und ihre Augen wurden violett. Schwarzer Rauch tanzte um sie herum und sie überlegte, während sie das Schloss betrachtete. Das letzte Mal, als die Ornamente hell erstrahlten war als sie geboren wurde. Das hatte ihr damals ihr Mentor erzählt, bevor er von den Herrschern der Geisterwelt ins Nichts verbannt wurde, in einer Welt voller Hass Schmerz und Leid. Sie blinzelte heftig, als ihr die Tränen kamen, und ihr die Erinnerungen hochkamen. Die Tränen liefen ihre Wangen entlang und fielen auf ihr schneeweißes langes Kleid. Langsam ging sie den Kiesweg weiter und lächelte. „Nyx, Xa und Re.“, flüsterte sie und grinste, paar Strähnen ihres langen schwarzen Haares kamen ihr nach vorne, doch die störten sie wenig. Langsam zog sie aus ihrem Gürtel zwei Dolche heraus und hielt sie fest mit ihren beiden Händen umklammert. „Ihr werdet büßen für das Leid. Das Leid der Menschen, das Leid des neuen Kaisers und das Leid der Bürger Eyries.“, flüsterte sie finster und sah auf ihren Handrücken. Ein violetter Pentagrammstern bildete sich sichtbar auf ihrer Haut und die junge Frau lächelte. Fast hätte sie das Schloss erreicht, langsam steckte die einen ihrer Dolche ein und streckte ihre Hand zum Schlosstor aus doch sie zuckte urplötzlich zusammen.

 

Ein pochender Schmerz schoss durch ihren Körper, sie fühlte sich als würde sie etwas von innen zerfressen. Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn und die junge Frau begann zu zittern. Sie wollte so gern aufschreien vor Schmerz, doch sie konnte es nicht. Irgendetwas schnürte ihr die Kehle zu, eine dunkle schwarze Macht, ihr Herz fühlte sich so an als würde es explodieren. Langsam spürte sie wie ihre Lungen schmerzen und Tränen überkamen sie, benetzten ihre Augen und sie sah verschwommen. Wenig später öffnete sich das Tor und ein junger schwarzhaariger Mann in schwarzer Hose und einem langen schwarzen Hemd kam auf sie zu gerannt. „Rebekka!? “, rief er sie bei ihren Namen. Seine Stimme klang besorgt und er ließ sich neben sie auf die Knie fallen. „Alles wird gut. Ich bin bei dir.“, sprach er mit versuchter ruhiger Stimme, doch Rebekka konnte eine leichte Spur Angst aus seiner Stimme hören. Rebekka zuckte kurz und sie konnte nichts sehen, außer ihr eigenes Tränenwasser und die verschwommenen Umrisse des jungen vertrauten Mannes. Seine Stimme klang so vertraut, doch wer war er? Sie spürte wie er sie sanft hoch hob und zu sich zog. Die Frau legte ihren Kopf auf seine Brust, schloss ihre Augen und seufzte als sie seinen Herzschlag horchte. Dieser schnelle Rhythmus sie kannte ihn irgendwoher. Ein sanfter Wind strich ihr durchs Haar sie konnte wenig später hören wie sich eine Tür öffnete. „Kami schnell! Leg sie aufs Bett! “, konnte Rebekka eine bekannte Frauenstimme hören und sie konnte nicht anders als grinsen. Wenn ihr „Retter“ wirklich Kamikaze Blackhawks war, hatte sie später ein gewaltiges Problem mit ihm. „Was hat sie diesmal angestellt wieder zu viel Wein gesoffen?!“, fragte die junge Frauenstimme verärgert und Rebekka spürte wie sie sanft in ein Bett gelegen würde. „Ich weiß es wirklich nicht, Selina. Ich fand sie so.“, konnte sie Kamikazes verzweifelte Stimme hören und sie konnte nicht anders als noch mehr grinsen. Er war so süß, wenn er sich Sorgen machte. So lange kannten sie sich schon und immer wieder war Kamikaze sofort zur Stelle wenn sie Hilfe brauchte. Zufall? Nein das konnte doch kein Zufall sein. Ein bisschen von dem hier und ihr wird es sofort besser gehen, konnte Rebekka Selina reden hören. Wenig später spürte Rebekka einen Stich im Arm. Sie zuckte zusammen bekam sie etwa Drogen verabreicht? Oder doch Medizin? Was wenn sie als Versuchskaninchen dasteht und Selina neue Heilmittel austestete. Sie konnte Selina so etwas schon zu trauen, sie hatte immerhin schon mal an Keya Sandlicht ein neues Medikament getestet. Nein nicht mit ihr, das dürfte Rebekka sich doch nicht gefallen lassen. Sie riss ihre Augen auf, und das erste was sie sah waren Kamikazes besorgter grauer Blick und Selinas nussbraune Augen. „Oh Göttin, Rebi Maus dir geht’s gut.“,konnte sie Kami erleichtert reden hören und Rebekka widmete sich Kami zu. „Du bringst mich als Versuchskaninchen zu ihr?“, fragte Rebekka und sah Kamikaze verwirrt an. Dieser zuckte zusammen, lachte und lehnte seinen Kopf an ihren. „Das würd ich doch nie tun“, erklärte er mit sanfter Stimme lachend, legte seine rechte Hand auf Rebekkas Wange und küsste sie sanft auf die Lippen.

 

Kamikaze seufzte, er hatte erst vor kurzen das Krankenzimmer verlassen und die gold-weiße Tür leise hinter sich geschlossen. Es hatte eine Weile gedauert bis Rebekka einwilligte sich Ruhe zu gönnen. Sie war manchmal einfach so stur, es hatte ihn viel Überredungskunst gekostet um sie zu überzeugen einzuschlafen. Als Rebekka dann endlich einschlief hatte Selina ihn in einem leisen Gespräch vergewissert, dass seine Freundin bald wieder zu Kräften kommen würde. Doch diese Antwort der Heilerin beruhigte den jungen Mann nicht wirklich. Rebekka war nicht nur das Schattenkind und hat einen Dämon in sich, wegen Azaron, sondern sie bekam auch manchmal Zukunftsvisionen. Doch was, wenn es nicht wirklich eine Vision war, sondern eher ihr Dämon war, der Rebekkas Seele wieder mal in Unruhe brachte? Wütend kratzte sich Kamikaze am Kopf, diese Ungewissheit machte ihn wahnsinnig. Er konnte Rebekka nicht jedes Mal so leiden sehen. Irgendwann würden der Dämon der Geisterweilt und seine Gehilfen dafür bezahlen. Er musste ihr irgendwie doch helfen können, doch wie? Sowohl die Visionen, als auch ihr Dämon kosteten der jungen Pyromantin viel Kraft. „Hey Kami.“, konnte der junge Mann eine vertraute Männerstimme ihn freundlich grüßen hören und Kamikaze wurde aus seinen Gedankengänge hinausgerissen. Schnell schüttelte der junge Mann seine Sorgen um das Schattenkind ab und sah auf. Durch den schneeweißen Gang kam der Kaiser Eyries, namens Zorayas Schattenschwert auf ihn zu. Das hatte Kamikaze gerade noch gefehlt. Der weißhaarige junger Mann war sein bester Freund und wenn jemand merkt, dass Kamikaze etwas zu verstecken versuchte, dann war es er. Wieso ausgerechnet jetzt? Schnell zwang der Herr sich zu einem Lächeln, als Zorayas vor ihm stehen blieb. „Alles in Ordnung?“, fragte der Kaiser besorgt und verschränkte seine Arme. Na toll, so viel dazu zum Geheimhalten. Der graue Blick des Kaisers schien Kamikaze förmlich zu durchbohren. Lügen war Sinnlos, dass wusste er. Zorayas würde sofort dahinter kommen. Daher holte er tief Luft, sah seinen besten Freund an und begann ihn über Rebekkas Zustand zu informieren. Zorayas seufzte genervt und rieb sich die Augen. Kamikaze schluckte. „In welcher Form war sie?“, fragte der Kaiser nachdenklich und senkte seine Hand um seinen besten Freund ansehen zu können. „In ihrer Dämonenform.“, antwortete Kamikaze und wich Zorayas Blick aus. Nach einer Weile sprach der Kaiser wieder: „Bleib bitte bei ihr. Ich rede mit Kira und frag sie, ob sie dich Vertritt für eine Weile, bis es Rebekka wieder besser geht.“ Kamikaze wollte protestieren und erläutern, dass er sowohl als Zorayas Vertrautester Krieger dienen konnte, als auch bei Rebekka sein konnte, doch der junge Kaiser ließ Kamikaze nicht mal zum reden kommen. „Nicht dass sie in ihrer Dämonenform plötzlich Selina angreift. Du weißt warum ich dich darum bitte. Sowohl Rebekka als auch Selina könnten sich verletzen.“ Die Stimme des Kaisers klang ernst und besorgt zu gleich. Er sorgte sich mehr um die Heilerin, die sich nicht wirklich verteidigen konnte, außer mit ihrem Element. Doch in diesem engen Krankenzimmer, war eine Abwehr eines Angriffes unmöglich. Kamikaze nickte zustimmend und Zorayas schritt an ihn vorbei den Gang entlang Richtung Wendeltreppe. Anscheinend hatte er es eilig, denn schon hatte sich Kamikaze umgedreht, war der Kaiser die Treppen hinauf verschwunden.

 

Schnell wie der Wind lief der junge Kaiser die Treppen hoch. Er musste so schnell wie möglich in die Bibliothek, bevor Rebekka etwas anrichten konnte. Vor der Tür der Bibliothek blieb der Kaiser stehen, sah zu Boden und kratze sich am Kopf: „Mensch Vater, wo bist du nur?“, fragte er laut und schüttelte seinen Kopf um einen klaren Gedanken fassen zu können. Doch es fiel ihm schwer, seit sein Vater vor gut einem Jahr verschwand, hatte der junge Kaiser viel auf seinen Schultern zu tragen. Seine Mutter Hannah Sturmschwert sperrte sich seit Niklas Verschwinden nur noch in ihrem eigenen Schloss, welches abseits der Städte Eyries befindet, ein. Er hatte seine Mutter schon so lange nicht gesehen und hoffte sehr, dass es ihr gut geht. Oft hatte Hannah hier im Kaiserschloss ihren Verstand verloren, ging auf Zorayas los, weil er seinem Vater sehr ähnlich sieht, und hatte sich dann zur Sicherheit aller selber weggesperrt. Doch dass seine Mutter so lange weg bleiben würde, ganze fünf Monate, damit hatte Zorayas nicht gerechnet. Wie gern hätte er sich selbst erkundigt, wie es ihr ging, doch er hatte Angst sie erneut an seinem eigenen Vater zu erinnern. Sie dachte so oder so jeden Tag an ihn, saß am Klavier und hatte Stunden lang traurig klingende Lieder gespielt, die sie selbst komponiert hatte. Was Musik betraf, war Zorayas Mutter enorm talentiert. Sie konnte sowohl Klavier als auch Geige ausgezeichnet spielen. Doch was ihre Gefühle und ihren inneren Schmerz betrafen, konnte sie diesen nicht wirklich unter Kontrolle halten. Verärgert rieb sich der Kaiser die Augen und ließ sie für eine kurze Zeit geschlossen. Die Dunkelheit überflutete den jungen Mann und er fühlte sich, als ob er in eine andere Welt eintauchen würde. Er fühlte sich schwerelos, jede Last wurde von seinen Schultern genommen und er merkte wie sich sein Geist langsam von seinem Körper, sowie seiner Seele trennte und sich entspannte. Der junge Herr seufzte, er durfte sich nicht ablenken lassen. Er musste in die Bibliothek, so schnell wie nur möglich. Vielleicht konnte er ja doch etwas finden um Rebekka von ihrem Dämon zu befreien, wenn er sich jedes einzelne Buch seines Vaters erneut vorknüpft. Daher öffnete der junge Mann seine Augen und sah zur schwarz-gold verzierten Tür der Bibliothek. Wie gern hätte er seinen Vater gerade um Rat gefragt. Damals hatte Niklas immer Rat gewusst, er wusste immer genau wie er am besten vorgehen musste. Neben Niklas fühlte sich Zorayas noch wie ein blutiger Anfänger. Er hatte zwar die Kriegsherren um sich als Unterstützung, doch ob dies wirklich ausreichen würde um das ganze Land beschützen zu können? Der junge Mann schüttelte seinen Kopf, und streckte seine rechte Hand zum silbernen Türknauf aus. Diesen drehte er nach rechts, die schwere Tür schwang langsam auf und gab die Sicht auf viele unterschiedlich verzierte nussfärbige Bücherregale frei in denen sich verschiedene Bücher jeder Art befanden.

 

Wenig später betrat der junge Kaiser die Bibliothek und schloss die schwere Holztür hinter sich so schnell er konnte. Wenn wirklich Rebekkas Dämon erwachen würde, musste er so schnell wie möglich nach einen temporären Lösung suchen. Auch wenn er bestimmt wieder nichts finden würde, der junge Kaiser musste es einfach versuchen. Immer wenn die junge Pyromantin in ihrer Dämonenform war, war sie selten bis zu kaum aufzuhalten. Wie nur konnte er ihr helfen, dass sie in der Lage war ihre Dämonenform besser zu kontrollieren? Wie konnte er die anderen Kriegsherren als auch Rebekka am besten schützen? Keine Antwort kam ihn in den Sinn. Er seufzte und sah sich in der Bibliothek um. Alles war noch so, wie es sein Vater verlassen hatte. Der rubinrote Teppich zog sich durch die gesamte Bibliothek. Auf der linken Seite befanden sich neben vielen Regalen eine Leiter um leichter an die Bücher rann zu kommen. Im hintersten Eck der Bibliothek befand sich ein azurblaues Sofa mit einem schwarzen niedrigen Tisch, auf welchem sich ebenfalls paar Bücher befanden. Die grün schwarze Stehlampe leuchtete hell und erhellte zusätzlich zu den Lüstern die kleine Sitzecke. Ausreichend genug um bequem ein Buch lesen zu können ohne von irgendetwas gestört zu werden. Der Kaiser schritt zur Sitzecke, vielleicht hatte er Glück und er fand in eines der bereits dort liegenden Büchern eine Antwort. Daran zweifelte er allerding. Aber egal wie lange er wach bleiben musste, er wird nicht aufgeben nach einer Lösung zu finden. Selbst wenn er die ganze Nacht erneut so viel nach lesen musste wie er konnte.

 

Seit Zorayas an Kamikaze vorbei gegangen war, blieb der junge Mann wie angewurzelt stehe. Tausend von Gedanken und Fragen schossen ihn durch den Kopf. Konnte er Rebekka abhalten wenn ihr Dämon wieder Besitz über sie ergriff? Konnte er Selina retten? Der junge Mann seufzte strich sich paar Strähnen seines rabenschwarzen Haares zurück und sah wieder zur Holztür. Würde Rebekka wirklich die Heilerin angreifen, wenn es ernst werden würde? Kamikaze sah nach oben zur verzierten Wand und dann wieder zur Tür. Er streckte gerade seine Hand zum Türknauf aus, als er plötzlich einen Schrei aus dem Zimmer hörte: „NEIN! Bitte tu mir nichts!“ Der Herr erstarrte, Eis schien seine Beine hochzuklettern und ihn am Boden fest zu halten. Erneut konnte er einen lauten Schrei hören, doch er konnte sich nicht bewegen. Er neigte nur seinen Kopf zu Boden. Warum nur? „Kami! Was machst du da!?“, rief eine näher kommende Männerstimme. Eilende Schritte hallten durch den Flur und Kamikaze spürte wie ihn wer an der Schulter packte und zurück zog. „Kami! Wach auf!“, rief der andere junge Mann und Kamikaze sah auf. Vor ihm stand Dominik Froschauge. Er hatte braunes kurzes Haar mit einigen Strähnen vor seinen Augen, er trug wie viele anderen auch eine schwarze Kriegsherren Robe und sein orangenes Katana blitze auf im Licht der Lüster. Seine goldenen Augen sahen Kamikaze schockiert an, als wieder ein Schrei aus dem Krankenzimmer ertönte von der Heilerin ließ Dominik den jungen Mann los. Und riss ohne zu zögern die Tür auf. Dominik erstarrte bei dem Szenario was sich vor ihm abspielte. Selina lag am Boden, und über ihr war Rebekka. Ihr rabenschwarzes Haar fiel nach vorne und ihre Augen blitzten bedrohlich rot zwischen ihren Strähnen hervor. Sie hielt die Heilerin mit ihren Händen am Boden fest. Schwarzer Rauch wandte sich um Selina und schnürrte der Heilerin langsam die Kehle zu. „Selina!“, rief Dominik und wollte sich auf Rebekka stürzen doch Kamikaze hielt Dominik am Arm fest. Rebekka sah auf. Ihre roten Augen fixierten Dominik und Kamikaze und sie tat nichts anderes als grinsen, während sich ihr Schatten weiter bedrohlich um Selina schnürrte und sie förmlich fesselte.

 

Der Schatten schwang sich weiter um Selina und fügte der Heilerin langsam Schmerzen zu. Tränen rannten der Heilerin die Wangen hinab, doch sie versuchte trotz allem ruhig zu bleiben. Sie wollte ungern, dass Rebekka wegen ihr auf Kamikaze oder Dominik los ging. „Rebi.“, sprach Kamikaze mit ruhiger Stimme und versuchte sich keine Furcht anmerken zu lassen. Er  machte langsam einen Schritt auf seine Geliebte zu und Dominik zischte: „Sei vorsichtig verdammt! Das ist nicht Rebekka!“ Doch Kamikaze ignorierte Dominiks Warnung und ging noch einen Schritt auf Rebekka zu. „Keinen Schritt näher!“, schrie Rebekka mit bedrohlich furchteinflößender Stimme und zog ihren Dolch. Schnell hielt sie diesen Selina an die Kehle die vor Schreck zusammen zuckte. Die Klinge leuchtete gold-silbern im Licht der Kerzen erhellten Lampen und die Dämonin sah warnen zu Kamikaze. „Besser gehst du paar schritte zurück. Sonst stirbt sie!“, rief Rebekka und drückte ihren Dolch stärker an Selinas Kehle. Diese schrie auf, als der Dolch sich in ihren Hals bohrte und sie zitterte vor Angst. Schweißperlen rannten ihre Stirn entlang und Dominik zog sein Katana. „Nicht!“, rief Kamikaze und hielt Dominik mit seinen ausgestreckten Arm zurück. Wütend blickte der Krieger zu Kamikaze und der junge Eis und Feuermagier widmete wieder seine gesamte Aufmerksamkeit Rebekka zu. Schnell entwaffnete er Rebekka mit einem kleinen Eispfeil. Diese schrie auf und ließ die Heilerin abrupt los. Der Schatten tanzte wieder zu Rebekka und schwarzer Rauch umgab sie. „Du wagst es mir in die Quere zu kommen?!“, schrie Rebekka erhob sich und stürzte sich auf Kamikaze. Der Todesmagier Dominik sprang erschrocken zur Seite und Kamikaze stürzte mit Rebekka aus dem Heilerzimmer zu Boden. Schockiert sahen die entgegen laufenden Krieger Keya Sandlicht und die Kaiserin Irysa Lichtblüte herbei. Rebekka drückte gerade ihren Dolch an Kamikazes Kehle und sah ihn die Augen. Irysa und Keya schrien ebenfalls erschrocken auf und wollten Kamikaze zur Hilfe eilen, doch er hielt die beiden mit einer Wand aus Eis ab. Sein Blick blieb immer noch an Rebekka hängen und er flüsterte zu seiner Nemesis: „Was machst du jetzt hm?“ Rebekka kniff ihre Augen zusammen und wollte zustechen, doch sie konnte es nicht. Sie schloss ihre Augen und begann zu zittern. „Du kannst es nicht, Rebi.“, sprach Kamikaze mit ruhiger leiser Stimme und sah Rebekka weiter an. Irysas panische Stimme drang durchs Eis. Immer wieder rief sie nach Kamikaze, doch der Krieger ließ sich nicht ablenken. Er stützte sich mit seinen Händen am Boden ab und sah Rebekka tief in die Augen. „Lass den Dolch fallen, Rebi.“, flüsterte er immer noch mit ruhiger Stimme und blickte weiter Rebekka an. Sie öffnete ihre Augen und ihr Blick war mit Traurigkeit und Schmerz erfüllt. Er umgriff den Dolch und nahm ihn vorsichtig aus ihrer Hand. Die Pyromantin wehrte sich nicht und vorsichtig näherte er sich ihr. Legte seine Lippen auf ihre und küsste sie. Sie zuckte zusammen, doch sie wehrte sich nicht dagegen. Ihre Muskeln entspannten sich und ihr Haar wurde langsam wieder blond. Die blasse Hautfarbe verschwand und sie sackte erschöpft in Kamikazes Armen zusammen.

 

„Rebi?“, flüsterte Kamikaze ihren Spitznamen und sah auf die Pyromantin besorgt hinab, die immer noch ohnmächtig in seinen Armen lag. Sanft streichelte er ihr über den Kopf und ließ die Eiswand langsam schmelzen. „Es ist alles gut. Du bist wieder bei uns, Rebi.“, sprach Kamikaze leise und hob Rebekka vorsichtig hoch. Der junge Krieger sah auf sie hinab und seufzte. Sie lag so seelenruhig in seinen Armen, wie eine Feder aus dünnen Eis. Als die Eiswand komplett verschwand liefen Keya und Irysa auf Kamikaze zu. Vor ihn und Rebekka hielten sie inne. Besorgt sah Irysa zu Kamikaze und blickte auf Rebekka. „Sie war wieder in ihrer Dämonenform richtig?“, fragte Irysa und neigte ihren Kopf. Kamikaze nickte ohne ein Wort zu sagen und schritt an Irysa und Keya, die mit offenen Mund da stand vorbei. Sie riefen Kamikaze nach, doch er ignorierte sie wieder. Selina würde Zeit für sich brauchen und er musste Rebekka helfen. Sonst würde ihr Dämon sich an ihre geschwächte Seele nähren. Dies könnte schlechte Folgen für seine Freundin haben. Als er am Ende des Ganges ankam bog er nach links ab und eilte weiter Richtung seinem Zimmer. Er war dankbar dafür, dass ihn niemand mehr entgegen kam auf seinem Weg zum Zimmer. Als er endlich ankam, stieß er seine Zimmertür sanft auf, eilte zu seinem schwarz weißen Bett und legte Rebekka vorsichtig ins Bett. Ihr Kopf fiel nach links aufs Kissen und Kamikaze setzte sich auf dem Bettrand und strich Rebekka sanft eine Strähne aus ihrem Gesicht. „Es wird alles gut Rebi.“, sprach er leise und berührte mit den Fingerspitzen seiner rechten Hand Rebekkas Stirn. Langsam tanzte weißer Sternenschein seine Finger entlang auf Rebekkas Stirn zu und ihr Körper begann kurz schwach weiß zu leuchten. Er schloss seine Augen und gab sich der totalen Finsternis hin. Seine Sinne schärften sich, aber es ist anstrengend. Rebekka hatte die Gedankenstruktur eines Menschen, mit dem charakteristischen violetten Spiralen, aber er nahm etwas Seltsames in ihr wahr. Er drang tief in ihr Gemüt vor und fand einen Zugang. Ihre wahren Gedanken materialisierte sich nun in Kamikaze. Sie sind nicht sanft lilafarben sondern schwarz und rot und rauchig wie Schwefel. Ein normaler Mensch wäre ganz anders aufgebaut. Ihr Dämon hatte sich schon viel zu viel an ihre Seele genährt. Kein Wunder, dass sie so besessen war. Er musste hier eine Strategie wählen und zwar schnell. Lange würde sich ihr Dämon nicht zurückhalten. Der Rauch, der aus dem Schatten aufsteigt, scheint den Geist des Dämons zu schützen. Wenn Kamikaze den Rauch los werden würde, könnte er ihre Seele sehen. Er vertrieb die Schwaden des rötlichen Rauches, die den Geist des Dämons umgaben und er sah ihren wilden Seelenfaden, der wild um ihr Herz tanzte. Er versuchte so viel Seelenmagie wie nur möglich auf Rebekka zu übertragen um ihre Seele zu unterstützen und somit auch zu heilen. Es wirkte und der Seelenfanden tanzte wilder im Kreis. Es dauerte nicht lange und Rebekka öffnete ihre eisblauen Augen. Kamikaze tat es ihr gleich, es brach ihn fast das Herz. Die Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben und sie blickte Kamikaze erschrocken an. Er senkte seine Hand, ließ die Seelenmagie verschwinden und nahm ihre Hand in seine. „Es ist alles gut.“, versuchte er seine Freundin zu beruhigen und streichelte sanft ihren Handrücken. „Kami, was ist passiert?“, fragte Rebekka mit leicht zittriger Stimme und sie ließ ihren ängstlichen Blick nicht von ihm. „Dein Dämon hat erneut versucht deine Seele in Besitz zu ergreifen. Mach dir keine Sorgen, es ist jetzt alles gut.“, versuchte er sie weiter zu beruhigen. Die Pyromantin atmete zittrig ein, setzte sich auf und umgriff Kamikazes Hand fest, als würde sie fürchten, dass er sie jeden Moment verlässt. „Es tut mir leid.“, flüsterte sie und bekam Tränen. „Es tut mir so sehr leid.“, wiederholte sie, hielt mit ihrer freien Hand ihren Mund zu und immer mehr Tränen liefen ihre Wangen entlang. Sie schluchzte und der junge Seelenmagier umarmte sie sanft. Immer wieder versuchte er tröstende Worte zu sagen und streichelte ihr sanft übers Haar.

Kapitel.2.

 

Weißer Sternenschein schlich durch die diamant-weiße Landschaft, die von schneeweißen und eisblauen Kristallen geschmückt war. In der Mitte befand sich eine schwarze Höhle, die von außen klein erscheint. Langsam wanderte der Sternenschein durch diese schwarze Höhle. Verschiedene Wege führten durch die dunkle Höhle, die ebenfalls mit eisblauen Kristallen geschmückt war. Jeder der Kristalle beherbergte einen Seelenschimmer, die diesen hellblau leuchten ließ. Lässt man sich jedoch zu sehr von ihrem Schein anlocken, kann es schnell passieren, dass man vom Pfad abkommt und sich in den Tiefen der Geheimnisse der Seelen verliert. Sollten Fremde, die die Höhle betreten die Seelenkristale versuchen zu stehlen, fällt die Strafe dem Wert des Kristalls entsprechend hoch aus. Beurteilt wird dies durch den Hüter der Zeit und der Tore. Der Vertrauteste Krieger des Seelenkaisers, auch bekannt unter den Namen Zathras. Ein Engel mit meeresblauen dunklen Flügeln. Auf seinem Kopf trug er eine goldene Krone mit verschnörkelten Zeichen und mit zwei goldenen Flügeln, das Zeichen der Seelenmagie. Die Krone war so groß, dass es sein gesamtes Haupt bedeckte. Der Sternenschein blieb auf einer freien Fläche in der schwarzen Höhle stehen und drehte sich schnell in kleinen Kreisen auf und ab. Aus diesem Sternenstaub formte sich langsam der Hüter. Seine Flügel schimmerten und zitterten kurz, als wären diese Jahre lang eingeschlafen gewesen. Blauer Sternenschein fiel von den Flügeln und tanzte um den muskulösen Körper des Engels umher. Selbst seine eisblaue scharfe Klinge leuchtete so hell wie die Kristalle. „Ricarda, ich bin hier meine Seelenkaiserin.“, sprach die tiefe Stimme des Engels und er verneigte sich tief vor den Umrissen einer Frau, die aus dem Schatten hervortrat. Ihre schneeweiße Kriegsherren Robe schimmerte im Schein der Kristalle, der Sternenschein tanzte um Ricarda herum und legte sich auf die schneeweißen Flügel der Kriegsherren Robe. Ihr schneeweißes Haar leuchtete silbern und ihre eisblauen Augen fixierten den Engel. „Wo warst du so lange, Zathras? Du weißt genau, dass es das Gleichgewicht der Zeit durcheinander bringt, wenn du so oft durch die Toren der Welten herum irrst.“, sprach Ricarda leicht erzürnt. Zathras nickte schnell, neigte seinen Kopf und bat um Vergebung. Ricarda ignorierte es jedoch, drehte Zathras den Rücken zu und seufzte. „Sie kennen noch nicht alle die Wahrheit, Zathras. Die Göttin, die den Kern der Elemente zusammen hält, ist nur ein Schein. Ein Glaube für die Menschen Eyries. Es würde zu einem Krieg ausbrechen wenn sie die Wahrheit erfahren. Sie würden selbst ihre Königreiche in Frage stellen und sich gegenseitig umbringen. Der ewige Frieden seit der zweiten großen Schlacht würde gebrochen werden.“, erklärte die Seelenkaiserin weiter und ging zu der Kristallschüssel. Zathras nickte zustimmend und entschuldigte sich erneut. Das letzte was sie noch brauchen könnten war ein unnötiger Krieg in Eyrie. Als Ricarda bei der Schüssel ankam, sah sie hinein. Schwacher weißer Rauch stieg von der Schüssel auf, gemischt mit Sternenschein. Das Wasser in der Schüssel war ebenso mit Sternenhauch vermischt. Das Wasser glitzerte wie Diamanten, kleine Wellen brachten das Wasser zum Tanzen. Ricarda hob ihre Hand, hielt ihren Zeigefinger in die Schüssel und schloss ihre Augen. Sie atmete tief ein und aus, bevor sie ihre Augen wieder öffnete. Diese leuchteten schneeweiß wie die Kristalle außerhalb der Höhle. „Was seht ihr Ricarda?“, fragte Zathras neugierig, erhob sich und ging vorsichtig zu Ricarda, die wie in Trance stur gerade aus sah. „Ich sehe ein Paar, Mann und Frau. Blut und Licht. Aber da ist etwas dazwischen.“, sprach Ricardas sanfte Stimme, während das Wasser stärkere Wellen um ihren Finger aussandte. Interessiert sah Zathras von Ricarda zur Schüssel. „Was seht ihr noch?“, fragte Zathras interessiert und ließ seine Augen diesmal nicht von Ricarda. „Blut wird den Seelentisch entlang fließen.“, sprach Ricarda flüsternd, die weiße Farbe in ihren Augen verschwand und ihre Augen wurden wieder eisblau. Sie hielt sich den Kopf und stolperte zurück. Schnell lief Zathras hinter sie und hielt sie fest. „Ihr solltet nicht so lange in die Seelenschale sehen. Die Visionen kosten euch nur enorm viel Kraft.“, sagte der Hüter ernst und die Seelenkaiserin nickte. „Sie müssen gewarnt werden.“, sprach sie erschöpft und ließ sich von Zathras aus der Höhle führen.  

