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Titel

 

 

"Wenn die Götter sich gegen dich stellen, fällst du in die Welt der Schatten."

 

 

Eine Welt, zwei Götter, zwölf Territorien, 12 Allianzen bestehend aus verschiedenen Kämpfern: Krieger, Beschwörer und Blutmeister vereint in Gemeinschaften, den Allianzen, wo sie sich in ständig kommenden Kriegen beweisen müssen, in der Schlacht der Götter, den Allianzkriegen um den Segen der Götter zu erhalten, um in der Welt bleiben zu dürfen. Doch bald soll sich das Blatt für die Allianzen wenden und ein alter Feind der Zeit soll die Welt in Schrecken und Finsternis hüllen, sowie den Schleier über die Wahrheit der Kriege enthüllen.

 

 

Kapitel.1.

 

Shineris Kopf pochte. Seit Tagen quälte die weißhaarige Frau Alpträume. Es war tief in der Nacht, hier und da konnte man eine Eule rufen hören und den sanften Abendwind, der die Blätter zum rascheln brachte. Die junge weißhaarige Frau richtete sich auf und rieb sich die Schläfen. Sie sah neben sich im Bett, wo ihr Partner Ghost tief und fest schlief. Sein weißes Schulterlanges Haar war zu einem kleinen Zopf zusammengebunden, paar Strähnen fielen dem jungen Mann ins Gesicht, doch dies schien ihn nicht zu stören, denn der Herr schlief weiter tief und fest. Eine Weile sah Shineri ihren schlafenden Ehemann an, und seufzte. Sollte sie ihn jetzt wirklich wecken wegen einem Alptraum, den sie seit Tagen hatte? Einen Traum, den sie nicht einmal richtig deuten konnte? Sie sah weg von ihrem Partner und blickte aus dem Fenster, ihr Körper verlangte deutlich nach Schlaf und es viel der jungen Frau schwer die Augen offen zu halten. Ihre Angst, dass sich der Traum wiederholte war groß. Sie hatte niemanden davon erzählt, nicht mal Ghost, der immer für sie da war egal was war. Etwas sagte Shineri, dass sie unter keinen Umständen jemanden davon erzählen durfte, weder ihrem Ehemann, noch ihren Freunden. Doch lange würde sie dies nicht mehr verheimlichen können. Selbst ihr älterer Bruder Sin und ihre kleine Schwester Vayna waren besorgt und erkannten, dass in ihrer Schwester etwas vorging.

 

„Shineri? Alles in Ordnung?“, riss eine sanfte tiefe Stimme die junge Frau aus den Gedanken. Sie zuckte zusammen und sah neben sich. Ihr Partner war wach geworden, sein weißes Haar war zerzaust und zeigte, dass er auf der Seite geschlafen hatte. Shineri seufzte, als sie in die eisblauen Augen ihres Ehemannes sah und sofort Ruge und Geborgenheit spürte. „Ja, alles ist gut.“, sprach sie und lehnte sich an Ghost. Erleichtert atmete sie auf, als er seine starken Arme um seine Frau legte und ihr sanft durchs weiße Haar streichelte. „War es wieder dieser Alptraum?“, fragte er sanft und gab ihr einen Kuss auf den Haaransatz. Sie nickte nur und schluckte schwer. Wie gern würde sie ihm alles erzählen, doch ihre Lippen waren wie versiegelt. Eine Weile herrschte Stille und sie spürte immer wieder Ghosts Hand, der ihr sanft durchs Haar streichelte. „Danke“, flüsterte die junge Frau und atmete tief ein und aus. Ihr Partner hatte schon seit langem verstanden, dass sie darüber nicht wirklich reden wollte oder konnte und Shineri war dankbar dafür, dass er sie einfach nur hielt und nicht nachbohrte. Sanft legten sich die beiden wieder ins Bett, Shineri kuschelte sich an Ghost, der wieder seine Arme um sie legte und ihr sanft den Rücken streichelte. Es dauerte nicht lange bis Shineri in Ghosts Armen es schaffte einzuschlafen und ihr Ehemann sich schließlich auch wieder den Schlaf hingab.

 

„Mann du hast schon wieder gewonnen.“, brummte Vidar und ließ sich auf das große blau-grüne Sofa nieder. Vidar war ein Beschwörer, ein Magier, dessen Waffe magische Zauber waren, die er mit Hilfe seines Stabes beschwören konnte. Der andere Herr, ein starker Krieger lächelte, richtete sein rot-goldenes Gewand, steckte sein Schwert weg und setzte sich neben Vidar. „Wir sollten lieber nicht im Gemeinschaftsraum trainieren, sonst schimpfen nur wieder Ghost und Shineri mit uns.“, sprach er und nahm sich etwas von dem süßen Gebäck, dass auf den kleinen Glastisch vor dem Sofa stand. Vidar lachte, sah zu dem schwarzhaarigen Mann und hob eine Augenbraue: „Sag bloß der stärkste Krieger hat Angst vor einer Frau?“ Der Herr grummelte, als er Vidar leise lachen sah, schob sich etwas vom Gebäck in den Mund und grummelte: „Natürlich nicht, du Spinner.“ Vidar lachte umso mehr und lehnte sich zurück, bevor er amüsiert sprach: „Also wirklich Xiao, du kannst jeden besiegen, der sich uns in den Weg stellt und dann hast du Angst vor Shineri und Ghost?“ Xiaos Blick war eintönig, fast schon genervt, als er zu Vidar sah und sich erhob. „Du redest Unsinn. Ich geh mal nach draußen und schau ob Soul abgelöst werden möchte. Immerhin hat der Arme heute Nachtwache halten dürfen.“, sprach der Krieger und steckte sein Schwert ein, Vidar nickte, winkte Xiao, der sich abwendete und schmunzelte nur. Xiao war ihr stärkster Mann in der Allianz. Niemand konnte sich mit ihm anlegen zumindest fast niemand. Doch der Mann hatte so ein weiches Herz, wenn es um das Beschützen anderer geht. Das erstaunte selbst Vidar sogar.

 

Wenig später trat eine weißhaarige Dame mit pinken Strähnen ein. Ihr pink-weißes Kleid war elegant geschnitten, ihr goldener Stab trug einen roten Rubin, der leicht leuchtete. „Morgen Vidar. Morgen Xiao.“, sprach sie und trat zur Seite, damit der Krieger vorbei konnte. Freundlich wünschte der Krieger der Frau einen guten Morgen und schritt an ihr vorbei. „Morgen Moisha!“, rief Vidar lächelnd und winkte ihr zu. Die junge Frau stich sich eine Strähne zurück und ging zu Vidar, der sich und Moisha eine Tasse Tee einschenkte. „Magst du was essen?“, fragte er und sah zu Moisha, die sich neben Vidar setzte, wo Xiao vorhin gesessen war. „Ja bitte. Am besten ein Schwarztee.“, antwortete sie und strich sich eine Strähne ihres langen Haars hinters Ohr. Vidar lächelte, schnappte sich aus der kleinen Schublade, der Kommode neben dem Sofa zwei Teebeutel und füllte diese mit dem duftenden Schwarztee, bevor er die Teebeutel zu schnürrte und beide in je eine Tasse gab. „Hast du gut geschlafen?“, fragte er und nahm etwas vom heißen Quellwasser in der großen Kanne, auf der Kommode. „Ja schon und du?“, antwortete Moisha glücklich und sah Vidar zu, wie er das heiße Wasser in die Tassen goss. „Ich auch, nur...“, sagte der Mann, doch hielt inne. Er hob die zwei Tassen hoch, er setzte sich neben Moisha und reichte der Frau die Tasse Tee bevor er flüstere: „Ich hab gehört Shineri hat wieder nicht schlafen können.“ Verwundert sah die Beschwörerin zu Vidar und blinzelte. Shineri war ihre beste Freundin und sie hatte schon geahnt, dass mit Shineri etwas nicht stimmte. „Schon wieder?“, fragte Moisha besorgt und nippte vorsichtig an der Tasse Tee. Vidar nickte, strich sich sein braunes Haar zurück und erzählte: „Ja, das geht schon seit über einen Monat. Ich frag mich was los ist. Hat Shineri dir irgendwas erzählt?“ Moisha überlegte kurz, senkte die weiße Porzellantasse mit Tee und schüttelte ihren Kopf, bevor sie antwortete: „Nein, gar nichts.“ Sie seufzte und sah zu Vidar: „Vielleicht weiß Ghost ja etwas.“

 

Soul gähnte als er das in Bäume und Moos versteckte Gebäude betrat. Es erbaut zwischen vielen Bäumen, was ihnen Schutz vor Feinden, Regen und mehr bot. Ein Gebäude, was sie mit harter Arbeit erbaut hatten. Immerhin durften sie eigentlich als Gruppe, als Allianz nicht wirklich ein Lager besitzen, daher waren sie gezwungen in dem Umfeld unterzukommen. Soul seufzte, täglich dachte er daran, was wäre, wenn eine der anderen Allianzen sie entdecken würden, ihr Lager stürmen würden, sie vernichten würden, in Namen der Götter. Die Folgen waren undenklich, sie würden alle durch das Gericht der obersten Götter hingerichtet werden. Als der junge Beschwörer den Gang entlang ging, das tief in das Lager führte schauerte es ihn bei dem Gedanken, sein Leben zu verlieren, jedoch was blieb ihnen sonst übrig? Anderen Allianzen beizutreten konnten sie zumindest nicht vereint als Gruppe. Keine Allianz hätte Kapazität für 24 weitere Mitglieder. Plötzlich unterbrach er seine Sorgen und musste lächeln, als er Xiao sah, der ihm entgegen kam. „Guten Morgen, mein Freund.“, sprach der Krieger freundlich und blickte zu dem Beschwörer hinab, der sich müde die Augen rieb. „Morgen, Xiao.“, sprach Soul glücklich. Er wusste warum der Krieger hier war, er kam um ihn abzulösen von der Wache. „Wie war die Nacht?“, fragte Xiao und sah mitfühlend zu dem jungen Herrn, der lächelte und zu seinem silbernen Stab kurz sah, dessen blauer Kristall schwach leuchtete. „Eigentlich ganz ruhig. Hier und da war eine Eule zu sehen, aber sonst nichts.“, berichtete Soul und lächelte als Xiao nickte und ihn rein schickte: „Gut, geh und ruh dich aus, ich übernehme jetzt die Wache.“ Dankbar nickte Soul dem Krieger zu und schritt an ihm vorbei, um zu seinem Zimmer zu kommen.

 

Souls Schlafzimmer war direkt neben dem von Karonte und Sin, Shineris Bruder. Oft war Karonte bei Sin und diskutierte mit dem Krieger über neue Strategien, wie sie es schaffen würden von den Göttern anerkannt zu werden und Soul musste jedes Mal schmunzeln, da Karonte eine lebhafte Fantasie hatte. Einmal glaubte der Krieger, dass Sin, Shineri oder Ghost erwählt werden würden, sie als Allianz zu führen und das magische Wesen würde durch eines der runden Fenster krachen und ihnen Hoffnung geben. Eine andere Variante von Karonte war eine Schlacht, wo sie versuchen würden ein Territorium der anderen Allianzen einzunehmen. Daraufhin musste Sin laut lachen und sprach amüsiert, dass dies niemals im Leben passieren würde, woraufhin Karonte weitere Gegenargumente suchte um seine Theorie zu stützen. Der Gedanke daran war schon irgendwie amüsant. Jeder in der Allianz hatte die Hoffnung aufgegeben anerkannt zu werden. Jeder hier hat sich damit abgegeben eine einfache Gruppe aus Leuten zu sein. Nichts Besonderes, weder Visionen zu bekommen von den Göttern noch bei den großen Allianzkriegen teilnehmen zu dürfen. Die Allianzkriege, ein Event der Götter. Sie fanden immer in auserwählte Plätze der obersten Götter statt. Man erzählte sich, dass 1 Tag vorher der Mond violett leuchten würde und violettes Feuer das Kampffeld erleuchten würde. Die Allianzen hatten bis dahin Zeit sich vorzubereiten um ihre Stärken zu messen. Die Allianzkriege dienten als Schauspiel, ein Kampf um die Götter zu unterhalten und sogar zu beeindrucken und nach einer gewissen Zeit würden die obersten Götter, Solaris, der Sonnengott und Monaris die Mondgöttin, den Sieger bestimmen. Was als Belohnung folgte, wusste Soul nicht, doch es war bestimmt etwas Atemberaubendes, etwas für das es sich lohnte zu kämpfen.

 

„Ich schwöre dir, Monaris wird uns das Zeichen senden, Sin!“, konnte Soul die Stimme von Karonte hören, als er seine eigene Zimmertür aufsperrte. Der Beschwörer schmunzelte, als er nebenan Sin laut schnaufen hörte und belustigt sprach: „Ja natürlich und ich werde zum Gott ernannt, was hältst du davon?“ Eine Weile herrschte Stille und Karonte rief: „Ich schwöre dir, diesmal wird es passieren!“ Sin lachte und Karonte erzählte weiter wie die Mondgöttin diesmal ein Zeichen schicken würde. Gerne hätte Soul weiter gelauscht, denn den beiden zuzuhören war wie ein Schauspiel, was jeden zum Lachen bringen würde, doch leider spürte er immer mehr, wie die Erschöpfung sich zeigte. Er trat in sein Zimmer ein, gähnte, legte seinen Stab und eisblauen Umhang ab, dann schritt er zum Bett und warf sich einfach rein. Er hatte nicht mal Energie sich zuzudecken, er wollte einfach nur schlafen und an nichts anderes mehr denken. Die Stimmen von Sin und Karonte, wie sie wie irre diskutierten, wurden langsam leiser. Soul schloss seine Augen, atmete tief ein und aus und spürte wie sein Körper sich endlich entspannte und sich dem Schlaf hingab.

Kapitel.2.

