Cover

Widmung

 

 

 

Für Marvin, Jack, Julian und Dominik. Danke dass ihr mich so mögt wie ich bin. 

Prophezeihung

Teufel und Satan,

der die ganze Welt verführt, er wurde auf die Erde geworfen,

und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen.“

 

Denn Gott hat selbst die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern hat sie mit Ketten der Finsternis in die Hölle gestoßen und übergeben, damit sie für das Gericht festgehalten werden.

 

Engel und Dämonen. Licht und Schatten.

Die undurchschaubare Seele wird der Untergang sein. 

 

Und es wurden losgelassen die drei Engel, die bereit waren

für die Stunde und den Tag und den Monat und das Jahr,

zu retten die Menschen,

die undurchschaubare Seele,

 

Der Schlüssel Luzifers.

 

 

Prolog

Schatten und Licht, Engel und Dämonen. Himmel und Hölle. Wenn man sich für Gut oder Böse entscheiden muss, fällt jedem die Entscheidung bestimmt nicht schwer. Laut unserer Gesellschaft würde jeder normale Mensch sich für die gute Seite entscheiden. Doch wie jeder Mensch selbst denkt, weiß niemand. Tief im Inneren hat jeder seine Schattenseiten, doch für was man sich entscheidet ist jedem selbst überlassen, doch was war Richtig und was war falsch? Was ist wirklich Gut und Böse? Diese Gedanken schwirren den jungen Jack durch den Kopf. Ein Engel, ein Diener des Herren, der nachdenklich durch die Wiener Straßen ging. Hier und da blieb er stehen und sah sich um. Menschen, Sterbliche eilten hin und her, warteten an den Bushaltestellen, eilten in Bänke oder Geschäfte um sich noch schnell etwas für deren Arbeit zu kaufen usw... So viele Seelen, unschuldige oder schuldige. Jeder von ihnen hatte bestimmt schonmal etwas Böses getan oder wird es noch tun. Doch wie schwer würde der Herr sie dann bestrafen für deren Taten? Der Mann grinste, hob seine Hand und kratze sich am Kopf und sein weißes kurzgeschnittenes Haar schimmerte im Sonnenlicht. Jack lehnte sich gegen die Steinwand eines Hauses, nahm sich eine Zigarre aus der Tasche seines schwarzen Mantels, zündete sich diese an und rauchte. Er schloss seine smaragdgrünen Augen und atmete den Rauch aus. Als er wieder seine Augen öffnete kam es ihn so vor, als würde die Zeit stehen bleiben. Alles wurde langsamer, die Menschen, die an ihn vorbei gingen bewegten sich langsamer, die Blaulichter der Polizeiwägen, die vor dem Stefansdom geparkt hatten, schimmerten langsamer.

 

Der junge Herr seufzte, er stieß sich von der Wand ab, ging ein paar Schritte nach vorne, warf seine fertig gerauchte Zigarre auf den Boden und fing an ein Lied zu pfeifen, dann rief er etwas genervt, wissend dass die Sterblichen ihn nicht hören würden: „Marvin, hör auf mit der Zeit zu spielen, du Idiot. Du weißt doch, welche Risiken es mit sich bringt, die Sterblichen so zu “nerven“!“ Wenig später tauchte ein dunkelrothaariger junger Mann hinter Jack auf, anscheinend hatte er sich die ganze Zeit hinter der Hausmauer versteckt. „Chill Jacki. Ist doch nur etwas Zeitanhalten.“, sprach Marvin lässig und lehnte sich an die Hauswand an, wo Jack vorher sich angelehnt hatte. Marvin konnte nicht anders als grinsen, schnipste mit den Fingern und nach wenigen Sekunden bewegte sich wieder alles normal, wie es sollte. Die Straßenbahnen fuhren ratternd an den Schienen, die Autos fuhren mit normal Geschwindigkeit und die Menschen eilten weiter, ohne zu wissen, was vor wenigen Sekunden war. „Wir sollten unsere Kräfte nur im Notfall benutzen.“, sprach Jack leicht genervt und hob eine Augenbraue. „Hast du das etwa vergessen?“, fragte er und verschränkte seine Arme. Marvin grinste und sah Jack an. Deren Blicke trafen sich und der junge Mann begann zu erklären: „Das war ein „Notfall“. Wenn ich zu spät gekommen wäre, hättest du mir den Kopf abgerissen.“ Jack lachte, er ging zu Marvin und lehnte sich neben ihn an die Wand, sah ihn an und sprach: „Oh glaub mir, wenn ich das könnte, hätte ich das schon lange getan.“ Marvin lachte und der weiß haarige seufzte. Er hatte keine Lust weiter zu diskutieren. Jeder war für sein Handeln selbst verantwortlich, auch wenn sie gute Freunde waren. Vor Strafen des Herren konnte er seinen Freund nicht beschützen, wenn dieser sinnlos seine Kräfte einsetzt. „Sag mal, wo ist Julian?“, fragte Jack und sah Marvin an, dieser sah ihn ebenfalls an mit seinen dunkelroten Augen und antwortete: „Ich weiß es nicht. Er sagte zu mir er würde bald kommen. Nur was bald bei Julian heißt weiß niemand.“ Gleich wie Jack trug auch Marvin einen schwarzen langen Mantel. Er gähnte, wandte seinen Blick von Jack ab und rieb sich die Augen. „Meinst du nicht, dass der Herr übertreibt wegen Luzifer?“, fragte Marvin und seufzte. „Ich meine, als ob der Teufel ein Mädchen entführen würde. Und selbst wenn, warum sollte er dies tun?“, fragte der dunkelrothaarige und sah Jack besorgt an. Dieser seufzte und kratzte sich genervt den Kopf, als er etwas leiser antwortete: „Ich weiß es nicht. Ich bin kein Hellseher! Alles was ich nur weiß, ist, dass der Herr meinte, dass dieses Mädchen eine undurchschaubare Seele besitzen soll und genau deswegen will vielleicht Luzifer sie haben. Ich denke, wenn er sie beeinflussen könnte, würde diese junge Frau alles für ihn tun.“ Nachdenklich und besorgt nickte Marvin. Jack konnte die Sorge in Marvins Blick sehen. Wenn Luzifer dies schaffte, wären sowohl Engel, als auch Menschen in Gefahr. Komme was wolle, sie mussten vor ihn dieses junge Geschöpf finden. Ungeduldig hüpfte Marvin von einen Fuß auf den anderen und rieb sich die Hände. „Wo bleibt Julian nur. Wir waren doch alle verabredet.“, sprach er und rieb sich die Hände. Je mehr Zeit verging desto unruhiger wurde Jack auch. Er selbst war ziemlich ungeduldig und hasste es, wenn Leute ihn warten ließen. Er verstand daher Marvins Reaktion, doch er versuchte trotzdem ruhig zu bleiben. Vielleicht ist Julian auch etwas passiert und er wurde von den gefallenen Engeln überfallen, die Luzifer dienten.

 

Er wird sicher bald kommen, der Saftsack.“, sagte Jack und schüttelte seine Gedanken ab und tatsächlich. Paar Sekunden später konnten die beiden Herren Julian auf der anderen Straßenseite beim Stefansdom erkennen. Er trug gleich wie die beiden anderen einen schwarzen langen Mantel, hatte blondes Haar und smaragdgrüne Augen wie Jack. Ungeduldig sah Julian auf die rote Ampel und winkte vom weiten kurz Marvin und Jack zu, als er die beiden entdeckte. Diese winkten kurz zurück und als die Ampel grün wurde raste Julian so schnell er konnte zu ihnen über den Zebrastreifen. „Tut mir leid, dass ihr warten musstet. Ich war noch kurz beim Bäcker.“, entschuldigte er sich und lächelte. Marvin sah sauer Julian an und dieser zuckte zusammen, bei Marvins Blick und fragte verwirrt: „Was denn? Was habe ich falsch gemacht?“ Marvins Magen knurrte plötzlich und er antwortete gereizt: „Hörst du das? Wir haben Hunger und sind zum Frühstück verabredet beim Haas-Haus!“ Schnell hob Julian entschuldigend seine Hände und lächelte nur. Er wusste genau, wenn Marvin hungrig war, war nicht zu spaßen. Dann war der junge Mann so schlimm wie der Teufel selbst. „Gehen wir jetzt?“, fragte Marvin genervt und sah zu Jack, der nickte und Marvin schritt vor raus. Jack und Julian sahen sich kurz an und beide mussten lachen, bis sie wenig später zusammen Marvin folgten. 

 

„Hast du schon was Neues gehört?“, fragte Julian und sah Jack an, während sie Marvin zum Kaffee folgten. Dieser seufzte, sah Julian an und antwortete, während sie den Gehsteig entlang gingen: „Nein leider. Immer noch dieselben Informationen. Ich habe Gabriel zwar schon einen Brief geschrieben, doch bekam noch keine Antwort zurück.“ Nachdenklich nickte Julian und sah jeden der Menschen kurz an, die an ihnen vorbei gingen. „Sie ist nicht unter ihnen Julian. Glaub mir. Sonst hätte ich es gemerkt, wegen ihrer Seele.“, sprach Jack lächelnd und sah Julian an, der kurz seinen Kopf schüttelte und hustete. „Natürlich, du kannst ja in ihre Seele nicht schauen, stimmts?“, fragte Julian nach und Jack nickte, doch Jack sah sich trotzdem noch einmal um. Wenn sie hier sein sollte, würde er einen hellen goldenen Schimmer in ihren Augen entdecken. Einen Schimmer, der so hell leuchtete, dass Jack ihn nicht übersehen konnte. Sie sollte nämlich die einzige sein, die ihre Seele vor Jack verschließen konnte. Und diese geschlossenen Tore waren der goldene Schimmer. Doch er konnte nichts erkennen. Waren sie etwa in der falschen Stadt? Wenn sie falsch wären, hätten ihre Feinde, die Gefallenen und Luzifer eine große Chance die junge Frau zu bekommen. „Mach dir keine Gedanken, Jack. Wir werden sie bestimmt schon finden. Im Vergleich zu den Gefallenen, kannst du sie ja leicht entdecken.“, sprach Julian fröhlich. Anscheinend war er ziemlich optimistisch. Seit Tagen suchten sie die junge Dame, doch nie kamen sie weiter. Die drei Engel tappten sozusagen im Dunkeln. Gerne hätte Jack seine Gedanken laut ausgesprochen, doch er wusste, dass Julian diese bestimmt wiederlegen würde. Julian war sehr klug und erfahren, doch was Optimismus anging, hatte der junge Mann eindeutig zu viel, doch er schaffte es immer wieder die beiden anderen Männer zu motivieren. Deswegen lächelte Jack nur zurück und nickte. Auch wenn ihn seine Sorgen und Ängste erneut plagten, wie zuvor. Die Verantwortung über die gesamte Mission. Die Planung ect. Er wollte es sich nicht anmerken lassen. Es dauerte nicht lange und die drei kamen beim Haas Kaffeehaus an. „Beeilt euch doch mal, ich habe Hunger!“, rief Marvin und ging ins Kaffeehaus. Julian lachte, schüttelte seinen Kopf und rief: „Jetzt stress doch nicht so. Es ist gerade mal 8 Uhr in der Früh. Um die Uhrzeit bekommt mich normalerwiese keiner aus dem Bett.“ Jack schüttelte seinen Kopf und sprach: „Bei den Fresswahn, den der Junge hat, wird das Kaffee denke ich pleite an Vorräten gehen.“  