 

Stimmen riefen einen einzigen Namen. Immer wieder riefen sie den Namen des Hüters der Seelen, er kniff seine Augen zusammen und zuckte mit seinen Ohren. „Ederas!“, riefen die Stimmen lauter und ein schneeweißer Tiger riss seine orangenen Augen erschrocken auf. Er war gefangen in einer großen Zelle. Sein Körper war von tiefen Wunden übersäht. Der schwarze Marmorboden war unangenehm und Ederas knurrte wütend, als er sich umsah in seiner Zelle und plötzlich Schritte die Treppen hinabsteigen hörte. „Ederas, Ederas, mein alter Freund. Es ist eine Weile her, dass wir zusammen Zeit verbrachten.“, sprach eine tiefe Männerstimme. Der menschgroße Tiger fauchte, fuhr seine langen scharfen Krallen aus und sah zu den Treppen am Ende des schwarzen Ganges, der von einigen Fackeln schwach erhellt wurde. Dort konnte er einen gefallenen Engel mit Kapuze erblicken. Seine schwarzen Flügel zitterten und er ging auf Ederas zu. Der geschwächte Tiger atmete zittrig ein und fauchte wütend: „Axlis, was willst du noch von mir? Du bist nicht mehr mein Begleiter.“ Der Engel lachte laut bei Ederas Worten, ließ eine flammende Peitsche in seiner Hand erscheinen, lehnte sich an das Gitter und sprach mit finsterer Stimme: „Da enttäuscht du mich aber, mein Guter.“ Er hob die Peitsche, öffnete die Zelle und ließ diese mehrere Male auf Ederas nieder sausen. Dieser brüllte wütend auf, er wollte sich auf Axlis stürzen und ihn die Haut vom Leibe ziehen, doch er war viel zu geschwächt um sich überhaupt auf den Beinen ordentlich halten zu können. Viele neue blutende Wunden bildeten sich auf Ederas weißes Fell und der Tiger brach vor Schmerz komplett zusammen. Der Engel lachte, als er das viele Blut sah, das Ederas Fell entlang tropfte. „Verblute doch!“, rief Axlis und ließ die Peitsche immer wieder auf Ederas einschlagen. Ederas brüllte auf, doch er machte keinen Anstand sich zu wehren. Er blieb einfach nur liegen und ließ die Peitschenhiebe über sich ergehen. „Du bist das aller letzte!“, konnte Ederas Axlis wütende Stimme noch hören. „Du dienst mir liebes Tigerchen! Nicht ich dir!“, rief Axlis wütend und zog sein Schwert. Er rammte es Ederas in die Schulter, der schmerzerfüllt aufbrüllte und versuchte sich zu befreien, doch er schaffte es nicht. Axlis zog sein Schwert Ederas Schulter entlang und es bildete sich eine tiefe lange Wunde. Blut floss aus der Wunde und bedeckte den schwarzen Boden. Schwer keuchend lag Ederas am Boden, er merkte wie er immer schwächer wurde und Axlis zog sein Schwert aus Ederas Schulter, sah Ederas an, der erschöpft sowie schwer atmend am Boden lag und sprach: „Dein Ende ist nah, Seelenhüter.“ Er hob sein Schwert über seine Schulter, zielte auf Ederas Brust und rammte es Ederas ins Herz, dabei schrie Axlis erneut „Stirb!“. Ederas keuchte auf, das Lebenslicht in seinen Augen verschwand und er atmete seinen letzten Atemzug aus.

 

Ein elektrischer starker Stoß schoss durch Kamikazes Körper, er keuchte erschrocken auf und fiel aus dem Bett vor Schreck. Er hielt sich den Kopf fest und keuchte, Schweißperlen rannten seine Stirn entlang und der stechende Schmerz bohrte sich bis in sein Herz. „Verdammt was ist das?!“, fluchte Kamikaze leise, schloss seine Augen und sein gesamter Körper begann zu zittern. „Kami?“, konnte er Rebekkas müde und besorgte Stimme hören. Er hörte wie sie zu Kamikaze  rutschte, doch er wollte gerade ungern ihr alles erklären. Besonders nicht mit diesen Schmerzen. „Tut mir leid..“, sprach Kamikaze mit zittriger Stimme, erhob sich schwankend und stolperte aus dem Zimmer. Geschockt sah Rebekka ihn nach während Kamikaze die Tür hinter sich schloss. „Verdammt was war nur mit seinem Körper los?“, dachte der junge Krieger sich und hielt seine Hand auf sein Herz. Ein stechender Schmerz durchbohrte ihn erneut und er sah auf seine Arme hinab. Langsam erschienen tief blutende Schnittwunden und Kamikaze keuchte erschrocken auf vor Schmerz. Langsam ging er den Gang weiter entlang Richtung Schlosstor. Er brauchte frische Luft, das konnte nicht wahr sein. Wieso tauchten einfach so Verletzungen auf? Erneut zuckte der junge Mann vor Schmerz zusammen, schloss seine Augen und fiel auf seine Knie. Plötzlich waren laute Peitschenhiebe zu hören und ein schmerzhaftes Brüllen konnte er wahrnehmen. War das etwa das Brüllen eines Tigers? Das konnte nicht sein, er musste sich das eingebildet haben. Erneut durchfuhr den jungen Seelenmagier ein stechender Schmerz. Er würde am liebsten aufschreien, es fühlte sich so an, als würden sich tausend flammende Pfeile und Schwerter in seine Brust bohren. Als er schweratmend das Schlosstor öffnete und in den Garten stolperte fiel er auf den weichen Grasboden. Kamikaze streckte seine Hände aus umklammerte das Gras und legte seine Stirn in den weichen Grasboden. Sein Körper zitterte und immer mehr Wunden bildeten sich auf seinem geschwächten Körper, der wie Feuer brannte. „Nein, bitte hör auf.“, flüsterte Kamikaze schmerzerfüllt und zuckte erneut zusammen. Erneut spürte er einen starken pochenden Schmerz im Herzen und dem jungen Mann blieb die Luft weg. Verzweifelt versuchte er nach Luft zu schnappen, doch er konnte es nicht. „Kami!“, rief eine bekannte Stimme und er drehte seinen Kopf zur Seite. Rebekka lief besorgt auf ihn zu, während ihn immer wieder kommende Schmerzen quälten. Die junge Pyromantin ließ sich neben ihren Freund nieder und zog ihn in ihre Arme. Langsam spürte er, wie der Schmerz nach ließ, seine Atemwege lösten sich langsam und er schnappte Luft. „Rebi…“, sprach Kamikaze geschwächt und sah ihr in ihre besorgten eisblauen Augen. Er wollte nicht mehr sagen, er konnte es nicht. Er konnte ihr nicht noch mehr Sorgen bereiten. „Es ist alles gut.“, flüsterte er und strich Rebekka eine Strähne aus ihrem Gesicht. Tränen kamen Rebekka und sie sah hinter sich. „Rebi,“, sprach Kamikaze ruhig ihren Namen aus, um sie zu hindern nach Hilfe zu rufen „ es ist wirklich alles gut. Der Schmerz hat nachgelassen.“ Besorgt sah Rebekka wieder zu Kamikaze, sie wollte ihn gerade ansprechen auf seine vielen Schnittwunden, doch ließ es bleiben und half ihrem Freund hoch. „Komm, ich helfe dir.“, sprach Rebekka und stützte Kamikaze zurück ins Schloss der geschwächt neben ihr her ging.

 

 

Kapitel.3.

 

„Saphira! Wo bleibst du Kind? Wir wollten doch deinen Onkel besuchen gehen.“, rief eine ältere Männerstimme durch ein altes Holzhaus. Das Haus war nicht viel mit Möbel geschmückt. Es besaß vier Zimmer insgesamt, die braune Wandfarbe begann bereits schon abzusplittern, die alten Kerzenlampen flackerten und erhellten den Gang, der mit einem flachen dünnen Tisch und einen Spiegel geschmückt war. Vor der weißen Haustür wartete ein älterer Mann. Er trug eine dünne graue Jacke, eine zerrissene Jeanshose und einen schwarzen großen Hut. Sein weißes langes Haar war zu einem Zopf zusammen gebunden, sein Gesicht war von Falten geschmückt und seine grünen Augen blickten zu dem Zimmer, wo Licht brannte am Ende des kurzen Ganges. „Ich komme Großvater! Ich mach nur noch kurz den Abwasch fertig.“, rief die fröhliche junge Frauenstimme von Saphira. Der ältere Herr lachte kurz, als er das Wasser der Spüle und das klirrende Geschirr hörte. Er stützte sich auf seinen kastanienbraunen Gehstock ab, während er sich zur Tür umdrehte und hinaus sah. Die Vögel sangen ihr Lied und manche Blaumeisen flogen von Baum zu Baum. Die Blüten der Kirschbäume, fielen von den saftgrünen Bäumen und tanzten mit den Wind durch die Straßen Aurorums. Der frische Frühlingsduft lag in der Luft und der alte Mann seufzte, als er kurz in den Himmel sah um den Vögeln bei ihrem Flug  zu beobachten. „Ich bin fertig, Großvater!“, rief Saphira und der alte Herr drehte sich erneut um. Seine Enkelin lief ihn glücklich entgegen. Sie trug ein schneeweißes knielanges Kleid, ihr schwarzes langes offenes Haar wehte im Wind und ihre eisblauen Augen strahlten Fröhlichkeit aus. Der alte Mann lächelte, als sie bei ihm ankam und den großen geflochtenen Einkaufskorb um ihren Arm hang. „Ich dachte ich geh vor unserem Besuch noch schnell ein Geschenk für Onkel Sirius einkaufen.“, sprach Saphira und sie lächelte ihren Großvater an. Dieser nickte und antwortete darauf: „Mach das, Kind. Dein Onkel wird sich bestimmt freuen und wird unsere Verspätung bestimmt nicht übel nehmen.“ Er schmunzelte und Saphira nickte zustimmend. Sie nahm ihren Großvater bei der Hand und ging mit ihm aus dem Haus. Langsam half sie ihm über die Stufen, die von der Veranda hinab führten, ehe sie sich gemeinsam auf den Weg zu den Händlern machten.

 

„Schau mal Großvater. Der Händler hat schöne Rosen. Ich will Onkel Sirius gerne einen Strauß Rosen schenken.“, sprach Saphira aufgeregt, und sah begeistert auf den Blumenstand. Rosen aller Art, Weiß, Rot und Gelb waren in großen Töpfen vor dem Laden „Bellas Blumen“ aufgestellt. Rechts neben den Rosen, direkt neben den Eingang zum Laden waren in weißen Töpfen Tulpen aller Art aufgestellt. Ihre vielen Farben schienen so hell und ließen den Laden in viel mehr Farbe strahlen. Die verschnörkelte Schrift des Schildes mit dem Namen des Ladens war mit Grünen Blättern geschmückt, hier und da tauchten weiße Rosen bei den Blättern auf, die ihre Blätter nach einer gewissen Zeit verloren. Diese tanzten dann um den Laden herum und formenten eine Frauengestallt, die ein wundervolles Lied sang. Das Lied des Lebens. Saphiras Großvater sah zum Blumenstand und blieb stehen. Seine Enkelin blieb ebenfalls stehen und sie sahen zusammen die vielen Rosen von der Ferne aus an. „Meinst du wirklich? Ich würde eher die Tulpen nehmen.“, sprach der alte Mann und sah zu Saphira, die nachdenklich von den Tulpen zu den Rosen sah. Sie legte ihren Kopf etwas schief und sah abwechselnd von den Tulpen zu den Rosen, dann sprach sie wenig später überzeugt: „Nein Großvater. Onkel mag doch so gerne Rosen. besonders die Roten, dass weißt du doch.“ Sie sah zu ihrem Großvater, der seine Stirn runzelte und auch zu Überlegen schien. Er nahm Saphira bei der Hand und ging mit ihr näher zu den Blumen. Genau betrachteten beide die Rosen, bis wenig später Saphira begann sich paar Rosen raus zu nehmen. Sie lief in den Laden, erklärte der molligen Ladenbesitzerin mit den wuscheligen orangenen Haaren, dass sie gerne die Roten Rosen haben wolle, während ihr Großvater draußen auf Saphira wartete. Er dachte an früher, als Saphira zu ihm kam. Saphira war noch ein kleines Baby, als sein zweiter Sohn Nathan, Saphira bei ihm abgab. Er meinte damals es sei gefährlich für sie bei ihm zu bleiben wegen den dunklen Mächten und er hatte gehofft ihr somit ein besseres Leben zu geben. Sirius hatte seinen Bruder nie vergeben können, dass er Saphira abgab. Wohlmöglich, weil Sirius für Saphira eher mehr wie ein Vater war, als ihr wirklicher Vater. Der Gedanke schmerzte den alten Mann. Er hatte seinen Sohn nie verstehen können, wie dieser so eine wundervolle Tochter abgeben konnte. Ihre Augen sind voller Unschuld und Reinheit. Wie konnte sein Sohn, Saphira nur so im Stich lassen? Dies würde der alte Mann nie verstehen und er verstand Sirius Wut auf Nathan. Wenig später kam Saphira aus dem Laden, sie hatte einen wunderschönen Strauß mit Roten Rosen in ihren Händen und ein großes Lächeln zeichnete sich auf ihr Gesicht wieder. „Sind die nicht schön, Großvater?“, fragte Saphira und hielt den Strauß ihren Großvater hin. Dieser lächelte roch an den Rosen und nickte zustimmend. Saphiras Augen glänzten vor Freude und sie umarmte ihren Großvater. „Wir sollten gehen, Süße. Immerhin wartet er doch schon auf uns.“, sprach der alte Herr und die junge Frau nickte zustimmend. Noch einmal roch Saphira an den schönen Rosen und folgte wenig später ihren Großvater. Gemeinsam gingen sie weiter den Weg entlang, an vielen Händlern vorbei, die ihre verschiedenen Waren anboten, bis sie wenig später Sirius Haus erreichten.

 

 „Wir sind da.“, sprach der alte Herr neben Saphira und sah zu einem großen weiß goldenen Haus vor ihnen. Saphira freute sich, sie legte die Rosen in den leeren Einkaufkorb sanft und lief zum prachtvollen Haus. Sie freute sich so sehr ihren Onkel wieder zu sehen, besonders jetzt, da sie ihn einen Monat lang nicht gesehen hatte. Als Saphira bei der Tür ankam, hob sie ihre rechte Hand und klopfte. Gespannt wartete sie, während ihr Großvater langsam zu ihr kam. Als er bei ihr ankam, öffnete sich auch die Tür wenig später. Vor ihnen stand ein schwarzhaariger Mann, er hatte smaragdgrüne Augen, trug eine rot-schwarzen Morgenmantel, eine schwarze Hose und seinen Kopf schmückte eine schwarz-rote Zipfelmütze. „Saphira!“, rief der Mann fröhlich den Namen der jungen Frau und Saphira umarmte ihn. „Onkel Sirius!“, rief die junge Frau fröhlich zurück und freute sich, dass ihr Onkel wieder zurück war. Sie sah zu ihm auf und er strich ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht. „Wo warst du denn so lange, Onkel?“, fragte Saphira und sah von Sirius zu ihrem Großvater., während sie Sirius den Korb mit den Rosen reichte. „Das würde ich auch gerne wissen.“, sprach der alte Herr lachend und sah seinen Sohn an. „Erzähl schon Sirius. Wie war es?“, fragte der alte Mann neugierig und Sirius trat zur Seite damit Saphira und sein Vater eintreten konnten. Fröhlich lief Saphira ins große Haus, sie wollte sofort für Sirius einen Kuchen backen und rief: „Onkel, ich back dir einen großen Kuchen!“ Erstaunt sah Sirius Saphira nach und richtete seine Brille, die ihm von der Nase gerutscht war. „Saphira, das brauchst du doch nicht. Die Rosen sind doch schon toll genug.“, rief er der jungen Dame zu und sah ihr nach, doch sie widersprach und meinte, dass es ihr keine Umstände mache. Der Herr seufzte und wandte seinen Blick zu seinem Vater, der sich ein Lachen verkniff. „Ich hoffe sie hat dich nicht auch so verwöhnt, Vater.“, sagte Sirius belustigt und musterte seinen Vater. Erstaunt sah der alte Herr Sirius an, seine Miene wurde plötzlich ernst und er sprach mit leiser Stimme: „Ich hoffe nur du hattest keine Probleme, mein Sohn. Du weißt ich passe gerne auf Saphira auf. Nicht weil sie sich so gern um mich kümmert und ich es ausnutze.“ Sirius Gesicht verzog sich zu einem Lächeln und er kratzte sich verlegen am Kopf, bevor er seinem Vater erklärte: „Ach Vater, das war doch nicht ernst gemeint. Es ist nur ich mach mir große Sorgen um sie. In Fireria spitzt sich die Lage zu. Der König wird immer Ungeduldiger. Ich will Saphira nächstes Mal mitnehmen. Immerhin seid nur du und sie meine einzige Familie.“ Der alte Herr nickte, gerne hätte er mehr über Fireria erfahren, doch er wollte seinen Sohn nicht drängen. Gemeinsam gingen sie den schneeweißen langen Flur entlang. Kristallene Lüster erhellten den Flur, die Wände waren mit goldenen Ornamenten geschmückt und zwei große Vasen mit Palmenartigen Pflanzen standen links und rechts neben der silber-goldenen Tür. „Außerdem wird es an der Zeit, dass Saphira mehr über unsere Welt lernt. Nicht nur über Aurorum, dem Lebenskönigreich. Sie sollte über jedes Königreich bescheid wissen.“, sprach Sirius, er holte tief Luft und sprach leiser: „Sie sollte auch die Wahrheit über ihre Eltern erfahren.“ Der alte Herr blieb stehen und Sirius ging paar Schritte weiter, bevor er ebenfalls stehen blieb und zu seinem Vater sah. „Du hast sie wohl nicht mehr alle! Du weißt doch genau, dass Nathan den gefallenen Engel dient. Das willst du ihr wirklich erzählen?! Lass das Kind doch glücklich ohne Sorgen leben!“, sprach Sirius Vater verärgert und ging zu Sirius. In den Augen des alten Herren brannte ein Feuer und Sirius seufzte, er rieb sich die Augen und drehte seinem Vater den Rücken zu, bevor er sprach: „Du weißt genau ich habe Recht. Sie muss die Wahrheit erfahren. Es bringt nichts es weiter zu verstecken.“ Der alte Mann wollte erneut protestieren, doch er hielt sich zurück. Saphira war eigentlich alt genug um die Wahrheit zu erfahren, doch er fürchtete sich, dass Saphira dadurch zerbrechen würde. Doch Sirius hatte Vertrauen in seine Enkelin, immerhin hatte er ihr die Lichtmagie beigebracht, Kämpfen und mehr. Wenn wer Saphira am besten kannte, dann er. Doch wie würde Saphira mit der Wahrheit umgehen?

 

Eine Stunde später kam Saphira ins Wohnzimmer mit einen schönen großen Apfelkuchen. Sie stellte ihn auf den Kastanienbraunen Esstisch und sah zum azurblauen Sofa. Ihr Großvater saß neben ihren Onkel am Sofa und Sirius sah Saphira fröhlich an. „Das durftet ja fantastisch.“, entgegnete Sirius und erhob sich. Er ging zu Saphira, legte seine Hand auf ihre Schulter und sah zum Kuchen. Die schwarzhaarige nickte zustimmend und sah zu ihrem Onkel. „Er wird dir bestimmt schmecken, Onkel.“, erwiderte die junge Dame und Sirius nickte, doch dann wurde seine Miene ernst. Er streichelte Saphiras Schulter und sprach sanft: „Süße, würdest du dich vielleicht mal kurz setzen? Ich würde gerne etwas wichtiges mit dir besprechen.“ Erstaunt sah Saphira ihren Onkel an, ihre Augen strahlten Neugier aus und sie zitterte vor Neugier. Sie nickte und Sirius führte sie zum Sofa, wo sich die junge Frau setzte. Ihr Onkel saß sich gegenüber von ihr auf einen bequemen Stuhl, nahm ein silbernes Amulett mit einem violetten Stein aus seiner Manteltasche und legte es auf den kristallgoldenen Wohnzimmertisch vor ihnen. „Weißt du wen das gehört, Saphira?“, Sirius Stimme war ernst und Saphira schluckte. Sie merkte wie sie nervös wurde und kratzte sich den Oberarm. Noch nie hatte sie Sirius so ernst erlebt, er war sonst immer einer der Spaß verstand, immer freundlich war und jeden half. Hatte sie vielleicht etwas falsches gemacht? Sie schüttelte langsam verneinend ihren Kopf und Sirius seufzte. Er holte tief Luft, als würde er seine nächsten Worte sorgfältig überlegen. Saphira sah zu ihrem Großvater, der sich überhaupt nicht rührte und kein sterbendes Wort sagte. Er sah nur unbeeindruckt auf das Amulett. Kannte er das Amulett etwa und selbst wenn, warum hatte er nie was erzählt darüber? Ihr Atem wurde schneller. In ihr brannte die Neugier mehr zu erfahren und sie wandte sich wieder zu Sirius zu. Ihre Blicke trafen sich und ihr Onkel sprach vorsichtig: „Naja, es gehört deinem Vater, Saphira.“ Saphira schluckte. Sie hatte ihren wirklichen Vater nie gesehen. Sie wollte nie was mit ihrem wirklichen Vater zu tun haben, es musste ein Scherz sein. „Also gehört es dir.“, sprach Saphira mit zittriger Stimme und sie hoffte, dass sie Recht hatte, doch Sirius schüttelte verneinend seinen Kopf. „Deinem biologischen Vater, also meinen Bruder.“, erklärte Sirius und Saphira sah zu Boden. Sie wollte es nicht wahr haben. Sie nahm das Amulett und sah es kurz an, sie merkte wie eine dunkle Macht sie plötzlich umgab wie eine Hand, die ihr die Kehle zu schnürrte. Sie warf das Amulett vor Schreck weg und neigte zittrig ihren Kopf. Es musste einfach nur ein Scherz sein. Das konnte doch nicht wirklich wahr sein. Ein Amulett der schwarzen Magie, warum tat ihr Onkel das nur an. Ihr Großvater sah geschockt und rief Saphiras Namen erschrocken auf, doch die junge Lichtmagierin reagierte nicht. „Saphira hör mir zu.“, sprach Sirius ohne dem Amulett  und seinem Vater eine Beachtung zu schenken. Er deutete seinem Vater an nicht auf Saphira böse zu sein und wandte seine gesamte Aufmerksamkeit der jungen Frau zu, die in Tränen ausbrach. Er ging zu ihr, nahm sie in seine Arme und streichelte ihr beruhigend übers Haar. „Es ist alles gut. Es wird nur an der Zeit, dass du über alles bescheid weißt.“, sprach er sanft und wischte Saphira die Tränen weg.

 

 „Du vertraust mir doch oder?“, fragte Sirius, ließ Saphira los und sah zu Saphira runter. Sie nickte ohne zu zögern und sah Sirius in die Augen. Sirius holte Luft und wollte wieder auf das Gesprächsthema mit dem Amulett zurück kommen, doch wurde von einem lauten Klopfen an der Haustür unterbrochen. „Ich gehe schon.“, sprach Sirius Vater lächelnd und erhob sich. Langsam schritt er zum Gang und ging den Flur entlang Richtung Haustür. „Onkel, erwartest du noch Gäste?“, fragte Saphira neugierig und sah zum Flur. Nachdenklich blickte Sirius zu seiner Nichte, er wollte ihr gerade antworten, als er seinen eigenen Vater laut brüllen hörte: „Saphira ist unschuldig! Wie könnt ihr es nur wagen!“ Ein lauter Stoß war gegen die Wand zu hören. Eilende Schritte kamen den Flur entlang. Schnell legte Sirius seine Arme um die geschockte Saphira schützend und wollte gerade mit ihr aus dem Zimmer durch den Hintereingang laufen, doch er kam nicht dazu. Wenige Sekunden später wurde das Zimmer von zehn rot-orange gekleideten Wachen gestürmt, sie stellten sich um Sirius und Saphira herum auf und richteten ihre Schwerter auf sie. „Im Namen von Fireria. Saphira Frosthauch sie sind festgenommen!“, rief die Oberste Wache und trat einen Schritt näher auf Saphira und Sirius vor. Fest umarmte Sirius sie, in seinen smaragdgrünen Augen brannte ein Feuer und er lie die Wachen nicht aus den Augen. Er fragte wütend: „Dürfte ich den Grund für ihre Festnahme erfahren?! Meine Nichte ist Unschuldig!“ Die Wachen lachten, fünf stürzten sich auf Sirius, die anderen fünf auf Saphira und sie  trennten ihn von Saphira. Der Mann versuchte sich zu wehren, ließ Flammenpeitschen auf die Wachen einschlagen, doch es hatte keinen Sinn. Ihre Rüstungen hielten die flammenden Schläge stand und schienen unversehrt. Die Wachen versuchten Saphira unter Kontrolle zu halten, die anfing zu schreien. Sie versuchte zu treten und die Wachen irgendwie zu verletzen und von sich zu schleudern, doch sie wurde von einer Wache zu Boden gedrückt. Er zog sein Schild und hämmerten mehrere Male auf die Füße der jungen Frau ein. Schmerz durchfuhr ihren Körper und sie merkte wie ihre Knochen auf beiden Füßen brachen. „NEIN!“, rief Sirius und wurde von den fünf Wachen weiterhin zurück gehalten. „Ich schwöre bei der Göttin, ihr werdet damit nicht durchkommen!“, rief Sirius verärgert, versuchte sich weiter zu wehren und sah verzweifelt auf Saphira die vor Schmerzen zu Boden fiel und zitterte. Sie konnte ihre Beine nicht mehr rühren und hielt ihre Hände schützend über ihren Kopf. Die Wachen lachten erneut auf, eine der Wachen hob seine Faust und schlug Sirius nieder, der bewusstlos wurde, während eine andere Wache Saphira mit einem Schlag auf den Hinterkopf ebenfalls bewusstlos schlugen.

Kapitel.4.

 

„Mein Herr, euer Kaffee und Kuchen ist angerichtet.“, sprach eine Männerstimme. Die Gestalt eines Dieners verneigte sich in einem großen Arbeitszimmer. Er trug schwarze Kleider und ein schneeweißes Hemd, passend zu seinen grauen Haaren. An einem nussbraunen Schreibtisch saß ein junger Mann, er legte gerade wichtige Dokumente in eine Mappe, erhob sich und stellte die Mappe in das dunkelbraune Regal rechts neben seinem Schreibtisch. „Gut, Nexus. Ich komme sofort.“ Er erhob sich und zupfte seine schwarz-rote Kriegsherren Robe zurecht. Er drehte er sich um zu seinem Diener, seine nussbraunen Augen blieben auf Nexus hängen und er strich sich eine Strähne seines dunkelbraunen Haares zurück, bevor er erwiderte: „Der letzte Fall war ziemlich anstrengend. Ich hoffe du hast mir einen starken Kaffee gemacht. Ich kann es mir nicht leisten eine längere Pause zu machen.“, sprach der junge Mann, lächelte und ging an Nexus vorbei. Der Diener nickte zustimmend und antwortete: „Natürlich Herr Falk, ihr als bester Anwalt solltet immer das beste auch bekommen.“ Falk schmunzelte er sah zum Fenster und überlegte, irgendwie hatte er ein ungutes  Gefühl. Irgendetwas beunruhigte ihn, seit sein König unkontrollierbare Wut hatte, stapelten sich die Aufträge. Unschuldig oder Schuldig? Hatte die Person eine Strafe verdient oder nicht? Er blieb stehen und rieb sich die Augen, fast jeder Bürger Eyries wollte Falk als Verteidiger bei ihrer Verhandlung haben. Niemand kannte das Gesetz Eyries besser als Falk Feuerklinge persönlich. . Seit er die Kriegsherren verlassen hatte, hatte Falk seine Karriere als Anwalt verfolgt und wurde erfolgreicher denn je. Immerhin kannte er die Verfassung fast auswendig, und egal wer Falk als Anwalt hatte, jeder Richter, jeder König wusste, dass er oder sie gegen Falk nichts anhaben konnten, wenn sein Mandant unschuldig war. „Mein Herr. Es gibt da noch eine Sache, die ihr euch ansehen müsst.“, sprach Nexus und zog einen Brief aus seiner Tasche. „Sirius Feuerflut ist Ihnen vielleicht geläufig.“, erklärte der Diener und reichte den Brief den Falk. Dieser sah zum Brief und er schluckte. Hatte Nexus gerade wirklich Sirius Feuerflut gesagt? Der Berater des Königs? Schnell nahm er den Brief entgegen und öffnete diesen ohne zu zögern. „Ihr wirkt besorgt.“, sprach Nexus und kratzte sich das Kinn, während seine goldenen Augen Falk fixierten. Schnell las der Anwalt den Brief und sah zu Nexus auf der lächelte. „Saphira Eishauch, Sirius Feuerfluts Nichte. Sie wurde angeklagt wegen Hochverrat und zum Tode verurteilt.“ ,sprach Falk leise, leicht unter Schock, ließ den Brief los und sah zu Boden auf das geschwungene Siegel des Briefes, ein Drache mit erhobenen Flügeln, das Zeichen der Familie Feuerflut.