 

Ghost seufzte, als er zu Shineri sah, die tief und fest im Bett endlich schlief. Diese Alpträume von denen die junge Frau sprach, ließen dem Blutmeister keine Ruhe. Er zog sich eine ordentliche schwarze Hose und sein weißes Knielanges Gewand an, nahm seine beiden goldenen Armschienen, wo sich jeweils 3 silberne Klingen eingezogen befanden und fixierte sie auf seinen Unterarmen. Er schloss seine rechte Hand zu einer Faust zusammen und ruckartig sprangen die drei messerscharfen Klingen der einen Armschiene hervor. Zufrieden fuhr er die Klingen wieder ein, indem er seine Hand öffnete und sah sich im Spiegel an. Seine Haare waren zerzaust und standen in alle Richtungen. So konnte der Blutmeister unmöglich zu seinen Kammeraden gehen. Sie würden ihn, wenn nur auslachen. Schnell nahm er sich eine Bürste und kämmte sich seine Haare zurecht. Er band die weißen Haare zu einem Zopf zusammen und verließ das Zimmer. Er machte sich große Sorgen um Shineri, was wenn ihr besagter Albtraum ein Zeichen von den Göttern war. Was, wenn ihre Zeit gekommen war, als Allianz zusammen zu halten und wenn, wie würden sie sich als Allianz nennen? So viele Fragen schossen Ghost durch den Kopf, doch das Gefühl, das ihre Zeit gekommen war, ließ ihn nicht los. Shineris Zustand konnte er sich nicht wirklich erklären, vielleicht konnte sie den Gedanken ein Außenseiter zu sein nicht mehr ertragen und hatte deswegen diese Träume. Der Blutmeister grummelte, als er durch den kastanienbraunen Gang schritt, der mit rot-weißen Teppichen verziert war.

 

„Morgen Ghost!“, rief eine fröhliche Stimme und der Blutmeister bleib stehen. Er drehte sich um und erblickte eine schwarzhaarige junge Frau, ihre Haare waren zu einem hohen Zopf zusammen gebunden, sie trug eine schwarze Hose, ein schwarzes T-Shirt und ihren Stab in der rechten Hand, welcher einen schwarz-grauen Kristall trug. Er lächelte und sah zu der Dame, die Shineris kleine Schwester Vayna war. „Guten Morgen, liebe Vayna.“, grüßte Ghost sie und wartete bis die junge Frau, bei ihm war, damit sie zusammen zum Gemeinschaftsraum gehen konnten. „Hast du gut geschlafen?“, fragte die Beschwörerin und lächelte. Shineris Ehemann nickte und erzählte Vayna von Shineri, wie sie wieder einen Alptraum hatte und die ganze Nacht nicht wirklich schlafen konnte. „Bei den Göttern, schon wieder?“, fragte Vayna geschockt und kratzte sich am Oberarm. Ghost seufzte und nickte, bevor er antwortete: „Ja leider. Nur will sie mir nicht erzählen um was es geht.“ Der Blutmeister fiel in Gedanken und Vayna, die neben ihm ging schluckte. „Vielleicht kannst du mal mit ihr reden oder Sin.“, sprach Ghost und biss sich auf die Unterlippe. Die Sorge um Shineri quälte ihn ganz klar. Die Beschwörerin nickte sprang vor Ghost und lächelte, bevor sie sprach: „Mach dir keine Sorgen ich bekomm es schon aus ihr raus. Wenn ich es nicht schaffe, dann muss Sin mit ihr reden. Er schafft es bestimmt, wenn ich scheitere.“ Der Blutmeister lächelte Vayna war immer so positiv gelaunt, sie glaubte fest an ihre Familie, jedoch konnte der Blutmeister klar sehen, dass die junge Frau in Sorge war. „Komm lass uns zum Gemeinschaftsraum gehen, sonst legen sich alle auf die faule Haut noch.“, sprach Ghost und ging an Vayna vorbei, die kicherte bei der Vorstellung und schnell Shineris Ehemann folgte.

 

Vidar grummelte, als er mit Moisha Karten speilte. „Denkst du die anderen wachen noch auf?“, fragte Moisha belustigt und sortierte ihre Karten. Vidar überlegte kurz, sah von Moisha zu seinen Karten und überlegte, bevor er sprach: „Shinoa ist bestimmt noch wach, Vayna auch, Sin und Karonte auch. Pise und Babayaga keine Ahnung, die brauchen ihren Schönheitsschlaf.“ Moisha lachte, strich sich ihr weiß-pinkes Haar zurück und sah zu Vidar, der grinste als er in seine Karten sah. „Grins nicht so, noch hast du nicht gewonnen.“, sagte Moisha genervt und sah ihre Karten durch. Vidar strich sich durchs Haar, grinste und lehnte sich in die Sofalehne zurück. „Ich setz noch einen drauf, wetten, dass die halbe Gruppe erst mittags wach wird? 100 Gold das die nicht wach werden.“, schmunzelte Vidar und sah zu Moisha. Die junge Frau überlegte, sah Vidar eine Weile an, sah zu ihren Karten und nickte: „Na gut, 100 Gold.“ Moisha grinste und sah zu Vidar, der sich nach vorne lehnte und Moisha über die Karten in die Augen sah. „Bist du dir sicher?“, fragte Vidar belustigt und hob seine beiden Augenbrauen auf und ab. Moisha grummelte, sah erneut in ihre Karten und überlegte eine Weile. Sie legte ihre Karten ab: Ass, König, Dame, Bub, 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4 und 3 in Herz. Geschockt sah Vidar auf die Spielkarten. Moisha hatte ihr Set komplett. Alles in Herz. „Manno…“, sprach Vidar genervt und legte seine Karten in den Kartenstapel. „100 Gold. Ich werde noch arm bei dir.“, sprach Vidar gespielt weinend und reichte Moisha die 100 Gold Münzen.

 

„Was spielt ihr da!“, rief eine Männerstimme. Vidar zuckte zusammen und fiel vom Sofa. Die Goldmünzen fielen ihn aus der Hand und er hielt sich das rechte Ohr, bevor der Beschwörer rief: „Aua, musst du so brüllen so früh am Morgen, Shinoa?!“ Moisha sah auf, neben ihr stand Shinoa, ihr stärkster Blutmeister ihrer Gruppe. Shinoa schmunzelte setzte sich auf Vidars Platz und sah zu Moisha. „Ach so, du hast eine Wette verloren.“, sprach Shinoa belustigt und schenkte sich einen Tee ein. Vidar grummelte, hob die Goldmünzen auf und wollte gerade protestieren, als Ghost und Vayna das Zimmer betraten. „Guten Morgen.“, sprach Ghost und ging zum kleinen Tisch, wo die Teekanne stand. „Morgen.“, grüßte Vidar zurück und reichte Moisha das Gold. Die junge Frau lächelte, steckte zufrieden die Goldmünzen ein und zeigte Vidar neckend die Zunge. Shinoa grüßte ebenfalls mit einem „Guten Morgen“ und sah zu Vidar, bevor er belustigt sprach: „Schon peinlich für dich, Vidar. Nächstes Mal, wette nicht gegen eine top Kartenspielerin.“ Vidar grummelte und wollte gerade was dagegen sagen, doch Ghost kam ihm zu vor: „Solltet ihr nicht auf Patrouille sein?“ Vidar zuckte zusammen, Moisha ebenfalls. Stimmt ja, die zwei sollten ja heute zusammen mit Cherub ihr Territorium kontrollieren. „Eh, ja. Ehm, wir machen uns sofort auf den Weg.“, sprach Moisha, packte Vidar am Arm und zog ihn mit sich. Sie schritten an Vayna vorbei, die sich ein belegtes Brötchen vom Esstisch nahm und schlossen hinter sich die Tür. Sofort wurde Shinoas Gesichtsausdruck ernst. Er sah zu Ghost und fragte: „Wie geht es Shineri? Hat sie immer noch diese Träume?“ Shineris Ehemann seufzte, sah zu Shinoa und Vayna, die sich besorgt neben Shinoa setzte und zu Ghost sah, der dann wenig später kurz antwortete: „Ja, leider.“ Besorgt sah Shinoa zu Vayna, die mit ihren Schultern zuckte, zum Zeichen, dass sie auch nichts über die Träume wusste. Der Blutmeister rieb sich die Augen, sah von Ghost zu Vayna und dann wieder zu Shineris Ehemann, bevor er sprach: „Das ist nicht gut. Vielleicht sollten wir alle zusammen mit ihr reden. Wir brauchen unsere Anführerin bei vollem Verstand. Du, ich und Sin können sie nicht ewig vertreten, Ghost.“ Shineris Ehemann nickte, setzte sich auf den Sofasessel und fiel in Gedanken. Shinoa hatte Recht, mit dem was er sagte. Ihre ganze Gruppe sah Shineri als Anführerin. Selbst wenn die Götter sie nicht auserwählt hatten, oder vielleicht doch? Ghosts Augen weiteten sich, als es ihm klar wurde. Diese ständigen Albträume, die täglich kamen, die sie die ganze Nacht quälten. „Ich glaub ich weiß was sie träumt.“, sprach Ghost und sah von seiner Teetasse auf, die er sich vorhin eingeschenkt hatte. Shinoa sah zu Ghost, ebenso wie Vayna, die verwundert zu Ghost sah. „Ruft die anderen zusammen. Holt Moisha und Vidar zurück. Wir sollten das als Gruppe besprechen…“, sprach Ghost und sah zu Shinoa, der sofort aufstand und aus dem Gemeinschaftsraum lief um Moisha und Vidar zurück zu holen. Vayna stand ebenfalls auf sah zu Ghost und nickte: „Ich sag den anderen Bescheid.“

Kapitel.3.

 

„Du machst es schon wieder falsch, Shineri.“, sprach eine sanfte Frauenstimme hinter der jungen weißhaarigen Shineri. Verwundert drehte sich die junge Beschwörerin um und sah zu einer jungen Frau mit weißem langem offenem und sanft gewelltem Haar. Sie hatte ein schmales Gesicht, eisblaue Augen und trug 2 silber-dunkelblaue Ohrringe. Die Frau trug ein dunkelblaues langes Gewand, mit silber-goldenen Verzierungen. Die langen Ärmel des Gewandes legten sich elegant um die Arme der jungen Frau, welche mit einigen Goldenen Armreifen geschmückt waren. Die dunkelblaue Hose war mit dem Oberteil zusammengenäht und die Verzierungen des gesamten Gewandes sammelten sich um ein silbernes Juwel, welches einem Vollmond ähnelte in der Mitte der Brust der jungen Frau. „Was mach ich jetzt schon wieder falsch?“, fragte Shineri und verschränkte bockig die Arme, ihr weiß-goldenes Kleid tanzte im sanften Wind der Frühlingsbriese und die Sonne ließ ihr schneeweißes langes Haar sanft leuchten. „Du hast schon wieder die Prinzessin vergessen.“, ermahnte die Frau Shineri und seufzte. Sie war Shineris Mentorin seit ca. vier Monaten. Oft während sie trainierten gab Shineri alles und an manchen Tagen nicht und heute war so ein Tag wo ihre Schülerin absolut keinen Bock hatte. Trotz des schönen Wetters und der weiten saftgrünen Wiese, was Shineris Mentorin, Soraya etwas verwunderte. „Vielleicht sollten wir eine Pause machen hm?“, sprach die Soraya sanft und sah zu Shineri, die langsam nickte und sich ins Gras fallen ließ. „Ich werde es immer vergessen...“, murmelte die Schülerin und legte ihren Arm um ihre Augen um sie vom Sonnenlicht zu schützen. Soraya hob eine Augenbraue und ließ ihren silbernen Stab erscheinen, der in der Mitte einen schneeweißen runden Kristall trug. „Wer aufgibt hat verloren, das weißt du oder?“, fragte Soraya und sah zu Shineri, laut seufzte bei den Worten. „Ich weiß, aber es ist so schwer.“, sprach sie und richtete sich auf. Wie erstarrt zuckte plötzlich Sorayas Schülerin zusammen und sah mit weit aufgerissenen Augen an ihrer Mentorin vorbei, die blinzelte und ihren Kopf schief legte. „Was hast du denn?“, fragte Soraya verwundert und Shineri hob ihre Hand und zeigte an Soraya vorbei. Die Beschwörerin folgte den Blick ihrer Schülerin und musste schmunzeln. Etwas entfernt befand sich ein junger Blutmeister, der mit einem älteren Blutmeister trainierte. Beide Klingen waren ausgefahren und Soraya wusste sofort wer der Schüler war. Weißes Schulterlanges Haar, ein schwarz-grünes Gewand, es war niemand anderer als Ghost. Shineri wurde rot und Soraya schmunzelte als sie zu ihrer Schülerin sah, bevor sie amüsiert sprach: „Ach deswegen bist du so erstarrt.“ Hier und da konnte man Ghost Lehrmeister Lucius hören, wie er seinen Schüler lobte und rief, dass er so weiter machen solle. „Sollen wir zu ihm gehen?“, fragte Soraya und musste lachen als Shineri zusammenzuckte und ein hohes panisches Nein von sich gab. „Sollen wir zurück ins Lager?“, fragte Soraya amüsiert und sah zu Shineri, die näher zu Soraya kam um sich zu verstecken. Die junge Schülerin nickte schnell und versuchte ihre roten Wangen zu verstecken. „Denkst du, du schaffst es an Ghost vorbei zu gehen?“, fragte Soraya belustigt und sah zu Lucius und Ghost, die weiter trainierten ohne Pausen. „Ich…ich glaub schon.“, antwortete Shineri schüchtern, weil sie an Ghost nur dachte und tief Luft holte. Soraya nickte und schritt voraus und Shineri folgte wenig zögernd ihrer Mentorin brav und sah neugierig zu Ghost, der sich gerade in der Luft drehte um Lucius mit seinen Klingen zu treffen. Soraya schmunzelte und rief laut: „Das schaut ja toll aus, Ghost!“ Shineri zuckte zusammen und sah mit knallrotem Gesicht zu ihrer Mentorin hoch, die grinste und zu der jungen Frau kurz sah.

