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Die See um Stubnitz

Wie ruhig doch liegt die Ostsee heut,
in dieser lauen Sternennacht,
sie war so wild am Tag zuvor,
hat brüllend laut den Sturm verlacht.

Kraftvoll war ihr Wellenschlag,
durch ganz Stubbenkammer
jaulte das Getöse,
selbst der Gischtschaum
sah bedrohlich aus,
die See,- war richtig böse.

Ach, dieses Meer,
das man als Ostsee kennt,
und das in Liedern wird besungen,
es kämpfte mit der Stubnitz,
ihren weißen Felsen,
sie haben stundenlang gerungen.

Vorbei ist jetzt
dieser Wahn der Wogen,
endlich zahm ist nun die feuchte Schöne,
sie lispelt in die Sternennacht,
und lieblich zart sind ihre Töne.


FLIEDER

Wenn ich rieche am Morgen
den Flieder in meinemGarten,
dann hält hier im Haus
mich nichts mehr zurück,
hinaus muss ich jetzt, es gibt kein Warten,
will ihn bestaunen ,denn er ist so schick.

Sehr viel Zeit ist vergangen
seit seiner letzten Blüte,
nun erwachte er wieder,
dies geschah über Nacht,
aufs Neue geboren
ist dieser schöne Flieder
und betörend auf mich
wirkt seine Farbenbracht.

Mit einem Lächeln
begrüsse ich den alten Strauch,
er nickt mir zurück
und wiegt sich im Wind,
wir sind uns bis heute
nicht fremd geworden,
denn gepflanzt habe ich ihn,
und das war noch als Kind.

NÄCHTLICHES PANORAMA

Spät habe ich mich noch aufgemacht,
zu wandern am Proraer Strand,
die Ostsee war ruhig,
der Himmel so klar,-
da konnte ich sehen
das Sassnitzer Land.

Viele Lichter
tanzten dort hin und her,
hell erleuchtet war dessen Hafen,
große Boote lagen am Kai so schwer,
die Stadt selber,
schien wohl zu schlafen.

Doch ihr feuriges Funkeln faszinierte mich,
auch sich das Spiegeln
in der nächtlichen See,
denn aus der Ferne sah aus,
jene kleine Hafenstadt,
prachtvoll und schön,
so wie ein Collier.



ABENDSTIMMUNG

Wenn der Mond am späten Abend
erst auf die Kirchuhr scheint
und ich kann sehen
deren goldenes Ziffernblatt,
dann hat der Tag
sich allmählich mit der Nacht vereint,
und der Schlaf fällt ein in die Stadt.

Nun kuscheln zusammen,
die sich lieben und so,
wer jetzt noch einsam ist,
versinkt in Träume,
der Herbstwind spielt
mit den Blättern in den Straßen,
und es rauschen ihm zu Willen die Bäume.

Das Feuer im Kamin erhellt mein Zimmer,
ich lese ein Buch
und genieße die Wärme,
doch hin und wieder
schaue ich auch zum Fenster hinaus,
seh` dann die Lichter der Stadt
und die Sterne.


ABENDDÄMMERUNG

Ich stand an der Mole
im Sassnitzer Hafen
und der Leuchtturm
starrte mich an,
die Schiffe dort
lagen verträumt und verschlafen,
nur ein paar Möwen
schrieen dann und wann.

Es war spät am Abend
wo die Sonne versank,
in der Ostsee am Horizont,
rot färbte ihr Licht
wie in Wehmut das Meer,
so als ob sie nie wieder kommt.

Die Wellen
flüsterten eine Nachtmusik
und trafen an die Mauer vom Kai,
romantisch erleuchtet,
wurd der kleine Hafen nun,
als ob es schon immer so sei.



WINTERRUHE

Wald und Heide liegen nun
unter der Last des Schnees begraben.
Das Licht der Sonne
wärmt längst nicht mehr,
und eiskalter Wind
weht schon seit Tagen.

Im Kamin das Feuer
erwärmt meine Glieder,
und ich trinke aus dem Becher,
der gefüllt ist mit Wein,
ein Schneesturm kommt auf
und er rüttelt am Fenster,
als wenn er drum bittet,
ach lasst mich doch rein.


Die Eisblumen
jetzt sich üppig vermehren,
an Glasscheiben wunderschön,
sie kamen mit dem Frost
und der Kälte,
aber werden wohl so schnell
nicht mehr gehn.

Mein Hund,
der mir liegt da zu Füßen,
will schlafen
und drum rollt er sich ein,
ich gewähre ihm diesen Platz
in meiner Hütte,
denn nun bin ich nicht ganz so allein.




Der kleine Hund

Ein kleiner Hund
steht unterm Laternenschein,
ihn fröstelt ein wenig,
weil es bald Nacht wird sein.
Dieser hungert seit Tagen
und läuft alleine umher,
wie konnt das geschehen,
er weiß es nicht mehr.

Jener sucht nun sein Herrchen,
sein Zuhause und so,
ach würd er es jetzt finden,
wie wär er doch froh.
Er schaut hoch zum Mond
und betrachtet die Sterne,
ja, er glaubt immer noch
man hatte ihn gerne.


Die Wahrheit ist,
sie setzten ihn aus,
ihn wollt keiner haben
bei sich und zu Haus.
Vielleicht hat er Glück
dass er jemanden findet,
der ihn wirklich mag
und ihn an sich bindet.

Er würde bei ihm bleiben,
selbst in der grössten Not,
und ihm die Treue halten,
auch bis in den Tod.



GEFLÜSTER

Mein Schatz,
ich hab dich schlafen sehn,
mein Hauch streifte dein Haar,
du träumtest grad, ich weiß nicht was,
doch war´s wohl wunderbar.

Sanft, legte ich meinen Arm um dich,
denn die Augen wurden mir schwer,
ich wünschte dir noch,
dass dein Traum wird wahr,
von da ab weiß ich nun nichts mehr.



ES WAR EINMAL

Über das Pflaster dieser kleinen Gasse
bin ich schon als Kind oft lang gelaufen,
mit mir spielten hier die Nachbarjungens,
doch wir taten uns auch manchmal raufen.

Wenn Mutters rief zu Mittagstisch,
so wollte es keiner hören,
auch nicht,
wenn uns drohte ein Donnerwetter,
wir waren eben richtige Gören.

Ab und zu
wurde sogar mit Mädchen getobt,
dabei gab es hin und wieder mal Beulen,
doch das störte uns nicht,
wir waren keine Kavaliere,
und so fing schon mal eine an zu heulen.


Ja, das war eine Zeit,
wo man als Kind nicht erkannte,
wie schön sie doch eigentlich ist,
ach, wäre ich doch nie
so sehr erwachsen geworden
denn ich habe diese oftmals vermisst.

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Tag der Veröffentlichung: 09.03.2009

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