 

Drei Krieger des Feuerreichs zogen ein junges gefesseltes Mädchen hinter sich her. Sie konnte nicht gehen und sie schrie immer wieder auf, als scharfe Steine des Vulkanbodens ihren Rücken aufkratzten. „Weiter du doofes Görr! Steh gefälligst auf!“, schrie eine der Wachen hinter ihr und die junge Lichtmagierin zuckte zusammen, sie funkelte verärgert den fremden Krieger an und rief: „Wie soll ich das denn tun, ihr habt mir die Beine gebrochen! Ihr Verbrecher!“, schrie die junge Frau wütend und ignorierte den brennenden Schmerz, als die Leibwächter sie weiterhin den Boden entlang zerrten. Es schien als würden sie keinen Wert, auf die weißhaarige junge Frau legen, deren Beine zerschmettert wurden. Immer mehr brennende Wunden bildeten sich über ihre Beine und gefesselten Arme, als die junge Frau über die Lava befüllten Spalten der Brücke gezerrt wurde. Flammenspuckende Säulen schmückten die Brücke und ließen paar Funken auf diese nieder. Feuerwellen brannten am Ende der Brücke in die Höhe und hüllten zwei Türme des Schlosses in einen Strom aus Flammen.  Das erbaute Vulkanschloss schmückten Banner von Fireria, die langen Fenster waren mit flammend roten Vorhängen geschmückt und verdeckten die Sicht ins Innere. Brennende Phönixe flogen durch den Himmel und tauchten die Luft in erstickend schweren Rauch. Flammende Federn fielen zu Boden und einige auf Saphira. Zu ihrem Erstaunen hörten diese sofort auf zu Brennen, als sie Saphiras Haut  strichen, jeder Schmerz war vergessen und sie sah gebannt auf eine der Federn, die langsam wieder in Flammen aufging und sich begann aufzulösen. „Wir haben eine Gefangene.“, sprach eine der Wachen und Saphira sah auf. Ein junger Mann stand vor den Wachen und grinste, er trug eine gold-rote Robe, die die eines Prinzen ähneln könnte, er hatte blondes Haar und glühend rote Augen. Der junge Mann funkelte Saphira belustigt an, dann kniete er sich zu ihr runter und sah ihr tief in die Augen. „Hochverrat also. Dein Ring wurde bei meinem Vater gefunden. Nur gut, dass unser Heiler ihm noch rechtzeitig ein Gegenmittel verabreichen konnte.“, sprach er lachend. Der Prinz streckte seine Hand aus und holte aus seiner Seitentasche einen saphirblauen Ring hervor. Er lächelte, als Saphira erschrocken aufschnaufte, und ihre Augen nicht vom ring ließ. „Ich nehme das mal als Geständnis.“, sprach der junge Herr und lachte, während er den Ring wieder einsteckte. Saphira zitterte, wie konnte ihr Ring nur hier sein? „Steckt sie in den Kerker. Sie wird Kolerus geopfert zur Strafe.“, sprach der Prinz und grinste noch mehr. Er erhob sich und drehte Saphira, die wie erstarrt war, den Rücken zu und ging Richtung Schloss. Doch dann blieb er stehen und sah wieder zu der weißhaarigen kleinen Gestalt. „Ach ja. Sorgt dafür, dass sie rund um die Uhr bewacht wird bis zum Ritual der Flammen. Der gute Jack könnte uns ja wieder in die Quere kommen.“, sprach der Prinz von Fireria und lachte laut, er neigte seinen Kopf und lag ein: „Er hat schon genug für Chaos bei uns gesorgt mit seinem lieben Drachen. Habt ihr verstanden?!“ Er sah zu den Wachen, die ein lautes „Jawohl“ von sich gaben und machte sich wieder auf den Weg Richtung Schloss. „Am besten ihr tötet diesen Bastard!“, rief der Prinz und erneute Zustimmung kam von den Wachen.

 

„Na wie wäre es? Sorgen wir wieder für Chaos Ryuutoki?“, fragte ein weißhaariger junger Mann, der im Gras lag und seine Augen geschlossen hatte. Er öffnete seine grauen Augen, drehte seinen Kopf nach rechts und sah zu einem schneeweißen Drachen, der neben ihn lag. Ryuutoki öffnete ebenfalls seine Augen, hob seinen Kopf und sah Jack mit seinen ebenfalls grauen Augen eine Weile an. Dann nickte der Drache mit seinem Kopf und sah den jungen Mann lange an. Langsam wurden Ryuutokis Augen blutrot und der junge Mann grinste. „Ach ja, ich freu mich schon auf deren dummen Gesichter. Besonders auf das des Prinzen.“, sagte der Herr und erhob sich, doch dann machte er eine überlegende Pose, er sah von der großen Klippe zu Fireria hinab und seufzte, bevor er zu seinem Drachen wieder sah, der ihn aufmerksam beobachtete. „Haiko wird sich wieder ärgern. Der Knirpspinz hat ja keine Chance gegen uns.“, sprach Jack lachend und band sich seinen schwarz-roten Schal um seinen Hals. Ryuutoki grummelt zustimmend und breitete seinen Flügel aus, damit der Krieger aufsteigen konnte. Als Jack auf Ryuutokis Rücken saß grinste er, sah zu Ryuutoki, kraulte ihn sanft hinter den Ohren und flüsterte: „Das wird lustig werden. Sie erwarten uns bestimmt, mein Freund.“  Mit einem kräftigen Satz sprang Ryuutoki in die Luft, breitete seine Flügel aus und flog die Klippe hinab Richtung Fireria. Jack lachte dämonisch und rief: „Deine schwarzen Flammen werden ihn den Weg ins Nichts weisen! Die Welt der Qualen!“ Plötzlich verstummte er als Ryuutoki in der Luft stehen blieb und mit seinen Flügeln schlug. Der Drache sah auf das Königreich nachdenklich hinab und Jack folgte dem Blick seines Freundes. „Was hast du denn?“, fragte der Mann belustigt und er grinste noch mehr, als er unter sich den Kronprinzen erblickte, der auf eine verletzte weißhaarige junge Frau blickte. Schnell versteckte sich Ryuutoki  etwas im schwarzen Rauch des Phönixfeuers und sein Reiter flüsterte: „Dass er schon so armselig geworden ist und eine junge Dame gefangen nimmt. Ryu, sie ist unschuldig oder?“, fragte er und sah zu seinem Drachen, der kurz nickte und der Krieger begann wieder zu lächeln, er sah auf seinen Gürtel und zog sein pechschwarzes Schwert. „Überlass ihn mir mein Freund. Er wird durch die Klinge der Schatten sterben.“, sprach er leise und begann wieder zu grinsen. Er strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, sah auf seine schwarzes Schwert und sprach nachdenklich: „So wie ich ihn kenne, will er die Arme bestimmt opfern. Das müssen wir verhindern. Diese Opfer bringen nichts als unnötige Tode. Er ist ein Massenmörder der bestraft werden muss. Dann komm ich meiner Suche einen Schritt näher, Ryu. Ich werde die Aufmerksamkeit meines Bruders bekommen und dann werde ich Rache nehmen!“

 

„Beweg dich!“, rief die Wache und zog Saphira hinter sich her. Die junge Frau zitterte vor Schmerz, als sie erneut die heiße Lava auf ihre Haut spürte. „Du wirst dich freuen, dein Opfer wird uns endlich befreien.“, sprach die Wache und zog Saphira am Schloss vorbei auf eine große freie Lichtung. In der Mitte befand sich ein tiefes Loch, aus welchem schwarzer Rauch hervorstach und ganz nah davon befand sich ein schwarzer Tisch aus Stein. Um das große tiefe Loch befanden sich unzählige Menschen, die den Namen des besagten Wesens immer wieder riefen. Saphira zitterte, als sie immer näher kamen, sie wollte aufstehen und davon laufen. All ihre Sinne schrien in ihren Kopf „LAUF!“, doch sie konnte es einfach nicht. Aus dem Balkon des Schlosses trat der junge Prinz hervor, er hob seine Hände und rief in die verstummte Menge: „Meine Freunde, meine Bürger. Es ist der Tag gekommen. Dieses junge Mädchen, ist so rein wie ein makelloser Diamant. Ihr reines Blut wird Kolerius Durst stillen und zwar für immer!“ Er sah hinab zu der Wache, die Saphira hoch hob und auf den Tisch lag. Sie schrie auf, schlug und biss die eine Wache und zwei weitere Wache eilten zur Hilfe um die junge Frau am Tisch zu fesseln. Ihr Atem wurde schneller, es lief ihr eiskalt den Rücken hinunter und immer wieder versuchte sie sich von den Lavafesseln, die sich in ihre Handgelenke brannten zu befreien. Tränen rannten ihr Gesicht entlang, würde sie nun wirklich sterben? Sie sah sich ängstlich um, die Menge tobt. Ihr Blick erstarrte, als sie aus dem Hintertor des Schlosses einen schwarz maskierten Mann hervortreten sah. Er trug einen großen langen silbernen Krummdolch, sein Haupt war von einem Helm bedeckt, der nur zwei kleine Schlitze für die Augen hatte. Langsam ging er auf Saphira zu, die Menge schrie noch lauter, sie jubelten und riefen „Erlöse uns!“. Der Maskierte, stieg auf den Tisch sah zu Saphira hinab und hob den Dolch direkt über ihren Herzen. Immer schneller wurde Saphiras Atem und sie bettelte den Maskierten an, dies nicht zu tun. Doch es half alles nichts, schnell schloss Saphira ihre Augen und gerade als er zustechen wollte, hörte sie einen lautes Brüllen. Schwarze Flammen schossen aus dem schwarzen Wolken und trafen den Maskierten. Dieser schrie auf vor Schmerz und ließ den Dolch fallen, der Saphira gerade noch verfehlte und neben ihrer Schulter einschlug. Der Mann schrie weiterhin vor Schmerz, geschockt sah Saphira riss Saphira ihre Augen auf und sah zu den in Flammen stehenden Mann. „Ihr seid aber auch Idioten!“, rief eine fremde Stimme und Saphira drehte ihren Kopf nach links um zu sehen wer dies gesagt hatte. Ihr entgegen kam ein junger Herr, er trug eine zerrissene Jeanshose und eine schwarze Jacke. Sein weißes Haar leuchtete silbern im Schein der roten Flammen. Sein Blick ruhte auf Saphira, die vor Angst bleich geworden war und den Schmerz in ihre Handgelenke ignorierte. „Tut mir leid, was diese Idioten dir antaten.“, sprach er und trennte Saphiras Hände von den Lavafesseln. Verwirrt und ängstlich sah sie zu ihren Retter schweigend zu, wie er die zweite Fessel löste. Er hob Saphira sanft hoch und sah nach oben zum Kronprinzen. „Heiko, wenn du etwas mehr Hirnmasse hättest, würdest du wissen, dass das Gebrüll von meinem Drachen kommt!“, rief er und sein grauer Blick fixierte den Kronprinzen, der wütend hinab sah. „Jack! Du Bastard entführst unser heiliges Opfer?!“, rief Haiko wütend hinab und stützte sich am Balkon ab. Jack seufzte, er rollte seine Augen, drehte Haiko den Rücken zu und rief zu ihm: „Das einzig heilige ist die Göttin und nicht dein dummes Geschwätz. Ich verschwinde von hier und wenn dir dein Leben lieb ist, verfolgst du mich nicht. Sonst geht es dir und deinen Kriegern wie ihm.“, sprach Jack, grinste und nickte mit seinem Kopf zur schwarzen Asche der Leiche des Maskierten. Haiko knirschte mit den Zähnen gab einen genervten Laut von sich und Jack ging an die Menschen vorbei. Jeder Einzelne wich vor Jack zurück und sie ließen ihn passieren. Immer noch verängstigt und geschockt sah Saphira die Leute an, dann wanderte ihr Blick zu Jack hinauf. Konnte sie ihn wirklich vertrauen? Sein Blick war ernst und er sah jeden einzelnen der Einwohner warnend an, so als könnte er sie direkt in die Finsternis schicken.

 

„Danke.“, sprach Saphira flüsternd und hielt sich weiter an Jack fest. Der sie weiter trug und zu Fuß den Weg Richtung Wald entlang ging. „Falk musst du danken nicht mir, Kleine.“, sprach Jack und sah zu Saphira, sie tat ihn leid. Ihr eisblauer Blick verriet Angst und Unsicherheit. Sie wirkte zerbrechlich wie ein dünner Faden aus Glas. „Er bat mich dir zu helfen, weil dein Onkel ihm schrieb.“, erklärte Jack und Saphiras Augen weiteten sich. Sie wich Jacks Blick aus und nickte schweigend. Sie machte sich Gedanken um ihren Onkel. Ob er wohl auf war? „Ihm geht es gut.“, antwortete Jack, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Erschrocken sah Saphira erneut zu Jack auf und er lächelte. Saphira schluckte und sie sah auf ihre Beine, wenig später realisierte sie wieder was geschehen war und sie spürte wie ihr kalt wurde. „Ich bring dich ins Krankenhaus. Du musst unbedingt behandelt werden.“, sprach Jack nachdenklich und folgte Saphiras Blick auf ihre gebrochenen und blutverschmierten Beine. Sie nickte nur und sah weiter starr auf ihre Beine. Würde sie je wieder laufen können? Fragte sie sich und ihr kamen die Tränen. Wie sollte sie ohne ihre Beine nur ihrer Familie helfen können? Sie merkte wie Jack tief ein und ausatmete und er sprach mit ruhiger Stimme: „Es wird alles gut werden. Du kannst mir vertrauen.“ Saphira nickte langsam und sie  wischte sich die Tränen weg, während sie überlegte. Irgendwen ähnelte der junge Herr, doch sie konnte sich nicht erinnern wen. Sie seufzte schüttelte ihre Gedanken ab und merkte wie erschöpft sie war. Nur dank diesem Mann war sie überhaupt am Leben. Wie konnte sie sich nur wirklich bedanken? Sie hasste es keinen Plan zu haben und ließ sich weiter schweigend von Jack tragen. Die Müdigkeit überkam sie und sie lehnte ihren Kopf an Jacks Brust an. Sein Herzschlag beruhigte sie, sie wusste nicht warum, doch irgendwas an ihm war besonders. Sie seufzte, schloss ihre Augen und um sie herum wurde es schwarz. Sie seufzte erleichtert aus, ehe sie sich dem Schlaf hingab, während Jack sie ins nächstgelegene Krankenhaus brachte.

 

Kapitel.5.

 

Die Dunkelheit überkam Kamikaze wie ein dunkler Schatten, der jedes Licht, jedes Lebenszeichen verschlang. War er etwa tot? War er im Nichts? Nein, im Nichts konnte er nicht sein. Sonst würde er nichts als Qualen erfahren. Er musste seine Augen öffnen und herausfinden wo er war, doch irgendeine magische Macht hielt ihn davon ab. „Kami, es ist alles gut.“, sprach eine tiefe Stimme und der junge Herr konnte es nicht mehr ertragen ein wehrloses Opfer zu sein und er riss mit aller Kraft seine Augen auf und wehrte sich gegen diesen magischen Bann. Er lag am Rücken auf einer saftig grünen  Wiese, das Gras streichelte angenehm seine Wangen und er drehte seinen Kopf langsam von links nach rechts. Er konnte keine Bäume sehen, nur den meeresblauen Himmel und die Gräser der Wiese. „Wo bin ich hier?“, sprach Kamikaze erschöpft, stützte sich mit seinen Händen ab und richtete sich langsam auf. „Das fragst du dich noch, Jungchen? Kommt dir der Ort nicht bekannt vor?“, sprach die selbe Stimme von vorhin und der junge Mann sah neugierig hinter sich. Hinter ihm saß ein schneeweißer Tiger mit orange leuchtenden Augen, seine Krallen waren von orangenen Flammen umgeben und weiß-blauer Sternenschein tanzte um die Gestalt eines Tigers herum. Das magische Wesen, was so groß wie Kamikaze war, schlug ungeduldig mit seinem Schweif und erhob sich. „Tut mir leid, dass ich mich nicht vorgestellt habe zuerst. Mein Name ist Ederas und ich bin mit dir zusammen der Hüter der Seelen.“, erklärte der Tiger und zuckte belustigt mit seinen Schnurrhaaren, als er den verwirrten Blick des jungen Mannes sah. Kamikaze kratzte sich hinterm Kopf, er sah verwirrt den Tiger an, schluckte und sprach vorsichtig: „Ich soll was sein? Und was ist ein Hüter der Seelen?“ Ederas zuckte zusammen und fiel fast über seine eigenen Füße vor Überraschung. Er blickte Kamikaze lange an, schnaufte verärgert und fluchte: „Dein Vater ist mir einer. Da verschweigt er dir tatsächlich meine Existenz und seine sowie deine Aufgabe.“ Kamikaze schluckte, meinte Ederas dies tatsächlich ernst? Kamikaze atmete genervt aus und ballte seine Hände zu Fäuste zusammen. „Du veräppelst mich doch. Mein Vater starb im Kampf gegen einen Soldaten und von deiner Existenz weiß ich schon, Ederas.“, erklärte der junge Mann ernst und Ederas knurrte wütend. Unbeeindruckt sah Kamikaze zu Ederas, der bedrohlich Kamikaze näher kam. Der Tiger zeigte seine scharfen Reißzähne, seine Schnurrhaare waren bedrohlich nach vorne geklappt und seine Augen glühten wie Feuer. Immer näher kam Ederas Kamikaze, mit jedem Schritt den das Wesen machte, bildeten sich glühend orange-rote Flammen. „Du unwissender Narr!“, rief Ederas, Kamikaze erhob sich und wich etwas zurück. „Denk nicht einmal daran weg zu laufen. Hier gelten meine Regeln. Der Raum der Zeit wird dich leeren.“, sprach Ederas ernst. Sein Blick durchstach den jungen Mann, als könnte er in Kamikazes Seele sehen. Er blieb eine Haaresbreite von Kamikaze entfernt stehen. „Denkst du wirklich dein Vater war nur ein Krieger des Königs?!“, fragte Ederas wütend und drehte Kamikaze den Rücken zu. Sein langer Schweif schlug in Kamikazes Richtung, doch der junge Mann wich noch rechtzeitig aus, bevor er getroffen wurde. „Du kennst bestimmt die Kammer der Seelen oder?“, fragte Ederas, mit etwas ruhiger Stimme und sah hinter sich zu Kamikaze. Dieser nickte nachdenklich und sah überlegend zu Boden. „Die Kammer der Seelen, der Ort wo fast alle Seelen der Verstorbenen hingelangen.“, antwortete Kamikaze nachdenklich, sah wieder auf zu Ederas, der nickte und der Tiger sah in den Himmel. „Es ist so, wir entscheiden in welche Welt die Seele des jeweiligen Menschen gelangt, Jungchen. Ins Nichts, das Reich der Göttin oder in die Geisterwelt.“, erklärte Ederas, drehte sich wieder zu Kamikaze um, der ernst zu Ederas sah und der Mann nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte. „Der Hüter der Seelen, ein magisches Wesen, ein Gesandter der Seelenkaiserin, sucht sich seinen Begleiter aus, der ebenfalls zum Hüter der Seelen wird.“, erklärte Ederas und sah Kamikaze ernst an, bevor er fortfuhr: „Ich will, dass du es wirst Kamikaze. Ich will, dass du in die Fußstapfen deines Vaters trittst.“ Verwundert sah der schwarzhaarige Ederas an, ihre Blicke trafen sich und Kamikaze wusste nicht gerade was er sagen sollte. Zum einen fühlte er sich geehrt, doch zum anderen hielt er dies für einen großen Scherz. Wenn sein Vater es vorher wirklich gewesen war, warum um alles in der Welt hatte sein Vater ihm nichts davon erzählt?

 

Schnell wie der Wind eilte Jack mit Saphira in seinen Armen ins nächste Krankenhaus. Er eilte durch die Straßen und warf den Leuten, die ihn erschrocken ansahen finstere Blicke zu, die sie erstarren ließ. Er hatte andere Gedanken im Kopf als sich um die Meinung der anderen zu kümmern.  Wenn die Ärzte ihr nicht helfen, würde Jack andere Mittel und Wege anwenden müssen die Mediziner dazu zu bringen. Auch wenn Falk ihn geraten hatte ruhig zu bleiben egal was passiert. Doch er konnte nicht einfach die junge Frau so leiden sehen. Er malte sich schon in seinem Kopf einen Widerstand aus, doch er hoffte sehr, dass es nicht so sein würde. Immer wieder sah Jack zu Saphira, die so sehr geschwächt war, dass sie eingeschlafen war. Als er wieder aufsah atmete er erleichtert aus, als er das schneeweiße große Gebäude des Krankenhauses erblickte. Er lief schneller den steinernen Kiesweg entlang und rief, den Menschen die im Weg standen zu, dass diese aus dem Weg gehen sollten. Die meisten wichen aus, doch ein Herr rührte sich nicht vom Fleck und versperrte den Eingang des Krankenhaus, sodass Jack nicht hinein konnte. „Bitte gehen sie aus dem Weg!“, rief Jack verärgert und blieb vor dem Mann keuchend stehen. Der Herr hatte schwarze Haare, hatte schwarze Haare, trug einen großen schwarzen Hut, sowie einen nussbraunen Mantel. Er drehte sich zu Jack, kratzte sich den langen grauen Bart und sah ihn mit einem angewiderten Blick an, als wäre er gerade auf eine Fliege getreten. „Stell dich gefälligst hinten an, du Knirps!“, rief der Fremde und Jack zuckte zusammen. Wie gern würde er den Mann in die Fresse hauen, doch er erinnerte sich an Falks Warnung, bloß keinen unnötigen Streit anzufangen oder Probleme zu bereiten. Der Anwalt wollte nämlich ungern die Aufmerksamkeit der Kriegsherren auf sich ziehen. „Ich bitte sie, lassen sie mich ins Krankenhaus rein. Ich hab eine verletzte Frau in meinen Armen, wie sie sehen können. Sie muss dringend zu einem Arzt!“, sprach Jack ernst und sah den Mann verärgert an. Es war nicht leicht für den Drachenreiter ruhig zu bleiben. Er verschwendete wertvolle Zeit, Zeit in welcher man Saphira helfen konnte. „Gehen sie gefälligst aus dem Weg, sie Affenfresse!“, rief Jack voller Wut in seiner Stimme und stieß den Mann zur Seite. Er konnte nicht auf Falks Warnung achten, er musste an Saphira denken. Sie stand gerade an oberste Stelle bei ihm. Der Herr fluchte, fiel zu Boden und Jack stieß die Tür mit seinen Schulterblättern auf und betrat schnell das große Gebäude. „Ich bitte sie helfen sie ihr!“, rief Jack so laut er kann und lief zu einer braunhaarigen Heilerin im weißen Kittel. Sie sah geschockt auf Saphira und rief Jack zu: „Schnell folgt mir!“ Sie drehte sich um und lief den weißen Marmorboden entlang, der Krieger folgte ihr mit der Verwundeten und ließ sich von der Heilerin in ein Behandlungszimmer führen.

 

„Könnt ihr Saphira jetzt helfen oder nicht?!“, rief Jack verärgert und sah der Heilerin zu, wie sie etwas Blut abnahm. Sie drehte sich zu Jack ernst um und legte die mit Blut befüllte Ampulle in eine Schale, bevor sie antwortete: „Jetzt hören sie mir einmal zu! Wir kümmern uns um ihre Freundin. Bitte seien sie unbesorgt.“ Jack zuckte zusammen, hatte die Medizinerin gerade wirklich Freundin gesagt? Dachte sie etwa, dass er und Saphira ein Paar wären? Er schmunzelte, sowas lächerliches hatte er noch nie in seinem Leben gehört. Er sah die Heilerin belustigt an, die verwundert Jack ansah und der junge Herr legte ein: „Ich und sie sind kein Paar. Ich mach mir lediglich Sorgen, meinen Auftrag nicht erfüllen zu können.“ Die Heilerin seufzte genervt und reinigte währenddessen die Wunden der Beine. Sie wollte nicht auf Jacks Aussage eingehen. Dafür hatte sie absolut keinen Nerv. Als sie die Reinigung beendet hatte, legte sie die Blutverschmierten Tücher in den Mülleimer und ging zur Tür. Diese öffnete sie, rief zwei junge Männer herbei und bat diese Saphira den Experten vorzuweisen um die Lage der Brüche zu einschätzen zu können. Die Männer nickten und schoben das Krankenbett aus dem Zimmer. Geschockt sah Jack zu der Heilerin, das konnte doch wirklich nicht alles sein, dann sah er runter zu Saphira, die an ihm vorbei geschoben wurde. Sie sah so zerbrechlich aus und Jack seufzte enttäuscht. Die Heilerin lächelte, nahm Jacks Hand und sprach mit ruhiger Stimme: „Vertraut mir ihr wird es besser gehen. So wie ihre Beine aussehen, wird aber denk ich kein einfacher Gips reichen. Versteht ihr was ich meine?“ Der Krieger sah auf, zog seine Hand aus der der Heilerin und sprach finster: „Was fällt euch ein meine Hand zu nehmen?“ Er kniff seine Augen wütend zusammen und sprach bevor die Heilerin antworten konnte: „Egal was nötig ist, helft ihr. Sorgt dafür, dass sie wieder Laufen kann.“ Seine Stimme klang befehlerisch und er neigte seinen Kopf, zum Zeichen, dass er nichts mehr zu sagen hatte. Die Heilerin nickte, sah zur Tür und dann wieder zu Jack nachdenklich, der ihr den Rücken zu drehte um ihr zu symbolisieren, dass für ihn das Gespräch beendet war. „Ich verspreche euch wir werden unser bestes geben, damit sie sobald wie nur möglich laufen kann.“, erklärte die Heilerin mit einem Lächeln und verließ das Krankenzimmer. Der Krieger atmete erleichtert aus, als die Heilerin die Tür hinter sich schloss und der weißhaarige ließ sich auf einen blauen Stuhl neben dem Fenster fallen. Erneut kam er keinen Schritt weiter auf seiner Suche nach seinem Bruder. Schon seit einem Monat war er bei Falk und versuchte mit seiner Hilfe, seinen Bruder zu finden. Doch Jack kam eigentlich keinen Schritt weiter, wenn er mal so darüber nachdachte, war er eigentlich wie zu Beginn auch. Ahnungslos. Er ärgerte sich, zog sich an den Haaren und fluchte: „Das darf doch nicht wahr sein! Der Typ verarscht mich doch! Verspricht mir zu helfen, tut nichts und lässt mich nur seine Drecksarbeit machen!“, fluchte Jack und knirschte mit den Zähnen. Er musste Falk unbedingt einen Besuch abstatten oder der Familie Feuerflut. Wenn Falk wirklich nichts tun konnte, dann war wohl sein einziger weiterer Anhaltspunkt Saphiras Familie.

 

Kamikaze zitterte am gesamten Körper, er führte seine Hand zu seiner Brust und umklammerte den Anhänger seiner Halskette fest. „Ederas, sei mir bitte nicht böse. Doch das ist gerade alles zu viel für mich, verstehst du? Ich brauche Zeit um darüber nach zu denken.“, versuchte Kamikaze es schonend zu erklären, holte tief Luft und sah zu dem Tiger in die Augen, der verständnisvoll nickte. Der Ärger war aus den Augen der Tigerkatze verschwunden und Ederas erklärte: „Das versteh ich gut.“ Er setzte sich vor Kamikaze und legte seinen Schweif um seine Pfoten, dann neigte er seinen Kopf und sprach zum Menschen: „Nur bitte, überlege nicht zu lange. Es ist wichtig, Jungchen.“, erklärte Ederas und sah etwas traurig zu Kamikaze, der dankend nickte und Ederas Blick auswich. Er schluckte und öffnete sein Amulett in welches sich ein Bild einer jungen Frau befand. Er machte sich Sorgen um diese Frau. Was wenn er wirklich Ederas neuer Begleiter wurde und die Aufgabe seines Vaters übernahm? Würde er dann genug Zeit für Rebekka und seinen restlichen Freunden im Kaiserschloss haben? Der Seelenmagier seufzte, er rieb sich die Augen kurz, und fuhr sich übers Haar. „Ich muss wieder zurück Ederas. Sie wartet schon bestimmt auf mich.“, erklärte Kamikaze und schloss sein Amulett wieder. Er überlegte und versuchte sich zu erinnern, was zuletzt passiert war und als ihn die Erinnerungen wieder kamen an die vielen Wunden und dem Schmerz, öffnete er seine Augen. Er wollte seinen Kopf zu Ederas drehen und ihn fragen, was es damit wohl auf sich hatte, und wann Ederas seine Antwort hören wollte. Vielleicht kannte der Tiger ja die Antwort, auf die Wunden, doch der Seelenhüter war bereits verschwunden. Zurück blieb nur das verbrannte Gras, auf welchem Ederas seine Pfoten abgesetzt hatte.