 

„Mach dem jungen doch keine falschen Hoffnungen, Soraya.“, rief Lucius amüsiert und klopfte Ghost auf die Schulter, der lächelte und sich am Kopf kratzte. „Ach wo, er macht das doch ganz gut, Lucius.“, sprach Soraya und ging zu dem schwarzhaarigen Mann, der ein schwarz-goldenes Gewand trug. Shineri folgte Soraya und schluckte schwer, als sie zu Ghost sah, der Shineri ansah und lächelte. „H... Hey.“, stotterte die junge Beschwörerin zögernd und sah zu Ghost, der Shineri zurück grüßte. Sofort verfielen die zwei Schüler im Gespräch und Shineri wurde immer röter um die Wangen, als Ghost ihr von seinem Erfolgreichen Angriffen erzählte. „D…Das ist toll.“, antwortete Shineri schüchtern und sah hilfesuchend zu ihrer Mentorin, die ihren Blick absichtlich von Shineri abwandte und mit Lucius ein Gespräch anfing. Die Schülerin schluckte, kratzte sich nervös am Arm und sah zu Ghost, der sich auf der Wiese umsah und eine kleine Blume pflückte. Er lächelte, reichte diese Shineri und sprach freundlich: „Für dich, ma Chérie.“ Sofort wurde Shineri rot um die Wangen und sah mit großen Augen auf die kleine weiße Blume, die sie ganz vorsichtig in ihre Hände nahm. Es dauerte eine Weile bis ein danke von ihr kam. Soraya zuckte zusammen, als sie Shineris rote Wangen sah, und die junge Schülerin kein Wort mehr rausbekam. Schnell nahm sie Shineri bei der Hand und sprach leicht lachend: „Wir sehen uns später. Ich und Shineri müssen noch was erledigen. Ich glaub Hicks braucht noch was von mir.“ Lucius nickte und sah zu seinem Schüler, der ebenso leicht rot um die Wangen war und Shineri zu winkte, als sie und Soraya sich abwendeten. „Du auch?“, fragte Lucius seinen Schüler, der verwundert aufsah und verdutzt seinen Mentor ansah. „Ich was?“, fragte er gespielt verwirrt und Lucius lachte. Ghost mochte Shineri und Shineri mochte Ghost, nur trauten sich die beiden es nicht offen zu sagen. „Mein lieber Junge, wenn du so weiter machst, wirst du Shineri nie bekommen.“. sprach Lucius väterlich und sah zu dem jungen Blutmeister, der zusammenzuckte und ein geschocktes „Wieso“ von sich gab. „Komm wir sollten auch langsam wieder zurück ins Lager.“, gab Lucius von sich und fuhr seine Klingen ein. Ghost nickte, tat es ihm gleich und zusammen schritten die Beiden den Kiesbelegten Weg der Wiese entlang, welcher zurück zum Lager ihrer Allianz führte.

 

„W... Was ist hier los?“, sprach Shineri geschockt und sah voller Angst zum Lager ihrer Allianz. Die Häuser brannten, Blut bedeckte den Boden, hier und da konnte man die Leichen am Boden sehen und das Banner ihrer Allianz war zu Boden getreten, zerrissen, verbrannt. Soraya schluckte schwer als sie mit ihrer Schülerin zum gefallenen Banner ihrer Allianz trat. Sie kniete sich runter, hob die kleine zerrissene Fahne hoch und sah eine Weile diese fassungslos an. „Soraya schau!“, rief Shineri voller Angst und zeigte zum Haus ihres Anführers. Es wurde komplett zerstört, Feuer umhüllte das Haus und Blutstropfen bedeckten den Boden. „Hicks.“, flüsterte Soraya und lieft zum Haus. Sofort lief Shineri ihr nach, doch die beiden Beschwörer konnten nicht weiter vordringen, da sie eine starke Rauchwolke abhielt. Soraya hustete, hob ihren Arm, um ihren Mund zu bedecken. Tränen stiegen ihr in die Augen wegen des Rauches. „Soraya!“, konnten die Beschwörerinnen Lucius rufen hören und drehten sich um. Der Blutmeister lief schnell zu den beiden. „Geht es euch gut?“, fragte er besorgt und hielt Soraya am Arm fest, als hätte er Angst, dass Soraya ins brennende Haus laufen würde. „Das war DarkMoon!“, schrie sie voller Wut und versuchte sich los zu reißen. Lucius zuckte zusammen als er den Namen der Allianz hörte. DarkMoon war ihr größter Erzfeind. Eine Allianz die seit Jahren versuchte alle Allianzen zu stürzen, die sich den Göttern fügte. Man nannte sie auch die Allianz der Schatten. „Selbst wenn es DarkMoon gewesen war. Du kannst nicht ins brennende Haus laufen.“, sprach Lucius ernst und nickte zu den beiden Schülern, die voller Angst zwischen Lucius und Soraya hin und her sahen. Soraya zischte, sah weg von Lucius und den Schülern und schluckte schwer. Hicks war hundertprozentig noch da drinnen. Sie konnte nicht einfach so dastehen und nichts tun. „Die Schüler müssen zuerst in Sicherheit, Soraya.“, sprach Lucius ernst und sah sich vorsichtig um. Wie aus dem Nichts fing es plötzlich an flammende Meteoriten zu regnen. Soraya zuckte zusammen beschwor ihren Stab und ließ sofort einen magischen Schutzschild erscheinen. Lucius sprang aus dem Schild hinaus fuhr die Blutmeisterklingen aus und zerschnitt die flammenden Meteoriten in tausend stücke, die an Sorayas Schutzschild sanft abprallten.

 

Ängstlich versteckten sich Shineri und Ghost hinter Soraya. Die Beschwörerin zischte und suchte das Lager nach einem Schlupfloch für die Schüler ab. Sie konnte nicht so kämpfen ohne die Schüler in Gefahr zu bringen. „Das Haus von Sarell!“, rief Lucius und zerschnitt erneut die Meteoriten, die an Sorayas Schutzschild abprallten. Nicht lange und der Zauber würde nachlassen. Soraya sah zu Ghost und Shineri und sprach ernst aber sanft: „Hört mir gut zu. Lauft zum Haus von Sarell und versteckt euch.“ Geschockt sah Shineri zu ihrer Mentorin und sprach ängstlich: „Aber Soraya, was ist mit dir.“ Soraya zischte und spürte wie der Zauber langsam schwächer wurde. „Tut was ich euch sage!“, befahl sie und sah zu Ghost, der nickte und Shineri an der Hand packte. Als der blaue Schutzkreis, sich langsam auflöste, lief Ghost los. Er zog Shineri am Arm mit sich, die ängstlich zu ihrer Mentorin zurücksah, die ihren Stab hob und die fallenden Meteoriten zurückschleuderte. „Lucius!“, rief sie und gab dem Blutmeister Deckung, der nickte und sich umsah. „Sie kommen.“, sprach er leise und ließ seine Klingen erscheinen. Soraya folgte seinem Blick und vor ihrem Allianzeingang konnten sie in der Ferne schwarze Gestalten von Schatten umhüllt erkennen, die sich mit einer enormen Geschwindigkeit auf das gefallene Lager zubewegten. „Sollen wir einen Wettkampf machen, Süße? Wer erledigt die meisten?“, fragte Lucius gelassen und neigte seinen Kopf um zu Soraya zu schauen. Soraya schmunzelte und sah zu Lucius. „Kannst du gerne haben.“, sprach sie und hob ihren Stab.

 

„Es sind zu viele…“, sagte Lucius erschöpft und hielt sich den einen Arm. Ein weiterer der Schatten stürzte sich mit Schwung auf den verletzten Blutmeister, doch Soraya ließ sofort einen blauen Meteoritenschauer niederregnen, der die meisten schwarzen Gestalten wegscheuchte. Sie schrien schrill auf, ihre Totenköpfe ähnlichen Gesichter wichen zurück, ihre von Rauch umgebenen knöchernen Körper zeigten scharfe schwarze Krallen. Rot leuchtende Augen fixierten die zwei Mitglieder der gefallenen Allianz und Soraya spürte einen kalten Schauer über ihren Rücken laufen. „Wir dürfen nicht aufgeben, Lucius.“, sprach Soraya und wehrte einen der Gestalten ab, die sich von oben auf Soraya versuchte zu stürzen. Lucius zischte, sah zu Soraya und flüsterte: „Was soll ich sagen, wenn du recht hast.“ Mit diesen Worten, stürzte sich der Blutmeister auf die Gestalten die gegenüber von ihm standen, Soraya tat es ihm gleich und kümmerte sich um die Gestalten auf ihrer Seite. Selbst wenn sie die letzten beiden ihrer Allianz waren, sie würden ihre gefallenen Kammeraden rächen. Soraya zischte, schloss ihre Augen kurz und als sie diese wieder öffnete, leuchteten diese plötzlich weiß. Auf ihrer Stirn erschien, ein kleiner weißer Mond und Soraya spürte so eine starke Macht, dass die Beschwörerin fast schon glaubte diese Kraft nicht beherrschen zu können. Lucius zuckte zusammen, sah erschrocken zu Soraya, die von weißen Sternenhauch umgeben wurde, der sie sanft etwas hochhob und um sie herumtanzte, sodass die Beschwörerin schwebte. „Bei den Göttern...“, sprach Lucius geschockt und sah zu Soraya auf. Doch dann zischte er als eine schwarze Gestalt sich auf seine Klinge stürzte, als Lucius abgelenkt war. „EY, die sind ein Vermögen wert du hässlicher Abschaum!“, rief er und stach seine Klingen in den knochigen dürren Körper der Gestalt. Diesmal gab er Soraya Deckung, die offensichtlich eine ganz besondere Macht auf einmal in sich hatte. Nämlich die von der Göttin Monaris.

 

Weiße-graue mondförmige Meteoriten bildeten sich aus dem Sternenhauch und schwebten um Soraya herum. Mächtige Magische Wellen breiteten sich immer wieder aus und verrieten die Kraft, die die Beschwörerin in sich hatte. Sie sah zu Lucius, der die Gestalten so gut wie möglich versuchte abzulenken und nickts davon mitbekam. Die Beschwörerin hob ihre Hand und sofort schossen die mondförmigen Meteoriten auf die Schattenwesen zu. Lucius zuckte zusammen, als die Meteoriten an ihm vorbeischossen und die Wesen trafen. Sofort schrien die Schattenwesen auf und fielen zur Seite. Sie krümmten sich, während ihre Körper qualvoll in weißen Feuern verbrannten. Geschockt drehte Lucius sich um und zuckte zusammen als er Soraya erblickte. Ihr Haar tanze im weißen Sternenhauch ihre Augen fixierten die Gestalten, die auf sie zu liefen. Sie sprangen auf die Beschwörerin zu und sofort schossen erneut die Mondförmigen Meteoriten hervor und schleuderten die Wesen mit Leichtigkeit weg, die erneut qualvoll aufschrien und langsam vor sich hinstarben in weißen Flammen. Währenddessen sammelte sich der weiße Sternenhauch vor der Beschwörerin, die ihre Hände zusammenfaltete und als sie diese wieder öffnete kam daraus ein großer weißer Phönix, der mit einem lauten schrei sich auf die Schattenwesen stürzte. Er schlug mit seinen grau-weißen Flügeln und ein starker magischer Wind aus Sternenhauch, der sich zu kristallweißen Pfeilen formte regnete auf die Gestalten nieder zusammen mit Sorayas Meteoritenschauer wurden es immer weniger Kreaturen. Lucius zuckte zusammen, als er das Szenario beobachtete. Er fiel auf seine Knie und atmete geschockt aus. „Bei den Göttern, Hicks war nie auserwählt.“, flüsterte er und sah zu wie der weiße Phönix sich auf die Gestalten stürzte. Sein weiß-leuchtender Schnabel stach dieser in die Körper der Gestalten, schlug mit seinen Flügeln erneut und wieder regnete es ein Kristallweißer Pfeilregen. Lucius schmunzelte sah zu Boden und dann wieder zu Soraya, bevor er amüsiert sprach: „Die Wette habe ich ja mal klar verloren.“ Der Phönix schrie auf als Antwort zu Lucius Kommentar, flog um Soraya herum, und bildete somit einen heftigen Wirbel, der sich mit Sorayas Mondmeteoriten verband und noch ein letztes Mal auf die letzten paar Gestalten niederregnete.

 

Erschöpft fiel Soraya gegen Lucius, als sie langsam zu Boden schwebte und die Magie nachließ. Der Phönix schloss seine Augen und löste sich in weißen Sternenhauch auf, der zu Soraya schwebte und das kleine Mondsymbol auf ihrer Stirn leuchten ließ. Schnell hielt der Blutmeister die Beschwörerin fest in seine Arme und sah besorgt zu ihr. Sie atmete erschöpft und öffnete langsam ihre Augen. „Die Kinder.“, flüsterte sie und sah sich nach Shineri und Ghost um, die geschockt aus Sarells Haus vorsichtig kamen. „Ihnen geht’s gut.“, sprach Lucius sanft und sah kurz zu Shineri und Ghost, die lächelten und auf Lucius und Soraya zu liefen. Soraya lächelte, sah zu Lucius entschuldigend und sprach erschöpft: „Es gibt da etwas was ich dir nicht gesagt habe…“ Lucius lächelte als er zu Soraya sah, streichelte ihr sanft durchs Haar und sprach mit sanfter Stimme: „Psht, das hat Zeit bis morgen.“ Soraya lächelte und sah zu Shineri, die laut ihren Namen rief und sich auf Soraya stürzte um sie zu knuddeln. Die Beschwörerin zuckte zusammen und umarmte ihre Schülerin, die mit Tränenden Augen sie ansah. „Geht es euch gut?“, fragte Shineri und sah von Soraya zu Lucius, der nickte und zu Ghost sah, der ihn auch so gut es ging knuddelte. Lucius lachte umarmte seinen Schüler mit einer Hand und sprach: „Natürlich geht es uns gut. Wir haben alle Wesen bekämpft. Niemand kann uns besiegen.“ Ghost lachte, Shineri ebenso und Soraya schmunzelte und schüttelte ihren Kopf, bei Lucius Worten. „Kommt, lasst uns hier langsam aufräumen.“, sprach Lucius und stützte Soraya in Syells Haus. Verdutzt sahen sich Shineri und Ghost an, während sie Lucius nachsahen, der Soraya ins Haus stützte.