 

Mit diesen Worten betraten Jack und Julian ebenfalls das schneeweiße Kaffeehaus und sahen sich um. Verzierte Bänke, gepolsterte Stühle mit Holz und Glastische schmückten das Kaffeehaus, welche große Glasfenster besaß, wodurch man gut auf den Stefansdom schauen konnte. Marvin hatte sich ganz links im Eck auf eine gepolsterte Bank gesetzt, die noch zwei weitere Stühle besaß. Der Herr sah auf den Stefansdoom und ignorierte die Kellnerin, die ihn die Speisekarte reichte. Anscheinend war Marvin verblüfft vom Stefansdoom. Schnell eilten die beiden Männer zu der Kellnerin und Julian nahm ihr die Karte aus der Hand. Bedankte sich höflich und entschuldigte sich für Marvin, der die arme Kellnerin weiter ignorierte. Die Kellnerin, die eine hochgesteckte schwarze Frisur hatte, und ein weißes Hemd mit schwarzer Hose trug lächelte freundlich, bei Julians Worten und sagte, dass alles gut sei und es keinen Grund zum entschuldigen gab. Mit diesen Worten eilte die Kellnerin schnell davon, um zwei weitere Speisekarten zu besorgen, währenddessen nahmen Jack und Julian auf den beiden Stühlen platz und zogen sich ihre Mäntel aus. „Marvin? Bist du noch anwesend?“, fragte Jack lachend „Oder hat dich der Herr zurück gerufen?“, fragte er und lachte. Julian verkniff sich das Lachen, und verdeckte seinen Mund mit seiner rechten Hand um sein Grinsen zu verbergen. Marvin zuckte zusammen, als hätte man ihn aus einer Trance geweckt und er fragte verwirrt: „Hä, was?“ Jack schüttelte seinen Kopf und er antwortete: „Du hast den fetten Affen verpasst, der die hübsche Kellnerin ignoriert hat.“ Verwirrt sah Marvin Jack an, der ihn zu zwinkerte und fragte verwundert: „Welcher Affe, ich sehe nur sterbliche Menschen.“ Jack atmete tief ein und aus, seufzte belustigt und sprach: „Oh Herr, bitte hilf uns.“ Während Julian mit Marvin weiter diskutierte und lachte, sah sich Jack um. Braune verzierte Säulen schmückten das Kaffee und der rote Teppich strahlte durch das Licht der vielen Kristallluster. Sterbliche tranken Kaffee an ihren Tischen, lachten, und aßen ihre Speisen, doch er konnte keinen Schimmer in ihren Augen erkennen. Er sah die Kellnerin kommen, die sie zuerst kennen gelernt hatten, und konnte ebenfalls keinen Schimmer in ihren Augen erkennen. Als sie bei deren Tisch ankam reichte sie sowohl Jack als auch Julian eine Speisekarte. Dankend nahmen sie die schwarzen Karten, die den geschwungen verzierten Namen des Kaffees trugen, entgegen und blätterten. „Wisst ihr schon was ihr trinken möchtet?“, fragte die junge Kellnerin freundlich und zückte ihren kleinen Block mit einen schwarzen Kugelschreiber. „Eine Cola für mich bitte.“, sprach Julian freundlich und lächelte die Kellnerin an, die Julians Bestellung aufschrieb und freundlich zurück lächelte. Erstaunt sah Jack zu Julian, der mit den Schultern gleichgültig zuckte, anscheinend wusste Julian, dass Jack seine Getränkewahl in Frage stellen würde. „Und für euch?“, fragte die Frau und sah von Jack zu Marvin, die immer noch in die Karten sahen. „Für mich eine Melange.“, sprach Jack, wandte den Blick von seinen Freund ab und sah die Kellnerin ebenfalls freundlich an, die sich auch Jacks Bestellung aufschrieb. Als die Kellnerin zu Marvin sah, sprach dieser: „Für mich einen Milchshake.“ Auch er lächelte die Kellnerin freundlich an. Als die drei Männer auch noch ihre Frühstücksbestellung abgaben und die junge Dame davon ging sprach Jack: „Ich konnte sie wieder nirgendswo entdecken. Langsam glaube ich, dass Gabriel sich geirrt hat und die Auserwählte gar nicht in Wien ist.“ Der junge Mann seufzte und Julian lehnte sich in den Stuhl zurück, stütze seinen rechten Arm auf die Armlehne und seinen Kopf in seine rechte Hand. „Das kann gar nicht sein. Gabriel hat sich noch nie geirrt. Sie ist bestimmt hier irgendwo. Wir dürfen nur nicht aufgeben. Irgendwann werden wir sie entdecken. Sie ist doch jung, soviel wir wissen. Vielleicht sollten wir wo anders suchen.“, erklärte Julian nachdenklich und sah von Jack zu Marvin, die ihn beide verwirrt ansahen.

 

„Wie wo anders? Wir haben doch schon die ganze Stadt abgeklappert.“, erwiderte Marvin, setze sich ordentlich auf die Bank und sah Julian mit hochgezogener Augenbraue nachdenklich an. Dieser lächelte und sah von Marvin zu Jack, der gespannt auf Julians Erklärung wartete. Deswegen holte der blondhaarige tief Luft beugte sich nach vor und sprach etwas leiser: „Alles bis auf die Universität in Wien. Vielleicht ist die Auserwählte ja keine Jugendliche, sondern so alt wie wir. Eine junge Studentin.“ Jacks Augen weiteten sich. Julian hatte nicht ganz Unrecht. Sie hatten wirklich fast ganz Wien abgesucht, jedes einzelne Geschäft und jede Institution bis auf die Universität in Wien. „Ein Versuch wäre es wert.“, sprach Jack und stützte sein Kinn in seinen rechten Zeigefinger und Daumen. Nachdenklich sah der weißhaarige auf den Tisch, dann sah er zu Julian und Marvin, neigte seine Hand und sagte: „Lasst es uns versuchen. Wir könnten uns als Studenten ausgeben. Im Campus könnten wir sie bestimmt leicht entdecken, oder in der Studienzulassungsstelle. Die Uni hat ja noch nicht angefangen. Und jeder Student muss sich fürs neue Semester ja anmelden.“ Die beiden anderen Männer nickten zustimmend und Julian, der lächelte und anscheinend sich freute, dass seine Idee gut angenommen wurde, lehnte sich zurück und legte ein: „Sobald wir sie entdecken und wissen, für welches Studium sie sich anmeldet können wir ihr folgen. Zum Beispiel indem wir uns für das selbe Studium anmelden und so sie besser kennen lernen. Wenn wir ihre Freunde werden, könnten wir besser auf sie aufpassen, wisst ihr?“ Die beiden Männer nickten zustimmend. Eine Weile schwiegen sie, bis den Herren wenig später ihr Frühstück gebracht wurde. Vorsichtig legte die Kellnerin die Teller, Brot und mehr auf deren Tisch und die Männer warteten, bis ihre Kellnerin zu Ende gedeckt hatte, einen guten Appetite wünschte und davon ging. „Ich Google mal.“, sprach Jack und nahm sein Handy aus der Hosentasche. „Was denn genau?“, fragte Marvin neugierig und nahm sich ein Schwarzbrot aus dem schwarzen Brotkorb und bestrich es mit viel Butter. Jack sah von seinem Handy auf und antwortete: „Na die Uni. Wann die Zulassungsstelle offen hat, du Vielfraß.“ Marvin nickte, zum Zeichen, dass er verstanden hatte und trank seine Melange langsam. „Vielfraß. Mehr fällt dir nicht ein? Ich weiß ja, dass du mich gerne hast Jack.“, sprach Marvin und grinste. Jack sah auf zu Marvin und rief gereizt: „Klappe Mann.“ Neugierig sah Julian auf Jacks schwarzes Handy. Er konnte die Website der Universität Wien entdecken und als Jack sich wieder seinem Handy zuwandte und runter scrollte, konnten sie die Öffnungszeiten der Zulassungsstelle sehen. „9 Uhr bis 12 Uhr. Montag bis Freitag“, sprach Jack und sah auf seine Handyuhr. „Die Universität ist nicht weit von hier. Wir brauchen weniger als 20 Minuten.“, sprach Marvin und sah auf seine Rolex Armbanduhr. „Es ist Montag und gerade erst 8:30. Schaffen könnten wir es. Die meisten Studien fangen eh erst Anfang Oktober an und wir haben erst Mitte September.“, erklärte Marvin und sah die beiden Männer an. Jack seufze, nahm sich ebenfalls ein Brot, steckte sein Handy wieder in die Hosentasche und sprach etwas leiser, während er seine Tasse Melange nahm und zu seinem Mund führte: „Mal hoffen, wir finden sie. Ihr kennt ja meinen Geduldsfaden.“

Kapitel.1.

 

 

Die Sonne ließ ihre Strahlen durch Wien wandern, die letzten Spuren der Dunkelheit waren wie weg geblasen, als wären sie lästiger Rauch gewesen. Langsam wanderten die Strahlen durch die Stadt Wien und ließen die Häuser leuchten. Das Licht drang durch die Fenster eines Hauses in der Sieveringer Straße und weckten eine braunhaarige junge Frau. Sie öffnete ihre violett blauen Augen und streckte sich in ihrem großen weißen Bett. Dann drehte sie sich auf die Seite zum Fenster hin und sah hinaus. Die Vögel saßen auf den Ästen der Bäume und ließen ihr Lied erklingen. Der Herbstwind ließ die Blätter sanft wehen und sie genoss für einen Augenblick diesen Anblick. Wie gerne sie weiter geschlafen hätte, doch sie musste sich aufrappeln und sich fertig machen. Sie musste unbedingt zu der Studienzulassung um sich fertig für ihr Studium zu inskribieren zu lassen. Sie hätte dies auch bequem zuhause machen können, doch sie wollte unbedingt auf die Universität gehen und sich vor Unibeginn etwas umsehen. Daher richtete sie sich auf, warf die Decke zur Seite und stieg aus ihrem Bett. Sofort verschwand die Wärme der Decke und sie zog sich schnell ihren langen dunkelblauen Morgenmantel an. Die junge Frau zog ihre braunen langen gewellten Haare aus dem Mantel und griff nach ihrer Haarbrüste, die sich auf ihren Nachttisch befand. Doch sie hielt inne, als sie neben ihren Nachttisch eine silberne Halskette mit einen Engelsflügel sah. Es war ihre Halskette, doch irgendwie kam es ihr so vor, als hätte diese Kette besonders heute eine magische Wirkung. Die Frau seufzte, griff nach der Halskette und legte sich diese um den Hals. Vielleicht brachte ihr die Kette dieses Mal ja Glück und sie musste nicht lange warten, bis sie dran kam in der Uni. Dann griff sie nach ihrer Haarbürste kämmte sich ihr Haar zu einem Zopf und eilte schnell ins Badezimmer. Sie wusch sich ihr Gesicht und sah sich eine Weile im Spiegel an, als sie sich mit einem weißen Handtuch abtrocknete und sich dezent schminkte. Doch wieder blieb ihr Blick an ihrer Halskette hängen, die sie gut im Spiegel sehen konnte. „Mach dich nicht irre Sarienna.“, sprach sie zu sich und wandte ihren Blick von der Kette ab, schnappte sich ihre braun weiße Armbanduhr, und legte sich diese um. Irgendwie war es ein seltsamer Tag, anders als sonst. Irgendwie kam ihr dieser Tag besonders vor. Vielleicht würde sie ja wen neuen kennen lernen. Wer weiß. Sarienna lächelte bei den Gedanken, zog sich schnell eine Jeans und ein langes schwarzes Hemd an, nahm ihren grau karierten Mantel und zog sich diesen an. Dann setze sie sich auf die schwarze Bank im Vorzimmer, die sich neben ihrer Haustür befand und zog sich ihre schwarzen Schuhe an.  Dann nahm sie ihre graue Handtasche, kontrollierte, ob sie alles wichtige dabei hatte, sah sich nochmal im Spiegel an, öffnete ihren Zopf und verließ ihre Wohnung.