 

Ungeduldig lief Jack im Zimmer auf und ab, seit über zwei Stunden wartete er schon auf Saphira. Weder die Mediziner noch die Helfer kamen ins Zimmer um Jack wenigstens zu berichten wie es Saphira geht oder wie lange es noch dauern würde. Ungeduldig spielte er mit seinem Schal und fluchte leise: „Ich verliere nur wertvolle Zeit.“  Er war so sehr in seine Gedanken vertieft um seinen Bruder, Falk und Saphira, dass er nicht mit bekam wie eine junge Krankenschwester ins Zimmer kam und Jack an der Schulter antippte. Erschrocken zuckte Jack zusammen, und fiel fast zu Boden, doch er konnte sich gerade noch halten und sah verwirrt die Angestellte an. „Ich wollte sie nur wegen Saphira informieren.“, sprach die blondhaarige Krankenschwester freundlich und zupfte ihr rosa-weißes Gewand zurecht. Jack nickte und seine Augen weiteten sich vor Neugier. „Bitte.“, forderte Jack sie auf, weiter zu reden und ließ sich auf den blauen Stuhl nieder, während er gespannt zu der Krankenschwester sah, die auf ihrem Namensschild den Namen Nosi trug. Er musste sich ein Lachen verkneifen als er ihren Namen las und sah der Schwester wieder in die Augen, die erklärte, dass Saphira die Operation gut überstanden hatte und nun langsam aufwacht von der Narkose. Wenn sie wach sei, dürfte Jack sie sehen. Er biss sich auf die Lippen, er wollte fragen ob er sie nicht doch jetzt schon sehen konnte, damit er beruhigt sein konnte, doch er nickte einfach nur zum Zeichen dass er verstanden hatte und sah aus dem Fenster hinaus. „Die Ärztin wird sie zu Saphira begleiten, sobald Saphira erwacht ist aus der Narkose. Sie muss ja nochmals untersucht werden.“, erklärte die Krankenschwester freundlich und ging aus dem Zimmer, nachdem Jack mit dem Kopf nur nickte, dass er auch dies verstanden hatte. Saphira musste bestimmt wieder laufen können, sonst hätte die Krankenschwester schlechte Neuigkeiten doch gebracht oder? Oder würde ihm erst die Ärztin mehr erklären können und war die Krankenschwester nur hier gewesen um Jack zu beruhigen, bevor die schlechten Neuigkeiten folgten. Er sah genervt zur Tür, er hasste Krankenhäuser. Wenn man kein Mediziner selbst war, oder Ahnung von Heilkunde hatte, behandelten die Ärzte einen, als wären sie dumm wie Brot und drehen dem besorgten Angehörigen oder Freunden eine teure Behandlung an, die nicht wirklich nötig war und nur den Zustand des Patienten verschlechterte. Wenn die Ärztin mit Jack so umgehen würde, würde er sich nicht zurück halten ihr seine Meinung unter die Nase zu reiben und Saphira zu einem privaten Arzt zu bringen. Sofern er einen finden konnte. Er malte sich gerade jedes einzelne Szenario aus, wie er umgehen würde damit, wenn die Ärztin so reagierte wie er vermutete, und er merkte wie seine Atmung schneller wurde. Er rieb sich nervös die Hände, als wäre ihm kalt und es fühlte sich so an als würde jede Sekunde Jahre dauern.

 

Nach einer gefüllten Ewigkeit kam die Ärztin ins Zimmer und lächelte Jack an. Er erhob sich, er sah unsicher zu der Ärztin die er zuerst getroffen hatte und sprach nervös: „Bitte sagen sie mir, sie haben gute Nachrichten.“ Verwundert sah die Ärztin zu dem Krieger, und steckte ihr Stethoskop in ihrer Kitteltasche. Sie holte tief Luft und antwortete mit einer Frage: „Hat ihnen unsere Krankenschwester Bescheid gegeben, dass es Saphira gut geht?“ Der Mann nickte als Antwort, er wollte der Ärztin zu gern seine Sorgen mitteilen, doch er hielt es für besser dies nicht zu tun. Er sah die braunhaarige Dame an, und kratzte sich nervös das Kinn als er sie ungeduldig fragte: „Kann ich Saphira jetzt bitte sehen? Ich muss wissen, ob es ihr gut geht.“ Die Ärztin nickte zustimmend und verließ das fast leere Zimmer. Jack folgte ihr durch den Gang und sah die vielen anderen Ärzte und Patienten die ihm und der Frau entgegen kamen genau an. Sie wirkten alle ernst, manche Patienten lachten, andere verzogen vor Schmerz ihre Gesichter. Es dauerte nicht lange und Saphiras Ärztin blieb vor einem geschlossenen Zimmer stehen. „Es kann sein, dass sie noch etwas benommen ist durch die Narkose. Daher seien Sie bitte geduldig mit ihr und setzen Sie Saphira nicht unter Druck.“, forderte die Ärztin Jack auf und drehte sich zu ihm um. Ihr Blick war ernst und der Krieger nickte langsam. Am liebsten würde er jetzt gerne mit Saphira seinen Bruder suchen, doch er verstand wie wichtig es war Saphira genügend Ruhe zu gönnen. Daher schob er seine Gedanken erstmals zur Seite und betrat mit der Ärztin, welche die Tür öffnete, das Zimmer. Geschwächt lag Saphira auf dem Bett, sie war zugedeckt und hatte eine Infusion in ihrem Arm führen. Besorgt ging Jack zu Saphiras Bett, setzte sich vorsichtig neben der schlafenden Saphira aufs Bett und streichelte sie sanft durch ihr langes schwarzes Haar. „Es geht ihr gut. Sie wird nur etwas zeit benötigen, bis sie wieder kräftig auf den Beinen stehen kann. Es wäre daher gut, wenn sie ihr eine Stütze sein könnten, für den Fall, dass ihre Knochen die Platten nicht stand halten.“, erklärte die Ärztin und sah in die Krankenakte von Saphira, die sie die ganze Zeit bei sich getragen hatte. Verwirrt sah Jack von Saphira auf und blickte die Ärztin an, die in der Akte blätterte. „Wie meinen sie das?“, fragte er und beobachtete die Ärztin wie sie die Infusion kontrollierte. „Ich erkläre es Ihnen. Es ist so, dass Saphira Metallplatten eingesetzt bekommen hat, um die zertrümmerten Knochen instand zu halten. Da hätte leider ein einfacher Gips nicht ausgereicht. Wir mussten daher etwas nach helfen. Verstehen sie? Und bis sich ihre Knochen an die Platten gewöhnen und der Heilungsprozess erfolgreich einsetzen kann, wäre es gut, wenn sie ihr z.B beim Aufstehen helfen, sowie bei der Reha.“, sagte die Ärztin und sah von der Infusion zu Jack, der langsam nickte und wieder zu Saphira sah, die immer noch tief und fest schlief. „Werde ich machen. Danke, dass sie ihr geholfen haben.“, sprach Jack und wandte seinen Blick nicht von Saphira. Egal was passieren wird, er musste sie beschützen, bis er versichert war, dass sie alleine wieder zurecht kam oder bei ihrer Familie in Sicherheit war.

Kapitel.6.

 

„JAHUUU!“, schrie ein Mann mit Cowboyhut, sprang über eine Bank der Bar, landete elegant auf den Boden und zog seine beiden Schusswaffen. „Langsam reicht das Verstecken spielen, Freundchen.“, sprach der Herr und putzte eine seiner Waffen an seiner schwarzen Hose ab. Er sah auf, sein orangener Blick fixierte einen  fremden Mann, der sich ängstlich versuchte hinter der Teke zu verstecken. Die Menschen um ihn herum sahen schockiert auf den Bewaffneten und dieser grinste und fing an wie ein Wahnsinniger an zu lachen. „Kannst du mir jetzt endlich den Brief geben oder muss ich dich etwa wie einen Sieb durchlöchern?!“, fragte der Mann und steckte sich eine Zigarette in den Mund, die er anzündete. Dann holte er paar Patronen aus seiner Seitentasche und steckte die Kugeln in den Riegel der Waffe. Dabei ließ er den ängstlichen Mann nicht aus den Augen und grinste noch mehr. Die Angst dieses Menschen erfüllte ihn mit Freude. Als er den Riegel zurückschnappen ließ, ging er langsam auf seinen Gegner zu, der kreidebleich wurde. Sich an die Theke grinsend lehnend sprach er: „Angel wird nicht erfreut sein, wenn du ihm nicht sein Eigentum zurück gibst Kumpel.“, sprach der Herr lachend und er leckte sich über die Oberlippen. „Na, bist du ein braves Hündchen und gibst mir den Brief?“, fragte er leise und lehnte sich an die Theke, richtete eine seiner Waffen auf die Stirn des Mannes und sah ihn ernst an. Immer stärker zitterte der Mann und sein Gegner genoss es nur noch mehr ihn zu ärgern. „Sonst wird der arme Rot Wein fließen, wenn ich mit dir fertig bin.“, erklärte Angels Freund und zwinkerte den Verängstigten zu. Der Dieb stolperte vor Schreck zurück und schrie: „Das könnt ihr nicht tun Ferrus! Ich habe Angel Jahre lang treu gedient!“ Ferrus brach in Gelächter aus, er musste sich an der Theke anlehnen, da er sich beinahe nicht mehr halten konnte. Lachtränen rannten seiner Wange entlang, doch er wischte sich diese schnell weg. „Huch, du bist ja ein Scherzkeks, Kumpel.“, sprach Ferrus lachend und feuerte aus versehen eine Kugel in eine der vielen Weinflaschen die hinter dem Mann standen. „Upps, ich zahle das.“, sagte Ferrus nervös lachend, kratze sich am Kopf und richtete eine seiner Waffen erneut auf seinen Gegner, der seine Hände hoch hob, als wolle er sich ergeben. „Jetzt gib schon her, bevor ich dir die Kugeln in den Arsch baller.“, sprach Ferrus ernst und verärgert zugleich. Der Mann zuckte zusammen und steckte seine Hand langsam in die Manteltasche. Ferrus beobachtete ihn genau, während er sich sich auf die Unterlippe biss ohne die auf dem Fremden gerichtete Waffe zu senken. „Na mach schon du Schlaftablette!“, sprach Ferrus, während er ungeduldig mit seinem Fuß gegen die Theke klopfte. Schnell holte der Mann einen Brief raus, legte diesen auf die Theke und schob ihn Ferrus zu, der grinste und den Brief an sich nahm. „Na geht doch. War ja nicht so schwer Kumpel.“, sprach Ferrus und grinste. „Jetzt komm mal mit, ich habe was zur Belohnung.“, sagte der Bewaffnete lachend, als er aus der Bar ging. Der Mann folgte ihn zittrig und als Ferrus und der Fremde draußen waren, blieb Ferrus stehen, sah auf seine Waffen und grinste. „Ich kann dich leider nicht einfach so gehen lassen.“, erklärte er, drehte sich zu dem Mann um, hob seine Waffe, zielte auf den Herrn und schoss fünf Kugeln in dessen Kopf. „Süße Träume, Kumpel.“, sagte Ferrus, pustete den Rauch seiner Waffe weg und lachte laut, als der Mann zu Boden fiel, dann drehte er sich um und ging lächelnd den Weg entlang, während er den Brief in seine Lederjackentasche steckte und die Waffen in seinen Gürtel steckte. Dann nahm er die Zigarette aus seinem Mund rauchte den Rauch aus, warf sie zu Boden und trat auf diese drauf, während er wieder anfing zu lachen. „Das war lustig.“, sprach Ferrus lachend, während er den Weg pfeifend weiter entlang ging.

 

Die Flammen des Todes erstreckten sich über ein Dorf verschlangen dessen Häuser. Die brennenden Strohdächer fielen zu Boden, panische und angstzerfressene Schrei ertönten in der Rauch umgebenen Umgebung. Weinende Kinder irrten herum und riefen ängstlich nach ihren Eltern, einige wurden nieder gerissen von den ängstlichen Menschen, die ihnen nicht ausweichen konnten, sondern nur ihr eigenes Leben an oberster Stelle sahen. Ihre eigene Sicherheit hatte oberste Priorität, selbst wenn die Menschen dafür wen umbringen würden. Eine schwarzhaarige junge Frau blickte geschockt auf das Szenario. Sie hatte ihre Schwerter gezogen, der Wind brauchte ihr langes Haar zum tanzen und Wut zeichnete sich in ihren Augen. „Ryuko! Wir müssen von hier verschwinden!“, rief eine Männerstimme, doch die Frau rührte sich nicht vom Fleck. Ihr ganzer Körper zitterte und sie suchte in der Panik des Geschehens nach den Verursachern, die ihr Dorf in Flammen gesetzt hatten. Erneut rief sie der selbe Herr nach ihren Namen, doch die junge Frau blendete seine verzweifelten Rufe aus, sie wollte den Menschen helfen, sie wollte jeden einzelnen retten, selbst wenn sie ihr eigenes Leben geben würde. Jemand packte sie am Arm und wollte sie zurück ziehen, doch sie riss sich abrupt los, drehte sich um und sah den jungen Mann an. Er hatte kurzes schwarzes Haar und seine besorgten roten Augen sahen blieben an Ryuko hängen. Er wollte gerade nach ihrer Hand schnappen, sie zu sich ziehen und sie in Sicherheit bringen, doch sie drehte sich um, zog ihr Schwert und lief den Flammen furchtlos entgegen. „Ich gebe meine Leute nicht auf, Zayn!“, rief Ryuko wütend Zayn zu, der ihr geschockt nachsah und sich vor Schreck wohl nicht rühren konnte. Erst als Ryuko in den Rauchschwaden verschwand zuckte Zayn erschrocken zusammen. Er fühlte einen Stich in seinem Herzen, sein Herz schlug wie wild gegen seine Brust. Wieso war Ryuko immer so stur. Nie hörte sie auf ihn. Er ärgerte sich, wenn ihr etwas zustoßen würde, könnte er es sich nie verzeihen. Immer wieder rief er nach Ryuko und lief ebenfalls den Flammen entgegen, doch er bekam keine Antwort zurück. Als er ebenfalls von Rauch umhüllt wurde, versuchte er die mit Flammen und Rauch umhüllte Umgebung abzusuchen, doch er konnte seine Freundin nirgendswo erkennen. Wie ein Blinder, der nichts sehen konnte, kam sich Zayn gerade vor. Die Rauchschwaden wurden immer dicker und Zayn konnte immer weniger sehen. Er kämpfte sich durch den Rauch und versuchte verzweifelt zu Ryuko zu finden, doch alles was er sehen konnte war nur Sand, verbranntes Stroh sowie die abgefackelten Häuser seiner Heimat.

 

„Du bist am besten still, Kleine. Sonst scheiden wir dir die Kehle durch!“, sprach eine finstere Stimme. Ryuko zitterte, ein Fremder hatte sie gepackt gehabt und in eines der brennenden Häuser gezogen. Sie hatte ihren Angreifer nicht erkennen können oder sich irgendwie wehren können, da ihre Angreifer sie schnell entwaffnet hatten, sowie ihr eine Magiefessel um das Armgelenkt gelegt hatten. Weiters wurde sie kurz außer Gefecht gesetzt, gefesselt und geknebelt. Tränen flossen ihre Wangen entlang. Sie hoffte so sehr, dass Zayn sie retten würde. Es war dumm gewesen von ihr einfach los zu stürmen ohne Plan. Erst vor kurzem hatte Zayn ihr einen Antrag gemacht. Sie hatte fröhlich zugestimmt ihn zu heiraten. Doch nun würde sie vielleicht ihren zukünftigen Ehemann nie wieder sehen. Die junge Frau lag am Boden im hintersten Eck des Kellers des Hauses. Sie sah auf ihre Hand, wo sich ihr Ring befand, mit dem Zayn ihr den Antrag gemacht hatte. Immer mehr Tränen bekam sie und sie versuchte vergeblichste um Hilfe zu rufen. Doch niemand würde sie im tiefen Steinkeller, des nieder gebrannten Hauses wohl hören können. Ihr Leben würde hier ein Ende nehmen, sie würde Zayn wohl nie wieder sehen. Sie würde sein Lachen nie wieder sehen, seine Wärme nie wieder spüren. Schuldgefühle überkamen sie und übernahmen sie stärker als ihre Angst. Die schwarzhaarige zitterte, wenn sie nur nicht mit Zayn zusammen das Haus verlassen hätte um ihren Dorfanführer zu helfen, würden sie und Zayn in dieser Lage nicht sein. Mit all ihrer Kraft versuchte sie das Tuch von ihrem Mund zu entfernen, doch sie schaffte es nicht. Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken, der Mann schien sich von ihr zu entfernen. Schnell versuchte sie zu erblicken, wer der Mann sei, doch dieser war maskiert. Er trug einen langen schwarzen Mantel und eine weiße Maske, die sein gesamtes Gesicht bedeckte. Zittrig holte sie Luft, während der Mann seine Hand zum Mund der Maske führte und der Frau bedeutete still zu sein. Ryuko konnte so oder so nichts anderes tun. Ihre Stimme konnte man nicht hören durch das Tuch und sie spürte, wie sich die engen Fesseln in ihre Handgelenke schnitten, durch ihre wiederholten Versuche sich zu befreien. Sie konnte sich nicht mehr halten, ihre Gefühle kochten über. Angst, Verzweiflung, Ärger. Sie wusste nicht mehr was sie tun sollte, wie ein verängstigtes und wehrloses Kind kam sie sich vor. Sie schloss ihre Augen, immer mehr Tränen überkamen sie und sie entschuldigte sich im Stillen bei Zayn, ihn allein gelassen zu haben. Es dauerte eine Weile, bis sich die junge Frau beruhigt hatte. Sie durfte nicht aufgeben. Sie war eine Kriegerin, eine Kämpferin. Sie kämpfte um ihr Dorf zu beschützen. Nein, sie durfte nicht aufgeben. Sie riss ihre Augen auf, und sah auf ihre Hände hinab. Sie rüttelte an den Fesseln, die sich immer stärker in ihre Handgelenke schnitten und sie hielt inne. Ein brennender Schmerz durchfuhr Ryuko. Sie konnte nicht so weiter machen, sie konnte sich alleine nicht befreien. Daher ließ sie es bleiben und schloss erneut ihre Augen, während sie sich der Finsternis hingab.

 

„KAMI!“, rief Rebekka verzweifelt und der junge Mann riss seine Augen auf. Geschockt und schnell atmend sah er auf die Wanddecke. Es dauerte eine Weile bis er realisierte, was passiert war. Er drehte seinen Kopf nach rechts und erblickte Rebekka, die kreidebleich an seinem Bett saß. Sie hielt Kamikazes rechte Hand fest umschlossen, als hätte sie Angst gehabt, dass er weg gehen würde. „Kami,“, flüsterte Rebekka seinen Namen, ließ seine Hand los und legte sich neben ihn. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken, brach in Tränen aus und  wollte ihn am liebsten nie wieder los lassen. „Du Idiot! Dein Herz ist stehen geblieben! Wie kannst du mir sowas nur antun!“, rief Rebekka traurig und sie legte ihren Kopf in seine Schulter. Verwirrt sah der junge Mann zu seiner Geliebten, die in seine Schulter weinte und er wusste nicht genau, was er sagen sollte. Daher legte er seine Arme sanft um sie und zog sie zu sich. „Mir geht es gut.“, erklärte er flüsternd und streichelte Rebekka beruhigend den Rücken. Es tat ihm so leid, sie so weinen zu sehen. Er wollte ihr nie so sehr weh tun. Immer wieder entschuldigte er sich und gab Rebekka einen Kuss auf dem Kopf. Diese sah ihn an mit ihren tränenden Augen. „Was war los?“, fragte sie zittrig und ließ Kamikaze nicht aus den Augen. Dieser wandte seinen Blick nicht von ihr ab. Er konnte es ihr noch nicht erzählen. Es war noch viel zu früh, er hatte ja selbst nicht mal eine Ahnung, wie sollte er es dann Rebekka erklären? „Mir..“, begann Kamikaze und holte tief Luft „, mir ging es nur nicht so gut. Es ist aber nichts ernstes um was du dir Sorgen machen musst. Mir geht es schon wieder besser.“ Er lächelte, stricht Rebekka eine Strähne von ihrem Gesicht und überlegte, ob er es überhaupt wen erzählen sollte, was sich vorhin ereignet hatte und wenn ja wen? Er ging jede Person im Schloss durch, die ihm einfiel, während er Rebekka beruhigend weiter streichelte, die sich allmählich beruhigt hatte. Er konnte es eigentlich nur einem einzigen erzählen und zwar seinem besten Freund Zorayas. Er war klug, hatte Ahnung von Magie, konnte gut Lösungen finden und war für jeden da, wenn er gebraucht wird. Ja, er musste unbedingt mit Zorayas reden. Vielleicht hatte er eine Ahnung, wer genau dieser Ederas war. Wenn er sich diesem Wesen verpflichtete, dann wollte er genau Bescheid wissen, was und wer dieser Tiger war. Auch wenn es Ederas schon selbst erklärt hatte, war sich der Seelenmagier noch sehr unsicher. Er wollte alles erfahren, den Zusammenhang mit ihm dem Wesen und dessen Aufgabe, sowie seine eigene, falls er diese übernehmen sollte und der Begleiter dieser magischen Kreatur werden wurde.  „Du, ich muss mal mit Zorayas reden“, sprach Kamikaze und Rebekka sah auf. Ihre Blicke trafen sich und die beiden sahen sich eine Weile so an. Rebekka nickte, ließ Kamikaze los und setzte sich auf. Langsam setzte sich der Seelenmagier ebenfalls auf und legte die Decke zur Seite, die auf ihm lag. Er musste unbedingt mit Zorayas reden. Sein bester Freund war seine einzige Hilfe, die er hatte.

 

Die Blätter tanzten mit den Wind in kleinen Kreisen und folgten einen weißhaarigen jungen Mann, der den Weg des Schlossgartens entlang ging. „Mein Kaiser, ihr habt mich gerufen?“, sprach eine Männerstimme, wo der Kaiser stehen blieb und sich zu seinem Ansprecher um drehte. „Felix, danke dass du so schnell kommen konntest.“, bedankte sich der Kaiser und sah zu seinem Krieger, der sich respektvoll verneigte. Er trug eine violette Kriegsherren Robe, hatte weiße Augen und schwarzes kurz geschnittenes Haar, wobei paar Strähnen vor seinem Gesicht kamen. Sein Haupt war von einem violetten Hut mit Feder geschmückt und in seinem Gürtel befand sich ein violettes Schwert, wo schwache Blitze die violette Klinge entlang tanzten. „Worum geht es Zorayas. Ihr wisst, dass ihr auf mich zählen könnt.“, sprach Felix und erhob sich. Sein Blick traf sich mit dem des Kaisers, welcher ernst und besorgt wirkte und der Krieger musste seinen Blick senken. Der Kaiser schien zu überlegen, was er als nächstes sagen würde, gespannt wartete Felix auf die nächsten Worte. Er war ein ausgezeichneter Kriegsherr und diente seinem Kaiser gut, es musste also etwas ernstes sein, wenn der Kaiser so lange überlegte und ausgerechnet ihn damit betraute. Schon hatte Felix seinen Gedankengang beendet, verschränkte Zorayas seine Arme, sah seinen Krieger ernst an und begann zu erzählen: „Ich will dass du mit Michelle meine Mutter umstimmst. Sie soll zurück kehren.“ Erstaunt sah Felix auf, er sollte allen ernstes Hannah Sturmschwert umstimmen zurück zum Kaiserschloss zu kommen? Seit dem Fall ihres Ehemannes ins Nichts, der Welt der Qualen, hatte die Mutter des aktuellen Kaisers sich zurück gezogen. Sie hatte getrauert, sich eingeschlossen, sich abgekapselt von den anderen und ihre Wut, sowie Trauer freien Lauf gelassen, indem sie in ihrem eigenen Schloss war, im hintersten Eck des Waldes der Seelen. Dort hatte sie ihre Lieder gespielt und hier und da dachte der Krieger sogar in der Nacht er hätte die Kaiserin wirklich Klavier spielen gehört. Hannah Sturmschwert war in dem Fall ein wahres Talent, doch sie umzustimmen würde viel Arbeit kosten. Ihre Blicke trafen sich und Felix nickte. „Ja, mein Kaiser. Ich werde mich mit Michelle sofort auf den Weg machen.“, sprach Felix mit Respekt in seiner Stimme vor dem Kaiser, der nickte und Felix den Rücken zu drehte zum Zeichen, dass der Mann sich auf den Weg machen solle. Erneut verneigte sich Felix, dann machte er sich auf die Suche nach Michelle. Er mochte Michelle, sie war eine die sich wenigstens nicht so leicht um den Finger wickeln ließ wie andere Frauen. Sie war außerdem wie er eine ausgezeichnete Kriegsherrin geworden, hatte sich in der Arena bewiesen, indem sie gegen andere Kriegsherren ihre Fähigkeiten austestete und hatte auch ein großes Herz für ihre Mitmenschen. Außerdem war sie die Schülerin von Julius Wildfluss gewesen, da hätte er eigentlich nichts anderes erwarten sollen, dass sie genauso stark wie ihr Mentor mal werden würde. Er hatte die Perfekte Partnerin für seine Mission, außerdem waren er und Michelle beste Freunde, wodurch er sich sicher war diese Mission zu schaffen mit ihrer Hilfe. Während er an Michelle dachte kam er langsam beim Schlosstor an, welches er öffnete und sich ins Schloss schnell zwang. Er hatte es eilig, und er wollte ungern aufgehalten werden von irgendwen. „Hallo Felix!“, rief eine hohe Frauenstimme und der Krieger blieb stehen, als er sich umdrehte fluchte er innerlich. Es war Jana, die beste Freundin von Michelle. Sie trug ebenfalls die Kriegsherren Robe, aber ganz in schwarz, hatte weißes Haar wie Michelle und eisblaue Augen. Man könnte fast meinen, dass die beiden nicht nur beste Freundinnen waren, sondern auch Zwillinge. „Na, suchst du etwa Michelle?“, fragte Jana, als sie Felix entgegen lief und ihn belustigt angrinste. Der Krieger zuckte mit seiner Augenbraue, wenn er eins hasste, dann das, dass Jana immer wusste was er suchte. „Ich kann dich zu ihr bringen, sie ist in der Arena und übt gegen Lukas Zauberbogen. Feuer gegen Eis ist immer spannend.“, sprach Jana aufgeregt, ihre Augen strahlten und Felix lächelte, er lehnte sich gegen die Wand, verschränkte seine Arme und legte ein: „So wie deine Augen leuchten sieht man dir an, dass dich der Kampf wohl beeindruckt.“ Jana nickte, doch sie lief rot an, bei seinen Worten. Sie ärgerte sich, dass sie so leicht zu durchschauen war und Felix musste lachen, als er Janas Gesicht sah. Sowohl er als auch Jana wussten, wie der Kampf ausgehen würde. „Lass uns Michelle und Lukas doch zu sehen. Mal schauen wer gewinnt.“, schlug Felix vor und Jana nickte zustimmend und zusammen machten sich die beiden auf den Weg Richtung Arena.