 

Plötzlich verblasste das Bild von Soraya und Lucius. Shineri zuckte zusammen, schrie nach ihrer Mentorin und sah zu Ghost, der jedoch nicht mehr neben ihr stand. „W…Was soll das?“, fragte sie leise und sah sich vorsichtig im weißen Nebel um, der sich nahezu um sie schlang, bis sie nur noch weißen Rauch sah. Ängstlich wedelte Shineri mit den Händen herum um den weißen dicken Nebel zu verscheuchen, doch nichts schien zu helfen. Der Nebel wurde immer dicker und legte sich schwer um die junge Beschwörerin. Erschrocken hielt sich das Mädchen die Kehle und schnappte panisch nach Luft. Tränen rannten ihr die Wangen entlang, als sie bemerkte wie der Nebel sich um ihre Kehle schlang, wie ein Seil, dass man langsam zu zog. Panisch schnappte die junge Beschwörerin nach Luft und ging einen Schritt nach vorne, doch dies war ein Fehler. Plötzlich fiel sie durch den weißen Nebel hindurch in die tiefen der Dunkelheit. Sie wollte schreien, doch konnte nicht, sie fiel immer schneller in die Tiefen der Finsternis und Shineri spürte eine unheimliche Kälte, die sich um ihren Körper wie Krallen legte, die an sie zogen. Doch plötzlich bildete sich eine kleine rote Flamme etwas entfernt vor ihr und Shineri spürte Wärme, die sie umgab. Sie öffnete ihre Augen und sah geschockt auf die rote kleine Flamme. Die nebelartige Fessel um ihren Hals löste sich und Shineri holte erschrocken tief Luft, als sie spürte, wie der Druck um ihren Hals sich löste. Sie rieb sich den Hals und sah gebannt auf die rote Flamme auf welche sie zufiel. Doch diese Geborgenheit änderte sich sofort, als sich die angenehme warme Flamme vergrößerte. Wild tanzten die Flammen um sich bis sich aus dieser ein rot flammender Phönix bildete. Der Vogel schrie laut auf und flog der kleinen Shineri entgegen, die ängstlich schrie und sofort ihre Hände schützend hob vor dem Phönix.

 

Erschrocken riss Shineri ihre Augen auf, sie schrie bei dem Szenario ihres Traumes und richtete sich geschockt auf. Sie atmete schnell und stützte ihre Stirn schwer atmend auf ihre Hand ab. Schweißperlen hatten sich auf ihre Stirn gebildet und die Beschwörerin sah wie gebannt auf ihre Bettdecke hinab. „Nicht schon wieder…“, flüsterte Shineri geschwächt und versuchte ihren schnellen Atem zu beruhigen. Sie sah sich um und bemerkte erst jetzt, dass ihr Partner nicht mehr im Schlafzimmer war. Anscheinend hatte sie den ganzen Tag geschlafen. „Na super, das lässt mich ja gut dastehen.“, grummelte Shineri schüttelte ihren Kopf und schluckte schwer. Vorsichtig legte sie die Bettdecke zur Seite und stand vorsichtig aus dem Bett auf. Sie durfte keine Schwäche zeigen, nicht jetzt nicht in Zukunft, doch dieser Traum hatte irgendwas zu bedeuten. Warum träumte sie dies vereint mit dem Kampf der Schattenwesen? Warum sah sie Soraya und Lucius, wenn die beiden doch im Kampf gestorben waren? Zu viele Fragen schwirrten Shineri durch den Kopf, weswegen sie sich den Kopf wieder hielt und sich im Spiegel, der am kastanienbraunen Schrank hängte ansah. Ihr Spiegelbild sah schrecklich aus, sie war schweißgebadet, ihr weißes Schneelanges Haar war zerzaust in alle Richtungen und ihre weiß-blauen Augen trugen schwarze Ringe. Plötzlich klopfte es an der Zimmertür. Erschrocken zuckte Shineri zusammen und sah gebannt auf die geschlossene Zimmertür. „Shin, bist du wach?“, erklang eine sanfte tiefe Männerstimme. Na klasse, es war Sin, Shineris älterer Bruder, vor ihm konnte sie nicht wie ein Zombie erscheinen. „Ja, ich bin wach. Gib mir paar Minuten!“, rief sie und ging schnell ins Bad um sich fertig zu machen. Traum hin oder her, sie durfte sich nicht davon jetzt beeinflussen lassen. Immerhin musste sie für ihre Allianz da sein. Ihr Eigenwohl stand an letzter Stelle.

 

Wenige Minuten später öffnete Shineri die Zimmertür. Vor ihr stand Sin, er strich sich sein schwarzes kurzes Haar zurück zu einem Zopf und sah besorgt zu seiner kleinen Schwester, als er sprach: „Alles in Ordnung?“ Die Frau nickte nur und strich sich eine Strähne zurück. Sie trug einen engen schwarzen eleganten Jumpsuite mit langen Ärmeln, der mit goldenen Flammenmustern bestickt war. Ein langer Umhang war mit dem Gewand verbunden und legte sich elegant um die Arme der Beschwörerin. Im Inneren des Umhanges konnte man bestickte Flügel eines goldenen Vogels erkennen. „Mir geht’s gut.“, sprach Shineri mit ernster Stimme und schritt an ihrem Bruder vorbei, doch dieser hielt sie am Arm fest und hob eine Augenbraue. „Lüg mich nicht an. Sag endlich was los ist. Nicht nur ich bin in Sorge, Vayna und Ghost, sondern die ganze Allianz macht sich Sorgen um dich, Schwesterherz.“, sagte Sin sanft und die Beschwörerin sah weg. War sie wirklich so leicht zu durchschauen. Sie holte tief Luft, sah Sin eine Weile an, der offensichtlich auf eine Antwort wartete. Sie befreite sich sanft aus dem Griff ihres Bruders und sprach mit ruhiger Stimme: „Komm, wenn dann erzähl ich es nicht nur dir, sondern allen anderen auch.“ Der Krieger nickte bei Shineris Worten und folgte seiner Schwester die zusammen mit ihrem Bruder Richtung Gemeinschaftsraum schritt. Nachdenklich sah Sin zu Shineri und bemerkte, wie sie sich die Hände nervös rieb, sie sah ihn nicht an, sondern sah etwas zu Boden, als wäre sie tief in Gedanken, was sie wohl sagen würde, Egal was es war, es betraf sicher nicht nur Shineri, sondern die gesamte Allianz.

 

„Wovon redest du Ghost, du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass Shineri einen Traum von den Göttern hat. Wenn dies so ist, müssen wir uns ja gar nicht mehr verstecken.“, rief eine hohe Frauenstimme durch den Gemeinschaftsraum. Ghost seufzte. Er stand mit Shinoa auf am Ende des Raumes. Vor ihnen waren all ihre Allianzmitglieder versammelt. Die Nachricht, dass Shineri vermutlich einen Traum bekam, der offensichtlich die Bestätigung ihrer Allianz bedeuten würde, hatte bei vielen Fragen ausgelöst. Er sah zu den Mitgliedern der Allianz, neben ihn stand Shinoa, der eine Augenbraue hob und vortrat. Der Vice-Anführer sah zu den Allianzmitgliedern, die anfingen wild durcheinander zu reden im Raum, bei der Aussage. Er holte tief Luft und sprach mit kräftiger lauter Stimme: „Ruhe! Glaubt ihr allen Ernstes, dass wir uns das einbilden? Was Ghost sagt könnte stimmen. Es kam schon mal vor, dass die Götter immer wieder denselben Traum los schickten. Bevor wir uns aber nicht hundert Prozent sicher sind, müssen wir immer noch vorsichtig sein. Wir dürfen nichts riskieren, verstanden Nana?“ Der Blutmeister sah ernst zu der jungen Beschwörerin namens Nana, die laut geredet hatte. Sie sah zu Boden und murmelte was zu Titania, einer jungen Blutmeisterin, die langsam nachdenklich nickte. „Wir sind uns nicht sicher ob dies wirklich so ist. Wenn Shineri sich erholt hat kann sie uns mehr sagen, aber bis dahin müsst ihr alle die Ruhe bewahren.“, sprach Ghost ernst und sah in die Runde. Langsam nickten die Allianzmitglieder. Soul saß neben Xiao und biss sich auf die Lippen, er verstand die Versammlung nicht, wenn nicht einmal sicher war, ob es stimme. Warum machte Ghost ihnen falsche Hoffnungen, oder dachte der Blutmeister etwa, dass er wüsste was Shineri träumte? Er wollte gerade Luft holen um seinen Companion zu fragen, doch er kam nicht dazu, die Tür des Gemeinschaftsraumes aufging. Alle Allianzmitglieder drehten sich um und sahen zu Shineri, die zusammen mit Sin rein kam und zu Ghost und Shinoa schritt. „Was geht hier vor sich?“, fragte Shineri ernst und sah zu ihrem Ehemann und Shinoa, der sich am Hals leicht kratze. Sofort rief eine Frauenstimme hinter Shineri: „Shineri! Stimmt es das wir endlich anerkannt wurden als Allianz?“

 

Shineri sah von den beiden Blutmeistern weg zu der Frauenstimme, die einer Blutmeisterin namens Babayaga gehörte. Sie hielt die Hand von Karonte, einem Krieger, und sah unsicher und leicht ängstlich zu Shineri. Babayaga hatte blondes langes welliges Haar, sie trug ein weißes langes Kleid und sah zu Karonte, der wie Sin ein schwarzes einfaches schlichtes Gewand trug. Shineri seufzte hörbar. Alle Blicke waren gespannt auf die Beschwörerin gerichtet. Auch die Blicke ihrer Stellvertretenden Führungspositionen konnte die Beschwörerin auf ihren Nacken spüren. „Ja, es ist wahr. Die Götter haben mir die Träume geschickt. Wenn es so ist, wird in paar Tagen ebenso ein magisches Wesen in unserem Lager erscheinen, was unsere Allianz dann zusätzlich noch bestätigt.“, sprach Shineri mit ruhiger Stimme, sofort ging erneut Gemurmel los. Vidar sah zu Vayna und Moisha, die neben ihn saßen und besorgt zu Shineri sahen. Die Beschwörerin war eindeutig erschöpft. Man konnte ihr ansehen, dass sie nicht wirklich viel Kraft hatte. Moisha stand auf, Vidar zuckte zusammen und wollte Moisha am Arm halten, damit sie nicht weitere Fragen stellte, doch die weiß-rosa Haarige Frau ließ nicht zu, dass ihr Kamerad sie hinderte. Wenn sie die brennende Frage nicht aussprechen würde, würde es niemand anderer tun. „Was ist mit den anderen Allianzen, was wenn sie uns angreifen und vernichten, bevor das Magische Wesen überhaupt hier ist?“, fragte sie. Sofort richteten sich alle Blicke auf Moisha, die schluckte, als sie alle Blicke auf sich spürte, besonders den ihrer Anführerin, die eine Weile zu überlegen schien, wie sie auf die Frage am besten antworten konnte, doch Sin trat neben Shineri und antwortete an ihrer Stelle: „Dann wehren wir uns. Wir trainieren jeden Tag, bereiten uns vor und halten zusammen. Selbst wenn die anderen Allianzen uns angreifen sollten, es wäre ein Fehler sich einfach so geschlagen zu geben.“ Die Allianzmitglieder sahen sich gegenseitig an, einige unterhielten sich leise und sahen hier und da zu Shineri besorgt, andere wirkten nicht wirklich überzeigt von Sins Antwort und sahen voller Sorge zu der Beschwörerin neben Sin, jedoch sprach sie nun kein Wort. Ghost sah zu Shinoa, der Ghost zunickte und Shineris Ehemann trat vor, bevor er sprach: „Wir könnten uns an Soraya und Lucius wenden und ihrer Allianz. Sie würden uns auf jeden Fall helfen.“

 

Sofort herrschte Stille im Raum. Shineri drehte sich zu ihrem Ehemann um, hatte sie gerade richtig gehört? Soraya und ihre Allianz? Sie schüttelte langsam unauffällig ihren Kopf, da sie dachte Ghost hatte seinen Verstand verloren. Sie schritt zu ihrem Ehemann und flüsterte: „Soraya und Lucius starben als NoPenta fiel.“ Ghost schmunzelte, sah zu seiner Ehefrau, die offenbar durch ihre Träume etwas durcheinander war. Er flüsterte: „Wenn dies so wäre, wären wir auch tot, Shin.“ Shineris Augen weiteten sich, als ihr ihr Fehler bewusst wurde. Der Blutmeister hatte Recht, damals als NoPenta von DarkMoon angegriffen wurde hatten nur Soraya und Lucius überlebt. Immerhin hatten die beiden ihres und Ghosts Leben gerettet. Wie konnte sie das nur vergessen, doch wo war Soraya jetzt nur? Shineri und Soraya hatten seit Jahren keinen Kontakt mehr gehabt. Die Weißhaarige erinnerte sich noch an damals wie sie und ihre ehemalige Mentorin getrennt wurden, als Soraya und Lucius los gingen um ein neues Lager zu finden. Seitdem sie und Lucius nicht mehr zurück kamen, waren Shineri und Ghost auf sich alleine gestellt gewesen, bis sie im Laufe der Zeit Leute kennen lernte, ihre Allianz, die sie herzhaft aufnahmen und nun als Anführerin ansahen, da niemand den Posten übernehmen wollte zu Beginn. „Du hast Recht. Soraya und Lucius Leichen wurden nie gefunden.“, flüsterte Shineri und fiel in Gedanken, der Blutmeister nickte und lächelte. „Allein deswegen glaube ich, dass die beiden noch irgendwo da draußen sind und leben. Irgendwas muss passiert sein, etwas wovon wir nicht wissen, warum wir getrennt wurden.“, erklärte Ghost sanft und sah zu seinen Allianzmitgliedern, die wild durcheinander redeten. Jeder stellte seine eigene Theorie auf über Soraya und Lucius. Niemand in ihrer Allianz kannte die beiden bis auf Ghost und Shineri. Es war nur bekannt, dass Soraya und Lucius die Schlacht gewonnen hatten alleine gegen DarkMoon. Wie wusste aber niemand in ihrer Allianz. Shineri sah zu Ghost, der nickte und sprach: „Wir sollten Kontakt irgendwie versuch mit ihnen aufzunehmen.“ Shinoa und Sin sahen zu Ghost und Shineri, die miteinander flüsterten, Shineri gab Sin ein Kopfnicken, und der Vice-Anführer trat vor, beendete die wilden Gespräche der Allianz und forderte alle nochmal laut auf die nächsten Tage vorsichtig zu sein und sich nicht alleine auf Patrouille aufzumachen. Mit diesen Worten verließen die Mitglieder den Gemeinschaftsraum und gingen wieder ihrer Arbeit nach, bis nur noch Shineri, Ghost, Sin und Shinoa alleine im Gemeinschaftsraum waren.