 

„Dann mal auf zur Studienzulassung.“, sprach sie zu sich und schritt durch das Stiegenhaus zur offenen Tür des Wohnhauses. Sie seufzte, als sie nach rechts bog und zu den Stufen kam, die nach unten führten. Schnell eilte sie die vielen Stufen hinab und lief zum grauen Wohnungstor, welches sie öffnete und hinter sich schloss. Die Sieveringer Straße war ruhig, es gab keinen nervigen Fahrstress und keine Menschen die hektisch durch die Straßen eilten. Es roch stark nach Herbst und Sarienna seufzte glücklich. Sie liebte den frischen Herbstgeruch und schloss kurz ihre Augen. Als sie diese wieder öffnete ging sie den Gehsteig entlang, bis sie zu einem Zebrastreifen kam, den sie überqueren musste um zur Bushaltestelle zu kommen, die sozusagen neben ihrer Wohnung war. Sie sah sich um, einige Autos fuhren durch die Straße, auf der sich auf der linken und rechten Seite viele geparkte Autos befanden. Als kein Auto kam, eilte sie schnell sie über die Straße und lief zur Bushaltestelle. Eine etwas ältere Frau, die Sarienna gut kannte, wartete ebenfalls bei der Bushaltestelle. Sie trug einen langen grauen Herbstmantel, ein grauer Hut mit Blumen schmückte ihre weißen schulterlangen Haare und sie lächelte freundlich, als sie Sarienna sah. „Guten Morgen, Frau Hollinger.“, sprach Sarienna fröhlich und setzte sich zu der alten Dame auf die Bank. Diese erwiderte das Guten Morgen und fragte freundlich: „Gehen sie wieder ihre Eltern besuchen?“ Sarienna musste lachen, sie sah sie alte Frau an und antwortete: „Nein, ich muss zur Universität.“ Die Frau nickte und antwortete: „Oh, da haben sie aber einen weiten Weg vor sich. Ich glaube zur Universität braucht man eine glatte Stunde.“ Sarienna nickte bestätigend und erwiderte: „Ja so ungefähr, aber das stört mich nicht wirklich. Ich freue mich, wenn die Uni endlich richtig anfängt und das Studium los geht.“ Die ältere Frau nickte, und nahm ihre große blaue Tasche, öffnete diese und nahm eine kleine weiße Box heraus. Diese öffnete sie und nahm zittrig eine alte Silbermünze heraus.  „Hier nimm die Kind. Die bringt dir Glück.“, sprach die Dame und drückte Sarienna die alte Silbermünze in die Hand. Erstaunt sah Sarienna die Münze an und dann wieder Frau Hollinger, die freundlich lächelte. „Aber Frau Hollinger, dass ist doch eine alte Silbermünze, die sind sicher selten.“, sprach Sarienna erstaunt und sah leicht geschockt die alte Dame an, die lächelte und sich langsam und zittrig erhob. Als Sarienna nach links hinter sich sah konnte sie den schwarz roten Bus kommen sehen, der sie zur Straßenbahn fahren würde, mit der sie weiter Richtung Schottentor zur Uni fahren würde. Die alte Frau seufzte, sah Sarienna an und antwortete: „Ich hab so viele Silbermünzen, Kind. Nur die eine ist besonders, und ich möchte bitte, dass du sie behältst.“ Sarienna nickte, bedankte sich und steckte die Münze in ihre Hosentasche, als der Bus stehen blieb, drückte Sarienna den blauen Knopf, der die Bustüren öffnete und half Frau Hollinger in den Bus zu steigen. Die sich bedankte bei Sarienna und Platz auf einen der Sitzplätze nahm. Als Sarienna sich ebenfalls auf einen der blau-roten Sitzplätze hinter Frau Hollinger setzte, schlossen sich sie Bustüren und wenig später fuhr der Bus los und ließ die Sieveringer Straße hinter sich.

 

Es dauerte nicht lange bis Sarienna Schottentor erreichte und aus der Straßenbahn ausstieg. Die Stände, die im Kleinen Untergrund Bahnhof aufgestellt waren, hatten viele verschiedene Speisen anzubieten. Manche Läden machten gerade eben erst auf und Sarienna ließ ihren Blick durch den Bahnhof streifen. Der schwarz graue Steinboden schimmerte leicht silbern im Schein der Lichter, die an Ketten befestigt waren und die Menschen, die aus ihrer Straßenbahn ausstiegen, eilten nach rechts zum Universitätsring oder nach links die Stufen tiefer hinab um weiter mit der U-Bahn zu fahren. Viele der Gäste trugen Anzüge in verschiedenen Farben und trugen entweder einen Aktenkoffer oder Rücksäcke. Sarienna seufzte, als sie die eilenden Menschen beobachtete und sah auf ihre Armbanduhr. Sie hatte noch gut 30 Minuten Zeit bis die Zulassungsstelle anfangen würde die Studentin bei ihren gezogenen Nummern aufzurufen. Sarienna lächelte, wenn sie jetzt eine Nummer drucken würde beim Automaten, würde sie bestimmt schnell durch kommen. Schnell eilte sie am rot verzierten Pizzastand vorbei, lief die Rolltreppen rauf um schneller zu sein und lächelte, als sie das verzierte weiß-graue und alte Universitätsgebäude erblickte. So lange hatte sie gewartet und gearbeitet um an dieser Universität studieren zu können und nun war sie nur noch einen Katzensprung davon entfernt. Studenten eilten über die Straßen, die sich links und rechts von Sarienna befanden und betraten die Eingänge der Universität Wien. Straßenbahnen und Busse fuhren ihre Routen ab und brachten weitere Studenten und andere Bewohner der Stadt Wien zu den Haltestellen, die sich links von der Universität befanden. „Oh Mann, ich sollte mich beeilen.“, sprach Sarienna zu sich und lief über den Zebrastreifen zum Universitätsgebäude, während sie nach links sah und noch weitere Studenten erbblickte, die fröhlich miteinander redeten. 

 

„Beim Herren beeilt euch doch mal!“, rief Julian und lief den Gehsteig entlang. Er, Jack und Marvin hatten die Straßenbahn genommen um die Universität Wien zu erreichen, doch leider waren die Jungs eine Station zu weit gefahren. „Warum müssen wir laufen? Wir hätten doch auch die Straßenbahn die zurück fährt nehmen können.“, beschwerte sich Marvin genervt, der hinter Jack lief, keuchte und hektisch nach Luft schnappte. Aber der blondhaarige antwortete nicht und lief einfach weiter. Er konnte schon von weiten das Universitätsgebäude erblicken und dies trieb den jungen Mann noch mehr an, schneller zu laufen. Jede Sekunde zählte, dass wusste Julian. Jede Sekunde, wo sie die Auserwählte finden könnten zählte. Als sie beim Universitätsgebäude ankamen keuchten die drei Männer und lehnten sich an den Mauern mit ihren Handflächen an. „Irgendwann…zahl ich dir das heim, Julian.“, sprach Jack und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Marvin jubelte leise, da Jack anscheinend auf seiner Seite war und grinste. Verärgert drehte sich Julian zu den jungen Männern um und erwiderte: „Pscht, jammert nicht rum! Jack, setz lieber deinen Seelenblick ein und such sie.“ Jack zuckte zusammen, richtete sich auf und sah Julian ausdruckslos eine Weile an, dieser rollte die Augen und fragte: „Was ist denn?“ Der Herr zuckte mit den Schultern, schritt an Julian vorbei und suchte den Eingang zur Studienzulassung. „Ach nichts.“, rief Jack Julian zu und ging zu einer jungen blondhaarigen Dame, mit der er ein Gespräch anfing. Marvin seufzte und musste lachen bei Julians gleichgültigen Gesichtsausdruck. Es dauerte nicht lange und Jack kam breit grinsend wieder zurück. Immer noch gleichgültig sah Julian Jack an, doch als Julian sich wenig später räusperte sprach Jack bevor dieser überhaupt die Chance hatte etwas zu sagen: „Die Studienzulassung ist vor unseren Augen.“ Er deutete auf den Eingang mit der kastanienbraun verzierten Glastür, die sich paar Meter von ihnen entfernt befand.  Marvin lächelte und antwortete: „Worauf warten wir dann noch. Zeit die junge Damen zu suchen und wenn es Tage dauern wird. Irgendwann wird sie doch auftauchen.“ Jack nickte lächelnd und folgte Marvin, der an Jack vorbei schritt und Richtung Eingang ging. Immer noch perplex stand Julian da, doch als er seinen Kopf schüttelte, schien er wie aus Trance erweckt worden zu sein und lief seinen Freunden hinter her, die auf ihn beim Eingang warteten. „Ich achte schon darauf, dass ich sie entdecke. Keine Sorge.“, flüsterte Jack zu Julian ins Ohr, als dieser an Jack vorbei gehen wollte ins Gebäude, doch er hielt bei Jacks Worten inne und lächelte. Der weißhaarige nickte mit einem Lächeln und zusammen suchten sie die weiteren Aufnahmeräume der Zulassungsstelle.