 

Kampfgeräusche waren aus der Arena zu hören, man konnte das Knistern der Flammen sowie das Brechend es Eises hören. „Chelly, hör auf mein Feuer zu löschen!“, konnte Felix Lukas Stimme wahr nehmen, erneut war das wachsende Klirren von Eiskristallen zu hören, und als Felix mit Jana an die Arena betraten konnten sie in der Kampfarena sehen, wie ein blondhaariger junge Mann in einem großen eisblauen Kristall eingeschlossen war, er versuchte sich zu wehren sein Feuer zu beschwören um das Eis zu schmelzen, doch es ließ es bleiben. Er sah einfach nur Michelle an, die eine schwarz-hellblaue Kriegsherren Robe trug, ihr eisblaues Schwert gezogen hatte und nach Luft holte. „Nicht schlecht, fast wäre ich ins Schwitzen geraten.“, sprach Michelle und lächelte Lukas an, bevor sie ihre Hand hob und den Eiskristall zerbrechen ließ. Dankbar sah Lukas zu Michelle, dass sie ihn befreit hatte, ihre eisblauen Augen fixierten ihn und ihr braun-rötliches offenes Haar legte sich sanft um ihre Schultern, als die Eismagie nachließ und der kalte eisige Wind verschwand. Lukas lächelte und winkte Felix und Jana zu, die außerhalb der Kampffläche diese Kampfszene beobachtet hatten. „Tja, gegen Chelly kommen nur wenige an. Gleich wie bei Nick Schwarzkrieger. Zu schade, dass er sich zurück gezogen hat.“, sprach Felix, betrat die Kampffläche und schritt zu Michelle, die sich zu Felix umdrehte und ihn fröhlich anlächelte. Als Felix bei ihr ankam lächelte er ebenfalls und sah von Michelle zu Lukas, der sich hinterm Kopf kratzte, als wäre ihm seine Niederlage peinlich. „Wie wäre es mal, wenn du gegen mich kämpfst, Chelly?“, fragte er grinsend und betrachtete seine Kindheitsfreundin, die Felix verwundert anblickte. Doch wenig später lächelte sie ebenfalls, in ihren Augen zeichnete sich ein blaues Feuer ab. „Wenn du willst, gerne.“, antwortete Michelle mit amüsierten Unterton in ihrer Stimme, drehte sich um und schritt in die Mitte der Arena. „Sturm gegen Eis. Halt dich nur nicht zurück, mein Freund.“, sprach sie etwas leiser und zwinkerte Felix zu, der anfing leise zu lachen und ebenfalls sein Schwert zog. Er richtete es auf Michelle, legte seinen Kopf etwas zur Seite und sah sie kampflustig an. Er wusste seine alte Freundin war gut, sie hatte den besten Eiskrieger in ganz Eyries als Mentor gehabt, doch er selbst war auch nicht zu Unterschätzen. Er hatte sich alles selber beigebracht und hatte später dann Hilfe von einen der besten Kriegsherren Nick Schwarzkrieger gehabt. Er und Michelle waren also gleich stark, das konnte daher nur als Unentschieden ausgehen, wenn sowohl er als auch Michelle ihre Kampftechniken klug anwendeten gegeneinander. „Wir wissen wie das endet Felix.“, sprach Michelle und beschwor kleine Eispfeile hinter Felix, die sich anfingen zu drehen. „Das wird in einem Unentschieden enden.“, sprach Michelle laut Felix Gedanken aus, sie senkte ihre Hand und die Eiskristalle schossen auf Felix zu, dieser beschwor einen gewaltigen Sturmwirbel, der sich schützend um ihn legte und die Eispfeile abprallen ließ. Schnell beschwor er viele wilde Blitze die vor Michelle einschlugen, sie blendeten und sie daran hinderten ihr Element wirken zu können. Die Chance nutzte er, er stürzte sich auf Michelle, die vom Rauch der Blitze umgeben war, warf sie zu Boden und hielt sein Schwert ihr entgegen. „Sorry, aber anders hätte ich es nicht geschafft.“, erklärte er verlegen. Die Kriegerin blinzelte um wieder klar sehen zu können, sie sah Felix verärgert an und grummelte: „Ich wollte dich nur nicht verletzen.“ Felix lachte, er wusste genau, das Michelle eher überwältigt war, da sie mit einem anderen Zug gerechnet hatte, doch er behielt es für sich. Er wollte den Stolz seiner Freundin nicht verletzen, daher beugte er sich zu ihr und flüsterte in ihr Ohr: „Das glaub ich dir sofort.“ Die Eismagierin zuckte zusammen, als sie Felix Atem auf ihren Ohr spürte und sie schluckte. Sie hasste ihren Kindheitsfreund dafür, wie er mit Frauen spielte. „Bei der Göttin, jetzt küsst euch doch endlich mal!“, rief Jana genervt und Michelle zuckte zusammen, Felix genauso. Schnell ließ Felix Michelle los, richtete sich auf und räusperte sich, während die Eismagierin weiter am Boden lag und rot wie eine Tomate anlief, wegen den Worten ihrer besten Freundin. Gespannt wartete sie wie Felix darauf reagieren würde, doch er blieb ruhig, lächelte Jana an, klopfte sich etwas Staub von seiner Robe ab, und gab als Reaktion nur ein kurzes Lachen zurück. Verwundert sah Jana Felix an, der sich zu Michelle umdrehte und ihr seine Hand reichte um ihr aufzuhelfen. Dankbar nahm sie diese an und er zog sie zu sich hoch.

Kapitel.7.

 

Wie ein schneller Wirbelwind eilte Kamikaze Richtung Bibliothek. Er musste seinen besten Freund unbedingt sprechen. Er musste ihn erzählen, was er alles erfahren hatte. Er brauchte Rat und Unterstützung mehr denn sonst. Als der junge Herr vor der Bibliothek ankam, blieb er vor der Tür stehen und legte er seine Hand auf den goldenen Türknauf, doch er hielt inne. Konnte er es Zorayas eigentlich erzählen? Was wenn sein Bester Freund auch keinen Rat wusste, oder Kamikaze für verrückt abstempelte? Der junge Herr biss sich auf die Lippen. Er wusste er konnte Zorayas alles anvertrauen doch konnte er ihn diese Sache ebenso erzählen? Die Zeit schien stehen zu bleiben, während Kamikaze zur verzierten Tür sah und weiter überlegte. Zum ersten Mal seit ihrer jahrelangen Freundschaft war er sich verunsichert bei Zorayas. Zorayas Schattenschwert war ein Geistermagier und Lebensmagier und der Kaiser ihrer Welt Eyries. Er hatte alle Bücher der Bibliothek gelesen und niemand kannte das Pentagramm der Elemente, sowie die Geschichte ihrer Welt besser als er. Er seufzte, holte tief Luft und drückte die Tür auf. Als die Tür nach innen auf schwang trat Kamikaze vorsichtig ein, er sah sich um, als würde er befürchten, dass sich jeder Zeit ein Monster auf ihn stürzen würde. Doch es geschah nichts, und der junge Herr ging zu den kastanienbraunen Bücherregalen. Aufmerksam sah er sich jedes Buch des ersten Regales an. Vielleicht konnte er sogar hier eine Antwort finden. Er konnte verschieden farbige Bücher erkennen, die mit Goldener verschnörkelter Schrift am Buchrücken die verschiedenen Titel preisgaben. Er fand zum einen Bücher über alte Kaiser Eyries, Geschichten über jedes Königreich, Wissenswertes über die Magieformen des Pentagramms wie Schattenmagie. Es dauerte nicht lange bis dem jungen Mann ein schwarz-blaues Buch in die Augen sprang, dessen Titel in verschnörkelter silberner Schrift „Magische Wesen“ lautete. Interessiert zog er es aus dem nussbraunen Regal und blätterte vorsichtig in die alten Seiten des Buches. Vielleicht konnte er so mehr über diesen Ederas herausfinden, bevor er sich endgültig entschied.  Neugierig las er im Inhaltsverzeichnis und suchte den Namen Ederas, doch er konnte keinen Eintrag unter Ederas finden, das einzige was er fand, war das Stichwort „Seelenhüter“, nur ob er dort wirklich ausreichend Informationen über Ederas finden würde, war fraglich. Interessiert und gespannt blätterte er vorsichtig in den alten Seiten bis er die große Überschrift „Der Seelenhüter“ las. Und tatsächlich war dort ein Abbild des Tigers. Seine orangenen Augen funkelten bedrohlich und seine von Flammen umgebenen Krallen waren ausgefahren. „Das ist er.“, sprach Kamikaze geschockt zu sich und wollte gerade die Informationen des Buches aufsaugen, als er gehindert wurde von einer bekannten Stimme, die ihn aus seinen Gedanken riss. „Was ist was?“, konnte der Seelenmagier die Stimme des Kaisers hören, die Kamikaze aufschrecken ließ. Schnell versteckte er das Buch hinter seinem Rücken, drehte sich zu Zorayas um, der ihn mit hochgezogener Augenbraue ansah, wegen Kamikazes Reaktion und der junge Seelenmagier schluckte. „Ein Buch. Ich hab ein Buch nur gesucht und dachte das ist das Richtige. Nur hab ich mich geirrt.“, versuchte Kamikaze sich raus zu reden, doch Zorayas wusste genau, dass etwas nicht stimmte, er verschränkte seine Arme und sah seinen Freund aufmerksam an. Sein grauer Blick durchbohrte Kamikaze förmlich und der junge Herr fürchtete, dass Zorayas Kamikazes Sorgen herausfinden könnte. Der Krieger seufzte, neigte seinen Kopf und atmete tief ein und aus. Es hatte keinen Sinn es vor Zorayas zu verheimlichen, er würde so oder so früher oder später dahinter kommen. „Tut mir leid.“, sprach Kamikaze, drehte sich um, schnappte sich das Buch und eilte an Zorayas vorbei aus der Bibliothek. Dieser sah ihn verwundert nach und kratzte sich verwirrt hinterm Ohr. Schnell lief Kamikaze zurück in Richtung seines Zimmers, doch dann blieb er abrupt stehen. Er hatte komplett vergessen, dass Rebekka in seinem Zimmer war. Sie würde nicht aufhören Kamikaze zu löchern bis er raus rückte was ihn beschäftigt, doch er wollte Rebekka diese große Last die auf ihn lag ersparen. Er schluckte schwer, klammerte sich ans Buch und neigte seinen Kopf. Der einzige Ort, wo er wirklich ungestört sein konnte war das alte verlassene Haus seines Vaters in Aurorum. Er seufzte, er würde also gehen müssen um seine Freunde schützen zu können vor dem Unbekannten, doch was wenn dies ein Fehler war und wie würde es Rebekka aufnehmen, wenn Kamikaze plötzlich verschwand. Langsam merkte er wie seine Atmung schneller wurde, bei dem Gedanken seine Freundin allein zu lassen. Ihr Dämon würde bestimmt erneut dann eskalieren und dann war niemand in der Lage sie wirklich aufzuhalten. Sollte er wirklich dieses Risiko eingehen? Er seufzte bei dem Gedanken Rebekka zurück zu lassen und unter zu tauchen für eine Weile, es war ein Fehler er wusste dies nur was blieb ihm anderes übrig.

 

„Kami, jetzt hör doch auf mit diesem Getue!“, ließ die ernste Stimme des Kaisers Kamikaze zusammen zucken vor Schreck. Anscheinend war Zorayas ihm wohl gefolgt. Kein Wunder, bei so einer Ausrede würde selbst Kamikaze stutzig werden. Langsam drehte sich der Seelenmagier zu seinem Besten Freund um, der etwas entfernt im Gang von ihm stand. Tausend Gedanken schossen Kamikaze durch den Kopf und der junge Herr war nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Die Arme hatte der Kaiser verschränkt, in seinen Augen brannte ein graues kaltes Feuer und Kamikaze schluckte. Zorayas war eindeutig verärgert, anscheinend wusste der Kaiser was Kamikaze entwendet hatte. „Meinst du mir fällt nicht auf, wenn du vor meinen Augen das Buch nimmst und es vergeblich versuchst vor mir zu verstecken? Deine Lügen hättest du dir sparen können.“, sprach Zorayas verärgert und Kamikaze zuckte zusammen. Er hob eine Augenbraue, sein Blut pochte in seinen Adern und er merkte wie der Ärger ihn hoch kroch. Wollte Zorayas etwa Kamikaze als Dieb darstellen oder ihn behandeln wie ein kleines Kind? „Ich bin kein Dieb.“, sprach Kamikaze seine Gedanken laut aus mit kräftiger Stimme und hielt Zorayas Blick stand. Er hatte Mühe ruhig zu bleiben, allein wie Zorayas mit Kamikaze redete, war als würde der Kaiser einen Schuljungen ermahnen. Dabei waren er und Zorayas gleich alt. Der Kaiser seufzte, er schüttelte seinen Kopf und zeigte auf das Buch, welches Kamikaze immer noch fest umklammert hielt. „Darf man sich etwa nicht ein Buch ausleihen?!“, fragte der Seelenmagier wütend als er Zorayas Blick folgte. „Du tust so als hätte ich wen umgebracht! Ich muss dir nicht immer alles erzählen!“, erklärte Kamikaze genervt und drehte Zorayas den Rücken zu. Eine Weile herrschte Stille und Kamikaze wollte gerade den Gang weiter entlang gehen, doch er merkte, wie er dies nicht konnte und fest gehalten wurde. So als würden sich magische Fesseln um ihn legen. „Du gehst nirgendswohin. Du nimmst dir einfach mein Buch und lässt nicht mal zu, dass ich dir irgendwie helfen kann. Meinst du ich hab nicht gemerkt, dass dich etwas beschäftigt?!“, fragte Zorayas wütend, doch Kamikaze schnaufte nur. Blaues Feuer bildete sich unter seinen Füßen mit weißen Sternenschein gemischt und der junge Mann merkte, wie sich die magischen Geisterfesseln von ihm lösten. „Kami!“, rief Zorayas wütend den Spitznamen seines Freundes, doch der Seelenmagier reagierte nicht. Er fühlte Hass und Wut gegenüber Zorayas. Immer musste sich der Kaiser so benehmen als wäre er sein Vater. Wieso konnte Zorayas dies nicht einfach sein lassen. „Hör einfach auf! Du bist nicht mein Vater!“, rief Kamikaze sauer und blickte in Zorayas geschocktes Gesicht. Kamikazes Stimme bebte und er erschrak selbst vor seinem verärgerten Tonfall. „Sag doch was los ist!“ rief Zorayas leicht verzweifelt und wütend. Er machte einen Schritt auf Kamikaze zu, doch dieser drehte sich schnell um, damit er Zorayas nicht weiter in die Augen sehen musste, und lief den Gang entlang Richtung Schlosstor. Er hatte keine Lust mit Zorayas zu diskutieren, der wie angewurzelt da stand und schockiert Kamikaze nachsah, der schnell aus dem Schloss lief. Er hasste Zorayas Benehmen so sehr, immer musste der Kaiser sich um jeden Sorgen. Kamikaze hasste es so sehr, dass er so leicht zu durchschauen war, und er hasste es noch mehr seinen Freund so angefahren zu haben, weil er noch nicht bereit war Zorayas seine Situation zu erklären und sich gestresst fühlte. Er lief die Allee entlang Richtung Stadt, ließ das Kaiserschloss hinter sich und erst als Kamikaze in der Kaiserstadt ankam bleib der junge Herr stehen, drehte sich nochmal um, um sicher zu sein, dass Zorayas ihn nicht gefolgt war und sah in die Menge Menschen, die sich beim Marktplatz hin und her bewegten mit ihren Waren. Er hatte Ruhe, hier sah er nur Fremde, kein bekanntes Gesicht, dass ihn stören würde. Erleichtert atmete Kamikaze aus und er merkte wie erleichtert er sich fühlte, dass er endlich etwas Zeit für sich hatte. Daher raffte er sich auf und ging den Weg in die Stadt entlang. Es würde eine weile dauern, bis er das Lebenskönigreich Aurorum erreichen würde und beim Haus seines Vater ankam, doch es würde sich auf jeden Fall lohnen. Da war Kamikaze sich sicher wie noch nie.

 

Geschockt sah Rebekka Kamikaze nach. Sie hatte sich hinter einer Kriegerstatue im Gang des Schlosses versteckt und sah Kamikaze erschrocken nach, wie er das schloss verließ. Ihr Herz schien sich zusammen zu ziehen und sie spürte wie ihre Seele sich langsam von ihrem Geist trennte. Wut, Hass, Verzweiflung. Alles auf einmal überlastete ihren Geist enorm und sie spürte wie der Schutzzauber, den Kamikaze auf sie gewirkt hatte nachließ. Ihre Augen wurden rot und schwarze Rauchschwaden tanzten um ihren Körper herum. „Wie kann er nur.“, flüsterte Rebekka mit bedrohlicher Stimme und beobachtete Zorayas genau, der seine Kriegerin nicht bemerkte und an ihrem Versteck kopfschüttelnd vorbei ging. „Er ist schuld.“, flüsterte Rebekka zu sich und zog ihren gold-weißen Dolch aus ihrer Seitentasche, während sie Zorayas nicht aus den Augen ließ. „Wieso ging mein Kami nur fort. Du bist schuld.“, flüsterte Rebekka und trat langsam aus ihrem Versteck. Ihr schwarzes langes Haar tanzte mit ihrer Schattenmagie sanft um ihre Schultern und sie drehte sich in Zorayas Richtung um. „Er wird bezahlen.“, sprach Rebekka grinsend und ging einige Schritte vorwärts in Zorayas Richtung zu, doch dann riss sie eine bekannte Stimme aus ihren Rachegedanken. „Rebi? Was tust du da?“ , fragte eine tiefe Männerstimme. Eiskalte Wut kroch ihren Körper hoch und die Pyromantin drehte sich zu dem Mann um, der sie mit seinen orangenen Augen verwundert ansah. Er hatte hellbraunes kurz geschnittenes Haar, trug eine orange-schwarze Kriegsherren Robe und sein in Schattenmagie umhülltes Schwert, das auf seinen Gürtel hang, begann silbern zu leuchten. Es war Harry Goldhammer einer der besten Mythosmagier überhaupt. Er war erst seit gut einer Woche bei den Kriegsherren, und hatte es nicht bereut so entschieden zu haben. Seit er seinen König, vom Mythoskönigreich Zenius, gebeten hatte zu den Kriegsherren gehen zu dürfen hatte sich einiges verändert. Er hatte neue Freunde  gefunden, zum einen Michelle Sternenhauch und Felix Sturmmacht, die besonders gute Kämpfer waren. Doch Harry konnte nicht wirklich jemand das Wasser reichen, außer der Anführer der Kriegsherren Nick Schwarzkrieger. Harry seufzte, er verschränkte seine Arme und sah Rebekka an. Er hatte von ihrem Dämon gehört, doch diesen hatte er nie wirklich zu Gesicht bekommen. Selbst vom Chaos, welches vor paar Stunden war im Krankenzimmer hatte Harry nicht mitbekommen, da er auf eine Mission unterwegs gewesen war um für Zorayas was zu besorgen. „Was ist passiert Rebi? Ich weiß, dass bist nicht du.“, sprach Harry mit ruhiger Stimme und machte einen Schritt auf die Pyromantin zu, die ihren roten Blick nicht von ihm ließ. Sie ballte ihre freie Hand zu einer Faust zusammen, als sie Harrys Versuch zu ihr zu gelangen mitbekam. Der Schatten schwang sich sofort von Rebekka um den Mythosmagier und der junge Mann erstarrte. Wie kaltes Feuer brannte sich der Schatten in seine Haut. Es fühlte sich so an, als würde er von Innen verbrennen. „Halt dich da raus!“, rief Rebekka mit bedrohlicher Stimme und Harry zuckte vor Schmerz zusammen. Er wollte etwas erwidern, er wollte protestieren, doch er hatte keine Chance. Sein Hals war wie zugeschnürt, als ob er Knoten im Hals hätte. Die schwarzhaarige Frau drehte Harry den Rücken zu und setzte ihren Weg zum Kaiser fort. Sie wollte Rache, Rache dass Kamikaze wegen Zorayas gegangen war. Sie hatte den Streit mitbekommen und sie stimmte Kamikaze in jeder Aussage zu. Zorayas benahm sich wirklich seltsam, dass er sich so sehr um jeden hier sorgte. „Rebi“, konnte die Pyromantin Harrys rufende Stimme hinter sich hören und sie blieb stehen. Sie neigte ihren Kopf etwas nach rechts um Harry sehen zu können und lächelte finster, dann begann sie leise zu singen und ging den Weg weiter entlang ohne Harry zu beachten: „Don’t dare let her tremble alone the heartless cold paid in coin of gold. He come he’ll go leave naught behinde but heartache and woe. Deep deep Woe. I’ll chop and slice you cut and dice u for the demons deep blood.” Geschockt sah Harry ihr nach, unfähig etwas zu sagen oder zu machen, sein Atem stockte und er sah zu Boden, während Rebekka davon ging.

Kapitel.8.

 

Saphira blinzelte, helles Licht durchströmte den Raum und blendete sie für eine Weile. „Du bist wach.“, konnte sie eine erleichterte Männerstimme hören und schnell riss sie verwirrt ihre Augen auf. Vor ihrem Krankenbett stand ein junger Mann, er lächelte, sein weißes Haar und seine eisblauen Augen erinnerten sie etwas an den Kaiser und sie dachte für eine Weile es wäre der Kaiser, der vor ihr stand. Sie schloss ihre Augen kurz wieder, bekam Tränen rieb sich die Augen und sprach mit geschwächter weinender Stimme: „Eure Hoheit, bitte verzeiht mir.“ Verwirrt sah der junge Mann sie an und Saphira konnte seinen eisblauen Blick auf sich ruhen spüren. Immer mehr Tränen kamen ihr, als sie sich langsam erinnerte was geschehen war. Dann konnte sie seine nähernden Schritte hören, bis sie neben ihrem Bettlehne inne hielten. Er setzte sich zu Saphira am Bettrand und streichelte ihr beruhigend übers Haar. „Es ist alles gut. Ich glaube aber, dass du mich verwechselst. Ich bin nur ein Reisender und hab zufällig mitbekommen was die Leute aus Fireria mit dir machen wollten.“, sprach der junge Mann mit sanfter Stimme und Saphira öffnete ihre tränenden Augen. Sie sah den jungen Herren eine Weile an, bevor sie mit einer Frage ihre Gedanken laut aussprach: „Ihr seid doch Zorayas Schattenschwert. Ihr seid doch der Kaiser. Oder?“  Die Augen des jungen Mann weiteten sich bei Saphiras Frage, er sah sie eine Weile erstaunt und verwundert an. Saphira zitterte, sie konnte ihren Blick nicht von ihm abwenden und er seinen anscheinend auch nicht von ihr. Er nahm Saphiras Hand und sprach ernst und etwas lauter: „Woher kennst du Zorayas?! Er ist Kaiser?!“ Erschrocken zuckte Saphira zusammen, sie sah den jungen Mann an und schluckte verunsichert. Der Herr war anscheinend nicht der Kaiser und so hoffnungsvoll wie er Saphira ansah, musste er wohl den Kaiser dringend sprechen. Auch wenn er nicht mal wusste, dass Zorayas der Kaiser Eyries war. „Ja ist er.“, antwortete Saphira, die etwas anfing zu zittern und den Herren ängstlich ansah. Sie schluckte fasste ihren gesamten Mut zusammen und fragte leicht verängstigt: „Wer seid ihr?“ Der junge Herr zuckte zusammen, er ließ Saphiras Hand schnell los, da er ihre Angst wohl spürte, räusperte sich und versuchte sein schnell rasendes Herz etwas zu beruhigen bevor er Saphira antwortete: „Ich bin Jack und ich muss wirklich etwas wichtiges mit Zorayas besprechen.“ Jack wirkte ernst, er hatte seinen Blick von Saphira abgewandt und sah zu Boden. Eine Weile herrschte Stille und Saphira merkte, dass sie wohl nicht mehr von ihn erfahren würde was Zorayas und ihn anging. Sie spürte wie ihr kalt wurde und sie zog die Decke etwas zu sich um sich besser zu decken zu können, dann stellte sie ihre zweite Frage, die ihr auf der Zunge brannte: „Wo bin ich und wie bin ich hier her gekommen? Waren das etwa die Krieger Firierias?“ Ihre Stimme klang ängstlich und als Jack zu ihr wieder aufsah seufzte er. In ihren Augen war die Angst geschrieben, selbst vor Jack hatte sie wohl Angst, auch wenn er ihr Leben gerettet hatte, doch er konnte sie auch irgendwie verstehen. Jeder wäre in so einer Situation verunsichert, wenn man an die Geschehnisse der letzten paar Stunden dachte. „Nein, ich hab dich hier her gebracht. Du warst schwer verletzt und mir war wichtig dich ins Krankenhaus zu bringen. Dein Onkel Sirius hat meinem Freund Falk beauftragt dich zu finden und da er dich in Fireria vermutet hatte, hab ich mich auf den Weg dort hin gemacht.“, versuchte Jack es sanft zu erklären und die schwarzhaarige nickte langsam zum Zeichen, dass sie verstanden hatte. Eine Weile sah sie starr an Jack vorbei, dann sah sie ihn in die Augen und bedankte sich bei ihm. Jack lächelte, auch wenn er gern Saphira wegen Zorayas ausgefragt hätte, wollte er sie nicht nach allem was war weiter stressen. Er würde wohl abwarten müssen. In der Zwischenzeit konnte er Falk einen Brief schicken, dass Saphira in Sicherheit ist und sich erholt. Er und Sirius würden dann bestimmt zum Krankenhaus kommen und vielleicht konnte Jack dann mehr über Zorayas erfahren. „Es ist alles gut. Niemand wird dir etwas tun. Dein Onkel wird bestimmt bald eintreffen. Ich sollte dich nämlich finden und beschützen.“, erklärte Jack und lächelte Saphira freundlich an, die sich erneut bei Jack bedankte und auch zurück lächelte.  

 

 Nachdenklich saß Falk  bei seinem Schreibtisch. Er hatte seinen Kopf in seine Hand gestützt und sah aus dem Fenster neben seinem Schreibtisch. Er machte sich Gedanken um Jack. Hatte er es geschafft Saphira zu helfen? Hatte er Haiko das Handwerk legen können? So viele Fragen schwirrten Falk um den Kopf. Vor allem machte er sich Sorgen um seinen Freund Sirius. Der Anwalt würde den Berater des Königs zwar heute treffen nur wie Sirius wohl drauf sein würde, konnte Falk sich nicht ausmalen. Sirius zeigte nicht gern seine Wut oder Traurigkeit. Immer wollte der Feuermagier, dass es den anderen gut ging. Sirius dachte an sich immer an letzter Stelle, besonders jetzt wo er in Sorge um Saphira war musste Falk sich bestimmt auf einiges gefasst machen. Er wandte sich vom Fenster ab, sein Blick schweifte über seinen Schreibtisch auf den verschiedene Dokumente lagen, Briefe von Klienten, Probleme, Hilferufe. Sein Blick blieb auf eine schwarze Akte hängen die im Regal, links neben seinem Schreibtisch, zwischen den Büchern lag. Falk runzelte seine Stirn, er konnte sich nicht mehr erinnern was sich in dieser Akte befand. Der Anwalt erhob sich, schritt zum Regal, umgriff die Akte und zog sie aus dem Regal heraus. Neugierig öffnete er diese und überflog sie schnell. Was er dort zu lesen bekam ließ ihn verwundert Aufsehen. In dieser Dokumentensammlung befanden sich Informationen über den Kaiser, doch wer hatte diese Mappe erstellt? Er selbst war es bestimmt nicht. Sonst würde er all die Informationen bereits wissen. Dort drinnen stand auch, dass sein Freund Jack, der Saphira rettete Zorayas Bruder war. Hier befanden sich so viele Informationen über den Kaiser, sodass Falk langsam dachte, dass der Kaiser vielleicht eine kriminelle Vergangenheit hatte, doch dem war nicht so. Der Kaiser wuchs als Straßenkind auf, hatte als Lehrling bei einen der Schmiede gearbeitet um Geld, Essen und Verpflegung für die armen Kinder zu beschaffen. Er selbst kam immer an letzter Stelle. Langsam ging Falk zu seinem Schreibtisch, während er neugierig weiter in die Akte las. Sie kam ihn vor wie ein spannender Krimi, immer mehr erfuhr der Anwalt über den Kaiser je mehr Seiten er las. Er hatte zwar schon viel über den Kaiser gewusst, doch das Jack Zorayas Bruder sein sollte wusste Falk noch lange nicht. Wer auch immer diese Akte zusammengestellt hatte, die Person musste über Jack sowie über Zorayas eine Menge wissen. „Falk.“, sprach eine freundliche Frauenstimme  und riss den jungen Anwalt aus seine Gedanken. Erschrocken drehte sich der Anwalt zur der fremden Stimme um und ihn blieb der Atem stehen, als er eine Kriegsherrin sah. Sternenschein flog um sie herum, ihr weißes langes Haar tanzte im sanft mit den Sternenschein und ihre weiße Kriegsherren Robe strahlte so hell, dass der Anwalt dachte er hätte einen Krieger des Lichts vor sich. Etwas sprachlos sah Falk die junge Frau an, er wollte fragen wer sie sei, doch kein Wort kam aus seiner Kehle raus. „Du fragst dich bestimmt wer ich bin oder?“ sprach die Frau und faltete ihre Hände vor ihrer Brust. Ein noch helleres Licht erschien in ihren Händen und Falk hob seine Hand schützend über seine Augen, um nicht geblendet zu werden. „Hier gib es Jack.“, sprach sie, öffnete ihre Hände und in ihrer Handfläche befand sich ein schneeweißer Edelstein, in dessen ein eisblauer Schimmer hin und her tanzte, als würde dieser versuchen aus dem Kristall zu kommen. „Es ist wichtig, dass du Jack das Amulett gibst Falk.“, sprach die fremde Frau mit ruhiger Stimme, das Helle Licht verschwand und der Anwalt neigte seine Hand, sah vom Amulett zur der Frau und fragte etwas nervös: „Wer seid ihr?“ Die Frau sah Falk in die Augen. Ihre ozeanblauen Augen spiegelten das Meer wieder und sie antwortete: „Ich glaube, dass euch Seelenkaiserin wenig sagt.“ Ihre sanfte Stimme beruhigte Falk und er schluckte, räusperte sich und die Seelenkaiserin erwiderte ernst: „Er muss seinen Bruder finden, Falk. Hilf ihn so gut du kannst. Die beiden müssen sich vereinen sonst wird das, was auf uns zu kommen wird Eyries Untergang sein.“ Mit diesen Worten wurde die Frau von Sternenschein umhüllt, immer heller wurde das Licht, bis es sie förmlich umschlang. Falk fluchte, hob seine Hände schützend um seine Augen, die er auch schloss und erst wenige Minuten später neigte er seine Hände, öffnete seine Augen wieder und fluchte erneut. Die fremde Frau war verschwunden. Nur die Akte lag am Boden und über der Akte schwebte die Kette mit dem seltsamen Stein.