 

„Soraya und Lucius?“, sprach Shinoa und verschränkte seine Arme. Er hob eine Augenbraue und musterte Shineri, die sich am Sofa niedersetzte, da sie langsam keine Kraft mehr hatte zu stehen. Die Beschwörerin nickte und sah zu Shinoa. „Ja, meine und Ghost ehemaligen Mentoren. Aber mir ist ein Rätsel wie wir die beiden um Hilfe bitten sollen, wenn niemand von uns weiß, wo sie sind.“, erklärte Shineri, schloss ihre Augen und rieb sich die Schläfen. Ghost hatte ihrer Allianz falsche Hoffnungen gemacht, ohne überhaupt irgendeinen Beweis zu haben, dass Soraya und Lucius noch am Leben waren. „Super, wenn man der Allianz falsche Hoffnungen macht mit einem Kampf der vor Jahren war und niemand weiß, ob sie noch leben.“, sprach Shinoa leicht verärgert und sprach Shineris Sorgen laut aus. Er sah zu Ghost, der seufzte und sich neben Shineri setzte. Der Companion sah zu dem Blutmeister auf und streichelte Shineri sanft den Rücken. „Das waren keine falschen Hoffnungen. Ich weiß, dass Lucius und Soraya noch leben. Sollen die Götter mich bestrafen, wenn ich mich irre.“, sprach Ghost genervt und kniff seine Augen zusammen. Shinoa grummelte und rieb sich durch die Augen, Sin seufzte, der alles beobachtet hatte bis eben, holte tief Luft und sprach: „Vielleicht weiß wer anderes wo die zwei sich aufhalten.“ Shineri sah verwundert auf, Ghost ebenso, Shinoa biss sich auf die Lippen und sah zu dem Krieger, der kurz zu überlegen schien. „Du meinst doch nicht etwa...?“, sprach Ghost etwas leiser und schluckte. Sin nickte sah Shineri, Ghost und Shinoa an und antwortete: „Doch ich meine Sarell, meinen ehemaligen Mentor.“

 

Kapitel.4.

 

Sarell grummelte als er die prachtvollen Blumen goss, die sich über die gold-weißen Sternenplatten, der Götterwelt bewegte. Er sah in den wunderschönen blau-violetten Himmel, der von vielen Sternen geschmückt war. Der Mond schien hell auf das prachtvolle golden-weiße Schloss hinab, die spitzen Türme, in denen ein wild loderndes blaues Licht schien erhellte die im Himmel erhobene Landschaft. Sarell sah sich um, der Garten, der sich über die magischen Sternenplatten erstreckte, war wundervoll grün mit vielen Blumen verschiedener Art geschmückt. Die Tochter der Mondgöttin liebte Blumen über alles und hatte seit sie in das Schloss eingezogen war, die leeren Weg mit vielen prachtvollen Exemplaren geschmückt. Rosen, Tulpen und vieles mehr. Sanft plätscherte im Hintergrund der von leichten Sternenhauch umgebener Wasserfall und füllte den großen Teich mit eisblauem kristallklarem Wasser der sich um das gesamte Schloss erstreckte. Hier und da konnte man paar Fische erkennen, Sternen-Kois, die sich ihren Weg durch den Teich tanzten und sanfte Wellen aufwirbelten. Sarell fiel in Gedanken, als er den Fischen bei ihrem Tanz durch den Teich zusah und bemerkte nicht, wie sich ein Mann mit blonden Haaren, gekleidet in golden-schwarzen Gewand langsam den mit Sternen geschmückten Weg näherte. Er schmunzelte, als er Sarell erblickte und sprach mit sanfter Stimme: „Mein Freund, ich wusste gar nicht, dass du die Fische so gerne hast.“ Der Gärtner zuckte zusammen, wirbelte herum und ließ vor Schreck die Gießkanne fallen. Sie rollte etwas weg und Sarell biss sich peinlich berührt auf die Lippen. Er sah auf und seine Augen weiteten sich, als er zu dem Herrn vor sich sah, der amüsiert lächelte und seinen mit Sonnen und goldenen Verzierungen geschmückten Umhang richtete, der sich etwas im Gras verfangen hatte. „S…Solaris.“, stotterte Sarell und neigte seinen Kopf respektvoll vor dem Gott, der zu dem Krieger schritt und sanft dessen Kinn hochhob. „Bitte, du sollst dich doch nicht verneigen vor mir.“, sprach der Sonnengott sanft und ließ von Sarell ab, der lächelte und sprach: „Soraya wird sich freuen Euch zu sehen, Herr.“

 

Solaris lächelte als er sich umsah und den Palast und die prachtvollen Gärten betrachtete. Hier und da konnte man Wege aus Sandstein erkennen, die sich dann leicht nach oben schlängelten und einen weiteren Garten preisgaben. Soraya vermisste vermutlich Canossa, weswegen sie hier versuchte ihr kleines Canossa zu erschaffen. „Herr?“, sprach Sarell leise und riss den Gott aus seinen Gedanken. Solaris sah zu Sarell, der lächelte und zum mit sternenhauch bedeckten Sandstein Weg zeigte, der Richtung Schloss führte. Der Gott lächelte ebenfalls und folgte Sarell, der voraus ging um den Gott zu seiner Tochter zu bringen. „Ist Monaris auch da, Herr?“, fragte der schwarzhaarige Krieger und sah zu dem Sonnengott, der seinen Kopf schüttelte und antwortete: „Leider nein, sie musste was erledigen in ihrem Teil der Welt.“ Sarell nickte, doch er konnte klar Sorge in den Blick des Sonnengottes erkennen, jedoch sagte der Krieger kein weiteres Wort und schritt zur goldenen Säule. Er legte seine Hand auf diese und sofort bildeten sich blaue Zeichen auf der Säule, die langsam hell leuchteten. Wenig später öffneten sich die Großen golden-weißen Tore des Schlosses nach innen und gaben die wundervollen in gold-weiß verzierten Gänge des Schlosses preis. Er schmunzelte beim Anblick der aus weiß-goldenen Marmor verzierten Gänge, die Goldenen Wände waren mit weißen verschnörkelten Verzierungen geschmückt und man konnte hier durch die Glasklaren Fenster des Raumes gut auf den großen Teich und die prachtvollen Gärten blicken. „Vater?“, sprach eine verwunderte Frauenstimme, und der Gott der Sonne sah zur weiß-goldenen Wendeltreppe hinauf, die sich vor ihm nach oben tanzte. Ganz oben stand Soraya, sie trug ein prachtvolles Kleid aus weißer Seide, die Ärmel hatten leichte Schlitze und goldene Blätter schmückten das Seidene Kleid. Sorayas Haar war offen und man konnte kleine goldene Ohrringe erkennen, die zwei Prisma-förmige weiße Kristalle trugen. Ihre Arme waren mit einigen goldenen Armreifen geschmückt und ihre eisblauen Augen strahlten Freude aus, als sie schnell die Treppen hinab zu ihrem Vater lief. Er streckte seine Arme aus und lächelte, als seine Tochter ihm in die Arme lief und umarmte. Der Sonnengott schmunzelte, ließ sanft von ihr ab, streichelte ihre Arme kurz und sprach sanft: „Schön dich wieder zu sehen, mein Kind.“

 

Soraya lächelte, als sie von ihrem Vater abließ und zu ihm leicht hoch sah. „Was machst du hier, Vater? Du hättest doch sagen können, dass du kommst.“, sprach Soraya und schloss ihre Augen kurz, als ihr Vater ihre Wange sanft streichelte. Solaris lächelte und sprach sanft als Soraya ihre Augen wieder öffnete: „Brauch ich einen Grund um meine Tochter zu sehen?“ Die Weißhaarige lächelte und strich sich eine Strähne hinters Ohr, sie sah zu Sarell, der von Soraya zu Solaris blickte. „Sarell, kannst du bitte den Dienern in der Küche Bescheid geben, dass sie einen Tee aufsetzen sollen?“, sagte Soraya und sah zu ihrem Vater, der ebenfalls zu Sarell sah. Der Krieger nickte und verneigte sich. „Natürlich, Prinzessin.“, sprach er, bevor er sich abwand. Solaris seufzte, als er Sarell nachsah. Jetzt konnte er in Ruhe mit Soraya sprechen. „Vater? Ist alles ok? Du wirkst besorgt.“, sprach Soraya unsicher und riss den Gott der Sonne aus seinen Gedanken. „Nein, nein. Es ist nichts, Kleine. Es gibt nur etwas was ich mit dir Besprechen muss.“, erklärte der Gott sanft und schritt mit seiner Tochter den prachtvollen Gang entlang Richtung Wohnzimmer. Soraya folgte ihrem Vater in das prachtvolle golden weiße Zimmer. Ein großes Weißes Sofa mit einem Tisch aus Glas schmückte das Zimmer. Die Decke des Raumes hatte eine wandelnde Sternenstraße aus goldenen Sternen und erhellte das Zimmer in einem sanften goldenen Licht. Die Prachtvollen weiß-goldenen niedrigen Schränke trugen Blumenvasen und Bilderrahmen von Soraya und ihrer Familie. Der Herr setzte sich aufs Sofa und sah zu seiner Tochter, die sich neben ihn setzte. Ihr Blick war voller Sorge und sie redete leise: „Vater, was ist los?“ Der Herr seufzte nahm sanft Sorayas Hand in seine und holte Tief Luft, bevor er sprach: „Es gibt da etwas, was ich dir verheimlicht habe, seit deiner Geburt, Soraya.“ Die Augen der Frau weiteten sich bei den Worten des Mannes. Normalerweise erzählten die beiden sich alles und jetzt kam raus, dass er seit ihrer Geburt etwas verheimlicht hatte? Tausend Gedanken schwirrten ihr durch den Kopf was es sein könnte. Hatte es was mit Monaris zu tun? Mit Canossa?

 

Der Gott streichelte beruhigend die Hand seiner Tochter, als er ihren besorgten Blick sah und sprach sanft: „Keine Angst, es ist nicht wirklich etwas schlimmes. Weißt du warum ich dir als du 12 Jahre alt warst, Xeylem schickte?“ Soraya schluckte, als ihr Vater Xeylem erwähnte. Xeylem war ihr Leibwächter gewesen. Ihr bester Freund, er war wie ein Bruder für sie gewesen. Xeylem war Mitglied der Göttlichen Armee, ein Teil ihrer Familie. Er war so alt wie Soraya und als die beiden sich vorgestellt wurden, hatte Soraya sich sofort mit ihm verstanden. Er war ihr erster bester Freund und Vertrauter. Es ging sogar so weit, dass die junge Beschwörerin sich damals in ihn verliebt hatte, doch sie hatte den jungen Krieger seit sie nach Canossa gegangen ist mit 17 Jahren nicht mehr wieder gesehen. Sie hatte sich nicht mal nach ihm erkundigt oder gefragt wie es ihm ginge. So viele Kriege und Aufgaben, die sie in Canossa hatte, hatten sie doch knapp fast ihn vergessen lassen. Das alles war schon fast 8 Jahre her. „Nein Vater.“, sprach Soraya leicht traurig und sah zu Boden. Sie fragte sich erst jetzt zum ersten Mal wie es Xeylem wohl ging. Sie vermisste ihn und wünschte sich er wäre hier, damit sie sich entschuldigen konnte, weil sie ihn zurück ließ. „Wieso?“, fragte Soraya und sah auf, sie schluckte schwer und versuchte den Verlust ihres Kindheitsfreundes zu vergessen. Doch ihr Vater durchschaute sie wie ein Buch, streichelte sanft Sorayas Hand und sprach leise. „Er lebt Soraya. Er kommt zu dir zurück.“

 