 

Sarienna seufzte, als sie an einen der schwarzen Sitzplätze in den Gängen der Studienzulassung sich setze. Die Gänge waren eng, links und rechts saßen Studenten auf den Boden oder auf den freien Stühlen, lasen Bücher oder schrieben WhatsApp am Handy oder hörten Musik. Jeder von ihnen hielt wie auch sie einen kleinen quadratischen Zettel in der Hand, nur wie viele sich wohl für das Studium Biologie inskribieren lassen würden wusste sie nicht. Sie wusste, dass sich die Studenten die mit ihr im Bereich A saßen inskribieren lassen. Nur sie konnte nicht feststellen für welches Fach. Vielleicht konnte sie jetzt schon neue Freunde kennen lernen. Sie seufzte leise wieder, lächelte, wandte ihren Blick von den Studenten ab, und sah auf die Nummer, die sie vor kurzem beim Automaten vor der Studienzulassung gezogen hatte. „A-550“. Sarienna rollte ihre Augen und musste noch mehr grinsen, sie lehnte ihren Kopf zurück und starrte auf die weiße Decke, die von paar Lampen erhellt wurde. „Ich werde hier bestimmt eine ganze Stunde sitzen.“, sprach sie leise zu sich und schloss ihre Augen. Sie blendete jedes Geräusch aus und achtete nur auf ihre Atmung. Sie sah nur schwarz, hörte nichts und war komplett in ihrer eigenen Welt. Sie dachte über vieles nach. Zum einen wie die Studienberaterin wohl sein wird, wie ihr erstes Semester ablaufen würde, welche Menschen sie dort kennen lernen würde und zum anderen über andere Sachen, die nicht mit der Universität zu tun haben. Sie dachte an ihren verstorbenen Großvater, der sie früher als sie klein war und nach Wien kam zu Besuch, immer zur Kirche mitgenommen hatte, zum Stefansdom. Wie gerne würde sie diese Kirche nochmal sehen. Sie hatte dort so viele Erinnerungen an ihren Großvater, der ihr damals viel über Gott und seinen Engeln erzählt hatte. Besonders über Luzifer, der dabei als ein gefallener Engel angesehen wird, der gegen Gott rebellierte. Soweit sie sich noch erinnerte wurde Luzifer für seine Auflehnung mit der Vertreibung aus dem Himmel durch Gott und seine übrigen Engel bestraft, auch genannt als Höllensturz. Doch genaueres wusste sie nicht. Sie konnte sich nur noch schwach an ein Bild der Engel erinnern, was sie in einen der vielen Bücher ihres Großvaters gesehen hatte. Doch wie sie genau aussahen, konnte sie sich nicht erinnern. Laut den Geschichten könnten Engel hinabsteigen zu den Menschen, doch ob dies stimmte konnte sie nicht sagen. Sie glaubte selbst nicht wirklich an die Geschichten und lächelte. „Wieso denkst du an Engel und an Gott? Du bist in der Universität! Es gibt sowas nicht wirklich. Du solltest an dein Biologie Studium denken.“, dachte Sarienna und öffnete ihre Augen. Das Licht der Lampen  blendete sie kurz und sie musste mehrere Male zwinkern um klar sehen zu können. Sie ließ ihren Blick durch den langen engen Raum wandern. Es sind deutlich weniger Studenten geworden, anscheinend wurden sie alle aufgerufen, während sie in ihren Gedanken versunken war. Plötzlich weiteten sich ihre Augen vor Schreck und sie erhob sich schnell, als hätte sie etwas gestochen. Dann sah sie nach oben zur Tür, der Studentenberatung und sah auf den Bildschirm, der über der Tür hing und stellte fest, dass ihre Nummer war in der Liste der aufgerufenen nicht zu finden. Erleichtert atmete sie aus, ließ sich auf ihren Stuhl nieder und blickte wieder auf ihre Nummer. „Das wird wirklich noch ein Weilchen dauern.“, sprach sie leise und sah zum Bildschirm hinauf, während sie ungeduldig mit ihren Fingern spielte.

 

Julian kratze sich am Kopf, als er seine beiden Freunde beim ersten Gang, im Bereich C, beobachtete, die wie wild beim grauen Automaten rum drückten, der die Numern zum Aufruf auf Papier drückte. „Nein, warte. Du musst dort drücken auf Bereich A.“, sprach Marvin und zeigte auf den kleinen flachen Touchscreen. Jack sah verwirrt zu Marvin, der ihn ebenso verwirrt ansah. Anscheinend hatte er auch nicht wirklich eine Ahnung wie Jack selbst. „Wieso Bereich A? Müssen wir nicht C? Verwirre mich nicht Mann!“, rief Jack verärgert und hilflos und sah hinter sich zu Julian, der grinste und seine Arme verschränkt hatte. Jacks verzweifelter Blick änderte sich sofort zu einem ernsten Blick. Anscheinend hatte er sich erinnert, dass sie zu dritt unterwegs waren und nicht nur zu zweit. Er drehte sich ordentlich zu Julian um und sprach sarkastisch: „Sag mal, du Pflaume, würdest du uns die Ehre erweisen und uns vielleicht helfen? Damit wir die Auserwählte endlich finden können? Oder willst du hier etwa die Nacht übernachten?“ Beinahe hätte Julian laut lachen müssen, doch er verkniff es sich, als er Jacks ernsten Blick sah und antwortete lachend mit erhobener Hand, die andeuten sollte, dass Jack nicht austicken sollte. „Ok, ich komm ja schon.“ Jack beobachtete genau seinen Freund, der zu ihn und Marvin schritt. Als er bei ihnen ankam, traten die beiden etwas zur Seite um Julian Sicht auf das kleine graue verzierte Podest mit dem Touchscreen zu verschaffen. „Bereich A müssen wir. Dort sind alle Studienanfänger.“, sprach Julian und klickte auf das Kästchen mit der Aufschrift A am Touchscreen drei mal. Schnell druckte der Automat drei kleine quadratische Nummern: A-551, A-552 und A-553. Jeder der Männer nahm einen der ausgedruckten Zettel die bei der kleinen eingebauten Öffnung des Automaten hangen. „Uff, dass kann ja mal dauern bis wir an der Reihe sind.“, sprach Marvin und sah auf seine Nummer, die die letzte war. Erneut kratze sich Julian am Kopf und sah auf seine eigene Nummer, die die erste war, bevor er antwortete: „Was solls. So haben wir genug Zeit unter den vielen Studenten die Auserwählte zu finden.“ Der junge Engel sah von seinen Nummernzettel auf und blickte seine beiden Freunde an. „Jacki, es liegt an dir.“, sprach Julian und sah Jack lange an, der langsam nickte und seinen eigenen Nummernzettel in die Hosentasche steckte. „Dann lasst uns nicht lange warten. Lass uns in den Bereich A gehen.“, antwortete Jack entschlossen. Zustimmend nickten die beiden Engel und folgten Fabian, der durch den Bereich A schritt und nach rechts abbog. Ein großer Türrahmen deutete den Bereich B  mittels einen blauen Schild mit weißer Beschriftung an. Es dauerte nicht lange und die drei Engel fanden sich im größten Bereich wieder. Bereich A, wo alle Neuankömmlinge sich inskribieren lassen konnten. „Ich sehe sie noch nicht Leute.“, sprach Jack und ging langsam weiter, während er jeden einzelnen kurz ansah. Die Männer folgten ihn, doch kurz darauf blieb Jack stehen und sah nach rechts zu den schwarzen Stühlen. „Hab sie gefunden.“, flüsterte er leise und Julian keuchte erschrocken auf. Nie im Leben hatte er damit gerechnet, dass sie die Auserwählte so schnell finden würden. Als er Fabians Blick folgte blinzelte er erstaunt. Vor ihnen etwas entfernt befand sich eine braunhaarige junge Frau, die nachdenklich und nervös mit ihren Fingern spielte. „Dann lasst uns die mal kennen lernen.“, sprach Julian und lächelte. „Sie ist schön.“, sprach Marvin und wollte mehr sagen, doch er kam nicht dazu. Ohne Furcht oder Überlegung ging Julian auf die junge Dame zu, während die beiden anderen Männer ihren Freund erstaunt ansahen, da sie nicht damit gerechnet hatten mit einem sofortigen Kommunikationsplan.

 

Verwundert sah Sarienna auf den blondhaarigen jungen Mann, der sich auf sie zu bewegte. Hinter ihn standen zwei weitere junge Männer ein weißhaariger mit smaragdgrünen Augen und ein dunkelrothaariger mit roten Augen. Beide Männer sahen auch sie an, und sie musste bei ihren Blicken ihren Kopf zur Seite neigen. Sie fühlte sich bei deren Blicken wie ein Forschungsobjekt. Der Ärger packte sie etwas und sie sah zu Boden. Sie hasste es so sehr, wenn Männer sie so ansahen. Sie war eine einfache junge Frau, eine einfache junge Studentin. Warum um alles in der Welt also starrten sie die drei so an. Sie war so sehr in ihren Ärger und Gedanken versunken, dass sie nicht merkte, wie sich der blondhaarige neben sie setzte und sie freundlich mit seinem sternenweißen Lächeln anlächelte. „Hey.“, grüßte er freundlich und hielt seine Hand hin. „Ich bin Julian und du?“, fragte er nett und Sarienna sah auf. Sie sah auf seine Hand verwirrt, sollte sie die etwa schütteln? Sie sah von seiner Hand zu ihn und antwortete sarkastisch: „Ich bin Random.“  Julian blinzelte, verwundert sah er sie an und die junge Frau sah erneut auf den Bildschirm rauf. Der Engel hob seine Augenbraue, drehte sich zu seinen Freunden um, die ihn den Daumen zeigten und lächelten. Er wusste genau, dass seine Freunde ihn nur auf den Arm nahmen. Er konnte genau in Marvins Gesichtsausdruck erkennen, wie dieser sich das Lachen verkneifen musste. Doch er ignorierte seine Freunde und widmete sich wieder der jungen Dame zu. „Also Random“, sprach er und setze sich neben Sarienna auf den freien Sitzplatz. Diese wandte ihren Blick vom Bildschirm ab und sah Damon nur an, der weiterhin freundlich lächelte. „Bist nicht gerade gesprächig.“, sagte er und legte seine Hände auf seinen Schoß, ohne seinen Blick von Sarienna zu nehmen, die  ihn weiterhin ansah. „Hab ich was im Gesicht?“, fragte Julian und sah sie verwundert an. Diese seufzte wandte ihren Blick von Julian ab und sah zu Boden. War sie ungerecht zu Julian? Jetzt dachte er bestimmt, sie sei arrogant. Sie faltete ihre Hände, legte sie auf ihren Schoß und antwortete: „Nein, Entschuldigung. Ich bin nur nicht gut darin Fremden schnell zu vertrauen oder besser gesagt schnell Freundschaften zu schließen.“ Julian lächelte freundlich und sah auf den Bildschirm, der die Nummern aufrief. „Ich auch nicht, aber Kennenlernen ist der erste Schritt und wer weiß vielleicht bildet sich daraus ja eine Freundschaft.“, sagte Julian und Sarienna sah den jungen Mann nachdenklich an. Irgendwas an ihn war seltsam, nicht nur an ihn, auch bei den anderen beiden die etwas entfernt von ihn standen und alles beobachteten. Irgendwie konnte sie eine fremde Macht spüren. Eine Kraft die ihr das Gefühl von Sicherheit gab, nur warum? Sie kannte ihn oder die anderen beiden jungen Männer noch gar nicht. Irgendetwas ging nicht mit rechten Dingen zu, da war sie sich sicher. Ihr Instinkt hatte sie noch nie getäuscht. Nur die Frage war was genau? „Ich muss was im Gesicht haben, du starrst mich an als wäre ich nicht aus dieser Welt.“, sprach Julian und zog sein schwarzes  Handy hervor. Schnell entsperrte er es, klickte auf die Kammer, klickte auf das Zeichen mit der die Sicht der Kamera verändert und sah sich im Handybildschirm an. Jack räusperte sich, während Marvin seine eigene Frisur kurz richtete, kam zu Sarienna und Julian und sagte: „Tut mir leid, falls dich das Model nervt.“ Sarienna musste lächeln und schüttelte kurz ihren Kopf. „Alles gut. Wenn er so selbstverliebt ist. Soll er nur.“, sprach sie und sah Julian an, der ein paar Selfies von sich machte. Doch bei ihren Worten zuckte er zusammen und fragte verwirrt: „Ich und Selbstverliebt?“ Sarienna nickte und wenig später gesellte sich der rothaarige junge Mann zu seinen Kumpel und stellte sich vor: „Ich bin Marvin und das ist Jack und den Klotz neben dir kennst du ja.“ Julian zuckte zusammen, legte sein Handy weg und fragte verwirrt: „Wen nennst du hier Klotz?“ Schnell hob Jack lachend seine Hand und bedeutete Julian leise zu sein, der mit seinen rechten Auge zuckte. „Alles in Ordnung?“, fragte Sarienna und sah Julian an, während Jack an Sariennas rechter Seite, wo noch ein freier Stuhl sich befand, Platz nahm und weiter grinsen musste. „Kann es sein, dass du vielleicht psychologische Hilfe brauchst?“, fragte Sarienna besorgt und sah Julian weiter an, der nochmal zusammen zuckte vor Überraschung. Sie konnte sehen wie Marvin sich den Mund zu hielt vor Lachen und konnte Jack rechts neben sich leise lachen hören und musste schließlich auch leise mit lachen. 

