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Bevor ich von meinen Reisen weitererzähle, möchte ich hier, etwas erzählen, dass wir Europäer so nicht kennen. Das ist der Grundbesitz.

Durch einen Artikel wurde in der Tageszeitung "Nation" wurde ich aufmerksam. Besitz, ganz im Besonderen der Grundbesitz, ist ein großes Problem in Kenia. Diesen entsprechen Artikel habe ich in den folgenden Text aufgenommen.

In Kenia geht nichts, funktioniert nichts ohne Kirche. Vom Aufstehen bis zum Schlafen gehen, die Kirche ist immer dabei. Das hat mich veranlasst nachzufragen und nachzuforschen was die Religion dazu sagt.

Aus meiner näheren Umgebung ist mir auch so ein Fall bekannt. Hier ihre kurze Geschichte. Schon in der Schule hatte sie sich in einen Mitschüler verknallt. Nach der Schule wurde sofort geheiratet, ein Stück Land gekauft, ein Haus gebaut. Nach einer 20 jährigen Ehe verabschiedete sich der Ehemann. Was ich von ihr weiß ist, dass sie mir erzählt hat, dass ihr Ex-Ehemann das Land verkaufen möchte und sie zur Behörde geht um das zu verhindern, denn das Land gehört ihr!

Jetzt ist sie im Gefängnis. Was war geschehen? Sie hatte versucht das Land mit Haus zu verkaufen. Das hatten aber beide gemeinsam gekauft. Sie hatte keinen "Tutel Deed". Also hat sie jemand gesucht, der einen "Titel Deed" für sie gefälscht hat. Dann hatte sie das Land verkauft, billig. Das erfuhr der Ex-Ehemann und zeigte sie an. Und jetzt sitzt sie im Gefängnis.

In Kenia ist der Grundbesitz was überaus wichtiges, es gibt nichts wichtigeres als diesen Grundbesitz! Das ist sicher nicht nur in Kenia so, aber hier ist es so offensichtlich, dass niemand es übersehen kann. In Europa kann ich, ohne Probleme zu haben oder zu bekommen, zwischen den Feldern spazieren gehen. Das ist hier in Kenia nicht möglich! Warum? Das Feld gehört einem Bauern, dazu noch die Straße oder Weg. Alles ist eingezäunt und wird akribisch bewacht. Wer auch nur einen Schritt auf diesen Grund setzt, der wird verhaftet.


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Das Unheilvolle an allen Debatten, die sich um Eigentum drehen, ist, dass die Debattierer unbewusst von der klerikalen Gewohnheit der Qualitätsetikettierung angesteckt werden. Sie sind so sehr damit beschäftigt, zu entscheiden, ob Eigentum gut oder schlecht für einen ist, dass sie vergessen, dass es ihre erste Sorge ist, was Eigentum ist. Das Thema landet auf diese Weise in der heiklen Region der Einstellungen, Sollen und Pflichten, wo die Kontroverse, die aus unbegründeten Annahmen entsteht, den Platz der ungezügelten Geschichte einnimmt, die bereitwillig erzählt wird.

Nach dem Bürgerliches Recht ist der Grundbesitz ein Begrenzter, durch Vermessung gebildeter Teil der Erdoberfläche, der im Grundbuch als selbstständiges Grundstück eingetragen ist.

Nach dem Steuerrecht ist der Grundbesitz eine wirtschaftliche Einheit des Grundvermögens; Unterfall des Grundbesitzes.

Eigentum ist, wie der Name schon sagt, das Eigene. Was eine Sache zu Eigentum macht, ist die Tatsache, dass sie einer Person gehört. Abgesehen von dieser Macht des Eigentümers, seinen Willen auf Gegenstände auszuüben, ist "Eigentum“ kein Eigentum: es ist bloße Substanz – Teil der objektiven Welt. Das enge kleine Problem, vor dem eine moderne Denkrichtung steht, ist, wie man gleichzeitig das Eigentum behält und abschafft, wie man sich die Waren zu eigen macht und doch nicht zu den eigenen. Wenn dies gelöst ist, wird das "kollektive“ Eigentum lebhaftere Anzeichen dafür zeigen, dass es für den unverblümten Sinn akzeptabel ist, aber bis dahin wird das "kollektive“ Eigentum das bleiben, was es derzeit ist und immer war, die Deckung, unter der es nach dem Sieg geht eine mehr oder weniger widerwillige "Zustimmung“, werden die wenigen, die mächtig genug sind, um die "Kontrolle“ zu übernehmen, die verschiedenen Besitztümer besitzen, die nominell die Besitztümer der kollektiven Gruppe sind. Das heißt, die wenigen werden, solange sie an der Macht bleiben, ihren Willen auf die „Organisation“ wirken, und ehemals Eigentum, nachdem es in "Substanz“ umgewandelt wurde, wird wieder Eigentum: das Eigentum der Kontrolleure .

Eigentum ist "das Eigene“, und von einem Besitzer getrieben, findet es so zwangsläufig einen anderen, wie das Wasser seinen Pegel sucht. Und ein Besitzer ist ein Meister – jemand, der mit dem, was er besitzt, gemäß seiner eigenen Natur umgeht.

Grundbesitz ist hier eine Gottesgabe! Und wird mit dem Leben verteidigt!

Hier ein Auszug aus "Nation". Jeder soll sich selbst ein Bild machen können.

In Fällen, die dem biblischen verlorenen Sohn ähneln, sind Landprobleme in Kisii zu einem Auslöser für die zunehmenden Fälle von Morden geworden, bei denen die Behörden das Mitternachtsöl verbrennen, um einen besseren Ansatz zu finden, um dem Trend zu begegnen. Kinder haben sich gegen ihre Eltern gewandt, da sie gezwungen sind, ihr Eigentum zu erben. Eltern sind Opfer der Gier ihrer Söhne und Töchter geworden, als sie versuchen, ihr Land in tödlichen Erbstreitigkeiten zu übernehmen, die in der Region eine Spur des Todes hinterlassen haben.

Was ich herausgefunden habe, ist, dass die Menschen hier über Leichen gehen! Der Sohn bringt den Vater um, der Vater den Sohn, Sohn und Vater die Mutter, und das alles, wegen eines kleinen Stück Landes. Wir reden hier nicht um ein Grundstück das hunderte Hektar groß ist, sondern um einige Quadratmeter!

Seit Beginn der Klassengesellschaft benötigt jede herrschende Klasse eine legitimierende Ideologie, um Ungleichheit, denn eine Ungleichheit ist es, wie wir noch sehen werden, zu rechtfertigen und ihre eigenen Privilegien als verdient zu gestalten. Wie Thomas Piketty es ausdrückt:

Jede menschliche

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 22.03.2023
ISBN: 978-3-7554-3660-7

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