„Wie ist das möglich… Sarell sagte doch..., dass als die Götterwelt...“, Soraya stockte und sie schloss ihre Augen um einen klaren Kopf zu bekommen, doch ihr schossen Bilder von Xeylem in den Kopf. Sein Wangenknochen langes schwarzes Haar, mit paar weißen Strähnen, seine silbern weißen Augen, sein freundliches Lächeln, dass er nur für sie hatte. Seine schwarzen Drachen-Tattoos am Hals, was helfen sollte, seine Kampfnarbe zu bedecken. Wie konnte das sein, dass er die Schlacht der Götter überlebt hatte? „Sarell musste es dir sagen, damit du nicht hinter Xeylems eigentliche Aufgabe kommst.“, sprach Solaris sanft und sah zu seiner Tochter besorgt, die total durcheinander war. „Das macht keinen Sinn, was kann so wichtig sein, dass es nötig ist mich anzulügen, dein einziges Kind!“, rief Soraya und erhob sich. Wütend blickte sie zu ihrem Vater, der sich nicht aus der Fassung bringen ließ. Er sah seine Tochter ruhig an und erklärte: „Ich musste das tun um dich zu beschützen. Weißt du noch, als du gegen DarkMoon gekämpft hast, wo plötzlich die Kraft deiner Mutter in dir erwachte?“ Soraya nickte und setzte sich langsam wieder, sie sah zu ihrem Vater, der jedoch innehielt, als die Diener ins Zimmer kamen um Tee und Gebäck zu bringen. Soraya sah zu den Süßspeisen auf den weiß-goldenen Teller und dem Tee in der weißen geschwungenen Kanne aus Porzellan. Die Diener schenkten, den wundervoll duftenden Schwarztee in die zwei kristallförmigen Tassen ein, stellten die Kanne auf den Glastisch ab, verneigten sich und schritten dann aus dem Zimmer hinaus. Soraya sah ihren Dienern nach und biss sich auf die Unterlippe. Erst als die Tür sich richtig geschlossen wurde, sah sie wieder zu ihrem Vater auf. „Wo ist er?“, fragte sie direkt und sah zu ihrem Vater, der eine der Tassen hochhob und etwas vom Tee trank. „Ich kann dich zu ihm bringen, wenn du möchtest.“, sprach Solaris ruhig und sah zu seiner Tochter, die nur nickte und ebenfalls ihre Tasse anhob und zu ihren Lippen führte. „Xeylem ist verantwortlich für deine erwachte Kraft, Soraya. Er schickte dir damals deinen Phönix.“, erklärte Sorayas Vater und die Beschwörerin erstarrte bei seinen Worten. Sie dachte all die Jahre, dass ihr Vater ihren Phönix schickte, doch dem war nie so gewesen, das hatte Solaris ihr auch immer wieder gesagt. Nun ergab das alles auch Sinn. Sie sah auf und wusste nicht was sie darauf antworten sollte. Sie nickte nur und fiel in Gedanken um Xeylem. Was war seine Aufgabe genau?

 

„Komm ich bring dich zu ihm.“, sprach Solaris sanft und erhob sich vom Sofa. Soraya nickte nur und stand ebenfalls auf. Sie würde Xeylem wieder sehen. Ihren Kindheitsfreund, ihren Leibwächter, ihren besten Freund. Sie fragte sich wie es ihm ginge, wie er sich fühlte, ob er sie vermisst hatte, und ob er überhaupt noch mit ihr befreundet sein wollte. Immerhin hatte Soraya sich Jahre lang nicht gemeldet. Nervös rieb sie sich die Hände, während sie ihrem Vater aus dem Zimmer folgte, der Richtung Schlosstür schritt. Soraya holte tief Luft, sie war Neugierig aber hatte auch irgendwie Angst Xeylem wieder zu sehen. Vor allem konnte sie sich nicht vorstellen wie er wohl reagieren würde. Den Xeylem den sie von damals kannte, gab es sicher nicht mehr. Zumindest dachte Soraya, dass sich ihr Kindheitsfreund bestimmt viel verändert hatte. Ihr Vater, der aus dem Schloss schritt, blieb auf den Sandsteinweg stehen, drehte sich zu Soraya um und sprach sanft: „Mach dir nicht zu viele Gedanken, Kind. Ich kann dir eines sagen, er hat dich immer noch sehr lieb.“ Solaris lächelte sanft, als seine Tochter von ihren Händen aufsah, sie schluckte ihre Sorgen hinunter und nickte bevor sie sprach und mit aller Mühe versuchte, die Sorge in ihrer Stimme zu verbergen: „Ich weiß, Vater. Nur…“ Sie hielt inne und ging neben ihrem Vater den Sandweg entlang. Dieser sah zu ihr, verschränkte seine Arme hinter seinem Rücken und wartete darauf, dass seine Tochter weiter sprechen würde, jedoch verfiel sie wieder in Gedanken und wandte ihren Blick von Solaris ab. Eine Weile schritten die beiden den Sandweg entlang, wo sich links und rechts prachtvolle Bäume und verschiedene Pflanzen aller Art befanden. Eine Kletterpflanze legte sich um das aus sandfarbenem Stein gebildete Gerüst und schmückte somit den Weg, der vom Sternenhimmel und verschiedenen Planeten erhellt wurde. Das goldene Gewand ihres Vaters leuchtete sanft im Licht der Sterne. „Du machst dir viel zu viele Sorgen. Vertrau mir, wenn ich dir sage, dass Xeylem dir überhaupt nicht böse sein wird.“, sprach Sorayas Vater und die Beschwörerin nickte nur zustimmend.

 

Es dauerte nicht lange, bis der Gott und die Gottestochter einen weiteren Weg entlang schritten, der links und rechts von Säulen geschmückt war. In der Mitte konnte man einen runden erhöhten Platz erkennen, der links und rechts 2 Statuen trug. Eine von Solaris und eine von Moonaris. Drei Treppen führten hinauf zu diesem aus Stein erbauten Platz, und in der Mitte zwischen den beiden Statuen von Sorayas Eltern befand sich eine aus Gold-kupfer geformte Armillarkugel. Das runde Gestell, drehte sich sanft um die runde Kugel, welches die Sonne Symbolisieren sollte. Die Ringe waren so angeordnet, dass sie die Himmelskoordinaten und die Bewegungen der Himmelsobjekte wie die Sterne und Planeten darstellen, zentriert auf die Sonne. Soraya trat näher und staunte als sie die Armillarkugel genauer betrachtete, sie sah zu ihrem Vater und dann wieder auf die Kugel im Zentrum der Amillarkugel. Ihre Augen weiteten sich, als sie genauer hinsah. In der Kugel konnte Soraya das Abbild einer prachtvollen Bibliothek erkennen. Sie sah zu ihrem Vater geschockt und dann wieder in die Kugel. „Ist Xeylem etwa da drinnen?“, fragte Soraya geschockt und betrachtete das Gestellt neugierig. Sie dachte immer nur, dass es ein Portal nach Canossa erzeugen konnte, doch das was sie in der Kugel sah, erstaunte sie noch mehr. „Ja. Das ist die Bibliothek der Zeit. Der Kern unserer Götterwelt. Xeylem ist ihr Hüter.“, erklärte der Gott und trat näher. Er streckte seine Hand aus und goldener Sternenhauch tanzte sanft von Solaris Hand zur Armillarkugel. Die drehenden Ringe verlangsamten sich, bis sie dann schlussendlich stehen blieben. Der Gott senkte seine Hand, sah zu seiner Tochter und reichte ihr seine Hand. Sofort nahm Soraya seine Hand und goldener Sternenhauch legte sich um die beiden, Soraya schloss ihre Augen und im nächsten Moment, als die junge Frau diese wieder öffnete stockte ihr der Atem. Sie befand sich nun mitten in der prachtvollen Bibliothek der Zeit befand.

Kapitel.5.

 

Shineri seufzte, als sie an das letzte Gespräch mit Shinoa, Sin und Ghost dachte. Sie schritt aus dem Lager hinaus. Die tiefgrünen Grashalme der Wiese tanzten sanft mit dem Wind. Hier und da konnte man Vögel zwitschern hören und den sanften Fluss des Baches plätschern, der etwas abseits von den vielen Bäumen floss, die ihrem Lager Schutz boten. Der Plan war eindeutig, sie mussten Sarell finden und hoffen, dass er sie zu Soraya und Lucius bringen konnte. Die weißhaarige Frau rieb sich durch die Augen und seufzte. Was wenn sie Sarell gar nicht finden konnten? Was wenn es schon zu spät dafür war. Shineri hatte auch große Angst ihre Allianz zu verlassen um Soraya und Lucius zu finden. Wenn sie, Sin, Shinoa und Ghost aufbrechen würden, um Sins ehemaligen Mentor zu finden, hätte ihre Allianz ihre besten Männer nicht hier um die Lager zu verteidigen. Xiao wäre dann alleine hier. Wenn eine Allianz ihr Lager finden würde oder im schlimmsten Falle DarkMoon, dann würde nicht mal Xiao diesen Angriff abwehren können. Besonders nicht alleine. Die Hoffnung, dass die Probleme weniger werden würden, sie in Sicherheit leben könnten, ohne Probleme, ohne Angst, schien ein weit entfernter Traum zu sein. Gerade als sie ihre Augen öffnen wollte, kam ein starker Windhauch der Beschwörerin entgegen. Sie zuckte zusammen und hob ihren Arm an um ihre Augen davor zu schützen. Plötzlich ein Ruf, ein lauter entfernter Ruf. Fast schon wie ein bekannter Schrei. Der Ruf eines Vogels. „Das kann nicht sein...“, sagte Shineri, fassungslos und traute sich nicht ihre Hände zu neigen. Ihr langes Haar tanzte im Wind und die Beschwörerin konnte Xiaos Stimme hören, der ihren Namen rief. Die Beschwörerin neigte ihre Hände und öffnete ihre Augen. Sofort weiteten sich diese als sie wich sofort einen Schritt zurück, fast schon dachte die Beschwörerin, sie würde auf ihre Knie fallen. Xiao lief zu seiner Anführerin, er zog sein Schwert und stellte sich schützend vor ihr. Er rief nach Sin und den anderen, doch Shineri konnte nichts als Murmeln wahrnehmen. Ihre Augen und Gedanken waren zu sehr auf das fixiert was sich vor ihr abspielte.

 

Prachtvolle rot-goldene Flügel wirbelten den Staub vom Boden auf. Die Federn der Kreatur schimmerten im Sonnenlicht. Sanft golden feurige Augen blickten die junge Frau direkt an. Der Vogel hatte ein elegantes rotes Kopfgefieder und große orange-rote Schwingen, die für die Körpergröße eher überdurchschnittlich groß sind. Sie schlugen hier und die gefallenen Blätter der Bäume auf und setzten diese leicht in Flammen. Das Wesen sah die weißhaarige Frau direkt an mit seinen gold-orangenen flammenden Augen. Der goldene leicht gebogene Schnabel wirkte wie eine gefährliche Waffe, die so scharf war, dass es sogar Steine durchbohren konnte. Sanfte flammende Partikel tanzten um das Geschöpf und der Beschwörerin herum, was die Frau nur dazu brachte sich dem Vogel zu noch mehr zu nähern. Sin, Shinoa und Ghost liefen zu Shineri, jedoch hielten sie inne und wichen geschockt zurück. „Bei den Göttern.“, sprach Sin fassungslos und sah an seiner Schwester vorbei, die ihren Blick nicht abwenden konnte. Vor ihnen stand ein orange-roter Phönix von unglaublicher Größe. Flammen wirbelten um den Vogel herum und der Vogel fixierte die junge Frau, de an Xiao und Sin vorbeischritt. Sin zuckte zusammen und wollte seine Schwester am Oberarm festhalten, doch Ghost und Shinoa hielten ihn ab. Geschockt sah der Krieger zu den beiden Blutmeistern, die zu Shineri sahen. Shinoa schmunzelte, als er zu dem prachtvollen Phönix blickte und leise sprach: „Schaut ganz so als, als ob die Götter auf unserer Seite sind.“ Sin schluckte bei Shinoas Worten und sah unsicher und voller Sorge zu seiner Schwester, die sich langsam den prachtvollen Vogel nährte. Xiao trat zur Seite und ließ Shineri vorbei, jedoch hielt er sein Schwert bereit um anzugreifen, wenn nötig Der Vogel fixierte die Beschwörerin mit seinem flammenden orangenen Blick, baute sich gefährlich auf, schlug mit seinen Flügeln und rief schrill und laut, doch dies ließ Shineri nicht abschrecken und sie näherte sich dem Vogel langsam immer mehr. Der Wind der Flügel ließ das Haar der Anführerin tanzen und Sie blieb dicht vor dem Vogel stehen. Eine Weile sahen sich sie und das magische Wesen einfach nur an, bis Shineri langsam ihre Hand nach dem Phönix austreckte.

 

Ein flammender Ring bildete sich um Shineri und dem Phönix. Wild schlugen die Flammen um sich und Sin zischte, beim Anblick. Er riss sich los von Shinoa und Ghost und sah seiner Schwester zu durch den wild peitschenden Flammenkreis. Die Frau hielt weiterhin ihre Hand ausgestreckt und sah hoch zu dem Phönix. Shineris Nackenhaare richteten sich auf und die Beschwörerin schluckte, bevor sie mit sanfter leiser Stimme sprach: „Du bist doch der Vogel aus meinen Träumen.“ Der Phönix schloss langsam seine Augen bei Shineris Worten und öffnete diese wieder und wie auf Kommando, neigte das Wesen langsam seinen Kopf und drückte sanft die Fläche seines goldenen Schnabels an Shineris Handfläche. Die Beschwörerin zuckte zusammen, ihre Augen weiteten sich, als sie die sanfte flammende Wärme des Schnabels auf ihrer Handfläche spürte, jedoch traute sie sich nicht sich zu bewegen. Sanft streichelte sie den Schnabel des Vogels bis dieser seine flammenden Augen erneut schloss. Der Flammenkreis erlosch langsam und gebannt sahen ihre Allianzmitglieder auf das Szenario zwischen Shineri und dem großen Phönix. Sanfte schlangenförmige Flammen tanzten Shineris Arm hinauf und streichelten sanft Shineris Wange. Sofort spürte die Beschwörerin eine angehnehme Wärme, sie schloss ihre Augen und neigte ihren Kopf leicht. Die Frau lächelte, als sie ihre Augen wieder öffnete nach paar Minuten und die wunderschönen orange-goldenen Augen des Vogels vor ihr blickte, die ihr Geborgenheit und Sicherheit gaben. Sie neigte ihre Hand, drehte sich zu Sin und den anderen um und ihr Bruder lächelte als er zu seiner Schwester sah. Auf Shineris Stirn hatte sich nämlich eine goldene Mondsichel gebildet mit sanften Verzierungen. Shinoa lachte glücklich und umarmte Ghost, der zusammen zuckte und ebenfalls lachte und jubelte. Xiao neigte sein Schwert und steckte dieses zurück in die Schwertscheide. Er schüttelte seinen Kopf lächelnd und sprach: „Wer hätte das gedacht, dass die Götter uns doch endlich so früh akzeptieren.“ Der Phönix richtete sich auf und schrie laut bei Xiaos Worten, und zwar so laut, dass die ganze Allianz es hören konnte und erfuhr, dass die Zeit des Versteckens endlich vorbei war.