 

Nachdem sich alle beruhigt hatten, seufzte Marvin erleichtert aus und sah auf den Bildschirm. „A-507. Bis wir dran kommen sind wir uralt.“, sprach Marvin und lehnte sich an die Wand neben Julian, der grummelnd zustimmte. Anscheinend wirkte er leicht beleidigt und sah ebenfalls auf den Bildschirm. „Für welches Studium inskribierst du dich denn?“, fragte Jack neugierig und sah Sarienna an, die Jack freundlich anlächelte und ihn erklärte, dass sie sich für das Studium Biologie inskribieren lassen will. „Weißt du denn schon ob du Lehramt machen wirst oder komplett durch?“, fragte Julian neugierig und Sarienna ließ ihren Blick von Fabian zu Julian wandern. Der blondhaarige lächelte freundlich und Sarienna antwortete: „Lehramt wäre denk ich nichts für mich. Ich kann nicht so gut mit Kindern umgehen finde ich.“ Erstaunt sah Julian Sarienna an und sie lächelte ihn an. „Was für ein Zufall. Ich Jack und Julian wollen uns auch für Biologie inskribieren lassen.“, sprach Marvin erstaunt und Jack bestätigte Marvins Aussage mit einen Nicken, genauso wie Julian, als Sarienna die beiden Männer ansah. Sie schloss ihre Augen kurz legte ihre Hände auf ihren Schoss, öffnete ihre Augen wieder und sprach fröhlich: „Das ist ja cool. Dann hab ich ja schon drei neue Freunde gefunden hier in Wien.“ Die drei nickten bestätigend und Julian fragte: „Also, magst du vielleicht Nummern austauschen? Wir könnten eine WhatsApp Gruppe machen und uns gegenseitig vielleicht wichtige Sachen wegen der Uni schicken, sobald die Vorlesungen begonnen haben, oder zusammen mal abhängen. Natürlich nur wenn du willst, Random.“ Sarienna nickte und musste breit grinsen als Jack Julian verwirrt ansah und den Namen „Random“ fragend aussprach. Julian nickte und informierte Jack, dass Sarienna so heiße während er Sarienna sein Handy reichte und sie ihren richtigen Namen und ihre Nummer eintippte. Als sie Julian sein Handy zurück reichte sah er verwundert auf den Namen, dann sah er zu Sarienna und sprach etwas enttäuscht: „Du hast mich ja verarscht am Anfang. Du heißt ja gar nicht Random. Hätte ich mir ja denken können.“ Erneut mussten die anderen beiden Jungs lachen während Julian eine WhatsApp-Gruppe erstellte und sowohl Sarienna, Jack als auch Marvin hinzufügte. „So erledigt.“, sprach Julian und Sarienna packte ihr eigenes Handy aus ihrer Handtasche aus und sah sich die Gruppe an. Schnell speicherte sie die drei in ihr Handy ein und lächelte. Sie war glücklich die drei getroffen zu haben, jetzt hatte sie drei Bekannte, ob sie noch wirklich gute Freunde werden, konnte sie noch nicht sagen, doch sie hatte ein gutes Gefühl bei ihnen.

Kapitel.2.

 

„Tom!“, rief eine dämonische Stimme und ein junger Herr mit schulterlangen schwarzen Haaren öffnete seine dunkelvioletten Augen. Er seufzte als er die Lava brennende Decke seines Zimmers erblickte und richtete sich in seinen Bett auf. Langsam erhob er sich, streckte sich und spürte wie die Energie in seinen Körper zurück kehrte. Seine schwarzen Engelsflügel zuckten kurz und Tom sah sich im Spiegel an. Er wusste wer ihn in seinen Träumen gerufen hatte, wer seinen Traum sozusagen unterbrochen hatte. Es war niemand anderer als Luzifer, sein Gebieter. Luzifer, dem er seine Treue versprochen hatte, als sie vom Himmel fielen. Erneut seufzte er und rieb sich seine Augen. Er sah schrecklich aus, er konnte nicht in seinen zerrissenen schwarzen T-Shirt, und seiner schwarze Jeans, die ebenfalls zerrissen war vor Luzifer treten. Schnell zog er sich ein neues schwarzes T-Shirt an und eine neue schwarze Jeans. Erst als er seine Haare richtete und zufrieden mit seinen Erscheinungsbild war schritt der gefallene Engel aus dem Zimmer. „Ich komme!“, rief er zurück und schloss seine Zimmertür ab. Er blickte in die nachtschwarzen Gänge. Silberne Luster mit orange roten Flammen schmückten den Gang, wo sich ein blutroter Teppich erstreckte. An ihn vorbei eilten kleine Kreaturen, deren Gesichter von Narben und blutenden Wunden bedeckt waren. Ihre Ohren waren spitz wie Koboldohren, ihren kleinen mickrigen Körper schmückte eine schwarz gezackte Rüstung und sie riefen sich Worte in einer anderen Sprache zu. Tom schüttelte seinen Kopf es verblüffte ihn immer wieder, warum ein so mächtiger Engel wie Luzifer solche Geschöpfe als Gehilfen aufnahm, doch er durfte sich nicht ablenken lassen. Er hatte besseres zu tun. Er musste so schnell er konnte zu Luzifer, sonst würde dieser ihn bestrafen und er wusste was Luzifer mit seinen Freunden getan hatte. Es war eine qualvolle Folter mit einer Flammenpeitsche, überlebt hatte es bis jetzt keiner. Deswegen durfte er sich keine Fehler erlauben und lief so schnell er konnte rechts den Gang entlang, lief die Stiegen hinab, die immer tiefer in die Erde führten, zum Steinernen Thronsaal. Immer mehr packte ihn die Furcht und die Aufregung. Der junge Mann freute sich zum einen, wenn er endlich mal wieder einen Auftrag bekommen würde, aber zum anderen fürchtete er sich auch etwas falsch gemacht zu haben und Luzifer erzürnt zu haben. Er wollte höher aufsteigen, er wollte Luzifers Vertrauen gewinnen, daher war Versagen für Tom ein „No Go“. Doch die Neugier trieb ihn an schneller die Treppen hinab zu steigen, was wollte Luzifer nur von ihn?

 

Feuer und Rauch flackerte wild in den tief verborgenen Geheimnissen der Erde. Verschiedene Wege aus schwarzen Magmagestein wandten sich um die großen Feuersäulen der glühenden Lava umher und führten zu einer großen schwarzen Fläche. Feuerstürme und flammende Säulen schmückten den Platz in dem sich in der Mitte ein großer steinerner schwarzer Thron befand. Die Armlehnen des Thrones waren mit zwei große Totenköpfen geschmückt, aus deren Mündern schwarzer Rauch quoll. Die Rückenlehne des Thrones waren mit vielen spitzen Zacken geschmückt. Eingetrocknetes Menschenblut, schmückte die Spitzen der vielen Zacken und erstrahlten im wilden Licht der Flammen wie rote Rubine. Auf dem Thron saß eine Kreatur, ein gefallener Engel. Seine schwarzen Flügel, die von schwarzen Rauch umgeben waren, zuckten ungeduldig, sein Haupt war von zwei Hörnern geschmückt. Der Mund des knöchernen Gesichtes des Wesens beinhaltete scharfen spitze Reiszähnen, die teilweise noch mit dem frischen Blut von Menschen bedeckt waren. Seine silbern metallene Rüstung war von zwei schreienden Gesichtern der Geister des Todes geschmückt die Wut, Schmerz und Verzweiflung aussendeten. Die Kreatur grinste, sie besaß wie die Menschen Arme und Beine und das Wesen hatte seinen Kopf in seine Hand gestützt. Die Kreatur sah finster grinsend mit seinen orange flackernden Augen auf den jungen schwarzhaarige Mann hinab, die die Gänge entlang zu ihm schritt und sich niederkniete. Er hatte seinen Kopf geneigt und schloss seine Augen. „Ihr wünscht Luzifer.“, sprach er respektvoll und bemühte sich den Ton zu behalten. Er wollte ihn auf keinen Fall erzürnen oder bestraft werden. „ Geh auf die Erde, such die Auserwählte und gewinn sie für dich. Wehe du versagst!“, sprach die Kreatur mit tiefer düsterer Stimme, die jedem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Sein Blick wanderte zu Tom und der junge Mann schluckte. Er sollte wieder zu den Menschen? „Mein Gebieter, wenn ich wiedersprechen dürfte, wir haben doch schon die ganze Welt der Menschen abgesucht.“, sprach Tom vorsichtig und schluckte. Vorsichtig sah er auf und er zuckte bei Luzifers verärgerten Blick zusammen. Tom versuchte ruhig zu bleiben, doch seine schnelle Atmung verriet seine tiefe Angst und Ehrfurcht und ließ dies nicht zu. „Willst du mir etwa widersprechen, Tom?“, fragte die Kreatur eines höherrangingen Dämons finster und erhob sich. Seine Rüstung klirrte als er die wenigen Stufen zu den jungen Mann hinabstieg und langsam um ihn herumging. Er betrachtete ihn eindringlich und ließ ihn nicht aus den Augen. „Sag es mir.“, sprach der Dämon finster und blieb hinter ihn stehen. Langsam erhob sich Tom, er wollte doch Luzifers Respekt erlangen, wenn er sich jetzt feige verstecken würde in seiner eigenen Angst, hätte er Luzifers Vertrauen und auch den erträumten Respekt verloren. Er drehte sich zu Luzifer um und blickte ihn entschlossen in die Augen als er antwortete: „Nein, ich werde nicht versagen. Ich werde sie finden und die Auserwählte für mich gewinnen. Sobald sie Vertrauen zu mir hat, wird sie bestimmt freiwillig zu uns kommen. Nur dieser Plan braucht seine Zeit, wie ihr wisst.“ Tom lächelte und Luzifer knirschte wütend mit seinen Zähnen: „Das hoffe ich für dich. Du hast so viel Zeit wie du brauchst. Nur trödle nicht rum!“, rief Luzifer und Tom nickte, dann schritt er an Luzifer vorbei der ihn nach blickte und verließ den steinernen Thronsaal.