 

„Jetzt bleib doch mal stehen!“, rief ein blondhaariger junger Mann und lief einem blondhaarigen Mädchen mit offenen Haar hinter her, die offensichtlich von ihm weg lief so schnell sie konnte. Sowohl sie als auch er trugen beide eine schwarz-rote Kriegsherrenrobe, hatten beide ein langes Schwert in ihren Gürteln und trugen beide einen Eleganten Hut. Der Herr keuchte während er der jungen Frau den Weg der Allee folgte, der zum Kaiserschloss führte. „Zorayas wird uns umbringen, Christina!“, rief der blondhaarige und blieb abrupt stehen. Die junge Dame tat es ihm gleich und drehte sich zu ihm um. Ihre eisblauen Augen blickten ihn besorgt an, sie kratzte sich den Oberarm und sprach verunsichert: „Wieso, wir haben doch nur geübt, Nathan.“ Nathan schluckte, während er seine Zwillingsschwester ansah. Sie und er hatten sich extra vorgenommen mehr von ihren Fertigkeiten zu üben und besser zu werden, in der Hoffnung einmal mit auf eine Mission zu kommen. Sowohl Nathan als auch Christina waren beide die Schüler von Julian Lichtläufer. Ein Kriegsherr, ein Krieger der Hoffnung, der schon viele erfolgreiche Schlachten geführt hatte an der Seite seines Kaisers und beiden wollten unbedingt auch so erfolgreich wie ihr Mentor sein. „Eher Julian oder?“, fragte Christina, ihr Blick blieb an Nathan hängen, der sich auf die Lippen biss und nervös mit dem Fuß klopfte. „Wir hätten diesen Zauber ohne Julian nie probieren sollen. Wir hätten uns beinahe selbst verletzt.“, erklärte Nathan und Christina schnaubte, sie rollte ihre Augen und verschränkte ihre Arme, bevor sie wütend entgegnete: „Mensch wir können nicht immer von unserem Mentor abhängig sein. Wie sollen wir je Teil der Kriegsherren werden, wenn wir immer auf Julian warten müssen, bevor wir etwas probieren.“ Nathan zuckte zusammen als er an Christina vorbei sah. „Sis, halt die Klappe!“, warnte Nathan sie ernst, doch Christina fluchte weiter so laut sie konnte. Ihr und Nathan näherte sich ein weißhaariger junger Herr, er trug gleich wie Nathan die Kriegsherrenrobe und hatte eine Flöte in der Hand. „Chrisi!“, rief Nathan warnend als er den Herren erkannte, der ihnen immer näher kam. Es war ihr Mentor, der eine Augenbraue hob und anscheinend Christinas Gefluche mitbekommen hatte. „Wir sind am Arsch.“, sprach Nathan verzweifelt, schüttelte seinen Kopf und rieb sich die Augen. Als Julian hinter Christina stand, die ihren Zwillingsbruder ignorierte und sich weiter aufregte, lächelte Julian, räusperte  sich und genoss es wie seine junge Schülerin vor Schreck zusammen zuckte und zu Boden fiel. Mit großen Augen sah sie zu ihm auf. Peinlich berührt liefen ihre Wangen rot an und der Kriegsherr sprach: „Mit Fluchen werdet ihr beiden nie besser.“ Sowohl Nathan als auch Christina sahen ihren Lehrer verwundert an. Sie hatten eher mit einer Standpauke gerechnet, doch ihr Lehrmeister war die Ruhe in Person. „Die zerstörte Statue lasst mal meine Sorge sein. Verschwindet lieber in die Arena und trainiert dort weiter, als im Schlossgarten.“, sprach der Balancer ernst und verschränkte seine Arme. Schnell rappelte sich Christina auf, sie freute sich, dass er sie nicht zusammen schimpfte und sie ermutigte weiter zu üben. „Danke Julian!“, rief sie fröhlich und knuddelte ihren Mentor, der verwundert sie ansah. Er grinste als er ihr leise ins Ohr flüsterte: „Das ist die Strafe dafür, dass ihr die Statue zerstört habt. Wartet nur bis ich wieder zurück bin.“ Verwundert sah Christina Julian an, sofort ließ sie Julian los, trat zu ihrem Bruder und flüsterte ihn ins Ohr: „Ich glaub Julian spinnt“ Nathan seufzte, er musste sich ein Lachen verkneifen. Seine Schwester war einfach so frech, er wünschte sich so sehr, dass sein Mentor ihr mal eine Strafarbeit geben würde, doch dies würde bestimmt nicht passieren. Dafür war Julian Lichtläufer zu freundlich, doch er war sich sicher, dass Julian Christina im Training nicht schohnen würde. Wenn sie wirklich eine Kriegsherrin werden möchte, musste sie bestimmt noch viel lernen, da war sich ihr Bruder sicher. „Glaub bloß nicht, ich hab das nicht gehört, Chrisi.“, sprach Julian ernst und sah seine Schülerin nachdenklich an, die verlegen lächelte. „Ich werde später mit euch zusammen trainieren, aber erst muss ich zu Felix. Ich hab gehört er soll Hannah zurück bringen.“, erklärte ihr Mentor nachdenklich und sah in den klaren Himmel. Irgendwie hatte er heute ein ungutes Gefühl. Irgendetwas wird passieren, nur was genau, das wusste er noch nicht. „Dürfen wir mit?“, fragte Christina aufgeregt und klatschte in ihre Hände, als würde sie die Antwort schon kennen. Doch Julian schüttelte verneinend seinen Kopf. Schockiert blickte Christina Julian an, sie wollte protestieren, doch ihr Lehrer gab ihr nicht mal die Möglichkeit dazu: „Es ist zu gefährlich. Entweder geht ihr beide ordentlich trainieren und akzeptiert ein nein, oder ich werde euch wirklich nie zu einer Mission mit nehmen. Hannah Sturmschwert ist viel zu stark und ich will nicht, dass euch etwas passiert.“ Traurig nickte Christina und nahm Nathan an der Hand, der verständnisvoll nickte und sich von seiner Schwester mit zerren ließ. „Passt auf euch auf Julian!“, riefen die beiden ihrem Lehrer nach, der lächelte und ihnen nach sah, wie sie ins Schloss verschwanden. Erst als die beiden aus seiner Sicht waren, machte sich Julian weiter auf die Suche nach Felix.

Kapitel.9.

 

Langsam ging Rebekka den Gang entlang, immer noch hielt sie ihren Dolch fest umklammert. Blutsrote Tränen kullerten aus ihren Augen und liefen ihre Wangen entlang. „Er ist fort.“, flüsterte sie und bog in einen weiteren Gang ab. Sie wollte zu Zorayas, sie wollte Rache, ihn denselben schmerz antun, den er ihr antat, da er Kami verjagt hatte. „Wegen dir ist er fort.“, flüsterte Rebekka mit tränenerstickter Stimme, sie blieb stehen, hob ihren Kopf, drehte diesen und verdrehte ihre Augen, als würde sie ein Bann hindern weiter zu gehen. Ihr Atem stockte, sie zitterte, schloss ihre Augen schnell und neigte ihren Kopf. Ein pochender Schmerz schoss plötzlich durch ihre Adern bis in ihr Herz und die Pyromantin keuchte auf vor Schmerz. Sie wollte nicht schreien, auch wenn sie es gerne gewollt hätte. Fest umklammerte sie ihren Dolch, der anfing in ihrer Hand zu zittern. Ihr Atem hatte sich verschnellert und sie grinste. „Ich werde ihn dasselbe antun.“, sprach Rebekka zittrig und öffnete ihre rubinroten Augen. Sie befand sich vor der Treppe die hoch zur Bibliothek führte, doch sie fühlte sich zu schwach die Treppen hoch zu steigen. Sie seufzte genervt und zwang sich mit aller Kraft die Treppen hoch zu steigen. Immer wieder spürte sie einen stechenden Schmerz in ihrer Brust, als würde ihr Herz explodieren. „Rebi ist alles in Ordnung bei dir?“, konnte sie Zorayas besorgte Stimme erkennen, die Dämonin sah auf, er stand am Rand der Treppen, sah besorgt aus und wollte gerade zu ihr runter kommen um ihr zu helfen. Wie konnte er so tun, als wäre alles in Ordnung? Als wäre nichts passiert? „Halt den Rand!“, rief Rebekka mit bedrohlicher Stimme, ein elektrischer Schlag durchfuhr sie wie ein Blitz und gab ihr Kraft zu kämpfen. Sie musste Rache nehmen, sie musste ihn dasselbe antun wie er ihr. Geschockt blickte Zorayas sie an, er machte keinen Anstand zurück zu weichen, sondern sah seiner Kriegerin zu, wie sie die Treppen langsam hoch stieg, bis sie bei ihm oben war. Ihre Augen funkelten bedrohlich, sie grinste finster, legte ihren Kopf schief und seufzte als sie vor Zorayas stand. „Weißt du wie es ist jemanden zu verlieren?“, fragte Rebekka mit leiser Stimme und der Kaiser biss sich auf die Lippen, sah zu Boden und antwortete nicht. Die Pyromantin seufzte enttäuscht, sie hätte mehr als nur ein Blick auf den Boden erwartet. Sie hätte eine ordentliche Antwort erwartet, wenigstens eine Entschuldigung. Doch der Kaiser tat nichts als schweigen. „Du..“, flüsterte Rebekka, Wut und Mordlust schossen durch ihren Kopf. Sie hob ihre Hand stürzte sich auf Zorayas und schrie: „Du bist schuld, dass mein Herz gebrochen ist!“ Der Kaiser fiel mit Rebekka zu Boden, der schwarze Rauch ihres Schattens schlang sich um den weißhaarigen Mann und schien ihn die Luft weg zu drücken. Bewegungsunfähig durch den Schatten sah der Kaiser still schweigend weiter seine Kriegerin an. Er wusste und konnte auch verstehen warum Rebekka wütend war, doch es war Kamikazes eigene Entscheidung zu gehen. „Du wirst dafür bezahlen!“, rief Rebekka und hob ihren Dolch, den sie gerade in Zorayas Herz rammen wollte, schnell schloss der Kaiser seine Augen, doch plötzlich schrie Rebekka erschrocken auf. „NEIN, was macht ihr da! Haut ab!“, schrie die Pyromantin, und Zorayas spürte wie seine Kriegerin von ihm weggezogen wurde.

 

„Warum seid ihr so grausam! Hört auf!“, hallte Rebekkas verzweifelte Stimme durch den Gang, ein lauter Krach war zu hören, die Pyromantin keuchte schmerzhaft auf und als der Kaiser seine Augen öffnete erblickte er zwei seiner Kriegsherren, die Rebekka gerade zu Boden drückten. Der eine hatte ihren Dolch in der Hand und ließ diesen laut klirrend zu Boden fallen. Er trug eine violett schwarze Kriegsherren Robe, hatte schwarzes kinnlanges Haar und er trug ein Eleganter Hut mit Mustern der Sturmmagie. „Eure Hoheit alles in Ordnung?“, fragte dieser und drehte sich zu Zorayas um, der dabei war sich aufzurappeln. Die violetten Augen des Kriegers blickten besorgt zu seinem Herren, und der Herrscher nickte bedankte sich bei dem jungen Mann Namens Rex Sturmwolke und sah zu Rebekka, die sich verzweifelt versuchte zu befreien. „Hör auf, Rebi. Es ist genug.“, ermahnte der andere Herr, der Rebekka zu Boden drückte. Er hatte ebenfalls schwarzes Haar, hatte eisblaue Augen und funkelte die Kriegerin wütend an. Diese fluchte, sah zu ihm auf und schrie: „Sascha, du Arschloch! Lass mich los!“ Wieder versuchte Rebekka sich zu befreien mit aller Kraft, doch der Zerstörer ließ dies nicht zu und drückte die Kriegerin so gut er konnte zu Boden. „Junge, die nervt.“, beschwerte sich Rex und wandte seinen Blick Rebekka zu, die nicht aufhörte sich weiter zu wehren. Schnell verpasste Rex ihr einen Schlag auf den Hinterkopf und nickte zufrieden, als Rebekka ohnmächtig wurde. Schnell fing Sascha sie noch rechtzeitig auf, bevor Rebekkas Kopf auf den Boden aufschlug. „Du hättest auch sanfter sein können, Bro.“, beschwerte sich Sascha und sah sauer zu Rex, der mit den Schultern gleichgültig zuckte. Zorayas zischte, er sah zu seiner ohnmächtig gewordenen Kriegerin und schüttelte seinen Kopf. Verwundert blickten Rex und Sascha ihren Kaiser an, der seinen Kopf hob, sein eiskalter grauer Blick fixierte die beiden und er fragte etwas verärgert: „Wieso habt ihr eigentlich so lange eigentlich gebraucht um zurück zu kommen?“ Sascha schluckte, war sein Kaiser etwa ernsthaft sauer auf ihn und Rex? Er wusste mit Zorayas zu diskutieren oder zu streiten würde nichts bringen. Deswegen neigte Sascha entschuldigend seinen Kopf und entschuldigte sich, Rex tat es ihm gleich, doch dann sah Rex auf, klopfte Zorayas auf die Schulter und grinste. „Ohne uns wärt ihr verreckt, Eure Hoheit.“, erklärte Rex und Zorayas hob eine Augenbraue. „Was willst du, dass ich vor deine Knie zu Boden falle und dir danke?“, fragte Zorayas gereizt und funkelte Rex wütend an, der zurück wich bei Zorayas wütenden Blick und sich hinterm Kopf kratzte. Er fühlte sich wie ein ertappter Schuljunge, schluckte und entschuldigte sich bei dem weißhaarigen, der sich trotzdem nochmal bei Sascha und Rex bedankte und an ihnen vorbei ging. „Wartet, was machen wir mit ihr?!“, rief Sascha Zorayas nach der seine Hand hob und so tat als wäre Rebekka ihm gleichgültig. „Legt sie in ihr Zimmer oder sperrt sie ein, ist euch überlassen.“, antwortete Zorayas ging den Gang entlang und verschwand rechts im nächsten Gang. Verdattert sahen Rex und Sascha ihn nach. „Junge, ich wollte ihn noch fragen ob er unsere Schwester gesehen hat.“, sagte Rex angepisst und rieb sich genervt die Augen. Doch wenig später konnten er und Sascha eine fröhliche laute Stimme hören: „REX, SASCHA!!!!!!“ Die beiden drehten sich um und erblickten eine schwarzhaarige junge Frau, die eine violett weiße Kriegsherren Robe trug. Die weißen Kreuze schimmerten im Licht der Lüster und das Mädchen stürzte sich auf Rex, knuddelte ihn glücklich und warf ihn fast um. „Mensch Nicky mach mal langsam!“, rief Rex erschrocken und umarmte seine kleine Schwester Nicky Sturmwolke zurück. „Sis, du bringst Rex noch um, wenn du so weiter machst.“, sprach Sascha lachend und hob Rebekka hoch. Verwundert sah die junge Dame die vier und fünf Jahre jünger als ihre Brüder war zu Rex, der sie ebenfalls ansah. Sie quickte auf, ließ Rex sofort los und räusperte sich. „Tschuldigung.“, sagte sie ernst und kratzte sah unsicher zu Sascha. „Was ist denn passiert?“, fragte die siebzehnjährige  und sah zu Rebekka. Sascha zuckte mit den Schultern, folgte den Blick seiner jungen Schwester und antwortete: „Keine Ahnung, sie lief wohl wieder Amok.“

Kapitel.10.

 

Ederas keuchte erschrocken auf,  verzweifelt versuchte er seinen Körper zu bewegen, doch er schaffte es nicht. Der Tiger schnaufte leise, neigte etwas seinen Kopf und zuckte verärgert mit seinen Schnurrhaaren, als er merkte, dass sein Körper ihn nicht gehorchen wollte. „Bewege dich nicht und sei leise. Sonst machst du Axlis aufmerksam auf dich.“, hörte er eine leise Männerstimme in sein Ohr flüstern. Ederas fauchte leise, gerne hätte er seinen Kopf gedreht um die fremde Person sehen zu können, doch er konnte selbst seinen Kopf nicht drehen. „Es ist alles gut, ich bin Fabian Feuer. Ich hab dich die letzten Tage immer gesund gepflegt, als du wegen Axlis ohnmächtig wurdest.“, erklärte die Männerstimme leise in Ederas Ohr und reinigte vorsichtig Ederas Wunde an der Brust. „Bevor er zu dir kam hab ich dir ein magisches Mittel ins Essen gemischt, das führte zu einem Scheintod und hat dein Herz geschützt vor dem Dolch.“, erklärte Fabian und nahm ein neues sauberes Tuch und tupfte sanft die Wunde ab. Ederas verstand null, wie konnte das die Klinge abhalten ihn zu töten. „Ich verstehe nicht.“, sprach Ederas leise verwirrt und er spürte wie Fabian nun Ederas Hals sanft massierte um die Starre zu lösen.  „Du weißt schon, dass du dich in Gefahr bringst oder Jungchen? Indem du mir hilfst?“, sagte Ederas ernst und merkte wie langsam das Gefühl wieder in seinem Nacken zurück kam. Fabian seufzte und ließ von Ederas Nacken ab, der Tiger schnaufte drehte seinen Kopf zu den Mann. Ederas schnaufte auf und sah verwundert zu Fabian, der sich neben Ederas niedergekniet hatte. „Ich kenne dich doch. Du bist ein Engel des Lichts. Jetzt verstehe ich, wie die Klinge mein Herz verschont hat. Du hattest deine Finger im Spiel.“, rollte Ederas seine Vermutung aus und kniff seine Augen zusammen. „Warum um alles in der Welt hilft mir ein Engel des Lichts? Was habt ihr Lichtkrieger davon mir zu helfen?“, knurrte Ederas verärgert und sträubte sein Fell. Während der Tiger auf Fabian einredete, massierte dieser sanft Ederas Pfoten und das magische Wesen spürte wie er auch dort das Gefühl wieder zurück bekam. Ohne zu zögern erhob sich der Tiger, fauchte Fabian an und sträubte sein Fell. Seine Schnurrhaare zuckten verärgert und er knurrte: „Eine Antwort wäre ganz nett, Engel des Lichts.“ Fabian seufzte, stand ebenfalls auf, klopfte sich den Staub von seiner schwarzen Hose, sah schnell zur Tür und horchte kurz um sicher zu gehen, dass niemand kam, bevor er Ederas leise eine Antwort gab: „Ich bin ein Engel des Lichts, ja. Aber ich diene nicht der Göttin, sondern der Seelenkaiserin, Ricarda.“ Ederas riss seine Augen auf, hatte Ricarda etwa nicht gewusst, was geschehen war? Der Tiger neigte seinen Kopf, schien kurz zu überlegen, dann fauchte er und funkelte finster Fabian an. „Hör auf zu Lügen!“ , fauchte Ederas und zuckte mit seinen Schnurrhaaren verärgert, er fuhr seine Krallen aus, die von Flammen umgeben wurden, seine Augen glühten orange wie Feuer und in seinem Fell tanzten orangene Flammen, aber dieses nicht in Brand setzte. Der Engel des Lichts hob seine Hände und gab Ederas ein Zeichen leiser zu sein. Der Tiger knurrte, ließ Fabian nicht aus den Augen und wartete darauf, dass dieser sich erklären würde. „Komm mit.“, sprach Fabian und schloss leise die Zellentür auf. Der Tiger legte seinen Kopf schief, als Fabian die Zellentür aufschwang. Wollte dieser Möchtegern Engel in etwa verarschen? „Toller flügelloser Engel“, flüsterte Ederas und schritt an Fabian vorbei, der seine Augen rollte und leise die Zellentür hinter sich wieder schloss. „Du warst ein Kriegsherr?“, fragte Ederas und sah sich Fabian genauer an. Er trug eine rot-schwarze Kriegsherren Robe, hatte einen schwarz-roten eleganten Hut mit Feder und an seinem Gurt befand sich ein in Flammen gehülltes Schwert. „Ein Engel des Lichts, der nicht der Göttin dient, ein Kriegsherr war, Ricarda diente und auch gleichzeitig Axlis dient? Willst du mich eigentlich verarschen?“, fragte Ederas genervt und funkelte Fabian finster an, der die Tür leise öffnete, aber keine Antwort gab. Er winkte nur mit seiner Hand zum Zeichen, dass Ederas ihn folgen sollte. Die große Tigerkatze seufzte, als Fabian in den Gang eilte, Ederas hatte wirklich keine andere Wahl als diesen Grünschnabel zu folgen. Er hoffte nur sehr, dass er es nicht bereuen würde.

 

Ederas knurrte als er mit Fabian durch die finsteren Gänge eilte. Fackeln schmückten die Gänge und erhellten den Raum, links und Rechts befanden sich Gemälde verschiedener Arten. Von schrecklichen Wesen bis hin zu aufgespießten Kriegern. „Also Geschmack hat Axlis definitiv nicht.“, grummelte Ederas genervt und Fabian sah finster hinter sich, doch der Tiger schien nicht beeindruckt von Fabian zu sein, sondern sah sich weiter um während er neben den Krieger des Lichts herging. „Wo sind deine Flügel du Engel.“, fragte Ederas provozierend und grinste. Der Engel des Lichts seufzte, sah Ederas an und erklärte während er mit ihm durch den Gang eilte: „Irgendwie musste ich mich ja tarnen. Axlis glaubt ich gehör zu den Kriegsherren wegen der Robe, er hält mich für wen, der ein Verräter ist. Ich war nie ein Kriegsherr, sondern schon immer eine Dienerin von Ricarda.“ Ederas nickte langsam, zum Zeichen, dass er verstanden hatte, doch es kam ihn so vor als hätte Fabian ihn nicht wirklich eine komplette Antwort gegeben. „Hier lang.“, flüsterte Fabian und bog nach rechts in einen engen Seitengang ab, kleine Treppen führten nach oben und Ederas zuckte belustigt mit seinen Schnurrhaaren. Befand sich das Verließ etwa tatsächlich im Untergrund? Jeder Mensch, der diese Treppen hinabstieg, würde sich sofort den Hacks brechen so steil wie die Treppen waren. „Junge, das ist nicht dein Ernst oder?“, sprach Ederas genervt und sah wütend zu Fabian, der Ederas mit hochgezogener Augenbraue ansah. „Wenn ich diese hochsteige, lande ich schneller wieder am Boden, als dass du Waldfee sagen kannst.“, grummelte der Tiger genervt und wandte seinen Blick wieder die Treppen zu. „Stell dich nicht so an. Die bist ja schlimmer als eine Hauskatze.“, beschwerte sich Fabian genervt und stieg die Treppen hoch, Ederas zuckte zusammen, definitiv würde er diesen „unbekannten“ Engel eine scheuern, sobald er draußen war. Ohne weiter zu zögern folgte Ederas seinen Befreier schnell, dabei achtete er vorsichtig aufzutreten, ohne von den Stufen zu fallen. Seine Schnurrhaare berührten die engen Wände und Ederas wunderte sich für einen Moment wie Axlis hier hinab kommen konnte ohne sich die Flügel zu brechen.  Es dauerte nicht lange bis Fabian und Ederas die schwere Holztür erreichten, die den Zugang zum Schloss versperrte. Der Krieger drückte den Türknauf runter und öffnete die schwere Holztür vorsichtig, sodass er keinen Lärm machte. Ederas zuckte mit seinen Schnurrhaaren, er ließ den Jungen nicht aus seinen Augen, der sich aufmerksam um sah, bevor er Ederas das Zeichen gab ihm weiter zu folgen.

 

Fabian und Ederas fanden sich in einem schwarz-roten Gang wieder. Der rubinrote Boden war von einem schwarzen langen Teppich geschmückt, die vielen Knochenartigen Lüster erhellten den dunklen Gang und ließen den Blick frei auf paar Gemälde und hängende Skelettfiguren von magischen Wesen. Ederas sah sich um, er wollte gerade wieder über Axlis Einrichtungsgeschmack lästern, doch ihn stockte der Atem als er in den Gang an Fabian vorbei schritt, der verwundert zu Ederas sah. Der Tiger zitterte, er schritt langsam zu einem vollständigen Knochengerüst, so als wäre er in Trance, als würde es ihn anziehen. Es gehörte einem Tiger und war unter einem der Fackeln vollständig aufgebaut, das Licht spiegelte sich in den schneeweißen Zähnen des Tigers wieder. „Emilia.“, flüsterte Ederas mit erstickter Stimme und blieb zittrig atmend vor dem Tigergerüst stehen. Verwirrt sah Fabian Ederas an und ging langsam zu ihm, dabei sah er sich immer wieder um, ob irgendwer kam. Als er wieder seinen Blick auf Ederas richtete, konnte er Tränen in den Augen der Tigerkatze erkennen. „Ederas, was ist los?“, fragte Fabian leise und wandte seinen Blick nicht von Ederas ab. Die Tigerkatze zitterte, er war vor Schock erstarrt und flüsterte leise: „Wer hat das getan?“ Fabian schluckte, er folgte Ederas Blick auf das Tigerskelett und biss sich auf die Lippen, bevor er zögernd antwortete: „Axlis brachte das Gerüst rein, er meinte er hätte es von der Jagd.“ Ederas zitterte, er neigte seinen Kopf, Feuer umgab seine Pfoten und er fuhr die Krallen aus, als er Fabians Antwort wahr nahm. Der Tiger fletschte die Zähne, seine Schnurrhaare waren angespannt, sein Fell gesträubt und immer mehr Feuer bildete sich unter Ederas Pfoten. In Ederas Augen glühte ein wildes Feuer, ein Feuer der Rache, er wollte töten, jemanden zerfleischen, die Augen auskratzen, das Herz raus reißen, er wollte Rache. „Das ist meine Ehefrau gewesen.“, sprach Ederas mit düsterer Stimme und neigte seinen Kopf noch mehr. Wenn er jetzt Axlis töten würde in seinem geschwächten und verletzten Zustand, wäre das sein Todesurteil. „Ederas, lass deine Rache ruhen. Du hast später genug Zeit um dich zu rächen.“,  sprach Fabian ernst und versuchte dabei ruhig zu bleiben, Ederas Körper zitterte vor Wut, seine Krallen waren nun komplett von Flammen umgeben, er war bereit zu kämpfen. „Nein, er hat den Tod verdient, Fabian.“, erwiderte Ederas und hob seinen Kopf, sein orangeflammender Blick blieb auf Emilias Skelett hängen, er wollte dem gefallenen Engel zur Rechenschaft ziehen. „Ederas, schau mich an.“, sprach Fabian und stelle sich vor Ederas um ihn die Sicht auf das Skelett zu nehmen. Er legte seine Hände auf Ederas Wangen sah ihm tief in die Augen und sprach leise: „Hör mir zu, du musst von hier weg und den Seelengesandet finden. Du musst deinen Begleiter finden, Ederas. Alleine bist du viel zu geschwächt und hast keine Chance!“ Der Tiger zitterte immer mehr vor Wut, wie konnte dieser Taugenichts es wagen ihn zu sagen was er tun sollte? „Wie kannst du es wagen mir zu sagen was ich tun soll.“, knurrte Ederas finster und wandte seinen Blick nicht von Fabians smaragdgrünen Augen ab. Am liebsten hätte er den Engel eine gescheuert dafür, doch der Junge hatte Recht, er durfte sich nicht von seiner Rache leiten lassen. Er hatte wirklich kaum Kraft um überhaupt sich ordentlich verteidigen zu können.

  

„Ederas!“, sprach Fabian etwas lauter um den Tiger aus seinen Gedanken zu reißen. „Reiß dich zusammen. Du musst deinen Begleiter finden, mit ihn oder ihr kannst du dich Rächen bis du umfällst!“, wandte Fabian ein und versuchte seinen Blick nicht von Ederas abzuwenden, auch wenn er gerne mal einen Blick auf die Tür geworfen hätte nur um sicher zu gehen, dass keiner sich anschlich. „Bitte, Ederas. Die vier Welten brauchen dich und deinen Begleiter.“, betonte Fabian und streichelte Ederas sanft das Fell um ihn zu beruhigen, doch es schien keine Wirkung zu haben. Der Tiger fauchte nur, wich von Fabian zurück und knurrte: „Rede keinen Unsinn. Mein letzter Begleiter war Edward Blackhawks. Ich werde keinen neuen Begleiter mehr annehmen.“ Fabian seufzte enttäuscht, sah zu Boden und kratzte sich hinterm Kopf. Als atmete tief ein, sah Ederas in die wütenden Augen, schüttelte seinen Kopf und drehte Ederas den Rücken zu. Eine Weile herrschte Stille, man konnte nichts als Ederas wütendes Schnaufen hören. „Ederas, bitte. Sei vernünftig, du bist ohne deinem Begleiter nicht stark genug.“, erwähnte der Engel nochmals und drehte sich zu Ederas um, der sofort seinen Blick neigte. Das Kerzenlicht flackerte bedrohlich und Fabian schluckte. Dieses Wesen war tatsächlich das mächtigste überhaupt, von Ederas ging eine Magie aus, die unvorstellbar mächtig war. Kein Wunder, dass Ederas so mächtig war. Er war Jahrhunderte alt, hatte die Entstehung jeder Welt mitbekommen, war Zeuge der Gesetze des Lichts, sowie der Schatten. Der Tiger knurrte verärgert, neigte seinen Kopf und atmete tief hörbar aus, sodass Fabians Gedankengang unterbrochen wurde. „Na schön. Hast du eine Ahnung wer laut Ricarda würdig genug ist mein Begleiter sein zu können?“, fragte Ederas wütend und funkelte Fabian an, der lächelte und nickte. „Ja, Kamikaze Blackhawks.“, sprach der Engel und Ederas Augen weiteten sich vor Überraschung, der dunkle Zauber ließ nach, die Flammen verschwanden und der Tiger zog wenig später die Krallen ein. Er knurrte wütend, wandte sich von Fabian ab, schloss seine Augen und fluchte genervt: „Warum hast du das nicht gleich gesagt du Grünschnabel.“ Fabian lachte leise, ging zu Ederas nickte zur Tür, bevor er antwortete: „Keine Zeit für Erklärungen. Wir müssen hier raus, Ederas.“ Der Tiger nickte kurz bevor er wenig später den Engel folgte, den er liebend gern an die Gurgel wollte, weil dieser so eine wichtige Information verheimlicht hatte. Der Gedanken um Emilia waren verschwunden, die Rache, all seine Wut hatte sich in Aufregung verwandelt und trieben die Tigerkatze an, für die Welten weiter zu kämpfen im Namen von allen Sterblichen. Und im Namen des Seelenkaisers.