 

Geschockt traten Vidar und Vayna zu Ghost und den anderen. Sie schluckten, als sie Shineri und den großen Phönix erblickten. Immer mehr Allianzmitglieder kamen zu Sin, Ghost, Shinoa und Xiao. In ihren Augen konnte man Unsicherheit und teilweise auch Angst erkennen. Sie wussten nicht, wie sie darauf reagieren sollten. Moisha schluckte und griff nach Vidars Arm. Die junge Beschwörerin kniff ihre Lippen fest aufeinander und sah zu Shineri, die sich umsah und wartete, bis ihre ganze Allianz sich versammelt hatte am Lagerplatz. „Vidar, siehst du diesen Phönix auch?“, flüsterte Moisha und sah zu ihrem besten Freund, der langsam nickte und flüsterte: „Ja, ich dachte für einen Moment auch, das ich Halluziniere.“, flüsterte Vidar zurück und sah vorsichtig zu Moisha, die sich nach ihrem Partner Cherub umsah. Sie hatte den jungen Krieger den ganzen Tag schon nicht gesehen. Sie machte sich Sorgen um ihn. Plötzlich konnte die pink-haarige Frau Karonte hinter sich hören, der fassungslos leise sprach: „Bei den Göttern. Ist das Vieh groß.“ Der Phönix schrie laut auf und fixierte Karonte, als hätte diese den Krieger gehört. Er zuckte zusammen und sah mit weit aufgerissenen Augen zu dem Vogel. Sofort bekam Karonte eine Gänsehaut und ließ seine Hand sofort zu seinem Schwer wandern. „Das würde ich an deiner Stelle nicht machen, Kumpel.“, sprach Sin amüsiert, der sich zu seinem Zimmergenossen umgedreht hatte. Dieser zuckte erneut zusammen, sah zu seinem Vice Anführer geschockt, der einfach nur schmunzelte und offensichtlich Karontes Angst genoss. Shinoa drehte sich zu Karonte ebenfalls um und lächelte, Ghost tat es Shinoa gleich und sagte sanft: „Am besten hörst du auf Sin.“ Karonte schluckte und steckte sein Schwert langsam ein. Um ihn herum taten es ihm die anderen Allianzmitglieder gleich. Anscheinend war Karonte nicht der Einzige, der bereit war zu kämpfen. Titania zog ihre Blutmeisterklingen langsam ein, als Shinoa zustimmend nickte. Nana, die ihren Stab beschworen hatte, neigte diesen und ließ den großen Vogel neben ihrer Anführerin nicht aus den Augen. Dieser war immerhin fast doppelt so groß wie Shineri. Wenn der Vogel wollte, hätte dieser ihre Anführerin schon längst verspeist.

 

„Hört zu!“, sprach Shineri mit lauter kräftiger Stimme und trat vor ihrem Phönix, dieser sah neugierig zu der weißhaarigen Anführerin, die ihre Allianz ansah und laut weiter verkündete: „Das ist der Phönix aus meinen Träumen. Unser magisches Wesen gesendet von Solaris.“ Sofort murmelten die Allianzmitglieder untereinander. Anscheinend konnten sie es nicht wirklich glauben. Soul sprach laut und glücklich zu gleich, und brachte paar Unsicherheiten zum Schweigen: „Worauf warten wir dann noch! Lasst uns ein Territorium suchen!“ Sofort stimmten die Allianzmitglieder zu. Soul sah sich um und hob seine Hände, immer mehr Mitglieder stimmten dem Follower zu. Vayna, die neben Soul stand, strich ihr schwarzes langes Haar zurück, formte ihre Handflächen zu einem Art Trichter und rief laut hindurch: „Genau! Wir haben lange genug gewartet und uns versteckt!“ Verwundert blickte die Anführerin zu ihrer kleinen Schwester, die grinste, da alle ihr zustimmten. Einige Klatschten laut in die Hände, andere riefen laut, dass Vayna und Soul Recht hätten und sie doch jetzt schon aufbrechen sollten. Sin trat vor, und wollte Shineri unterstützen, indem er die Allianz zu Ruhe bringen würde, doch er kam nicht einmal dazu Luft zu holen, denn der Phönix schrie erneut laut auf, sah in die Runde und schlug mit den Flügeln heftig. Wind und Staub wirbelte sich auf und Shineri schmunzelte. Sie sah zu ihrem magischen Wesen, dass die ganze Allianz zum Verstummen brachte und selbst ihren älteren Bruder den Atem beinahe raubte, da dieser langsam zurück wich. Die Anführerin sprach dann laut, als ihr Vogel sich beruhigt hatte, sodass jeder sie hören konnte: „Macht euch bereit! Morgen brechen wir auf und verlassen unseren sicheren Wald. Die Hauptstadt von Canossa wartet immerhin auf uns Leute von Eclipse!“ Shineri sah sich um, als ihre Allianz laut zustimmte. Sie drehte sich zu ihrem Phönix um und sah hoch zu diesem. Vorsichtig streckte sie erneut ihre Hand aus zu ihrem Vogel, dieser neigte seinen Kopf und drückte wieder seinen Schnabel an die Hand der Anführerin. „Sollen wir vielleicht mal etwas unter uns sein?“, fragte sie leise und kraulte sanft den Nacken ihres Vogels. Dieser gurrte zustimmend, und blinzelte langsam, als ob der flammende Vogel es genoss, wie die Frau dem magischen Wesen zwischen die Kopffedern sanft kraulte.

 

Vorsichtig streckte der Phönix seinen rechten Flügel zu Boden, sodass Shineri auf den Rücken, des großen Vogels aufsteigen konnte. Er sah die Anführerin auffordernd an, zuerst zögerte Shineri und zog ihre Hand zurück. Eine Feder des Vogels allein, war so groß wie die Handfläche der Frau. Sie blickte zu ihrem Vogel, der langsam nickte und zu der Allianz blickte, die verwundert zu Shineri sahen. Einige flüsterten sich leise etwas zu, Sin legte seinen Kopf schief und sah neugierig zu seiner kleinen Schwester, die leise mit dem Vogel redete und dann plötzlich auf den Rücken des großen Vogels stieg. „Shineri nicht!“, rief Ghost und wollte zu seiner Ehefrau laufen, doch er kam nicht mal einen Schritt weit. Sofort breitete der Vogel seine Flügel aus, schrie laut die Allianzmitglieder an, die versuchten sich zu nähern, drückte kräftig mit den Flügel nach unten und schoss in die Luft. Shineri schrie auf, sie hielt sich am Gefieder fest und lächelte. Ihr langes Gewand wehte im Wind und als sie hinabsah, merkte sie wie ihre Allianzmitglieder sofort in die Mitte liefen und Shineri zu riefen, jedoch konnte die Anführerin die Mitglieder von Eclipse nicht hören. Der Wind peitschte zu laut um ihre Ohren und die Beschwörerin neigte ihren Oberkörper etwas, schmiegte sich an ihren Phönix an, der nun sanft mit Flügeln schlug und sie entspannt durch die Wolkenbarriere hinauf in den blauen Himmel flogen. „Wohin bringst du mich?“, fragte Shineri neugierig und streichelte sanft das Gefieder des Vogels, während sie sich mit der anderen Hand vorsichtig festhielt. Sanft streichelte der Wind Shineris Wangen und ließ ihr langes weißes Haar tanzen. Die Dame sah sich um, jedoch konnte sie nichts als die dicke Wolkendecke erkennen und den blauen Himmel. Der Vogel flog stur weiter, ohne Shineri Beachtung zu schenken. Sie seufzte und streichelte wieder sanft das warme Gefieder des Vogels, dass sich wie Seide anfühlte. Sie hatte keine andere Wahl, als ihrem magischen Wesen zu vertrauen. Sie spürte so eine unglaubliche Wärme und Geborgenheit, so eine Sicherheit, sodass die Reiterin keine andere Wahl hatte als ihrem magischen Gefährten einfach Vertrauen zu schenken.

 

„Hast du eigentlich einen Namen?“, fragte Shineri sanft und sah von der Seite ihrem Phönix in die golden-roten Augen. Der Vogel rief als Antwort, neigte seinen Kopf leicht zu Shineri, die verwundert blinzelte. „Du hast keinen Namen?“, fragte sie und der Vogel nickte kurz mit seinem Kopf. Die Beschwörerin überlegte, kratzte sich leicht am Hals und sah überlegend zum blauen Himmel. Die Wolken tanzten sanft den Himmel entlang und Shineri konnte die sanften kräftigen Flügelschläge ihres Phönixes hören. „Wie findest du den Namen Phyrea?“, fragte Shineri und lächelte. Der Phönix schrie laut zur Zustimmung und flog tiefer, die Beschwörerin lächelte und streichelte sanft Phyreas Hals. Langsam teilten sich die Wolken in zwei, weil der Vogel hindurch flog um tiefer zu kommen und die Augen der Frau weiteten sich, als sie eine prachtvolle Landschaft erblickte. In der Mitte befand sich ein großer Garten mit vielen verschiedenen Blumen aller Art. Eine großes gold-silbernes Tempelgebäude mit vielen Glasfenstern schmückte es und um diese großen zentrierte Tempellandschaft konnte Shineri verschiedene Häuser aller Art erkennen. Kleine Wege schlängelten sich an den vielen Häusern vorbei. Wände aus Stein erstreckten sich etwas entfernt und bildeten einen Art Schutz um die große zentrierte prachtvolle goldene Stadt. Shineri streckte sich etwas und sah vor sich. In der Mitte des runden großen Gartens der um die Zentrumsstadt prachtvoll wuchs, formten sich 12 verschiedene lange Wege. Sie sah unter sich und Phyrea herum und konnte verschiedene klein aussehende Schlösser, mit verschiedenen klein aussehenden Landschaften erkennen. 11 Verschiedene Schlösser schmückten die 12 unterschiedlichen Landschaften. „Das ist ja der Kern Canossas.“, sprach Shineri, die zum ersten Mal die Hauptstadt der Allianzen erblickte, die Tempelstadt der Götter. Shineri nutzte die Chance und sah zu ihrem Phönix. „Phyrea, flieg etwas tiefer. Ein Territorium scheint noch frei zu sein. Ich will es mir näher ansehen.“, sprach Shineri und zeigte auf die weit entfernte Landschaft, die von einem langen Fluss geschmückt wurde. Berglandschaften schmückten das zentrierte freie aus Lavastein errichtete Festland. Hier und da konnte man kleine Waldlandschaften erkennen und kleine Wege, die sich kreuz und quer durch die Landschaft zogen und sich schlussendlich zu einem sandsteinernen Weg verbanden, welcher Richtung Zentrumsstadt führte. „Hier könnten wir unser Schloss errichten. Eine kleine Stadt mit Häusern für unsere ganzen Allianzmitglieder. Jeder könnte ein eigenes Haus haben.“, sprach Shineri nachdenklich und konnte ihren Blick nicht von der freistehenden Landschaft abwenden. Phyrea flog immer tiefer und Shineri konnte erst jetzt sehen wie groß und prachtvoll diese freie Landschaft erst wirklich war. Sie streichelte sanft Phyrea am Hals und sprach leise glücklich: „Komm lass uns zurückfliegen.“ Phyrea wollte gerade umdrehen, doch plötzlich konnte man ein lautes tiefes Brüllen hören. Erschrocken sah Shineri sich um und plötzlich schoss ein silberner dünner weißer Drache von unten zwischen der Wolkendecke empor, die sich sanft um die Berglandschaften legte. Der eisblauen Augen des Drachens fixierten Phyrea und der Kopf des Drachens stieß Phyrea so stark in die Seite, sodass Phyrea wütend aufschrie, und zur Seite fiel. Blau-weißer Sternenhauch wirbelte auf und vernebelte Shineris Blick. Der Phönix breitete seine Flügel etwas aus um sich fangen zu können, doch der starke Schlag gegen Phyrea hatte Shineri zur Seite geworfen. Phyrea schrie laut auf, fixierte den silbernen Drachen, der erneut auf sie zu fliegen wollte, kampfbereit, als ob der Drache etwas beschützen würde. Der Phönix sah zu Shineri, die sich mit aller Kraft versuchte am Federkleid ihres Vogels gerade noch fest zu halten, jedoch rutschte die Beschwörerin von diesem immer wieder ab. Der Drache holte erneut aus, und flog mit enormer Geschwindigkeit auf Phyrea zu, die sich blitzschnell mit dem Bauch zum Drachen drehte und ihre scharfen goldenen Krallen präsentierte um den Drachen anzugreifen. Shineri zuckte zusammen, als Phyrea sich drehte. Sie zischte und versuchte sich noch mit letzter Kraft festzuhalten, jedoch ließ die Wucht des erneuten Zusammenstoßes zwischen den beiden magischen Wesen, Shineri endgültig abrutschen und ihren Halt verlieren. „Phyrea pass auf!“, rief Shineri und fing an zu fallen, als sie ihre Kraft komplett verließ, während ihr Phönix, versuchte dem Drachen mit ihren Krallen die Augen auszukratzen.

Kapitel.6.