 

Als Tom die Steinerne Tür des Thronsaales hinter sich schloss fluchte er leise: „Elender Mistkerl, als ob ich ihn sofort die Auserwählte bringen könnte, wie eine Fastfood Bestellung.“ Er ballte seine linke Hand zu einer Faust zusammen und umklammerte mit der anderen den Türknopf der schwarzen Tür fest. „Tom, alles in Ordnung?“, fragte eine jüngere Männerstimme und Tom sah auf. Vor ihn auf den Treppen stand etwas entfernt ein junger Mann, er war 6 Jahre jünger als Tom, hatten ebenfalls wie er schwarze Haare, hatte  gleich wie er violette Augen, trug ein weiß schwarzes T-Shirt und eine dunkelblaue Jeans. Er war ein guter Freund von ihn, man könnte fast sagen, dass das junge Gemüse wie ein kleiner Bruder für Tom sei. „Alles gut, Kirito. Es ist nichts, mach dir keine Sorgen.“, sprach Tom leicht verärgert und ließ den Türknopf los. Immer noch besorgt sah Kirito ihn an und seufzte. „Was machst du hier eigentlich?“, fragte Tom um Kirito von seinen eigenen Verhalten abzulenken und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Der junge Mann schluckte, sah zu Boden und kratzte sich am Kopf, als er antwortete: „Naja, ich hab dich gesucht. Ich dachte du könntest mir wieder helfen meine Flügel zu erlangen. Du weißt ja, dass Luzifer diese mir vom Körper riss, weil ich ihn enttäuscht hatte.“  Seine Stimme wurde immer leiser und er sah traurig zu Boden. Tom seufzte und sah den jungen Mann mitfühlend an. Kirito war gerade erst 16 Jahre alt, war noch unerfahren und hatte nicht so viel Kampftraining gehabt wie Tom. Er war sozusagen immer noch mitten in seiner Ausbildung. Luzifer war zu Kirito wirklich zu hart gewesen. Was erwartete Luzifer nur, dass junge Menschen ohne vollendetes Training wunder bringen? „Nein, leider. Ich hab daran leider nicht gedacht mit Luzifer zu reden. Ich bin noch nicht so hoch im Rang und kann ihn deshalb darauf noch nicht ansprechen. Tut mir leid, Kleiner.“, sprach Tom und ging zu Kirito, der seufzte und nur enttäuscht nickte. „Sobald ich meinen Auftrag erledigt habe, rede ich mit Luzifer. Dann kann er nicht anders als mir diesen einen Wunsch zu erfüllen.“, sprach Tom und lächelte sanft. Der 16 jährige sah zu Tom auf und lächelte ebenfalls. Die Traurigkeit war wie verschwunden und in seinen Blick zeichnete sich Hoffnung und Respekt. „Danke Tom, dass werde ich dir nie vergessen. Aber welcher Auftrag?“, fragte Kirito neugierig und sah Tom an, der an den jüngeren Gefallenen vorbei ging. Als er paar Treppen hoch gestiegen war, blieb er stehen und drehte sich zu Kirito um, er legte seine Zeigefinger auf seinen eigenen Mund und bedeutete Kirito leise zu sein, dann senkte er seine Hand und sagte leise: „Das bleibt mein Geheimnis, Kleiner.“ Enttäuscht sah der junge Mann Tom an, der sich umdrehte und die Treppen weiter rauf ging. Er musste die Sterbliche finden komme was wolle. Er durfte einfach keine Zeit mehr verlieren. Auch wenn er gerne etwas Zeit mit Kirito verbracht hätte, doch dies war nicht möglich, wenn er seinen eigenen Wunsch und den seines Freundes erfüllen wollte.  

Kapitel.3.

 

Erleichtert nahm Sarienna auf einer Bank in der Haltestelle der Straßenbahn Platz und lehnte sich an die Lehne der Bank an. Sie hatte vor kurzen ihr Gespräch mit der Studienzulasserin gehabt und sah auf die Dokumente hinab, die sie vor kurzen erhalten hatte. Sie hatte noch gut 20 min Zeit, bis ihre Straßenbahn kommen würde und Sarienna heim fahren würde. Genug Zeit um sich die erhaltenen Dokumente durchzulesen. Sie seufzte, sah auf ihre paar Blätter hinab und begann zu lesen. „Willkommen an der Universität Wien.“, stand groß in blauer Schrift auf einen der Zettel. Als Sarienna weiter las rollte sie ihre Augen. Der selbe Kram, den sie damals bei der Aufnahmeprüfung bekommen hatte. Sie steckte daher die Zettel in ihre Handtasche und sah sich am Bahnhof um. Sie hatte dachte über ihre neuen Freunde nach und sah wieder zur Rolltreppe, mit der sie zur Uni kam, nach links. Der frische Geruch von Pizza und Döner wanderte in ihre Nase und sah zum Dönerstand neben der Rolltreppe. Gerade bediente der Verkäufer eine junge Familie, doch ihr Blick blieb an einem schwarzhaarigen jungen Mann hängen, der hinter der Familie wartete und sich wohl die Speisekarte oberhalb ansah. Er trug schwarze Gewänder und seine schwarze Jacke war mit silbernen Knöpfen geschmückt die das Licht zurück reflektierten. Sarienna konnte nicht anders als den Mann weiter anzusehen, der an der Reihe war und sich ein Getränk kaufte. Als der Verkäufer ihn das Getränk, welches eine Coca Cola Flasche war, reichte, drehte sich der junge Mann um und seine violetten Augen sahen direkt zu Sarienna. Ihre Blicke trafen sich und erschrocken sah Sarienna auf ihre Hände, die am Schoß lagen. Eine unglaubliche Kälte durchfuhr ihren Körper und ihre Hände begannen leicht zu zittern. Zittrig holte sie Luft, und wollte wieder aufsehen und schauen ob der Mann weg war, doch sie traute sich nicht. Warum nur war ihr so kalt? Sie trug doch einen warmen Mantel. Diese unglaubliche Kälte die ihre Knochen langsam hochkroch breitete sich über ihren gesamten Körper aus und langsam hob Sarienna ihre Hände, führte die gefalteten Hände zu ihrem Mund und hauchte um sich ihre Hände zu wärmen. Dann begann sie ihre Hände zu reiben und hauchte immer wieder in ihre Handflächen um mehr Wärme zu bekommen. Doch es nutze kaum.  „Ist dir etwa kalt?“, sprach eine Männerstimme und Sarienna sah auf. Sie zuckte zusammen, als sie den Mann von gerade eben erkannte. Er hielt die geöffnete Cola Flasche in seiner Hand und sah Sarienna an mit seinen violetten Augen. „Nein, alles gut.“, sprach Sarienna schnell etwas zögernd und schluckte schwer. Ihr Atem stockte und sie spürte gleich wie bei den anderen drei eine Macht, die von ihm ausging. Eine Macht die sie nicht beschreiben konnte. Eine mächtige und auch gefährliche Aura. Der junge Herr lächelte und setzte sich neben Sarienna auf die Bank. Diese schluckte erneut, ihr Instinkt schrie zu rennen, doch sie konnte sich nicht rühren, so als wäre sie an der Bank gefesselt. „Ich bin Tom, und du?“, sprach er nett und verschränkte seine Arme. Verärgert sah Sarienna den jungen Mann an. Sie hatte immer noch Furcht doch die Wut gewann die Oberhand. „Geht sie nichts an.“, sprach sie mit ruhiger Stimme und war froh, dass sie ihre Stimme wenigstens nicht verloren hatte. „Ach nicht doch. Ich kann verstehen, dass du Angst hast, doch deine Feindseligkeit finde ich etwas unpassend.“, das letzte Wort betonte er und er grinste. „Ich habe dich vorhin nur in der Uni gesehen und wollte dich näher kennen lernen. Ich habe mich für das Biologie Studium angemeldet. Ist doch kein Verbrechen oder?“, erklärte er, als er Sariennas feindseligen Blick sah und seufzte. Sie antwortete nicht, sondern sah Tom weiterhin verärgert an, dieser erhob sich, sah Sarienna noch etwas an und sprach dann wenig später: „Ich geh dann mal. War nett dich kennen zu lernen. Vielleicht sieht man sich auf der Uni.“, sprach er freundlich und zwinkerte Sarienna zu. Dann ging er nach links und machte sich auf den Weg zur Straßenbahn Nr.40.

 