Kapitel.11.

 

Saphira blinzelte, sie sah etwas verschwommen und atmete tief ein und aus. Sie sah sich etwas um und konnte neben sich eine verschwommene Gestalt erblicken, weshalb sie paar Mal blinzelte und sich dann die Augen rieb. „Guten Morgen Dornröschen.“, konnte Saphira die bekannte Stimme ihres Retters wahrnehmen. Sie neigte ihre Hand, schlug ihre Augen auf und sah Jack neben sich, der lächelte. „Es ist alles gut. Die Ärzte haben dich operiert, du musst dich jetzt etwas ausruhen um Kraft zu sammeln.“, sprach Jack mit ruhiger Stimme und streichelte Saphira sanft durchs Haar. Die schwarzhaarige nickte kurz, doch dann erinnerte sie sich was passiert war. Ihr Onkel wurde angegriffen und von den Wachen zusammen geschlagen. Sie selbst wurde von den Kriegern von Fireria verschleppt und sollte geopfert werden. „Wo ist mein Onkel und mein Großvater?“, fragte Saphira panisch und sah flehend zu Jack. Sie ignorierte ihren Zustand und wollte aufstehen, doch Jack drückte die schwarzhaarige sanft zurück ins Bett. „Mach keinen Unsinn, du wurdest vor paar Stunden erst operiert.“, ermahnte er sie und sah sie verärgert an. Die junge Dame schluckte und nickte nur. Er hatte Recht, wenn sie jetzt unüberlegt Handeln würde, würde sie ihre Familie nie helfen können. „Mach dir keine Sorgen um deine Familie. Falk kümmert sich darum. Ich habe ihn einen Brief geschickt. Wenn wer deinen Onkel aus den Krallen des Königs befreien kann, dann ist er es.“, sprach Jack ernst und nahm Saphiras Hand, die er  beruhigend streichelte, damit sie sich entspannte, doch die Zweifel überkam sie. „Ihr ähnelt wirklich dem Kaiser.“, sprach Saphira ihre Gedanken laut aus und sah Jack in die Augen. „Ich dachte zuerst ihr seid der Kaiser.“, erklärte Saphira, dann biss sie sich auf die Lippen. Jack zuckte zusammen, er konnte es sich nicht mehr verkneifen, er musste sie fragen. Allein jetzt wo sie es sogar schon ansprach. „Wieso?“, fragte Jack neugierig und wandte seinen Blick nicht von Saphira ab. Die junge Frau holte tief Luft, sah Jack genau an und erklärte mit erschöpfter Stimme: „Naja ihr schaut ihn recht ähnlich. Er heißt Zorayas Schattenschwert. Sein Vater ist Niklas Schattenschwert und seine Mutter Hannah Sturmschwert.“ Jack zuckte zusammen, es schien als würde die Zeit stehen bleiben, tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Sein Atem wurde schneller und er schloss kurz seine Augen. Hatte seine Suche tatsächlich ein Ende? Er wusste, dass Hannah Sturmschwert seine Mutter war, durch Falk, doch Jack hielt sie immer für verstorben. „Alles in Ordnung?“, sprach Saphira besorgt und nahm Jacks Hand in ihre. Die junge Frau streichelte sanft seinen Handrücken wie er es bei ihr auch getan hatte und der Krieger merkte wie er ruhiger wurde. Der Drachenreiter öffnete seine Augen, sah in Saphiras besorgte blauen Augen und erklärte: „Es ist so, dass Hannah Sturmschwert meine Mutter ist. Ich wusste, dass ich einen Bruder habe, nur hab ich nie seinen Namen erfahren. Ich hielt meine Mutter immer für Tod und hab meine Familie jahrelang gesucht.“ Er stoppte, wandte seinen Blick von Saphira ab und schluckte. Er durfte sich nicht aufregen, nicht hier. Er durfte nicht sofort davon stürmen. Er musste warten bis es Saphira besser ging, doch seine Gedankengänge wurden von ihr unterbrochen: „Du musst nicht hier bei mir bleiben. Geh zu deiner Familie. Ich bin mir sicher, du wirst dann vieles erfahren.“, sprach Saphira und lächelte, als Jack wieder zu ihr blickte. Eine Weile sahen sie sich nur schweigend an, doch dann brach Jack das schweigen, indem er sich räusperte: „Nein, erst soll es dir besser gehen. Ich soll dich beschützen und mache das auch. Wir gehen zusammen zum Kaiserschloss.“ Saphira nickte bedankte sich bei Jack, der lächelte, aufstand und ihr etwas zu trinken brachte. „Danke, dass ich so ein Abenteuer erleben darf.“, sprach Saphira, stellte das Glas Wasser auf dem kleinen Tisch ab und schloss ihre Augen wieder, bevor Jack irgendetwas sagen konnte und schlief wieder ein. Jack seufzte, sah kurz zu Saphira und schüttelte seinen Kopf, bald würde er seinen Bruder kennen lernen, nur wusste sein eigener Bruder überhaupt dass er einen Bruder hatte? Der Gedanke ärgerte ihn. Er hatte Angst wie es enden könnte, Feind oder Freund? Er wusste es nicht und diese Tatsache machte ihn verrückt. Er wusste eigentlich nur Sachen aus der Mappe von Falk. Nur über seine Mutter stand kein Wort. Das hatte Falk bestimmt mit Absicht getan, damit Jack nicht sofort abhauen würde. „Dieser Bastard.“, flüsterte Jack leise und schritt zum Zimmerfenster, aus diesen er hinaus sah. Er würde dafür bezahlen, wenn nur der Name seiner Mutter dabei gestanden hätte, hätte Jack nie Jahre lang suchen müssen.

 

Nachdenklich ging Zorayas den Gang entlang, er dachte über Rebekkas Zustand nach. Das konnte nicht möglich sein, dass er nichts findet. Er seufzte, blieb kurz stehen und sah zu Boden. Sascha, Nicky und Rex hatten sich in die Arena bewegt um mit ihrer Schwester Nicky etwas zu trainieren. Er bewunderte den Ehrgeiz der kleinen Kriegerin. Schon waren ihre beiden Brüder zurück verschwendete sie keine Zeit um mit ihnen zu üben. Irgendwann würde sie genauso neben ihren Brüdern im Rat der Kriegsherren sitzen und selbst Teil der Armee des Kaisers sein. Der Gedanke an Nickys Zukunft ließ den Kaiser lächeln, sie war begabt, ehrgeizig, doch sie kannte noch nicht die Gefahren dieser Welt und das bereitete ihn etwas Sorge. Plötzlich riss ihn eine junge Männerstimme aus seinen Gedanken: „Eure Hoheit?“ Der Kaiser zuckte kurz zusammen, drehte sich um und erblickte einen jungen Herren mit weißen Haaren und einer schwarzen Gewandung mit einem Umhang, die mit Kreuzen geschmückt war. In seinem Gürtel trug der Krieger ein violettes Schwert, das mit Blitzen umgeben war. Sein Hut mit Feder nahm er vom Kopf und verneigte sich vor seinem Kaiser. „Noah, was gibt es?“, fragte Zorayas und der Krieger sah auf, setzte sich seinen Hut wieder auf seinen Kopf und erklärte mit seiner tiefen Stimme: „Luciana erwartet Euch im Ballsaal. Sie meint, sie hätte etwas für Euch.“ Verwundert sah der sah der Kaiser Noah an, der mit seinen Schultern zuckte. „Ich hab keine Ahnung was genau.“, sagte Noah und lächelte. Zorayas atmete tief ein und aus, verschränkte seine Arme und hob eine Augenbraue. „Genau, keine Ahnung, Noah.“, wiederholte der Kaiser langsam und der Zerstörer hob seine Hände unschuldig in die Luft, jedoch sagte er kein weiteres Wort. Er grinste nur weiter vor sich hin und genoss es wie ahnungslos der Kaiser noch war. „Ich mach mich gleich auf den Weg.“, erklärte Zorayas und drehte Noah, der anfing leise zu lachen, den Rücken zu und ging ohne ein weiteres Wort weiter. Was genau hatte Luciana für ihn? Sie war gerade erst paar Tage hier und die Mitglieder des Schlosses hatten sie schon nach dem ersten Tag bereits ins Herz geschlossen. Er lächelte bei dem Gedanken, da er eher damit gerechnet hatte, dass besonders Rebekka Luciana hassen würde. Doch auch Rebekka hatte die junge Frau gern. Sie beherrschte zwar kein Element, aber kümmerte sich so gut sie konnte um jeden hier. Der junge Mann war so sehr in Gedanken um Luciana, dass er nicht bemerkte, dass er mit einer blauhaarigen jungen Frau zusammen stieß. Sie fiel zu Boden, ihr langes schwarz weißes Kleid flog in die Luft, sie quickte auf vor Schreck und schob schnell das lange Kleid wieder über ihre Füße. Perplex sah der Kaiser die junge Frau an, die rot anlief. „Tut mir leid, mein Herr! Tut mir leid! Tut mir leid!“, schrie sie wie am Spieß und sprang auf. Der Kaiser schüttelte seinen Kopf, sah die blauhaarige junge Frau an, die ihren langen Zopf richtete und ihn peinlich berührt ansah mit ihren smaragdgrünen Augen. „Alles gut bei dir, Ophala?“, fragte Zorayas und versuchte den peinlichen Moment zu verbergen. Ophala war die persönliche Dienerin von Luciana und eine gute Freundin für die weißhaarige Frau, doch war sie etwas tollpatschig. Die blauhaarige Frau lief rot an wie eine Tomate, sie kratzte sich verlegen am Kopf und lachte um ihre Unsicherheit zu verbergen. „Ja klar. Ich muss wieder in die Küche. Aber zuerst muss ich oben sauber machen.“, sprach sie mit ihrer höher gewordenen Stimme und lief wie der Blitz an Zorayas vorbei, der gar keine Zeit hatte irgendetwas zu sagen. Verwundert sah Zorayas ihr nach, sie lief den Gang entlang, bog nach rechts ab und stieg die Treppen hoch, als würde sie vor einem Dämon davon laufen.

 

„Jack!“, rief eine Jungenstimme panisch durch das Krankenhaus. Der junge Drachenreiter zuckte zusammen beim Klang seines Namens. Er hörte Ärzte schimpfen, Tablettenwagen fielen zu Boden und der Mann seufzte genervt. Erschrocken riss Saphira ihre Augen auf, sie sah verwundert zu ihrer Tür und lauschte mit. „Bleib stehen, Junge!“, rief eine ältere Herrenstimme und als Jack sich erhob schwang die Tür auf zu Saphiras Zimmer und ein kleiner blondhaariger Junge stolperte ins Zimmer. Ein älterer Arzt folgte ihm und versuchte den Jungen zu packen, doch er schaffte es nicht. „Lasst ihn! Er gehört zu mir.“, ermahnte Jack und sah den Arzt finster an, der schluckte und bei Jacks kalten Blick zurück wich. „Verzeihung mein Herr. Aber es ist nicht erlaubt in einem Krankenhaus so laut zu schreien.“, erklärte der Arzt und blickte finster zu dem blondhaarigen Jungen der schnell zu Jack lief und sich hinter ihm versteckte. Dieser sah zu dem verängstigten Jungen, der schluckte und Jack anfing alles zu erzählen wie ein Wasserfall: „Haiko, er hat wieder das Biest erweckt! Er will wieder drei Unschuldige opfern. Bitte Jack, ihr müsst ihn stoppen! Bitte haltet diesen Tyrannen auf!“ Der Junge flehte fiel auf seine Knie, faltete seine Hände und bettelte Jack hilflos an. Der kleine Junge war ein Feuerschüler, lebte in Fireria bei einer alten Bauernfamilie und hatte für Jack spioniert, auch wenn Jack das hätte selber machen können. Nur Falk bestand darauf kein Aufsehen zu erregen, deswegen ließ er zu, dass der Junge ihn sozusagen begleiten durfte. „Felix, beruhige dich. Ich kümmere mich darum.“, sprach Jack mit ruhiger Stimme und lächelte Felix an, dann sah er wieder zum Arzt und grinste hämisch. „Bereitet lieber ein Zimmer vor, sofern dieser Spinner überlebt.“, erklärte Jack dem Arzt und lachte psychopatisch, als dieser etwas sagen wollte, doch ihn somit unterbrach. Saphira zuckte zusammen bei Jacks Lachen und blickte amüsiert den verängstigten Arzt an. Der Drachenreiter schritt an den Arzt vorbei, warf Saphira einen letzten Blick zu, die lächelte und Jack verschwand aus dem Krankenzimmer. „Haiko, Haiko. Du lernst es wohl nie, du Bastard.“, sprach Jack leise zu sich, schloss die Krankenzimmertür und seufzte. Er rieb sich die Augen sah auf seine beiden langen Schwerter hinab die an seinen Gurt hangen und fing an leise zu lachen. Schwarzer Rauch umgab beide Klingen und diese riefen leise seinen Namen.  Sie waren dafür bestimmt zu töten. Sobald Jack eine der Blutsmagiewaffen in seine Hand hielt würde er alles um sich herum vergessen. Er wollte dann nur morden nur er hoffte sehr, dass er sich so weit unter Kontrolle halten konnte, sodass er Falk Haiko ausliefern konnte. Vielleicht würde er so weg kommen können von Falk und ohne Probleme seine Familie aufsuchen können.  Er trat in den Gang und wich den entgegenkommenden Ärzten aus, während er weiter den Weg Richtung Ausgang folgte. Es dauerte nicht lange und Jack erreichte die großen Eingangstüren des Krankenhauses, diese stieß er auf und lief auf die freie Fläche. Keine Menschenseele war in der Nähe des Krankenhauses zu sehen. Er schloss seine Augen atmete tief ein und aus und dachte an seinen Drachen Ryuutoki. Es dauerte nicht lange und wenige Sekunden später konnte Jack Ryuutokis Brüllen hören. Der Drachenreiter öffnete seine Augen und grinste. Sein weißer Drache flog auf Jack zu packte den jungen Krieger am Arm und warf ihn sanft in die Luft. Wenige Sekunden später befand sich Jack auf Ryuutokis Rücken. „Schnell zu Haiko. Es wird Zeit das Blut fließt!“, rief Jack und ohne zu zögern schoss Ryuutoki in die Luft und flog Richtung Schloss zu. Der Drachenreiter sah auf seine Waffen, die immer stärker von schwarzen Rauch umgeben waren und einen rubinroten Schimmer hatten. Eine rauchige Stimme hallte durch Jacks Kopf und er rieb sich genervt die Schläfen „Ja ja, ihr werdet schon bald Blut bekommen.“, sprach er genervt und sah nach vorne auf das Schloss was sich ihm immer näherte.

 

Kapitel12.

 

Ein weißhaariger junger Mann betrat das Schloss von Miyreia. Er trug einen schwarz roten Hut mit einer roten Feder, sein schwarze elegante Robe hatte einem langen roten Umhang der mit goldenen überkreuzten Schwertern geschmückt war, das Zeichen einer hohen Position in einem Königreich. Das Zeichen eines Kommandanten. In seinen Gürtel trug der Krieger Wurfmesser und ein langes Schwert. Der weiße Griff war mit einem sandfarbenen Diamanten beschmückt der hier und da schimmerte. Wenn man genau hinsah konnte man in dem Kristall das Abbild einer Wüste erkennen. Die silberne klinge glänzte im Licht und ein Hauch von Wüstenstaub tanzte um die Klinge herum. Sandige Säulen und Statuen prägten die Eingangshalle, Wasserfälle aus Sand verzierten die Wände, die mit geschwungenen Ornamenten verziert waren. Links und rechts vom großen sandfarbenen Tor salutierten zwei Wachen respektvoll mit ihrer rechten Hand auf dem Herzen. „Willkommen zurück Kommandant!“, riefen sie laut und respektvoll. Der junge  Herr sah zu ihnen und lächelte. Die rot-goldene Rüstung glänzte im Licht der der kunstvollverzierten Lüster und diese spiegelte sich in den Kristallenen schwungvoll verzierten Lanzenklingen der wachen wieder. Der Krieger nickte den Wachen zu und schritt an ihnen vorbei den sandigen Marmorboden entlang und sah sich um. Karma, sein König hatte ihn vor kurzem herbestellt. Er wollte mit ihm reden, eine wichtige Sache mit ihm besprechen, die offenbar seine Zukunft bestimmen würden. Nur was das genau sein könnte, konnte sich der Kommandant der Balancemagier nicht vorstellen. „Sensei!“, rief eine junge Männerstimme, der Kommandant blieb stehen. Drehte sich um und erblickte seinen Schüler, der auf ihn zulief, doch dieser stolperte über seine eigenen Füße und fiel vor seinem Mentor auf den Boden. Tom seufzte und half den weißhaarigen Jungen hoch, der ihn mit großen Augen ansah. Der Junge vergötterte Tom. Egal wie er versuchte immer sein Bestes zu geben und genauso stark zu werden wie sein Mentor. „Gehen wir wieder auf eine Mission?“, fragte dieser aufgeregt und sah Tom an, der eine Augenbraue hoch hob. „Wir?“, fragte der Krieger nach und ließ den Jungen los, als dieser auf sicheren Beinen stand. Dieser sah zu Tom auf und legte ein: „Ja klar! Ich will euch begleiten!“, sprach der Junge ernst und sah Tom mit hoffnungsvollen Augen an. Dieser schüttelte verneinend seinen Kopf, bevor er antwortete: „Nein Alex, Karma hat mich alleine zu sich bestellt. Mal sehen was er mir zu sagen hat. Vielleicht ist es auch gar keine Mission.“ Tom lächelte aufmunternd als er den enttäuschten Blick seines Schülers Alex Sandwolke sah. Seine Schüler neigte seinen Kopf und nickte nur als Antwort dass er verstanden hatte. Leise ging Alex neben Tom her, der nach vorne blickte und seine Auge zusammen kniff, als er die verzierten Türen des Thronsaales erblickte. In diesen wartete sein König auf ihn. Der Kommandant blieb vor den Türen stehen und sah zu seinem Schüler hinab. „Wartest du bitte hier auf mich?“, fragte er und Alex nickte schnell. Sein Mentor lächelte und sein Lächeln ließ seinen Schüler zurück lächeln, bevor Tom die Tore öffnete und den Thronsaal nachdenklich betrat.

 

„Tom, da bist du ja.“, konnte der Kommandant Karmas tiefe Stimme wahr nehmen und sah auf. Die sandige Thronsaal war von kleinen schwebenden Pyramiden geschmückt die entlang des Thronsaales eine Linie zum Thron bildeten. Der gesamte Saal ähnelte eine kleine Wüste die von verzierten Wänden umgeben waren. Über Toms Kopf erstreckten sich große Lüster in Form von Schlangen, die einander ihr Maul zeigten und es so wirkte als würden sie sich angreifen. Die rubinroten Diamanten auf den Köpfen der Schlangen leuchteten mit den grün verzierten Smaragden, welche die Augen der Schlangen schmückten. In der Mitte ihrer Mäuler brannte eine helles schwebendes orange-rotes Feuer, was den Thronsaal erhellte. Tom seufzte, als er dem Thron immer näher kam und zwei Wachen am Beginn der beigen Steinstufen hinauf zum Thron des Königs respektvoll salutierten. „Mein König.“, sprach Tom und Kniete sich vor den niedrigen Stufen nieder und neigte seinen Kopf respektvoll. Karma hatte sich von seinem Golden verzierten Thron erhoben. Er strich sich seine roten Haare zurück und sah Tom, mit seinen rubinroten Augen an. „Tut mir leid, dass ich euch so schnell her bestellt habe.“, entschuldigte sich Karma, der sich wieder auf seinen Thron setzte und ein Bein über das andere legte. Seinen Kopf stützte er in seine rechte Hand, die er auf die goldene Armlehne des Thrones legte, die einer Löwenpfote ähnelte. „Kein Problem, Karma. Ihr meintet ihr hättet etwas wichtiges zu besprechen.“, erwähnte Tom und sah auf. Der Kommandant erhob sich wieder, als Karma nickte, sich ebenfalls erhob und die paar Treppen zu Tom hinab stieg. „In der Tat, das habe ich. Inferno hört nicht auf unsere Leute zu schaden. Ich kann es nicht länger mit ansehen wie diese Gruppe von Kriegern sich an die  wehrlose Bevölkerung vergreifen.“, erklärte Karma ernst und sah Tom an, der nachdenklich nickte. Inferno bestand aus fünf Leuten. Tom kannte sie gut immerhin hatte er sich für eine Weile bei ihnen eingeschlichen um zu spionieren. Als er die Gruppe verlassen hatte, hatten sie den Balancern den  Krieg erklärt. Tom schmunzelte 5 Leute, die sich wie Kinder benahmen und dachten sie wären mächtiger als der Kaiser oder einer der 7 Könige. Irgendwie amüsant. Der Kommandant musste lächeln als er besonders an die dämlichen Aussagen der Anführerin von Inferno dachte. Leonie war erst recht ein Kind, die bei wegen jeder Kleinigkeit gegen die Decke schoss. „Schütz die Leute, Tom. Helena wird dir aushelfen mit Jana von den Kriegsherren.“, erklärte Karma und sah Tom an, der aus seinen Gedanken gerissen wurde und seinen König überrascht ansah. Hatte er gerade Helena und Jana gesagt? Helena Himmelsschwert war seine Beste Freundin, das störte ihm wenig. Nur wieso um alles in der Welt holte sein König Unterstützung von den Kriegsherren? Der Armee des Kaisers? Er wollte protestieren, neigte seinen Kopf und holte tief Luft. Sein König ließ seinen ernsten Blick nicht von seinem Kommandanten, der zu Boden sah, seine rechte Hand auf sein eigenes Herz legte und seine Gedanken laut aussprach: „Mein König, bitte verzeiht aber wieso um alles in der Welt holt ihr Unterstützung von den Kriegsherren? Habt ihr etwa wenig vertrauen in meine und Helenas Fähigkeiten?“ Der Kommandant sah auf und beobachtete Karma, der wieder zu seinem Thron schritt und sich auf diesen nieder ließ. Der Krieger hasste es auf eine Antwort zu warten, er ließ seinen rubinroten Blick nicht von Karma ab der sich setzte und Tom ebenfalls ansah. „Diese Sache beschäftigt auch den Kaiser. Deswegen bekommen wir Unterstützung von den Kriegsherren. Du, Helena und Jana werdet euch darum kümmern.“, erklärte der König und sah auf die Armlehnen seines Thrones. Er kniff seine Augen zusammen, seine Stimme wurde düster, als er noch einlegte: „Wenn es sein muss..“ Der König legte eine Pause ein und sah Tom an, der gespannt auf den Rest des Satzes wartete. In den Augen des Königs brannte ein Feuer und er sprach leise seinen Satz zu Ende: „Tötet alle! Der Kaiser hat nichts dagegen. Weil ihnen so oder so die Todesstrafe drohen wird. Nach so vielen unschuldigen die ihnen zum Opfer fielen.“ Tom nickte erhob sich und verneigte sich vor seinem König, der Tom noch aufklärte wo er Helena mit Jana finden konnte, dann drehte sich Tom um und schritt den Thronsaal entlang Richtung Tür. Leonie wird durch seine Klinge sterben und wenn es das letzte ist, was er tun würde.

 

Ungeduldig ging Alex vor den Toren des Thronsaales auf und ab. Er hatte die ganze Zeit auf seinen Mentor gewartet, und machte sich Gedanken was wohl besprochen wird. Was sein König wohl von Tom erwartete? Er biss sich auf die Lippen und rieb sich nervös die Hände. Er hoffte sehr, er durfte mit helfen egal bei was, selbst wenn Alex sein eigenes Leben lassen würde, das wäre es ihm Wert für seine Leute zu sterben. Als Alex erneut auf und ab ging, sah er nach links von den Toren weg und erblickte in den Gang, den er vor kurzem mit Tom entlang gegangen war eine weißhaarige junge Frau. Sie trug eine lange schwarze Robe, die mit dunklen Kreuzen geschmückt war und weißen Engelsflügeln hinter ihrem Rücken hatte. Sie hatte weißes langes Haar und lächelte, als sie Alex erblickte. Der Krieger schluckte neben der fremden Frau konnte er Helena Himmelsschwert erkennen. Helena trug ein weißes langes Kleid geschmückt mit goldenen Blättern. „Hallo Alex!“, rief Helena und lief auf Alex zu, sie umarmte ihn fröhlich und der junge Krieger schluckte unsicher bevor er ihr antwortete ernst: „Hey Hele. Sag mal wer ist denn die heiße Schnecke hier?“ Er kniff seine Augen zusammen und sah die weißhaarige Frau an, die lächelte und ihren Kopf schief legte zum Zeichen, dass sie etwas verwirrt war.. „Verzeihung. Ich bin Jana. Kriegsherrin.“, stellte Jana sich ruhig vor und grinste als Alex zusammen zuckte. Natürlich war sie eine Kriegsherrin. Allein an ihrem Gewand hätte er es erkennen müssen.  Der junge Krieger räusperte sich und entschuldigte sich schnell bei Jana. Ihm war es peinlich, so unhöflich zu einer Kriegsherrin gewesen zu sein. Sowas kann bestimmt Folgen haben, wenn Karma davon mit bekommen würde oder noch schlimmer Tom Finsterblut. Er dachte laut und fluchte gespielt fröhlich: „Verbannt aus dem Königreich. Yeih.“ Er schlug sich auf den Kopf, da beide Frauen Alex verwirrt anblickten. Erst dann merkte der Krieger, dass er wohl laut gedacht hatte. Er lachte und kratzte sich nervös hinter dem Kopf, als er schnell nach einer Ausrede suchte: „Ich.. eh.. hab nur Spaß gemacht.“, versuchte Alex sich raus zu reden und grinste. Die beiden Frauen blinzelten und sahen Alex einfach nur an, als wären sie gerade einen Irren begegnet der nackig durch das Schloss läuft. „Okay-“, sprach Helena zögernd und ließ Alex los, sie sah zu Jana, dann wieder zu Alex und fragte: „Sag mal, wo ist eigentlich Tom?“ Alex zuckte zusammen, er wollte gerade antworten, als die Türen zum Thronsaal sich öffneten. Alle drei sahen Richtung Thronsaal und erblickten Tom, der Helena zu nickte und zu den drei Kriegern schritt.  

 

Der golden-weiße Ballsaal leuchtete im Licht der Lüster, Elfen schwirrten durch den Ballsaal und hängten selbstgemachte Blumenkränze aus Rosen und anderen Blumen auf, die Luciana aus den Garten extra gepflückt hatte. Der rosen-goldene Boden des Ballsaals hatte sie mit verschiedenen Blüten geschmückt. „Das wird ihn bestimmt gefallen.“, sprach Luciana fröhlich und sah zu den kleinen Elfen auf. Ihre grünen kleinen Flügel flatterten und sie sahen Luciana verwirrt mit ihren goldenen Augen an. Diese lachte kurz, zuckte mit ihren Schultern, und zupfte ihr langes beiges Kleid zurecht. „Ich weiß, ich hätte euch nicht bitten sollen darum. Ihr kennt Zorayas aber am besten. Immerhin seid ihr Teil seiner Lebensmagie. Aber er hat doch heute Geburtstag und ihr wisst doch, dass er gern seinen eigenen Geburtstag vergisst.“, erklärte Luciana und lächelte, als die Elfen sich verlegen ihre kurzen grünen Kleider zurecht zupften und paar Worte in einer anderen Sprache sagten, die der weißhaarigen fremd waren. Die junge Frau seufzte, als sie die drei Elfen beobachtete die sich wieder ans aufhängen von Blumenketten wandten. „Ich wünschte ich könnte verstehen was ihr sagt.“, sprach Luciana enttäuscht und beobachtete die Elfen wie sie die geknüpften Blumenketten aufhängten, durch den golden-weißen Saal flogen und weißen Sternenhauch verteilten, der von den Flügeln kam.  Die Geliebte des Kaisers hob gerade eine Blume auf und wollte die Blüten zurecht zupfen als sie eine ihr bekannte Männerstimme hinter sich hören konnte: „Sie sagt, es wird ihm bestimmt gefallen. Immerhin ist der Zwerg einfach zu beeindrucken.“ Die junge Dame zuckte zusammen vor Schreck, sie quickte auf, ließ die Blume fallen, drehte sich schnell um und konnte Zorayas erblicken, der sich staunend umsah und zu Luciana langsam schritt. Der Kaiser trug wie üblich sein schwarzes Gewand, das mit silbernen Knöpfen bestickt war. Er pfiff überrascht, verschränkte seine Arme hinter seinen Rücken und sah Luciana an. „Hast du das alles veranlasst mit meinen Elfen? Und sie hören sogar auf dich?“, fragte Zorayas erstaunt und sah Luciana mit seinen grauen Augen an, die lächelnd nickte und mit ihren Schultern zuckte. „Naja nicht ganz. Ich hab sie bestochen mit Kakis.“, erklärte Luciana lachend und kuschelte sich glücklich an Zorayas, der Luciana in seine Arme schloss und ihr einen Kuss auf den Haaransatz gab. Er lachte ebenfalls, sah Luciana an und sprach leise mit einem Lächeln, während er sich in ihren Augen verlor: „Kein Wunder, dass sie auf dich hören. Die Kleinen würden alles für Kakis machen.“ Luciana streckte sich, legte ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn auf die Lippen. Der Kaiser erwiderte ihren Kuss, während die Elfen eifersüchtig Luciana mit kleinen Sternenhauchkugeln bewarfen. „Sie sind neidisch.“, erklärte Zorayas, als er sich von Luciana löste und sanft den Elfenstaub von Luciana abklopfte. Die Frau lachte erneut und sah zu den Elfen, die ihre Fäuste hoben und anfingen in ihrer Sprache anscheinend zu schimpfen. Der Kaiser riss seine Augen überrascht auf, dann sah er zu seinen Elfen finster, die abrupt stoppten und aus dem Thronsaal schnell flogen. „Das übersetz ich dir besser nicht.“, flüsterte Zorayas in Lucianas Ohr, die anfing zu Lachen. „Naja nicht jeder muss mich leiden können.“, sprach Luciana amüsiert und gab Zorayas noch einen Kuss auf die Wange, der lächelte und Luciana wieder auf die Lippen küsste und leise ein Danke von sich gab.