 

„Hicks siehst du das? Da fällt eine Person!“, rief Leyla geschockt und zeigte nach oben. Leyla, HicksSela und Axwell waren gerade auf Patrouille unterwegs gewesen um ihre Allianzgrenzen zu sichern, doch das wilde Gebrülle und Geschrei hatte ihre Aufmerksamkeit erweckt und sie zum Rande des freien Platzes gelockt, der noch von keiner Allianz besetzt wurde. „Bei den Göttern.“, rief Hicks und stieg so schnell er konnte auf seinen Kirin auf, dieser lief sofort los auf das unbesetzte Land. Er sah nach oben und erblickte den flammenden Phönix der einen Sturzflug nach unten machte. Den schrillen Ruf des Vogels konnte man klar hören, als er versuchte zu seinem Reiter oder Reiterin zu gelangen, die Richtung Steinboden fiel. „Hicks! Du kannst sie fangen!“, rief die blondhaarige Beschwörerin namens Leyla und hob ihren Stab. Der Blutmeister nickte und rief zu seinem goldenen Kirin: „Schneller Nika! Wir können es schaffen!“ Der Kirin lief so schnell er kann und entfernte sich immer mehr von Leyla und ihrem Partner Axwell, die ihrem Anführer versuchten so schnell sie konnten nachzulaufen. Alle drei sahen hinauf zu der jungen fallenden Frau. „Jetzt!“, rief Hicks laut, Leyla hob ihren Stab und beschwor einen blau-silbernen Meteoriten Regen. Der Kirin stieg auf die fallenden Meteoriten so schnell er konnte hinauf und näherte sich immer mehr der jungen fallenden Frau. Hicks stand auf, als er gleich auf mit der fallenden Reiterin war. Er sprang von seinem Kirin weg und streckte seine Arme Shineri entgegen. Phyrea schrie laut auf, als sie Hicks erblickte, breitete ihre Flügel aus und stürzte sich wieder auf den Drachen, als ob der Vogel wüsste, dass HicksSela keine bösen Absichten hatte und seine Reiterin fangen würde. Der Blutmeister fing Shineri in seine Arme auf, drehte sich schnell auf den Rücken und fiel durch die Wucht des Falles auf den Steinboden. Schützend legte er seine Arme um Shineri und zischte, Erde und Staub wirbelte auf. Die kleinen Steine zerkratzten HicksSelas Oberarme. Er hatte nur Glück, dass sein kupfer-farbiges Gewand, Flügel ähnliche Platten aus echtem Kupfer hatten, dass den Blutmeister etwas schützte. Seine Augen weiteten sich als er die junge Frau in seinen Armen ansah, die ohnmächtig geworden war. Er zuckte zusammen, als er die junge Frau erkannte, die damals Teil seiner ersten Allianz gewesen war, die damals von DarkMoon angegriffen wurde und ausgelöscht wurde. Die Frau war Sorayas Schülerin gewesen, als Soraya noch am Leben war. Fast hätte er die junge Beschwörerin nicht wieder erkannt, da er sie zuletzt vor 6 Jahren fast gesehen hatte. Der brennende Schmerz in seinen Oberarmen war vergessen und er sprach fassungslos: „Shineri?!“

 

„Hicks!“, rief eine ihm bekannte laute und tiefe Männerstimme. Der Blutmeister drehte sich vorsichtig um. Er neigte seinen Kopf leicht und biss sich auf die Lippen, als er den Anführer von RisingStar namens Madness erblickte. Der Anführer von RisingStar war ein starker Krieger, genauso stark wie Axwell. Er trug eine weiße silberne Rüstung mit schwarzen Verzierungen und zog sein prachtvolles gold-schwarzes Schwert. „Tritt zur Seite.“, sprach der Krieger ernst und richtete sein Schwert bereit um die junge Beschwörerin offensichtlich zu töten. HicksSela schüttelte seinen Kopf und drückte Shineri an sich. Der Drache landete neben Madness und knurrte bedrohlich. Die Augen des Wesens leuchteten bedrohlich und blauer Sternenhauch tanzte um den Drachen und dem Krieger herum. „Sie wollte unser Territorium ausspionieren!“, sprach Madness ernst und sah sauer zu dem Anführer von NoPe. Der Blutmeister wollte gerade antworten, doch Leyla und Axwell kamen ihm zuvor. Schützend bauten sie sich vor HicksSela auf. Axwell zog sein Schwert und sprach ernst: „An deiner Stelle würde ich das nicht tun. Da dies nicht stimmt, Madness.“ Der Anführer von RisingStar zischte, holte tief Luft und wollte seine Gründe für den Angriff aufzählen, doch Phyrea landete neben HicksSela und brüllte laut und bedrohlich. Der Anführer zischte und sah zu Phyrea auf. Leyla hob ihre Hand um Phyrea zu beruhigen, doch der Phönix ignorierte Leyla und sah nur besorgt zu Shineri in HicksSelas Armen. „Tu es nicht. Es wurde schon genug Blut vergossen damals. Wir beide haben Freunde und Familie verloren. Lass es nicht nochmal passieren, Madness.“, sprach der Blutmeister beruhigend und schien offensichtlich eine Wirkung auf den Anführer von RisingStar zu haben. Eine Folge ihrer langen Freundschaft. Dieser schloss nämlich seine Augen, steckte sein Schwert ein und seufzte, bevor er sprach: „Verzeih, du hast ja Recht. Als ich den Phönix sah bekam ich Angst um meine Allianz. Wenn ich mal so ehrlich zu darf.“ Der Krieger sah zu Phyrea und zeigte dem Phönix an, dass keine Gefahr von ihm mehr drohte. Er neigte seinen Kopf vor dem magischen Wesen, das offensichtlich seine Entschuldigung akzeptiert hatte, denn der Vogel ignorierte Madness eiskalt, als würde dieser nicht existieren und sah nur zu Shineri hinab. Axwell sah kurz zu Phyrea und dann zu Madness, bevor er sein Schwert einsteckte und sprach: „Danke, Madness.“

 

„Wer ist das? Ich habe sie noch nie gesehen in Canossa.“, sprach Madness und kniete sich runter zu HicksSela, der Shineri sanft eine Strähne aus dem Gesicht strich. Der Anführer von NoPe seufzte als er an damals dachte und schluckte schwer bei den Erinnerungen. „Das ist Shineri, sie war Mitglied von HicksSelas erster Allianz bevor diese vernichtet wurde und Schülerin von Soraya.“, antwortete Axwell, statt seinem Anführer, der offensichtlich mit den schlimmen Erinnerungen zu kämpfen schien. Der Krieger sah zu Madness, der nickte und zu seinem Drachen blickte, der seinen Kopf neigte und sich kraulen ließ unterm Hals. „Das tut mir leid. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich sie nie angegriffen.“, sprach Madness entschuldigend und sah besorgt zu der ohnmächtigen Shineri. HicksSela erhob sich mit der Beschwörerin in seinen Armen. Er sah zu Madness und lächelte sanft, als hätte er die schlimmen Erinnerungen abgeschüttelt. Er wusste der Krieger wollte nur seine eigene Allianz beschützen mehr nicht. Wer hätte denn auch Ahnen können, dass Shineri eine Anführerin werden würde eines Tages und einen so starken Phönix bei sich hatte. „Alles gut. Jeder macht mal Fehler.“, sprach HicksSela und sah zu Madness, der auf den Rücken seines Drachens stieg. „Wir sehen uns.“, sprach der Anführer von RisingStar sanft und der Drache sprang in die Luft nach diesen Worten. Blauer Sternenhauch folgte dem Drachen als dieser mit Madness auf seinem Rücken zurück flog. „Was machen wir jetzt?“, fragte Axwell und trat zu HicksSela, der kurz zu Shineri sah und dann seine zwei Allianzmitglieder betrachtete. „Wir gehen zurück ins Lager. Wenn Shineri aufwacht, können wir mehr erfahren.“, sagte er sanft und sah zu Phyrea, der HicksSela nicht aus den Augen ließ. Der Blutmeister pfiff nach seinem gold-weißen Kirin, der nach paar Minuten auftauchte. Phyrea flatterte mit den Flügeln als sie Nika erblickte, die von sanften Blitzen umgeben war. Diese neigte ihren kräftigen Oberkörper, sodass ihr Anführer aufsteigen konnte und knurrte bei Phyreas wilden Flügelschläge. „Magst du Shineri tragen oder soll ich?“, fragte HicksSela und sah zu Phyrea, die ohne zu zögern in die Luft sprang. Der Blutmeister seufzte und Leyla sprach, während sie Phyrea nachsah, der hoch in den Himmel flog. „Anscheinend ist Shineris Phönix noch nicht lange bei ihr. Sonst hätte dieser Shineri dir niemals überlassen.“, sagte Leyla amüsiert und sah zu dem Blutmeister, der nickte und sich mit der einen Hand gut an Nika fest hielt. „Vermutlich.“, sprach er lächelnd und sah zu Axwell und Leyla, die beide nickten zum Zeichen, dass sie bereit waren und die kleine Gruppe kehrte somit zurück in ihr Territorium.

 

Delia seufzte, als sie zu ihren Allianzmitgliedern blickte. Sie war eine Beschwörerin, die Vice-Anführerin von NoPe, hatte langes blond-weißes Haar und trug ein langes schwarzes langärmeliges Kleid mit goldenen Verzierungen. „Vorsichtig der Balken fällt!“, rief Delia und eilte schnell zu ihren Freunden, die gerade einen der vielen weißen Türme ihres Allianz Schlosses dabei waren zu reparieren. Wenn man nach rechts und links blickte konnte man um das Allianz Schloss eine weite saftgrüne Landschaft erkennen, die geschmückt von einem langen breiten Fluss war, der sanft im Hintergrund plätscherte. „Der Balken ist viel zu schwer um den ganz hoch auf den Turm zu heben. Keine Ahnung wie wir das anstellen sollen.“, sagte ein junger Krieger mit kurzem braunen Haar. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und richtete sein weißes Hemd zurecht. Er sah zu Delia, die nachdenklich vom Turm zum Balken abwechselnd blickte. Ein Blutmeister mit schwarzem kurzem Haar und rotem Gewand, der vor Kurzem den schweren Balken auf seinen Schultern trug, trat hervor und seufzte: „Marden hat Recht, ich Asterix und er schaffen das nicht zu dritt.“, sprach er erschöpft und sah zu Asterix, ein Krieger, der sich auf die Lippen biss und den Balken genervt betrachtete, bevor er sprach: „Wir brauchen schon mehr Leute, um das zu schaffen.“ Asterix betonte das Wort „das“ und fuchtelte mit seinen Händen um den Balken herum, um zu zeigen was er genau meinte. Delia lächelte, als sie zu dem jungen Krieger sah. Sie verschränkte ihre Arme und überlegte kurz bevor sie sprach: „Ihr müsst auch das Hebelsystem nutzen. Bindet es ordentlich an das große Seil fest, spannt es um die Turmsäule und zieht kräftig daran.“, erklärte Delia und zeigte nach oben zu dem Turm. Marden seufzte, nahm das große dicke Seil und schritt zum Turmeingang. „Na gut. Ey, Asterix ich werfe das Seil dann runter, wenn es gespannt ist.“, rief er und schritt in den Turm ohne auf die Antwort des Kriegers zu warten, der verdutzt seinem Kumpel nachsah. „Du weißt genau ich bin schrecklich im Fangen!“, rief er laut und verschränkte seine Arme. Delia schmunzelte und wandte sich ab, von den drei Männern. Sie würden es schon hinbekommen, da war sie sich sicher. Die Beschwörerin fiel in Gedanken. Ihr Anführer, Leyla und Axwell waren schon seit heute Morgen weg. Sie machte sich Sorgen um die drei. Nicht das HicksSela, Leyla und Axwell etwas zugestoßen war.

 

„Delia?“, riss die Vice Anführerin eine Herrenstimme aus den Sorgen, sie drehte sich um und erblickte Ajeje, einen Beschwörer mit kurzem braunen Haar. Er trug ein langes beiges Gewand mit Armschienen, in seiner rechten Hand hielt er einen langen silbernen Stab, der einen Dreizack ähnelte. In der Mitte der drei Dreizack Klingen, die sich zusammen bogen trug dieser einen gelb leuchtenden Edelstein, den die Klingen schützend umschlossen. „Ist Hicks schon wieder zurück gekommen?“, fragte er und sah besorgt zum großen weißen Tor das etwas entfernt von ihrem Lager sich befand umgeben von weißen starken Wänden. Jedoch war das Tor immer noch verschlossen und er sah zu Delia hoffnungsvoll, die ihren Kopf schüttelte, bevor diese antwortete: „Nein, leider. Ich mach mir auch schon Sorgen um die drei.“ Ajeje seufzte und rieb sich die Stirn. Er sah an Delia vorbei und fixierte das große weiße geschlossene Tor, wenn Hicks und die anderen nicht in paar Minuten durch das Tor kommen würden, würde der Beschwörer los gehen um die drei zu suchen. „Delia, wenn Hicks und die anderen nicht kommen in fünf Minuten, lass mich bitte los gehen und die drei suchen.“, bat er und sah flehend zu Delia, die kurz zum Tor sah und dann wieder zu Ajeje, dessen Blick voller Sorge war. Sie nickte und Ajeje bedankte sich, schritt schnell die große Treppe hinab zur grünen Wiese, die ein Weg aus weißem Marmorstein zum Tor schmückte. Die Vice-Anführerin sah dem Beschwörer nach und seufzte. Sie hoffte sehr, dass Hicks bald kommen würde. Sie fühlte sich nicht wohl dabei ihre Allianzmitglieder raus zu schicken ins Freie, wo sie quasi ungeschützt waren. Doch sie wusste, wenn sie Ajeje es nicht erlaubt hätte, wäre der Beschwörer auch gegangen. Sie hoffte daher sehr, dass ihr Anführer mit Leyla und Axwell bald zurückkommen würde.

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 29.05.2017

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für meine Freunde. Danke, dass ihr alle für mich da seid.

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