Verwirrt sah Sarienna ihn nach. Was passierte nur gerade hier. Vorher die drei Männer und nun dieser Tom auch noch? Sie zog ihr Handy aus der Tasche und machte den Display an. 52 ungelesene Nachrichten aus der neuen Gruppe. Sie schüttelte ihren Kopf, öffnete WhatsApp und las die Nachrichten. Die erste war von Julian: „Wie verbringt ihr denn euer Wochenende so?“ Die nächste war von Jack: „Junge, wie kommst du auf Wochenende? Es ist gerade mal Montag!“  Die nächsten paar Nachrichten waren von Marvin, der Lachsmileys gepostet hatte, die drauf folgende Nachricht war von Jack: „Klappe Marvin? xD“ Dann kam wieder von Marvin eine Nachricht: „Das nehme ich nicht an, ich lass mir doch nichts von dir sagen XD“ Die letzten 30 Nachrichten bestanden nur aus Jack und Marvin, wie sie rum diskutieren und Jack, der Marvin beleidigte und Julian der Lachsmileys schickte. Die neuste Nachricht kam von Marvin: „Ich glaub Sarienna hält uns für bescheuert.“ Sarienna lachte, sie waren wirklich eine eigenartige Gruppe, was sie bis jetzt von den Nachrichten beurteilen  konnte. Erneut kam wider eine Nachricht diesmal von Jack: „Mir relativ…du bist ja schuld daran!“ Sarienna schickte paar Lachsmileys und sah auf. Ihre Straßenbahn kam gerade an und die sah den Leute kurz beim aussteigen zu, bis sie schnell zur Straßenbahn rannte und einstieg. Erst als sie sich auf einen freien Platz gesessen hatte sah sie wieder auf ihr Handy und konnte eine weitere Nachricht von Jack in der Gruppe lesen: „Marvin, du bist so Trottel. Deine Geburt war ein einzig großer Fehler und die arme Sarienna steht jetzt bestimmt unter Schock wegen dir.“ Lachsmileys folgten sowohl von Marvin als auch Julian und Sarienna musste erneut lachen. Sie begann zu schreiben: „Nein alles gut, ich steh nur etwas unter Schock. Ich bin vorhin so einen schwarzhaarigen jungen Mann begegnet, der war etwas eigenartig. Er kam mir so vor als wollte er was von mir.“ Eine Weile herrschte schweigen, dann sah sie auf ihrer WhatsApp Leiste , dass Julian tippte. Die Bahn gab das Signal zum abfahren und Sarienna sah aus dem Fenster und immer wieder auf ihr Handy. Manchmal hörte Julian auf zu tippen, dann schrieb er wohl wider. Wenig später machte ertönte Sariennas Nachrichtenton und sie sah vom Fenster auf ihr Handy. „Was für ein junger Mann denn?“ , las sie die Nachricht von Julian und sie begann ihre Antwort dazu zu schreiben , was sie gefühlt hatte, dass von ihn eine dunkle düstere Aura ausging und sie sich gefühlt hatte als wäre sie gefesselt. Eine Weile kam nichts. Sie konnte nur die blauen Hacken sehen und sie seufzte, anscheinend glaubten ihre neuen Freunde, dass sie ein Rad ab hatte bestimmt. Sie hätte wohl doch nicht zu ehrlich sein sollen. Doch dann kam erneut eine Nachricht von Marvin: „Das war bestimmt nur Einbildung. Bestimmt wollte der nur mit dir quatschen wie wir.“ Wenig später stimmten die beiden anderen Jungs zu und Sarienna tippte: „Ok, aber trotzdem war irgendwas an ihn seltsam. Er hat sich auch für Biologie angemeldet, sagte er und dass sein Name Tom sei.“ Wieder herrschte Schweigen für eine Weile, dann kam eine Nachricht von Jack: „Was für ein Zufall, dass du heute so viele triffst. Naja so ist halt das Unileben.“ Zustimmende Nachrichten kamen von den anderen und Jack beendete das Thema mit: „Lohnt es sich jetzt einkaufen zu gehen?“ Julian schickte ein Smiley der mit den Schultern zuckte und Marvin: „Ich weiß nicht.“ Sarienna lächelte, die Sogen über den fremden den sie gerade getroffen hatte, war wie weg geblasen und sie lachte wieder als sie Jacks Nachricht las: „Ok, ich muss wohl einkaufen gehen. Marvin hat bestimmt den Kühlschrank aufgegessen.“ Darauf folgte von Julian eine Nachricht: „Ich glaube ja. Ich hab nur noch eine Schachtel Käse und einen Apfel im Kühlschrank gesehen.“ Sarienna lächelte als sie die weiteren kommenden Nachrichten von Jack las: „Na toll, das heißt wohl ja. Lass Marvin raus schmeißen Juli. Den sein Leben juckt eh keinen.“ Julian stimmte wohl mit einem Lachsmiley zu und es dauerte nicht lange bis eine Nachricht von Marvin kam: „Fuck u, Guys. Geh ich halt zu Sarienna die hat bestimmt Platz für mich :) .“ Sarienna schüttelte den Kopf und lehnte sich auf ihren Stuhl zurück. Von Julian und Jack kamen Lachsmileys und Sarienna schrieb: „Nein, sorry. Habe leider keinen Platz für dich. xD“ Erneut fielen Lachsmileys und enttäuschte Smileys von Marvin.  Sie wusste nicht warum, doch sie mochte die 3 schon besonders gern, sie hatte wirklich Glück gehabt heute und konnte sich nun auf die Vorlesungen freuen, wo sie die drei bestimmt widersehen wird.

Kapitel.4.

 

 

Erschöpft ging Sarienna schnell die Stiegen zu ihrer Wohnung hoch, sie keuchte und zitterte am gesamten Körper. Sie hielt den Atem an, schnell zog sie mit zittriger Hand ihren Schlüssel aus ihrer Handtasche, sperrte die kastanienbraune Haustür auf und seufzte erleichtert auf, als sie die Tür schnell hinter sich schloss. Seit sie aus der Straßenbahn ausgestiegen war hatte sie das ungute Gefühl gehabt verfolgt zu werden. Sie hatte immer das Gefühl gehabt sie würde jemand beobachten. Als sie ihre Augen öffnete stieß sie sich von der Haustür ab, zog sich ihre Schuhe, sowie ihren Mantel aus und ging Richtung Esszimmer. Doch dann zuckte sie erschrocken zusammen als ihr Handy in ihrer Handtasche klingelte, welche sie auf der Bank abgestellt hatte. „Wer will denn jetzt was von mir.“, sprach Sarienna genervt und schritt zurück zu ihrer Tasche. Als sie die Tasche öffnete und das Handy in ihre  Hand nahm, sah sie den Namen ihrer besten Freundin Cindy am Bildschirm. „Was gibt’s?“, fragte Sarienna als sie das Telefonat annahm und das Gerät an ihr Ohr hielt. „Eyo, wo steckst du? Ich dachte wir sind verabredet gewesen beim Bahnhof!“, konnte Sarienna Cindy brüllen hören und sie musste ihr Telefon etwas weg halten. Verärgert stieß Sarienna einen Seufzer aus und kratzte sich am Kopf. Dann antwortete sie Cindy verärgert während sie Richtung Esszimmer schritt: „Wovon redest du? Ich dachte du bist in Hannover.“ Laut begann ihre Freundin zu lachen bei Sariennas Antwort, während Sarienna wartete bis Cindy sich beruhigt hatte nahm sie auf ihrer schwarzen Sitzecke rechts neben ihrem weißen Bücherregal Platz und rieb sich die Stirn als sie Cindys Antwort hörte: „Ich hab es mir anders überlegt und dachte ich komm zu dir. Zusammen studieren macht viel mehr Spaß.“ Die braunhaarige stützte ihren Kopf in ihre linke Hand, die sie auf den Esstisch gelegt hatte, während sie Cindy antwortete: „Ich bin in 20 min da. Warte einfach vor dem Bahnhof oder im Kaffee in der Nähe.“ Zufrieden stimmte Cindy zu und verabschiedete sich fröhlich von Sarienna. Als sie aufgelegt hatte, erhob Sarienna sich, ging erneut zu ihrer Garderobe, zog sich schnell ihre Schuhe, sowie ihren Mantel an und eilte mit ihrer Handtasche aus der Wohnung.

 

Nachdenklich ging Jack den Gehsteig entlang. Er hatte sich vor kurzen von seinen Freunden an der Bushaltestelle verabschiedet und hatte sich auf den Weg Richtung Supermarkt gemacht um noch paar Lebensmittel einzukaufen. Marvin war einfach so ein Vielfraß. Der könnte den Kühlschrank glatt heiraten. Jack schmunzelte bei den Gedanken und sah sich während er weiter ging um. Kleine Kinder eilten auf der anderen Straßenseite mit ihren bunten Schultaschen nach Hause. Hier und da riefen sie sich irgendwelche Worte zu und liefen an eine ältere Dame auf einen Rollator vorbei. Beinahe warfen sie die Frau um, diese taumelte und schrie vor Schreck auf. Jack zuckte zusammen, als er die arme Frau sah, wie sie die Balance verlor. Daher lief er so schnell wie der Blitz zu ihr hin über die andere Straßenseite und fing sie gerade noch auf, bevor sie auf den Boden aufkrachte. Erstaunt sah die alte Dame zu Jack auf und ihre Blicke trafen sich. „Alles in Ordnung bei ihnen?“, fragte Jack freundlich und half ihr wieder sicher auf den Beinen zu stehen. Die alte Frau lächelte und nickte, als Jack ihre Hände wieder zum Rollator hinführte. „Danke Jungchen. Diese kleinen Kinder haben keinen Respekt vor älteren. Aber wie kommt das, dass sie so schnell zur Stelle waren.“, sprach sie erstaunt und sah dann grimmig zu den Kindern. Jack zuckte zusammen. Hatte er allen ernstes wieder vergessen seine Kräfte nicht zu zeigen? Dabei hatte er noch Marvin gewarnt vorsichtig zu sein und dann machte Jack selbst den Fehler.  „Ehm, naja. Ich war in der Nähe. Kann sein, dass sie mich nicht gesehen haben.“, sprach Jack und sah die Frau an. Sie trug ein blaugraues langes Kleid mit einem offenen grauweißen Mantel mit einer kirschroten Zipfelmütze. Die Frau lächelte und flüsterte fröhlich: „Ihr seid ein Engel oder?“ Jack zuckte zusammen und sah die Frau geschockt an. Woher konnte sie das nur wissen? Die Frau lächelte und Jack konnte nicht anders als ihr in die Augen sehen. „Ihr kennt mich Jack.“, sprach die alte Frau und lächelte. Erneut zuckte Jack zusammen und er wich einen Schritt zurück. „Du brauchst keine Angst zu haben Jack. Ich bin auch ein Engel weißt du. Und ich habe dich gesucht.“, sprach die alte Frau. Ihr Blickt trübte sich und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Deine Eltern haben mich auf die Suche nach dir geschickt.“, sprach sie leise und sah Jack traurig an. Wut kochte in den jungen Mann hoch und er musste sich unter Kontrolle halten nichts zu sagen. Tief atmete er ein und aus und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. „Du weißt es noch nicht oder? Hat dir Marvin denn nichts erzählt? Dass sie gefallene Engel waren?“, sprach die Frau unsicher und Jack riss seine Augen auf. Ein kaltes Feuer brannte in seinen Augen und er fragte finster: „Woher soll Marvin das wissen?“ Die alte Dame wunderte sich und sie ging langsam mit ihren Rollator zu einer alten Bank, die sich etwas abseits von ihnen Richtung Park befand. Jack folgte ihr langsam, all seine Sinne waren auf Alarmbereitschaft. Was hatte Marvin mit seinen Eltern zu tun? „Ich weiß, dass wirkt jetzt wie ein Schock für dich.“, sprach die alte Dame und nahm auf der Bank langsam platz. Sie sah Jack an, der langsam näher kam und sich neben ihr setze. Sein Gedanken schwirrten in seinen Kopf. Wer war die Frau nur? Was hatte Marvin damit zu tun? Was ist mit seinen eigenen Eltern geschehen? „Ich höre.“, sagte Jack ernst und sah die Frau mit einen kalten Blick an. Wie konnte er nur einer Fremden trauen oder glauben?