Kapitel.13.

 

Ein sanfter Sommerwind strich durch Zorayas Haare und streichelte sanft seine Wangen. Der Kaiser seufzte, hatte seine Augen geschlossen und drehte seinen Kopf zur Seite. Er wollte nicht aufstehen, er wollte weiter liegen bleiben, diesen Moment der Ruhe einfach nur genießen. Sanft kitzelten die Grashalme seine Wangen und der Kaiser murmelte genervte, drehte sich weg vom Wind und kuschelte sich in die saftig grüne Graswiese, die wie ein sanftes Federnbett wirkte. Die Sonne wärmte seine Wangen und der junge Kaiser genoss, das sanfte Gesang der Singvögel. Er atmete erleichtert aus, es fühlte sich so an, als wäre er schwerelos, die ganze Last auf seinen Schultern waren wie verschwunden. Zorayas fühlte sich frei, am liebsten wollte er gar nicht aufwachen, er wollte hier bleiben in dieser wunderschönen Ruhe. „Zorayas.“, konnte der junge Kaiser eine ihn bekannte Männerstimme seinen Namen sagen hören, die er seit Jahren nicht mehr gehört hatte und er junge Herr riss erschrocken die Augen auf. Die Sonne schien ihm ins Gesicht und der weißhaarige rieb sich die Augen und verdeckte diese mit seinen Händen, während er sich, langsam in der saftgrünen Wiese aufrichtete. Ein kalter Schauer durchfuhr seinen Rücken und der junge Herr traute sich nicht seine Hände von seinem Gesicht zu nehmen. Das konnte nicht wahr sein, er war tatsächlich hier. „Du musst keine Angst haben mein Sohn.“, erklärte die Männerstimme und der junge Kaiser konnte es nicht mehr ertragen, er musste es mit seinen eigenen Augen sehen. Langsam senkte der junge Mann seine Hände und öffnete seine grau-weißen Augen. Ihm stockte der Atem als er die Person vor sich in der saftgrünen Wiese etwas entfernt erblickte. Der Mann hatte braune  Haare, trug ein rot-weißes Königliches Gewand und lächelte, als er Zorayas geschockten Blick sah. Es war kein anderer als sein Vater, Niklas Schattenschwert. „Vater..“, flüsterte Zorayas und erhob sich langsam, doch die Schwäche überkam ihn und er sackte auf seine Knie. Er konnte es immer noch nicht wahr haben. Sein Vater stand vor ihm etwas entfernt und lächelte warm. Wieso lässt sein Vater sich erst jetzt blicken? Wieso jetzt und nicht vorher? Der Kaisers Sohn holte zittrig Luft, stützte seinen Arm auf seine Knie und sah zu seinem Vater auf, der nickte und zu Zorayas schritt. Das musste ein Scherz sein, sein Vater war tot. Selbst Hannah hatte dies schmerzhaft mitbekommen, dass Niklas nicht mehr bei ihnen war. Sie fing sogar an Zorayas zu hassen, weil er seinem Vater viel zu sehr ähnelte und zwang ihn zum unmöglichen um Niklas zurück zu holen. Doch Zorayas konnte dies nie bewerkstelligen und ließ sogar fast sein Leben dabei, seiner Mutter zu helfen. Er konnte es Hannah aber nicht übel nehmen, sie war getrieben von Schmerz und Angst. Er hätte wohlmöglich genauso reagiert, wenn er in ihrer Situation gewesen wäre. „Wie geht es dir?“, fragte Niklas und riss den jungen Mann aus seine Gedanken. Erschrocken sah Zorayas schnell zu Boden, das durfte nicht wahr sein. Nie und nimmer war Niklas wirklich bei ihm. „Mir geht es gut.“, antwortete Zorayas kalt und machte keinen Anstand wieder aufzusehen. Er hatte so viele Fragen, die er seinem Vater gerne stellen würde, doch er war sich nicht sicher ob es wirklich sein Vater war. Zum eine spürte er die starke Seelenverbindung, aber zum anderen verwirrte ihn sein Verstand, der ihm sagte, dass dies nur ein Schein war.

 

Erneut rieb sich der junge Mann die Augen. Er wollte aufwachen, das musste ein Traum sein, das konnte niemals Real sein. „Ich kann verstehen, dass du verwirrt und verunsichert bist, Zorayas.“, sprach Niklas tiefe Stimme und riss den jungen Herren erneut aus seine Gedanken. „Wir haben nicht viel Zeit. Ich bin hier um dich aufzuklären, mein Sohn.“, sprach Niklas ernst und ließ seine besorgten Augen nicht von Zorayas, der sich langsam aufrappelte, tief durch atmete und Niklas mit einem Schmerzerfüllten Blick ansah. „Was verlangst du diesmal von mir?“, fragte Niklas Sohn verärgert und drehte Niklas den Rücken zu. Eine Welle von Gefühlen, Verwirrung und Angst überkam ihn. Er wusste nicht wie er am besten reagieren sollte. Er war überfordert mit allem, allein, dass sein Vater nun vor ihm stand und ihn etwas wichtiges zu sagen hatte, anstatt dass er zurück kehrte zu seiner Familie verwirrte ihn nur noch mehr. Sein Atem wurde schneller und sein Herz hämmerte wie wild gegen seine Brust. „Zorayas“, sprach Niklas den Namen seines Sohnes aus und neigte seinen Kopf. Anscheinend zögerte der ehemalige Kaiser weiter zu reden und diese lange Pause ließ den Kaisers Sohn sich zu seinem Vater umdrehen. Zorayas nickte zum Zeichen, dass er bereit war zu zuhören und sein Vater fuhr fort:„ Du hast einen Bruder.“ Der weißhaarige keuchte erschrocken auf, all seine Sinne waren gereizt, hatte er richtig gehört? Er hatte einen Bruder? „Du lügst.“, sprach Zorayas zittrig und wich paar Schritte zurück. Sein Vater schüttelte verneinend seinen Kopf und seufzte schwer, bevor er weiter erklärte: „Dein Bruder heißt Jack Sturmschwert. Deine Mutter hat ihn weggeben müssen, als die Geisterherrscher jagt auf sie machten.“ Zorayas sah zu Boden, dass war eindeutig zu viel für ihn. Wut kochte in ihn hoch, er neigte seinen Kopf und schüttelte diesen verneinend. „Das ergibt keinen Sinn. Als du fort warst hat Mutter sich zurück gezogen!“, rief Zorayas und sah zu Niklas auf. „Sie kann gar nicht schwanger gewesen sein du warst schon weg zu dem Zeitpunkt!“, schrie Zorayas und neigte seinen Kopf wieder. Alles drehte sich um ihn herum, er hatte tatsächlich einen Bruder. Sein Vater würde ihn nie belügen was dies anging. „Deine Mutter zog sich schon lang vorher zurück, Zorayas. Sie hat selbst vor mir versucht die Schwangerschaft zu verheimlichen. Deswegen hast du sie kaum mehr gesehen als ich noch anwesend war. Sie ging selbst mir aus dem Weg.“, erklärte Niklas ernst und kratzte sich nachdenklich am Kinn. Sein Sohn war klar überfordert, das zu viel auf einmal. Er hätte es wissen müssen, dass sein Sohn für diese Art von Information noch nicht bereit gewesen war. „Wo ist er?“, fragte Zorayas leise und massierte seine Schläfen. Niklas zuckte mit seinen Schultern zum Zeichen, dass er keine Antwort hatte auf diese Frage.  „Das einzige was ich dir sagen kann ist, dass er zu dir kommen wird. Du und dein kleiner Bruder ihr teil eine Verbindung, ein Schicksal. Er beherrscht eine Art von Magie, die du noch nicht kennst Zorayas.“, erklärte Niklas ruhig und der weißhaarige sah auf, er wollte eindeutig mehr wissen. Niklas lächelte, holte tief Luft und erzählte weiter bevor Zorayas etwas sagen konnte: „Geistermagie, Seelenmagie und Illusionsmagie. Sie halten das Gleichgewicht der Welten zusammen. Das was wir kennen mein Sohn ist nicht die Wahrheit. Dein Bruder beherrscht die Illusionsmagie.“ Zorayas zitterte, was meinte Niklas nur damit, dass dies, was Zorayas kannte nie die Wahrheit war? War das Pentagramm der Elemente etwa eine Lüge? War sein ganzes Leben etwa eine Lüge? Er wollte nachfragen doch sein Vater unterbrach ihn. „Mach dich nicht verrückt, mein Sohn. Dein Bruder wird zu dir kommen. Du wirst ihn erkennen und sehen, dass ihr nur zusammen unsere Welt retten könnt.“, sprach Niklas und lächelte aufmunternd. Zorayas kamen die Tränen, er hasste es so ahnungslos zu sein, er sah erneut zu Boden und zitterte am gesamten Körper. „Das kannst du mir nicht antun Vater! Was ist mit meinen Bruder passiert?! Wo ist er?!“, rief Zorayas besorgt und sah auf. Niklas seufzte: „Hannah gab ihn weg wie dich auch. Ich weiß nicht was deinem Bruder genau passierte. Alles was ich weiß ist, dass er am Leben ist und zu dir kommen wird.“ Zorayas knirschte verärgert mit seinen Zähnen, wollte Niklas ihm allen Ernstes erzählen, dass Jack genauso wie er durch die Hölle ging und alleine ums Überleben kämpfen musste? Wut überkam Zorayas und er rief: „Ihr habt meinen kleinen Bruder wie mich ausgesetzt?!“ Der ehemalige Kaiser schüttelte seinen Kopf und sagte ruhig: „Nein, Rerus brachte ihn weg. Zu jemanden, der sich um ihn kümmern kann. Dein kleiner Bruder ist stark glaub mir. Ja er hatte Höhen und Tiefen, doch er hat dies gemeistert wie du auch. Das hat euch zwei stark gemacht.“ Zorayas schüttelte seinen Kopf und sah erneut zu Boden. Niklas hatte zum Teil recht, doch Zorayas fühlte sich wie ein Versager, weil er nicht auf seinen kleinen Bruder hatte aufpassen können. Tränen füllten Zorayas Augen, er schüttelte seinen Kopf und seine Kehle schnürrte sich zu. Er sah auf, wollte mehr über seinen Bruder erfahren, doch Niklas war verschwunden. Das einzige was Zorayas noch erkennen konnte war silberner Sternenhauch und die saftgrüne Wiese dessen Grashalme sanft mit dem warmen Wind mit tanzten.

 

 

Jack zischte genervt, Flammen erhoben sich bei den Säulen der Brücke und hüllten die dunkle Vulkanlandschaft in schwarzen Rauch. „Dieser Idiot muss auch übertreiben mit seinen Ritualen.“, fluchte Jack und schüttelte seinen Kopf. Versteckt in den schwarzen Rauchschwaden sah sich Jack um, während sich Ryuutoki, sein Drache, dem Schloss vorsichtig näherte. Jacks Augen leuchteten rot auf, er lachte leise, zog seine Blutswaffen und grinste wie ein Wahnsinniger. „Bring mich runter, Ryu. Ich geh alleine rein.“, sprach Jack lachend und neigte seinen Kopf auf seine pechschwarzen Waffen, die rötlich anfingen zu leuchten. Die rauchigen Stimmen schrien nach seinen Namen und der junge Drachenreiter genoss es, wie die Waffen ihn schwarze Magie abgaben und schloss seine grau-weißen Augen. Am Ende der Brücke landete Ryuutoki und brüllte verärgert auf. Sein Brüllen ließ Jack seine Augen aufreißen. Aufmerksam sah er sich um, doch es war keine Menschenseele zu sehen beim Eingang. Jack schmunzelte, das war ja einfacher, als er gedacht hatte. Anscheinend hatte Haiko wohl alle auf den Schauplatz versammelt. „Bleib hier, Ryu. Ich knüpfe ihn mir alleine vor.“, flüsterte Jack dämonisch und sprang grinsend von Ryuutoki. Er drehte seinen Kopf, holte tief Luft, steckte eine der Klingen ein, sah nach oben in den Himmel und streckte seine Hand in die Luft aus.  Mit dieser fing er eine rot-orange brennende Phönixfeder, die gerade an ihn vorbei schweben wollte, diese hielt er vor seinem Gesicht und seufzte. „Brennen werdet ihr in euren eigenen Flammen der Finsternis!“, rief Jack so laut er konnte, er langweilte sich und sah sich vor dem Eingang um. Immer noch war keine Menschenseele zu sehen, der Krieger fluchte laut, drehte sich zu Ryuutoki um und entschuldigte sich: „Verzeih, aber anscheinend muss ich wirklich alleine rein.“ Er zwinkerte Ryuutoki zu, dessen Augen aufblitzten und wie auf Kommando breitete sein Drache seine Flügel aus und schoss sofort in die Luft. Der Drachenkrieger lächelte, sah Ryuutoki nach und ließ die Feder los, die anfing in schwarzen Flammen aufzugehen. Entspannt schritt Jack zum Schlosstor und pfiff eine Melodie, als würde er auf sich aufmerksam machen wollen. Als Jack die ächzenden schwarzen Tore, am Ende der Brücke beim Schloss, öffnete, zuckten zwei Wachen zusammen und schrien so laut sie konnten: „Er ist hier!“ Überrascht sah Jack zu den rot-orange gekleideten Wachen, die ihre silbernen Lanzen auf Jack richteten und auf ihn zu liefen. „Und ich dachte schon ich werde mich langweilen.“, sprach Jack und sein ganzer Körper wurde von schwarzen Rauch umhüllt, die Lanzen der Wachen stachen durch den Rauch, doch der schwarze Rauch glitt über die Lanzen hinweg, formte sich hinter den Wachen zu einem Haufen und Jack tauchte wenig später hinter den verwirrten Wachen auf. Er hob seine Klinge und sprach gelangweilt: „Falsche Richtung, ihr Idioten.“ Gerade als die Wächter sich umdrehen wollten zu Jack, stach er mit seinen Blutswaffen zu. Beide Waffen durchbohrten die Herzen der Wachen, die dicht nebeneinander standen, roter Rauch umgab die Wächter die sich am Boden wie elektrisiert krümmten, als Jack die Klingen aus den Körpern seiner Opfer zog. Blut spritze aus den Wunden und beschmutzte Jacks Kleidung, der Krieger fluchte wich zurück und rollte seine Augen genervt. „Na toll, die hab ich doch erst gestern gereinigt.“, zischte Jack sauer und sah Richtung den dunklen Gang, der von paar Fackeln erhellt wurde und schwach Sicht auf den Platz gab. Laute Stimmen hallten durch den Schauplatz zum Gang und riefen den Namen des Ungeheuers. Genervt rollte Jack seine Augen. Wenn Dummheit nur weh tun würde, würden alle Leute auf den Schauplatz aufschreien vor Schmerz. Entspannt ging Jack den Gang entlang, niemand kam ihn entgegen, das war fast schon viel zu einfach. Hatte Haiko etwa vergessen, dass er ihn besuchen kommen würde? Als Jack am Ende des Schauplatzes ankam, erblickte er einen Mann, der paar jahre älter war als Jack, gefesselt auf einen Steintisch lag und sich verzweifelt versuchte zu wehren. Der Krieger zuckte zusammen, als er den Herren erkannte. Es war sein älterer Ziehbruder Justin. Wie erstarrt sah Jack seinen Bruder an, der verzweifelt versuchte sich zu befreien. „Jack, alter Freund, Du kommst genau richtig!“, konnte Jack Haikos finstere Stimme hören und sah auf zu der Tribüne, auf dieser sich Haiko befand und breit grinsend von Jack zu Justin sah. Erschrocken sah Justin zu Jack, versuchte sich verzweifelt von den Metallfesseln zu befreien, doch schaffte es nicht. Finster lachend sah der Henker auf Justin hinab, der Jack so laut wie nur möglich zu rief: „Das ist eine Falle! Verschwinde Bruder!“ Doch Jack rührte sich keinen Millimeter, sein Blick blieb auf Haiko hängen, der seine Hände austreckte und amüsiert grinsend zu Jack hinab sah.

 

 

Erschrocken riss Zorayas seine Augen auf, er lag am Boden und Luciana saß neben ihn und hielt Zorayas besorgt in ihre Arme. „Schatz, was ist passiert?“, konnte Zorayas ihre panische Stimme hören, er sah zu seiner Verlobten ihre Augen waren von Angst umgeben und sie ließ Zorayas nicht aus den Augen, der verwirrt sie weiter ansah und sich seinen Kopf rieb. „Ich.. hab keine Ahnung.“, sprach er mit trockener Stimme, befreite sich sanft aus Lucianas schützenden Armen und richtete sich auf. Besorgt sah sie Zorayas an, der sich seine Schläfen rieb, genervt grummelte und versuchte sich an alles zu erinnern. „Was ist passiert?“, fragte Luciana erneut nach in der Hoffnung, dass ihr zukünftiger Ehemann sich an etwas erinnern würde, doch dieser schüttelte den Kopf. Er lächelte warm und strich Luciana eine Strähne hinters Ohr. „Es ist alles gut. Glaube mir bitte, ich habe mich nur kurz schwach gefühlt.“, erklärte er sanft doch die junge weißhaarige glaubte dem Kaiser kein Wort. Sie verschränkte ihre Arme und seufzte laut, bevor sie mit ernster Stimme sprach: „Geh zu Selina bitte. Ich will nicht, dass es dir so schlecht geht. Du spielst es nur runter.“ Zorayas seufzte. Er war doch selber auch Heiler, er musste sich doch nicht untersuchen lassen. Eine Weile sah sich das zukünftige Ehepaar in die Augen, der Kaiser nahm Lucianas Hand und streichelte beruhigend über ihren Handrücken, während er sprach: „Na schön. Aber nur weil du es bist.“ Er gab Luciana einen Kuss auf die Lippen, den sie erwiderte, als er sich wieder von ihr löste, blickte Zorayas nachdenklich zu Boden. Langsam erinnerte er sich was passierte, sein Vater war aufgetaucht und hatte Zorayas erzählt, dass Zorayas einen Bruder hätte und dieser bald zu ihm kommen würde. Dass sie ein Gemeinsames Schicksal teilten, was genau meinte er damit? Er biss sich auf die Lippen, er hatte etwas Angst, hatte Fragen und war aufgeregt zugleich. Er konnte sich nicht vorstellen wie sein Bruder wohl sein würde. Vielleicht wie er, wie ein Zwilling, doch das bezweifelte Zorayas. Er musste unbedingt mit Hannah darüber reden. Wenn wer mehr wusste, dann seine eigene Mutter, doch ob sie ihm überhaupt etwas erzählen würde, war eine andere Frage. „Schatz?“, sprach Luciana besorgt und unterbrach die Gedankengänge des Kaisers. Eine Weile sahen sie sich nur an. Anscheinend hatte sie etwas gesagt und wartete nun auf eine Antwort. Er hatte überhaupt nicht mit bekommen, dass Luciana mit ihm geredet hatte. „Tut mir leid. Ich war in Gedanken.“, entschuldigte sich Zorayas und konzentrierte sich nun komplett auf seine Angebetete. Er hasste es, wenn sie sich sorgte. Allein ihr Blick schmerzte dem Kaiser, er wollte ihr nie solche Sorgen bereiten. „Du sollst bitte zu Selina gehen.“, sprach Luciana und streichelte Zorayas Wange, der nickte und ein „Versprochen“ von sich gab.

Kapitel.14.

 

Der Henker hob seinen langen silbernen Dolch, finster grinste er auf Justin hinab, der seine Augen schloss und einfach nur anfing zu lachen. „Mach es doch.“, flüsterte er leise, öffnete seine Augen wieder und grinste den Henker an, der seinen Kopf schief legte und verwirrt zu Justin hinab sah. „Mach es! Töte mich!“, rief er mit kräftiger lauter Stimme und Jack zuckte zusammen vor Schreck. Hatte sein Bruder etwa nicht mehr alle Tassen im Schrank? Der Henker zögerte, sah auf Justin hinab und schüttelte seinen Kopf schnell. Er wich zurück, ließ den Dolch fallen und hielt sich den Kopf. Heftig schüttelte der Henker seinen Kopf, so als würde er mit sich selbst kämpfen. „Justin, was tust du da?“, fragte Jack flüsternd, alle Zuschauer und selbst Haiko waren wie erstarrt und sahen auf den Henker hinab, der sich krümmte vor Schmerz und zu Boden sackte. Dann erhob sich der vor Schmerz zuckende Henker und holte einen Schlüssel aus seiner Tasche. Immer wieder zuckte dieser zusammen, er schnappte hektisch nach Luft, als würde ihn wer die Kehle zu drücken. „Schön aufsperren.“, sprach Justin finster und sah in Jacks Richtung zum Henker, der zitterte und panisch versuchte Justins Fesseln aufzusperren. „Tötet ihn!“, rief Haiko, der anscheinend wusste was vor sich ging und seinen Blick nicht von Justin ließ. Jack zuckte zusammen, als drei Wachen auf Justin zu liefen, er wollte gerade handeln, doch sein Bruder kam ihn zuvor. Eine silberne Schlange mit goldenen Verzierungen um dessen rot- goldenen Augen und einem silber- roten Schuppenkleid schoss aus den Boden. Sie war so groß wie Jacks Drache, zischte bedrohlich, öffnete sein Maul und verschlang die Wachen ohne zu zögern. Die Menschenmenge schrie laut auf und beobachtete, das blutige Schauspiel. Die silbernen Fangzähne der Schlange bohrten sich in die Körper der Wachen, während die Schlange zischend die Wachen runter schlang. „Wie konntest du!“, rief Haiko, als Justin sich aufrichtete und sich seine Handgelenke rieb. Sein rot-goldener Blick fixierte Haiko und Justin rief: „Ihr seid nicht besser! Richtet Menschen hin um ein Wesen der Finsternis zu nähren! Und wofür um euch unendliche Macht zu geben! Nur ihr vergisst wer hier der Herrscher der Schatten ist!“ Jack zischte verärgert, wieso hatte sein Bruder nur sein Magisches Wesen beschwören müssen. Jetzt wussten über tausend Menschen, dass Justin der Herrscher der Schattenwelt war. „Wer bist du!“, rief Haiko, in seiner Stimme konnte Jack Angst erkennen und diese Angst ließ den Drachenreiter grinsen. Sie hatten keine Ahnung von der Welt der Schatten, die Welt der Schattenengel. Der Gegenpol der Lichtmagie. Kein Wunder, dass Haiko so dumm ist. „Haiko, halt dich lieber zurück.“, rief Jack und grinste, verwundert sah der König des Feuerreichs Jack an, der nicht aufhören konnte zu grinsen und seine Arme amüsiert verschränkte. Schwarzer Rauch umgab die Schlange und das silberne Schuppenkleid wurde schwarz wie die Nacht, ein schwarzes Pentagramm der Schattenwelt formte sich auf den Boden und schwarzer Rauch stieß hervor. Die Schlange zischte und fixierte Haiko, mit seinen rot goldenen Augen. Die Schattenmagie wurde immer stärker und gab dem Wesen anscheinend Kraft sie öffnete ihr Maul erneut und wollte sich gerade ohne zu zögern auf Haiko stürzen, doch Justins leise Stimme hielt die Schlange zurück: „Nefereti nicht.“ Nefereti zischte verärgert und sah zu Justin, der seinen Kopf nur schüttelte und vom Steintisch sprang. Aufmerksam beobachtete Nefereti wie Justin auf Jack zu schritt. Als Justin bei Jack ankam lächelte er und Jack fluchte leise: „Du Spast! Ist dir klar, dass jetzt tausend Menschen deine wahre Identität kennen?!“ Gleichgültig zuckte der Kaiser der Schatten mit seinen Schultern und sah hinauf zu Nefereti, die Justin nicht aus ihren Augen ließ. Er lächelte, sah wieder zu Jack und antwortete mit einer Gegenfrage: „Willst du es beenden oder soll ich es tun?“ Der Drachenreiter zischte verärgert, als ob sein Bruder ihm seinen Auftritt nehmen würde. „Du hast mir eh schon die Show gestohlen mit deinem Vieh.“, fluchte Jack wütend und schritt an Justin vorbei der schmunzelte und lächelnd zu Nefereti sah.

 

Neferiti zischte wütend als sie bemerkte, dass Haiko zurück wich. Sofort drehte sie ihren Kopf zu Haiko und zischte bedrohlich: „Menschen.“ Wie gern hätte sie sich jetzt auf Haiko gestürzt und ihn verschlungen seine Seele war mit so vielen schwarzen Narben übersehen. Sie konnte dies in Haikos ängstlichen Augen sehen. Das perfekte Abendessen für sie. „Meister bitte.“, zischte Nefereti ungeduldig und sah zu Justin hinab, der seinen Kopf erneut schüttelte. „Bitte fresst mich nicht! Ich bin ein guter Mensch!“, bettelte Haiko und faltete vor Nefereti seine Hände. Das magische Wesen ignorierte den Menschen aber. Ihr Blick fixierte Justin, der ernst Neferti ansah und ihr bedeutete nicht zu handeln. „Bitte fresst mich nicht!“, schrie Haiko wie am Spieß und die Schlange zischte laut, ihr verärgerte Blick wandte zu Haiko, sie zischte wütend und sprach leise mit ihrer zischenden Stimme: „Ihr Menschen seid so nervig.“ Haiko zitterte beim Klang von Nefertis wunderschönen Stimme. Er war wie hypnotisiert und erhob sich. Er ließ seine Hände senken und sah Neferti einfach nur mir großen Augen an. Im selben Moment tauchte Jack hinter Haiko auf. Ohne zu zögern hob Jack seinen Dolch und stach zu, bevor Neferti noch etwas sagen konnte. Blut floss zu Boden als Jack Haiko qualvoll aufschlitzte und der Körper des ehemalige Feuerkönigs zu Boden fiel. „Ich hätte es besser gekonnt.“, zischte Nefereti und ließ sich zu Boden gleiten. „Halt die Klappe!“, rief Jack wütend und steckte seine Blutswaffen wieder ein. Die Schlange schlängelte sich auf Justin zu, als sie bei ihm ankam neigte sie ihren Kopf und zischte leise in sein Ohr: „Was ist mit den vielen Menschen. Ich sehe Finsternis, Leid, Verbrechen und Schuld.“ Die Menschen sahen wie erstarrt auf Neferti hinab. Noch nie zuvor hatten sie ein Schattenwesen erblickt. „Ihre Blicke nerven mich, Meister.“, zischte die Schlange verärgert und  erhob sich. Finster sah sie die vielen Menschen an, die bleich vor Angst waren. Alle hatten gegen die Gesetze verstoßen, jeder von ihnen hatte die Gesetze des Seelenkaisers missachtet, sie konnte die Sünden in dessen Augen sehen. „Sie haben noch eine letzte Chance verdient, Nefereti.“, ermahnte Justin sie und sah ernst zu ihr hinauf. Jack sprang von der Tribüne und fluchte: „Dein Vieh ist schuld!“ Er war stink sauer, er wollte Haiko ordentlich umbringen ihn das alles antun, was dieser Mistkerl den armen Menschen angetan hatte. Doch Haiko hatte mehr Angst vor Nefereti als vor Jack und das nervte den Drachenreiter zu sehr. „Entspann dich. Lass uns lieber von hier verschwinden. Wir können später weiter streiten darüber.“, sprach der Schattenkaiser und rollte seine Augen genervt. Klar wollte Jack immer seinen großen Auftritt haben, doch Justin liebte es zu sehr ihm immer die Show zu stehlen, auch wenn sein kleiner Bruder das gleiche tun hätte können mit Ryuutoki, doch auf die Idee kam Jack wohl nicht.

 

Impressum

Texte: Zafrina Jones
Bildmaterialien: Pinterest Bilder bearbeitet
Cover: Pinterest Bilder bearbeitet
Tag der Veröffentlichung: 25.05.2019

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Besonderen Dank an Jack, der mich immer wieder dazu bringt weiter zu schreiben.

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