 

Die alte Frau überlegte kurz und sah auf ihre Hände. Ihre weißen Locken tanzten im Wind, dann sah sie wieder Jack an, der sie erwartungsvoll ansah. „Also?“, konnte sie Jack nachbohren hören und sie schluckte kurz, sah Jack an und fing an zu erzählen: „Deine Eltern waren wie du auch Engel. Dein Vater war ein gefallener Engel. Deine Mutter ein Engel des Lichts. Sie hatte vor Fabian mit Gabriel die Position des Obersten Engels.“ Jack nickte nachdenklich und die Frau schwieg kurz und schien zu überlegen, wie sie fortfahren sollte. Sie sah kurz Jack an, der ihr aufmunternd zu nickte und sie begann weiter zu erzählen: „Deine Eltern gingen eine verbotene Ehe ein. Du kennst ja das alte Gesetz der Engel. Ein normaler Engel im Dienste Gottes darf sich nicht mit einen gefallenen einlassen. Deine Eltern haben dies trotzdem getan und dies hat dazu geführt, dass deine Eltern oder besser gesagt deine Mutter fielen. Nachdem sie Marvin zuerst auf die Welt brachte und dann dich.“ Jack schloss seine Augen, dies war gerade einfach zu viel für ihn. Er und Marvin sollten Geschwister sein? Niemals konnte dies wahr sein. Sie beantwortete seine Fragen überhaupt nicht. Wie konnte er nur so naiv sein und dieser alten Dame Glauben schenken? Er erhob sich, schloss seine Augen und ballte seine Hände zu Fäuste zusammen. Er musste sich so sehr unter Kontrolle halten die alte Dame nicht anzuschreien, da sie nur um den heißen Brei redete. Es schien als ob die Zeit stehen geblieben ist, denn Jack konnte nichts mehr hören, weder den pfeifenden Wind, noch die Autos und anderen Fahrzeuge, die sonst normal ratternd durch die Straßen fuhren. „Hören sie auf die Zeit anzuhalten…“, sprach Jack ernst öffnete seine Augen. Alles war wie erstarrt und er sah zu der alten Frau, die ihre Hand gehoben hatte und langsam wieder senkte. „Ich musste dies tun. Damit ich dir alles in Ruhe erklären kann.“, erklärte sie und sah Jack bittend an. Dieser seufzte, neigte seinen Kopf und sein gesamter Körper begann zu zittern. Er seufzte und fing an leise zu lachen. Dann begann er mit ruhiger Stimme zu reden: „Verzeihen sie, doch sie glauben doch nicht allen Ernstes, dass ich einer daher gelaufenen alten Frau, die auch ein Engel zu sein scheint, glaube.“ Er hob seinen Kopf und grinste spöttisch. Die alte Frau zuckte zusammen bei Jacks eiskalten Blick und sie konnte nicht anders als zu Boden sehen. „Hören sie auf mit der Zeit zu spielen. Das schadet den Menschen in unserer Nähe.“, sprach Jack ernst und versuchte vom Gespräch abzulenken. Die alte Frau nickte nur, hob wieder ihre Hand und langsam begann die Zeit wieder zu fließen. Der junge Engel konnte die Menschen sehen wie sie sich wieder bewegten, er konnte den pfeifenden Wind wieder hören und die Fahrzeuge auf den Straßen ratternd an vorbei fahren sehen und auch hören. Das normale Alltagsleben der Stadt Wien war wieder zurück gekehrt. „Halten sie sich von mir fern.“, sprach Jack ernst und drehte der Frau den Rücken zu. Die Dame wollte gerade protestieren, doch Jack ließ sie nicht zu Wort kommen und ging einfach ohne ihr einen weiteren Blick zu zuwenden. Er musste sich unbedingt mit Marvin unterhalten. Diese Fremde kam Jack schon die ganze Zeit komisch vor. Er musste unbedingt ihre Aussagen nachprüfen und die Wahrheit raus finden, bevor er ihr weiter zuhören konnte. Ihre Aussagen über seine Eltern haben sich in Jacks Gedanken festgesetzt. Sein Vater ein gefallener und seine Mutter ein Engel des Lichts? Hatte er etwa deswegen als einziger schwarze Flügel? Er dachte immer dies sei eine Tarnung gewesen. Doch anscheinend war er selber wirklich selbst auch ein gefallener Engel, der trotz allem den Herren dienen durfte. Doch warum nur? Würde dies denn nicht gegen das alte Gesetz der Engel verstoßen? So viele Gedanken schwirrten Jack durch den Kopf als er erneut über die Straße lief, als er auf der anderen Seite wieder ankam, drehte er sich erneut um, damit er noch einen letzten Blick auf die alte Frau werfen konnte, doch die alte Dame war verschwunden. Ein kalter Schauer lief Jack über den Rücken und er schluckte unsicher, als er zur alten Parkbank sah, denn nur der Rollator stand noch einsam und allein dort.

Kapitel.5.

 

 

„Gott ich verhungere!“, rief Marvin genervt und ließ sich aufs Sofa fallen. Er und Julian waren seit zwei Stunden wieder in ihrer Wohnung und warteten ungeduldig auf Jack, der einkaufen gegangen war. „Julian mach was!“, beschwerte sich Marvin und sah zu Julian, der in der Küche stand und die weißen Schränke durchsah. Er sah über die Schranktür zu Marvin. Sein Blick deutete Verzweiflung an und er antwortete: „Marvin, du wirst es nicht hören mögen, aber wir haben nichts da. Alle Schränke sind leer.“ Marvin grummelte genervt, raffte sich mühsam auf und schritt zu Julian in die große Küche. „Der Kühlschrank hat bestimmt was.“, sagte er hoffnungsvoll und ging an Julian vorbei zum silbernen Kühlschrank, der sich links neben dem Waschbecken befand. Julian seufzte, als Marvin die silberne Tür des Kühlschrankes öffnete und geschockt rein sah. Das Licht des Apparates ließ Marvins Gesicht blass aussehen. Der Schock stand Marvin ins Gesicht geschrieben und er hatte wohl Mühe seine Traurigkeit zurück zu halten. Er hob seine Hände, legte diese auf seinen Kopf und rief: „Nein! Das darf nicht wahr sein! Wo bleibt denn nur Jack ich hab Hunger!“ Der junge Mann schloss die Kühlschranktür, ging zum Küchentisch, der sich etwas entfernt vom Kühlschrank befand hin, setzte sich auf einen der schwarzen Stühle und vergrub seinen Kopf in seine Hände, als würde er trauern. „Jack soll endlich heim kommen. Sonst esse ich noch die Möbel auf.“, erklärte Marvin leicht angeschlagen, nahm seine Hände vom Gesicht und sah zu Julian. Der blondhaarige schloss die weißen Schranktüren und sah Marvin belustigt an. „Wenn Jack heim kommt isst du bestimmt Jack zuerst.“, sagte Julian lachend und setzte sich auf einen der vier Stühle gegenüber von Marvin, der ihn verwundert ansah. „Nein, der schmeckt mir nicht.“, wandte Marvin genervt ein und wedelte vor seiner Nase, als hätte er an etwas Unangenehmen gerochen, dann sah er Julian an, der sich offenbar das Lachen verkniff. Marvin fluchte kurz und schimpfte über Jack bis er dann wieder Julian ansah, der rot anlief da er wohl die Luft anhielt. „Hey, Jack ist eh nicht da. Lass es raus!“, rief Marvin und lachte sich schlapp über seine eigenen Worte. Er hämmerte auf den Tisch und wenig später stimmte Julian in sein Lachen ein. Beide lachten und konnten sich nicht mehr halten. Doch als sie hörten wie die Haustür aufging verstummten sie und versuchten sich zu beruhigen, was ihnen schwer fiel. „Schön, dass ihr euch so amüsiert!“, konnten sie Jacks Stimme vom Flur hören und die beiden Männer fingen wieder an zu lachen. Als Jack die Küche mit zwei voll beladenen roten Tüten betrat sah er die beiden fassungslos an. Sie waren nur am Lachen, hauten sich gegenseitig auf die Schulter oder hämmerten auf dem Tisch vor Lachen. Jack rollte die Augen, stellte die beiden Tüten auf den Tisch und ergänzte: „Ihr seid echt unmöglich. Aber hmmm. Ich weiß ja nicht. Eine schöne Lasagne mit viel Käse oder doch lieber nichts zu Essen?“ Marvin zuckte zusammen, als hätte ihn wer geschlagen. Er sah Jack mit weit aufgerissenen Augen an und fragte nach: „Hast du etwa Lasagne gesagt?!“ Der weißhaarige nickte und zuckte mit den Schultern gleichgültig. Seine Stimme klang ernst und er hob seine Augenbraue: „Ich koch sie aber nicht für dich. Ich hab wichtigeres zu tun als für euch den Butler zu spielen.“ Mit diesen Worten drehte sich Jack um und ging auf sein Zimmer. Er öffnete die Tür sah nochmal zu Julian und Marvin. Sein Blick und Julians trafen sich und Marvin lachte sich wohl wieder schlapp, da er Jacks Worte für einen Scherz hielt. Jack seufzte, wandte den Blick ab, öffnete seine Zimmertür und betrat es. Als er die braune Tür hinter sich geschlossen hatte,  schritt er zu seinem Bett und ließ sich erschöpft auf sein weißes Bett fallen.

 

Nachdenklich sah Julian Jack nach, wie dieser im Zimmer verschwand. Er wusste, dass Jack mit irgendwas rum kämpfte, doch er konnte sich nicht ausmalen mit was. Mittlerweile hatte Marvin aufgehört zu lachen und sah Julian an, der nachdenklich auf Jacks Zimmertür sah. „Juli! Hey, komm hilf mir mal ich hab total Lust auf Lasagne dank Jack.“, sprach Marvin, zog die beiden Tüten zu sich und kramte nach den Lebensmitteln für die Lasagne. Julian kratze sich am Kopf, wandte seinen Blick von der geschlossenen Tür ab und sah zu Marvin, der nun in den Schränken nach einem Topf für die Sauce suchte. „Sag mal, kommt dir Jack nicht etwas eigenartig vor?“, fragte Julian und sah hinter sich zu Marvin. Dieser sah kurz auf, holte einen silbernen Topf auf dem Schrank und wandte sich Julian zu: „Nein warum?“ In Gedanken versunken sah Julian Marvin zu, wie er die Lasagne zubereitete und erzählte Marvin währenddessen seine Sorgen um Jack. Weil dieser sich zurück zog jeden Abend. Als Julian endete und er nach Marvins Meinung fragte antwortete Marvin nachdenklich: „Schon ja. Normalerweise hängt er immer mit uns ab, aber seit Tagen zieht er sich öfters immer mehr von uns zurück. So als würde er versuchen etwas zu verstecken vor uns.“ Julian nickte zustimmend und sah wieder zur Tür. Irgendetwas bedrückte Jack. Da war sich Julian sicher und egal was es war, er würde es bestimmt nicht leicht aus Jack herauskitzeln können. Jack war wer, der seine Probleme lieber für sich behielt, da er seine Freunde nicht in Sorge oder Gefahr bringen wollte, doch genau dies war in Julians Augen ein Fehler.

Impressum

Texte: Zafrina Jones
Bildmaterialien: Zafrina Jones
Cover: Zafrina Jones
Tag der Veröffentlichung: 30.09.2018

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Marvin, Jack und Julian . Danke dass ihr mich so mögt wie ich bin. :)

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